Unter dem Begriff Drucktechnik werden alle Verfahren zur Vervielfältigung von Druckvorlagen zusammengefasst wie Buchdruc
Drucktechnik

Unter dem Begriff Drucktechnik werden alle Verfahren zur Vervielfältigung von Druckvorlagen zusammengefasst, wie Buchdruck, Offsetdruck, Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck und Digitaldruck. Bei diesen Drucktechniken werden unterschiedliche Verfahren angewandt, um Druckfarben auf einen Bedruckstoff zu übertragen.
Die hier erklärten Drucktechniken können der Massenfertigung von Druckerzeugnissen durch wiederholte Verwendung einer einzigen Druckvorlage dienen. Diese können als Serienprodukt in der sogenannten „Auflage“ auf einem Markt angeboten werden (siehe Massenmedien).
Grundlagen
„[Drucken ist die …] Wiedergabe einer textlichen respektive bildlichen Darstellung in beliebiger Anzahl durch Übertragung von Druckfarben bzw. färbenden Substanzen auf den Bedruckstoff mittels einer Druckform. DIN 8730“
Die Vorbereitung dieser Druckform erfolgt in der Druckvorstufe. Die Reproduktionstechnik befasst sich mit der Wiedergabe von Bildern und Texten und erstellt die Druckformen für die verschiedenen Druckverfahren. Bilder werden in den genormten Druckfarben Cyan (Blaugrün), Magenta (Rot), Gelb und Schwarz möglichst originalgetreu wiedergegeben. In einem Maschinenlauf können diese Farben nacheinander gedruckt werden. Beim Druck von Schmuckfarben, zum Beispiel beim Verpackungsdruck, werden fertig gemischte Druckfarben eingesetzt.
Die modernen Druckmaschinen im Offset- und Tiefdruck übertragen die Druckfarbe von einem Druckzylinder auf Bogen oder Bahnen des Bedruckstoffes. Druckmaschinen im Bahnendruck, wie der Rollenoffset und der Rotationstiefdruck, können Geschwindigkeiten zwischen 600 und 900 Metern pro Minute erreichen. Die Maschinen im Bogendruck sind allgemein langsamer, können jedoch Bogen aus Karton, Blech und Kunststoff bedrucken.
Seit den 1950er Jahren haben technische Fortschritte in der Fotografie und ab den 1960er Jahren in der Elektronik die Herstellung der Druckvorlagen tiefgreifend verändert. Mit Hilfe des Computers lässt sich der Reproduktionsprozess heute derartig beschleunigen, dass Texte und Abbildungen innerhalb kurzer Zeit direkt auf die Druckplatte übertragen (Computer to Plate) oder auf den Druckzylinder (Helio-Klischograph) graviert werden.
Druckprinzipien

Es wird zwischen drei Druckprinzipien unterschieden:
- Fläche gegen Fläche (flach gegen flach)
- Zylinder gegen Fläche (rund gegen flach)
- Zylinder gegen Zylinder (rund gegen rund)
Fläche gegen Fläche
Es handelt sich hier um das älteste der drei Verfahren. Bei diesem Prinzip wird das zu bedruckende Material von einer flachen Gegendruckplatte (Tiegel) mit großer Kraft auf eine flache, eingefärbte Druckformplatte gedrückt. Dabei wird die Farbe übertragen. Die Nachteile des Prinzips sind die notwendigen Kräfte bei größeren Flächen und die eingeschränkte Geschwindigkeit. Tiegeldruckpressen (Druckerpressen) arbeiten nach diesem Prinzip.

Zylinder gegen Fläche
Im 19. Jahrhundert entwickelte Friedrich Koenig die Stoppzylinderpresse. Er übertrug damit das Prinzip flach gegen rund der aus dem Tiefdruck auf den Hochdruck.
Beim Prinzip rund gegen flach erfolgt der Anpressdruck auf den Bedruckstoff durch die Drehbewegung des Druckzylinders über der Druckform. Dabei dreht sich der Zylinder festgelagert um seine Achse, während der Bedruckstoff bei jedem Druckvorgang synchron unter ihm durchbewegt wird (Druckabwicklung). Dadurch ist der Anpressdruck nur innerhalb eines schmalen Streifens, nämlich der „tangentialen“ Kontaktfläche zwischen rundem Zylinder und ebener Druckform wirksam. Auf diese Weise wurden höhere Geschwindigkeiten und größere Formate im Druck möglich, was vor allem für den Zeitungsdruck benötigt wurde.
Zylinder gegen Zylinder

Hier funktioniert der Druckvorgang über zwei Zylinder. Die runde Druckform wird auf dem Druckzylinder befestigt. Der Bedruckstoff wird über den Gegendruckzylinder entweder als Bogen oder Rolle an den Formzylinder gepresst und so bedruckt.
Durch die nicht unterbrochene Rotation von Zylinder gegen Zylinder ist Abstoppen, Zurückfahren und Wiederbeschleunigen wie bei der schweren flachen Druckform nicht nötig. Der Druckformen-Rücklauf bei Buchdruck-Schnellpressen ist nur bei abgestelltem Druck möglich. Aus physikalischen Gründen ist beim Prinzip rund gegen rund eine wesentliche Steigerung der Umdrehungszahlen bei Rotationsmaschinen möglich. Moderne Druckmaschinen arbeiten sowohl im Bogen- als auch im Rollenbereich nach diesem Prinzip.
Das Prinzip rund gegen rund kann sowohl direkt, als auch indirekt erfolgen. Direkte Druckverfahren zeichnen sich dadurch aus, dass das Druckbild direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff gebracht wird. Deshalb muss das Druckbild seitenverkehrt auf der Druckform angebracht sein. Beispiele für ein direktes Druckverfahren unabhängig vom Druckprinzip sind der Rakeltiefdruck, der Buchdruck und der Flexodruck.
Im indirekten Druckverfahren wird das Druckbild zunächst auf einen Zwischenträger angebracht. Der Zwischenträger ist flexibel und gibt die Farbe an den Bedruckstoff weiter ab. Aus diesem Grund muss das Druckbild bei einem indirekten Druckverfahren seitenrichtig sein. Beispiele für ein indirektes Druckverfahren sind der Offsetdruck, der Lettersetdruck und der Tampondruck.
Druckverfahren

Flachdruck | Tiefdruck | Digitaldruck | Siebdruck | Hochdruck |
---|---|---|---|---|
70 % | 12 % | 8 % | 6 % | 4 % |
Druckverfahren werden nach den folgenden Gesichtspunkten unterschieden
- nach dem Verhältnis, in dem Druckelemente zur Druckform stehen, wie Flach-, Hoch-, Tief- und Durchdruck. Nach diesem Merkmal werden die Druckverfahren auch in der DIN 16500 in die Hauptdruckverfahren unterschieden:
- Hochdruck: Bildstellen der Druckform stehen höher als Nichtbildstellen, zum Beispiel Buchdruck und Flexodruck
- Flachdruck (siehe auch Lithografie): hier liegen Bildstellen und Nichtbildstellen der Druckform annähernd auf einer Ebene, zum Beispiel beim Offsetdruck
- Tiefdruck: Bildstellen der Druckform liegen tiefer als Nichtbildstellen
- Durchdruck: Bildstellen der Druckform bestehen aus den Öffnungen einer Schablone meist auf einem farbdurchlässigen Schablonenträger, einem Sieb aus Kunststoff- oder Metallfäden. Nichtbildstellen sind farbundurchlässig, zum Beispiel Siebdruck und Risographie.
- nach dem Material der Druckform, zum Beispiel Steindruck, Kupferdruck
- nach der Bearbeitungsart der Druckform, zum Beispiel manuell beim Holzschnitt oder der Lithografie, chemisch wie bei der Ätzung (Radierung, Klischee) oder fotomechanisch wie beim Lichtdruck
- nach dem Automatisierungsgrad, zum Beispiel handwerkliche, manuelle, halbautomatische, automatische oder industrielle Druckprozesse
- nach dem Übertragungsweg: Hier werden direkte von indirekten Druckverfahren unterschieden. Direkte Druckverfahren zeichnen sich dadurch aus, dass das Druckbild direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff gebracht wird. Deshalb muss das Druckbild seitenverkehrt auf der Druckform angebracht sein. Beispiele für ein direktes Druckverfahren sind der Rakeltiefdruck, der Buchdruck und der Flexodruck. Im indirekten Druckverfahren wird das Druckbild zunächst auf einen Zwischenträger angebracht. Der Zwischenträger ist flexibel und gibt die Farbe an den Bedruckstoff weiter ab. Aus diesem Grund muss das Druckbild bei einem indirekten Druckverfahren seitenrichtig sein. Beispiele für ein indirektes Druckverfahren sind der Offsetdruck und der Tampondruck.
Hochdruck
Der Buchdruck konnte sich nach der Verbesserung verschiedener Druckvorgänge und Werkzeuge durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert schnell verbreiten. Der Buchdruck wird heute als Hochdruck bezeichnet, weil die Druckelemente erhaben auf der Druckform stehen.
Bei den konventionellen Buchdruckmaschinen unterscheidet man grundsätzlich zwischen Tiegeldruckpresse, Zylinder-Druckpresse und Rotationsmaschine. Bei der Tiegelpresse erfolgt der Druck flach/flach, da die flache Druckfläche des Tiegels gegen die flache, meist vertikal in die Tiegeldruckmaschine eingespannte Druckform gepresst wird. Bei der Zylinderdruckpresse wird flach gegen rund gedruckt, das heißt, die flache Form wird beim Druckvorgang in der Regel unter dem runden Druckzylinder durchgezogen. Bei der Rotationsmaschine erfolgt der Druck rund gegen rund, indem der Anpressdruck des Druckzylinders gegen die runde Druckform, das sogenannte „Rundstereo“, erfolgt. Beim Tiegel und bei Zylinderpressen erfolgt der Papiereinzug stets in Einzelbogen, bei den Rotationsmaschinen in der Regel in Bahnen von der Rolle. Allerdings sind im Buchdruck für spezielle Fertigungsanforderungen auch Bogen-Rotationsmaschinen in Gebrauch.
Aus dieser Grundform des Hochdrucks entwickelten sich weitere Druckformen:
Indirekter Buchdruck, Letterset
Letterset ist ein indirekter Hochdruck, bei dem die Druckvorlage von einem seitenrichtigen Klischee gedruckt wird. Dieses wird gebogen und auf dem Druckzylinder befestigt. Das Hochdruckklischee überträgt das Druckbild auf ein Gummituch, den sogenannten Gummizylinder, wodurch das seitenverkehrte Abbild entsteht, das ähnlich wie im Offsetdruck, vom Gummituch auf das Papier gedruckt wird. Der Druckvorgang erfolgt jedoch ohne die Verwendung von Wasser, wie dies im Flachdruck nötig ist. Dieser indirekte Buchdruck wird wegen dieser Ähnlichkeit auch als Trockenoffset bezeichnet, er gehört jedoch zu den Hochdruckverfahren. Anwendung findet der indirekte Buchdruck in der Verpackungsindustrie und beim Endlosdruck.
Flexodruck
Der Flexodruck ist ein neueres Hochdruckverfahren, bei dem die Druckform aus einer flexiblen Fotopolymerplatte besteht. Anwendungsgebiete des Flexodrucks sind vor allem Verpackungsfolien. Der Flexodruck steht in einem Wettbewerb mit dem Kupfertiefdruck, mit dem aber qualitativ bessere Ergebnisse erzielt werden. Wegen der hohen Druckvorkosten beim Erstellen der Kupferplatte ist dieser für kleine und mittlere Auflagen unwirtschaftlich. Die Effizienz im Flexodruck wird durch die Verwendung von vorgefertigten Endlosdruckformen erheblich verbessert. Es handelt sich hier um speziell entwickelte und auf den Einsatzzweck angepasste Kautschukmischungen, die mit Lösemittelfarben, Wasserfarben oder UV-Farben arbeiten. Nach der Vulkanisation auf dem Trägermaterial (Sleeve) wird das Druckmotiv mittels CO2-Lasers in die Oberfläche graviert. Dieses Verfahren heißt Flexo-Direktgravur.
Tiefdruck

Der Tiefdruck ist ein Druckverfahren, bei dem die druckenden Elemente durch chemische oder mechanische Verfahren vertieft auf den Druckformzylinder übertragen werden. Die einzelnen, durch ein gleichmäßiges Rastergitter voneinander abgesetzten Vertiefungen nennt man Näpfchen. Die Näpfchen wurden früher durch Ätzung, heute durch mechanische Gravur mittels kleiner Diamantstichel oder Lasergravur erzeugt. Beim Druckvorgang wird der Druckformzylinder mit relativ dünnflüssiger Druckfarbe eingefärbt und die überschüssige Farbe durch eine Rakel blank vom Zylinder abgestreift. Die Farbe für den Druckvorgang bleibt daher nur in den vertieften Stellen des Zylinders zurück; es drucken also nur diese Partien. Durch hohen Anpressdruck erfolgt die Übertragung der Farbe auf den Bedruckstoff. Die Farbauftragsmenge für einen Abbildungsbereich wird durch die Tiefe der Näpfchen bestimmt. Der Hell-Dunkel-Effekt einer Abbildung im Tiefdruck hängt somit von der Menge der aufgetragenen Farbe ab. Dieser Umstand unterscheidet den Tiefdruck vom Buch- und Offsetdruck, wo das optische Ergebnis von Halbtonabbildungen nur durch die unterschiedliche Größe der einzelnen Rasterpunkte in den entsprechenden Bildpartien bestimmt wird.
Der Rotationstiefdruck, das heißt der Tiefdruck mit zylindrisch ausgeführten Druckformen, ist bei Massendrucksachen, Zeitschriften, Dekorfolien in der Möbelindustrie und Tapeten in sehr hohen Auflagen wirtschaftlich. Den hohen Kosten der Druckform stehen geringe Kosten im Auflagendruck gegenüber. Besonders für den Dekordruck ist die Möglichkeit des nahtlosen Endlosdrucks von Bedeutung.
Flachdruck

Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Partien in einer Ebene. Das Prinzip basiert hier auf dem chemischen Gegensatz von Fett und Wasser. Während die druckenden Partien fettfreundlich sind, werden die nichtdruckenden Stellen mit einem Wasserfilm befeuchtet und stoßen die fettreiche Druckfarbe ab. Die druckenden, fettfreundlichen Partien werden mit Tusche, Fettkreide, Fettstiften oder auf fotografischem Wege aufgetragen und nehmen Farbe an. Die nichtdruckenden Stellen hingegen sind hydrophil aufbereitet, nehmen das Feuchtwasser auf und stoßen die Farbe im Druckprozess ab. Die druckenden Flächen werden als lipophil, die nichtdruckenden als hydrophil bezeichnet. Zum Flachdruck zählen der Steindruck, der Offsetdruck, der Lichtdruck, der Photochromdruck und der . Dabei stellt der Offsetdruck eine Weiterentwicklung des Steindruckes dar, indem indirekt über ein Gummituch gedruckt wird. Sonderformen des indirekten Flachdrucks benutzen statt eines Gummituchs Umdruckpapier oder -folien.
In der Praxis werden heute Bogen- und Rollenoffsetdruckmaschinen eingesetzt. Vorteile des Offsetdrucks sind die große Vielfalt an Bedruckstoffen und die schnelle und kostengünstige Herstellung der Druckformen. Tageszeitungen, Massendrucksachen, Zeitschriften und Verpackungen sind mit hohen Auflagen oder Umfängen im Rollenoffsetdruck wirtschaftlich. Plakate, Fotobücher, Werbedrucksachen oder hochveredelte Druckerzeugnisse werden bei kleinen bis mittleren Auflagen im Bogenoffsetdruck wirtschaftlich und mit hoher Qualität hergestellt.
Durchdruck

Das bekannteste Durchdruckverfahren ist der Siebdruck oder die Serigrafie, bei der die Druckfarbe mit einem wischerähnlichen Werkzeug, dem Gummirakel, durch ein feinmaschiges textiles Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Material gedrückt wird. Die Druckform des Siebdrucks besteht aus einem Rahmen, der mit einem Gewebe aus Metall- oder Kunststoff bespannt ist. Das Gewebe trägt eine Schablone aus Kunststoff, zu deren Herstellung die gesamte Fläche des gespannten Gewebes mit einem Fotopolymer beschichtet und über einen positiven Film mit dem zu druckenden Motiv belichtet wird. Das Fotopolymer erhärtet an den nicht druckenden Stellen, das unbelichtete Material wird ausgewaschen. Beim Druckvorgang tritt die Druckfarbe nur dort durch Gewebe, wo dieses freigewaschen wurde.
Im Siebdruckverfahren können die unterschiedlichsten Materialien bedruckt werden, sowohl flache Folien und Platten als auch geformte Objekte, wie Flaschen, Kunststoffbehälter und Kleidungsstücke. Dazu verwendet man je nach Material spezielle Druckfarben. Hauptsächlich werden Papiererzeugnisse, Kunststoffe, Textilien, Keramik, Metall, Holz und Glas bedruckt. Im Vergleich zu anderen Druckverfahren ist die Druckgeschwindigkeit relativ gering. Der Siebdruck ist ein direktes Druckverfahren. Zwischen Druckform und Bedruckstoff besteht ein Zwischenraum von ein bis wenigen Millimeter, der nötig ist, um den Absprung zu ermöglichen. Diese Siebabsprunghöhe wird lokal und temporär dort aufgehoben, wo die Rakel das Sieb so weit niederdrückt, dass die Schablone auf dem Bedruckstoff aufliegt. Hier werden in diesem Moment die Konturen abgedichtet und die Farbe auf den Bedruckstoff übertragen. Bewegt sich die Rakel weiter, hebt sich das gerade überstrichene Gewebe mit Schablone wieder an.
Beim Schablonendruck ohne tragendes Sieb muss die Schablone selbst ausreichend fest sein und ist beispielsweise aus Stahl gefertigt und direkt in den Rahmen gespannt. Wie beim Stencil sind die möglichen Druckbilder eingeschränkt. Eingesetzt wird dieses Verfahren beispielsweise zum Aufbringen der Lotpaste bzw. des Klebers auf meist rechteckige SMD-Anschlussflächen auf Leiterplatten. Ein Zusetzen von Maschen mit Druckpastenbestandteilen – wie es beim sonst nahezu identischen Siebdruckverfahren möglich ist – kann nicht auftreten. Beim Siebdruckverfahren hingegen können dank des tragenden Siebes auch Nichtbildstellen dargestellt werden, die von Bildstellen vollständig und lückenlos umschlossen sind.
Weitere Druckverfahren
Andere Druckverfahren, die Sonderformen oder Ableitungen der genannten Druckarten sind:
Tampondruck
Der Tampondruck ist ein indirekter Rakel-Tiefdruck. Die Vorlage wird mit Hilfe eines Tampons aus porösem Silikonkautschuk von einer Fläche (Tiefdruckform) auf einen Gegenstand, zum Beispiel Tasse, Kugelschreiber übertragen und kann damit auch auf unebene Bedruckstoffe appliziert werden. Deswegen wird der Tampondruck besonders bei der Produktion von Werbegeschenken verwendet, ebenso bei der feinen Bedruckung von Modelleisenbahnen und Zifferblättern von Uhren und bei der Beschriftung elektronischer Bauelemente und Schalter.
Stempeldruck
Der Stempeldruck ist eines der ältesten Druckverfahren, bei dem die einzelnen Druckformen auf den Druckstoff aufgedrückt werden. Stempeldruck ist ein Flexodruckverfahren und als solches dem Hochdruck zuzuordnen.
Pochoir
Beim Pochoir, auch Stencil oder Schablonenkunst genannt, werden Grafiken und Texte mittels Schablonen aufgetragen und gilt als eine der ältesten industriellen Farbdrucktechniken. Das Verfahren wurde ab 1796 im französischen Épinal eingesetzt. Heute wird dort noch immer in dieser Technik gedruckt. Pochoir kommt heute in der Streetart vor und ist als eine Unterart des Graffito zu betrachten. Dieses Druckverfahren kann im weitesten Sinne dem Siebdruck zugeordnet werden.
Prägedruck
Beim Prägedruck werden zusätzlich zum Farbauftrag Muster in das zu bedruckende Material geprägt. Prägedruck findet zum Beispiel für Buchdeckel, Glückwunschkarten und Tapeten Verwendung.
Beim Einprägen von Mustern ohne Farbauftrag spricht man von Blindprägung, Blindpressung, Blinddruck oder Gaufrieren. Da hier kein Farbauftrag stattfindet, handelt es sich nicht um Drucktechnik im Sinne der üblichen Definition, die auch in diesem Artikel verwendet wird. Blinddruck gab es in Form von Roll- und Stempelsiegeln bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien und in Ägypten.
Zerrdruck
Der Zerrdruck ist ein Verfahren, bei dem ein Bild von einem Klischee auf eine Knetmasse auf Silikonkautschukbasis übertragen, verformt und anschließend als verzerrtes Bild gedruckt wird. Mit dieser 1967 entwickelten Technik war es bereits vor der digitalen Bildbearbeitung möglich, verzerrte Bilder zu erzeugen.
Elektronische Druckverfahren
Elektronischen Druckverfahren, auch Non-Impact-Printing oder NIP-Verfahren genannt, sind Verfahren ohne explizite Druckform und bezeichnen eine ständig wachsende Zahl von Farbthermodruckern, Plottern und Tintenstrahldruckern. Laserdrucker oder Zeilendrucker werden nicht zu den NIP-Verfahren gerechnet, da dort die Farbübertragung ohne Druckeinwirkung auf das Papier nicht erfolgen kann. Typendrucker sind zum Beispiel sogenannte Transferdurchdrucker und stellen eine Prinzipmischung aus Buchdruck und Siebdruck dar. Sie haben Formbestandteile (Typen), weisen aber nicht die typische Gesamtformkonstellation einer Druckmaschine auf. Der alte Dot-Matrix-Drucker, auch Nadeldrucker genannt, fällt ebenfalls in diese Kategorie. Der klassische Laserdrucker ist zu den elektronischen Flachdruckverfahren zu rechnen. Er hat durch die Abbildung des Druckbildes auf der Tonertrommel eine Druckform, wenn auch nur eine temporäre.
Thermodirektdruck
Beim Thermodirektdruck wird das Druckergebnis durch punktuelle Hitzeerzeugung statt durch mechanischen Anschlag oder Andruck erreicht. Es findet ein temperaturempfindliches Spezialpapier Verwendung, das sich bei Erhitzung schwärzt. Der Thermodruck wird häufig in Registrierkassen und wurde früher auch in Faxgeräten eingesetzt.
Im Jahr 2017 führte der japanische Gerätehersteller Brother ein zweifarbiges Thermodruckverfahren für Beschriftungsgeräte mit Schwarz und Rot ein.
Thermotransferdruck
Der Thermotransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermodirektdrucks vor allem im Bereich der CD und DVD-Bedruckung. Hierzu wird ein spezieller Drucker eingesetzt, der durch Erwärmung des Druckkopfes die Farbe von einer farbtragenden Polyesterfolie, Ribbon genannt, ablöst und auf ein spezielles Retransferband überträgt. Von diesem Retransferband wird dann eine Folie auf das zu bedruckende Medium aufgeschmolzen. Durch diese Zwischenübertragung ist eine hohe Auflösung möglich und der Druck kann vollflächig erfolgen. Daher können auch kleine Stückzahlen in fotorealistischer Qualität bedruckt werden.
Thermosublimationsdruck
Der Thermosublimationsdruck ist ebenfalls vom Thermotransferdruck weiterentwickelt worden. Der Unterschied ist die Übertragung der Farbe von der Trägerfolie auf das Papier durch Sublimation. Da die Farbe kurz gasförmig ist, lassen sich echte Tonwertabstufungen ohne Rasterung erzeugen. Eine Schwäche des Thermotransferdrucks bei Fotoausdrucken konnte dadurch beseitigt werden. Allerdings sind die Verbrauchskosten für Transferfolien sehr hoch, so dass sich diese Geräte auf dem Markt nicht halten konnten. In jüngster Zeit etabliert sich das Druckverfahren wieder bei kleinformatigen Fotodruckern als Zubehör für Digitalkameras.
Laserbeschriftung
Bei der Laserbeschriftung wird das zu bedruckende Material durch einen energiereichen Laserstrahl behandelt. Dabei kann es, je nach Material und Verfahren, zu chemischen Veränderungen kommen, etwa durch Verbrennung, Verfärbung, oder auch zu einem Materialabtrag. Die Laserbeschriftung wird heute weithin zur Beschriftung elektronischer Bauteile oder von Tastaturen genutzt. Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit, auch sehr kleine, maschinenlesbare Schriften zu erstellen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass zum Beispiel Plexiglasplatten häufig mit demselben Laser geschnitten und beschriftet werden können.
3D-Druck
3D-Druck ist eine Druckmethode aus der Fertigungstechnik. Dreidimensionale Objekte werden am Computer digital erstellt und mit einem 3D-Drucker ausgedruckt. Dabei werden bestimmte Materialien entweder schichtweise aufgebaut oder abgetragen. Seit 2012 gibt es Onlinelösungen, welche 3D-Sonderanfertigungen drucken sowie mit digitalen Bauanleitungen handeln. 3D-Druck bildet eine Ausnahme in den Verfahren, da keine Druckfarbe auf den Bedruckstoff mittels Druckform übertragen wird.
Druckfarbe
Druckfarben sind in ihrer Zusammensetzung und in ihren Eigenschaften an das Druckverfahren angepasst. In allen Flachdruckverfahren und im Buchdruck werden pastöse und hochviskose Farben verwendet. Im Flexodruck und Tiefdruck hingegen werden niedrigviskose, dünnflüssige Farben benutzt. Im Siebdruckverfahren sind die gewählten Farben und ihre Eigenschaften von dem jeweiligen Verwendungszweck abhängig. Die historische Buchdruckfarbe der schwarzen Kunst bestand aus Ruß, der durch kräftiges Einspachteln in das selbstaushärtende Leinöl dispergiert wurde. Moderne Druckfarben sind hochkomplexe Stoffgemische.
Geschichtlicher Überblick der wichtigsten Erfindungen aus dem Druckbereich
Jahr | Erfindung | Erfinder | Anwendungsbereich |
---|---|---|---|
4. Jahrtausend v. Chr. | Blindprägedruck mit Roll- und Stempelsiegeln | in Mesopotamien und Ägypten | Versiegelung von Krügen, Urkunden, Tonkartuschen, Gräbern |
770 | Holztafeldruck | entwickelt während der Sui-Dynastie | Druck von Blockbüchern |
1040 | Druck mit beweglichen Lettern (gebrannter Ton) | Bi Sheng | Buchdruck |
1234 | Druck mit beweglichen Lettern (Holz, Kupfer, Blei oder Messing) | vermutlich entwickelt während der Goryeo-Dynastie in Korea | Buchdruck |
1400 | Erfindung des Holzschnitts | -- | Buchdruck |
1440 | Druck mit beweglichen Lettern (Blei) | Johannes Gutenberg | Buchdruck |
1446 | erster nachweisbar datierter Kupferstich | Peter Zamudio | Einblattdruck, Buchillustration |
1457 | erste Datierung einer Verlagsangabe in einem gedruckten Buch | -- | Buchdruck |
1469 | ältestes Druckprivileg | Johannes von Speyer in Venedig | Buchdruck |
1573 | erste deutsche Buchdruckerordnung | in Frankfurt am Main | Buchdruck |
1719 | Drei- und Vierfarbdruck | Jakob Christoph Le Blon | Buchillustration, Reproduktionstechnik, Tapetendruck |
1780 | Kopierpresse | James Watt | Kopieren |
1797 | Steindruck und Lithographie | Alois Senefelder | Einblattdruck, Buchillustration |
1798 | Papiermaschine | Nicholas-Louis Robert | Papierherstellung |
1800 | erste ganz aus Eisen gefertigte Handpresse, die Stanhope-Presse | Lord Stanhope | Buchdruck |
1812 | Zylinderdruckmaschine (Schnellpresse) | Friedrich Koenig | hohe Auflagen von Buch, Zeitungen und Zeitschriften |
1816 | Schön- und Widerdruckpresse | Friedrich Koenig | Buchdruck |
1822 | erstes Patent auf eine Setzmaschine | William Church | Satzherstellung |
1830 | Tiegeldruckpresse (Bostonpresse) | Isaac Adams | Buchdruck |
1830 | Stereotypie | Firmin Didot | Klischeeherstellung |
1837 | Chromolithografie (Farbdruck) | Godefroy Engelmann | Illustrationen, Kunstdruck |
1838 | Galvano | Moritz Hermann von Jacobi | Klischee |
1838 | Fotografie | Louis Daguerre | Porträts, Postkarten |
1840 | Strichätzung | Blasius Höfel | Klischee |
1843 | Rotationsdruck | Richard March Hoe | hohe Auflagen von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften in kurzer Zeit |
1844 | Patent auf Papierfabrikation aus Holz | Friedrich Gottlob Keller | Papierherstellung |
ca. 1850 | Lichtdruck (Phototypie) | Louis-Alphonse Poitevin | hochwertige Faksimiles und Kunstdrucke |
ca. 1850 | Boston-Tiegelpresse stehendes Prinzip | J. Golding | Buchdruck |
1851 | Falzmaschine | Falzen | |
1862 | Satzherstellung | ||
1863 | Rollen-Rotationsdruckmaschine | William Bullock | Massenauflagen von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften mit kurzfristigem Erscheinungstermin |
1867 | Schreibmaschine | Christopher Latham Sholes | Büroarbeit aller Art |
1873 | Mimeograph | Thomas Alva Edison | Kopieren |
1879 | Hektograph | Kwaisser und Husak | Kopieren |
1881 | Autotypie | Georg Meisenbach | Glasgravurraster und Klischeeherstellung |
1886 | Setzmaschine (Linotype) | Ottmar Mergenthaler | Maschinensatz |
1897 | Monotype-Setzmaschine | Tolbert Lanston | Satz |
1907 | Offsetdruck | Ira W. Rubel/Cašpar Hermann | Indirekter Druck auf Papier, Folie, Blech |
nach 1920 | Schapyrograph | ?? | Kopieren |
1930 | Serigraphie/Siebdruck | Carl Zigrosser/Anthony Velonis | Plakate, Druck auf unterschiedlichste Materialien |
1930 | () | Edmund Uher | Satz |
1938 | Elektrofotografie | Chester Carlson und Otto Kornei | Fotokopieren |
1948 | -Lichtsatzapparatur | Satz | |
1951 | Klischograph | Rudolf Hell | Klischeeherstellung, Buchdruck und Offset |
1961 | Helio-Klischograph | Rudolf Hell | Tiefdruck |
1962 | EDV-Einsatz bei Satzherstellung | Linotype | Satz |
1963 | Trommelscanner | Rudolf Hell | Reproduktionstechnik, Offset |
1969 | Euroskala | -- | Reproduktionstechnik, Offset, Tiefdruck |
1969 | Digitalkamera | Willard Boyle, George E. Smith | Reproduktionstechnik |
1972 | Proof, Cromalin | DuPont | Reproduktionstechnik, Tiefdruck, Offset |
1979 | Rudolf Hell | Reproduktionstechnik, Offset | |
1982 | Einführung von PostScript | Adobe | Satz |
1985 | Desktop-Publishing | Adobe, Apple, Linotype | Reproduktionstechnik, Offset |
1990 | Einführung von PDF | Adobe | Satz |
1993 | Digitaldruck | -- | Print-on-Demand |
1993 | Computer to Plate | -- | Offset |
1994 | Print-on-Demand | -- | Offset, Digitaldruck |
2008 | -- | Offset |
Siehe auch
- Direktes Druckverfahren
- Konterdruck
- Drucker (Beruf)
- Druckerei
- Sublimationsdruck (Verfahren)
- 3D-Drucker
- Bioprinter
Literatur
- Franz Severin Berger: Von Gutenberg zum World Wide Web. Dachs-Verlag, Wien 2002, ISBN 3-85191-190-3.
- Hubert Blana: Die Herstellung. Ein Handbuch für die Gestaltung, Technik und Kalkulation von Buch, Zeitschrift und Zeitung (= Grundwissen Buchhandel – Verlage 5). 4. überarbeitete und erweiterte Ausgabe. K. G. Saur Verlag, München 1998, ISBN 3-598-20067-6.
- Claus W. Gerhardt: Geschichte der Druckverfahren. Band 2: Der Buchdruck (= Bibliothek des Buchwesens 3). Anton Hiersemann Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-7772-7521-2.
- Helmut Hiller, Stephan Füssel: Wörterbuch des Buches. 6. grundlegend überarbeitete Auflage. Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-465-03220-9.
- Kaj Johansson, Peter Lundberg, Robert Ryberg: Grafisk kokbok. Guiden till grafisk produktion. Arena i samarbete med Kapero grafisk utveckling, Stockholm 1998, ISBN 91-7843-128-X (Deutsch: „Well done, bitte!“ Das komplette Menü der Printproduktion. Schmidt, Mainz 2004, ISBN 3-87439-632-0; 2. überarbeitete Auflage. ebenda 2008, ISBN 978-3-87439-731-5).
- Harald Küppers: Farbenlehre. Die verschiedenen Möglichkeiten der Bildreproduktion (= DuMont-Taschenbücher 563 Schnellkurs). DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8321-7640-3.
- Dieter Liebau, Hugo Weschke: Polygraph-Fachlexikon der Druckindustrie und Kommunikationstechnik. Polygraph-Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87641-267-6.
- Bernhard W. Panek: Bedruckstoffe – Druck – Endfertigung und alternative Vervielfältigungsmethoden. Herstellung und Auswahl von Papier, Karton und Pappe. Klassische Druckverfahren, Endfertigung, Fotokopie und Vollfarbkopie. Meß- und Prüftechnik. Sicherheit, Brandschutz. 2. veränderte Neuauflage. facultas wuv universitätsverlag Wien 2004, ISBN 3-7089-0154-1.
- Hans Jürgen Scheper: Prüfungswissen Drucktechnik. Druckvorstufe, Druckweiterverarbeitung. Verlag Beruf und Schule, Itzehoe 2005, ISBN 3-88013-623-8
- Anton Turtenwald: Ueber die hauptsächlichsten Vervielfältigungsarten bildlicher Darstellungen. In: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1891, Nr. 35/1891 (XVI. Jahrgang), S. 309–313. (online bei ANNO).
- Hans-Jürgen Wolfsturm, Hermann Burkhardt: Hochdruck. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1994, ISBN 3-473-48382-6.
Weblinks
- Literatur von und über Drucktechnik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Graphische Techniken: Buch in PDF
Einzelnachweise
- Helmut Kipphan (Hrsg.): Handbuch der Printmedien. Springer Berlin, Berlin 2000, Seite 29 ff., ISBN 3-540-66941-8.
- Druckerei und Werbung ( vom 4. August 2009 im Internet Archive), geomix.at, abgerufen am 19. Juli 2009.
- Jürgen Zeidler: Lithographie und Steindruck. Ravensberger Buchverlag 1994, Seite 7. ISBN 3-473-48381-8.
- EOPA 2017 Innovation of the Year: Brother International Europe.
- Spezifikation Brother QL-820.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Unter dem Begriff Drucktechnik werden alle Verfahren zur Vervielfaltigung von Druckvorlagen zusammengefasst wie Buchdruck Offsetdruck Tiefdruck Flexodruck Siebdruck und Digitaldruck Bei diesen Drucktechniken werden unterschiedliche Verfahren angewandt um Druckfarben auf einen Bedruckstoff zu ubertragen Die hier erklarten Drucktechniken konnen der Massenfertigung von Druckerzeugnissen durch wiederholte Verwendung einer einzigen Druckvorlage dienen Diese konnen als Serienprodukt in der sogenannten Auflage auf einem Markt angeboten werden siehe Massenmedien Grundlagen Drucken ist die Wiedergabe einer textlichen respektive bildlichen Darstellung in beliebiger Anzahl durch Ubertragung von Druckfarben bzw farbenden Substanzen auf den Bedruckstoff mittels einer Druckform DIN 8730 Die Vorbereitung dieser Druckform erfolgt in der Druckvorstufe Die Reproduktionstechnik befasst sich mit der Wiedergabe von Bildern und Texten und erstellt die Druckformen fur die verschiedenen Druckverfahren Bilder werden in den genormten Druckfarben Cyan Blaugrun Magenta Rot Gelb und Schwarz moglichst originalgetreu wiedergegeben In einem Maschinenlauf konnen diese Farben nacheinander gedruckt werden Beim Druck von Schmuckfarben zum Beispiel beim Verpackungsdruck werden fertig gemischte Druckfarben eingesetzt Die modernen Druckmaschinen im Offset und Tiefdruck ubertragen die Druckfarbe von einem Druckzylinder auf Bogen oder Bahnen des Bedruckstoffes Druckmaschinen im Bahnendruck wie der Rollenoffset und der Rotationstiefdruck konnen Geschwindigkeiten zwischen 600 und 900 Metern pro Minute erreichen Die Maschinen im Bogendruck sind allgemein langsamer konnen jedoch Bogen aus Karton Blech und Kunststoff bedrucken Seit den 1950er Jahren haben technische Fortschritte in der Fotografie und ab den 1960er Jahren in der Elektronik die Herstellung der Druckvorlagen tiefgreifend verandert Mit Hilfe des Computers lasst sich der Reproduktionsprozess heute derartig beschleunigen dass Texte und Abbildungen innerhalb kurzer Zeit direkt auf die Druckplatte ubertragen Computer to Plate oder auf den Druckzylinder Helio Klischograph graviert werden DruckprinzipienSchema Flache gegen Flache Es wird zwischen drei Druckprinzipien unterschieden Flache gegen Flache flach gegen flach Zylinder gegen Flache rund gegen flach Zylinder gegen Zylinder rund gegen rund Flache gegen Flache Es handelt sich hier um das alteste der drei Verfahren Bei diesem Prinzip wird das zu bedruckende Material von einer flachen Gegendruckplatte Tiegel mit grosser Kraft auf eine flache eingefarbte Druckformplatte gedruckt Dabei wird die Farbe ubertragen Die Nachteile des Prinzips sind die notwendigen Krafte bei grosseren Flachen und die eingeschrankte Geschwindigkeit Tiegeldruckpressen Druckerpressen arbeiten nach diesem Prinzip Schema Zylinder gegen FlacheZylinder gegen Flache Im 19 Jahrhundert entwickelte Friedrich Koenig die Stoppzylinderpresse Er ubertrug damit das Prinzip flach gegen rund der aus dem Tiefdruck auf den Hochdruck Beim Prinzip rund gegen flach erfolgt der Anpressdruck auf den Bedruckstoff durch die Drehbewegung des Druckzylinders uber der Druckform Dabei dreht sich der Zylinder festgelagert um seine Achse wahrend der Bedruckstoff bei jedem Druckvorgang synchron unter ihm durchbewegt wird Druckabwicklung Dadurch ist der Anpressdruck nur innerhalb eines schmalen Streifens namlich der tangentialen Kontaktflache zwischen rundem Zylinder und ebener Druckform wirksam Auf diese Weise wurden hohere Geschwindigkeiten und grossere Formate im Druck moglich was vor allem fur den Zeitungsdruck benotigt wurde Zylinder gegen Zylinder Schema Zylinder gegen Zylinder Hier funktioniert der Druckvorgang uber zwei Zylinder Die runde Druckform wird auf dem Druckzylinder befestigt Der Bedruckstoff wird uber den Gegendruckzylinder entweder als Bogen oder Rolle an den Formzylinder gepresst und so bedruckt Durch die nicht unterbrochene Rotation von Zylinder gegen Zylinder ist Abstoppen Zuruckfahren und Wiederbeschleunigen wie bei der schweren flachen Druckform nicht notig Der Druckformen Rucklauf bei Buchdruck Schnellpressen ist nur bei abgestelltem Druck moglich Aus physikalischen Grunden ist beim Prinzip rund gegen rund eine wesentliche Steigerung der Umdrehungszahlen bei Rotationsmaschinen moglich Moderne Druckmaschinen arbeiten sowohl im Bogen als auch im Rollenbereich nach diesem Prinzip Das Prinzip rund gegen rund kann sowohl direkt als auch indirekt erfolgen Direkte Druckverfahren zeichnen sich dadurch aus dass das Druckbild direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff gebracht wird Deshalb muss das Druckbild seitenverkehrt auf der Druckform angebracht sein Beispiele fur ein direktes Druckverfahren unabhangig vom Druckprinzip sind der Rakeltiefdruck der Buchdruck und der Flexodruck Im indirekten Druckverfahren wird das Druckbild zunachst auf einen Zwischentrager angebracht Der Zwischentrager ist flexibel und gibt die Farbe an den Bedruckstoff weiter ab Aus diesem Grund muss das Druckbild bei einem indirekten Druckverfahren seitenrichtig sein Beispiele fur ein indirektes Druckverfahren sind der Offsetdruck der Lettersetdruck und der Tampondruck DruckverfahrenSchema der Hauptdruckverfahren nach DIN 16500Anteil der Druckverfahren am Gesamtumsatz der Druckindustrie in der EU Stand 2007 Flachdruck Tiefdruck Digitaldruck Siebdruck Hochdruck70 12 0 8 0 6 0 4 Druckverfahren werden nach den folgenden Gesichtspunkten unterschieden nach dem Verhaltnis in dem Druckelemente zur Druckform stehen wie Flach Hoch Tief und Durchdruck Nach diesem Merkmal werden die Druckverfahren auch in der DIN 16500 in die Hauptdruckverfahren unterschieden Hochdruck Bildstellen der Druckform stehen hoher als Nichtbildstellen zum Beispiel Buchdruck und Flexodruck Flachdruck siehe auch Lithografie hier liegen Bildstellen und Nichtbildstellen der Druckform annahernd auf einer Ebene zum Beispiel beim Offsetdruck Tiefdruck Bildstellen der Druckform liegen tiefer als Nichtbildstellen Durchdruck Bildstellen der Druckform bestehen aus den Offnungen einer Schablone meist auf einem farbdurchlassigen Schablonentrager einem Sieb aus Kunststoff oder Metallfaden Nichtbildstellen sind farbundurchlassig zum Beispiel Siebdruck und Risographie nach dem Material der Druckform zum Beispiel Steindruck Kupferdruck nach der Bearbeitungsart der Druckform zum Beispiel manuell beim Holzschnitt oder der Lithografie chemisch wie bei der Atzung Radierung Klischee oder fotomechanisch wie beim Lichtdruck nach dem Automatisierungsgrad zum Beispiel handwerkliche manuelle halbautomatische automatische oder industrielle Druckprozesse nach dem Ubertragungsweg Hier werden direkte von indirekten Druckverfahren unterschieden Direkte Druckverfahren zeichnen sich dadurch aus dass das Druckbild direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff gebracht wird Deshalb muss das Druckbild seitenverkehrt auf der Druckform angebracht sein Beispiele fur ein direktes Druckverfahren sind der Rakeltiefdruck der Buchdruck und der Flexodruck Im indirekten Druckverfahren wird das Druckbild zunachst auf einen Zwischentrager angebracht Der Zwischentrager ist flexibel und gibt die Farbe an den Bedruckstoff weiter ab Aus diesem Grund muss das Druckbild bei einem indirekten Druckverfahren seitenrichtig sein Beispiele fur ein indirektes Druckverfahren sind der Offsetdruck und der Tampondruck Hochdruck Beispiel fur den Hochdruck mit typischem Quetschrand Der Buchdruck konnte sich nach der Verbesserung verschiedener Druckvorgange und Werkzeuge durch Johannes Gutenberg im 15 Jahrhundert schnell verbreiten Der Buchdruck wird heute als Hochdruck bezeichnet weil die Druckelemente erhaben auf der Druckform stehen Bei den konventionellen Buchdruckmaschinen unterscheidet man grundsatzlich zwischen Tiegeldruckpresse Zylinder Druckpresse und Rotationsmaschine Bei der Tiegelpresse erfolgt der Druck flach flach da die flache Druckflache des Tiegels gegen die flache meist vertikal in die Tiegeldruckmaschine eingespannte Druckform gepresst wird Bei der Zylinderdruckpresse wird flach gegen rund gedruckt das heisst die flache Form wird beim Druckvorgang in der Regel unter dem runden Druckzylinder durchgezogen Bei der Rotationsmaschine erfolgt der Druck rund gegen rund indem der Anpressdruck des Druckzylinders gegen die runde Druckform das sogenannte Rundstereo erfolgt Beim Tiegel und bei Zylinderpressen erfolgt der Papiereinzug stets in Einzelbogen bei den Rotationsmaschinen in der Regel in Bahnen von der Rolle Allerdings sind im Buchdruck fur spezielle Fertigungsanforderungen auch Bogen Rotationsmaschinen in Gebrauch Aus dieser Grundform des Hochdrucks entwickelten sich weitere Druckformen Indirekter Buchdruck Letterset Letterset ist ein indirekter Hochdruck bei dem die Druckvorlage von einem seitenrichtigen Klischee gedruckt wird Dieses wird gebogen und auf dem Druckzylinder befestigt Das Hochdruckklischee ubertragt das Druckbild auf ein Gummituch den sogenannten Gummizylinder wodurch das seitenverkehrte Abbild entsteht das ahnlich wie im Offsetdruck vom Gummituch auf das Papier gedruckt wird Der Druckvorgang erfolgt jedoch ohne die Verwendung von Wasser wie dies im Flachdruck notig ist Dieser indirekte Buchdruck wird wegen dieser Ahnlichkeit auch als Trockenoffset bezeichnet er gehort jedoch zu den Hochdruckverfahren Anwendung findet der indirekte Buchdruck in der Verpackungsindustrie und beim Endlosdruck Flexodruck Der Flexodruck ist ein neueres Hochdruckverfahren bei dem die Druckform aus einer flexiblen Fotopolymerplatte besteht Anwendungsgebiete des Flexodrucks sind vor allem Verpackungsfolien Der Flexodruck steht in einem Wettbewerb mit dem Kupfertiefdruck mit dem aber qualitativ bessere Ergebnisse erzielt werden Wegen der hohen Druckvorkosten beim Erstellen der Kupferplatte ist dieser fur kleine und mittlere Auflagen unwirtschaftlich Die Effizienz im Flexodruck wird durch die Verwendung von vorgefertigten Endlosdruckformen erheblich verbessert Es handelt sich hier um speziell entwickelte und auf den Einsatzzweck angepasste Kautschukmischungen die mit Losemittelfarben Wasserfarben oder UV Farben arbeiten Nach der Vulkanisation auf dem Tragermaterial Sleeve wird das Druckmotiv mittels CO2 Lasers in die Oberflache graviert Dieses Verfahren heisst Flexo Direktgravur Tiefdruck Tiefdruckbeispiele mit Sagezahnrandern Der Tiefdruck ist ein Druckverfahren bei dem die druckenden Elemente durch chemische oder mechanische Verfahren vertieft auf den Druckformzylinder ubertragen werden Die einzelnen durch ein gleichmassiges Rastergitter voneinander abgesetzten Vertiefungen nennt man Napfchen Die Napfchen wurden fruher durch Atzung heute durch mechanische Gravur mittels kleiner Diamantstichel oder Lasergravur erzeugt Beim Druckvorgang wird der Druckformzylinder mit relativ dunnflussiger Druckfarbe eingefarbt und die uberschussige Farbe durch eine Rakel blank vom Zylinder abgestreift Die Farbe fur den Druckvorgang bleibt daher nur in den vertieften Stellen des Zylinders zuruck es drucken also nur diese Partien Durch hohen Anpressdruck erfolgt die Ubertragung der Farbe auf den Bedruckstoff Die Farbauftragsmenge fur einen Abbildungsbereich wird durch die Tiefe der Napfchen bestimmt Der Hell Dunkel Effekt einer Abbildung im Tiefdruck hangt somit von der Menge der aufgetragenen Farbe ab Dieser Umstand unterscheidet den Tiefdruck vom Buch und Offsetdruck wo das optische Ergebnis von Halbtonabbildungen nur durch die unterschiedliche Grosse der einzelnen Rasterpunkte in den entsprechenden Bildpartien bestimmt wird Der Rotationstiefdruck das heisst der Tiefdruck mit zylindrisch ausgefuhrten Druckformen ist bei Massendrucksachen Zeitschriften Dekorfolien in der Mobelindustrie und Tapeten in sehr hohen Auflagen wirtschaftlich Den hohen Kosten der Druckform stehen geringe Kosten im Auflagendruck gegenuber Besonders fur den Dekordruck ist die Moglichkeit des nahtlosen Endlosdrucks von Bedeutung Flachdruck Typisches Flachdruckbeispiel zeigt klare Konturen und weitgehend homogene Farbflachen Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Partien in einer Ebene Das Prinzip basiert hier auf dem chemischen Gegensatz von Fett und Wasser Wahrend die druckenden Partien fettfreundlich sind werden die nichtdruckenden Stellen mit einem Wasserfilm befeuchtet und stossen die fettreiche Druckfarbe ab Die druckenden fettfreundlichen Partien werden mit Tusche Fettkreide Fettstiften oder auf fotografischem Wege aufgetragen und nehmen Farbe an Die nichtdruckenden Stellen hingegen sind hydrophil aufbereitet nehmen das Feuchtwasser auf und stossen die Farbe im Druckprozess ab Die druckenden Flachen werden als lipophil die nichtdruckenden als hydrophil bezeichnet Zum Flachdruck zahlen der Steindruck der Offsetdruck der Lichtdruck der Photochromdruck und der Dabei stellt der Offsetdruck eine Weiterentwicklung des Steindruckes dar indem indirekt uber ein Gummituch gedruckt wird Sonderformen des indirekten Flachdrucks benutzen statt eines Gummituchs Umdruckpapier oder folien In der Praxis werden heute Bogen und Rollenoffsetdruckmaschinen eingesetzt Vorteile des Offsetdrucks sind die grosse Vielfalt an Bedruckstoffen und die schnelle und kostengunstige Herstellung der Druckformen Tageszeitungen Massendrucksachen Zeitschriften und Verpackungen sind mit hohen Auflagen oder Umfangen im Rollenoffsetdruck wirtschaftlich Plakate Fotobucher Werbedrucksachen oder hochveredelte Druckerzeugnisse werden bei kleinen bis mittleren Auflagen im Bogenoffsetdruck wirtschaftlich und mit hoher Qualitat hergestellt Durchdruck Schema des Druckprinzips beim SiebdruckDer Siebdruck nutzt Schablonen fur die bildfreien Partien Die dicke Farbschicht zeigt Boschungen am Rande manchmal auch eine Sagezahnstruktur als Abdruck des Siebes Das bekannteste Durchdruckverfahren ist der Siebdruck oder die Serigrafie bei der die Druckfarbe mit einem wischerahnlichen Werkzeug dem Gummirakel durch ein feinmaschiges textiles Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Material gedruckt wird Die Druckform des Siebdrucks besteht aus einem Rahmen der mit einem Gewebe aus Metall oder Kunststoff bespannt ist Das Gewebe tragt eine Schablone aus Kunststoff zu deren Herstellung die gesamte Flache des gespannten Gewebes mit einem Fotopolymer beschichtet und uber einen positiven Film mit dem zu druckenden Motiv belichtet wird Das Fotopolymer erhartet an den nicht druckenden Stellen das unbelichtete Material wird ausgewaschen Beim Druckvorgang tritt die Druckfarbe nur dort durch Gewebe wo dieses freigewaschen wurde Im Siebdruckverfahren konnen die unterschiedlichsten Materialien bedruckt werden sowohl flache Folien und Platten als auch geformte Objekte wie Flaschen Kunststoffbehalter und Kleidungsstucke Dazu verwendet man je nach Material spezielle Druckfarben Hauptsachlich werden Papiererzeugnisse Kunststoffe Textilien Keramik Metall Holz und Glas bedruckt Im Vergleich zu anderen Druckverfahren ist die Druckgeschwindigkeit relativ gering Der Siebdruck ist ein direktes Druckverfahren Zwischen Druckform und Bedruckstoff besteht ein Zwischenraum von ein bis wenigen Millimeter der notig ist um den Absprung zu ermoglichen Diese Siebabsprunghohe wird lokal und temporar dort aufgehoben wo die Rakel das Sieb so weit niederdruckt dass die Schablone auf dem Bedruckstoff aufliegt Hier werden in diesem Moment die Konturen abgedichtet und die Farbe auf den Bedruckstoff ubertragen Bewegt sich die Rakel weiter hebt sich das gerade uberstrichene Gewebe mit Schablone wieder an Beim Schablonendruck ohne tragendes Sieb muss die Schablone selbst ausreichend fest sein und ist beispielsweise aus Stahl gefertigt und direkt in den Rahmen gespannt Wie beim Stencil sind die moglichen Druckbilder eingeschrankt Eingesetzt wird dieses Verfahren beispielsweise zum Aufbringen der Lotpaste bzw des Klebers auf meist rechteckige SMD Anschlussflachen auf Leiterplatten Ein Zusetzen von Maschen mit Druckpastenbestandteilen wie es beim sonst nahezu identischen Siebdruckverfahren moglich ist kann nicht auftreten Beim Siebdruckverfahren hingegen konnen dank des tragenden Siebes auch Nichtbildstellen dargestellt werden die von Bildstellen vollstandig und luckenlos umschlossen sind Weitere Druckverfahren Andere Druckverfahren die Sonderformen oder Ableitungen der genannten Druckarten sind Tampondruck Der Tampondruck ist ein indirekter Rakel Tiefdruck Die Vorlage wird mit Hilfe eines Tampons aus porosem Silikonkautschuk von einer Flache Tiefdruckform auf einen Gegenstand zum Beispiel Tasse Kugelschreiber ubertragen und kann damit auch auf unebene Bedruckstoffe appliziert werden Deswegen wird der Tampondruck besonders bei der Produktion von Werbegeschenken verwendet ebenso bei der feinen Bedruckung von Modelleisenbahnen und Zifferblattern von Uhren und bei der Beschriftung elektronischer Bauelemente und Schalter Stempeldruck Der Stempeldruck ist eines der altesten Druckverfahren bei dem die einzelnen Druckformen auf den Druckstoff aufgedruckt werden Stempeldruck ist ein Flexodruckverfahren und als solches dem Hochdruck zuzuordnen Pochoir Beim Pochoir auch Stencil oder Schablonenkunst genannt werden Grafiken und Texte mittels Schablonen aufgetragen und gilt als eine der altesten industriellen Farbdrucktechniken Das Verfahren wurde ab 1796 im franzosischen Epinal eingesetzt Heute wird dort noch immer in dieser Technik gedruckt Pochoir kommt heute in der Streetart vor und ist als eine Unterart des Graffito zu betrachten Dieses Druckverfahren kann im weitesten Sinne dem Siebdruck zugeordnet werden Pragedruck Beim Pragedruck werden zusatzlich zum Farbauftrag Muster in das zu bedruckende Material gepragt Pragedruck findet zum Beispiel fur Buchdeckel Gluckwunschkarten und Tapeten Verwendung Beim Einpragen von Mustern ohne Farbauftrag spricht man von Blindpragung Blindpressung Blinddruck oder Gaufrieren Da hier kein Farbauftrag stattfindet handelt es sich nicht um Drucktechnik im Sinne der ublichen Definition die auch in diesem Artikel verwendet wird Blinddruck gab es in Form von Roll und Stempelsiegeln bereits im 4 Jahrtausend v Chr in Mesopotamien und in Agypten Zerrdruck Der Zerrdruck ist ein Verfahren bei dem ein Bild von einem Klischee auf eine Knetmasse auf Silikonkautschukbasis ubertragen verformt und anschliessend als verzerrtes Bild gedruckt wird Mit dieser 1967 entwickelten Technik war es bereits vor der digitalen Bildbearbeitung moglich verzerrte Bilder zu erzeugen Elektronische Druckverfahren Elektronischen Druckverfahren auch Non Impact Printing oder NIP Verfahren genannt sind Verfahren ohne explizite Druckform und bezeichnen eine standig wachsende Zahl von Farbthermodruckern Plottern und Tintenstrahldruckern Laserdrucker oder Zeilendrucker werden nicht zu den NIP Verfahren gerechnet da dort die Farbubertragung ohne Druckeinwirkung auf das Papier nicht erfolgen kann Typendrucker sind zum Beispiel sogenannte Transferdurchdrucker und stellen eine Prinzipmischung aus Buchdruck und Siebdruck dar Sie haben Formbestandteile Typen weisen aber nicht die typische Gesamtformkonstellation einer Druckmaschine auf Der alte Dot Matrix Drucker auch Nadeldrucker genannt fallt ebenfalls in diese Kategorie Der klassische Laserdrucker ist zu den elektronischen Flachdruckverfahren zu rechnen Er hat durch die Abbildung des Druckbildes auf der Tonertrommel eine Druckform wenn auch nur eine temporare Thermodirektdruck Beim Thermodirektdruck wird das Druckergebnis durch punktuelle Hitzeerzeugung statt durch mechanischen Anschlag oder Andruck erreicht Es findet ein temperaturempfindliches Spezialpapier Verwendung das sich bei Erhitzung schwarzt Der Thermodruck wird haufig in Registrierkassen und wurde fruher auch in Faxgeraten eingesetzt Im Jahr 2017 fuhrte der japanische Geratehersteller Brother ein zweifarbiges Thermodruckverfahren fur Beschriftungsgerate mit Schwarz und Rot ein Thermotransferdruck Der Thermotransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermodirektdrucks vor allem im Bereich der CD und DVD Bedruckung Hierzu wird ein spezieller Drucker eingesetzt der durch Erwarmung des Druckkopfes die Farbe von einer farbtragenden Polyesterfolie Ribbon genannt ablost und auf ein spezielles Retransferband ubertragt Von diesem Retransferband wird dann eine Folie auf das zu bedruckende Medium aufgeschmolzen Durch diese Zwischenubertragung ist eine hohe Auflosung moglich und der Druck kann vollflachig erfolgen Daher konnen auch kleine Stuckzahlen in fotorealistischer Qualitat bedruckt werden Thermosublimationsdruck Der Thermosublimationsdruck ist ebenfalls vom Thermotransferdruck weiterentwickelt worden Der Unterschied ist die Ubertragung der Farbe von der Tragerfolie auf das Papier durch Sublimation Da die Farbe kurz gasformig ist lassen sich echte Tonwertabstufungen ohne Rasterung erzeugen Eine Schwache des Thermotransferdrucks bei Fotoausdrucken konnte dadurch beseitigt werden Allerdings sind die Verbrauchskosten fur Transferfolien sehr hoch so dass sich diese Gerate auf dem Markt nicht halten konnten In jungster Zeit etabliert sich das Druckverfahren wieder bei kleinformatigen Fotodruckern als Zubehor fur Digitalkameras Laserbeschriftung Bei der Laserbeschriftung wird das zu bedruckende Material durch einen energiereichen Laserstrahl behandelt Dabei kann es je nach Material und Verfahren zu chemischen Veranderungen kommen etwa durch Verbrennung Verfarbung oder auch zu einem Materialabtrag Die Laserbeschriftung wird heute weithin zur Beschriftung elektronischer Bauteile oder von Tastaturen genutzt Ein besonderer Vorteil ist die Moglichkeit auch sehr kleine maschinenlesbare Schriften zu erstellen Ein weiterer Vorteil besteht darin dass zum Beispiel Plexiglasplatten haufig mit demselben Laser geschnitten und beschriftet werden konnen 3D Druck 3D Druck ist eine Druckmethode aus der Fertigungstechnik Dreidimensionale Objekte werden am Computer digital erstellt und mit einem 3D Drucker ausgedruckt Dabei werden bestimmte Materialien entweder schichtweise aufgebaut oder abgetragen Seit 2012 gibt es Onlinelosungen welche 3D Sonderanfertigungen drucken sowie mit digitalen Bauanleitungen handeln 3D Druck bildet eine Ausnahme in den Verfahren da keine Druckfarbe auf den Bedruckstoff mittels Druckform ubertragen wird DruckfarbeDruckfarben sind in ihrer Zusammensetzung und in ihren Eigenschaften an das Druckverfahren angepasst In allen Flachdruckverfahren und im Buchdruck werden pastose und hochviskose Farben verwendet Im Flexodruck und Tiefdruck hingegen werden niedrigviskose dunnflussige Farben benutzt Im Siebdruckverfahren sind die gewahlten Farben und ihre Eigenschaften von dem jeweiligen Verwendungszweck abhangig Die historische Buchdruckfarbe der schwarzen Kunst bestand aus Russ der durch kraftiges Einspachteln in das selbstaushartende Leinol dispergiert wurde Moderne Druckfarben sind hochkomplexe Stoffgemische Geschichtlicher Uberblick der wichtigsten Erfindungen aus dem DruckbereichJahr Erfindung Erfinder Anwendungsbereich4 Jahrtausend v Chr Blindpragedruck mit Roll und Stempelsiegeln in Mesopotamien und Agypten Versiegelung von Krugen Urkunden Tonkartuschen Grabern770 Holztafeldruck entwickelt wahrend der Sui Dynastie Druck von Blockbuchern1040 Druck mit beweglichen Lettern gebrannter Ton Bi Sheng Buchdruck1234 Druck mit beweglichen Lettern Holz Kupfer Blei oder Messing vermutlich entwickelt wahrend der Goryeo Dynastie in Korea Buchdruck1400 Erfindung des Holzschnitts Buchdruck1440 Druck mit beweglichen Lettern Blei Johannes Gutenberg Buchdruck1446 erster nachweisbar datierter Kupferstich Peter Zamudio Einblattdruck Buchillustration1457 erste Datierung einer Verlagsangabe in einem gedruckten Buch Buchdruck1469 altestes Druckprivileg Johannes von Speyer in Venedig Buchdruck1573 erste deutsche Buchdruckerordnung in Frankfurt am Main Buchdruck1719 Drei und Vierfarbdruck Jakob Christoph Le Blon Buchillustration Reproduktionstechnik Tapetendruck1780 Kopierpresse James Watt Kopieren1797 Steindruck und Lithographie Alois Senefelder Einblattdruck Buchillustration1798 Papiermaschine Nicholas Louis Robert Papierherstellung1800 erste ganz aus Eisen gefertigte Handpresse die Stanhope Presse Lord Stanhope Buchdruck1812 Zylinderdruckmaschine Schnellpresse Friedrich Koenig hohe Auflagen von Buch Zeitungen und Zeitschriften1816 Schon und Widerdruckpresse Friedrich Koenig Buchdruck1822 erstes Patent auf eine Setzmaschine William Church Satzherstellung1830 Tiegeldruckpresse Bostonpresse Isaac Adams Buchdruck1830 Stereotypie Firmin Didot Klischeeherstellung1837 Chromolithografie Farbdruck Godefroy Engelmann Illustrationen Kunstdruck1838 Galvano Moritz Hermann von Jacobi Klischee1838 Fotografie Louis Daguerre Portrats Postkarten1840 Strichatzung Blasius Hofel Klischee1843 Rotationsdruck Richard March Hoe hohe Auflagen von Buchern Zeitungen und Zeitschriften in kurzer Zeit1844 Patent auf Papierfabrikation aus Holz Friedrich Gottlob Keller Papierherstellungca 1850 Lichtdruck Phototypie Louis Alphonse Poitevin hochwertige Faksimiles und Kunstdruckeca 1850 Boston Tiegelpresse stehendes Prinzip J Golding Buchdruck1851 Falzmaschine Falzen1862 Satzherstellung1863 Rollen Rotationsdruckmaschine William Bullock Massenauflagen von Buchern Zeitungen Zeitschriften mit kurzfristigem Erscheinungstermin1867 Schreibmaschine Christopher Latham Sholes Buroarbeit aller Art1873 Mimeograph Thomas Alva Edison Kopieren1879 Hektograph Kwaisser und Husak Kopieren1881 Autotypie Georg Meisenbach Glasgravurraster und Klischeeherstellung1886 Setzmaschine Linotype Ottmar Mergenthaler Maschinensatz1897 Monotype Setzmaschine Tolbert Lanston Satz1907 Offsetdruck Ira W Rubel Caspar Hermann Indirekter Druck auf Papier Folie Blechnach 1920 Schapyrograph Kopieren1930 Serigraphie Siebdruck Carl Zigrosser Anthony Velonis Plakate Druck auf unterschiedlichste Materialien1930 Edmund Uher Satz1938 Elektrofotografie Chester Carlson und Otto Kornei Fotokopieren1948 Lichtsatzapparatur Satz1951 Klischograph Rudolf Hell Klischeeherstellung Buchdruck und Offset1961 Helio Klischograph Rudolf Hell Tiefdruck1962 EDV Einsatz bei Satzherstellung Linotype Satz1963 Trommelscanner Rudolf Hell Reproduktionstechnik Offset1969 Euroskala Reproduktionstechnik Offset Tiefdruck1969 Digitalkamera Willard Boyle George E Smith Reproduktionstechnik1972 Proof Cromalin DuPont Reproduktionstechnik Tiefdruck Offset1979 Rudolf Hell Reproduktionstechnik Offset1982 Einfuhrung von PostScript Adobe Satz1985 Desktop Publishing Adobe Apple Linotype Reproduktionstechnik Offset1990 Einfuhrung von PDF Adobe Satz1993 Digitaldruck Print on Demand1993 Computer to Plate Offset1994 Print on Demand Offset Digitaldruck2008 OffsetSiehe auchDirektes Druckverfahren Konterdruck Drucker Beruf Druckerei Sublimationsdruck Verfahren 3D Drucker BioprinterLiteraturFranz Severin Berger Von Gutenberg zum World Wide Web Dachs Verlag Wien 2002 ISBN 3 85191 190 3 Hubert Blana Die Herstellung Ein Handbuch fur die Gestaltung Technik und Kalkulation von Buch Zeitschrift und Zeitung Grundwissen Buchhandel Verlage 5 4 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe K G Saur Verlag Munchen 1998 ISBN 3 598 20067 6 Claus W Gerhardt Geschichte der Druckverfahren Band 2 Der Buchdruck Bibliothek des Buchwesens 3 Anton Hiersemann Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 7772 7521 2 Helmut Hiller Stephan Fussel Worterbuch des Buches 6 grundlegend uberarbeitete Auflage Vittorio Klostermann Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 465 03220 9 Kaj Johansson Peter Lundberg Robert Ryberg Grafisk kokbok Guiden till grafisk produktion Arena i samarbete med Kapero grafisk utveckling Stockholm 1998 ISBN 91 7843 128 X Deutsch Well done bitte Das komplette Menu der Printproduktion Schmidt Mainz 2004 ISBN 3 87439 632 0 2 uberarbeitete Auflage ebenda 2008 ISBN 978 3 87439 731 5 Harald Kuppers Farbenlehre Die verschiedenen Moglichkeiten der Bildreproduktion DuMont Taschenbucher 563 Schnellkurs DuMont Literatur und Kunst Verlag Koln 2005 ISBN 3 8321 7640 3 Dieter Liebau Hugo Weschke Polygraph Fachlexikon der Druckindustrie und Kommunikationstechnik Polygraph Verlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 87641 267 6 Bernhard W Panek Bedruckstoffe Druck Endfertigung und alternative Vervielfaltigungsmethoden Herstellung und Auswahl von Papier Karton und Pappe Klassische Druckverfahren Endfertigung Fotokopie und Vollfarbkopie Mess und Pruftechnik Sicherheit Brandschutz 2 veranderte Neuauflage facultas wuv universitatsverlag Wien 2004 ISBN 3 7089 0154 1 Hans Jurgen Scheper Prufungswissen Drucktechnik Druckvorstufe Druckweiterverarbeitung Verlag Beruf und Schule Itzehoe 2005 ISBN 3 88013 623 8 Anton Turtenwald Ueber die hauptsachlichsten Vervielfaltigungsarten bildlicher Darstellungen In Wochenschrift des osterreichischen Ingenieur und Architekten Vereines Jahrgang 1891 Nr 35 1891 XVI Jahrgang S 309 313 online bei ANNO Hans Jurgen Wolfsturm Hermann Burkhardt Hochdruck Ravensburger Buchverlag Ravensburg 1994 ISBN 3 473 48382 6 WeblinksWiktionary Druckverfahren Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Drucktechnik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Graphische Techniken Buch in PDFEinzelnachweiseHelmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien Springer Berlin Berlin 2000 Seite 29 ff ISBN 3 540 66941 8 Druckerei und Werbung Memento vom 4 August 2009 im Internet Archive geomix at abgerufen am 19 Juli 2009 Jurgen Zeidler Lithographie und Steindruck Ravensberger Buchverlag 1994 Seite 7 ISBN 3 473 48381 8 EOPA 2017 Innovation of the Year Brother International Europe Spezifikation Brother QL 820 Normdaten Sachbegriff GND 4124801 6 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85106751