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Schönschreiben bezeichnet das Schreiben von Hand dessen Ziel die gute Leserlichkeit des Textes für die Allgemeinheit ist

Schönschreiben

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Schönschreiben bezeichnet das Schreiben von Hand, dessen Ziel die gute Leserlichkeit des Textes für die Allgemeinheit ist.

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Seite aus einer Schulfibel in sehr leserlicher Schrift (deutsche Kurrentschrift, 1903)

In manchen Alphabeten, insbesondere den lateinischen Alphabeten, wird bei von Hand geschriebener Schrift zwischen Schreibschrift, die überwiegend aus verbundenen Buchstaben besteht, und Schrift in Druckbuchstaben unterschieden. Insbesondere bei Schreibschrift ist die Gefahr der Unleserlichkeit groß und daher das Schönschreiben besonders wichtig.

Geschichte

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Beispiel englischer Schönschreibung aus dem 18. Jahrhundert von Bickham mit künstlerischen Initialen

Vor der Erfindung des Buchdrucks war jede Schrift von Hand geschrieben (bzw. geritzt, geschnitzt oder gemeißelt). Seit Beginn der Typografie betrifft das Schönschreiben nur noch jene Schriftstücke, die noch immer von Hand geschrieben werden, sowie kalligrafische Vorlagen für Druckstücke.

Schönschreiben wurde in Europa im Mittelalter und der Neuzeit zuvor von Schreibmeistern (damals: Modisten genannt) in Schönschreibschulen ausgeübt. Bekannt sind im deutschen Sprachraum z. B. Johann Neudörffer der Ältere (1497–1563), Jonathan Sauter (1549–1612), Arnold Möller (1581–1655) oder in Böhmen Jan Táborský z Klokotské Hory (1500–1572). Schreibmeister waren in der frühen Neuzeit auch Lehrer, die im öffentlichen Auftrag oder privat Schulen betrieben, an denen Schönschreiben gelehrt wurde. Teilweise wurden von ihnen auch Schreibmeisterbücher mit Anleitungen zum Schönschreiben herausgegeben.

Ausgangspunkt des Schönschreibens ist heute in der Regel eine Schulschrift. Dies kann eine Schriftgrundlage sein (Ausgangsschrift), die von einer Meisterschule vorgegeben wird oder wie im deutschsprachigen Raum von einem Land (z. B. einem Bundesland in Deutschland oder einheitlich wie in ganz Österreich). Die älteste gesamtösterreichische Schulschrift geht z. B. auf das Jahr 1775 zurück und wurde von J. I. Felbiger unter Maria Theresia veranlasst. Im Schulfach Schönschreiben wird das leserliche Schreiben unterrichtet. Um das Schönschreiben zu üben, werden bzw. wurden in eigenen Schönschreibheften Aufgaben (Schönschreibübungen), meist für jüngere Schüler, aufgegeben.

In allen Sprachen, die das lateinische Alphabet benutzen, kommt heute eine Form der lateinischen Schreibschrift zum Einsatz. Die früher übliche deutsche Kurrentschrift ist nicht mehr in Gebrauch.

Durch die Erfindung der Schreibmaschine, des und der papierlosen Übertragung von Text (Internet) ist der Kreis der von Hand geschriebenen Schriftstücke kleiner geworden.

Gegensatz

Das Gegenteil des Schönschreibens ist das unleserliche, schlechte Schreiben, auch klieren, abwertend: krickeln, klecksen, krakeln, sudeln, schmieren (umgangssprachlich), kratzeln (Schweiz) genannt. Die unleserlich schreibende Hand wird auch als „Sauklaue“ bezeichnet.

Das unleserliche Schreiben von Ärzten auf Rezepten ist in vielen Ländern der Erde bekannt und wird u. a. auch für Todesfälle verantwortlich gemacht. Teilweise wird die Unleserlichkeit generell bestimmten Berufsgruppen (z. B. Beamten) oder allgemein Akademikern unterstellt.

Schönschreiben und Kalligrafie

Schönschreiben und Kalligrafie wird teilweise als Synonym verwendet. Tatsächlich ist der Übergang zwischen Schönschreiben und der Kalligrafie fließend. Teilweise wurde bzw. wird z. B. einem Text selbst ein kalligrafisch besonders schöner Anfangsbuchstabe (Initial) vorangestellt. Schönschreiben unterscheidet sich von der Schönschreibkunst (Kalligrafie) daher vor allem dadurch, dass es beim Schönschreiben um die leserliche („schöne“) Darstellung des Textes geht, während die Kalligrafie aus der Alltagsschrift eine Schönschreibkunst macht. Bei der Kalligrafie ist daher die Schrift Ausdruck für die Kunst. Die Kalligrafie wird im Gegensatz zum Schönschreiben daher durchwegs nicht im Alltag eingesetzt, sondern zu speziellen Anlässen oder in bzw. bei speziellen Werken (z. B. Inschriften auf Torbögen, Bücherillustrationen etc.). Auch ist in der Kalligrafie die Leserlichkeit nicht das Wichtigste, sondern z. B. die Erzielung perfekter ästhetischer Ausgewogenheit und das Sichtbarmachen von Emotionen. Teilweise wird von den Kalligrafen die Tätigkeit als meditativ eingestuft.

Die Begriffe „Schönschreiberei“ bzw. „Schönschreiber“ werden im Zusammenhang mit

  • Schönschreiben,
  • Schönschreibkunst, aber auch
  • etwas schöner darstellen, als es ist (ähnlich den Begriffen „Schönrederei“, „Schönschwätzerei“)

verwendet.

Siehe auch

  • Geschichte der Typografie
  • Manier

Literatur

  • Alois Brandstetter: Schönschreiben. Residenz-Verlag, Wien/Salzburg 1997, ISBN 978-3-7017-1003-4.
  • Karl Heinz Nies: Rhythmisches Schönschreiben : Lehrgang zur Erlangung einer geläufigen Handschrift für den Schul- und Selbstunterricht. 12. Auflage. Winkler, Darmstadt 1971.
  • Schönschreiben, Schriftpflege: Grundwortschatz 2. Lipura-Verlagsgesellschaft, Rangendingen 1984.

Weblinks

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Commons: Schönschreiben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Portal: Schrift – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Schrift

Einzelnachweise

  1. Anleitung zum Schönschreiben (…) zum Gebrauch der deutschen Schulen in den k.k. Staaten. Wien 1775.
  2. Sauklaue, Duden online.
  3. Heike Le Ker: Schlampige US-Ärzte – 7000 Tote jährlich durch unleserliche Rezepte. Spiegel Online, 17. Januar 2007.
  4. Thomas Hoeren: Handschriften zum Gruseln – Junge, wie du wieder schreibst! Spiegel online, 10. Januar 2011.
  5. Wörterbuch der deutschen Sprache, Band 4, S. 255.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:32

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Schonschreiben bezeichnet das Schreiben von Hand dessen Ziel die gute Leserlichkeit des Textes fur die Allgemeinheit ist Seite aus einer Schulfibel in sehr leserlicher Schrift deutsche Kurrentschrift 1903 In manchen Alphabeten insbesondere den lateinischen Alphabeten wird bei von Hand geschriebener Schrift zwischen Schreibschrift die uberwiegend aus verbundenen Buchstaben besteht und Schrift in Druckbuchstaben unterschieden Insbesondere bei Schreibschrift ist die Gefahr der Unleserlichkeit gross und daher das Schonschreiben besonders wichtig GeschichteBeispiel englischer Schonschreibung aus dem 18 Jahrhundert von Bickham mit kunstlerischen Initialen Vor der Erfindung des Buchdrucks war jede Schrift von Hand geschrieben bzw geritzt geschnitzt oder gemeisselt Seit Beginn der Typografie betrifft das Schonschreiben nur noch jene Schriftstucke die noch immer von Hand geschrieben werden sowie kalligrafische Vorlagen fur Druckstucke Schonschreiben wurde in Europa im Mittelalter und der Neuzeit zuvor von Schreibmeistern damals Modisten genannt in Schonschreibschulen ausgeubt Bekannt sind im deutschen Sprachraum z B Johann Neudorffer der Altere 1497 1563 Jonathan Sauter 1549 1612 Arnold Moller 1581 1655 oder in Bohmen Jan Taborsky z Klokotske Hory 1500 1572 Schreibmeister waren in der fruhen Neuzeit auch Lehrer die im offentlichen Auftrag oder privat Schulen betrieben an denen Schonschreiben gelehrt wurde Teilweise wurden von ihnen auch Schreibmeisterbucher mit Anleitungen zum Schonschreiben herausgegeben Ausgangspunkt des Schonschreibens ist heute in der Regel eine Schulschrift Dies kann eine Schriftgrundlage sein Ausgangsschrift die von einer Meisterschule vorgegeben wird oder wie im deutschsprachigen Raum von einem Land z B einem Bundesland in Deutschland oder einheitlich wie in ganz Osterreich Die alteste gesamtosterreichische Schulschrift geht z B auf das Jahr 1775 zuruck und wurde von J I Felbiger unter Maria Theresia veranlasst Im Schulfach Schonschreiben wird das leserliche Schreiben unterrichtet Um das Schonschreiben zu uben werden bzw wurden in eigenen Schonschreibheften Aufgaben Schonschreibubungen meist fur jungere Schuler aufgegeben In allen Sprachen die das lateinische Alphabet benutzen kommt heute eine Form der lateinischen Schreibschrift zum Einsatz Die fruher ubliche deutsche Kurrentschrift ist nicht mehr in Gebrauch Durch die Erfindung der Schreibmaschine des und der papierlosen Ubertragung von Text Internet ist der Kreis der von Hand geschriebenen Schriftstucke kleiner geworden GegensatzDas Gegenteil des Schonschreibens ist das unleserliche schlechte Schreiben auch klieren abwertend krickeln klecksen krakeln sudeln schmieren umgangssprachlich kratzeln Schweiz genannt Die unleserlich schreibende Hand wird auch als Sauklaue bezeichnet Das unleserliche Schreiben von Arzten auf Rezepten ist in vielen Landern der Erde bekannt und wird u a auch fur Todesfalle verantwortlich gemacht Teilweise wird die Unleserlichkeit generell bestimmten Berufsgruppen z B Beamten oder allgemein Akademikern unterstellt Schonschreiben und KalligrafieSchonschreiben und Kalligrafie wird teilweise als Synonym verwendet Tatsachlich ist der Ubergang zwischen Schonschreiben und der Kalligrafie fliessend Teilweise wurde bzw wird z B einem Text selbst ein kalligrafisch besonders schoner Anfangsbuchstabe Initial vorangestellt Schonschreiben unterscheidet sich von der Schonschreibkunst Kalligrafie daher vor allem dadurch dass es beim Schonschreiben um die leserliche schone Darstellung des Textes geht wahrend die Kalligrafie aus der Alltagsschrift eine Schonschreibkunst macht Bei der Kalligrafie ist daher die Schrift Ausdruck fur die Kunst Die Kalligrafie wird im Gegensatz zum Schonschreiben daher durchwegs nicht im Alltag eingesetzt sondern zu speziellen Anlassen oder in bzw bei speziellen Werken z B Inschriften auf Torbogen Bucherillustrationen etc Auch ist in der Kalligrafie die Leserlichkeit nicht das Wichtigste sondern z B die Erzielung perfekter asthetischer Ausgewogenheit und das Sichtbarmachen von Emotionen Teilweise wird von den Kalligrafen die Tatigkeit als meditativ eingestuft Die Begriffe Schonschreiberei bzw Schonschreiber werden im Zusammenhang mit Schonschreiben Schonschreibkunst aber auch etwas schoner darstellen als es ist ahnlich den Begriffen Schonrederei Schonschwatzerei verwendet Siehe auchGeschichte der Typografie ManierLiteraturAlois Brandstetter Schonschreiben Residenz Verlag Wien Salzburg 1997 ISBN 978 3 7017 1003 4 Karl Heinz Nies Rhythmisches Schonschreiben Lehrgang zur Erlangung einer gelaufigen Handschrift fur den Schul und Selbstunterricht 12 Auflage Winkler Darmstadt 1971 Schonschreiben Schriftpflege Grundwortschatz 2 Lipura Verlagsgesellschaft Rangendingen 1984 WeblinksCommons Schonschreiben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portal Schrift Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema SchriftEinzelnachweiseAnleitung zum Schonschreiben zum Gebrauch der deutschen Schulen in den k k 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