Koordinate ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Ein ehemaliges litauisches Unternehmen hieß Koordinatė Ein Koordina
Koordinaten

Ein Koordinatensystem dient dazu, Punkte mit Hilfe von Zahlen, den Koordinaten, in eindeutiger Weise zu beschreiben. Die einfachsten Beispiele sind ein Zahlenstrahl und kartesische Koordinaten in der Ebene. Im ersten Fall wird einem Punkt auf einer Geraden eine reelle Zahl zugeordnet. Im zweiten Fall wird ein Punkt in der Ebene durch zwei reelle Zahlen beschrieben.

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Die Felder des Schachbretts werden mit einem Zahlen-Buchstaben-Paar bezeichnet.
Bei räumlichen Gebilden sind drei Koordinaten erforderlich, bei raum-zeitlichen Gebilden vier.
Die Position eines Punktes im Raum kann in verschiedenen Koordinatensystemen dargestellt werden. Dabei wird die Position durch Koordinaten ausgedrückt. Je nach verwendetem Koordinatensystem hat derselbe Punkt unterschiedliche Koordinatenwerte.
Der Begriff Koordinate – in der Bedeutung „Lageangabe“ – wurde im 18. Jahrhundert aus dem Wort Ordinate (Senkrechte) gebildet.
Koordinaten werden in verschiedenen Bereichen der Mathematik und Physik unterschiedlich bezeichnet. So heißen die Koordinaten eines Elements (Vektors) eines endlichdimensionalen Vektorraums seine Komponenten, die Koordinaten in einem Produkt von Mengen sind die Projektionen auf einen der Faktoren. Oft gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ein Koordinatensystem einzuführen. Beim Beispiel des Zahlenstrahls hat man beliebig viele Möglichkeiten einen Punkt auszuwählen, dem die Koordinate 0 zugeordnet werden soll. In der Ebene ist die Situation sogar noch komplizierter. Selbst nach Wahl eines Punktes, der die Koordinate erhält, lässt sich jedes (verschiedene) Paar von Zahlenstrahlen durch diesen Punkt als Koordinatenachsen wählen.
Je nach Beschaffenheit der Menge, auf der man ein Koordinatensystem wählen möchte, benötigt man auch mehr als ein oder zwei Koordinaten. Die geordnete Menge der Koordinaten wird meist als n-Tupel bezeichnet. Der Punkt des Zahlenstrahls mit der Koordinate 0 und der Punkt der Ebene mit den Koordinaten beziehungsweise der ausgezeichnete Punkt einer Menge, dessen Koordinaten alle 0 sind, wird als Koordinatenursprung (kurz: Ursprung) bezeichnet.
Neben den weit verbreiteten kartesischen (rechtwinkligen) Koordinaten gibt es auch andere Arten, Koordinatensysteme zu definieren. Möchte man beispielsweise auf der Kreisfläche Koordinaten einführen, so würden sich Polarkoordinaten anbieten. Der Kreismittelpunkt wäre dann der Ursprung und jeder Punkt der Kreisfläche würde durch Angabe der Entfernung vom Mittelpunkt und eines Winkels eindeutig beschrieben. In diesem Fall lässt sich im Vergleich zu den kartesischen Koordinaten nur eine der beiden Koordinaten als Länge interpretieren. Ein anderes Beispiel ist das eines Schachbrettes. Hier wird eine Kombination aus Buchstaben und natürlichen Zahlen genutzt, um die Felder des Brettes zu benennen.
In vielen Situationen ist es unmöglich, hinreichend sinnvolle und bequeme globale Koordinaten auf der gesamten Menge einzuführen. Zum Beispiel können die Punkte einer Kugeloberfläche, anders als die einer Ebene, nicht in eine kontinuierliche Eins-zu-Eins-Korrespondenz mit Zahlenpaaren gebracht werden. Daher wurde das Konzept der eingeführt. Dies ist zum Beispiel die Situation in der Theorie der Mannigfaltigkeiten.
Gebräuchliche Koordinatensysteme
Zahlengerade
Das einfachste Beispiel eines Koordinatensystems ist die Identifikation von Punkten auf einer Gerade mit der reellen Zahlengerade. In diesem System wird ein beliebiger Punkt O (der Ursprung) auf einer gegebenen Geraden gewählt. Die Koordinate eines Punktes P ist definiert als der vorzeichenbehaftete Abstand von O zu P, wobei der vorzeichenbehaftete Abstand als positiv oder negativ angenommen wird, je nachdem, auf welcher Seite der Linie P liegt. Jeder Punkt erhält eine eindeutige Koordinate und jede reelle Zahl ist die Koordinate eines eindeutigen Punktes.

Kartesisches Koordinatensystem


Eines der bekanntesten Koordinatensysteme ist das kartesische Koordinatensystem. In der Ebene werden zwei zueinander senkrechte Geraden gewählt und die Koordinaten eines Punktes als die vorzeichenbehafteten Abstände zu den Geraden aufgefasst. In drei Dimensionen wählt man drei zueinander orthogonale Ebenen und die drei Koordinaten eines Punktes sind die vorzeichenbehafteten Abstände zu jeder der Ebenen. Dies kann verallgemeinert werden, um n-Koordinaten für jeden Punkt im n-dimensionalen euklidischen Raum zu erzeugen.
Es ist nach dem latinisierten Namen Cartesius des französischen Mathematikers René Descartes benannt, der das Konzept der kartesischen Koordinaten bekannt gemacht hat. Je nach Anordnung der Koordinatenachsen kann das dreidimensionale Koordinatensystem ein Rechts- oder ein Linkssystem sein.
Affines Koordinatensystem

Wählt man in der euklidischen Ebene drei nicht auf einer Gerade liegende Punkte aus, so sind die beiden Vektoren
linear unabhängig. Mit dem Punkt
als Ursprung lässt sich der Ortsvektor
eines beliebigen Punktes
so schreiben:
und dem Punkt das Zahlenpaar
als affine Koordinaten bezüglich den Basispunkten
zuordnen.
Bilden die Vektoren eine Orthonormalbasis, so ergeben sich die zuvor genannten kartesischen Koordinaten. In diesem Fall sind für einen Punkt
die Punktmengen
und
Geraden, die sich orthogonal schneiden. Sind die Basisvektoren nicht orthogonal (siehe Bild), spricht man von schiefwinkligen Koordinaten.
Entsprechend sind affine Koordinaten für höhere Dimensionen erklärt. Koordinaten auf diese Weise zu definieren ist für jeden n-dimensionalen affinen Raum über einem Körper möglich, ist also nicht auf einen euklidischen Raum beschränkt.
Polarkoordinaten

Ein weiteres häufig genutztes Koordinatensystem ist das der Polarkoordinaten. Dieses kann nur in der Ebene eingeführt werden. Für den dreidimensionalen Raum gibt es mit den Kugel- und den Zylinderkoordinaten zwei unterschiedliche Verallgemeinerungen. Im Gegensatz zu den zuvor genannten Systemen sind dieses Koordinatensystem und seine zwei Verallgemeinerungen keine Spezialfälle affiner Koordinatensysteme.
Für die Definition dieses Koordinatensystems wird ein Punkt als Pol und ein Strahl von diesem Punkt als Polachse gewählt. Für einen gegebenen Winkel gibt es eine einzige Linie durch den Pol, deren Winkel mit der Polachse
ist (gemessen gegen den Uhrzeigersinn von der Achse zur Linie). Dann gibt es einen einzigen Punkt auf dieser Linie, dessen Abstand vom Ursprung den Wert
ist. Für ein gegebenes Koordinatenpaar
gibt es einen einzigen Punkt, aber jeder Punkt wird durch viele Koordinatenpaare dargestellt. Zum Beispiel sind
und
Polarkoordinaten für denselben Punkt. Der Pol wird durch
für einen beliebigen Wert von
dargestellt.
Kugel- und Zylinderkoordinaten


Es gibt zwei übliche Methoden zur Erweiterung der Polarkoordinaten für den dreidimensionalen Raum.
Bei zylindrischen Koordinatensystem wird eine z-Koordinate mit der gleichen Bedeutung wie bei kartesischen Koordinaten zu den Polarkoordinaten hinzugefügt, was ein Tripel
ergibt.
Bei Kugelkoordinaten oder räumlichen Polarkoordinaten wird ein Punkt im dreidimensionalen Raum durch seinen Abstand vom Ursprung und durch zwei Winkel angegeben. Ein bekanntes Beispiel eines Kugelkoordinatensystems ist das System der Geographischen Koordinaten mit deren Hilfe die Erde in Längen- und Breitengrade unterteilt wird. Die dritte Koordinate also der Abstand vom Erdmittelpunkt ist bei diesem System nicht relevant.
Elliptische Koordinaten
Elliptische Koordinaten verwenden sich senkrecht schneidende Systeme von konfokalen Ellipsen und Hyperbeln. Diese Koordinaten sind für die Brennpunkte und die Punkte dazwischen nicht definiert.
Den (ebenen) elliptischen Koordinaten entsprechen die Ellipsoid-Koordinaten. Das hier verwendete orthogonale Flächensystem besteht aus konfokalen Ellipsoiden, einschaligen und zweischaligen Hyperboloiden.
Weiterhin gibt es noch die ellipsoidische Koordinaten, die zur Beschreibung von Punkten eines Rotations-Ellipsoids (Erde) verwendet werden.
Parameterdarstellung
Parameterdarstellungen von Flächen kann man als Koordinatensysteme dieser Flächen ansehen. Z. B. die Parameterdarstellung einer Ebene, die übliche Parameterdarstellung einer Kugeloberfläche mit geographischer Länge und Breite oder die Paramerdarstellung eines Ellipsoids.
Lokales Koordinatensystem

Ein lokales Koordinatensystem oder auch (Koordinaten-)Karte ist ein Koordinatensystem für eine Teilmenge eines geometrischen Objekts. Das Konzept der Koordinatenkarten ist zentral für die Theorie der Mannigfaltigkeiten. Eine Mannigfaltigkeit ist ein geometrisches Objekt, so dass für jeden Punkt ein lokales Koordinatensystem existiert, das mit den benachbarten Koordinatensystemen verträglich ist. Genauer gesagt ist eine Koordinatenkarte ein Homöomorphismus von einer offenen Teilmenge eines Raumes zu einer offenen Teilmenge von . Oft ist es nicht möglich, ein einziges konsistentes Koordinatensystem für einen ganzen Raum bereitzustellen. In diesem Fall wird eine Sammlung von Koordinatenkarten zu einem Atlas zusammengesetzt, der den ganzen Raum abdeckt.
Um die lokalen Basisvektoren zu bestimmen, geht man von den Koordinatenlinien aus. Dabei handelt es sich um Kurven, die entstehen, wenn an einem Punkt alle Koordinaten bis auf jeweils eine konstant sind. Die lokalen Basisvektoren an einem Punkt sind dann die Tangentenvektoren an diese Koordinatenlinien und können durch Ableitung nach dem Kurvenparameter berechnet werden (siehe Berechnung für Kugelkoordinaten). Für Kugelkoordinaten mit den Koordinaten sind die Koordinatenlinien
- Halbgeraden, die im Koordinatenursprung beginnen (Kurvenparameter r)
- Halbkreise („Meridiane“) mit dem Koordinatenursprung als Mittelpunkt (Kurvenparameter
)
- Kreise („Breitenkreise“) senkrecht zur z-Achse (Kurvenparameter
).
Durch Normierung der Tangentenvektoren erhält man die Einheitsvektoren . Diese stehen paarweise senkrecht aufeinander, die Kugelkoordinaten sind somit ein orthogonales Koordinatensystem.
Koordinatentransformationen
Für das Umrechnen von Koordinaten eines Systems in die Koordinaten eines anderen Systems gibt es die Koordinatentransformationen.
Homogene Koordinaten in der Ebene
Die euklidische Ebene lässt sich auch mit homogenen Koordinaten beschreiben. Dabei werden einem Punkt drei homogene Koordinaten
so zugeordnet, dass auch
für alle
gilt. Eine Standardzuordnung ist
. Setzt man
erhält man baryzentrische Koordinaten. Der große Vorteil homogener Koordinaten ist, dass Punkte der Ferngerade einfach zu beschreiben sind: Im Standardfall durch die Gleichung
, im baryzentrischen Fall durch die Gleichung
. Die bei affinen Koordinaten nötigen Grenzwert-Überlegungen werden im Standardfall zum einfachen Setzen von
.
In der Dreiecksgeometrie werden auch trilineare Koordinaten verwendet.
Weitere Koordinatensysteme
Einige nur in Fachgebieten (z. B. Geodäsie, Kartografie, Geographie, Fernerkundung, Astronomie, Amateurfunk) gebräuchliche Koordinatensysteme sind:
- Inertialsystem
- Geographisches Koordinatensystem
- Geodätische Gitter:
- Soldner-Koordinatensystem
- Gauß-Krüger-Koordinatensystem
- UTM-Koordinatensystem
- UTM-Referenzsystem auch MGRS
- Astronomische Koordinatensysteme wie das ekliptikale oder galaktische
- Parallele Koordinaten
- Bewegte Koordinatensysteme
- Rotierende Koordinatensysteme
- Fahrzeugkoordinatensystem
- Weltkoordinatensystem
- QTH-Locator (Amateurfunk)
- Marinequadrate und Gradnetze (aus dem Zweiten Weltkrieg)
Literatur
- Israel M. Gelfand, Elena G. Glagoleva, Alexander A. Kirillow: Die Koordinatenmethode. BSB B.G. Teubner Verlagsgesellschaft, 1968 (Mathematikalpha).
- Wolfgang Werner: Vektoren und Tensoren als universelle Sprache in Physik und Technik. Band 1. Springer Vieweg, 2019, ISBN 978-3-658-25271-7.
Weblinks
- Einfache und verständliche Erklärung (hauptsächlich durch Abbildungen)
- Eric W. Weisstein: Coordinate System. In: MathWorld (englisch).
Einzelnachweise
- Etymologie nach Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage, 2002.
- James B. Stewart, Lothar Redlin, Saleem Watson: College Algebra. Hrsg.: . 5. Auflage. 2008, ISBN 978-0-495-56521-5, S. 13–19.
- Kartesische Koordinaten. In: Guido Walz (Hrsg.): Lexikon der Mathematik. 1. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Mannheim/Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0439-8.
- Bronstein, Semendjajew: Taschenbuch der Mathematik, Teubner-Verlag, Leipzig, 1979, ISBN 3 87144 492 8, S. 606
- Komplexe Mannigfaltigkeit. In: Guido Walz (Hrsg.): Lexikon der Mathematik. 1. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Mannheim/Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0439-8.
- John M. Lee: Introduction to Smooth Manifolds (= Graduate Texts in Mathematics 218). Springer-Verlag, New York NY u. a. 2003, ISBN 0-387-95448-1, S. 4ff.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Koordinate ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Ein ehemaliges litauisches Unternehmen hiess Koordinate Ein Koordinatensystem dient dazu Punkte mit Hilfe von Zahlen den Koordinaten in eindeutiger Weise zu beschreiben Die einfachsten Beispiele sind ein Zahlenstrahl und kartesische Koordinaten in der Ebene Im ersten Fall wird einem Punkt auf einer Geraden eine reelle Zahl zugeordnet Im zweiten Fall wird ein Punkt in der Ebene durch zwei reelle Zahlen beschrieben Zahlenstrahl oben ebene kartesische Koordinaten unten a b c d e f g h 8 87 76 65 54 43 32 21 1 a b c d e f g h Die Felder des Schachbretts werden mit einem Zahlen Buchstaben Paar bezeichnet Bei raumlichen Gebilden sind drei Koordinaten erforderlich bei raum zeitlichen Gebilden vier Die Position eines Punktes im Raum kann in verschiedenen Koordinatensystemen dargestellt werden Dabei wird die Position durch Koordinaten ausgedruckt Je nach verwendetem Koordinatensystem hat derselbe Punkt unterschiedliche Koordinatenwerte Der Begriff Koordinate in der Bedeutung Lageangabe wurde im 18 Jahrhundert aus dem Wort Ordinate Senkrechte gebildet Koordinaten werden in verschiedenen Bereichen der Mathematik und Physik unterschiedlich bezeichnet So heissen die Koordinaten eines Elements Vektors eines endlichdimensionalen Vektorraums seine Komponenten die Koordinaten in einem Produkt von Mengen sind die Projektionen auf einen der Faktoren Oft gibt es zahlreiche Moglichkeiten ein Koordinatensystem einzufuhren Beim Beispiel des Zahlenstrahls hat man beliebig viele Moglichkeiten einen Punkt auszuwahlen dem die Koordinate 0 zugeordnet werden soll In der Ebene ist die Situation sogar noch komplizierter Selbst nach Wahl eines Punktes der die Koordinate 0 0 displaystyle 0 0 erhalt lasst sich jedes verschiedene Paar von Zahlenstrahlen durch diesen Punkt als Koordinatenachsen wahlen Je nach Beschaffenheit der Menge auf der man ein Koordinatensystem wahlen mochte benotigt man auch mehr als ein oder zwei Koordinaten Die geordnete Menge der Koordinaten wird meist als n Tupel bezeichnet Der Punkt des Zahlenstrahls mit der Koordinate 0 und der Punkt der Ebene mit den Koordinaten 0 0 displaystyle 0 0 beziehungsweise der ausgezeichnete Punkt einer Menge dessen Koordinaten alle 0 sind wird als Koordinatenursprung kurz Ursprung bezeichnet Neben den weit verbreiteten kartesischen rechtwinkligen Koordinaten gibt es auch andere Arten Koordinatensysteme zu definieren Mochte man beispielsweise auf der Kreisflache Koordinaten einfuhren so wurden sich Polarkoordinaten anbieten Der Kreismittelpunkt ware dann der Ursprung und jeder Punkt der Kreisflache wurde durch Angabe der Entfernung vom Mittelpunkt und eines Winkels eindeutig beschrieben In diesem Fall lasst sich im Vergleich zu den kartesischen Koordinaten nur eine der beiden Koordinaten als Lange interpretieren Ein anderes Beispiel ist das eines Schachbrettes Hier wird eine Kombination aus Buchstaben und naturlichen Zahlen genutzt um die Felder des Brettes zu benennen In vielen Situationen ist es unmoglich hinreichend sinnvolle und bequeme globale Koordinaten auf der gesamten Menge einzufuhren Zum Beispiel konnen die Punkte einer Kugeloberflache anders als die einer Ebene nicht in eine kontinuierliche Eins zu Eins Korrespondenz mit Zahlenpaaren gebracht werden Daher wurde das Konzept der eingefuhrt Dies ist zum Beispiel die Situation in der Theorie der Mannigfaltigkeiten Gebrauchliche KoordinatensystemeZahlengerade Hauptartikel Zahlengerade Das einfachste Beispiel eines Koordinatensystems ist die Identifikation von Punkten auf einer Gerade mit der reellen Zahlengerade In diesem System wird ein beliebiger Punkt O der Ursprung auf einer gegebenen Geraden gewahlt Die Koordinate eines Punktes P ist definiert als der vorzeichenbehaftete Abstand von O zu P wobei der vorzeichenbehaftete Abstand als positiv oder negativ angenommen wird je nachdem auf welcher Seite der Linie P liegt Jeder Punkt erhalt eine eindeutige Koordinate und jede reelle Zahl ist die Koordinate eines eindeutigen Punktes Die ZahlenlinieKartesisches Koordinatensystem Das kartesische Koordinatensystem im dreidimensionalen RaumLinks und rechtshandiges rechts dreidimensionales Koordinatensystem Hauptartikel Kartesisches Koordinatensystem Eines der bekanntesten Koordinatensysteme ist das kartesische Koordinatensystem In der Ebene werden zwei zueinander senkrechte Geraden gewahlt und die Koordinaten eines Punktes als die vorzeichenbehafteten Abstande zu den Geraden aufgefasst In drei Dimensionen wahlt man drei zueinander orthogonale Ebenen und die drei Koordinaten eines Punktes sind die vorzeichenbehafteten Abstande zu jeder der Ebenen Dies kann verallgemeinert werden um n Koordinaten fur jeden Punkt im n dimensionalen euklidischen Raum zu erzeugen Es ist nach dem latinisierten Namen Cartesius des franzosischen Mathematikers Rene Descartes benannt der das Konzept der kartesischen Koordinaten bekannt gemacht hat Je nach Anordnung der Koordinatenachsen kann das dreidimensionale Koordinatensystem ein Rechts oder ein Linkssystem sein Affines Koordinatensystem Affine Koordinaten Hauptartikel Affine Koordinaten Wahlt man in der euklidischen Ebene drei nicht auf einer Gerade liegende Punkte P0 P1 P2 displaystyle P 0 P 1 P 2 aus so sind die beiden Vektoren P0P1 P0P2 displaystyle overrightarrow P 0 P 1 overrightarrow P 0 P 2 linear unabhangig Mit dem Punkt P0 displaystyle P 0 als Ursprung lasst sich der Ortsvektor P0P displaystyle overrightarrow P 0 P eines beliebigen Punktes P displaystyle P so schreiben P0P uP0P1 vP0P2 displaystyle overrightarrow P 0 P u overrightarrow P 0 P 1 v overrightarrow P 0 P 2 und dem Punkt P displaystyle P das Zahlenpaar u v a displaystyle u v a als affine Koordinaten bezuglich den Basispunkten P0 P1 P2 displaystyle P 0 P 1 P 2 zuordnen Bilden die Vektoren P0P1 P0P2 displaystyle overrightarrow P 0 P 1 overrightarrow P 0 P 2 eine Orthonormalbasis so ergeben sich die zuvor genannten kartesischen Koordinaten In diesem Fall sind fur einen Punkt u0 v0 a displaystyle u 0 v 0 a die Punktmengen u u0 displaystyle u u 0 und v v0 displaystyle v v 0 Geraden die sich orthogonal schneiden Sind die Basisvektoren nicht orthogonal siehe Bild spricht man von schiefwinkligen Koordinaten Entsprechend sind affine Koordinaten fur hohere Dimensionen erklart Koordinaten auf diese Weise zu definieren ist fur jeden n dimensionalen affinen Raum uber einem Korper moglich ist also nicht auf einen euklidischen Raum beschrankt Polarkoordinaten Polarkoordinaten Hauptartikel Polarkoordinaten Ein weiteres haufig genutztes Koordinatensystem ist das der Polarkoordinaten Dieses kann nur in der Ebene eingefuhrt werden Fur den dreidimensionalen Raum gibt es mit den Kugel und den Zylinderkoordinaten zwei unterschiedliche Verallgemeinerungen Im Gegensatz zu den zuvor genannten Systemen sind dieses Koordinatensystem und seine zwei Verallgemeinerungen keine Spezialfalle affiner Koordinatensysteme Fur die Definition dieses Koordinatensystems wird ein Punkt als Pol und ein Strahl von diesem Punkt als Polachse gewahlt Fur einen gegebenen Winkel ϕ displaystyle phi gibt es eine einzige Linie durch den Pol deren Winkel mit der Polachse ϕ displaystyle phi ist gemessen gegen den Uhrzeigersinn von der Achse zur Linie Dann gibt es einen einzigen Punkt auf dieser Linie dessen Abstand vom Ursprung den Wert r displaystyle r ist Fur ein gegebenes Koordinatenpaar r ϕ displaystyle r phi gibt es einen einzigen Punkt aber jeder Punkt wird durch viele Koordinatenpaare dargestellt Zum Beispiel sind r ϕ displaystyle r phi und r ϕ 2p displaystyle r phi 2 pi Polarkoordinaten fur denselben Punkt Der Pol wird durch 0 ϕ displaystyle 0 phi fur einen beliebigen Wert von ϕ displaystyle phi dargestellt Kugel und Zylinderkoordinaten ZylinderkoordinatenKugelkoordinaten Hauptartikel Kugelkoordinaten und Zylinderkoordinaten Es gibt zwei ubliche Methoden zur Erweiterung der Polarkoordinaten fur den dreidimensionalen Raum Bei zylindrischen Koordinatensystem wird eine z Koordinate mit der gleichen Bedeutung wie bei kartesischen Koordinaten zu den Polarkoordinaten r ϕ displaystyle r phi hinzugefugt was ein Tripel r ϕ z displaystyle r phi z ergibt Bei Kugelkoordinaten oder raumlichen Polarkoordinaten wird ein Punkt im dreidimensionalen Raum durch seinen Abstand vom Ursprung und durch zwei Winkel angegeben Ein bekanntes Beispiel eines Kugelkoordinatensystems ist das System der Geographischen Koordinaten mit deren Hilfe die Erde in Langen und Breitengrade unterteilt wird Die dritte Koordinate also der Abstand vom Erdmittelpunkt ist bei diesem System nicht relevant Elliptische Koordinaten Hauptartikel Elliptische Koordinaten Elliptische Koordinaten verwenden sich senkrecht schneidende Systeme von konfokalen Ellipsen und Hyperbeln Diese Koordinaten sind fur die Brennpunkte und die Punkte dazwischen nicht definiert Den ebenen elliptischen Koordinaten entsprechen die Ellipsoid Koordinaten Das hier verwendete orthogonale Flachensystem besteht aus konfokalen Ellipsoiden einschaligen und zweischaligen Hyperboloiden Weiterhin gibt es noch die ellipsoidische Koordinaten die zur Beschreibung von Punkten eines Rotations Ellipsoids Erde verwendet werden Parameterdarstellung Hauptartikel Parameterdarstellung Parameterdarstellungen von Flachen kann man als Koordinatensysteme dieser Flachen ansehen Z B die Parameterdarstellung einer Ebene die ubliche Parameterdarstellung einer Kugeloberflache mit geographischer Lange und Breite oder die Paramerdarstellung eines Ellipsoids Lokales KoordinatensystemKugelkoordinaten mit zugehoriger lokaler Basis er e8 ef displaystyle mathbf e r mathbf e theta mathbf e varphi Ein lokales Koordinatensystem oder auch Koordinaten Karte ist ein Koordinatensystem fur eine Teilmenge eines geometrischen Objekts Das Konzept der Koordinatenkarten ist zentral fur die Theorie der Mannigfaltigkeiten Eine Mannigfaltigkeit ist ein geometrisches Objekt so dass fur jeden Punkt ein lokales Koordinatensystem existiert das mit den benachbarten Koordinatensystemen vertraglich ist Genauer gesagt ist eine Koordinatenkarte ein Homoomorphismus von einer offenen Teilmenge eines Raumes zu einer offenen Teilmenge von Rn displaystyle mathbb R n Oft ist es nicht moglich ein einziges konsistentes Koordinatensystem fur einen ganzen Raum bereitzustellen In diesem Fall wird eine Sammlung von Koordinatenkarten zu einem Atlas zusammengesetzt der den ganzen Raum abdeckt Um die lokalen Basisvektoren zu bestimmen geht man von den Koordinatenlinien aus Dabei handelt es sich um Kurven die entstehen wenn an einem Punkt alle Koordinaten bis auf jeweils eine konstant sind Die lokalen Basisvektoren an einem Punkt sind dann die Tangentenvektoren an diese Koordinatenlinien und konnen durch Ableitung nach dem Kurvenparameter berechnet werden siehe Berechnung fur Kugelkoordinaten Fur Kugelkoordinaten mit den Koordinaten r 8 f displaystyle r theta varphi sind die Koordinatenlinien Halbgeraden die im Koordinatenursprung beginnen Kurvenparameter r Halbkreise Meridiane mit dem Koordinatenursprung als Mittelpunkt Kurvenparameter 8 displaystyle theta Kreise Breitenkreise senkrecht zur z Achse Kurvenparameter f displaystyle varphi Durch Normierung der Tangentenvektoren erhalt man die Einheitsvektoren e r e 8 e f displaystyle vec e r vec e theta vec e varphi Diese stehen paarweise senkrecht aufeinander die Kugelkoordinaten sind somit ein orthogonales Koordinatensystem Koordinatentransformationen Hauptartikel Koordinatentransformation Fur das Umrechnen von Koordinaten eines Systems in die Koordinaten eines anderen Systems gibt es die Koordinatentransformationen Homogene Koordinaten in der EbeneDie euklidische Ebene lasst sich auch mit homogenen Koordinaten beschreiben Dabei werden einem Punkt P x y displaystyle P x y drei homogene Koordinaten x1 x2 x3 displaystyle x 1 x 2 x 3 so zugeordnet dass auch P cx1 cx2 cx3 displaystyle P cx 1 cx 2 cx 3 fur alle c 0 displaystyle c neq 0 gilt Eine Standardzuordnung ist P x y 1 displaystyle P x y 1 Setzt man P x y 1 x y displaystyle P x y 1 x y erhalt man baryzentrische Koordinaten Der grosse Vorteil homogener Koordinaten ist dass Punkte der Ferngerade einfach zu beschreiben sind Im Standardfall durch die Gleichung x3 0 displaystyle x 3 0 im baryzentrischen Fall durch die Gleichung x1 x2 x3 0 displaystyle x 1 x 2 x 3 0 Die bei affinen Koordinaten notigen Grenzwert Uberlegungen werden im Standardfall zum einfachen Setzen von x3 0 displaystyle x 3 0 In der Dreiecksgeometrie werden auch trilineare Koordinaten verwendet Weitere KoordinatensystemeEinige nur in Fachgebieten z B Geodasie Kartografie Geographie Fernerkundung Astronomie Amateurfunk gebrauchliche Koordinatensysteme sind Inertialsystem Geographisches Koordinatensystem Geodatische Gitter Soldner Koordinatensystem Gauss Kruger Koordinatensystem UTM Koordinatensystem UTM Referenzsystem auch MGRS Astronomische Koordinatensysteme wie das ekliptikale oder galaktische Parallele Koordinaten Bewegte Koordinatensysteme Rotierende Koordinatensysteme Fahrzeugkoordinatensystem Weltkoordinatensystem QTH Locator Amateurfunk Marinequadrate und Gradnetze aus dem Zweiten Weltkrieg LiteraturIsrael M Gelfand Elena G Glagoleva Alexander A Kirillow Die Koordinatenmethode BSB B G Teubner Verlagsgesellschaft 1968 Mathematikalpha Wolfgang Werner Vektoren und Tensoren als universelle Sprache in Physik und Technik Band 1 Springer Vieweg 2019 ISBN 978 3 658 25271 7 WeblinksWiktionary Koordinate Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Koordinatensystem Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Einfache und verstandliche Erklarung hauptsachlich durch Abbildungen Eric W Weisstein Coordinate System In MathWorld englisch EinzelnachweiseEtymologie nach Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 24 Auflage 2002 James B Stewart Lothar Redlin Saleem Watson College Algebra Hrsg 5 Auflage 2008 ISBN 978 0 495 56521 5 S 13 19 Kartesische Koordinaten In Guido Walz Hrsg Lexikon der Mathematik 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Mannheim Heidelberg 2000 ISBN 3 8274 0439 8 Bronstein Semendjajew Taschenbuch der Mathematik Teubner Verlag Leipzig 1979 ISBN 3 87144 492 8 S 606 Komplexe Mannigfaltigkeit In Guido Walz Hrsg Lexikon der Mathematik 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Mannheim Heidelberg 2000 ISBN 3 8274 0439 8 John M Lee Introduction to Smooth Manifolds Graduate Texts in Mathematics 218 Springer Verlag New York NY u a 2003 ISBN 0 387 95448 1 S 4ff Normdaten Sachbegriff GND 4165251 4 GND Explorer lobid OGND AKS