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Die Geographie bzw Geografie von altgriechisch γεωγραφία geōgraphía Erdbeschreibung abgeleitet von γῆ gē Erde und graphi

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Die Geographie bzw. Geografie (von altgriechisch γεωγραφία geōgraphía „Erdbeschreibung“; abgeleitet von γῆ gē „Erde“ und -graphie) oder Erdkunde ist die sich mit der Erdoberfläche befassende Wissenschaft, sowohl in ihrer physischen Beschaffenheit wie auch als Raum und Ort des menschlichen Lebens und Handelns. Sie bewegt sich dabei an der Schnittstelle zwischen den Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Physische Weltkarte

Gegenstand der Geographie ist die Erfassung, Beschreibung und Erklärung der Strukturen, Prozesse und Wechselwirkungen in der Geosphäre. Die physikalische, chemische und biologische Erforschung ihrer Einzelerscheinungen ist Gegenstand spezialisierter Geowissenschaften.

Schreibweise

Bis zur amtlichen Neuregelung der deutschen Rechtschreibung war ausschließlich die Schreibweise Geographie richtig. Ab 1996 war auch Geografie zulässig, wobei Geographie im amtlichen Wörterverzeichnis zunächst als Hauptvariante verzeichnet war und seit 2004 keine der Schreibweisen als zu bevorzugen angegeben ist (die Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenvarianten ist im amtlichen Wörterverzeichnis generell fallen gelassen worden). Im amtlichen Regelteil wird vom Rat für deutsche Rechtschreibung jedoch ausschließlich die Variante „Geografie“ benutzt. Im Duden (27. Auflage) ist die Variante Geografie als „Dudenempfehlung“ gekennzeichnet. Traditionell wird in wissenschaftlichen Texten und unter Fachleuten weiterhin häufig die alte Schreibweise genutzt. So empfahl das Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Geographie im Jahr 2003 einstimmig, die Schreibweise Geographie beizubehalten. Der Hinweis auf die Empfehlung wurde jedoch 2017 kommentarlos von der Website entfernt.

Geschichte

Antike und Mittelalter

Die Bedeutung geographischen Wissens wurde, soweit historisch überliefert, erstmals in der Antike von den Griechen erkannt. Vom Naturphilosophen Anaximander aus Milet wird berichtet, dass er als erster um 550 v. Chr. eine Karte der Erde und der Meere skizzierte. Herodot von Halikarnassos (484–424 v. Chr.) verfasste eine Vielzahl geographischer Berichte. Die Eroberungen Alexander des Großen öffneten den Blick der griechischen Gelehrten bis weit nach Asien hinein. Es entstanden Itinerarien, also Beschreibungen der Straßen und Verzeichnisse der Stationen auf Reisen, sowie Periploi, praktische Reisehandbücher für Seefahrer und Kaufleute, die oft auf persischen oder parthischen Quellen fußten.

Mit zunehmender Fernreisetätigkeit nahmen auch die Versuche der Erkundung der Gesamtgestalt der Welt zu. Neben der physikalischen Geographie und der Kulturgeographie entwickelten sich Anfänge einer mathematischen Geographie. Eine Berechnung des Erdumfangs gelang erstmals Eratosthenes (ca. 273–194 v. Chr.), während der um die Zeitenwende lebende Strabon eines der heute am besten erhaltenen geographischen Werke der Antike verfasste. Der Astronom Claudius Ptolemäus (ca. 100–170) sammelte topografisches Wissen von Seefahrern und gab Anleitungen für das Zeichnen von Landkarten. Die Erkenntnisse der Griechen nutzten die Römer weiter. Während des Mittelalters geriet die Geographie, wie andere Wissenschaftszweige auch, in Europa weitgehend in Vergessenheit. Neue Impulse kamen jedoch aus dem Kaiserreich China und der aufstrebenden Geographie und Kartographie im mittelalterlichen Islam.

Frühe theoretische Ansätze lieferte Albertus Magnus: In seiner Abhandlung De natura locorum beschrieb er die Abhängigkeit der Eigenschaften eines Ortes von seiner geographischen Lage. Im Anschluss daran führte der Wiener Astronom Georg Tannstetter die physikalische Geographie in den Kreis der universitären Lehrgegenstände ein (1514).

Frühe Neuzeit

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Jan Vermeer: Der Geograph

Die neuzeitliche Geographie wurde von Bartholomäus Keckermann (1572–1608) und Bernhard Varenius (1622–1650) begründet. Sie entwickelten ein Begriffssystem, unterschieden „Allgemeine Geographie“ (geographia generalis) und die „Regionale Geographie“ beziehungsweise Länderkunde (geographia specialis). Sie sahen Völker, Staaten und Orte in einem räumlichen, historischen und auch religiösen Kontext. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts beförderten in Deutschland vor allem Johann Hübner (1668–1731) und Johann Gottfried Gregorii alias Melissantes (1685–1770) durch ihre Lehrbücher, thematischen Lexika und Atlanten die Verbreitung der Geographie in weite Teile der bildungsnahen Bevölkerung.

Das Zeitalter der Aufklärung förderte Erklärungsversuche von Naturerscheinungen durch Wissenschaftler wie Johann Gottfried Herder (1744–1803) und Georg Forster (1754–1794). Anton Friedrich Büsching (1724–1793) verfasste die elfbändige Neue Erdbeschreibung mit Beschreibungen der Länder und deren Wirtschaft.

Etablierung als eigenständige Disziplin

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Alexander von Humboldt

Alexander von Humboldt (1769–1859) und Carl Ritter (1779–1859) begründeten schließlich die moderne wissenschaftliche Geographie, deren ursprüngliches länder- und landschaftskundliches Forschungsprogramm auf Herders Kulturtheorie basiert. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gründeten sich zunächst vielerorts „geographische Gesellschaften“, während die universitäre Institutionalisierung des Fachs vor allem mit der Gründung des Deutschen Reichs vorangetrieben wurde.

Ferdinand von Richthofen (1833–1905) definierte die Geographie zu jener Zeit als „Wissenschaft von der Erdoberfläche und den mit ihr in ursächlichem Zusammenhang stehenden Dingen und Erscheinungen“. Dieser geodeterministische Betrachtung standen das von Paul Vidal de la Blache (1845–1918) geprägte Konzept des Possibilismus sowie die von Alfred Hettner (1859–1941) formulierte Chorologie gegenüber. Einzelne Fachvertreter wie Élisée Reclus (1830–1905) knüpften früh Verbindungen zur aufkommenden Soziologie. Auch belegt etwa das Entstehen der ersten Nationalparks, dass der prägende Einfluss des Menschen auf seine Umwelt nicht nur bekannt, sondern auch von politischer Bedeutung war.

Insbesondere die deutsche Geographie war aber letztendlich von sozialdarwinistisch und völkisch argumentierenden Vertretern wie Alfred Kirchhoff (1838–1907), dem als Begründer der Humangeographie geltenden Friedrich Ratzel (1844–1904) und dem Geomorphologen Albrecht Penck (1859–1945) bestimmt. Anwendung fanden diese Ansichten schließlich vor allem durch die Geopolitik, wie sie insbesondere durch Halford Mackinder (1861–1947) und Karl Haushofer (1869–1946) formuliert worden war.

Neuere Entwicklungen

Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte sich die geographische Forschung im deutschsprachigen Raum zunächst Themengebieten von relativ geringer politischer Brisanz zu. Carl Troll (1899–1975), Karlheinz Paffen (1914–1983), Ernst Neef (1908–1984) und Josef Schmithüsen (1909–1984) entwickelten die Landschaftsökologie, Hans Bobek (1903–1990) und Wolfgang Hartke (1908–1997) die Sozialgeographie weiter. Eine stärker an den Erfordernissen der Raumplanung orientierte, nicht zuletzt auf den Werken von Walter Christaller (1893–1969) aufbauende Geographie wurde dagegen zunächst in Schweden durch Torsten Hägerstrand (1916–2004) und im anglo-amerikanischen Raum etabliert.

Seit Ende der 1960er Jahre (Quantitative Revolution) versteht sich auch die deutschsprachige Geographie zunehmend als angewandte Wissenschaft und sucht ihre Themen im Zusammenhang mit Städtebau, Entwicklung des ländlichen Raumes, Raumplanung oder dem Umweltschutz. Gleichzeitig trägt die Entstehung einer sich als kritisch verstehenden Geographie dieser neuerlich übernommenen gesellschaftspolitischen Verantwortung Rechnung. Durch die wachsende Spezialisierung im 20. Jahrhundert entstand die Vielfalt der heutigen Teildisziplinen und die Aufteilung zwischen Physischer Geographie und Humangeographie.

Siehe auch: Liste der Entdecker, Geschichte der Kartografie und Geograph

Ordnungsschema

Das Drei-Säulen-Modell der Geographie

Es existieren verschiedene Versuche, die Geographie schematisch zu ordnen. Die im heutigen Wissenschaftsbetrieb bedeutsamste ist die Einteilung in die beiden großen Teilgebiete der Physischen Geographie und der Humangeographie nebst einem interdisziplinären Bereich als dritter „Säule“. Es lassen sich jeweils diverse Unterdisziplinen identifizieren, wobei die Teilbereiche der physischen Geographie insgesamt relativ stark in die übergeordneten naturwissenschaftlichen Disziplinen integriert sind, während diejenigen der Humangeographie wiederum untereinander eng vernetzt sind.

Physische Geographie

→ Hauptartikel: Physische Geographie
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Klimageographie: Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger

Die Physische Geographie (oder Physiogeographie) beschäftigt sich in erster Linie mit den natürlichen Bestandteilen und Strukturen der Erdoberfläche. Dabei wird die Tätigkeit des Menschen zur Erklärung der Landschaftsgenese auch behandelt.

Teilgebiete der Physischen Geographie sind unter anderem:

  • Biogeographie
    • Geobotanik (Pflanzengeographie)
    • Phylogeographie
    • Vegetationsgeographie
    • Geozoologie (Zoogeographie)
  • Bodengeographie
  • Geomorphologie
  • Geoökologie
    • Landschaftsökologie
    • Stadtökologie
  • Hydrogeographie
  • Klimageographie beziehungsweise Klimatologie

Humangeographie

→ Hauptartikel: Humangeographie
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Die Daseinsgrundfunktionen der Münchner Schule der Sozialgeographie

Die Humangeographie (auch Anthropogeographie, selten Kulturgeographie) beschäftigt sich sowohl mit dem Einfluss des Menschen auf den geographischen Raum, als auch mit dem Einfluss des Raums auf den Menschen − beispielsweise im Zusammenhang mit der räumlichen Verteilung von Bevölkerung oder Wirtschaftsgütern. Ehemals als Teil der Geisteswissenschaften aufgefasst, hat sie sich insbesondere seit den 1980er Jahren (spatial turn) den Gesellschaftswissenschaften angenähert. Hartmut Leser (2001) definiert die Humangeographie als denjenigen „Teilbereich der Allgemeinen Geographie, der sich mit der Raumwirksamkeit des Menschen und mit der von ihm gestalteten Kulturlandschaft und ihren Elementen in ihrer räumlichen Differenzierung und Entwicklung befasst.“

Die Sozialgeographie und die Kulturgeographie gelten dabei als „Kerngebiete“ der Humangeographie, da sie alle weiteren Unterdisziplinen berühren. Teilweise werden diese Begriffe auch als Synonym für die Humangeographie im Ganzen verwendet. Auch die politische Geographie, zumal in ihrer damaligen Anwendung als Geopolitik und Militärgeographie, ist eng in die Gründungsgeschichte der Humangeographie verwoben, bildet heute aber eine eigenständige Fachrichtung. Weitere sozialwissenschaftlich orientierte Bereiche der Geographie stellen die Bevölkerungsgeographie, die Bildungsgeographie und die Religionsgeographie dar. Einige andere Unterdisziplinen, die diesem Fächerspektrum zugerechnet werden können, werden im deutschen Sprachraum allerdings nur in geringem Maß oder als Teil anderer sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen betrieben. Dazu gehören unter anderem die Kriminalgeographie, die Sprachgeographie mit der Dialektgeographie und die Wahlgeographie.

Zu den klassischen Teilgebieten der Humangeographie zählen jene Unterdisziplinen, die sich mit der vom Menschen errichteten befassen, also die Siedlungsgeographie, die , die Stadtgeographie und die Verkehrsgeographie. Letztere wird teilweise auch zur Wirtschaftsgeographie gerechnet, die außerdem die Geographie des primären (Agrargeographie), sekundären (Industriegeographie) und tertiären Wirtschaftssektors (Handelsgeographie, Tourismusgeographie) umfasst.

Eine Sonderstellung nimmt die Historische Geographie ein. Ursprünglich vor allem mit genetischer Siedlungsforschung beschäftigt und damit humangeographisch orientiert, ist das Fach inzwischen relativ stark interdisziplinär integriert und insbesondere eng mit der Umweltgeschichte verbunden. Klassische Anwendungsbereiche sind die Kulturlandschaftsforschung, Waldgeschichte, Wüstenbildungsforschung oder Flusslaufdokumentation. Die raum-zeitliche Ausbreitung von Phänomenen ist Gegenstand der geographischen Diffusionsforschung.

Mensch-Umwelt-Beziehungen

Auch wenn sich natur- und geistes- bzw. sozialwissenschaftlich orientierte Ansätze der Geographie inzwischen in ihrer methodischen Vorgehensweise stark voneinander unterscheiden, ergeben sich hinsichtlich der Fragestellungen weiterhin Überschneidungen. Da diese vor allem die Folgen menschlichen Handelns auf die Natur und deren Rückwirkung auf die Gesellschaft betreffen, wurde dieser der Humanökologie nahestehende Teilbereich teilweise als physische Anthropogeographie bezeichnet, ein Begriff von allgemeiner Verwendung existiert jedoch nicht. Eng eingebunden ist die Geographie auch in die interdisziplinäre Erforschung von spezifischen Mensch-Umwelt-Systemen wie die Gebirgs-, Küsten-, Polar-, und .

Allgemeine und Regionale Geographie

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Unterteilung der Geosphäre

Eine traditionelle Einteilung hingegen ist jene in die Allgemeine Geographie und die Regionale Geographie, wie sie etwa im länderkundlichen Schema von Alfred Hettner modellhaft dargestellt wurde. Die Allgemeine Geographie ist demnach der Teil der Geographie, welcher sich nomothetisch mit den Geofaktoren der Erdoberfläche (Geosphäre) beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen zumeist ein Geofaktor (z. B. Wasser, Boden, Klima etc.) und dessen Wechselwirkungen mit anderen Geofaktoren. Die allgemeine Geographie beschäftigt sich somit mit allgemeinen Gesetzmäßigkeiten in der gesamten Geosphäre. Physische Geographie und Humangeographie sind dann lediglich Teile der Allgemeinen Geographie.

Regionalgeographie oder Regionale Geographie (Spezielle Geographie) wird gemäß dieser Unterteilung als jener Teil der Geographie verstanden, welcher sich idiographisch oder typologisch mit bestimmten Teilgebieten der Erdoberfläche (Geosphäre) beschäftigt. Im Mittelpunkt steht somit eine Region, z. B. ein Land oder eine Landschaft, die wissenschaftlich in Bezug auf Raum und Zeit, abiotische und biotische Faktoren, den Menschen und Wechselwirkungen untersucht wird. Räumliche Elemente, Strukturen, Prozesse und Funktionsweisen (Wechselwirkungen zwischen den Geofaktoren) werden erfasst, klassiert und erklärt. Die Regionalgeographie lässt sich unterteilen in die einzelnen Fachrichtungen der Geographie (z. B. Bevölkerungsgeographie, Siedlungs- und Stadtgeographie, Biogeographie) und zudem in die Länderkunde, also die idiographische Untersuchung von Raumindividuen, und die Landschaftskunde, die typologische Untersuchung von Raumtypen.

Kritik: Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein galten Länder- und Landschaftskunde als der eigentliche „Kern“ der Geographie, der dem Fach eine gewisse Identität gab. Werke mit entsprechender Thematik werden weiterhin produziert und die Regionalgeographie ist auch weiterhin wesentlicher selbstverständlicher Forschungsgegenstand an bedeutenden Universitäten, doch gibt es vereinzelt auch kritische Stimmen, welche die Regionalgeographie und ihre wissenschaftliche Bedeutung in Bezug auf die Begriffe Länderkunde und Landschaftskunde nachrangig sehen. Die Regionale Geographie erfuhr demnach einen Bedeutungswandel und beschäftigt sich, statt Regionen als Forschungsgegenstand vorauszusetzen, mit dem Regionalisierungsvorgang an sich. Damit ist sie heute Teil von Sozial- und Wirtschaftsgeographie sowie des interdisziplinären Felds der Regionalwissenschaft.

Theoretische und Angewandte Geographie

Die Angewandte Geographie, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Abgrenzung zur Theoretischen Geographie entstand, stellt eine normative Form der geographischen Forschung dar, die sich in allen ihren Fachgebieten wiederfindet. Gegenstand der Angewandten Geographie ist die Analyse und Planung räumlicher Strukturen und Prozesse sowie die Lösung raumbezogener Probleme. Praktische Anwendungsgebiete sind die Raumplanung oder der Umweltschutz. Insbesondere einige Forschungsbereiche der physischen Anthropogeographie sind normativ etwa auf die Paradigmen der Nachhaltigkeit und der Gesundheit hin ausgerichtet. Beispiele hierfür sind die Geographische Entwicklungsforschung, die Geographische Risikoforschung und die Medizinische Geographie.

Didaktik

Unter Schulgeographie versteht man das Schulfach Geographie, auch Erdkunde genannt (in Österreich Geographie und Wirtschaftskunde), und die dazugehörige Ausbildung für das Lehramt. Zentrales Anliegen dieses Zweiges ist – wie in jeder Disziplin – Wissenschaftsdidaktik in ihrer speziellen Ausprägung als Geographiedidaktik. Daher umfasst die Schulgeographie auch die Methodologie der systematischen Reduzierung, Paradigmenbildung und didaktischen Aufbau des Fachgebiets in den verschiedenen Schultypen (Erstellung von Lehrplänen und Lerninhalten). Innerhalb der Geographiedidaktik greift die Lehre und das Lernen im Fach auf sechs verschiedene Basiskonzepte zurück, die als Strukturhilfen und Leitideen fungieren. Das übergeordnete („größte“) Basiskonzept der Geographie ist das „(Mensch-Umwelt-)System“. Dieses System kann mit den Konzepten „Struktur-Funktion-Prozess“, den „Maßstabsebenen“, den „Raumkonzepten“, dem „Nachhaltigkeitsviereck“ sowie den „Zeithorizonten“ untersucht werden. Im weiteren Sinne kann die Geographiedidaktik auch in die hochschulische Lehre selbst eingreifen und auch Schulkartografie, Weiterbildung, Beratung und Information umfassen, und so zum Tätigkeitsfeld eines angewandten Geographen werden (Erstellung etwa von Lehrbüchern, , geographischen Dokumentationen, Kartenwerken, bzw. Fachberatung bei denselben. und Öffentlichkeitsarbeit.)

Methodologie

Allgemeines

Als „Brückenfach“ zwischen natur-, geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen besteht in der Geographie generell eine große methodische Vielfalt, die die Bandbreite an möglichen Forschungsobjekten reflektiert. Während die Erstellung von Karten und die Nutzung geographischer Informationssysteme (GIS) als wichtige Darstellungs- und Forschungsmethoden in allen Teilbereichen zu finden sind, kommen außerdem den jeweiligen Nachbardisziplinen entlehnte Verfahren zur Anwendung.

Vergleichende Geographie

Die wurde schon im 19. Jahrhundert von Carl Ritter und Oskar Peschel begründet. Sie ist eine Vorgehensweise, die zwei typologische Kategorien in Bezug setzt.

Geoinformatik

Ein aktueller methodischer Teilbereich, der zunehmend Bedeutung in der Geographie erlangt und auch der Mathematischen Geographie zugerechnet werden kann, ist die Geoinformatik. Sie verwendet Methoden der Informatik bei der Bearbeitung geographischer Fragestellungen. Aufgabenfelder der Geoinformatik sind:

  • Entwicklung, Erstellung und Pflege von geographischen Informationssystemen (GIS): Mit ihnen werden räumliche Daten gesammelt, verarbeitet, ausgewertet und kartografisch dargestellt.
  • digitale Kartografie: Dieser Bereich beschränkt sich nur auf die Visualisierung räumlicher Daten.
  • Fernerkundung: Satelliten- oder luftfahrtgestützte Beobachtung der Erde mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung, die von Sensoren erfasst wird.
  • Modellierung: Idealisierte Nachbildung realer Phänomene, um Prognosen zu erstellen (z. B. Klima- oder Abflussmodelle).
  • Statistik: Verwendung von Software-Werkzeugen, um Datensätze mit statistischen Methoden auszuwerten (siehe auch: Geostatistik).

Ästhetische Dimension

Der kritische Geograph Gerhard Hard argumentierte nach 1968, dass der Landschaftsgeographie, die seit Alexander von Humboldt den Kern der klassischen Geographie bildet, Wahrnehmungsmuster zugrunde liegen, die aus der Landschaftsmalerei stammen. Daher bestimmten jene Forschungsrichtungen, die sich auf Landschaft beziehen wie z. B. die Landschaftsökologie, ihren Gegenstand primär auf ästhetischer Weise, der erst sekundär mit einem szientistischen Methodendesign versehen werde. Dieses führe wiederum dazu, dass die ästhetischen Implikationen innerhalb der Profession nicht bewusst reflektiert werden.

Obwohl sich die Geographie immer wieder neu verstanden und ausgerichtet hat, sieht Gábor Paál ein kontinuierliches Merkmal in der ästhetischen Grundlage, die der Wissenschaft zugrunde liegt. Demnach ist es immer ein zentrales Motiv von Geographen gewesen, räumliche Muster zu erkunden und zu verstehen, und zwar insbesondere solche Muster, die sich in ihrer Größenordnung innerhalb des menschlichen Aktionsradius bewegen: Sie befasst sich mit Mustern „von der Größenordnung dessen, was das menschliche Augen ohne große Anstrengung noch erkennen kann bis zur gesamten Erdoberfläche.“ Ansätze, die sich explizit mit Umweltwahrnehmungen auseinandersetzen, werden unter der Wahrnehmungsgeographie gefasst.

Siehe auch

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Portal: Geographie – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Geographie
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Portal: Geowissenschaften – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Geowissenschaften
  • Liste der Referenzlisten/Geographie
  • Liste geographischer Gesellschaften
  • Liste geographischer Zeitschriften
  • Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit Geographie beginnt
  • Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel Geographie enthält

Literatur

Überblicks- und Nachschlagewerke

  • Ernst Brunotte, Hans Gebhardt, Manfred Meurer, Peter Meusburger, Josef Nipper (Hrsg.): Lexikon der Geographie. Spektrum, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0416-9. 
  • Hans Gebhardt, Rüdiger Glaser, Ulrich Radtke, Paul Reuber (Hrsg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. 2. Auflage. Spektrum, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-2816-5. 
  • Hartmut Leser (Hrsg.): Diercke-Wörterbuch Geographie. Raum – Wirtschaft und Gesellschaft – Umwelt. 15. Auflage. Westermann, Braunschweig 2011, ISBN 978-3-14-114445-1. 

Fachgeschichte und -theorie

  • Hanno Beck: Geographie. Europäische Entwicklung in Texten und Erläuterungen. Alber, Freiburg 1973, ISBN 3-495-47262-2 (Orbis academicus. Problemgeschichten der Wissenschaft in Dokumenten und Darstellungen. Band 2/16).
  • Heinz Peter Brogiato: Geschichte der deutschen Geographie im 19. und 20. Jahrhundert. Forschungsstand und methodische Ansätze. In: Schenk, Winfried & Konrad Schliephake (Hrsg.): Allgemeine Geographie. (= Perthes GeographieKolleg), Gotha 2005, S. 41–81.
  • Daniela Dueck: Geographie in der antiken Welt. Zabern, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-8053-4610-8.
  • Ulrich Eisel: Die Entwicklung der Anthropogeographie von einer „Raumwissenschaft“ zur Gesellschaftswissenschaft. Gesamthochschulbibliothek, Kassel 1980.
  • Gerhard Hard: Die Geographie. Eine wissenschaftstheoretische Einführung. De Gruyter, Berlin 1973.
  • Hans-Dietrich Schultz: Die deutschsprachige Geographie von 1800 bis 1970. Ein Beitrag zur Geschichte ihrer Methodologie. Selbstverlag d. Geograph. Inst. d. FU Berlin, Berlin 1980. 
  • Heiner Dürr, Harald Zepp: Geographie verstehen. Ein Lotsen- und Arbeitsbuch. Paderborn 2012.
  • Felix Schmutterer: Carl Ritter und seine „Erdkunde von Asien“. Die Anfänge der wissenschaftlichen Geographie im frühen 19. Jahrhundert. Dietrich Reimer, Berlin 2018.
  • , : Weltbildwechsel: Ideengeschichten geographischen Denkens und Handelns. Bern 2019.

Weblinks

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Commons: Geographie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
imageWiktionary: Geographie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
image
Wikisource: Geographie – Quellen und Volltexte
  • Literatur von und über Geographie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Verbände und Institutionen

  • Deutsche Gesellschaft für Geographie DGfG
  • Verband für Geographie an deutschsprachigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen VGDH
  • Deutscher Verband für angewandte Geographie DVAG
  • Hochschulverband für Geographie und ihre Didaktik HGD
  • Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin
  • Institut für Länderkunde, Leipzig
  • Österreichische Geographische Gesellschaft ÖGG
  • Verband der wissenschaftlichen Geographie Österreichs
  • Verband Geographie Schweiz ASG

Informationsangebote

  • Geographie auf SwissEduc Unterrichtsmaterialien
  • Geographisches Informationssystem inkl. Literatur-, Adress- und Linksuche sowie Web-Mapping-Anwendung
  • Geographisches Portal – mygeo.info mit Online-Wörterbuch Deutsch/Englisch
  • Linksammlung sowie News und Buchtipps – geomagazin.net
  • GEO-LEO – Virtuelle Fachbibliothek Geowissenschaften, Geographie, Bergbau, Thematische Karten

Anmerkungen

  1. Insbesondere über sprachliche, kulturelle und zeitliche Grenzen hinweg ergeben sich große Definitionsunterschiede. So entspricht die niederländische sociale geografie der deutschen Human- oder Anthropogeographie.
  2. Gemeint ist hier eine Regionalwissenschaft im weiteren Sinne. Von der spatial analysis und der mit ihr verbundenen regional science hingegen grenzt sich die New Regional Geography bewusst ab (vgl. New Regional Geography im Lexikon der Geographie).

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (γεω-γραφία [abgerufen am 11. August 2021]). 
  2. Diercke: Wörterbuch der Allgemeinen Geographie.
  3. Hans Heinrich Blotevogel: Geographie. In: E. Brunotte u. a. (Hrsg.): Lexikon der Geographie. Spektrum, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0416-9, S. 15. 
  4. Rat für deutsche Rechtschreibung: Amtlicher Regelteil. (PDF; 940 kB) In: Amtlichen Regelwerk. Rat für deutsche Rechtschreibung, 2017, abgerufen am 3. November 2021. 
  5. Geographie oder Geografie? Verband Deutscher Schulgeographen e. V., 25. Februar 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2017; abgerufen am 5. Dezember 2020. 
  6. Siegmund Günther: Geschichte des mathematischen Unterrichts im deutschen Mittelalter bis zum Jahr 1525 (= Monumenta Germaniae Paedagogica. Band 3). Berlin 1887, S. 256.
  7. Ulrich Eisel: Die Entwicklung der Anthropogeographie von einer „Raumwissenschaft“ zur Gesellschaftswissenschaft. Gesamthochschulbibliothek, Kassel 1980; Ulrich Eisel: Individualität als Einheit der konkreten Natur: Das Kulturkonzept der Geographie. In: B. Glaeser, P. Teherani-Krönner (Hg.): Humanökologie und Kulturökologie: Grundlagen, Ansätze, Praxis. Westdeutscher Verlag, Opladen 1992, S. 107–151. Hans-Dietrich Schultz: „Heldengeschichten“ oder: Wer hat die Geographie (neu) begründet, Alexander von Humboldt oder Carl Ritter. In: Nitz, Bernhard, Hans-Dietrich Schultz & Marlies Schulz (Hrsg.): 1810-2010: 200 Jahre Geographie in Berlin an der Universität zu Berlin (ab 1810) Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (ab 1828) Universität Berlin (ab 1946) Humboldt-Universität zu Berlin (ab 1949). (= Berliner Geographische Arbeiten 115), Berlin 2010, S. 1–47. Felix Schmutterer: Carl Ritter und seine „Erdkunde von Asien“. Die Anfänge der wissenschaftlichen Geographie im frühen 19. Jahrhundert. Dietrich Reimer, Berlin 2018, S. 1–25.
  8. Hans-Dietrich Schultz: „Geben Sie uns eine scharfe Definition der Geographie!“ Ferdinand von Richthofens Anstrengungen zur Lösung eines brennenden Problems. In: Nitz, Bernhard, Hans-Dietrich Schultz & Marlies Schulz (Hrsg.): 1810-2010: 200 Jahre Geographie in Berlin an der Universität zu Berlin (ab 1810) Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (ab 1828) Universität Berlin (ab 1946) Humboldt-Universität zu Berlin (ab 1949). (= Berliner Geographische Arbeiten 115), 2., verb. u. erw. Auflage. Berlin 2011, S. 59–97.
  9. Ferdinand von Richthofen: Aufgaben und Methoden der heutigen Geographie. Akademische Antrittsrede, gehalten in der Aula der Universität Leipzig am 27. April 1883, Leipzig 1883.
  10. Ute Wardenga: Geographie als Chorologie. Zur Genese und Struktur von Alfred Hettners Konstrukt der Geographie (= Erdkundliches Wissen. Band 100). Stuttgart 1995.
  11. Hans-Dietrich Schultz: Herder und Ratzel: zwei Extreme, ein Paradigma? In: Erdkunde 52 (1998), Heft 2, S. 127–143. https://www.erdkunde.uni-bonn.de/archive/1998/herder-und-ratzel-zwei-extreme-ein-paradigma Hans-Dietrich Schultz: „Hätte doch die Erde mehr Raum!“ Friedrich Ratzel und sein (politisch-)geographisches Weltbild. In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft München. Band 89, 2007, S. 3–45. Hans-Dietrich Schultz: Friedrich Ratzel. Bellizistischer Raumtheoretiker mit Naturgefühl oder Vorläufer der NS-Lebensraumpolitik? In: Deimel, Claus; Lentz, Sebastian; Streck, Bernhard (Hrsg.): Auf der Suche nach Vielfalt. Ethnographie und Geographie in Leipzig. Leipzig 2009, S. 125–142. Hans-Dietrich Schultz: Friedrich Ratzel: (k)ein Rassist? (= Geographische Revue – Beihefte = Geographische Hochschulmanuskripte NF, Heft 2). Flensburg 2006
  12. Norman Henniges: „Naturgesetze der Kultur“: Die Wiener Geographen und die Ursprünge der „Volks- und Kulturbodentheorie“. In: ACME: An International E-Journal for Critical Geographies. Band 14, Heft 4, 2015, S. 1309–1351 (online). Norman Henniges: Die Spur des Eises: eine praxeologische Studie über die wissenschaftlichen Anfänge des Geologen und Geographen Albrecht Penck (1858–1945). (= Beiträge zur regionalen Geographie. Band 69), Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig 2017, ISBN 978-3-86082-097-1, 556 S. (online). Norman Henniges: Albrecht Penck. In: Ingo Haar, Michael Fahlbusch (Hrsg.): Handbuch der völkischen Wissenschaften, 2. Auflage. Berlin 2017, S. 570–577.
  13. Ute Wardenga, Norman Henniges, Heinz Peter Brogiato & Bruno Schelhaas: Der Verband deutscher Berufsgeographen. Eine sozialgeschichtliche Studie zur Frühphase des DVAG.(= forum ifl 16 (PDF), Leipzig 2011; Boris Michel (2016): Seeing Spatial Structures. On the Role of Visual Material in the Making of the Early Quantitative Revolution in Geography. In: Geografiska Annaler, Series B, 98 (3), S. 198–203. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/geob.12099/full Boris Michel (2016): Strukturen Sehen. Über die Karriere eines Hexagons in der quantitativen Revolution. In: Geographica Helvetica 71, S. 303–317, http://www.geogr-helv.net/71/303/2016/gh-71-303-2016.pdf
  14. Hans Gebhardt, Rüdiger Glaser, Ulrich Radtke, Paul Reuber: Das Drei-Säulen-Modell der Geographie. In: dies. (Hrsg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. 1. Auflage. Spektrum, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8274-1543-1, S. 64–75. 
  15. Rainer Danielzyk, Jürgen Oßenbrügge: Perspektiven geographischer Regionalforschung. „Locality Studies“ und regulationstheoretische Ansätze. In: Geographische Rundschau. Band 45, Nr. 4, 1993, S. 210–216. 
  16. Nigel Thrift: Towards a new New Regional Geography. In: Berichte zur deutschen Landeskunde. Band 72, Nr. 1, 1998, S. 37–46. 
  17. Janis Fögele, Oliver Sesemann & Nils Westphal: Basiskonzepte – für Schülerinnen und Schüler erklärt. Klett-Verlag, 27. Juli 2021 (klett.de). 
  18. Richtungsweisend: Mit offenen Karten/Le Dessous des cartes von Jean-Christophe Victor
  19. Webportal des Hochschulverbands für Geographiedidaktik
  20. Erdkunde (spezielle, allgemeine, vergleichende E.). In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 752.
  21. Gerhard Hard: Die „Landschaft“ der Sprache und die „Landschaft“ der Geographen. Colloquium Geographicum Bd. 11, Bonn 1970. Ders.: Der „Totalcharakter der Landschaft“. Re-Interpretation einiger Textstellen bei Alexander von Humboldt. In: Alexander von Humboldt, Geographische Zeitschrift, Beiheft 23, Wiesbaden 1970, S. 49–73. Ders.: Zu Begriff und Geschichte von „Natur“ und „Landschaft“ in der Geographie des 19. und 20. Jahrhunderts. In: ders. Landschaft und Raum. Aufsätze zur Theorie der Geographie. Band 1. Osnabrücker Studien zur Geographie 22, Universitätsverlag Rasch, Osnabrück 2002, S. 171–210.
  22. Gábor Paál: Die ästhetische Grundlage der Geographie und ihre Bedeutung im Geographieunterricht. In: Zeitschrift für den Erdkundeunterricht. 46, 1994, S. 226–229.
  23. Gábor Paál: Was ist schön? Ästhetik und Erkenntnis. Würzburg 2003, S. 169–174 (Fallstudie Geographie). (Memento vom 10. Mai 2015 im Internet Archive)
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 31 May 2025 / 22:54

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Die Geographie bzw Geografie von altgriechisch gewgrafia geōgraphia Erdbeschreibung abgeleitet von gῆ ge Erde und graphie oder Erdkunde ist die sich mit der Erdoberflache befassende Wissenschaft sowohl in ihrer physischen Beschaffenheit wie auch als Raum und Ort des menschlichen Lebens und Handelns Sie bewegt sich dabei an der Schnittstelle zwischen den Naturwissenschaften Geistes und Sozialwissenschaften Physische Weltkarte Gegenstand der Geographie ist die Erfassung Beschreibung und Erklarung der Strukturen Prozesse und Wechselwirkungen in der Geosphare Die physikalische chemische und biologische Erforschung ihrer Einzelerscheinungen ist Gegenstand spezialisierter Geowissenschaften SchreibweiseBis zur amtlichen Neuregelung der deutschen Rechtschreibung war ausschliesslich die Schreibweise Geographie richtig Ab 1996 war auch Geografie zulassig wobei Geographie im amtlichen Worterverzeichnis zunachst als Hauptvariante verzeichnet war und seit 2004 keine der Schreibweisen als zu bevorzugen angegeben ist die Unterscheidung zwischen Haupt und Nebenvarianten ist im amtlichen Worterverzeichnis generell fallen gelassen worden Im amtlichen Regelteil wird vom Rat fur deutsche Rechtschreibung jedoch ausschliesslich die Variante Geografie benutzt Im Duden 27 Auflage ist die Variante Geografie als Dudenempfehlung gekennzeichnet Traditionell wird in wissenschaftlichen Texten und unter Fachleuten weiterhin haufig die alte Schreibweise genutzt So empfahl das Prasidium der Deutschen Gesellschaft fur Geographie im Jahr 2003 einstimmig die Schreibweise Geographie beizubehalten Der Hinweis auf die Empfehlung wurde jedoch 2017 kommentarlos von der Website entfernt GeschichteAntike und Mittelalter Die Bedeutung geographischen Wissens wurde soweit historisch uberliefert erstmals in der Antike von den Griechen erkannt Vom Naturphilosophen Anaximander aus Milet wird berichtet dass er als erster um 550 v Chr eine Karte der Erde und der Meere skizzierte Herodot von Halikarnassos 484 424 v Chr verfasste eine Vielzahl geographischer Berichte Die Eroberungen Alexander des Grossen offneten den Blick der griechischen Gelehrten bis weit nach Asien hinein Es entstanden Itinerarien also Beschreibungen der Strassen und Verzeichnisse der Stationen auf Reisen sowie Periploi praktische Reisehandbucher fur Seefahrer und Kaufleute die oft auf persischen oder parthischen Quellen fussten Mit zunehmender Fernreisetatigkeit nahmen auch die Versuche der Erkundung der Gesamtgestalt der Welt zu Neben der physikalischen Geographie und der Kulturgeographie entwickelten sich Anfange einer mathematischen Geographie Eine Berechnung des Erdumfangs gelang erstmals Eratosthenes ca 273 194 v Chr wahrend der um die Zeitenwende lebende Strabon eines der heute am besten erhaltenen geographischen Werke der Antike verfasste Der Astronom Claudius Ptolemaus ca 100 170 sammelte topografisches Wissen von Seefahrern und gab Anleitungen fur das Zeichnen von Landkarten Die Erkenntnisse der Griechen nutzten die Romer weiter Wahrend des Mittelalters geriet die Geographie wie andere Wissenschaftszweige auch in Europa weitgehend in Vergessenheit Neue Impulse kamen jedoch aus dem Kaiserreich China und der aufstrebenden Geographie und Kartographie im mittelalterlichen Islam Fruhe theoretische Ansatze lieferte Albertus Magnus In seiner Abhandlung De natura locorum beschrieb er die Abhangigkeit der Eigenschaften eines Ortes von seiner geographischen Lage Im Anschluss daran fuhrte der Wiener Astronom Georg Tannstetter die physikalische Geographie in den Kreis der universitaren Lehrgegenstande ein 1514 Fruhe Neuzeit Jan Vermeer Der Geograph Die neuzeitliche Geographie wurde von Bartholomaus Keckermann 1572 1608 und Bernhard Varenius 1622 1650 begrundet Sie entwickelten ein Begriffssystem unterschieden Allgemeine Geographie geographia generalis und die Regionale Geographie beziehungsweise Landerkunde geographia specialis Sie sahen Volker Staaten und Orte in einem raumlichen historischen und auch religiosen Kontext Zu Beginn des 18 Jahrhunderts beforderten in Deutschland vor allem Johann Hubner 1668 1731 und Johann Gottfried Gregorii alias Melissantes 1685 1770 durch ihre Lehrbucher thematischen Lexika und Atlanten die Verbreitung der Geographie in weite Teile der bildungsnahen Bevolkerung Das Zeitalter der Aufklarung forderte Erklarungsversuche von Naturerscheinungen durch Wissenschaftler wie Johann Gottfried Herder 1744 1803 und Georg Forster 1754 1794 Anton Friedrich Busching 1724 1793 verfasste die elfbandige Neue Erdbeschreibung mit Beschreibungen der Lander und deren Wirtschaft Etablierung als eigenstandige Disziplin Alexander von Humboldt Alexander von Humboldt 1769 1859 und Carl Ritter 1779 1859 begrundeten schliesslich die moderne wissenschaftliche Geographie deren ursprungliches lander und landschaftskundliches Forschungsprogramm auf Herders Kulturtheorie basiert Im Laufe des 19 Jahrhunderts grundeten sich zunachst vielerorts geographische Gesellschaften wahrend die universitare Institutionalisierung des Fachs vor allem mit der Grundung des Deutschen Reichs vorangetrieben wurde Ferdinand von Richthofen 1833 1905 definierte die Geographie zu jener Zeit als Wissenschaft von der Erdoberflache und den mit ihr in ursachlichem Zusammenhang stehenden Dingen und Erscheinungen Dieser geodeterministische Betrachtung standen das von Paul Vidal de la Blache 1845 1918 gepragte Konzept des Possibilismus sowie die von Alfred Hettner 1859 1941 formulierte Chorologie gegenuber Einzelne Fachvertreter wie Elisee Reclus 1830 1905 knupften fruh Verbindungen zur aufkommenden Soziologie Auch belegt etwa das Entstehen der ersten Nationalparks dass der pragende Einfluss des Menschen auf seine Umwelt nicht nur bekannt sondern auch von politischer Bedeutung war Insbesondere die deutsche Geographie war aber letztendlich von sozialdarwinistisch und volkisch argumentierenden Vertretern wie Alfred Kirchhoff 1838 1907 dem als Begrunder der Humangeographie geltenden Friedrich Ratzel 1844 1904 und dem Geomorphologen Albrecht Penck 1859 1945 bestimmt Anwendung fanden diese Ansichten schliesslich vor allem durch die Geopolitik wie sie insbesondere durch Halford Mackinder 1861 1947 und Karl Haushofer 1869 1946 formuliert worden war Neuere Entwicklungen Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte sich die geographische Forschung im deutschsprachigen Raum zunachst Themengebieten von relativ geringer politischer Brisanz zu Carl Troll 1899 1975 Karlheinz Paffen 1914 1983 Ernst Neef 1908 1984 und Josef Schmithusen 1909 1984 entwickelten die Landschaftsokologie Hans Bobek 1903 1990 und Wolfgang Hartke 1908 1997 die Sozialgeographie weiter Eine starker an den Erfordernissen der Raumplanung orientierte nicht zuletzt auf den Werken von Walter Christaller 1893 1969 aufbauende Geographie wurde dagegen zunachst in Schweden durch Torsten Hagerstrand 1916 2004 und im anglo amerikanischen Raum etabliert Seit Ende der 1960er Jahre Quantitative Revolution versteht sich auch die deutschsprachige Geographie zunehmend als angewandte Wissenschaft und sucht ihre Themen im Zusammenhang mit Stadtebau Entwicklung des landlichen Raumes Raumplanung oder dem Umweltschutz Gleichzeitig tragt die Entstehung einer sich als kritisch verstehenden Geographie dieser neuerlich ubernommenen gesellschaftspolitischen Verantwortung Rechnung Durch die wachsende Spezialisierung im 20 Jahrhundert entstand die Vielfalt der heutigen Teildisziplinen und die Aufteilung zwischen Physischer Geographie und Humangeographie Siehe auch Liste der Entdecker Geschichte der Kartografie und GeographOrdnungsschemaDas Drei Saulen Modell der Geographie Es existieren verschiedene Versuche die Geographie schematisch zu ordnen Die im heutigen Wissenschaftsbetrieb bedeutsamste ist die Einteilung in die beiden grossen Teilgebiete der Physischen Geographie und der Humangeographie nebst einem interdisziplinaren Bereich als dritter Saule Es lassen sich jeweils diverse Unterdisziplinen identifizieren wobei die Teilbereiche der physischen Geographie insgesamt relativ stark in die ubergeordneten naturwissenschaftlichen Disziplinen integriert sind wahrend diejenigen der Humangeographie wiederum untereinander eng vernetzt sind Physische Geographie Hauptartikel Physische Geographie Klimageographie Klimaklassifikation nach Koppen und Geiger Die Physische Geographie oder Physiogeographie beschaftigt sich in erster Linie mit den naturlichen Bestandteilen und Strukturen der Erdoberflache Dabei wird die Tatigkeit des Menschen zur Erklarung der Landschaftsgenese auch behandelt Teilgebiete der Physischen Geographie sind unter anderem Biogeographie Geobotanik Pflanzengeographie Phylogeographie Vegetationsgeographie Geozoologie Zoogeographie Bodengeographie Geomorphologie Geookologie Landschaftsokologie Stadtokologie Hydrogeographie Klimageographie beziehungsweise Klimatologie Humangeographie Hauptartikel Humangeographie Die Daseinsgrundfunktionen der Munchner Schule der Sozialgeographie Die Humangeographie auch Anthropogeographie selten Kulturgeographie beschaftigt sich sowohl mit dem Einfluss des Menschen auf den geographischen Raum als auch mit dem Einfluss des Raums auf den Menschen beispielsweise im Zusammenhang mit der raumlichen Verteilung von Bevolkerung oder Wirtschaftsgutern Ehemals als Teil der Geisteswissenschaften aufgefasst hat sie sich insbesondere seit den 1980er Jahren spatial turn den Gesellschaftswissenschaften angenahert Hartmut Leser 2001 definiert die Humangeographie als denjenigen Teilbereich der Allgemeinen Geographie der sich mit der Raumwirksamkeit des Menschen und mit der von ihm gestalteten Kulturlandschaft und ihren Elementen in ihrer raumlichen Differenzierung und Entwicklung befasst Die Sozialgeographie und die Kulturgeographie gelten dabei als Kerngebiete der Humangeographie da sie alle weiteren Unterdisziplinen beruhren Teilweise werden diese Begriffe auch als Synonym fur die Humangeographie im Ganzen verwendet Auch die politische Geographie zumal in ihrer damaligen Anwendung als Geopolitik und Militargeographie ist eng in die Grundungsgeschichte der Humangeographie verwoben bildet heute aber eine eigenstandige Fachrichtung Weitere sozialwissenschaftlich orientierte Bereiche der Geographie stellen die Bevolkerungsgeographie die Bildungsgeographie und die Religionsgeographie dar Einige andere Unterdisziplinen die diesem Facherspektrum zugerechnet werden konnen werden im deutschen Sprachraum allerdings nur in geringem Mass oder als Teil anderer sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen betrieben Dazu gehoren unter anderem die Kriminalgeographie die Sprachgeographie mit der Dialektgeographie und die Wahlgeographie Zu den klassischen Teilgebieten der Humangeographie zahlen jene Unterdisziplinen die sich mit der vom Menschen errichteten befassen also die Siedlungsgeographie die die Stadtgeographie und die Verkehrsgeographie Letztere wird teilweise auch zur Wirtschaftsgeographie gerechnet die ausserdem die Geographie des primaren Agrargeographie sekundaren Industriegeographie und tertiaren Wirtschaftssektors Handelsgeographie Tourismusgeographie umfasst Eine Sonderstellung nimmt die Historische Geographie ein Ursprunglich vor allem mit genetischer Siedlungsforschung beschaftigt und damit humangeographisch orientiert ist das Fach inzwischen relativ stark interdisziplinar integriert und insbesondere eng mit der Umweltgeschichte verbunden Klassische Anwendungsbereiche sind die Kulturlandschaftsforschung Waldgeschichte Wustenbildungsforschung oder Flusslaufdokumentation Die raum zeitliche Ausbreitung von Phanomenen ist Gegenstand der geographischen Diffusionsforschung Mensch Umwelt Beziehungen Auch wenn sich natur und geistes bzw sozialwissenschaftlich orientierte Ansatze der Geographie inzwischen in ihrer methodischen Vorgehensweise stark voneinander unterscheiden ergeben sich hinsichtlich der Fragestellungen weiterhin Uberschneidungen Da diese vor allem die Folgen menschlichen Handelns auf die Natur und deren Ruckwirkung auf die Gesellschaft betreffen wurde dieser der Humanokologie nahestehende Teilbereich teilweise als physische Anthropogeographie bezeichnet ein Begriff von allgemeiner Verwendung existiert jedoch nicht Eng eingebunden ist die Geographie auch in die interdisziplinare Erforschung von spezifischen Mensch Umwelt Systemen wie die Gebirgs Kusten Polar und Allgemeine und Regionale Geographie Unterteilung der Geosphare Eine traditionelle Einteilung hingegen ist jene in die Allgemeine Geographie und die Regionale Geographie wie sie etwa im landerkundlichen Schema von Alfred Hettner modellhaft dargestellt wurde Die Allgemeine Geographie ist demnach der Teil der Geographie welcher sich nomothetisch mit den Geofaktoren der Erdoberflache Geosphare beschaftigt Im Mittelpunkt stehen zumeist ein Geofaktor z B Wasser Boden Klima etc und dessen Wechselwirkungen mit anderen Geofaktoren Die allgemeine Geographie beschaftigt sich somit mit allgemeinen Gesetzmassigkeiten in der gesamten Geosphare Physische Geographie und Humangeographie sind dann lediglich Teile der Allgemeinen Geographie Regionalgeographie oder Regionale Geographie Spezielle Geographie wird gemass dieser Unterteilung als jener Teil der Geographie verstanden welcher sich idiographisch oder typologisch mit bestimmten Teilgebieten der Erdoberflache Geosphare beschaftigt Im Mittelpunkt steht somit eine Region z B ein Land oder eine Landschaft die wissenschaftlich in Bezug auf Raum und Zeit abiotische und biotische Faktoren den Menschen und Wechselwirkungen untersucht wird Raumliche Elemente Strukturen Prozesse und Funktionsweisen Wechselwirkungen zwischen den Geofaktoren werden erfasst klassiert und erklart Die Regionalgeographie lasst sich unterteilen in die einzelnen Fachrichtungen der Geographie z B Bevolkerungsgeographie Siedlungs und Stadtgeographie Biogeographie und zudem in die Landerkunde also die idiographische Untersuchung von Raumindividuen und die Landschaftskunde die typologische Untersuchung von Raumtypen Kritik Bis weit ins 20 Jahrhundert hinein galten Lander und Landschaftskunde als der eigentliche Kern der Geographie der dem Fach eine gewisse Identitat gab Werke mit entsprechender Thematik werden weiterhin produziert und die Regionalgeographie ist auch weiterhin wesentlicher selbstverstandlicher Forschungsgegenstand an bedeutenden Universitaten doch gibt es vereinzelt auch kritische Stimmen welche die Regionalgeographie und ihre wissenschaftliche Bedeutung in Bezug auf die Begriffe Landerkunde und Landschaftskunde nachrangig sehen Die Regionale Geographie erfuhr demnach einen Bedeutungswandel und beschaftigt sich statt Regionen als Forschungsgegenstand vorauszusetzen mit dem Regionalisierungsvorgang an sich Damit ist sie heute Teil von Sozial und Wirtschaftsgeographie sowie des interdisziplinaren Felds der Regionalwissenschaft Theoretische und Angewandte Geographie Die Angewandte Geographie die in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts in Abgrenzung zur Theoretischen Geographie entstand stellt eine normative Form der geographischen Forschung dar die sich in allen ihren Fachgebieten wiederfindet Gegenstand der Angewandten Geographie ist die Analyse und Planung raumlicher Strukturen und Prozesse sowie die Losung raumbezogener Probleme Praktische Anwendungsgebiete sind die Raumplanung oder der Umweltschutz Insbesondere einige Forschungsbereiche der physischen Anthropogeographie sind normativ etwa auf die Paradigmen der Nachhaltigkeit und der Gesundheit hin ausgerichtet Beispiele hierfur sind die Geographische Entwicklungsforschung die Geographische Risikoforschung und die Medizinische Geographie DidaktikUnter Schulgeographie versteht man das Schulfach Geographie auch Erdkunde genannt in Osterreich Geographie und Wirtschaftskunde und die dazugehorige Ausbildung fur das Lehramt Zentrales Anliegen dieses Zweiges ist wie in jeder Disziplin Wissenschaftsdidaktik in ihrer speziellen Auspragung als Geographiedidaktik Daher umfasst die Schulgeographie auch die Methodologie der systematischen Reduzierung Paradigmenbildung und didaktischen Aufbau des Fachgebiets in den verschiedenen Schultypen Erstellung von Lehrplanen und Lerninhalten Innerhalb der Geographiedidaktik greift die Lehre und das Lernen im Fach auf sechs verschiedene Basiskonzepte zuruck die als Strukturhilfen und Leitideen fungieren Das ubergeordnete grosste Basiskonzept der Geographie ist das Mensch Umwelt System Dieses System kann mit den Konzepten Struktur Funktion Prozess den Massstabsebenen den Raumkonzepten dem Nachhaltigkeitsviereck sowie den Zeithorizonten untersucht werden Im weiteren Sinne kann die Geographiedidaktik auch in die hochschulische Lehre selbst eingreifen und auch Schulkartografie Weiterbildung Beratung und Information umfassen und so zum Tatigkeitsfeld eines angewandten Geographen werden Erstellung etwa von Lehrbuchern geographischen Dokumentationen Kartenwerken bzw Fachberatung bei denselben und Offentlichkeitsarbeit MethodologieAllgemeines Als Bruckenfach zwischen natur geistes und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen besteht in der Geographie generell eine grosse methodische Vielfalt die die Bandbreite an moglichen Forschungsobjekten reflektiert Wahrend die Erstellung von Karten und die Nutzung geographischer Informationssysteme GIS als wichtige Darstellungs und Forschungsmethoden in allen Teilbereichen zu finden sind kommen ausserdem den jeweiligen Nachbardisziplinen entlehnte Verfahren zur Anwendung Vergleichende Geographie Die wurde schon im 19 Jahrhundert von Carl Ritter und Oskar Peschel begrundet Sie ist eine Vorgehensweise die zwei typologische Kategorien in Bezug setzt Geoinformatik Ein aktueller methodischer Teilbereich der zunehmend Bedeutung in der Geographie erlangt und auch der Mathematischen Geographie zugerechnet werden kann ist die Geoinformatik Sie verwendet Methoden der Informatik bei der Bearbeitung geographischer Fragestellungen Aufgabenfelder der Geoinformatik sind Entwicklung Erstellung und Pflege von geographischen Informationssystemen GIS Mit ihnen werden raumliche Daten gesammelt verarbeitet ausgewertet und kartografisch dargestellt digitale Kartografie Dieser Bereich beschrankt sich nur auf die Visualisierung raumlicher Daten Fernerkundung Satelliten oder luftfahrtgestutzte Beobachtung der Erde mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung die von Sensoren erfasst wird Modellierung Idealisierte Nachbildung realer Phanomene um Prognosen zu erstellen z B Klima oder Abflussmodelle Statistik Verwendung von Software Werkzeugen um Datensatze mit statistischen Methoden auszuwerten siehe auch Geostatistik Asthetische DimensionDer kritische Geograph Gerhard Hard argumentierte nach 1968 dass der Landschaftsgeographie die seit Alexander von Humboldt den Kern der klassischen Geographie bildet Wahrnehmungsmuster zugrunde liegen die aus der Landschaftsmalerei stammen Daher bestimmten jene Forschungsrichtungen die sich auf Landschaft beziehen wie z B die Landschaftsokologie ihren Gegenstand primar auf asthetischer Weise der erst sekundar mit einem szientistischen Methodendesign versehen werde Dieses fuhre wiederum dazu dass die asthetischen Implikationen innerhalb der Profession nicht bewusst reflektiert werden Obwohl sich die Geographie immer wieder neu verstanden und ausgerichtet hat sieht Gabor Paal ein kontinuierliches Merkmal in der asthetischen Grundlage die der Wissenschaft zugrunde liegt Demnach ist es immer ein zentrales Motiv von Geographen gewesen raumliche Muster zu erkunden und zu verstehen und zwar insbesondere solche Muster die sich in ihrer Grossenordnung innerhalb des menschlichen Aktionsradius bewegen Sie befasst sich mit Mustern von der Grossenordnung dessen was das menschliche Augen ohne grosse Anstrengung noch erkennen kann bis zur gesamten Erdoberflache Ansatze die sich explizit mit Umweltwahrnehmungen auseinandersetzen werden unter der Wahrnehmungsgeographie gefasst Siehe auchPortal Geographie Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Geographie Portal Geowissenschaften Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Geowissenschaften Liste der Referenzlisten Geographie Liste geographischer Gesellschaften Liste geographischer Zeitschriften Liste aller Wikipedia Artikel deren Titel mit Geographie beginnt Liste aller Wikipedia Artikel deren Titel Geographie enthaltLiteraturUberblicks und Nachschlagewerke Ernst Brunotte Hans Gebhardt Manfred Meurer Peter Meusburger Josef Nipper Hrsg Lexikon der Geographie Spektrum Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 0416 9 Hans Gebhardt Rudiger Glaser Ulrich Radtke Paul Reuber Hrsg Geographie Physische Geographie und Humangeographie 2 Auflage Spektrum Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 2816 5 Hartmut Leser Hrsg Diercke Worterbuch Geographie Raum Wirtschaft und Gesellschaft Umwelt 15 Auflage Westermann Braunschweig 2011 ISBN 978 3 14 114445 1 Fachgeschichte und theorie Hanno Beck Geographie Europaische Entwicklung in Texten und Erlauterungen Alber Freiburg 1973 ISBN 3 495 47262 2 Orbis academicus Problemgeschichten der Wissenschaft in Dokumenten und Darstellungen Band 2 16 Heinz Peter Brogiato Geschichte der deutschen Geographie im 19 und 20 Jahrhundert Forschungsstand und methodische Ansatze In Schenk Winfried amp Konrad Schliephake Hrsg Allgemeine Geographie Perthes GeographieKolleg Gotha 2005 S 41 81 Daniela Dueck Geographie in der antiken Welt Zabern Darmstadt 2013 ISBN 978 3 8053 4610 8 Ulrich Eisel Die Entwicklung der Anthropogeographie von einer Raumwissenschaft zur Gesellschaftswissenschaft Gesamthochschulbibliothek Kassel 1980 Gerhard Hard Die Geographie Eine wissenschaftstheoretische Einfuhrung De Gruyter Berlin 1973 Hans Dietrich Schultz Die deutschsprachige Geographie von 1800 bis 1970 Ein Beitrag zur Geschichte ihrer Methodologie Selbstverlag d Geograph Inst d FU Berlin Berlin 1980 Heiner Durr Harald Zepp Geographie verstehen Ein Lotsen und Arbeitsbuch Paderborn 2012 Felix Schmutterer Carl Ritter und seine Erdkunde von Asien Die Anfange der wissenschaftlichen Geographie im fruhen 19 Jahrhundert Dietrich Reimer Berlin 2018 Weltbildwechsel Ideengeschichten geographischen Denkens und Handelns Bern 2019 WeblinksCommons Geographie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Geographie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikisource Geographie Quellen und Volltexte Literatur von und uber Geographie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verbande und Institutionen Deutsche Gesellschaft fur Geographie DGfG Verband fur Geographie an deutschsprachigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen VGDH Deutscher Verband fur angewandte Geographie DVAG Hochschulverband fur Geographie und ihre Didaktik HGD Gesellschaft fur Erdkunde zu Berlin Institut fur Landerkunde Leipzig Osterreichische Geographische Gesellschaft OGG Verband der wissenschaftlichen Geographie Osterreichs Verband Geographie Schweiz ASG Informationsangebote Geographie auf SwissEduc Unterrichtsmaterialien Geographisches Informationssystem 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Geographie In E Brunotte u a Hrsg Lexikon der Geographie Spektrum Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 0416 9 S 15 Rat fur deutsche Rechtschreibung Amtlicher Regelteil PDF 940 kB In Amtlichen Regelwerk Rat fur deutsche Rechtschreibung 2017 abgerufen am 3 November 2021 Geographie oder Geografie Verband Deutscher Schulgeographen e V 25 Februar 2003 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Februar 2017 abgerufen am 5 Dezember 2020 Siegmund Gunther Geschichte des mathematischen Unterrichts im deutschen Mittelalter bis zum Jahr 1525 Monumenta Germaniae Paedagogica Band 3 Berlin 1887 S 256 Ulrich Eisel Die Entwicklung der Anthropogeographie von einer Raumwissenschaft zur Gesellschaftswissenschaft Gesamthochschulbibliothek Kassel 1980 Ulrich Eisel Individualitat als Einheit der konkreten Natur Das Kulturkonzept der Geographie In B Glaeser P Teherani Kronner Hg Humanokologie und Kulturokologie Grundlagen Ansatze Praxis Westdeutscher Verlag Opladen 1992 S 107 151 Hans Dietrich Schultz 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Geographische Arbeiten 115 2 verb u erw Auflage Berlin 2011 S 59 97 Ferdinand von Richthofen Aufgaben und Methoden der heutigen Geographie Akademische Antrittsrede gehalten in der Aula der Universitat Leipzig am 27 April 1883 Leipzig 1883 Ute Wardenga Geographie als Chorologie Zur Genese und Struktur von Alfred Hettners Konstrukt der Geographie Erdkundliches Wissen Band 100 Stuttgart 1995 Hans Dietrich Schultz Herder und Ratzel zwei Extreme ein Paradigma In Erdkunde 52 1998 Heft 2 S 127 143 https www erdkunde uni bonn de archive 1998 herder und ratzel zwei extreme ein paradigma Hans Dietrich Schultz Hatte doch die Erde mehr Raum Friedrich Ratzel und sein politisch geographisches Weltbild In Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft Munchen Band 89 2007 S 3 45 Hans Dietrich Schultz Friedrich Ratzel Bellizistischer Raumtheoretiker mit Naturgefuhl oder Vorlaufer der NS Lebensraumpolitik In Deimel Claus Lentz Sebastian Streck Bernhard Hrsg Auf der Suche nach Vielfalt Ethnographie und Geographie in Leipzig Leipzig 2009 S 125 142 Hans Dietrich Schultz Friedrich Ratzel k ein Rassist Geographische Revue Beihefte Geographische Hochschulmanuskripte NF Heft 2 Flensburg 2006 Norman Henniges Naturgesetze der Kultur Die Wiener Geographen und die Ursprunge der Volks und Kulturbodentheorie In ACME An International E Journal for Critical Geographies Band 14 Heft 4 2015 S 1309 1351 online Norman Henniges Die Spur des Eises eine praxeologische Studie uber die wissenschaftlichen Anfange des Geologen und Geographen Albrecht Penck 1858 1945 Beitrage zur regionalen Geographie Band 69 Leibniz Institut fur Landerkunde Leipzig 2017 ISBN 978 3 86082 097 1 556 S online Norman Henniges Albrecht Penck In Ingo Haar Michael Fahlbusch Hrsg Handbuch der volkischen Wissenschaften 2 Auflage Berlin 2017 S 570 577 Ute Wardenga Norman Henniges Heinz Peter Brogiato amp Bruno Schelhaas Der Verband deutscher Berufsgeographen Eine sozialgeschichtliche Studie zur Fruhphase des DVAG forum ifl 16 PDF 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Sesemann amp Nils Westphal Basiskonzepte fur Schulerinnen und Schuler erklart Klett Verlag 27 Juli 2021 klett de Richtungsweisend Mit offenen Karten Le Dessous des cartes von Jean Christophe Victor Webportal des Hochschulverbands fur Geographiedidaktik Erdkunde spezielle allgemeine vergleichende E In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 5 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 752 Gerhard Hard Die Landschaft der Sprache und die Landschaft der Geographen Colloquium Geographicum Bd 11 Bonn 1970 Ders Der Totalcharakter der Landschaft Re Interpretation einiger Textstellen bei Alexander von Humboldt In Alexander von Humboldt Geographische Zeitschrift Beiheft 23 Wiesbaden 1970 S 49 73 Ders Zu Begriff und Geschichte von Natur und Landschaft in der Geographie des 19 und 20 Jahrhunderts In ders Landschaft und Raum Aufsatze zur Theorie der Geographie Band 1 Osnabrucker Studien zur Geographie 22 Universitatsverlag Rasch Osnabruck 2002 S 171 210 Gabor Paal Die asthetische Grundlage der Geographie und ihre Bedeutung im Geographieunterricht In Zeitschrift fur den Erdkundeunterricht 46 1994 S 226 229 Gabor Paal Was ist schon Asthetik und Erkenntnis Wurzburg 2003 S 169 174 Fallstudie Geographie Memento vom 10 Mai 2015 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4020216 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85053986 NDL 00573070

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