Dieser Artikel behandelt den physikalischen Begriff Für andere Begriffe siehe Bezugssystem Begriffsklärung Ein Bezugssys
Bezugssystem

Ein Bezugssystem ist in der Physik ein gedachtes raum-zeitliches Gebilde, das erforderlich ist, um das Verhalten ortsabhängiger Größen eindeutig und vollständig zu beschreiben. Insbesondere kann die Lage und Bewegung von physikalischen Körpern nur relativ zu einem Bezugssystem angegeben werden. Ein Bezugssystem wird definiert, indem man einen Bezugspunkt wählt und die Raumrichtungen festlegt, sowie einen physikalischen Prozess für die Zeitmessung bestimmt. Dadurch ist zunächst festgelegt, was unter „Ruhe“ und „Bewegung“ jeweils zu verstehen ist. Zudem ermöglicht dies, ein Koordinatensystem einzuführen, mit dessen Hilfe physikalische Ereignisse durch Angabe ihrer raum-zeitlichen Koordinaten mathematisch beschrieben werden können. Wenn Beobachter von verschiedenen Bezugssystemen ausgehen, können sie zu einem physikalischen Vorgang verschiedene Beschreibungen geben, die dennoch alle zutreffen, wenn man ihr jeweiliges Bezugssystem berücksichtigt. Zum Beispiel könnte ein Autofahrer zu Recht behaupten, dass ihm ein Baum entgegenkommt, während ein am Straßenrand neben dem Baum stehender Beobachter, ebenfalls zu Recht, den Vorgang umgekehrt sieht: Ihm, und damit dem Baum, kommt das Auto entgegen. In der Physik gilt, dass jedes so definierte Bezugssystem gleichberechtigt gewählt werden darf und dass es keinen grundlegenden Prozess gibt, durch den man ein bestimmtes Bezugssystem vor allen anderen auszeichnen könnte.
Bezugssysteme in der klassischen Physik und in der Relativitätstheorie
In der klassischen Physik stimmen verschiedene Bezugssysteme in den Abständen je zweier Punkte, in den Winkeln zwischen je zwei Geraden und in der Zeitdifferenz je zweier Ereignisse überein. Daher kann die Zeitkoordinate für alle Bezugssysteme einheitlich gewählt werden, und für die Geschwindigkeiten gilt die vektorielle Addition. Das bedeutet, dass die Geschwindigkeit
, die ein Vorgang in einem bewegten Bezugssystem K' hat, vektoriell zu der Geschwindigkeit
addiert wird, mit der sich K' in einem Bezugssystem K bewegt, um die Geschwindigkeit
desselben Vorgangs in K zu erhalten:
: Klassisches Additionstheorem der Geschwindigkeiten.
Dagegen stimmt in der Realität die Lichtgeschwindigkeit in allen Bezugssystemen überein, was mit dem klassischen Additionstheorem nicht in Einklang zu bringen ist. Die in der Relativitätstheorie gefundene Lösung geht davon aus, dass Abstände, Winkel und Zeitintervalle in verschiedenen Bezugssystemen unterschiedlich sein können. Eine Folge ist das relativistische Additionstheorem für Geschwindigkeiten, nach dem die vektorielle Addition nur für kleine Geschwindigkeiten (verglichen mit der Lichtgeschwindigkeit) eine gute Näherung darstellt. Die Abweichungen, die bei großen Geschwindigkeiten merklich auftreten, sind durch Messungen bestätigt.
Bezugspunkte und Koordinatensysteme

Als Bezugspunkt wird häufig ein Punkt eines realen Körpers gewählt, z. B. „die linke, vordere Ecke des Tisches“, „die Mitte des Bahnsteigs“ oder „das Zentrum der Sonne“. Es kann sich aber auch um einen gedachten Punkt handeln, z. B. „der gemeinsame Schwerpunkt von Erde und Mond“ oder „ein frei fallendes Bezugssystem“.
Um die drei Raumrichtungen festlegen zu können, bedarf es noch mindestens zweier weiterer Punkte: Durch diese drei Punkte wird eine Ebene aufgespannt. Die dritte Dimension erhält man dann z. B. als Normale auf dieser Ebene. Damit hat man alle Voraussetzungen für die Definition eines Koordinatensystems, das zur Angabe von Raumpunkten verwendet werden kann. Deshalb wird der Begriff Bezugssystem in der Literatur auch gelegentlich synonym zum Begriff Koordinatensystem verwendet. Meist werden die Begriffe jedoch unterschieden, weil ein und dasselbe Bezugssystem (z. B. das der Erde) durch verschiedene Koordinatensysteme (z. B. kartesische Koordinaten und Polarkoordinaten) beschrieben werden kann. Dabei lassen sich durch eine Koordinatentransformation die Raum- und Zeitkoordinaten eines beliebigen Vorgangs von einem Koordinatensystem in das andere umrechnen. Physikalische Formeln, die im selben Bezugssystem denselben Vorgang beschreiben, können daher bei Benutzung verschiedener Koordinatensysteme trotzdem ganz verschiedene Gestalt annehmen.
Häufig gewählte Bezugssysteme
Ruhesystem
Ein Bezugssystem, in dem der betrachtete Körper ruht, nennt man sein Ruhesystem. Er besitzt in diesem Bezugssystem keine kinetische Energie, weder durch Translation noch durch Rotation, und befindet sich im Kräftegleichgewicht.
Laborsystem
Das Ruhesystem des Beobachters und der Apparatur des betrachteten Experiments heißt Laborsystem. Es ist meist das nächstliegende Bezugssystem zur Beschreibung eines Experiments, aber nicht immer das am besten geeignete. Das Laborsystem ist – sofern es sich auf der Erde befindet – nur angenähert ein Inertialsystem.
Absolut- und Relativsystem
Unter anderem in der Strömungslehre werden zwei unterschiedliche Bezugssysteme unterschieden: Das Bezugssystem, in dem das äußere Gehäuse eines betrachteten Gegenstands ruht, zum Beispiel die Verkleidung einer Turbine, wird als „Absolutsystem“ definiert. Ein Bezugssystem, welches sich relativ zu diesem bewegt, zum Beispiel ein Bezugssystem, das sich mit den Turbinenschaufeln mitbewegt, wird daher als „Relativsystem“ bezeichnet.
Schwerpunktsystem
Im Schwerpunktsystem eines aus mehreren Körpern bestehenden physikalischen Systems „ruht“ deren gemeinsamer Schwerpunkt im Ursprung des Bezugssystems. Für manche physikalischen Prozesse, z. B. den elastischen Stoß, erlaubt das Schwerpunktsystem eine besonders einfache Beschreibung, weil die Impulse der beiden beteiligten Körper hier per Definition entgegengesetzt gleich sind. Auch bei mehreren beteiligten Körpern, wie sie z. B. häufig bei Kernreaktionen auftreten, ist das Schwerpunktsystem sinnvoll: Hier ist die Vektorsumme aller Impulse zu betrachten. Sie ist konstant gleich Null (siehe Schwerpunktsatz).
Inertialsystem
Ein Bezugssystem, in dem kräftefreie Teilchen ruhen oder mit konstanter Geschwindigkeit gerade Bahnen durchlaufen, heißt Inertialsystem. Dies besagt der Trägheitssatz. Die Ortskoordinaten dieser Bahnen sind linear inhomogene Funktionen der Zeit
Darin ist der Ort des Teilchens zur Zeit
, und
seine Geschwindigkeit. Solche Bezugssysteme sind bis auf die Wahl des Orts- und Zeitursprungs, die Wahl von drei Richtungen („oben, vorn, rechts“) und die Wahl einer konstanten Geschwindigkeit des ganzen Bezugssystems (gegenüber einem anderen Inertialsystem) festgelegt. Das bedeutet: Jedes Bezugssystem, das relativ zu einem Inertialsystem ruht oder sich mit konstanter Geschwindigkeit gegenüber ihm bewegt, ist ebenfalls ein Inertialsystem. Die zurzeit (2017) beste bekannte Annäherung an ein Inertialsystem ist der in der Astronomie definierte Inertialraum.
Beschleunigtes Bezugssystem
Ein Bezugssystem, das kein Inertialsystem ist, heißt beschleunigtes Bezugssystem. In Bezug zu einem solchen System zeigen die Körper Bewegungen, die mit den aus dem Inertialsystem bekannten Kräften nicht immer erklärbar sind.
Zur Erläuterung des Unterschiedes soll folgendes Beispiel dienen:
- Im Bahnhof fährt ein Zug an, darin ein Mann mit Kinderwagen ohne angezogene Bremse. Das Bezugssystem, in dem der Bahnsteig ruht, ist (in sehr guter Näherung) ein Inertialsystem. Das Bezugssystem des anfahrenden Zuges ist jedoch ein beschleunigtes Bezugssystem. Der Kinderwagen erfährt durch das Anfahren keine Kraft längs der Fahrtrichtung und verharrt im Bezugssystem „Bahnsteig“ deshalb in Ruhe. Daher rollt er relativ zum anfahrenden Zug beschleunigt nach hinten. Um den Kinderwagen relativ zum Zug in Ruhe zu halten, muss der Mann auf den Kinderwagen eine Kraft ausüben, die diesen synchron mit dem Zug beschleunigt. Dieser beschleunigenden Kraft setzt der Kinderwagen seinen gleich großen Trägheitswiderstand entgegen, der sich bei dem Mann wie eine reale Kraft auswirkt.
In einem beschleunigten Bezugssystem bewegen sich Körper, auf die vom Standpunkt des Inertialsystems aus keine Kräfte wirken, mit einer Beschleunigung beschleunigt bzw. auf gekrümmten Bahnen. Es scheint auf den Körper eine Kraft
einzuwirken, die nach der Grundgleichung der Mechanik
diese Beschleunigung verursacht. So schließt der Beobachter im beschleunigten Bezugssystem auf eine Kraft, die es im Inertialsystem gar nicht gibt. Solche Kräfte werden Scheinkräfte oder Trägheitskräfte genannt. Für den Beobachter im beschleunigten Bezugssystem sind sie aber, obwohl sich keine andere Ursache für sie finden lässt als seine Wahl des Bezugssystems, genauso real wie alle anderen Kräfte. So verharrt ein Körper im beschleunigten System nur dann in Ruhe, wenn es eine zu der Trägheitskraft entgegengesetzte Kraft gibt, die den Körper relativ zum beschleunigten Bezugssystem im Ruhezustand hält. Abgesehen von der im beschleunigten Bezugssystem beobachteten Beschleunigung rühren alle weiteren Folgen, die üblicherweise der Trägheitskraft zugeschrieben werden, genau genommen von den Kräften her, mit denen diese Beschleunigung beeinflusst (z. B. verhindert) wird.
Rotierendes Bezugssystem
Ein rotierendes Bezugssystem ist der Spezialfall, dass ein beschleunigtes Bezugssystem keine Translation ausführt, sondern nur eine Drehbewegung um den Ursprung. Obwohl an dieser Situation nichts beschleunigt erscheint (sofern Drehachse und Winkelgeschwindigkeit gleich bleiben), wird das rotierende Bezugssystem zu den beschleunigten Bezugssystemen gezählt. Im rotierenden Bezugssystem erfahren Körper, die sich nicht auf der Drehachse befinden, eine nach außen gerichtete Zentrifugalkraft, und sie verharren nur dann in Ruhe, wenn gleichzeitig eine nach innen gerichtete Zentripetalkraft auf sie einwirkt. Betrachtet man dieselbe Situation von einem Inertialsystem aus, so führt derselbe Körper eine Kreisbahn um die Drehachse aus, und die Zentripetalkraft bewirkt gerade diejenige nach innen gerichtete Beschleunigung, die ihn auf seiner Kreisbahn hält (siehe etwa Kettenkarussell).
Während die Zentrifugalkraft in einem rotierenden Bezugssystem auf jeden Körper wirkt, wirkt eine zweite Trägheitskraft, die Corioliskraft, nur auf solche Körper, die sich relativ zum rotierenden System bewegen. Solange man z. B. auf einer rotierenden Scheibe nur steht, spürt man auch nur die Zentrifugalkraft. Versucht man nun, auf der Scheibe zu gehen, tritt die Corioliskraft hinzu. Sie ist immer zur Bewegungsrichtung seitwärts gerichtet und lässt einen eine Kurve beschreiben. Versucht man z. B., geradeaus auf die Drehachse zu (oder von ihr weg) zu gehen, wird man in Drehrichtung (bzw. ihr entgegen) abgelenkt. Läuft man dagegen in konstantem Abstand um die Drehachse der Scheibe herum, ist die Corioliskraft radial gerichtet, also parallel oder antiparallel zur Zentrifugalkraft. Wenn man dann gegen die Drehrichtung gerade so schnell läuft, dass man von außen betrachtet an derselben Stelle bleibt, dann ist man im Inertialsystem in Ruhe, also frei von Krafteinwirkung. Im Bezugssystem der Scheibe beschreibt man aber eine Kreisbewegung um die Drehachse, die in diesem Bezugssystem ihrerseits eine nach innen gerichtete Relativbeschleunigung erfordert. Diese wird von der Corioliskraft erzeugt, die in diesem Fall nach innen gerichtet ist und im rotierenden Bezugssystem nicht nur die allgegenwärtige Zentrifugalkraft neutralisiert, sondern darüber hinaus die für die Kraft sorgt, die für die Relativbeschleunigung zur Drehachse hin benötigt wird.
Die Erde als Bezugskörper definiert ein rotierendes Bezugssystem. Jedoch können aufgrund der langsamen Erdrotation die Unterschiede zu einem Inertialsystem oft vernachlässigt werden, so z. B. bei vielen physikalischen Vorgängen im Alltag. Im Labor sind die Unterschiede nur mit speziellen Experimenten wie dem Foucaultschen Pendel nachweisbar. Großräumig haben sie aber unübersehbaren Einfluss z. B. auf Meeresströmungen und Wetter.
Frei fallendes Bezugssystem
Ist das Bezugssystem an einen Punkt geknüpft, der sich im freien Fall befindet, so heben sich Gravitations- und Trägheitskraft gegenseitig auf. Der Begriff „freier Fall“ ist hier im physikalischen Sinn zu nehmen, d. h., er ist nicht auf Körper beschränkt, die senkrecht nach unten stürzen. Vielmehr sind damit alle Körper gemeint, die nicht durch irgendwelche äußeren Stütz-, Halte- oder Reibungskräfte daran gehindert werden, frei der Schwerkraft zu folgen. Auch eine Raumstation, die antriebslos außerhalb der Atmosphäre in einer Umlaufbahn um die Erde kreist, befindet sich demnach im freien Fall. Hier ist die Erdanziehungskraft nicht spürbar, weil die Schwerkraft alle Massen, auch die Astronauten, gleichmäßig beschleunigt und keine weiteren Kräfte wirken. Es herrscht die so genannte Schwerelosigkeit.
Das „Verschwinden“ von Gravitations- und Trägheitskräften in frei fallenden Bezugssystemen kann auf zweierlei Weise erklärt werden: Man kann das Ruhesystem der Erde als Bezugssystem wählen und stellt dann fest, dass ein fallender Körper durch seine Gewichtskraft beschleunigt wird. Sein eigenes Ruhesystem ist also ein beschleunigtes Bezugssystem, in dem zusätzlich zur Gewichtskraft Trägheitskräfte auftreten. Diese Trägheitskräfte sind nach Betrag und Richtung so beschaffen, dass sie die Gewichtskraft genau kompensieren. Also verhält sich ein frei fallender Körper in seinem Ruhesystem so, als würden keine äußeren Kräfte auf ihn einwirken. Die andere Betrachtungsweise geht davon aus, dass nicht das Ruhesystem der Erde, sondern das frei fallende Bezugssystem ein Inertialsystem ist. Aus dieser Perspektive wird ein Körper, der auf der Erde ruht, beständig nach oben beschleunigt, und sein Gewicht ist nichts anderes als die durch diese Beschleunigung hervorgerufene Trägheitskraft. So wird die Gravitationskraft selbst zu einer „Scheinkraft“. Beide Betrachtungsweisen sind mathematisch äquivalent.
Einstein stellte die Äquivalenz von Gravitationskräften mit Trägheitskräften in Form des Äquivalenzprinzips an den Anfang seiner allgemeinen Relativitätstheorie.
Wechsel des Bezugssystems
Die genaue Beschreibung eines physikalischen Phänomens hängt im Allgemeinen vom gewählten Bezugssystem ab, zum Beispiel die beobachteten Werte für Ortskoordinaten und Zeiten und damit alle daraus gebildeten Größen wie Geschwindigkeit, Beschleunigung etc. Je nach Bezugssystem erscheinen die Beobachtungen desselben konkreten Vorgangs verschieden, so dass daraus verschiedene Formeln abgelesen werden und unter Umständen verschiedene Schlüsse hinsichtlich des Ablaufs des Vorgangs oder der ihm zugrundeliegenden physikalischen Gesetze gezogen werden können.
Größen und mathematische Beziehungen, die bei einem Wechsel des Bezugssystems unverändert bleiben, nennt man invariant.
Einfache Beispiele
Siehe auch Kinematik (Teilchenprozesse)
Welche Kugel stößt die andere an?
Bei einem Billardspiel sieht ein am Billardtisch stehender Beobachter, d. h. im Laborsystem, wie eine weiße Billardkugel zentral gegen eine ruhende rote stößt und dann liegen bleibt. In einem anderen Bezugssystem, das sich mit konstanter Geschwindigkeit so bewegt, dass die weiße Kugel darin anfangs ruht, kommt die rote Kugel mit entgegengesetzter Geschwindigkeit auf die ruhende weiße Kugel zu, stößt sie an und bleibt dann liegen, während die weiße Kugel sich nun mit der anfänglichen Geschwindigkeit der roten davonbewegt. In einem dritten Bezugssystem, dem Schwerpunktsystem beider Kugeln, bewegen sich beide Kugeln erst aufeinander zu, stoßen zusammen, und bewegen sich voneinander weg, stets mit gleicher Geschwindigkeit, die gerade halb so groß ist wie die Anfangsgeschwindigkeit der roten Kugel im ersten Bezugssystem. Die Frage, welche Kugel die andere anstößt, ist insofern keine physikalisch sinnvolle Frage, als sie unterschiedlich beantwortet werden kann, je nachdem, in welchem Bezugssystem ein Beobachter den Vorgang interpretiert.
Unter welchem Winkel fliegen die Kugeln auseinander?
Im Bezugssystem „Billardtisch“ gilt die allgemeine Regel, dass nach einem nicht zentralen Stoß der weißen gegen die ruhende rote Billardkugel sich beide unter genau 90° auseinanderbewegen. Im Schwerpunktsystem dagegen bilden ihre Bewegungsrichtungen nach dem Stoß stets einen Winkel von 180° (genau so wie vor dem Stoß, nur längs einer anderen Richtung). Keine dieser beiden Regeln ist ein allgemeines Naturgesetz.
Koordinatentransformation von einem Bezugssystem in ein anderes
Wird ausgehend von einem Bezugssystem ein zweites definiert, dann lassen sich mittels einer Koordinatentransformation für jeden Punkt und jeden Zeitpunkt die in einem Bezugssystem gültigen Koordinaten durch die Koordinaten aus dem anderen Bezugssystem ausdrücken. Im Fall einer konstanten Geschwindigkeit der Bezugssysteme gegeneinander ist für kartesische Koordinaten in der klassischen Mechanik die Galilei-Transformation anzuwenden. Das bedeutet, dass beim Übergang von einem Bezugssystem in ein Basissystem zu allen Relativgeschwindigkeiten die Geschwindigkeit des Bezugssystems vektoriell addiert wird und zu allen Ortskoordinaten die Translation
. Obwohl mathematisch sehr einfach und unmittelbar anschaulich, ist diese Art der Koordinatentransformation nur bei Relativgeschwindigkeiten korrekt, die sehr klein gegenüber der Lichtgeschwindigkeit sind. Wenn man davon nicht ausgehen kann, tritt an die Stelle der Galilei-Transformation die Lorentz-Transformation der relativistischen Physik. Während zeitliche Intervalle und räumliche Abstände invariant gegenüber der Galilei-Transformation sind, gilt dies für die Lorentz-Transformation nicht. Insbesondere können hier Geschwindigkeiten nicht einfach addiert werden (siehe Relativistisches Additionstheorem für Geschwindigkeiten).
Relativitätsprinzip
Nach dem Relativitätsprinzip sind beliebige zwei Bezugssysteme, die sich relativ zueinander geradlinig gleichförmig bewegen, äquivalent. Das heißt, es gibt keinen physikalischen Prozess, an dem man neben der Tatsache, dass die beiden Bezugssysteme sich relativ zueinander bewegen (und den notwendigen Folgen wie z. B. Doppler-Effekt), ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen ihnen beobachten könnte. Daher müssen die grundlegenden physikalischen Gesetze gegenüber dem Wechsel zwischen diesen Bezugssystemen invariant sein. Hat das Gesetz die Gestalt einer Formel, in der die Koordinaten des jeweiligen Bezugssystems auftreten, dann müssen die Formeln für beide Koordinatensysteme exakt gleich aussehen, und die eine muss sich aus der anderen ergeben, wenn man die Koordinaten darin durch die des anderen Bezugssystems ausdrückt. Mathematisch gesagt müssen die Naturgesetze invariant gegenüber der Koordinatentransformation sein. Als Folge sind Begriffe wie „absolute Ruhe“ oder „absolute Bewegung“ physikalisch sinnlos, weil nicht nachweisbar.
Geschichte
Mechanik

Bei Aristoteles ist der natürliche Zustand eines Körpers die absolute Ruhe. Wenn der Körper sich bewegt, so nur durch einen inneren Antrieb oder einen äußeren Zwang. Für ihn sind Ruhe und Bewegung objektiv unterscheidbare Dinge, also gibt es in der Physik des Aristoteles nur ein objektives Bezugssystem: Die Erde.
Mit Beginn der Neuzeit erkannten im 17. Jahrhundert Galileo Galilei und Isaac Newton, dass kräftefreie Körper nicht von selbst in einen Ruhezustand übergehen, sondern sich mit ihrer momentanen Geschwindigkeit geradlinig weiterbewegen und somit in ihrem Bewegungszustand verharren. Dieses „Beharrungsvermögen“ wird Trägheit genannt und gilt gleichermaßen für ruhende und bewegte Körper. Ob sich ein Körper geradlinig bewegt oder ruht, hängt daher lediglich vom Standpunkt des Beobachters, d. h. von seinem Bezugssystem ab. Der Übergang zwischen den Inertialsystemen wird in der klassischen Mechanik durch die Galilei-Transformation beschrieben.
Ebenfalls im 17. Jahrhundert untersuchte Christiaan Huygens die Unterschiede in den Beschreibungen eines einfachen mechanischen Vorgangs in verschiedenen Bezugssystemen. Er beschrieb etwa einen elastischen Stoß zweier Gegenstände vom Ufer und von einem vorüberfahrenden Schiff aus gesehen (siehe Galilei-Transformation). Das diente ihm u. a. zur Präzisierung des Begriffs „Bewegungsgröße“ oder Impuls.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden verschiedene elementare Größen stillschweigend als invariant bei Wechsel des Bezugssystems angesehen, so z. B. räumliche und zeitliche Abstände. Einstein postulierte in der speziellen Relativitätstheorie im Jahr 1905, dass alle Inertialsysteme physikalisch gleichwertig seien (siehe Relativitätsprinzip) und dass die Lichtgeschwindigkeit nicht vom Bewegungszustand der Lichtquelle abhinge. Daraus folgt direkt die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit. Wenn die Lichtgeschwindigkeit jedoch im Gegensatz zu allen anderen Geschwindigkeiten in allen Bezugssystemen gleich ist, so können Zeiten und Längen nicht invariant sein.
Elektrodynamik
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde nach einem Medium gesucht, das die Wellenausbreitung des Lichtes ermöglicht. Die Unmöglichkeit, Effekte der Bewegung gegenüber diesem hypothetischen Äther nachzuweisen, führte zur Aufstellung des oben genannten Relativitätsprinzips und der sich daraus ergebenden Relativitätstheorie. Demnach musste die Vorstellung des Äthers fallen gelassen werden. Einstein konnte in seiner speziellen Relativitätstheorie weiterhin die Verwandtschaft von elektrischen und magnetischen Feldern erklären, die sich in den Maxwellschen Gleichungen schon gezeigt hatte. Demnach gehen magnetische Felder aus den elektrischen Feldern hervor, wenn man das Bezugssystem wechselt, und umgekehrt.
Astronomie und Kosmologie
Aristoteles verwandte ausschließlich das geozentrische Bezugssystem und formulierte seine Bewegungsgesetze nur in Bezug auf dieses. Ptolemäus folgte ihm und schuf das bis ins 17. Jahrhundert hinein dominierende geozentrische Weltbild, das u. a. von der katholischen Kirche stark verteidigt wurde (vgl. Galilei-Prozess). Kopernikus beschrieb Mitte des 16. Jahrhunderts das Planetensystem im heliozentrischen Bezugssystem. Darin bewegt sich der Beobachter mit der Erde mit, wodurch die in seinem Bezugssystem kompliziert scheinenden Schleifenbewegungen der äußeren Planeten eine einfache Erklärung finden. Mit dem Apparat der Newtonschen Mechanik konnten die Planetenbewegungen sehr präzise vorhergesagt werden, wenn man als Bezugspunkt den Schwerpunkt des Sonnensystems nahm. Da dieser jedoch nicht allzu weit vom Mittelpunkt der Sonne entfernt ist, ist das heliozentrische Weltbild ein brauchbar angenähertes Modell.
Wenn man sich gedanklich von der Erde entfernt, erscheint je nach Größenskala ein anderes Bezugssystem sinnvoll: Im Bezugssystem Erde-Mond bewegen sich beide Himmelskörper um den gemeinsamen Schwerpunkt. Im Bezugssystem Sonnensystem bewegt sich die Erde auf einer Ellipse um die Sonne. Im Bezugssystem Milchstraße bewegt sich das Sonnensystem um das Zentrum der Milchstraße. Usw.
Nach der Relativitätstheorie dürfte es an und für sich gar kein universelles Bezugssystem geben. Allerdings gibt es nur ein Bezugssystem, in dem die kosmische Hintergrundstrahlung isotrop ist. Dieses könnte man theoretisch als das „Ruhesystem des Universums“ ansehen. Dies ändert an dem Relativitätsprinzip jedoch nichts.
Siehe auch
- Euklidische Transformation
Einzelnachweise
- Arnold Sommerfeld: Vorlesungen über theoretische Physik, Band 1: Mechanik. Leipzig 1943, Harri Deutsch 1994, ISBN 978-3-87144-374-9. Auf Seite 9 schreibt Sommerfeld: „Welche Forderungen haben wir an das ideale Bezugssystem der Mechanik zu stellen? Und zwar verstehen wir darunter ein raum-zeitliches Gebilde, nach dem wir die Lage der Massenpunkte und den Ablauf der Zeit bestimmen können, also etwa ein rechtwinkliges Koordinatensystem x,y,z und eine Zeitskala.“
- Klaus Lüders, Robert Otto Pohl: Pohls Einführung in die Physik: Band 1: Mechanik, Akustik und Wärmelehre. Springer DE, 2008, ISBN 978-3-540-76337-6, S. 11 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Dieter Meschede: Gerthsen Physik. Springer DE, ISBN 978-3-642-12893-6, S. 643 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Willy J.G. Bräunling: Flugzeugtriebwerke: Grundlagen, Aero-Thermodynamik, Kreisprozesse, Thermische Turbomaschinen, Komponenten- und Emissionen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 3-662-07268-8, S. 527 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Aus: C. Huygens, Oeuvres Complètes, Vol. 16, Den Haag: Martinus Nijhoff, 1940
- Aristoteles: Physics; Aristotle, Physics, trans. by R. P. Hardie and R. K. Gaye ( vom 1. Dezember 2018 im Internet Archive).
- C. D. Andriesse: Huygens: The Man Behind the Principle. Cambridge University Press, 2005, ISBN 0-521-85090-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Helmar Schramm,Ludger Schwarte,Jan Lazardzig: Collection - Laboratory - Theater: Scenes of Knowledge in the 17th Century. Walter de Gruyter, 2005, ISBN 3-11-020155-0, S. 47 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Albert Einstein: Zur Elektrodynamik bewegter Körper. In: Annalen der Physik und Chemie. 17, 1905, S. 891–921 (als Faksimile; PDF; 2,0 MB).
- Marcelo Alonso, Edward J. Finn: Physik. Oldenbourg Verlag, 2000, ISBN 3-486-25327-1, S. 304 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Bergmann, Schaefer: Lehrbuch der Experimentalphysik, Band 2: Elektrodynamik, Autor: Wilhelm Raith, 8. Auflage. 1999, ISBN 3-11-016097-8, S. 363.
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt den physikalischen Begriff Fur andere Begriffe siehe Bezugssystem Begriffsklarung Ein Bezugssystem ist in der Physik ein gedachtes raum zeitliches Gebilde das erforderlich ist um das Verhalten ortsabhangiger Grossen eindeutig und vollstandig zu beschreiben Insbesondere kann die Lage und Bewegung von physikalischen Korpern nur relativ zu einem Bezugssystem angegeben werden Ein Bezugssystem wird definiert indem man einen Bezugspunkt wahlt und die Raumrichtungen festlegt sowie einen physikalischen Prozess fur die Zeitmessung bestimmt Dadurch ist zunachst festgelegt was unter Ruhe und Bewegung jeweils zu verstehen ist Zudem ermoglicht dies ein Koordinatensystem einzufuhren mit dessen Hilfe physikalische Ereignisse durch Angabe ihrer raum zeitlichen Koordinaten mathematisch beschrieben werden konnen Wenn Beobachter von verschiedenen Bezugssystemen ausgehen konnen sie zu einem physikalischen Vorgang verschiedene Beschreibungen geben die dennoch alle zutreffen wenn man ihr jeweiliges Bezugssystem berucksichtigt Zum Beispiel konnte ein Autofahrer zu Recht behaupten dass ihm ein Baum entgegenkommt wahrend ein am Strassenrand neben dem Baum stehender Beobachter ebenfalls zu Recht den Vorgang umgekehrt sieht Ihm und damit dem Baum kommt das Auto entgegen In der Physik gilt dass jedes so definierte Bezugssystem gleichberechtigt gewahlt werden darf und dass es keinen grundlegenden Prozess gibt durch den man ein bestimmtes Bezugssystem vor allen anderen auszeichnen konnte Bezugssysteme in der klassischen Physik und in der RelativitatstheorieIn der klassischen Physik stimmen verschiedene Bezugssysteme in den Abstanden je zweier Punkte in den Winkeln zwischen je zwei Geraden und in der Zeitdifferenz je zweier Ereignisse uberein Daher kann die Zeitkoordinate t displaystyle t fur alle Bezugssysteme einheitlich gewahlt werden und fur die Geschwindigkeiten gilt die vektorielle Addition Das bedeutet dass die Geschwindigkeit v displaystyle vec v die ein Vorgang in einem bewegten Bezugssystem K hat vektoriell zu der Geschwindigkeit V displaystyle vec V addiert wird mit der sich K in einem Bezugssystem K bewegt um die Geschwindigkeit v displaystyle vec v desselben Vorgangs in K zu erhalten v V v displaystyle vec v vec V vec v Klassisches Additionstheorem der Geschwindigkeiten Dagegen stimmt in der Realitat die Lichtgeschwindigkeit in allen Bezugssystemen uberein was mit dem klassischen Additionstheorem nicht in Einklang zu bringen ist Die in der Relativitatstheorie gefundene Losung geht davon aus dass Abstande Winkel und Zeitintervalle in verschiedenen Bezugssystemen unterschiedlich sein konnen Eine Folge ist das relativistische Additionstheorem fur Geschwindigkeiten nach dem die vektorielle Addition nur fur kleine Geschwindigkeiten verglichen mit der Lichtgeschwindigkeit eine gute Naherung darstellt Die Abweichungen die bei grossen Geschwindigkeiten merklich auftreten sind durch Messungen bestatigt Bezugspunkte und KoordinatensystemeSkizze eines Bezugssystems Als Bezugspunkt wird haufig ein Punkt eines realen Korpers gewahlt z B die linke vordere Ecke des Tisches die Mitte des Bahnsteigs oder das Zentrum der Sonne Es kann sich aber auch um einen gedachten Punkt handeln z B der gemeinsame Schwerpunkt von Erde und Mond oder ein frei fallendes Bezugssystem Um die drei Raumrichtungen festlegen zu konnen bedarf es noch mindestens zweier weiterer Punkte Durch diese drei Punkte wird eine Ebene aufgespannt Die dritte Dimension erhalt man dann z B als Normale auf dieser Ebene Damit hat man alle Voraussetzungen fur die Definition eines Koordinatensystems das zur Angabe von Raumpunkten verwendet werden kann Deshalb wird der Begriff Bezugssystem in der Literatur auch gelegentlich synonym zum Begriff Koordinatensystem verwendet Meist werden die Begriffe jedoch unterschieden weil ein und dasselbe Bezugssystem z B das der Erde durch verschiedene Koordinatensysteme z B kartesische Koordinaten und Polarkoordinaten beschrieben werden kann Dabei lassen sich durch eine Koordinatentransformation die Raum und Zeitkoordinaten eines beliebigen Vorgangs von einem Koordinatensystem in das andere umrechnen Physikalische Formeln die im selben Bezugssystem denselben Vorgang beschreiben konnen daher bei Benutzung verschiedener Koordinatensysteme trotzdem ganz verschiedene Gestalt annehmen Haufig gewahlte BezugssystemeRuhesystem Hauptartikel Ruhesystem Ein Bezugssystem in dem der betrachtete Korper ruht nennt man sein Ruhesystem Er besitzt in diesem Bezugssystem keine kinetische Energie weder durch Translation noch durch Rotation und befindet sich im Kraftegleichgewicht Laborsystem Hauptartikel Laborsystem Das Ruhesystem des Beobachters und der Apparatur des betrachteten Experiments heisst Laborsystem Es ist meist das nachstliegende Bezugssystem zur Beschreibung eines Experiments aber nicht immer das am besten geeignete Das Laborsystem ist sofern es sich auf der Erde befindet nur angenahert ein Inertialsystem Absolut und Relativsystem Unter anderem in der Stromungslehre werden zwei unterschiedliche Bezugssysteme unterschieden Das Bezugssystem in dem das aussere Gehause eines betrachteten Gegenstands ruht zum Beispiel die Verkleidung einer Turbine wird als Absolutsystem definiert Ein Bezugssystem welches sich relativ zu diesem bewegt zum Beispiel ein Bezugssystem das sich mit den Turbinenschaufeln mitbewegt wird daher als Relativsystem bezeichnet Schwerpunktsystem Hauptartikel Schwerpunktsystem Im Schwerpunktsystem eines aus mehreren Korpern bestehenden physikalischen Systems ruht deren gemeinsamer Schwerpunkt im Ursprung des Bezugssystems Fur manche physikalischen Prozesse z B den elastischen Stoss erlaubt das Schwerpunktsystem eine besonders einfache Beschreibung weil die Impulse der beiden beteiligten Korper hier per Definition entgegengesetzt gleich sind Auch bei mehreren beteiligten Korpern wie sie z B haufig bei Kernreaktionen auftreten ist das Schwerpunktsystem sinnvoll Hier ist die Vektorsumme aller Impulse zu betrachten Sie ist konstant gleich Null siehe Schwerpunktsatz Inertialsystem Hauptartikel Inertialsystem Ein Bezugssystem in dem kraftefreie Teilchen ruhen oder mit konstanter Geschwindigkeit gerade Bahnen durchlaufen heisst Inertialsystem Dies besagt der Tragheitssatz Die Ortskoordinaten r t displaystyle vec r t dieser Bahnen sind linear inhomogene Funktionen der Zeit t displaystyle t r t r 0 v t displaystyle vec r t vec r 0 vec v t Darin ist r 0 displaystyle vec r 0 der Ort des Teilchens zur Zeit t 0 displaystyle t 0 und v displaystyle vec v seine Geschwindigkeit Solche Bezugssysteme sind bis auf die Wahl des Orts und Zeitursprungs die Wahl von drei Richtungen oben vorn rechts und die Wahl einer konstanten Geschwindigkeit des ganzen Bezugssystems gegenuber einem anderen Inertialsystem festgelegt Das bedeutet Jedes Bezugssystem das relativ zu einem Inertialsystem ruht oder sich mit konstanter Geschwindigkeit gegenuber ihm bewegt ist ebenfalls ein Inertialsystem Die zurzeit 2017 beste bekannte Annaherung an ein Inertialsystem ist der in der Astronomie definierte Inertialraum Beschleunigtes Bezugssystem Hauptartikel beschleunigtes Bezugssystem Hauptartikel Tragheitskraft Ein Bezugssystem das kein Inertialsystem ist heisst beschleunigtes Bezugssystem In Bezug zu einem solchen System zeigen die Korper Bewegungen die mit den aus dem Inertialsystem bekannten Kraften nicht immer erklarbar sind Zur Erlauterung des Unterschiedes soll folgendes Beispiel dienen Im Bahnhof fahrt ein Zug an darin ein Mann mit Kinderwagen ohne angezogene Bremse Das Bezugssystem in dem der Bahnsteig ruht ist in sehr guter Naherung ein Inertialsystem Das Bezugssystem des anfahrenden Zuges ist jedoch ein beschleunigtes Bezugssystem Der Kinderwagen erfahrt durch das Anfahren keine Kraft langs der Fahrtrichtung und verharrt im Bezugssystem Bahnsteig deshalb in Ruhe Daher rollt er relativ zum anfahrenden Zug beschleunigt nach hinten Um den Kinderwagen relativ zum Zug in Ruhe zu halten muss der Mann auf den Kinderwagen eine Kraft ausuben die diesen synchron mit dem Zug beschleunigt Dieser beschleunigenden Kraft setzt der Kinderwagen seinen gleich grossen Tragheitswiderstand entgegen der sich bei dem Mann wie eine reale Kraft auswirkt In einem beschleunigten Bezugssystem bewegen sich Korper auf die vom Standpunkt des Inertialsystems aus keine Krafte wirken mit einer Beschleunigung a displaystyle vec a beschleunigt bzw auf gekrummten Bahnen Es scheint auf den Korper eine Kraft F displaystyle vec F einzuwirken die nach der Grundgleichung der Mechanik F ma displaystyle vec F m vec a diese Beschleunigung verursacht So schliesst der Beobachter im beschleunigten Bezugssystem auf eine Kraft die es im Inertialsystem gar nicht gibt Solche Krafte werden Scheinkrafte oder Tragheitskrafte genannt Fur den Beobachter im beschleunigten Bezugssystem sind sie aber obwohl sich keine andere Ursache fur sie finden lasst als seine Wahl des Bezugssystems genauso real wie alle anderen Krafte So verharrt ein Korper im beschleunigten System nur dann in Ruhe wenn es eine zu der Tragheitskraft entgegengesetzte Kraft gibt die den Korper relativ zum beschleunigten Bezugssystem im Ruhezustand halt Abgesehen von der im beschleunigten Bezugssystem beobachteten Beschleunigung a displaystyle vec a ruhren alle weiteren Folgen die ublicherweise der Tragheitskraft zugeschrieben werden genau genommen von den Kraften her mit denen diese Beschleunigung beeinflusst z B verhindert wird Rotierendes Bezugssystem Siehe auch Beschleunigtes Bezugssystem Ein rotierendes Bezugssystem ist der Spezialfall dass ein beschleunigtes Bezugssystem keine Translation ausfuhrt sondern nur eine Drehbewegung um den Ursprung Obwohl an dieser Situation nichts beschleunigt erscheint sofern Drehachse und Winkelgeschwindigkeit gleich bleiben wird das rotierende Bezugssystem zu den beschleunigten Bezugssystemen gezahlt Im rotierenden Bezugssystem erfahren Korper die sich nicht auf der Drehachse befinden eine nach aussen gerichtete Zentrifugalkraft und sie verharren nur dann in Ruhe wenn gleichzeitig eine nach innen gerichtete Zentripetalkraft auf sie einwirkt Betrachtet man dieselbe Situation von einem Inertialsystem aus so fuhrt derselbe Korper eine Kreisbahn um die Drehachse aus und die Zentripetalkraft bewirkt gerade diejenige nach innen gerichtete Beschleunigung die ihn auf seiner Kreisbahn halt siehe etwa Kettenkarussell Wahrend die Zentrifugalkraft in einem rotierenden Bezugssystem auf jeden Korper wirkt wirkt eine zweite Tragheitskraft die Corioliskraft nur auf solche Korper die sich relativ zum rotierenden System bewegen Solange man z B auf einer rotierenden Scheibe nur steht spurt man auch nur die Zentrifugalkraft Versucht man nun auf der Scheibe zu gehen tritt die Corioliskraft hinzu Sie ist immer zur Bewegungsrichtung seitwarts gerichtet und lasst einen eine Kurve beschreiben Versucht man z B geradeaus auf die Drehachse zu oder von ihr weg zu gehen wird man in Drehrichtung bzw ihr entgegen abgelenkt Lauft man dagegen in konstantem Abstand um die Drehachse der Scheibe herum ist die Corioliskraft radial gerichtet also parallel oder antiparallel zur Zentrifugalkraft Wenn man dann gegen die Drehrichtung gerade so schnell lauft dass man von aussen betrachtet an derselben Stelle bleibt dann ist man im Inertialsystem in Ruhe also frei von Krafteinwirkung Im Bezugssystem der Scheibe beschreibt man aber eine Kreisbewegung um die Drehachse die in diesem Bezugssystem ihrerseits eine nach innen gerichtete Relativbeschleunigung erfordert Diese wird von der Corioliskraft erzeugt die in diesem Fall nach innen gerichtet ist und im rotierenden Bezugssystem nicht nur die allgegenwartige Zentrifugalkraft neutralisiert sondern daruber hinaus die fur die Kraft sorgt die fur die Relativbeschleunigung zur Drehachse hin benotigt wird Die Erde als Bezugskorper definiert ein rotierendes Bezugssystem Jedoch konnen aufgrund der langsamen Erdrotation die Unterschiede zu einem Inertialsystem oft vernachlassigt werden so z B bei vielen physikalischen Vorgangen im Alltag Im Labor sind die Unterschiede nur mit speziellen Experimenten wie dem Foucaultschen Pendel nachweisbar Grossraumig haben sie aber unubersehbaren Einfluss z B auf Meeresstromungen und Wetter Frei fallendes Bezugssystem Ist das Bezugssystem an einen Punkt geknupft der sich im freien Fall befindet so heben sich Gravitations und Tragheitskraft gegenseitig auf Der Begriff freier Fall ist hier im physikalischen Sinn zu nehmen d h er ist nicht auf Korper beschrankt die senkrecht nach unten sturzen Vielmehr sind damit alle Korper gemeint die nicht durch irgendwelche ausseren Stutz Halte oder Reibungskrafte daran gehindert werden frei der Schwerkraft zu folgen Auch eine Raumstation die antriebslos ausserhalb der Atmosphare in einer Umlaufbahn um die Erde kreist befindet sich demnach im freien Fall Hier ist die Erdanziehungskraft nicht spurbar weil die Schwerkraft alle Massen auch die Astronauten gleichmassig beschleunigt und keine weiteren Krafte wirken Es herrscht die so genannte Schwerelosigkeit Das Verschwinden von Gravitations und Tragheitskraften in frei fallenden Bezugssystemen kann auf zweierlei Weise erklart werden Man kann das Ruhesystem der Erde als Bezugssystem wahlen und stellt dann fest dass ein fallender Korper durch seine Gewichtskraft beschleunigt wird Sein eigenes Ruhesystem ist also ein beschleunigtes Bezugssystem in dem zusatzlich zur Gewichtskraft Tragheitskrafte auftreten Diese Tragheitskrafte sind nach Betrag und Richtung so beschaffen dass sie die Gewichtskraft genau kompensieren Also verhalt sich ein frei fallender Korper in seinem Ruhesystem so als wurden keine ausseren Krafte auf ihn einwirken Die andere Betrachtungsweise geht davon aus dass nicht das Ruhesystem der Erde sondern das frei fallende Bezugssystem ein Inertialsystem ist Aus dieser Perspektive wird ein Korper der auf der Erde ruht bestandig nach oben beschleunigt und sein Gewicht ist nichts anderes als die durch diese Beschleunigung hervorgerufene Tragheitskraft So wird die Gravitationskraft selbst zu einer Scheinkraft Beide Betrachtungsweisen sind mathematisch aquivalent Einstein stellte die Aquivalenz von Gravitationskraften mit Tragheitskraften in Form des Aquivalenzprinzips an den Anfang seiner allgemeinen Relativitatstheorie Wechsel des BezugssystemsDie genaue Beschreibung eines physikalischen Phanomens hangt im Allgemeinen vom gewahlten Bezugssystem ab zum Beispiel die beobachteten Werte fur Ortskoordinaten und Zeiten und damit alle daraus gebildeten Grossen wie Geschwindigkeit Beschleunigung etc Je nach Bezugssystem erscheinen die Beobachtungen desselben konkreten Vorgangs verschieden so dass daraus verschiedene Formeln abgelesen werden und unter Umstanden verschiedene Schlusse hinsichtlich des Ablaufs des Vorgangs oder der ihm zugrundeliegenden physikalischen Gesetze gezogen werden konnen Grossen und mathematische Beziehungen die bei einem Wechsel des Bezugssystems unverandert bleiben nennt man invariant Einfache Beispiele Siehe auch Kinematik Teilchenprozesse Welche Kugel stosst die andere an Bei einem Billardspiel sieht ein am Billardtisch stehender Beobachter d h im Laborsystem wie eine weisse Billardkugel zentral gegen eine ruhende rote stosst und dann liegen bleibt In einem anderen Bezugssystem das sich mit konstanter Geschwindigkeit so bewegt dass die weisse Kugel darin anfangs ruht kommt die rote Kugel mit entgegengesetzter Geschwindigkeit auf die ruhende weisse Kugel zu stosst sie an und bleibt dann liegen wahrend die weisse Kugel sich nun mit der anfanglichen Geschwindigkeit der roten davonbewegt In einem dritten Bezugssystem dem Schwerpunktsystem beider Kugeln bewegen sich beide Kugeln erst aufeinander zu stossen zusammen und bewegen sich voneinander weg stets mit gleicher Geschwindigkeit die gerade halb so gross ist wie die Anfangsgeschwindigkeit der roten Kugel im ersten Bezugssystem Die Frage welche Kugel die andere anstosst ist insofern keine physikalisch sinnvolle Frage als sie unterschiedlich beantwortet werden kann je nachdem in welchem Bezugssystem ein Beobachter den Vorgang interpretiert Unter welchem Winkel fliegen die Kugeln auseinander Im Bezugssystem Billardtisch gilt die allgemeine Regel dass nach einem nicht zentralen Stoss der weissen gegen die ruhende rote Billardkugel sich beide unter genau 90 auseinanderbewegen Im Schwerpunktsystem dagegen bilden ihre Bewegungsrichtungen nach dem Stoss stets einen Winkel von 180 genau so wie vor dem Stoss nur langs einer anderen Richtung Keine dieser beiden Regeln ist ein allgemeines Naturgesetz Koordinatentransformation von einem Bezugssystem in ein anderes Hauptartikel Koordinatentransformation Wird ausgehend von einem Bezugssystem ein zweites definiert dann lassen sich mittels einer Koordinatentransformation fur jeden Punkt und jeden Zeitpunkt die in einem Bezugssystem gultigen Koordinaten durch die Koordinaten aus dem anderen Bezugssystem ausdrucken Im Fall einer konstanten Geschwindigkeit der Bezugssysteme gegeneinander ist fur kartesische Koordinaten in der klassischen Mechanik die Galilei Transformation anzuwenden Das bedeutet dass beim Ubergang von einem Bezugssystem in ein Basissystem zu allen Relativgeschwindigkeiten die Geschwindigkeit v displaystyle vec v des Bezugssystems vektoriell addiert wird und zu allen Ortskoordinaten die Translation v t displaystyle vec v t Obwohl mathematisch sehr einfach und unmittelbar anschaulich ist diese Art der Koordinatentransformation nur bei Relativgeschwindigkeiten korrekt die sehr klein gegenuber der Lichtgeschwindigkeit sind Wenn man davon nicht ausgehen kann tritt an die Stelle der Galilei Transformation die Lorentz Transformation der relativistischen Physik Wahrend zeitliche Intervalle und raumliche Abstande invariant gegenuber der Galilei Transformation sind gilt dies fur die Lorentz Transformation nicht Insbesondere konnen hier Geschwindigkeiten nicht einfach addiert werden siehe Relativistisches Additionstheorem fur Geschwindigkeiten Relativitatsprinzip Hauptartikel Relativitatsprinzip Nach dem Relativitatsprinzip sind beliebige zwei Bezugssysteme die sich relativ zueinander geradlinig gleichformig bewegen aquivalent Das heisst es gibt keinen physikalischen Prozess an dem man neben der Tatsache dass die beiden Bezugssysteme sich relativ zueinander bewegen und den notwendigen Folgen wie z B Doppler Effekt ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen ihnen beobachten konnte Daher mussen die grundlegenden physikalischen Gesetze gegenuber dem Wechsel zwischen diesen Bezugssystemen invariant sein Hat das Gesetz die Gestalt einer Formel in der die Koordinaten des jeweiligen Bezugssystems auftreten dann mussen die Formeln fur beide Koordinatensysteme exakt gleich aussehen und die eine muss sich aus der anderen ergeben wenn man die Koordinaten darin durch die des anderen Bezugssystems ausdruckt Mathematisch gesagt mussen die Naturgesetze invariant gegenuber der Koordinatentransformation sein Als Folge sind Begriffe wie absolute Ruhe oder absolute Bewegung physikalisch sinnlos weil nicht nachweisbar GeschichteMechanik Huygens Zwei Beobachter einer im Boot einer an Land beschreiben die Kollision zwischen zwei Kugeln unterschiedlich Bei Aristoteles ist der naturliche Zustand eines Korpers die absolute Ruhe Wenn der Korper sich bewegt so nur durch einen inneren Antrieb oder einen ausseren Zwang Fur ihn sind Ruhe und Bewegung objektiv unterscheidbare Dinge also gibt es in der Physik des Aristoteles nur ein objektives Bezugssystem Die Erde Mit Beginn der Neuzeit erkannten im 17 Jahrhundert Galileo Galilei und Isaac Newton dass kraftefreie Korper nicht von selbst in einen Ruhezustand ubergehen sondern sich mit ihrer momentanen Geschwindigkeit geradlinig weiterbewegen und somit in ihrem Bewegungszustand verharren Dieses Beharrungsvermogen wird Tragheit genannt und gilt gleichermassen fur ruhende und bewegte Korper Ob sich ein Korper geradlinig bewegt oder ruht hangt daher lediglich vom Standpunkt des Beobachters d h von seinem Bezugssystem ab Der Ubergang zwischen den Inertialsystemen wird in der klassischen Mechanik durch die Galilei Transformation beschrieben Ebenfalls im 17 Jahrhundert untersuchte Christiaan Huygens die Unterschiede in den Beschreibungen eines einfachen mechanischen Vorgangs in verschiedenen Bezugssystemen Er beschrieb etwa einen elastischen Stoss zweier Gegenstande vom Ufer und von einem voruberfahrenden Schiff aus gesehen siehe Galilei Transformation Das diente ihm u a zur Prazisierung des Begriffs Bewegungsgrosse oder Impuls Bis Anfang des 20 Jahrhunderts wurden verschiedene elementare Grossen stillschweigend als invariant bei Wechsel des Bezugssystems angesehen so z B raumliche und zeitliche Abstande Einstein postulierte in der speziellen Relativitatstheorie im Jahr 1905 dass alle Inertialsysteme physikalisch gleichwertig seien siehe Relativitatsprinzip und dass die Lichtgeschwindigkeit nicht vom Bewegungszustand der Lichtquelle abhinge Daraus folgt direkt die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit Wenn die Lichtgeschwindigkeit jedoch im Gegensatz zu allen anderen Geschwindigkeiten in allen Bezugssystemen gleich ist so konnen Zeiten und Langen nicht invariant sein Elektrodynamik Hauptartikel Ather Physik Bis Anfang des 20 Jahrhunderts wurde nach einem Medium gesucht das die Wellenausbreitung des Lichtes ermoglicht Die Unmoglichkeit Effekte der Bewegung gegenuber diesem hypothetischen Ather nachzuweisen fuhrte zur Aufstellung des oben genannten Relativitatsprinzips und der sich daraus ergebenden Relativitatstheorie Demnach musste die Vorstellung des Athers fallen gelassen werden Einstein konnte in seiner speziellen Relativitatstheorie weiterhin die Verwandtschaft von elektrischen und magnetischen Feldern erklaren die sich in den Maxwellschen Gleichungen schon gezeigt hatte Demnach gehen magnetische Felder aus den elektrischen Feldern hervor wenn man das Bezugssystem wechselt und umgekehrt Astronomie und Kosmologie Hauptartikel geozentrisches Weltbild und heliozentrisches Weltbild Aristoteles verwandte ausschliesslich das geozentrische Bezugssystem und formulierte seine Bewegungsgesetze nur in Bezug auf dieses Ptolemaus folgte ihm und schuf das bis ins 17 Jahrhundert hinein dominierende geozentrische Weltbild das u a von der katholischen Kirche stark verteidigt wurde vgl Galilei Prozess Kopernikus beschrieb Mitte des 16 Jahrhunderts das Planetensystem im heliozentrischen Bezugssystem Darin bewegt sich der Beobachter mit der Erde mit wodurch die in seinem Bezugssystem kompliziert scheinenden Schleifenbewegungen der ausseren Planeten eine einfache Erklarung finden Mit dem Apparat der Newtonschen Mechanik konnten die Planetenbewegungen sehr prazise vorhergesagt werden wenn man als Bezugspunkt den Schwerpunkt des Sonnensystems nahm Da dieser jedoch nicht allzu weit vom Mittelpunkt der Sonne entfernt ist ist das heliozentrische Weltbild ein brauchbar angenahertes Modell Wenn man sich gedanklich von der Erde entfernt erscheint je nach Grossenskala ein anderes Bezugssystem sinnvoll Im Bezugssystem Erde Mond bewegen sich beide Himmelskorper um den gemeinsamen Schwerpunkt Im Bezugssystem Sonnensystem bewegt sich die Erde auf einer Ellipse um die Sonne Im Bezugssystem Milchstrasse bewegt sich das Sonnensystem um das Zentrum der Milchstrasse Usw Nach der Relativitatstheorie durfte es an und fur sich gar kein universelles Bezugssystem geben Allerdings gibt es nur ein Bezugssystem in dem die kosmische Hintergrundstrahlung isotrop ist Dieses konnte man theoretisch als das Ruhesystem des Universums ansehen Dies andert an dem Relativitatsprinzip jedoch nichts Siehe auchEuklidische TransformationEinzelnachweiseArnold Sommerfeld Vorlesungen uber theoretische Physik Band 1 Mechanik Leipzig 1943 Harri Deutsch 1994 ISBN 978 3 87144 374 9 Auf Seite 9 schreibt Sommerfeld Welche Forderungen haben wir an das ideale Bezugssystem der Mechanik zu stellen Und zwar verstehen wir darunter ein raum zeitliches Gebilde nach dem wir die Lage der Massenpunkte und den Ablauf der Zeit bestimmen konnen also etwa ein rechtwinkliges Koordinatensystem x y z und eine Zeitskala Klaus Luders Robert Otto Pohl Pohls Einfuhrung in die Physik Band 1 Mechanik Akustik und Warmelehre Springer DE 2008 ISBN 978 3 540 76337 6 S 11 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Dieter Meschede Gerthsen Physik Springer DE ISBN 978 3 642 12893 6 S 643 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Willy J G Braunling Flugzeugtriebwerke Grundlagen Aero Thermodynamik Kreisprozesse Thermische Turbomaschinen Komponenten und Emissionen Springer Verlag 2013 ISBN 3 662 07268 8 S 527 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Aus C Huygens Oeuvres Completes Vol 16 Den Haag Martinus Nijhoff 1940 Aristoteles Physics Aristotle Physics trans by R P Hardie and R K Gaye Memento vom 1 Dezember 2018 im Internet Archive C D Andriesse Huygens The Man Behind the Principle Cambridge University Press 2005 ISBN 0 521 85090 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Helmar Schramm Ludger Schwarte Jan Lazardzig Collection Laboratory Theater Scenes of Knowledge in the 17th Century Walter de Gruyter 2005 ISBN 3 11 020155 0 S 47 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Albert Einstein Zur Elektrodynamik bewegter Korper In Annalen der Physik und Chemie 17 1905 S 891 921 als Faksimile PDF 2 0 MB Marcelo Alonso Edward J Finn Physik Oldenbourg Verlag 2000 ISBN 3 486 25327 1 S 304 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bergmann Schaefer Lehrbuch der Experimentalphysik Band 2 Elektrodynamik Autor Wilhelm Raith 8 Auflage 1999 ISBN 3 11 016097 8 S 363 Normdaten Sachbegriff GND 4126032 6 GND Explorer lobid OGND AKS