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Die Quadratwurzel umgangssprachlich Wurzel englisch square root kurz sqrt einer nichtnegativen Zahl y displaystyle y ist

Quadratwurzel

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Die Quadratwurzel (umgangssprachlich Wurzel; englisch square root, kurz sqrt) einer nichtnegativen Zahl y{\displaystyle y}{\displaystyle y} ist jene (eindeutig bestimmte) nichtnegative Zahl, deren Quadrat gleich der gegebenen Zahl y{\displaystyle y}{\displaystyle y} ist. Das Symbol für die Quadratwurzel ist das Wurzelzeichen {\displaystyle {\sqrt {}}}{\displaystyle {\sqrt {}}}, die Quadratwurzel der Zahl y{\displaystyle y}{\displaystyle y} wird also durch y{\displaystyle {\sqrt {y}}}{\displaystyle {\sqrt {y}}} dargestellt. Dabei wird die Zahl beziehungsweise der Term y{\displaystyle y}{\displaystyle y} unter der Wurzel y{\displaystyle {\sqrt {y}}}{\displaystyle {\sqrt {y}}} als Radikand bezeichnet. Weniger verbreitet ist die ausführlichere Schreibweise y2{\displaystyle {\sqrt[{2}]{y}}}{\displaystyle {\sqrt[{2}]{y}}}. Außerdem kann man die Quadratwurzel als Potenz ausdrücken: y12{\displaystyle y^{\frac {1}{2}}}{\displaystyle y^{\frac {1}{2}}} ist gleichwertig mit y{\displaystyle {\sqrt {y}}}{\displaystyle {\sqrt {y}}}. Zum Beispiel ist wegen 32=3⋅3=9{\displaystyle 3^{2}=3\cdot 3=9}{\displaystyle 3^{2}=3\cdot 3=9} und 3≥0{\displaystyle 3\geq 0}{\displaystyle 3\geq 0} die Quadratwurzel von 9{\displaystyle 9}{\displaystyle 9} gleich 3{\displaystyle 3}{\displaystyle 3}.

image
Graph der Quadratwurzelfunktion y=x{\displaystyle y={\sqrt {x}}}{\displaystyle y={\sqrt {x}}}
image
In doppeltlogarithmischer Darstellung wird der Graph der Quadratwurzelfunktion zu einer Geraden mit Steigung 1⁄2.

Da die Gleichung x2=y{\displaystyle x^{2}=y}{\displaystyle x^{2}=y} für y>0{\displaystyle y>0}{\displaystyle y>0} zwei Lösungen hat, definiert man die Quadratwurzel als die nichtnegative der beiden Lösungen, d. h., es gilt immer y≥0{\displaystyle {\sqrt {y}}\geq 0}{\displaystyle {\sqrt {y}}\geq 0}. Damit erreicht man, dass der Begriff der Quadratwurzel eindeutig ist. Die beiden Lösungen der Gleichung sind somit x1=y{\displaystyle x_{1}={\sqrt {y}}}{\displaystyle x_{1}={\sqrt {y}}} und x2=−y{\displaystyle x_{2}=-{\sqrt {y}}}{\displaystyle x_{2}=-{\sqrt {y}}}.

Vorbemerkung zu den Definitionen

Bei der formalen Definition der Quadratwurzel sind zwei Probleme zu berücksichtigen:

  • Wenn man sich auf nichtnegative rationale Zahlen beschränkt, dann ist die Quadratwurzel in vielen Fällen nicht definiert. Schon in der Antike fand man heraus, dass etwa die Zahl 2{\displaystyle {\sqrt {2}}}image keine rationale Zahl sein kann (siehe Euklids Beweis der Irrationalität der Wurzel aus 2).
  • Im Allgemeinen existieren zwei verschiedene Zahlen, deren Quadrate mit einer vorgegebenen Zahl übereinstimmen. Beispielsweise wäre wegen (−3)2=(−3)⋅(−3)=9{\displaystyle (-3)^{2}=(-3)\cdot (-3)=9}image auch die Zahl −3{\displaystyle -3}image ein möglicher Kandidat für die Quadratwurzel aus 9{\displaystyle 9}image.

Das Symbol für die Quadratwurzel wurde zum ersten Mal während des 16. Jahrhunderts benutzt. Es wird vermutet, dass das Zeichen eine modifizierte Form des kleinen r ist, das als Abkürzung für das lateinische Wort „radix“ (Wurzel) steht. Ursprünglich wurde das Symbol dem Radikanden vorangestellt; die waagerechte Verlängerung fehlte. Noch Carl Friedrich Gauß verwendete daher Klammern für kompliziertere Wurzelausdrücke und schrieb zum Beispiel (b2−4ac){\displaystyle {\sqrt {}}(b^{2}-4ac)}image anstelle von b2−4ac{\displaystyle {\sqrt {b^{2}-4ac}}}image.

Im Englischen wird die Quadratwurzel als „square root“ bezeichnet, weshalb in vielen Programmiersprachen die Bezeichnung „sqrt“ für die Quadratwurzelfunktion verwendet wird.

Quadratwurzeln aus reellen Zahlen

image
Schaubild der Quadratfunktion (rot und blau). Durch Spiegelung allein der blauen Hälfte an der Winkelhalbierenden des 1. Quadranten entsteht das Schaubild der Quadratwurzelfunktion (grün).

Definition: Die Quadratwurzel y{\displaystyle {\sqrt {y}}}image einer nichtnegativen reellen Zahl y{\displaystyle y}image ist diejenige nichtnegative reelle Zahl x{\displaystyle x}image, deren Quadrat x2=x⋅x{\displaystyle x^{2}=x\cdot x}image gleich y{\displaystyle y}image ist.

Gleichwertig dazu kann die reelle Quadratwurzel als Funktion so definiert werden: Sei

q:[0;∞[→[0;∞[x↦y=x2{\displaystyle {\begin{aligned}q\colon [0;\infty {[}&\rightarrow [0;\infty {[}\\x&\mapsto y=x^{2}\end{aligned}}}image

die (bijektive) Einschränkung der Quadratfunktion auf die Menge der nichtnegativen reellen Zahlen. Die Umkehrfunktion dieser Funktion q{\displaystyle q}image heißt Quadratwurzelfunktion y↦x=y{\displaystyle y\mapsto x={\sqrt {y}}}image.

Bemerkungen

  • Zu beachten ist, dass die durch R→R;x↦x2{\displaystyle \mathbb {R} \rightarrow \mathbb {R} ;x\mapsto x^{2}}image erklärte Quadratfunktion für alle reellen Zahlen definiert, aber nicht umkehrbar ist. Sie ist weder injektiv noch surjektiv.
  • Die Einschränkung q{\displaystyle q}image der Quadratfunktion ist umkehrbar und wird durch die reelle Wurzelfunktion umgekehrt. Da nur nichtnegative reelle Zahlen als Bilder von q{\displaystyle q}image auftreten, ist die reelle Wurzelfunktion nur für diese Zahlen definiert.
  • Durch die vor der Umkehrung gemachte Einschränkung von q{\displaystyle q}image auf nichtnegative reelle Zahlen sind die Werte der Quadratwurzelfunktion nichtnegative Zahlen. Die Einschränkung der Quadratfunktion auf andere Teilmengen von R{\displaystyle \mathbb {R} }image, in denen verschiedene reelle Zahlen stets verschiedene Quadrate haben, würde zu anderen Umkehrfunktionen führen, diese werden aber nicht als reelle Quadratwurzelfunktion bezeichnet.

Beispiele

Quadratzahlen und deren Quadratwurzeln
Radikand Quadratwurzel Radikand Quadratwurzel
1 1 121 11
4 2 144 12
9 3 169 13
16 4 196 14
25 5 225 15
36 6 256 16
49 7 289 17
64 8 324 18
81 9 361 19
100 10 400 20

Die Quadratwurzel einer natürlichen Zahl ist entweder ganzzahlig oder irrational. Der Beweis erfolgt analog zum Beweis der Irrationalität der Wurzel aus 2 bei Euklid.

Eigenschaften und Rechenregeln

Die Eigenschaften der Quadratwurzelfunktion ergeben sich aus den Eigenschaften der auf die Menge der nichtnegativen reellen Zahlen eingeschränkten Quadratfunktion:

  • a⋅b=a⋅b{\displaystyle {\sqrt {a\cdot b}}={\sqrt {a}}\cdot {\sqrt {b}}\;}image für 0≤a,0≤b{\displaystyle \;0\leq a,\,0\leq b}image.
  • a⋅b=−a⋅−b{\displaystyle {\sqrt {a\cdot b}}={\sqrt {-a}}\cdot {\sqrt {-b}}\;}image für a≤0,b≤0{\displaystyle \;a\leq 0,\,b\leq 0}image.
  • 0≤a<b⟺0≤a<b{\displaystyle 0\leq a<b\;\Longleftrightarrow \;0\leq {\sqrt {a}}<{\sqrt {b}}}image, d. h., die Quadratwurzelfunktion ist streng monoton wachsend.
  • a2=|a|{\displaystyle {\sqrt {a^{2}}}=|a|}image gilt mit dem reellen Betrag für beliebige reelle Zahlen a{\displaystyle a}image.
  • Dagegen gilt (a)2=a{\displaystyle ({\sqrt {a}})^{2}=a}image nur für nichtnegatives a{\displaystyle a}image.
  • Die Quadratwurzelfunktion ist auf R+{\displaystyle \mathbb {R} _{+}}image differenzierbar, dort gilt dxdx=12x=x2x{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} {\sqrt {x}}}{\mathrm {d} x}}={\frac {1}{2{\sqrt {x}}}}={\frac {\sqrt {x}}{2x}}}image.
  • An der Stelle 0 ist sie nicht differenzierbar, ihr Schaubild besitzt dort eine senkrechte Tangente mit der Gleichung x=0{\displaystyle x=0}image.
  • Sie ist auf jedem abgeschlossenen Teilintervall [a,b]{\displaystyle [a,b]}image ihres Definitionsbereichs Riemann-integrierbar, eine ihrer Stammfunktionen ist F(x)=23⋅x3{\displaystyle F(x)={\tfrac {2}{3}}\cdot {\sqrt {x^{3}}}}image.

Berechnung von Quadratwurzeln aus reellen Zahlen

Rationale Näherungs-Werte
einiger Quadratwurzeln
2≈4925=752≈289144=17122≈1681841=41293≈4916=743≈361121=19115≈8116=946≈2401400=49207≈649=838≈28936=17610≈36136=19611≈1009=10312≈494=7212≈1444121=3811{\displaystyle {\begin{array}{ccccr}{\sqrt {2}}&\approx &{\sqrt {\frac {49}{25}}}&=&{\frac {7}{5}}\\{\sqrt {2}}&\approx &{\sqrt {\frac {289}{144}}}&=&{\frac {17}{12}}\\{\sqrt {2}}&\approx &{\sqrt {\frac {1681}{841}}}&=&{\frac {41}{29}}\\{\sqrt {3}}&\approx &{\sqrt {\frac {49}{16}}}&=&{\frac {7}{4}}\\{\sqrt {3}}&\approx &{\sqrt {\frac {361}{121}}}&=&{\frac {19}{11}}\\{\sqrt {5}}&\approx &{\sqrt {\frac {81}{16}}}&=&{\frac {9}{4}}\\{\sqrt {6}}&\approx &{\sqrt {\frac {2401}{400}}}&=&{\frac {49}{20}}\\{\sqrt {7}}&\approx &{\sqrt {\frac {64}{9}}}&=&{\frac {8}{3}}\\{\sqrt {8}}&\approx &{\sqrt {\frac {289}{36}}}&=&{\frac {17}{6}}\\{\sqrt {10}}&\approx &{\sqrt {\frac {361}{36}}}&=&{\frac {19}{6}}\\{\sqrt {11}}&\approx &{\sqrt {\frac {100}{9}}}&=&{\frac {10}{3}}\\{\sqrt {12}}&\approx &{\sqrt {\frac {49}{4}}}&=&{\frac {7}{2}}\\{\sqrt {12}}&\approx &{\sqrt {\frac {1444}{121}}}&=&{\frac {38}{11}}\\\end{array}}}image

Selbst dann, wenn die Quadratwurzel aus einer natürlichen Zahl gezogen werden soll, ist das Ergebnis häufig eine irrationale Zahl, deren Dezimalbruchentwicklung also ein nichtperiodischer, nicht abbrechender Dezimalbruch ist (nämlich genau dann, wenn das Ergebnis nicht natürlich ist). Die Berechnung einer Quadratwurzel, die keine rationale Zahl ist, besteht also darin, einen Näherungswert ausreichender Genauigkeit zu bestimmen. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten:

Schriftliches Wurzelziehen
Hierbei handelt es sich um einen Algorithmus ähnlich dem gängigen Verfahren der schriftlichen Division.
Intervallschachtelung
Dieses Verfahren ist recht leicht zu verstehen, wenn auch in der praktischen Durchführung sehr mühsam.
Beispiel (Näherungswert für 2{\displaystyle {\sqrt {2}}}image):
Aus 12=1<2{\displaystyle 1^{2}=1<2}image und 22=4>2{\displaystyle 2^{2}=4>2}image folgt, dass 2{\displaystyle {\sqrt {2}}}image zwischen 1 und 2 liegt. Daher probiert man 1,12{\displaystyle 1{,}1^{2}}image, 1,22{\displaystyle 1{,}2^{2}}image usw. durch. Aus 1,42=1,96<2{\displaystyle 1{,}4^{2}=1{,}96<2}image und 1,52=2,25>2{\displaystyle 1{,}5^{2}=2{,}25>2}image erkennt man, dass 2{\displaystyle {\sqrt {2}}}image zwischen 1,4 und 1,5 liegen muss. Fortsetzung dieses Verfahrens mit immer mehr Nachkommastellen liefert schließlich einen Näherungswert mit der gewünschten Genauigkeit:
1,414213562<2<1,414213572⇒2≈1,41421356{\displaystyle 1{,}41421356^{2}<2<1{,}41421357^{2}\;\Rightarrow \;{\sqrt {2}}\approx 1{,}41421356}image
Gelegentlich wird die binäre Intervallschachtelung, bei der das Intervall fortgesetzt halbiert wird, als Programmieraufgabe zur Übung eingesetzt.
Babylonisches Wurzelziehen oder Heron-Verfahren
Dieses Iterationsverfahren wird häufig bei der Programmierung der Wurzelberechnung für Taschenrechner verwendet, da es schnell konvergiert. Es handelt sich um das Newton-Verfahren zum Auffinden von Nullstellen, angewandt auf die Funktion x↦x2−a{\displaystyle x\mapsto x^{2}-a}image.
Taylorreihen-Entwicklung
Die Taylorreihen-Entwicklung der Wurzelfunktion t↦t{\displaystyle t\mapsto {\sqrt {t}}}image mit Entwicklungsstelle t=1{\displaystyle t=1}image kann als Taylor-Entwicklung von x↦(1+x)1/2{\displaystyle x\mapsto (1+x)^{1/2}}image um die Stelle x=0{\displaystyle x=0}image als binomische Reihe
∑n=0∞(1/2n)xn=∑n=0∞(2nn)(−1)n+1(2n−1)4nxn=1+12x−18x2+116x3−5128x4±⋯{\displaystyle \sum _{n=0}^{\infty }{\binom {1/2}{n}}\,x^{n}=\sum _{n=0}^{\infty }{\binom {2n}{n}}\,{\frac {(-1)^{n+1}}{(2n-1)\,4^{n}}}\,x^{n}=1+{\frac {1}{2}}x-{\frac {1}{8}}x^{2}+{\frac {1}{16}}x^{3}-{\frac {5}{128}}x^{4}\pm \dotsb }image
gefunden werden, weil diese Reihe für |x|≤1{\displaystyle |x|\leq 1}image punktweise gegen 1+x{\displaystyle {\sqrt {1+x}}}image konvergiert. Mit x:=t−1{\displaystyle x:=t-1}image ergibt das
t=1+12(t−1)−18(t−1)2+116(t−1)3−5128(t−1)4±⋯{\displaystyle {\sqrt {t}}=1+{\frac {1}{2}}(t-1)-{\frac {1}{8}}(t-1)^{2}+{\frac {1}{16}}(t-1)^{3}-{\frac {5}{128}}(t-1)^{4}\pm \dotsb }image für 0≤t≤2{\displaystyle 0\leq t\leq 2}image.
Berechnung mittels CORDIC-Algorithmus
Dieses Verfahren wird vor allem in Rechenwerken, FPUs und Mikrocontrollern eingesetzt.

Quadratwurzel aus reellen Zahlen mit Zirkel und Lineal

Die Quadratwurzel kann auch – so wie der Potenzwert, die Multiplikation und die Division – als Konstruktion mit Zirkel und Lineal dargestellt werden. Es ist dabei zu unterscheiden, ob eine Zahl a{\displaystyle a}image größer oder kleiner als die Zahl 1{\displaystyle 1}image ist. Im Folgenden werden beide Möglichkeiten beschrieben sowie je ein Beispiel einer Quadratwurzel aus einem Produkt.

Konstruktion für a>1{\displaystyle a>1}image Eine Möglichkeit bietet der Kathetensatz (Bild 1).

Zunächst werden die Zahl a{\displaystyle a}image und die Länge gleich 1{\displaystyle 1}image auf einer Zahlengeraden ausgehend von 0{\displaystyle 0}image aufgetragen. Es folgt ein Halbkreis (Thaleskreis) über a=AB¯{\displaystyle a={\overline {AB}}}image mit Radius r=a2{\displaystyle r={\tfrac {a}{2}}}image. Nun wird eine Senkrechte auf a{\displaystyle a}image in 1{\displaystyle 1}image errichtet, die den Halbkreis in C{\displaystyle C}image schneidet. Die abschließende Verbindung des Punktes A{\displaystyle A}image mit C{\displaystyle C}image liefert die Quadratwurzel von a{\displaystyle a}image (Kathete eines rechtwinkligen Dreiecks ABC{\displaystyle ABC}image).

Gleiches erreicht man mit dem Höhensatz (Bild 2).

Auf einer Geraden werden zunächst die Länge gleich 1{\displaystyle 1}image und die Zahl a{\displaystyle a}image nebeneinander aufgetragen. Es folgt der Halbkreis über die Länge 1+a{\displaystyle 1+a}image. Die abschließende Senkrechte zur Grundlinie in 1{\displaystyle 1}image schneidet den Halbkreis. Die Länge dieser Senkrechten – Höhe eines rechtwinkligen Dreiecks – ist die Quadratwurzel von a{\displaystyle a}image.

image
Bild 1: Wurzel a>1{\displaystyle a>1}image mithilfe des Kathetensatzes
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Bild 2: Wurzel a>1{\displaystyle a>1}image mithilfe des Höhensatzes
image
Bild 3: Wurzel a<1{\displaystyle a<1}image mithilfe des Kathetensatzes

Konstruktion für a<1{\displaystyle a<1}image
Hierzu wird der Kathetensatz verwendet (Bild 3).

Auf einer Zahlengeraden werden zuerst, jeweils ausgehend von 0{\displaystyle 0}image, die Zahl a{\displaystyle a}image sowie die Länge gleich 1{\displaystyle 1}image aufgetragen. Nach dem Einzeichnen des Halbkreises über der Länge a+1{\displaystyle a+1}image folgt eine Senkrechte auf die Zahlengerade in B,{\displaystyle B,}image die den Halbkreis in C{\displaystyle C}image schneidet. Schließlich ist die Verbindung des Punktes A{\displaystyle A}image mit C{\displaystyle C}image – eine Kathete eines rechtwinkligen Dreiecks A1C{\displaystyle A1C}image – die Quadratwurzel von a{\displaystyle a}image.

Konstruktion der Quadratwurzel aus einem Produkt

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Bild 5: Wurzel aus einem Produkt durch Subtraktion der Faktoren
(6 − 4), mithilfe des Kathetensatzes
image
Bild 4: Wurzel aus einem Produkt durch Addition der Faktoren (6 + 4), mithilfe des Höhensatzes oder des geometr. Mittels

Soll die Quadratwurzel aus einem Produkt ermittelt werden, ist dabei zu unterscheiden, ob dieses Produkt durch Subtraktion oder durch Addition der Faktoren entstanden ist. Zum besseren Verständnis wurden in den folgenden Beispielen Zahlen für die Längen a{\displaystyle a}image (hellgrün) bzw. b{\displaystyle b}image (dunkelblau) eingesetzt.

Produkt aus Addition der Faktoren mithilfe des Höhensatzes oder des geometrischen Mittels (Bild 4):

Auf einer Zahlengeraden werden zuerst, jeweils ausgehend von 0{\displaystyle 0}image, die Faktoren 6{\displaystyle 6}image und 4{\displaystyle 4}image hintereinander aufgetragen. Es folgt das Einzeichnen des Halbkreises über der Strecke 010¯{\displaystyle {\overline {0\;10}}}image. Die abschließende Senkrechte auf die Zahlengerade in 6{\displaystyle 6}image liefert als Länge das Ergebnis 24{\displaystyle {\sqrt {24}}}image.

Produkt durch Subtraktion der Faktoren und mithilfe des Kathetensatzes (Bild 5):

Auf einer Zahlengeraden wird zuerst, ausgehend von 0{\displaystyle 0}image, der Faktor 6{\displaystyle 6}image aufgetragen und anschließend der Faktor −4{\displaystyle -4}image, ausgehend von 6{\displaystyle 6}image, in Richtung 0{\displaystyle 0}image bestimmt; dadurch wird der Faktor 6 (hellgrün) teilweise überdeckt. Es folgt die Senkrechte auf die Zahlengerade in der Differenz 2{\displaystyle 2}image, sie schneidet den Halbkreis. Die abschließende Verbindung des Faktors 6{\displaystyle 6}image mit dem Schnittpunkt der Senkrechten mit dem Halbkreis liefert als Länge das Ergebnis 24{\displaystyle {\sqrt {24}}}image.

Quadratwurzeln aus komplexen Zahlen

image
Das Wurzelziehen entspricht in der komplexen Ebene einer Winkelhalbierung. Beispiel: i{\displaystyle {\sqrt {\mathrm {i} }}}image

Ist z{\displaystyle z}image eine von Null verschiedene komplexe Zahl, so besitzt die Gleichung

w2=z{\displaystyle w^{2}=z}image

genau zwei Lösungen für w{\displaystyle w}image, die man auch als Wurzeln oder Quadratwurzeln von z{\displaystyle z}image bezeichnet. Diese liegen in der Gaußschen Zahlenebene auf den beiden Schnittpunkten des Kreises um 0 mit dem Radius |z|{\textstyle {\sqrt {|z|}}}image und der Winkelhalbierenden des Winkels zwischen den von 0{\displaystyle 0}image ausgehenden Strahlen durch 1{\displaystyle 1}image bzw. z{\displaystyle z}image. Diejenige der beiden Wurzeln, die in der rechten Halbebene liegt, nennt man den Hauptwert (engl. principal value) der Wurzel. Für negatives (reelles) z{\displaystyle z}image ist die Wurzel mit positivem Imaginärteil der Hauptwert.

Schreibt man die komplexe Zahl z{\displaystyle z}image in der Form

z=r⋅eiφ,{\displaystyle z=r\cdot \mathrm {e} ^{\mathrm {i} \varphi },}image

wobei φ{\displaystyle \varphi }image und r{\displaystyle r}image reell sind mit r>0{\displaystyle r>0}image und −π<φ≤π{\displaystyle -\pi <\varphi \leq \pi }image, so gilt für den Hauptwert der Wurzel:

w1=r⋅eiφ/2{\displaystyle w_{1}={\sqrt {r}}\cdot \mathrm {e} ^{\mathrm {i} \varphi /2}}image

Der zweite Wurzelwert (der Nebenwert) ergibt sich durch Punktspiegelung (180°-Drehung) am Nullpunkt:

w2=r⋅ei(φ/2+π){\displaystyle w_{2}={\sqrt {r}}\cdot \mathrm {e} ^{\mathrm {i} (\varphi /2+\pi )}}image

Definition

Die komplexe Funktion „Quadriere z“, q:C→C;z↦z2{\displaystyle q\colon \mathbb {C} \rightarrow \mathbb {C} ;z\mapsto z^{2}}image, besitzt genau wie die reelle Quadratfunktion keine Umkehrfunktion, denn sie ist nicht injektiv, aber im Gegensatz zu den reellen Zahlen surjektiv, das heißt, jede komplexe Zahl ist das Quadrat einer komplexen Zahl. Man kann daher analog zu den reellen (nichtnegativen) Quadratwurzeln komplexe Quadratwurzelfunktionen definieren, indem man eine Einschränkung des Definitionsbereichs von q{\displaystyle q}image auf eine Teilmenge D{\displaystyle D}image der komplexen Zahlen vornimmt, auf der q{\displaystyle q}image injektiv ist und surjektiv bleibt. Je nachdem, welche Teilmenge man dafür auswählt, erhält man als Umkehrung unterschiedliche Zweige der Quadratwurzelfunktion.

Der Hauptzweig der komplexen Quadratwurzelfunktion ergibt sich, wenn man als Definitionsbereich von q{\displaystyle q}image

DH:={x+iy∈C∣x>0 oder (x=0 und y≥0)}{\displaystyle D_{\mathrm {H} }:=\{x+\mathrm {i} \,y\in \mathbb {C} \mid x>0{\text{ oder }}(x=0{\text{ und }}y\geq 0)\}}image

zugrunde legt, dies ist die rechte Halbebene der komplexen Zahlenebene, wobei von deren Rand nur die Zahlen mit nichtnegativem Imaginärteil zu DH{\displaystyle D_{\mathrm {H} }}image gehören. Die Einschränkung von q{\displaystyle q}image auf DH{\displaystyle D_{\mathrm {H} }}image ist eine bijektive Abbildung von DH{\displaystyle D_{\mathrm {H} }}image auf die komplexen Zahlen, daher ist ihre Umkehrfunktion, der Hauptzweig der Quadratwurzel auf ganz C{\displaystyle \mathbb {C} }image definiert. Den Wert z{\displaystyle {\sqrt {z}}}image dieser Umkehrfunktion nennt man den Hauptwert der Quadratwurzel von z{\displaystyle z}image. Wenn mit z{\displaystyle {\sqrt {z}}}image eine bestimmte komplexe Zahl gemeint ist, dann ist es dieser Hauptwert.

Ist z{\displaystyle z}image in kartesischen Koordinaten gegeben, also z=x+iy{\displaystyle z=x+\mathrm {i} y}image mit reellen Zahlen x{\displaystyle x}image und y{\displaystyle y}image, dann ergibt sich

z=x+iy=|z|+x2+i⋅sgn+⁡(y)⋅|z|−x2{\displaystyle {\sqrt {z}}={\sqrt {x+\mathrm {i} y}}={\sqrt {\tfrac {|z|+x}{2}}}+\mathrm {i} \cdot \operatorname {sgn^{+}} (y)\cdot {\sqrt {\tfrac {|z|-x}{2}}}}image

für den Hauptwert der Quadratwurzel, wobei die Funktion sgn+{\displaystyle \operatorname {sgn^{+}} }image für negative y{\displaystyle y}image den Wert −1 und ansonsten (also auch für y=0{\displaystyle y=0}image und damit anders als bei der Vorzeichenfunktion sgn{\displaystyle \operatorname {sgn} }image) den Wert 1 hat:

sgn+⁡(y)={+1 für y≥0−1 für y<0{\displaystyle \operatorname {sgn} ^{+}(y)={\begin{cases}+1&{\text{ für }}y\geq 0\\-1&{\text{ für }}y<0\end{cases}}}image

Der einzige Nebenzweig von q{\displaystyle q}image ist −z{\displaystyle -{\sqrt {z}}}image.

Ist z{\displaystyle z}image in Polarkoordinaten gegeben, z=|z|⋅ei⋅arg⁡(z){\displaystyle z=|z|\cdot \mathrm {e} ^{\mathrm {i} \cdot \arg(z)}}image mit arg⁡(z)∈(−π,π]{\displaystyle \arg(z)\in (-\pi ,\pi ]}image, dann ist der Hauptwert der Quadratwurzel durch

z=|z|ei⋅arg⁡(z)/2{\displaystyle {\sqrt {z}}={\sqrt {|z|}}\mathrm {e} ^{\mathrm {i} \cdot \arg(z)/2}}image

gegeben, wobei |z|{\textstyle {\sqrt {|z|}}}image die reelle (nichtnegative) Quadratwurzel von |z|{\displaystyle |z|}image ist. Der Nebenwert ergibt sich wieder als

−z=|z|ei⋅(arg⁡(z)/2+π){\displaystyle -{\sqrt {z}}={\sqrt {|z|}}\mathrm {e} ^{\mathrm {i} \cdot (\arg(z)/2+\pi )}}image.

Der Betrag der beiden Wurzeln ergibt sich demnach als die Wurzel aus dem Betrag der komplexen Zahl. Beim Hauptwert wird das Argument arg⁡(z){\displaystyle \arg(z)}image („der Winkel von z“, s. u.) halbiert. Die andere Lösung ergibt sich geometrisch durch Punktspiegelung dieses Hauptwerts am Ursprung.

Das Argument einer komplexen Zahl z=x+iy{\displaystyle z=x+\mathrm {i} \,y}image ist der orientierte Winkel ∠(EOZ){\displaystyle \angle (EOZ)}image in der komplexen Zahlenebene, die Punkte sind E(1|0),{\displaystyle E(1|0),}image O(0|0){\displaystyle O(0|0)}image und Z(x|y){\displaystyle Z(x|y)}image in reellen Koordinaten. Im Bild zum folgenden Beispiel sind das Argument von z{\displaystyle z}image und das Argument von w1{\displaystyle w_{1}}image farbig gekennzeichnet.

  • Komplexe Quadratwurzel
  • image
    Ein Zweig der Quadratwurzel
  • image
    Zweiter Zweig
  • image
    Die Riemannsche Fläche der Quadratwurzel lässt erkennen, wie die beiden Zweige ineinander übergehen.

Beispiel: Berechnung einer komplexen Quadratwurzel

image

Gesucht sind die Quadratwurzeln aus z=−1+i3{\displaystyle z=-1+\mathrm {i} \,{\sqrt {3}}}image. Zunächst wird der Betrag des Radikanden ermittelt:

|z|=|−1+i3|=(−1)2+(3)2=1+3=4=2{\displaystyle |z|=\left|-1+\mathrm {i} {\sqrt {3}}\right|={\sqrt {(-1)^{2}+({\sqrt {3}})^{2}}}={\sqrt {1+3}}={\sqrt {4}}=2}image

Damit ergibt sich der Hauptwert der Quadratwurzel zu

w1=2+(−1)2+i⋅sgn+⁡(3)⋅2−(−1)2=12+i⋅(+1)⋅32=2⋅(12+i⋅123){\displaystyle {\begin{aligned}w_{1}&={\sqrt {\tfrac {2+(-1)}{2}}}+\mathrm {i} \cdot \operatorname {sgn^{+}} ({\sqrt {3}})\cdot {\sqrt {\tfrac {2-(-1)}{2}}}\\[0.3em]&={\sqrt {\tfrac {1}{2}}}+\mathrm {i} \cdot (+1)\cdot {\sqrt {\tfrac {3}{2}}}={\sqrt {2}}\cdot \left({\tfrac {1}{2}}+\mathrm {i} \cdot {\tfrac {1}{2}}{\sqrt {3}}\right)\end{aligned}}}image

Die andere Wurzel erhält man durch Vorzeichenumkehr:

w2=−w1=2⋅(−12−i⋅123){\displaystyle w_{2}=-w_{1}={\sqrt {2}}\cdot \left(-{\tfrac {1}{2}}-\mathrm {i} \cdot {\tfrac {1}{2}}{\sqrt {3}}\right)}image

Potenzgesetz

Das Potenzgesetz

(a⋅b)r=ar⋅br(P){\displaystyle (a\cdot b)^{r}=a^{r}\cdot b^{r}\qquad \qquad \qquad \qquad \qquad \qquad \quad {\text{(P)}}}image

gilt bei r=1/2{\displaystyle r=1/2}image nicht für alle a,b∈C{\displaystyle a,b\in \mathbb {C} }image, auch nicht für die Hauptwerte der Wurzeln.
Das sieht man schon an dem sich durch die weitere Spezifizierung a=b=:z{\displaystyle a=b=:z}image ergebenden Spezialfall

z2=(z)2,{\displaystyle {\sqrt {z^{2}}}=\left({\sqrt {z}}\right)^{2},}image

der sich wegen der Identität (z)2=z{\displaystyle \left({\sqrt {z}}\right)^{2}=z}image zu

z2=z{\displaystyle {\sqrt {z^{2}}}=z}image

vereinfachen lässt, wonach offenbar schon jede negative Zahl ein Gegenbeispiel liefert, etwa z=−1{\displaystyle z=-1}image:

Wegen (−1)2=1{\displaystyle (-1)^{2}=1}image und arg⁡(1)=0{\displaystyle \arg(1)=0}image hat der Hauptwert von (−1)2{\textstyle {\sqrt {(-1)^{2}}}}image das Argument arg⁡(1)=0/2=0{\textstyle \arg({\sqrt {1}})=0/2=0}image, während der Hauptwert von −1{\displaystyle -1}image das Argument arg⁡(−1)=π{\displaystyle \arg(-1)=\pi }image hat.

Bemerkungen

  1. Da Hauptwerte von Wurzeln aus positiven Radikanden positiv sein müssen, zeigt das Gegenbeispiel, dass es eine Quadratwurzelfunktion, für die das Potenzgesetz (P){\displaystyle {\text{(P)}}}image für alle a,b∈C{\displaystyle a,b\in \mathbb {C} }image gilt, nicht geben kann.
  2. Für r=1/2{\displaystyle r=1/2}image und beliebige a,b∈C{\displaystyle a,b\in \mathbb {C} }image kann man in (P){\displaystyle {\text{(P)}}}image die „Vorzeichen“ von zwei der drei Wurzeln frei wählen, wonach genau eine Möglichkeit für das „Vorzeichen“ der letzten dritten übrig bleibt.

Quadratwurzeln modulo n

Auch im Restklassenring Z/nZ{\displaystyle \mathbb {Z} /n\mathbb {Z} }image lassen sich Quadratwurzeln definieren. Ganz analog zu den reellen und komplexen Zahlen heißt q{\displaystyle q}image eine Quadratwurzel von x{\displaystyle x}image, wenn gilt:

q2≡xmodn{\displaystyle q^{2}\equiv x{\bmod {n}}}image

Allerdings muss man sich zur Berechnung von Quadratwurzeln modulo n{\displaystyle n}image anderer Methoden bedienen als beim Berechnen reeller oder komplexer Quadratwurzeln. Um die Quadratwurzeln von x{\displaystyle x}image modulo n{\displaystyle n}image zu bestimmen, kann man folgendermaßen vorgehen:

Zuerst bestimmt man die Primfaktorzerlegung

n=p1m1⋅p2m2⋯pkmk{\displaystyle n=p_{1}^{m_{1}}\cdot p_{2}^{m_{2}}\dotsm p_{k}^{m_{k}}}image

des Moduls n{\displaystyle n}image und anschließend die Lösungen modulo der einzelnen Primzahlpotenzen pm{\displaystyle p^{m}}image. Diese Lösungen setzt man schließlich unter Anwendung des Chinesischen Restsatzes zur gesuchten Lösung zusammen.

Berechnung von Quadratwurzeln modulo einer Primzahl p

Der Fall p=2{\displaystyle p=2}image ist einfach: Wegen 02=0,12=1{\displaystyle 0^{2}=0,\,1^{2}=1}image und 1≢0mod2{\displaystyle 1\not \equiv 0{\bmod {2}}}image hat modulo 2 jede Zahl eine eindeutig bestimmte Quadratwurzel, nämlich sich selbst. Für Primzahlen p{\displaystyle p}image ungleich 2 geschieht das Berechnen der Quadratwurzeln von x{\displaystyle x}image so:

Um zu testen, ob x{\displaystyle x}image überhaupt eine Quadratwurzel in Z/pZ{\displaystyle \mathbb {Z} /p\mathbb {Z} }image hat, berechnet man den Wert des Legendre-Symbols

(xp)≡xp−12modp{\displaystyle \left({\frac {x}{p}}\right)\equiv x^{\frac {p-1}{2}}{\bmod {p}}}image,

denn es gilt:

(xp)={−1,wenn x quadratischer Nichtrest modulo p ist0,wenn x und p nicht teilerfremd sind 1,wenn x ein quadratischer Rest modulo p ist{\displaystyle \left({\frac {x}{p}}\right)={\begin{cases}-1,&{\text{wenn }}x{\text{ quadratischer Nichtrest modulo }}p{\text{ ist}}\\0,&{\text{wenn }}x{\text{ und }}p{\text{ nicht teilerfremd sind }}\\1,&{\text{wenn }}x{\text{ ein quadratischer Rest modulo }}p{\text{ ist}}\end{cases}}}image

Im ersten Falle besitzt x{\displaystyle x}image keine Quadratwurzel in Z/pZ{\displaystyle \mathbb {Z} /p\mathbb {Z} }image und im zweiten Fall nur die Quadratwurzel 0. Der interessante Fall ist also der dritte Fall, und daher nehmen wir im Folgenden an, dass (xp)=1{\displaystyle {\bigl (}{\tfrac {x}{p}}{\bigr )}=1}image gilt.

Berechnung für den Fall p mod 4 = 3

Ist das Legendre-Symbol (xp){\displaystyle {\bigl (}{\tfrac {x}{p}}{\bigr )}}image gleich 1, dann sind

q≡±xp+14modp{\displaystyle q\equiv \pm x^{\frac {p+1}{4}}{\bmod {p}}}image

die beiden Quadratwurzeln von x{\displaystyle x}image modulo p{\displaystyle p}image.

Berechnung für den Fall p mod 4 = 1

Ist das Legendre-Symbol (xp){\displaystyle {\bigl (}{\tfrac {x}{p}}{\bigr )}}image gleich 1, dann sind

q≡±x2r(Wp−14+Wp+34)modp{\displaystyle q\equiv \pm {\frac {x}{2r}}\left(W_{\frac {p-1}{4}}+W_{\frac {p+3}{4}}\right){\bmod {p}}}image

die beiden Quadratwurzeln von x{\displaystyle x}image modulo p{\displaystyle p}image. Hierbei wählt man r{\displaystyle r}image so, dass

(r2−4xp)=−1{\displaystyle \left({\frac {r^{2}-4x}{p}}\right)=-1}image

gilt. Dazu kann man einfach verschiedene Werte von r{\displaystyle r}image testen. Die Folge Wn{\displaystyle W_{n}}image ist rekursiv durch

Wn={r2/x−2, wenn n=1Wn/22−2, wenn n geradeW(n+1)/2W(n−1)/2−W1, wenn n>1 ungerade{\displaystyle W_{n}={\begin{cases}r^{2}/x-2,&{\text{ wenn }}n=1\\W_{n/2}^{2}-2,&{\text{ wenn }}n{\text{ gerade}}\\W_{(n+1)/2}W_{(n-1)/2}-W_{1},&{\text{ wenn }}n>1{\text{ ungerade}}\end{cases}}}image

definiert.

Rechenbeispiel für x=3{\displaystyle x=3}image und p=37{\displaystyle p=37}image:

Nach obiger Formel sind die Quadratwurzeln von x{\displaystyle x}image durch

q≡±x2r(W9+W10)mod37{\displaystyle q\equiv \pm {\frac {x}{2r}}\left(W_{9}+W_{10}\right){\bmod {3}}7}image

gegeben. Für r{\displaystyle r}image findet man durch Probieren den Wert r=2{\displaystyle r=2}image, denn es gilt:

(r2−4xp)≡(r2−4x)p−12≡(−8)18≡36≡−1mod37{\displaystyle \left({\frac {r^{2}-4x}{p}}\right)\equiv (r^{2}-4x)^{\frac {p-1}{2}}\equiv (-8)^{18}\equiv 36\equiv -1{\bmod {3}}7}image

Die Werte für W9{\displaystyle W_{9}}image und W10{\displaystyle W_{10}}image ergeben sich so:

W1≡r2/x−2≡4/3−2≡24mod37W2≡W12−2≡242−2≡19mod37W3≡W1W2−W1≡24⋅19−24≡25mod37W4≡W22−2≡192−2≡26mod37W5≡W2W3−W1≡19⋅25−24≡7mod37W9≡W4W5−W1≡26⋅7−24≡10mod37W10≡W52−2≡72−2≡10mod37{\displaystyle {\begin{matrix}W_{1}&\equiv &r^{2}/x-2&\equiv &4/3-2&\equiv &24&{\bmod {3}}7\\W_{2}&\equiv &W_{1}^{2}-2&\equiv &24^{2}-2&\equiv &19&{\bmod {3}}7\\W_{3}&\equiv &W_{1}W_{2}-W_{1}&\equiv &24\cdot 19-24&\equiv &25&{\bmod {3}}7\\W_{4}&\equiv &W_{2}^{2}-2&\equiv &19^{2}-2&\equiv &26&{\bmod {3}}7\\W_{5}&\equiv &W_{2}W_{3}-W_{1}&\equiv &19\cdot 25-24&\equiv &7&{\bmod {3}}7\\W_{9}&\equiv &W_{4}W_{5}-W_{1}&\equiv &26\cdot 7-24&\equiv &10&{\bmod {3}}7\\W_{10}&\equiv &W_{5}^{2}-2&\equiv &7^{2}-2&\equiv &10&{\bmod {3}}7\\\end{matrix}}}image

Einsetzen dieser Werte ergibt

q≡±x2r(W9+W10)≡±34(10+10)≡±15mod37.{\displaystyle q\equiv \pm {\frac {x}{2r}}\left(W_{9}+W_{10}\right)\equiv \pm {\frac {3}{4}}(10+10)\equiv \pm 15{\bmod {3}}7.}image

Das heißt: 15 und 22 sind die beiden Quadratwurzeln von 3 modulo 37.

Quadratwurzeln aus Matrizen

→ Hauptartikel: Quadratwurzel einer Matrix

Als Wurzel einer quadratischen Matrix A{\displaystyle A}image bezeichnet man alle Matrizen B{\displaystyle B}image, die mit sich selbst multipliziert A{\displaystyle A}image ergeben:

A=B⋅B⇔B ist Wurzel von A{\displaystyle A=B\cdot B\Leftrightarrow B{\text{ ist Wurzel von }}A}image

Wie schon bei der Wurzel aus reellen oder komplexen Zahlen ist die Wurzel aus Matrizen nicht unbedingt eindeutig. Betrachtet man aber nur positiv definite symmetrische Matrizen, so ist die Wurzelbildung eindeutig: Jede positiv definite symmetrische Matrix A{\displaystyle A}image besitzt eine eindeutig bestimmte positiv definite symmetrische Wurzel A12{\displaystyle A^{\frac {1}{2}}}image. Man erhält sie, indem man A{\displaystyle A}image mithilfe einer orthogonalen Matrix diagonalisiert (dies ist nach dem Spektralsatz stets möglich) und dann die Diagonalelemente durch ihre Wurzeln ersetzt; dabei ist jedoch stets die positive Wurzel zu wählen. Siehe auch Cholesky-Zerlegung. Die Eindeutigkeit folgt daraus, dass die Exponentialabbildung ein Diffeomorphismus vom Vektorraum der symmetrischen Matrizen auf die Teilmenge der positiv definiten symmetrischen Matrizen ist.

Quadratwurzel aus einem genäherten Integraloperator

Man kann die bestimmte Integral-Funktion G,gi:=g(xi){\displaystyle G,\,g_{i}:=g(x_{i})}image von 0 bis xi{\displaystyle x_{i}}image mit xi=iΔx{\displaystyle x_{i}=i\Delta x}image und i=0,1,…,n−1{\displaystyle i=0,1,\dotsc ,n-1}image einer vorgegebenen Funktion F,fi:=f(xi){\displaystyle F,\,f_{i}:=f(x_{i})}image, die an den äquidistanten Stützstellen xi{\displaystyle x_{i}}image die Werte fi{\displaystyle f_{i}}image annimmt, als Matrizenmultiplikation G=FI{\displaystyle G=FI}image wie folgt numerisch nähern (für n=4{\displaystyle n=4}image):

G=FI=(g0g1g2g30g0g1g200g0g1000g0)=(f0f1f2f30f0f1f200f0f1000f0)(ΔxΔxΔxΔx0ΔxΔxΔx00ΔxΔx000Δx){\displaystyle G=FI={\begin{pmatrix}g_{0}&g_{1}&g_{2}&g_{3}\\0&g_{0}&g_{1}&g_{2}\\0&0&g_{0}&g_{1}\\0&0&0&g_{0}\end{pmatrix}}={\begin{pmatrix}f_{0}&f_{1}&f_{2}&f_{3}\\0&f_{0}&f_{1}&f_{2}\\0&0&f_{0}&f_{1}\\0&0&0&f_{0}\end{pmatrix}}{\begin{pmatrix}\Delta x&\Delta x&\Delta x&\Delta x\\0&\Delta x&\Delta x&\Delta x\\0&0&\Delta x&\Delta x\\0&0&0&\Delta x\end{pmatrix}}}image

Es ist anschaulich klar, dass man diese Operation wiederholen kann und damit das Doppelintegral H,hi:=h(xi){\displaystyle H,\,h_{i}:=h(x_{i})}image erhält:

H=GI=FII=FI2{\displaystyle H=GI=FII=FI^{2}}image

So kann man die Matrix I{\displaystyle I}image als numerisch genäherten Integraloperator auffassen.

Die Matrix I{\displaystyle I}image ist nicht diagonalisierbar und ihre jordansche Normalform lautet:

(Δx1000Δx1000Δx1000Δx){\displaystyle {\begin{pmatrix}\Delta x&1&0&0\\0&\Delta x&1&0\\0&0&\Delta x&1\\0&0&0&\Delta x\end{pmatrix}}}image

Um eine Quadratwurzel daraus zu ziehen, könnte man so vorgehen wie bei den nicht diagonalisierbaren Matrizen beschrieben. Es gibt jedoch in diesem Fall eine direktere formale Lösung wie folgt:

Iβ=(α0α1α2α30α0α1α200α0α1000α0){\displaystyle I^{\beta }={\begin{pmatrix}\alpha _{0}&\alpha _{1}&\alpha _{2}&\alpha _{3}\\0&\alpha _{0}&\alpha _{1}&\alpha _{2}\\0&0&\alpha _{0}&\alpha _{1}\\0&0&0&\alpha _{0}\end{pmatrix}}}image

mit α0=(Δx)β{\displaystyle \alpha _{0}=(\Delta x)^{\beta }}image, αk=∑j=1kΓ(β+1)(−1)j+1αk−jΓ(j+1)Γ(β−j+1){\displaystyle \alpha _{k}=\sum _{j=1}^{k}{\frac {\Gamma (\beta +1)(-1)^{j+1}\alpha _{k-j}}{\Gamma (j+1)\Gamma (\beta -j+1)}}}image und k=1,2,…,n−1{\displaystyle k=1,2,\dotsc ,n-1}image.

Darin bezeichnen die Indizes von α{\displaystyle \alpha }image die Subdiagonalen (0 ist die Diagonale) und der Exponent β{\displaystyle \beta }image ist gleich 12{\displaystyle {\tfrac {1}{2}}}image. Setzt man Δx{\displaystyle \Delta x}image als reell und positiv voraus, so ist (Δx)12{\displaystyle (\Delta x)^{\frac {1}{2}}}image reell und definitionsgemäß positiv.

Damit kann man ein „halbes“ bestimmtes Integral L,li:=l(xi){\displaystyle L,\,l_{i}:=l(x_{i})}image von 0 bis xi{\displaystyle x_{i}}image der Funktion f(x){\displaystyle f(x)}image wie folgt numerisch nähern:

L=FIβ=(l0l1l2l30l0l1l200l0l1000l0)=(f0f1f2f30f0f1f200f0f1000f0)(α0α1α2α30α0α1α200α0α1000α0){\displaystyle L=FI^{\beta }={\begin{pmatrix}l_{0}&l_{1}&l_{2}&l_{3}\\0&l_{0}&l_{1}&l_{2}\\0&0&l_{0}&l_{1}\\0&0&0&l_{0}\end{pmatrix}}={\begin{pmatrix}f_{0}&f_{1}&f_{2}&f_{3}\\0&f_{0}&f_{1}&f_{2}\\0&0&f_{0}&f_{1}\\0&0&0&f_{0}\end{pmatrix}}{\begin{pmatrix}\alpha _{0}&\alpha _{1}&\alpha _{2}&\alpha _{3}\\0&\alpha _{0}&\alpha _{1}&\alpha _{2}\\0&0&\alpha _{0}&\alpha _{1}\\0&0&0&\alpha _{0}\end{pmatrix}}}image

Sucht man alle Operatoren, die mit sich selbst multipliziert den angenäherten Integraloperator I{\displaystyle I}image ergeben, so muss man zusätzlich das negative Vorzeichen einsetzen, das heißt, es gibt zwei Lösungen ±I12{\displaystyle \pm I^{\frac {1}{2}}}image.

Zum Herleiten der Formel kann man zunächst I{\displaystyle I}image invertieren, das Resultat mit β{\displaystyle \beta }image potenzieren und zuletzt nochmals invertieren.

Siehe auch

  • Wurzel aus 2, Euklids Beweis für Irrationalität von Wurzel 2
  • Wurzel aus 3
  • Wurzel (Mathematik)
  • Modulo, Restklassenring
  • Quadratwurzelgesetz von Penrose
  • Quadratwurzelungleichung

Weblinks

image
Commons: Quadratwurzel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
imageWiktionary: Quadratwurzel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Eric W. Weisstein: Square Root. In: MathWorld (englisch).

Belege

  1. Quadratwurzel. In: Guido Walz (Hrsg.): Lexikon der Mathematik. 2. Auflage. Band 4. Springer-Verlag GmbH, Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-53499-1, S. 305 (dnb.de). 
  2. Die Gültigkeit des Potenzgesetzes (P){\displaystyle {\text{(P)}}}image für Quadratwurzeln wird an der zitierten Stelle nicht, aber gelegentlich in der Literatur (für negative reelle Radikanden) unterstellt: Klaus Fritzsche: Tutorium Mathematik für Einsteiger. Springer-Verlag, 2016, ISBN 978-3-662-48910-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:33

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Die Quadratwurzel umgangssprachlich Wurzel englisch square root kurz sqrt einer nichtnegativen Zahl y displaystyle y ist jene eindeutig bestimmte nichtnegative Zahl deren Quadrat gleich der gegebenen Zahl y displaystyle y ist Das Symbol fur die Quadratwurzel ist das Wurzelzeichen displaystyle sqrt die Quadratwurzel der Zahl y displaystyle y wird also durch y displaystyle sqrt y dargestellt Dabei wird die Zahl beziehungsweise der Term y displaystyle y unter der Wurzel y displaystyle sqrt y als Radikand bezeichnet Weniger verbreitet ist die ausfuhrlichere Schreibweise y2 displaystyle sqrt 2 y Ausserdem kann man die Quadratwurzel als Potenz ausdrucken y12 displaystyle y frac 1 2 ist gleichwertig mit y displaystyle sqrt y Zum Beispiel ist wegen 32 3 3 9 displaystyle 3 2 3 cdot 3 9 und 3 0 displaystyle 3 geq 0 die Quadratwurzel von 9 displaystyle 9 gleich 3 displaystyle 3 Graph der Quadratwurzelfunktion y x displaystyle y sqrt x In doppeltlogarithmischer Darstellung wird der Graph der Quadratwurzelfunktion zu einer Geraden mit Steigung 1 2 Da die Gleichung x2 y displaystyle x 2 y fur y gt 0 displaystyle y gt 0 zwei Losungen hat definiert man die Quadratwurzel als die nichtnegative der beiden Losungen d h es gilt immer y 0 displaystyle sqrt y geq 0 Damit erreicht man dass der Begriff der Quadratwurzel eindeutig ist Die beiden Losungen der Gleichung sind somit x1 y displaystyle x 1 sqrt y und x2 y displaystyle x 2 sqrt y Vorbemerkung zu den DefinitionenBei der formalen Definition der Quadratwurzel sind zwei Probleme zu berucksichtigen Wenn man sich auf nichtnegative rationale Zahlen beschrankt dann ist die Quadratwurzel in vielen Fallen nicht definiert Schon in der Antike fand man heraus dass etwa die Zahl 2 displaystyle sqrt 2 keine rationale Zahl sein kann siehe Euklids Beweis der Irrationalitat der Wurzel aus 2 Im Allgemeinen existieren zwei verschiedene Zahlen deren Quadrate mit einer vorgegebenen Zahl ubereinstimmen Beispielsweise ware wegen 3 2 3 3 9 displaystyle 3 2 3 cdot 3 9 auch die Zahl 3 displaystyle 3 ein moglicher Kandidat fur die Quadratwurzel aus 9 displaystyle 9 Das Symbol fur die Quadratwurzel wurde zum ersten Mal wahrend des 16 Jahrhunderts benutzt Es wird vermutet dass das Zeichen eine modifizierte Form des kleinen r ist das als Abkurzung fur das lateinische Wort radix Wurzel steht Ursprunglich wurde das Symbol dem Radikanden vorangestellt die waagerechte Verlangerung fehlte Noch Carl Friedrich Gauss verwendete daher Klammern fur kompliziertere Wurzelausdrucke und schrieb zum Beispiel b2 4ac displaystyle sqrt b 2 4ac anstelle von b2 4ac displaystyle sqrt b 2 4ac Im Englischen wird die Quadratwurzel als square root bezeichnet weshalb in vielen Programmiersprachen die Bezeichnung sqrt fur die Quadratwurzelfunktion verwendet wird Quadratwurzeln aus reellen ZahlenSchaubild der Quadratfunktion rot und blau Durch Spiegelung allein der blauen Halfte an der Winkelhalbierenden des 1 Quadranten entsteht das Schaubild der Quadratwurzelfunktion grun Definition Die Quadratwurzel y displaystyle sqrt y einer nichtnegativen reellen Zahl y displaystyle y ist diejenige nichtnegative reelle Zahl x displaystyle x deren Quadrat x2 x x displaystyle x 2 x cdot x gleich y displaystyle y ist Gleichwertig dazu kann die reelle Quadratwurzel als Funktion so definiert werden Sei q 0 0 x y x2 displaystyle begin aligned q colon 0 infty amp rightarrow 0 infty x amp mapsto y x 2 end aligned die bijektive Einschrankung der Quadratfunktion auf die Menge der nichtnegativen reellen Zahlen Die Umkehrfunktion dieser Funktion q displaystyle q heisst Quadratwurzelfunktion y x y displaystyle y mapsto x sqrt y Bemerkungen Zu beachten ist dass die durch R R x x2 displaystyle mathbb R rightarrow mathbb R x mapsto x 2 erklarte Quadratfunktion fur alle reellen Zahlen definiert aber nicht umkehrbar ist Sie ist weder injektiv noch surjektiv Die Einschrankung q displaystyle q der Quadratfunktion ist umkehrbar und wird durch die reelle Wurzelfunktion umgekehrt Da nur nichtnegative reelle Zahlen als Bilder von q displaystyle q auftreten ist die reelle Wurzelfunktion nur fur diese Zahlen definiert Durch die vor der Umkehrung gemachte Einschrankung von q displaystyle q auf nichtnegative reelle Zahlen sind die Werte der Quadratwurzelfunktion nichtnegative Zahlen Die Einschrankung der Quadratfunktion auf andere Teilmengen von R displaystyle mathbb R in denen verschiedene reelle Zahlen stets verschiedene Quadrate haben wurde zu anderen Umkehrfunktionen fuhren diese werden aber nicht als reelle Quadratwurzelfunktion bezeichnet Beispiele Quadratzahlen und deren Quadratwurzeln Radikand Quadratwurzel Radikand Quadratwurzel1 1 121 114 2 144 129 3 169 1316 4 196 1425 5 225 1536 6 256 1649 7 289 1764 8 324 1881 9 361 19100 10 400 20 Die Quadratwurzel einer naturlichen Zahl ist entweder ganzzahlig oder irrational Der Beweis erfolgt analog zum Beweis der Irrationalitat der Wurzel aus 2 bei Euklid Eigenschaften und Rechenregeln Die Eigenschaften der Quadratwurzelfunktion ergeben sich aus den Eigenschaften der auf die Menge der nichtnegativen reellen Zahlen eingeschrankten Quadratfunktion a b a b displaystyle sqrt a cdot b sqrt a cdot sqrt b fur 0 a 0 b displaystyle 0 leq a 0 leq b a b a b displaystyle sqrt a cdot b sqrt a cdot sqrt b fur a 0 b 0 displaystyle a leq 0 b leq 0 0 a lt b 0 a lt b displaystyle 0 leq a lt b Longleftrightarrow 0 leq sqrt a lt sqrt b d h die Quadratwurzelfunktion ist streng monoton wachsend a2 a displaystyle sqrt a 2 a gilt mit dem reellen Betrag fur beliebige reelle Zahlen a displaystyle a Dagegen gilt a 2 a displaystyle sqrt a 2 a nur fur nichtnegatives a displaystyle a Die Quadratwurzelfunktion ist auf R displaystyle mathbb R differenzierbar dort gilt dxdx 12x x2x displaystyle frac mathrm d sqrt x mathrm d x frac 1 2 sqrt x frac sqrt x 2x An der Stelle 0 ist sie nicht differenzierbar ihr Schaubild besitzt dort eine senkrechte Tangente mit der Gleichung x 0 displaystyle x 0 Sie ist auf jedem abgeschlossenen Teilintervall a b displaystyle a b ihres Definitionsbereichs Riemann integrierbar eine ihrer Stammfunktionen ist F x 23 x3 displaystyle F x tfrac 2 3 cdot sqrt x 3 Berechnung von Quadratwurzeln aus reellen ZahlenRationale Naherungs Werte einiger Quadratwurzeln2 4925 752 289144 17122 1681841 41293 4916 743 361121 19115 8116 946 2401400 49207 649 838 28936 17610 36136 19611 1009 10312 494 7212 1444121 3811 displaystyle begin array ccccr sqrt 2 amp approx amp sqrt frac 49 25 amp amp frac 7 5 sqrt 2 amp approx amp sqrt frac 289 144 amp amp frac 17 12 sqrt 2 amp approx amp sqrt frac 1681 841 amp amp frac 41 29 sqrt 3 amp approx amp sqrt frac 49 16 amp amp frac 7 4 sqrt 3 amp approx amp sqrt frac 361 121 amp amp frac 19 11 sqrt 5 amp approx amp sqrt frac 81 16 amp amp frac 9 4 sqrt 6 amp approx amp sqrt frac 2401 400 amp amp frac 49 20 sqrt 7 amp approx amp sqrt frac 64 9 amp amp frac 8 3 sqrt 8 amp approx amp sqrt frac 289 36 amp amp frac 17 6 sqrt 10 amp approx amp sqrt frac 361 36 amp amp frac 19 6 sqrt 11 amp approx amp sqrt frac 100 9 amp amp frac 10 3 sqrt 12 amp approx amp sqrt frac 49 4 amp amp frac 7 2 sqrt 12 amp approx amp sqrt frac 1444 121 amp amp frac 38 11 end array Selbst dann wenn die Quadratwurzel aus einer naturlichen Zahl gezogen werden soll ist das Ergebnis haufig eine irrationale Zahl deren Dezimalbruchentwicklung also ein nichtperiodischer nicht abbrechender Dezimalbruch ist namlich genau dann wenn das Ergebnis nicht naturlich ist Die Berechnung einer Quadratwurzel die keine rationale Zahl ist besteht also darin einen Naherungswert ausreichender Genauigkeit zu bestimmen Dazu gibt es eine Reihe von Moglichkeiten Schriftliches Wurzelziehen Hierbei handelt es sich um einen Algorithmus ahnlich dem gangigen Verfahren der schriftlichen Division Intervallschachtelung Dieses Verfahren ist recht leicht zu verstehen wenn auch in der praktischen Durchfuhrung sehr muhsam Beispiel Naherungswert fur 2 displaystyle sqrt 2 Aus 12 1 lt 2 displaystyle 1 2 1 lt 2 und 22 4 gt 2 displaystyle 2 2 4 gt 2 folgt dass 2 displaystyle sqrt 2 zwischen 1 und 2 liegt Daher probiert man 1 12 displaystyle 1 1 2 1 22 displaystyle 1 2 2 usw durch Aus 1 42 1 96 lt 2 displaystyle 1 4 2 1 96 lt 2 und 1 52 2 25 gt 2 displaystyle 1 5 2 2 25 gt 2 erkennt man dass 2 displaystyle sqrt 2 zwischen 1 4 und 1 5 liegen muss Fortsetzung dieses Verfahrens mit immer mehr Nachkommastellen liefert schliesslich einen Naherungswert mit der gewunschten Genauigkeit 1 414213562 lt 2 lt 1 414213572 2 1 41421356 displaystyle 1 41421356 2 lt 2 lt 1 41421357 2 Rightarrow sqrt 2 approx 1 41421356 dd Gelegentlich wird die binare Intervallschachtelung bei der das Intervall fortgesetzt halbiert wird als Programmieraufgabe zur Ubung eingesetzt Babylonisches Wurzelziehen oder Heron Verfahren Dieses Iterationsverfahren wird haufig bei der Programmierung der Wurzelberechnung fur Taschenrechner verwendet da es schnell konvergiert Es handelt sich um das Newton Verfahren zum Auffinden von Nullstellen angewandt auf die Funktion x x2 a displaystyle x mapsto x 2 a Taylorreihen Entwicklung Die Taylorreihen Entwicklung der Wurzelfunktion t t displaystyle t mapsto sqrt t mit Entwicklungsstelle t 1 displaystyle t 1 kann als Taylor Entwicklung von x 1 x 1 2 displaystyle x mapsto 1 x 1 2 um die Stelle x 0 displaystyle x 0 als binomische Reihe n 0 1 2n xn n 0 2nn 1 n 1 2n 1 4nxn 1 12x 18x2 116x3 5128x4 displaystyle sum n 0 infty binom 1 2 n x n sum n 0 infty binom 2n n frac 1 n 1 2n 1 4 n x n 1 frac 1 2 x frac 1 8 x 2 frac 1 16 x 3 frac 5 128 x 4 pm dotsb dd gefunden werden weil diese Reihe fur x 1 displaystyle x leq 1 punktweise gegen 1 x displaystyle sqrt 1 x konvergiert Mit x t 1 displaystyle x t 1 ergibt dast 1 12 t 1 18 t 1 2 116 t 1 3 5128 t 1 4 displaystyle sqrt t 1 frac 1 2 t 1 frac 1 8 t 1 2 frac 1 16 t 1 3 frac 5 128 t 1 4 pm dotsb fur 0 t 2 displaystyle 0 leq t leq 2 dd Berechnung mittels CORDIC Algorithmus Dieses Verfahren wird vor allem in Rechenwerken FPUs und Mikrocontrollern eingesetzt Quadratwurzel aus reellen Zahlen mit Zirkel und LinealDie Quadratwurzel kann auch so wie der Potenzwert die Multiplikation und die Division als Konstruktion mit Zirkel und Lineal dargestellt werden Es ist dabei zu unterscheiden ob eine Zahl a displaystyle a grosser oder kleiner als die Zahl 1 displaystyle 1 ist Im Folgenden werden beide Moglichkeiten beschrieben sowie je ein Beispiel einer Quadratwurzel aus einem Produkt Konstruktion fur a gt 1 displaystyle a gt 1 Eine Moglichkeit bietet der Kathetensatz Bild 1 Zunachst werden die Zahl a displaystyle a und die Lange gleich 1 displaystyle 1 auf einer Zahlengeraden ausgehend von 0 displaystyle 0 aufgetragen Es folgt ein Halbkreis Thaleskreis uber a AB displaystyle a overline AB mit Radius r a2 displaystyle r tfrac a 2 Nun wird eine Senkrechte auf a displaystyle a in 1 displaystyle 1 errichtet die den Halbkreis in C displaystyle C schneidet Die abschliessende Verbindung des Punktes A displaystyle A mit C displaystyle C liefert die Quadratwurzel von a displaystyle a Kathete eines rechtwinkligen Dreiecks ABC displaystyle ABC Gleiches erreicht man mit dem Hohensatz Bild 2 Auf einer Geraden werden zunachst die Lange gleich 1 displaystyle 1 und die Zahl a displaystyle a nebeneinander aufgetragen Es folgt der Halbkreis uber die Lange 1 a displaystyle 1 a Die abschliessende Senkrechte zur Grundlinie in 1 displaystyle 1 schneidet den Halbkreis Die Lange dieser Senkrechten Hohe eines rechtwinkligen Dreiecks ist die Quadratwurzel von a displaystyle a Bild 1 Wurzel a gt 1 displaystyle a gt 1 mithilfe des Kathetensatzes Bild 2 Wurzel a gt 1 displaystyle a gt 1 mithilfe des Hohensatzes Bild 3 Wurzel a lt 1 displaystyle a lt 1 mithilfe des Kathetensatzes Konstruktion fur a lt 1 displaystyle a lt 1 Hierzu wird der Kathetensatz verwendet Bild 3 Auf einer Zahlengeraden werden zuerst jeweils ausgehend von 0 displaystyle 0 die Zahl a displaystyle a sowie die Lange gleich 1 displaystyle 1 aufgetragen Nach dem Einzeichnen des Halbkreises uber der Lange a 1 displaystyle a 1 folgt eine Senkrechte auf die Zahlengerade in B displaystyle B die den Halbkreis in C displaystyle C schneidet Schliesslich ist die Verbindung des Punktes A displaystyle A mit C displaystyle C eine Kathete eines rechtwinkligen Dreiecks A1C displaystyle A1C die Quadratwurzel von a displaystyle a Konstruktion der Quadratwurzel aus einem Produkt Bild 5 Wurzel aus einem Produkt durch Subtraktion der Faktoren 6 4 mithilfe des Kathetensatzes Bild 4 Wurzel aus einem Produkt durch Addition der Faktoren 6 4 mithilfe des Hohensatzes oder des geometr Mittels Soll die Quadratwurzel aus einem Produkt ermittelt werden ist dabei zu unterscheiden ob dieses Produkt durch Subtraktion oder durch Addition der Faktoren entstanden ist Zum besseren Verstandnis wurden in den folgenden Beispielen Zahlen fur die Langen a displaystyle a hellgrun bzw b displaystyle b dunkelblau eingesetzt Produkt aus Addition der Faktoren mithilfe des Hohensatzes oder des geometrischen Mittels Bild 4 Auf einer Zahlengeraden werden zuerst jeweils ausgehend von 0 displaystyle 0 die Faktoren 6 displaystyle 6 und 4 displaystyle 4 hintereinander aufgetragen Es folgt das Einzeichnen des Halbkreises uber der Strecke 010 displaystyle overline 0 10 Die abschliessende Senkrechte auf die Zahlengerade in 6 displaystyle 6 liefert als Lange das Ergebnis 24 displaystyle sqrt 24 Produkt durch Subtraktion der Faktoren und mithilfe des Kathetensatzes Bild 5 Auf einer Zahlengeraden wird zuerst ausgehend von 0 displaystyle 0 der Faktor 6 displaystyle 6 aufgetragen und anschliessend der Faktor 4 displaystyle 4 ausgehend von 6 displaystyle 6 in Richtung 0 displaystyle 0 bestimmt dadurch wird der Faktor 6 hellgrun teilweise uberdeckt Es folgt die Senkrechte auf die Zahlengerade in der Differenz 2 displaystyle 2 sie schneidet den Halbkreis Die abschliessende Verbindung des Faktors 6 displaystyle 6 mit dem Schnittpunkt der Senkrechten mit dem Halbkreis liefert als Lange das Ergebnis 24 displaystyle sqrt 24 Quadratwurzeln aus komplexen ZahlenDas Wurzelziehen entspricht in der komplexen Ebene einer Winkelhalbierung Beispiel i displaystyle sqrt mathrm i Ist z displaystyle z eine von Null verschiedene komplexe Zahl so besitzt die Gleichung w2 z displaystyle w 2 z genau zwei Losungen fur w displaystyle w die man auch als Wurzeln oder Quadratwurzeln von z displaystyle z bezeichnet Diese liegen in der Gaussschen Zahlenebene auf den beiden Schnittpunkten des Kreises um 0 mit dem Radius z textstyle sqrt z und der Winkelhalbierenden des Winkels zwischen den von 0 displaystyle 0 ausgehenden Strahlen durch 1 displaystyle 1 bzw z displaystyle z Diejenige der beiden Wurzeln die in der rechten Halbebene liegt nennt man den Hauptwert engl principal value der Wurzel Fur negatives reelles z displaystyle z ist die Wurzel mit positivem Imaginarteil der Hauptwert Schreibt man die komplexe Zahl z displaystyle z in der Form z r eif displaystyle z r cdot mathrm e mathrm i varphi wobei f displaystyle varphi und r displaystyle r reell sind mit r gt 0 displaystyle r gt 0 und p lt f p displaystyle pi lt varphi leq pi so gilt fur den Hauptwert der Wurzel w1 r eif 2 displaystyle w 1 sqrt r cdot mathrm e mathrm i varphi 2 Der zweite Wurzelwert der Nebenwert ergibt sich durch Punktspiegelung 180 Drehung am Nullpunkt w2 r ei f 2 p displaystyle w 2 sqrt r cdot mathrm e mathrm i varphi 2 pi Definition Die komplexe Funktion Quadriere z q C C z z2 displaystyle q colon mathbb C rightarrow mathbb C z mapsto z 2 besitzt genau wie die reelle Quadratfunktion keine Umkehrfunktion denn sie ist nicht injektiv aber im Gegensatz zu den reellen Zahlen surjektiv das heisst jede komplexe Zahl ist das Quadrat einer komplexen Zahl Man kann daher analog zu den reellen nichtnegativen Quadratwurzeln komplexe Quadratwurzelfunktionen definieren indem man eine Einschrankung des Definitionsbereichs von q displaystyle q auf eine Teilmenge D displaystyle D der komplexen Zahlen vornimmt auf der q displaystyle q injektiv ist und surjektiv bleibt Je nachdem welche Teilmenge man dafur auswahlt erhalt man als Umkehrung unterschiedliche Zweige der Quadratwurzelfunktion Der Hauptzweig der komplexen Quadratwurzelfunktion ergibt sich wenn man als Definitionsbereich von q displaystyle q DH x iy C x gt 0 oder x 0 und y 0 displaystyle D mathrm H x mathrm i y in mathbb C mid x gt 0 text oder x 0 text und y geq 0 zugrunde legt dies ist die rechte Halbebene der komplexen Zahlenebene wobei von deren Rand nur die Zahlen mit nichtnegativem Imaginarteil zu DH displaystyle D mathrm H gehoren Die Einschrankung von q displaystyle q auf DH displaystyle D mathrm H ist eine bijektive Abbildung von DH displaystyle D mathrm H auf die komplexen Zahlen daher ist ihre Umkehrfunktion der Hauptzweig der Quadratwurzel auf ganz C displaystyle mathbb C definiert Den Wert z displaystyle sqrt z dieser Umkehrfunktion nennt man den Hauptwert der Quadratwurzel von z displaystyle z Wenn mit z displaystyle sqrt z eine bestimmte komplexe Zahl gemeint ist dann ist es dieser Hauptwert Ist z displaystyle z in kartesischen Koordinaten gegeben also z x iy displaystyle z x mathrm i y mit reellen Zahlen x displaystyle x und y displaystyle y dann ergibt sich z x iy z x2 i sgn y z x2 displaystyle sqrt z sqrt x mathrm i y sqrt tfrac z x 2 mathrm i cdot operatorname sgn y cdot sqrt tfrac z x 2 fur den Hauptwert der Quadratwurzel wobei die Funktion sgn displaystyle operatorname sgn fur negative y displaystyle y den Wert 1 und ansonsten also auch fur y 0 displaystyle y 0 und damit anders als bei der Vorzeichenfunktion sgn displaystyle operatorname sgn den Wert 1 hat sgn y 1 fur y 0 1 fur y lt 0 displaystyle operatorname sgn y begin cases 1 amp text fur y geq 0 1 amp text fur y lt 0 end cases Der einzige Nebenzweig von q displaystyle q ist z displaystyle sqrt z Ist z displaystyle z in Polarkoordinaten gegeben z z ei arg z displaystyle z z cdot mathrm e mathrm i cdot arg z mit arg z p p displaystyle arg z in pi pi dann ist der Hauptwert der Quadratwurzel durch z z ei arg z 2 displaystyle sqrt z sqrt z mathrm e mathrm i cdot arg z 2 gegeben wobei z textstyle sqrt z die reelle nichtnegative Quadratwurzel von z displaystyle z ist Der Nebenwert ergibt sich wieder als z z ei arg z 2 p displaystyle sqrt z sqrt z mathrm e mathrm i cdot arg z 2 pi Der Betrag der beiden Wurzeln ergibt sich demnach als die Wurzel aus dem Betrag der komplexen Zahl Beim Hauptwert wird das Argument arg z displaystyle arg z der Winkel von z s u halbiert Die andere Losung ergibt sich geometrisch durch Punktspiegelung dieses Hauptwerts am Ursprung Das Argument einer komplexen Zahl z x iy displaystyle z x mathrm i y ist der orientierte Winkel EOZ displaystyle angle EOZ in der komplexen Zahlenebene die Punkte sind E 1 0 displaystyle E 1 0 O 0 0 displaystyle O 0 0 und Z x y displaystyle Z x y in reellen Koordinaten Im Bild zum folgenden Beispiel sind das Argument von z displaystyle z und das Argument von w1 displaystyle w 1 farbig gekennzeichnet Komplexe Quadratwurzel Ein Zweig der Quadratwurzel Zweiter Zweig Die Riemannsche Flache der Quadratwurzel lasst erkennen wie die beiden Zweige ineinander ubergehen Beispiel Berechnung einer komplexen Quadratwurzel Gesucht sind die Quadratwurzeln aus z 1 i3 displaystyle z 1 mathrm i sqrt 3 Zunachst wird der Betrag des Radikanden ermittelt z 1 i3 1 2 3 2 1 3 4 2 displaystyle z left 1 mathrm i sqrt 3 right sqrt 1 2 sqrt 3 2 sqrt 1 3 sqrt 4 2 Damit ergibt sich der Hauptwert der Quadratwurzel zu w1 2 1 2 i sgn 3 2 1 2 12 i 1 32 2 12 i 123 displaystyle begin aligned w 1 amp sqrt tfrac 2 1 2 mathrm i cdot operatorname sgn sqrt 3 cdot sqrt tfrac 2 1 2 0 3em amp sqrt tfrac 1 2 mathrm i cdot 1 cdot sqrt tfrac 3 2 sqrt 2 cdot left tfrac 1 2 mathrm i cdot tfrac 1 2 sqrt 3 right end aligned Die andere Wurzel erhalt man durch Vorzeichenumkehr w2 w1 2 12 i 123 displaystyle w 2 w 1 sqrt 2 cdot left tfrac 1 2 mathrm i cdot tfrac 1 2 sqrt 3 right Potenzgesetz Das Potenzgesetz a b r ar br P displaystyle a cdot b r a r cdot b r qquad qquad qquad qquad qquad qquad quad text P gilt bei r 1 2 displaystyle r 1 2 nicht fur alle a b C displaystyle a b in mathbb C auch nicht fur die Hauptwerte der Wurzeln Das sieht man schon an dem sich durch die weitere Spezifizierung a b z displaystyle a b z ergebenden Spezialfall z2 z 2 displaystyle sqrt z 2 left sqrt z right 2 der sich wegen der Identitat z 2 z displaystyle left sqrt z right 2 z zu z2 z displaystyle sqrt z 2 z vereinfachen lasst wonach offenbar schon jede negative Zahl ein Gegenbeispiel liefert etwa z 1 displaystyle z 1 Wegen 1 2 1 displaystyle 1 2 1 und arg 1 0 displaystyle arg 1 0 hat der Hauptwert von 1 2 textstyle sqrt 1 2 das Argument arg 1 0 2 0 textstyle arg sqrt 1 0 2 0 wahrend der Hauptwert von 1 displaystyle 1 das Argument arg 1 p displaystyle arg 1 pi hat Bemerkungen Da Hauptwerte von Wurzeln aus positiven Radikanden positiv sein mussen zeigt das Gegenbeispiel dass es eine Quadratwurzelfunktion fur die das Potenzgesetz P displaystyle text P fur alle a b C displaystyle a b in mathbb C gilt nicht geben kann Fur r 1 2 displaystyle r 1 2 und beliebige a b C displaystyle a b in mathbb C kann man in P displaystyle text P die Vorzeichen von zwei der drei Wurzeln frei wahlen wonach genau eine Moglichkeit fur das Vorzeichen der letzten dritten ubrig bleibt Quadratwurzeln modulo nAuch im Restklassenring Z nZ displaystyle mathbb Z n mathbb Z lassen sich Quadratwurzeln definieren Ganz analog zu den reellen und komplexen Zahlen heisst q displaystyle q eine Quadratwurzel von x displaystyle x wenn gilt q2 xmodn displaystyle q 2 equiv x bmod n Allerdings muss man sich zur Berechnung von Quadratwurzeln modulo n displaystyle n anderer Methoden bedienen als beim Berechnen reeller oder komplexer Quadratwurzeln Um die Quadratwurzeln von x displaystyle x modulo n displaystyle n zu bestimmen kann man folgendermassen vorgehen Zuerst bestimmt man die Primfaktorzerlegung n p1m1 p2m2 pkmk displaystyle n p 1 m 1 cdot p 2 m 2 dotsm p k m k des Moduls n displaystyle n und anschliessend die Losungen modulo der einzelnen Primzahlpotenzen pm displaystyle p m Diese Losungen setzt man schliesslich unter Anwendung des Chinesischen Restsatzes zur gesuchten Losung zusammen Berechnung von Quadratwurzeln modulo einer Primzahl p Der Fall p 2 displaystyle p 2 ist einfach Wegen 02 0 12 1 displaystyle 0 2 0 1 2 1 und 1 0mod2 displaystyle 1 not equiv 0 bmod 2 hat modulo 2 jede Zahl eine eindeutig bestimmte Quadratwurzel namlich sich selbst Fur Primzahlen p displaystyle p ungleich 2 geschieht das Berechnen der Quadratwurzeln von x displaystyle x so Um zu testen ob x displaystyle x uberhaupt eine Quadratwurzel in Z pZ displaystyle mathbb Z p mathbb Z hat berechnet man den Wert des Legendre Symbols xp xp 12modp displaystyle left frac x p right equiv x frac p 1 2 bmod p denn es gilt xp 1 wenn x quadratischer Nichtrest modulo p ist0 wenn x und p nicht teilerfremd sind 1 wenn x ein quadratischer Rest modulo p ist displaystyle left frac x p right begin cases 1 amp text wenn x text quadratischer Nichtrest modulo p text ist 0 amp text wenn x text und p text nicht teilerfremd sind 1 amp text wenn x text ein quadratischer Rest modulo p text ist end cases Im ersten Falle besitzt x displaystyle x keine Quadratwurzel in Z pZ displaystyle mathbb Z p mathbb Z und im zweiten Fall nur die Quadratwurzel 0 Der interessante Fall ist also der dritte Fall und daher nehmen wir im Folgenden an dass xp 1 displaystyle bigl tfrac x p bigr 1 gilt Berechnung fur den Fall p mod 4 3 Ist das Legendre Symbol xp displaystyle bigl tfrac x p bigr gleich 1 dann sind q xp 14modp displaystyle q equiv pm x frac p 1 4 bmod p die beiden Quadratwurzeln von x displaystyle x modulo p displaystyle p Berechnung fur den Fall p mod 4 1 Ist das Legendre Symbol xp displaystyle bigl tfrac x p bigr gleich 1 dann sind q x2r Wp 14 Wp 34 modp displaystyle q equiv pm frac x 2r left W frac p 1 4 W frac p 3 4 right bmod p die beiden Quadratwurzeln von x displaystyle x modulo p displaystyle p Hierbei wahlt man r displaystyle r so dass r2 4xp 1 displaystyle left frac r 2 4x p right 1 gilt Dazu kann man einfach verschiedene Werte von r displaystyle r testen Die Folge Wn displaystyle W n ist rekursiv durch Wn r2 x 2 wenn n 1Wn 22 2 wenn n geradeW n 1 2W n 1 2 W1 wenn n gt 1 ungerade displaystyle W n begin cases r 2 x 2 amp text wenn n 1 W n 2 2 2 amp text wenn n text gerade W n 1 2 W n 1 2 W 1 amp text wenn n gt 1 text ungerade end cases definiert Rechenbeispiel fur x 3 displaystyle x 3 und p 37 displaystyle p 37 Nach obiger Formel sind die Quadratwurzeln von x displaystyle x durch q x2r W9 W10 mod37 displaystyle q equiv pm frac x 2r left W 9 W 10 right bmod 3 7 gegeben Fur r displaystyle r findet man durch Probieren den Wert r 2 displaystyle r 2 denn es gilt r2 4xp r2 4x p 12 8 18 36 1mod37 displaystyle left frac r 2 4x p right equiv r 2 4x frac p 1 2 equiv 8 18 equiv 36 equiv 1 bmod 3 7 Die Werte fur W9 displaystyle W 9 und W10 displaystyle W 10 ergeben sich so W1 r2 x 2 4 3 2 24mod37W2 W12 2 242 2 19mod37W3 W1W2 W1 24 19 24 25mod37W4 W22 2 192 2 26mod37W5 W2W3 W1 19 25 24 7mod37W9 W4W5 W1 26 7 24 10mod37W10 W52 2 72 2 10mod37 displaystyle begin matrix W 1 amp equiv amp r 2 x 2 amp equiv amp 4 3 2 amp equiv amp 24 amp bmod 3 7 W 2 amp equiv amp W 1 2 2 amp equiv amp 24 2 2 amp equiv amp 19 amp bmod 3 7 W 3 amp equiv amp W 1 W 2 W 1 amp equiv amp 24 cdot 19 24 amp equiv amp 25 amp bmod 3 7 W 4 amp equiv amp W 2 2 2 amp equiv amp 19 2 2 amp equiv amp 26 amp bmod 3 7 W 5 amp equiv amp W 2 W 3 W 1 amp equiv amp 19 cdot 25 24 amp equiv amp 7 amp bmod 3 7 W 9 amp equiv amp W 4 W 5 W 1 amp equiv amp 26 cdot 7 24 amp equiv amp 10 amp bmod 3 7 W 10 amp equiv amp W 5 2 2 amp equiv amp 7 2 2 amp equiv amp 10 amp bmod 3 7 end matrix Einsetzen dieser Werte ergibt q x2r W9 W10 34 10 10 15mod37 displaystyle q equiv pm frac x 2r left W 9 W 10 right equiv pm frac 3 4 10 10 equiv pm 15 bmod 3 7 Das heisst 15 und 22 sind die beiden Quadratwurzeln von 3 modulo 37 Quadratwurzeln aus Matrizen Hauptartikel Quadratwurzel einer Matrix Als Wurzel einer quadratischen Matrix A displaystyle A bezeichnet man alle Matrizen B displaystyle B die mit sich selbst multipliziert A displaystyle A ergeben A B B B ist Wurzel von A displaystyle A B cdot B Leftrightarrow B text ist Wurzel von A Wie schon bei der Wurzel aus reellen oder komplexen Zahlen ist die Wurzel aus Matrizen nicht unbedingt eindeutig Betrachtet man aber nur positiv definite symmetrische Matrizen so ist die Wurzelbildung eindeutig Jede positiv definite symmetrische Matrix A displaystyle A besitzt eine eindeutig bestimmte positiv definite symmetrische Wurzel A12 displaystyle A frac 1 2 Man erhalt sie indem man A displaystyle A mithilfe einer orthogonalen Matrix diagonalisiert dies ist nach dem Spektralsatz stets moglich und dann die Diagonalelemente durch ihre Wurzeln ersetzt dabei ist jedoch stets die positive Wurzel zu wahlen Siehe auch Cholesky Zerlegung Die Eindeutigkeit folgt daraus dass die Exponentialabbildung ein Diffeomorphismus vom Vektorraum der symmetrischen Matrizen auf die Teilmenge der positiv definiten symmetrischen Matrizen ist Quadratwurzel aus einem genaherten IntegraloperatorMan kann die bestimmte Integral Funktion G gi g xi displaystyle G g i g x i von 0 bis xi displaystyle x i mit xi iDx displaystyle x i i Delta x und i 0 1 n 1 displaystyle i 0 1 dotsc n 1 einer vorgegebenen Funktion F fi f xi displaystyle F f i f x i die an den aquidistanten Stutzstellen xi displaystyle x i die Werte fi displaystyle f i annimmt als Matrizenmultiplikation G FI displaystyle G FI wie folgt numerisch nahern fur n 4 displaystyle n 4 G FI g0g1g2g30g0g1g200g0g1000g0 f0f1f2f30f0f1f200f0f1000f0 DxDxDxDx0DxDxDx00DxDx000Dx displaystyle G FI begin pmatrix g 0 amp g 1 amp g 2 amp g 3 0 amp g 0 amp g 1 amp g 2 0 amp 0 amp g 0 amp g 1 0 amp 0 amp 0 amp g 0 end pmatrix begin pmatrix f 0 amp f 1 amp f 2 amp f 3 0 amp f 0 amp f 1 amp f 2 0 amp 0 amp f 0 amp f 1 0 amp 0 amp 0 amp f 0 end pmatrix begin pmatrix Delta x amp Delta x amp Delta x amp Delta x 0 amp Delta x amp Delta x amp Delta x 0 amp 0 amp Delta x amp Delta x 0 amp 0 amp 0 amp Delta x end pmatrix Es ist anschaulich klar dass man diese Operation wiederholen kann und damit das Doppelintegral H hi h xi displaystyle H h i h x i erhalt H GI FII FI2 displaystyle H GI FII FI 2 So kann man die Matrix I displaystyle I als numerisch genaherten Integraloperator auffassen Die Matrix I displaystyle I ist nicht diagonalisierbar und ihre jordansche Normalform lautet Dx1000Dx1000Dx1000Dx displaystyle begin pmatrix Delta x amp 1 amp 0 amp 0 0 amp Delta x amp 1 amp 0 0 amp 0 amp Delta x amp 1 0 amp 0 amp 0 amp Delta x end pmatrix Um eine Quadratwurzel daraus zu ziehen konnte man so vorgehen wie bei den nicht diagonalisierbaren Matrizen beschrieben Es gibt jedoch in diesem Fall eine direktere formale Losung wie folgt Ib a0a1a2a30a0a1a200a0a1000a0 displaystyle I beta begin pmatrix alpha 0 amp alpha 1 amp alpha 2 amp alpha 3 0 amp alpha 0 amp alpha 1 amp alpha 2 0 amp 0 amp alpha 0 amp alpha 1 0 amp 0 amp 0 amp alpha 0 end pmatrix mit a0 Dx b displaystyle alpha 0 Delta x beta ak j 1kG b 1 1 j 1ak jG j 1 G b j 1 displaystyle alpha k sum j 1 k frac Gamma beta 1 1 j 1 alpha k j Gamma j 1 Gamma beta j 1 und k 1 2 n 1 displaystyle k 1 2 dotsc n 1 Darin bezeichnen die Indizes von a displaystyle alpha die Subdiagonalen 0 ist die Diagonale und der Exponent b displaystyle beta ist gleich 12 displaystyle tfrac 1 2 Setzt man Dx displaystyle Delta x als reell und positiv voraus so ist Dx 12 displaystyle Delta x frac 1 2 reell und definitionsgemass positiv Damit kann man ein halbes bestimmtes Integral L li l xi displaystyle L l i l x i von 0 bis xi displaystyle x i der Funktion f x displaystyle f x wie folgt numerisch nahern L FIb l0l1l2l30l0l1l200l0l1000l0 f0f1f2f30f0f1f200f0f1000f0 a0a1a2a30a0a1a200a0a1000a0 displaystyle L FI beta begin pmatrix l 0 amp l 1 amp l 2 amp l 3 0 amp l 0 amp l 1 amp l 2 0 amp 0 amp l 0 amp l 1 0 amp 0 amp 0 amp l 0 end pmatrix begin pmatrix f 0 amp f 1 amp f 2 amp f 3 0 amp f 0 amp f 1 amp f 2 0 amp 0 amp f 0 amp f 1 0 amp 0 amp 0 amp f 0 end pmatrix begin pmatrix alpha 0 amp alpha 1 amp alpha 2 amp alpha 3 0 amp alpha 0 amp alpha 1 amp alpha 2 0 amp 0 amp alpha 0 amp alpha 1 0 amp 0 amp 0 amp alpha 0 end pmatrix Sucht man alle Operatoren die mit sich selbst multipliziert den angenaherten Integraloperator I displaystyle I ergeben so muss man zusatzlich das negative Vorzeichen einsetzen das heisst es gibt zwei Losungen I12 displaystyle pm I frac 1 2 Zum Herleiten der Formel kann man zunachst I displaystyle I invertieren das Resultat mit b displaystyle beta potenzieren und zuletzt nochmals invertieren Siehe auchWurzel aus 2 Euklids Beweis fur Irrationalitat von Wurzel 2 Wurzel aus 3 Wurzel Mathematik Modulo Restklassenring Quadratwurzelgesetz von Penrose QuadratwurzelungleichungWeblinksCommons Quadratwurzel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Quadratwurzel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Eric W Weisstein Square Root In MathWorld englisch BelegeQuadratwurzel In Guido Walz Hrsg Lexikon der Mathematik 2 Auflage Band 4 Springer Verlag GmbH Heidelberg 2017 ISBN 978 3 662 53499 1 S 305 dnb de Die Gultigkeit des Potenzgesetzes P displaystyle text P fur Quadratwurzeln wird an der zitierten Stelle nicht aber gelegentlich in der Literatur fur negative reelle Radikanden unterstellt Klaus Fritzsche Tutorium Mathematik fur Einsteiger Springer Verlag 2016 ISBN 978 3 662 48910 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche

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