Ein Telefonbuch enthält eine alphabetische Auflistung aller Teilnehmer eines Telefonnetzes meist unterteilt in Regionen
Telefonbuch

Ein Telefonbuch enthält eine alphabetische Auflistung aller Teilnehmer eines Telefonnetzes, meist unterteilt in Regionen, mitsamt ihren zugehörigen und eindeutigen Telefonnummern. Nicht enthalten sind Geheimnummern oder Telefonnummern, bei denen der Kunde einer Eintragung widersprochen hat oder keine Veröffentlichung in den Printmedien wünscht. Durch die vielfach enthaltenen Adressen können Telefonbücher auch als Adressbuch verwendet werden.
Zum Schutz vor widerrechtlicher Nutzung und Weiterverkauf der Adressdaten, zum Beispiel für Marketingzwecke, enthalten Telefonbücher sogenannte „Kontrolleinträge“, also Adressen von fiktiven Personen (ähnlich den fingierten Artikeln in Lexika). Damit könnten unrechtmäßige Nutzer der Daten aufgespürt werden. Wenn beispielsweise ein fiktiver Name auch im Telefonbuch eines anderen Anbieters erscheint, ist offensichtlich, dass der andere Anbieter die Telefondatensätze kopiert hat.
Die Printverzeichnisse werden von den Telefonbuchverlagen meist einmal pro Jahr herausgegeben. Die verschiedenen Ausgabe zu verschiedenen Terminen um Redaktion und Druckerei gleichmäßig auszulasten.
Darüber hinaus sind die Telefonnummern heute auch über das Internet oder auf CD-ROM erhältlich. Dort werden neben den regelmäßig aktualisierten Kontaktdaten oft zahlreiche Zusatzfunktionen wie Internetadressen, Kartenausschnitte des Wohnorts oder Routenplaner geboten. Die anrufbare Telefonauskunft, kurz Auskunft, war vor Jahrzehnten kostenlos. Telefonbücher sind für effizientes Nachschlagen gestaltet, weisen jedoch mehr oder weniger auch Werbeeinschaltungen auf.
Vollständigkeit
Vor der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes (in Europa in den 1980er- und 1990er-Jahren) war das Telefonbuch eine nahezu vollständige Aufstellung sämtlicher Haushalte, da einerseits in den 1980er Jahren bereits fast jeder Haushalt über einen Telefonanschluss verfügte, andererseits der Eintrag im Telefonbuch für den Anschlussinhaber verpflichtend war.
Mittlerweile hat sich der Markt dahingehend verändert, dass sich mehrere Wettbewerber das ehemalige Monopol der Telefonbuchherausgeber teilen. Aber auch in Zeiten neuer Kommunikationstechnologien von der Mobil- bis hin zur IP-Telefonie sind die Telefonbuchverleger weiterhin bemüht, durch zusätzliche eigenständige Recherchen den Datenbestand vollständig und aktuell zu halten. Traditionelle Festnetzanschlüsse lassen sich nach der engen Definition der Adresse (ortsfeste Anschrift) teilweise noch dem geografischen Ende der Telefonleitung zuordnen. Mobile Telefonnummern sind an den veränderlichen Aufenthalt des Endgeräts gekoppelt und können daher nur schwer in traditionelle Telefonbücher, die auf einem Regionalprinzip beruhen, eingegliedert werden. Hier werden sie in der Regel zusätzlich zu Festnetzanschlüssen für einen Inhaber angegeben. Ähnliches gilt für IP-Telefonie-Rufnummern oder gar Internetdienste wie Skype. Darüber hinaus lassen sich solche Daten weder einfach erfassen, da die Benutzer ihre Anschrift nicht angeben, noch wünschen die meisten Benutzer ihren Benutzernamen unter Zuordnung zu einem Klarnamen in einem gedruckten Verzeichnis mit Wohnanschrift zu finden.
In heutigen Telefonbüchern sind bei weitem nicht mehr alle Bewohner einer Stadt aufgeführt – einerseits weil viele Anschlussinhaber aus Datenschutzgründen (z. B. wegen unerwünschter Werbeanrufe oder über das Telefon begangener Betrügereien, etwa dem Enkeltrick) keinen Eintrag mehr wünschen – zum anderen gibt es durch die Verbreitung des Mobilfunks mittlerweile viele Personen, die gar keinen Festnetzanschluss haben.
Geschichte und lokale Eigenheiten



Das erste Telefonbuch überhaupt erschien am 21. Februar 1878 in New Haven, Connecticut. Es war eine Liste mit 50 Einträgen.
Deutschland
1877 hatte Generalpostmeister Heinrich von Stephan in einer Zeitschrift das von Philipp Reis erfundene Telefon entdeckt. Am 26. Oktober 1877 wurden in Berlin unter seiner und Generaltelegraphendirektor Buddes Regie erfolgreiche Übertragungsversuche durchgeführt, die die Errichtung eines ersten Telefonnetzes in Deutschland zur Folge hatten. Am 14. Juli 1881 wurde in Berlin das erste deutsche Telefonbuch mit dem Titel „Verzeichniss der bei der Fernsprecheinrichtung Betheiligten“ herausgegeben. Von Stephan bestand darauf, die deutsche Bezeichnung für Telefon zu verwenden. Dieses Verzeichnis enthielt 185 Einträge, alphabetisch sortiert und aufgeteilt in vier Spalten mit Nummer, Namen oder Firmennennung, der „Bezeichnung des Standes oder Geschäftszweiges“ sowie der Adresse von „Wohnung oder Geschäftslokal“. Im Berliner Volksmund wurde das erste Telefonbuch Deutschlands auch „Buch der Narren“ genannt, weil dem Menschen auf der Straße die ersten deutschen Teilnehmer leidtaten, die auf diesen „Schwindel aus Amerika“ hereingefallen waren.
1889 konnte von Stephan den zehntausendsten Anschluss verkünden. Ausgefallen sind die Telefonbücher Deutschlands in den Jahren 1917 wegen Papiermangels aufgrund des Ersten Weltkriegs und ab 1942 während des Zweiten Weltkriegs. Auch die früher für viele Städte verfügbaren Adressbücher, die alle Einwohner einer Stadt auflisteten, enthielten mitunter Telefonnummern.
Obwohl es zunächst als reines Verzeichnis gedacht war, erschien bereits 1897 die erste Werbeanzeige im Kölner „Telephon-Teilnehmer-Verzeichnis“ und begründete die Geschichte des Telefonbuchs als Informations- und Werbemedium. Durch seine Auslieferung als Amtliches Fernsprechbuch an alle Fernsprechteilnehmer erreichte es in den 1970er-Jahren eine massenhafte Verbreitung in den deutschen Haushalten. Seit der Privatisierung in den 1980er-Jahren ist es als „Telefonbuch“ erhältlich.
Die Eintragung im Telefonbuch war lange Zeit für jeden Anschlussinhaber verpflichtend, nur bei besonderen Umständen (z. B. wenn die private Telefonnummer einer prominenten Person nicht bekannt werden sollte) konnte darauf verzichtet werden. Heute ist die Nennung im Telefonbuch dagegen freiwillig.
2006 gab es 125 regionale Ausgaben mit einer Gesamtauflage von 32 Mio. Exemplaren. Die größte Auflage gab es in Berlin. Der gesamte Branchenumsatz wurde im Jahr 2006 auf ca. 1 Mrd. € geschätzt.
Online-Ausgaben der Telefonbücher bieten dem Nutzer neue Serviceangebote, die das Finden von Einträgen erleichtern. Statistiken zeigen, dass die Zugriffszahlen auf das Onlineangebot kontinuierlich ansteigen. Ebenfalls wird eine App für iPhone, Windows Phone, Blackberry und Android-Smartphones angeboten. Seit 2014 erscheinen neben dem umfassenden Telefonbuch-Kompendium noch Spezialverzeichnisse wie der „TB Guide“ für die Städte Berlin, Hamburg und München (Stand: Januar 2015).
Bis zum Inkrafttreten des Telekommunikationsmodernisierungsgesetz (BGBl. 2021 I S. 1858) am 1. Dezember 2021 war die in der Regel einmal jährliche Herausgabe eines gedruckten öffentlichen Teilnehmerverzeichnisses als Universaldienstleistung und damit als unabdingbare Grundversorgung verpflichtend gem. § 78 Abs. 2 Nr. 3 TKG a. F. in Verbindung mit §§ 45m, 104 TKG a. F. Universaldienstleistungen wurden damals durch die Deutsche Telekom erbracht, deren Tochter DeTeMedien im Zusammenwirken mit Telefonbuchverlagen diese Verpflichtung mit der jährlichen Herausgabe von „Das Telefonbuch“ erfüllte.
Österreich
In Österreich wurde das erste Telefonverzeichnis am 15. Juni 1881 veröffentlicht. Dabei handelte es sich um eine Werbeeinschaltung im humoristischen Volksblatt Kikeriki, die nur einige wenige Einträge von Prominenten enthielt. Das erste offizielle Verzeichnis mit allen Anschlüssen erschien Ende 1881 mit der Eröffnung der ersten Wiener Fernmeldezentrale.
Mit steigender Anschlusszahl wurden die Ausgaben des Amtlichen Telefonbuchs dicker, obwohl mit kleinerer, schmaler Schrift, Abkürzungen und dünneren Papier gegengesteuert wurde. Zunehmend wurden Bundesländerausgaben in mehrere Bände geteilt. Wien in 3 Alphabet-Teile (A–H …) und ein Berufs- und Branchenverzeichnis (BBV, kurz: Branchenverzeichnis, auch: Gelbe Seiten) als 4. Band. Niederösterreich gebietsweise; Öberösterreich und die Steiermark jeweils in die Landeshauptstadt (mit Gelbe Seiten) und den Rest (ohne); Tirol in Innsbruck (mit BBV), Oberland und Unterland.
Telefonbücher wurden in den 1970ern durch Vor-die-Wohnungstür-Legen vom Briefträger zugestellt. Kostenlos (optional alle Teile des Bundeslandes) für jeden Inhaber eines Festnetzanschlusses der ÖPT. Kostengünstig für 10 ATS pro Band nachbeschaffbar beim nächsten Postamt.
Der Herold-Verlag gab das Amtliche heraus, insbesondere für Firmen erschienen deutlich dünnere mit demselben Verzeichnisinhalt.
2017 erhielten noch rund 200.000 Wiener die Papierbände, 2023 (im Juni erschienen) nur mehr 155.000. Die Gesamtauflage über alle Bundesländer hinweg sank von einem Maximum von 7 Millionen auf etwa 4 Millionen.
Auf das aktuelle österreichische Telefonbuch kann online zugegriffen werden.
Schweiz

1880 erschien das erste Telefonverzeichnis in der Stadt Zürich als Abonnentenliste der damaligen „Zürcher Telephon-Gesellschaft“ mit gerade mal 98 Einträgen. 1881 folgte Basel und brachte ein eigenes Teilnehmerverzeichnis heraus. Das Telefonbuch entwickelte sich in der Schweiz rasant. Bereits 1900 existierten 38.000 Einträge, 1959 waren es eine Million und heute rund 4,3 Millionen Einträge.
Das Schweizer Telefonbuch gibt es auch online bei local.ch, search.ch, help.ch und www.zip.ch und für den Zugriff vom Mobiltelefon, beispielsweise als Mobile App von local.ch und search.ch für Smartphones und Tablets.
Von 2013 bis 2022 gab das Unternehmen Localsearch das Telefonbuch Local Guide in rund 100 regionalen Ausgaben heraus. 2022 wurde der Druck der Telefonbücher wegen zurückgehender Nachfrage eingestellt.
Niederlande
Auch in den Niederlanden erscheint 2023 kein Telefonbuch aus Papier mehr.
Welt
Es gibt das Phonebook of the World. Die Firma yellow.com verfügte einmal über ein Verzeichnis der Telefonbücher aus allen Erdteilen, hat aber ein neues Modell, so dass dort teils veraltete Telefonbücher nur noch über das Internetarchiv abgerufen werden können.
Sortierung
Die Teilnehmer können innerhalb des Telefonbuchs nach Orten gruppiert sein. Zu vielen Telefonbüchern gibt es die sogenannten „Gelben Seiten“, in denen gewerbliche Teilnehmer nach Branchen geordnet sind; erweiterte Einträge zum Unternehmen sind kostenpflichtig.
Beachtenswert ist die Behandlung von Umlauten bei der Sortierung der Namen. Sie unterscheidet sich zum einen von Lexika und zum anderen zwischen verschiedenen deutschsprachigen Ländern, siehe → Alphabetische Sortierung.
In den meisten Ländern werden Privatteilnehmer nach ihrem Familiennamen einsortiert. In Island werden die Teilnehmer – in Ermangelung von Familiennamen – nach den Vornamen sortiert.
Bedeutung für die Familienforschung
Frühere Ausgaben von Telefonbüchern sind eine wertvolle Quelle für die Familienforschung. Im Unterschied zu den für einige Großstädte noch etwa bis zur Jahrtausendwende aufgelegten Adressbüchern erschienen sie flächendeckend und zudem mit größerer Regelmäßigkeit. Im Gegensatz zu den meisten Adressbüchern sind nicht alle volljährigen Familienmitglieder eines Haushalts, sondern nur der Name des oder der Anschlussinhaber aufgeführt. Zudem konnten die Fernsprechteilnehmer selbst zu der Zeit, als ein Eintrag im Telefonbuch noch verpflichtend war, sowohl auf die Angabe ihres vollständigen Vornamens als auch ihrer Anschrift verzichten. Ein Vorteil gegenüber den Adressbüchern ist wiederum, dass bei einer Aufführung mehrerer Namen zu einem Telefonanschluss (oftmals beider Ehepartner) diese eindeutig einem gemeinsamen Haushalt zugeordnet sind, während bei Adressbüchern dieselben Personen nur untereinander aufgeführt sind, im Falle eines Mehrfamilienhauses demnach auch in unterschiedlichen Wohnungen gelebt haben könnten und je nach Häufigkeit des Familiennamens nicht einmal eine Verwandtschaft sicher angenommen werden kann. Außerdem ist innerhalb eines Vorwahlbereichs mittels der Telefonnummer im Zeitablauf eine eindeutigere Identifizierung einer Person gewährleistet, als dies allein über den Namen und die wechselnde Anschrift der Fall ist.
Trivia
- Das Titelbild der Ausgabe des Berliner Telefonbuches des Jahres 2008 zeigte aufgrund eines Missgeschicks an Stelle des Roten Rathauses das Rathaus von München.
- Das Zerreißen eines Telefonbuchs ist ein klassischer Zaubertrick.
- Der Kirchenhistoriker Ernst Benz veröffentlichte anhand des Telefonbuches von San Francisco in den 1960er-Jahren Überlegungen zur Religionsgeschichte.
Literatur
- Gerhild H. M. Komander: Berlins erstes Telefonbuch 1881. Berlin Story Verlag, 2006, ISBN 3-929829-33-9
- Ammon Shea: The Phone Book: The Curious History of the Book That Everyone Uses But No One Reads. Perigee Trade, 2010, ISBN 0-399-53593-4.
- Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens. Herausgegeben im Auftrag des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen; Neubearbeitete Ausgabe, Bundesdruckerei Berlin, 1970, Band A–F, S. 520–521.
Weblinks
- Literatur von und über Telefonbuch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kalenderblatt: Erstes deutsches Telefonbuch (geschichtlicher Abriss auf den Seiten der Deutschen Welle)
Einzelnachweise
- Digital Rights Management mit falschen Telefonbucheinträgen heise.de, 26. September 2004.
- Falsche Telefonbucheinträge laut Telekom Austria gesetzlich vorgeschrieben heise.de, 29. September 2004.
- 1881 Berlins erstes Telefonbuch Autor: Gerhild H. M. Komander in Google books
- Das Telefonbuch feiert seinen 125. Geburtstag, teltarif.de
- Das deutsche Telefonbuch, online
- http://www.tb-guide.de/
- 155.000 Telefonbücher für Wien orf.at, 11. September 2023, abgerufen am 12. September 2023.
- Schweizer Telefonbücher ab 1880, PTT-Archiv, auf dem Onlineportal PTT-Archiv & Sammlungen Museum für Kommunikation.
- www.local.ch - Schweizer Telefonbuch online
- www.search.ch - Die Schweizer Suchmaschine
- www.help.ch - Die Schweizer Firmen-Suchmaschine
- Schweizer Telefonbuch von local.ch als Mobile App für Smartphones und Tablets
- Schweizer Telefonbuch von search.ch als Mobile App für Smartphones und Tablets
- Rückläufige Zahlen: Das gedruckte Telefonbuch wird nach 142 Jahren eingestellt. In: 20 Minuten. 14. September 2022, abgerufen am 14. September 2022.
- 155.000 Telefonbücher für Wien orf.at, 11. September 2023, abgerufen am 12. September 2023.
- PhonebookoftheWorld.com: Verzeichnis von Telefonbüchern aus allen Erdteilen.
- yellow.com: Verzeichnis von Telefonbüchern aus allen Erdteilen ( vom 17. Oktober 2011 im Internet Archive)
- Deutschland, Telefonbuchindizes, 2001 und 2003, Ancestry
- Münchner Rathaus ziert Berliner Telefonbuch Der Spiegel vom 2008
- siehe Ernst Benz: San Francisco und die Religionsgeschichte im Telefonbuch, in: Benz: Geist und Landschaft, Klett-Verlag, Stuttgart 1972, Seite 83-103, erste Veröffentlichung 1966
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ein Telefonbuch enthalt eine alphabetische Auflistung aller Teilnehmer eines Telefonnetzes meist unterteilt in Regionen mitsamt ihren zugehorigen und eindeutigen Telefonnummern Nicht enthalten sind Geheimnummern oder Telefonnummern bei denen der Kunde einer Eintragung widersprochen hat oder keine Veroffentlichung in den Printmedien wunscht Durch die vielfach enthaltenen Adressen konnen Telefonbucher auch als Adressbuch verwendet werden Zum Schutz vor widerrechtlicher Nutzung und Weiterverkauf der Adressdaten zum Beispiel fur Marketingzwecke enthalten Telefonbucher sogenannte Kontrolleintrage also Adressen von fiktiven Personen ahnlich den fingierten Artikeln in Lexika Damit konnten unrechtmassige Nutzer der Daten aufgespurt werden Wenn beispielsweise ein fiktiver Name auch im Telefonbuch eines anderen Anbieters erscheint ist offensichtlich dass der andere Anbieter die Telefondatensatze kopiert hat Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Printverzeichnisse werden von den Telefonbuchverlagen meist einmal pro Jahr herausgegeben Die verschiedenen Ausgabe zu verschiedenen Terminen um Redaktion und Druckerei gleichmassig auszulasten Daruber hinaus sind die Telefonnummern heute auch uber das Internet oder auf CD ROM erhaltlich Dort werden neben den regelmassig aktualisierten Kontaktdaten oft zahlreiche Zusatzfunktionen wie Internetadressen Kartenausschnitte des Wohnorts oder Routenplaner geboten Die anrufbare Telefonauskunft kurz Auskunft war vor Jahrzehnten kostenlos Telefonbucher sind fur effizientes Nachschlagen gestaltet weisen jedoch mehr oder weniger auch Werbeeinschaltungen auf VollstandigkeitVor der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes in Europa in den 1980er und 1990er Jahren war das Telefonbuch eine nahezu vollstandige Aufstellung samtlicher Haushalte da einerseits in den 1980er Jahren bereits fast jeder Haushalt uber einen Telefonanschluss verfugte andererseits der Eintrag im Telefonbuch fur den Anschlussinhaber verpflichtend war Mittlerweile hat sich der Markt dahingehend verandert dass sich mehrere Wettbewerber das ehemalige Monopol der Telefonbuchherausgeber teilen Aber auch in Zeiten neuer Kommunikationstechnologien von der Mobil bis hin zur IP Telefonie sind die Telefonbuchverleger weiterhin bemuht durch zusatzliche eigenstandige Recherchen den Datenbestand vollstandig und aktuell zu halten Traditionelle Festnetzanschlusse lassen sich nach der engen Definition der Adresse ortsfeste Anschrift teilweise noch dem geografischen Ende der Telefonleitung zuordnen Mobile Telefonnummern sind an den veranderlichen Aufenthalt des Endgerats gekoppelt und konnen daher nur schwer in traditionelle Telefonbucher die auf einem Regionalprinzip beruhen eingegliedert werden Hier werden sie in der Regel zusatzlich zu Festnetzanschlussen fur einen Inhaber angegeben Ahnliches gilt fur IP Telefonie Rufnummern oder gar Internetdienste wie Skype Daruber hinaus lassen sich solche Daten weder einfach erfassen da die Benutzer ihre Anschrift nicht angeben noch wunschen die meisten Benutzer ihren Benutzernamen unter Zuordnung zu einem Klarnamen in einem gedruckten Verzeichnis mit Wohnanschrift zu finden In heutigen Telefonbuchern sind bei weitem nicht mehr alle Bewohner einer Stadt aufgefuhrt einerseits weil viele Anschlussinhaber aus Datenschutzgrunden z B wegen unerwunschter Werbeanrufe oder uber das Telefon begangener Betrugereien etwa dem Enkeltrick keinen Eintrag mehr wunschen zum anderen gibt es durch die Verbreitung des Mobilfunks mittlerweile viele Personen die gar keinen Festnetzanschluss haben Geschichte und lokale EigenheitenUmschlag des ersten Berliner Telefonbuchs vom 14 Juli 1881Telefonbuch fur Sudtirol von 1925Titelseite des Amtlichen Fernsprechbuches fur den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin 1941 1534 Seiten Das erste Telefonbuch uberhaupt erschien am 21 Februar 1878 in New Haven Connecticut Es war eine Liste mit 50 Eintragen Deutschland Hauptartikel Das Telefonbuch Hauptartikel Das Ortliche Hauptartikel Gelbe Seiten 1877 hatte Generalpostmeister Heinrich von Stephan in einer Zeitschrift das von Philipp Reis erfundene Telefon entdeckt Am 26 Oktober 1877 wurden in Berlin unter seiner und Generaltelegraphendirektor Buddes Regie erfolgreiche Ubertragungsversuche durchgefuhrt die die Errichtung eines ersten Telefonnetzes in Deutschland zur Folge hatten Am 14 Juli 1881 wurde in Berlin das erste deutsche Telefonbuch mit dem Titel Verzeichniss der bei der Fernsprecheinrichtung Betheiligten herausgegeben Von Stephan bestand darauf die deutsche Bezeichnung fur Telefon zu verwenden Dieses Verzeichnis enthielt 185 Eintrage alphabetisch sortiert und aufgeteilt in vier Spalten mit Nummer Namen oder Firmennennung der Bezeichnung des Standes oder Geschaftszweiges sowie der Adresse von Wohnung oder Geschaftslokal Im Berliner Volksmund wurde das erste Telefonbuch Deutschlands auch Buch der Narren genannt weil dem Menschen auf der Strasse die ersten deutschen Teilnehmer leidtaten die auf diesen Schwindel aus Amerika hereingefallen waren 1889 konnte von Stephan den zehntausendsten Anschluss verkunden Ausgefallen sind die Telefonbucher Deutschlands in den Jahren 1917 wegen Papiermangels aufgrund des Ersten Weltkriegs und ab 1942 wahrend des Zweiten Weltkriegs Auch die fruher fur viele Stadte verfugbaren Adressbucher die alle Einwohner einer Stadt auflisteten enthielten mitunter Telefonnummern Obwohl es zunachst als reines Verzeichnis gedacht war erschien bereits 1897 die erste Werbeanzeige im Kolner Telephon Teilnehmer Verzeichnis und begrundete die Geschichte des Telefonbuchs als Informations und Werbemedium Durch seine Auslieferung als Amtliches Fernsprechbuch an alle Fernsprechteilnehmer erreichte es in den 1970er Jahren eine massenhafte Verbreitung in den deutschen Haushalten Seit der Privatisierung in den 1980er Jahren ist es als Telefonbuch erhaltlich Die Eintragung im Telefonbuch war lange Zeit fur jeden Anschlussinhaber verpflichtend nur bei besonderen Umstanden z B wenn die private Telefonnummer einer prominenten Person nicht bekannt werden sollte konnte darauf verzichtet werden Heute ist die Nennung im Telefonbuch dagegen freiwillig 2006 gab es 125 regionale Ausgaben mit einer Gesamtauflage von 32 Mio Exemplaren Die grosste Auflage gab es in Berlin Der gesamte Branchenumsatz wurde im Jahr 2006 auf ca 1 Mrd geschatzt Online Ausgaben der Telefonbucher bieten dem Nutzer neue Serviceangebote die das Finden von Eintragen erleichtern Statistiken zeigen dass die Zugriffszahlen auf das Onlineangebot kontinuierlich ansteigen Ebenfalls wird eine App fur iPhone Windows Phone Blackberry und Android Smartphones angeboten Seit 2014 erscheinen neben dem umfassenden Telefonbuch Kompendium noch Spezialverzeichnisse wie der TB Guide fur die Stadte Berlin Hamburg und Munchen Stand Januar 2015 Bis zum Inkrafttreten des Telekommunikationsmodernisierungsgesetz BGBl 2021 I S 1858 am 1 Dezember 2021 war die in der Regel einmal jahrliche Herausgabe eines gedruckten offentlichen Teilnehmerverzeichnisses als Universaldienstleistung und damit als unabdingbare Grundversorgung verpflichtend gem 78 Abs 2 Nr 3 TKG a F in Verbindung mit 45m 104 TKG a F Universaldienstleistungen wurden damals durch die Deutsche Telekom erbracht deren Tochter DeTeMedien im Zusammenwirken mit Telefonbuchverlagen diese Verpflichtung mit der jahrlichen Herausgabe von Das Telefonbuch erfullte Osterreich In Osterreich wurde das erste Telefonverzeichnis am 15 Juni 1881 veroffentlicht Dabei handelte es sich um eine Werbeeinschaltung im humoristischen Volksblatt Kikeriki die nur einige wenige Eintrage von Prominenten enthielt Das erste offizielle Verzeichnis mit allen Anschlussen erschien Ende 1881 mit der Eroffnung der ersten Wiener Fernmeldezentrale Mit steigender Anschlusszahl wurden die Ausgaben des Amtlichen Telefonbuchs dicker obwohl mit kleinerer schmaler Schrift Abkurzungen und dunneren Papier gegengesteuert wurde Zunehmend wurden Bundeslanderausgaben in mehrere Bande geteilt Wien in 3 Alphabet Teile A H und ein Berufs und Branchenverzeichnis BBV kurz Branchenverzeichnis auch Gelbe Seiten als 4 Band Niederosterreich gebietsweise Oberosterreich und die Steiermark jeweils in die Landeshauptstadt mit Gelbe Seiten und den Rest ohne Tirol in Innsbruck mit BBV Oberland und Unterland Telefonbucher wurden in den 1970ern durch Vor die Wohnungstur Legen vom Brieftrager zugestellt Kostenlos optional alle Teile des Bundeslandes fur jeden Inhaber eines Festnetzanschlusses der OPT Kostengunstig fur 10 ATS pro Band nachbeschaffbar beim nachsten Postamt Der Herold Verlag gab das Amtliche heraus insbesondere fur Firmen erschienen deutlich dunnere mit demselben Verzeichnisinhalt 2017 erhielten noch rund 200 000 Wiener die Papierbande 2023 im Juni erschienen nur mehr 155 000 Die Gesamtauflage uber alle Bundeslander hinweg sank von einem Maximum von 7 Millionen auf etwa 4 Millionen Auf das aktuelle osterreichische Telefonbuch kann online zugegriffen werden Schweiz Hauptartikel Telefonbuch Schweiz Alle Schweizer Telefonbucher ab 1880 befinden sich im PTT Archiv 1880 erschien das erste Telefonverzeichnis in der Stadt Zurich als Abonnentenliste der damaligen Zurcher Telephon Gesellschaft mit gerade mal 98 Eintragen 1881 folgte Basel und brachte ein eigenes Teilnehmerverzeichnis heraus Das Telefonbuch entwickelte sich in der Schweiz rasant Bereits 1900 existierten 38 000 Eintrage 1959 waren es eine Million und heute rund 4 3 Millionen Eintrage Das Schweizer Telefonbuch gibt es auch online bei local ch search ch help ch und www zip ch und fur den Zugriff vom Mobiltelefon beispielsweise als Mobile App von local ch und search ch fur Smartphones und Tablets Von 2013 bis 2022 gab das Unternehmen Localsearch das Telefonbuch Local Guide in rund 100 regionalen Ausgaben heraus 2022 wurde der Druck der Telefonbucher wegen zuruckgehender Nachfrage eingestellt Niederlande Auch in den Niederlanden erscheint 2023 kein Telefonbuch aus Papier mehr Welt Es gibt das Phonebook of the World Die Firma yellow com verfugte einmal uber ein Verzeichnis der Telefonbucher aus allen Erdteilen hat aber ein neues Modell so dass dort teils veraltete Telefonbucher nur noch uber das Internetarchiv abgerufen werden konnen SortierungDie Teilnehmer konnen innerhalb des Telefonbuchs nach Orten gruppiert sein Zu vielen Telefonbuchern gibt es die sogenannten Gelben Seiten in denen gewerbliche Teilnehmer nach Branchen geordnet sind erweiterte Eintrage zum Unternehmen sind kostenpflichtig Beachtenswert ist die Behandlung von Umlauten bei der Sortierung der Namen Sie unterscheidet sich zum einen von Lexika und zum anderen zwischen verschiedenen deutschsprachigen Landern siehe Alphabetische Sortierung In den meisten Landern werden Privatteilnehmer nach ihrem Familiennamen einsortiert In Island werden die Teilnehmer in Ermangelung von Familiennamen nach den Vornamen sortiert Bedeutung fur die FamilienforschungFruhere Ausgaben von Telefonbuchern sind eine wertvolle Quelle fur die Familienforschung Im Unterschied zu den fur einige Grossstadte noch etwa bis zur Jahrtausendwende aufgelegten Adressbuchern erschienen sie flachendeckend und zudem mit grosserer Regelmassigkeit Im Gegensatz zu den meisten Adressbuchern sind nicht alle volljahrigen Familienmitglieder eines Haushalts sondern nur der Name des oder der Anschlussinhaber aufgefuhrt Zudem konnten die Fernsprechteilnehmer selbst zu der Zeit als ein Eintrag im Telefonbuch noch verpflichtend war sowohl auf die Angabe ihres vollstandigen Vornamens als auch ihrer Anschrift verzichten Ein Vorteil gegenuber den Adressbuchern ist wiederum dass bei einer Auffuhrung mehrerer Namen zu einem Telefonanschluss oftmals beider Ehepartner diese eindeutig einem gemeinsamen Haushalt zugeordnet sind wahrend bei Adressbuchern dieselben Personen nur untereinander aufgefuhrt sind im Falle eines Mehrfamilienhauses demnach auch in unterschiedlichen Wohnungen gelebt haben konnten und je nach Haufigkeit des Familiennamens nicht einmal eine Verwandtschaft sicher angenommen werden kann Ausserdem ist innerhalb eines Vorwahlbereichs mittels der Telefonnummer im Zeitablauf eine eindeutigere Identifizierung einer Person gewahrleistet als dies allein uber den Namen und die wechselnde Anschrift der Fall ist TriviaDas Titelbild der Ausgabe des Berliner Telefonbuches des Jahres 2008 zeigte aufgrund eines Missgeschicks an Stelle des Roten Rathauses das Rathaus von Munchen Das Zerreissen eines Telefonbuchs ist ein klassischer Zaubertrick Der Kirchenhistoriker Ernst Benz veroffentlichte anhand des Telefonbuches von San Francisco in den 1960er Jahren Uberlegungen zur Religionsgeschichte LiteraturGerhild H M Komander Berlins erstes Telefonbuch 1881 Berlin Story Verlag 2006 ISBN 3 929829 33 9 Ammon Shea The Phone Book The Curious History of the Book That Everyone Uses But No One Reads Perigee Trade 2010 ISBN 0 399 53593 4 Handworterbuch des elektrischen Fernmeldewesens Herausgegeben im Auftrag des Bundesministeriums fur das Post und Fernmeldewesen Neubearbeitete Ausgabe Bundesdruckerei Berlin 1970 Band A F S 520 521 WeblinksCommons Telefonbuch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Telefonbuch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Telefonbuch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kalenderblatt Erstes deutsches Telefonbuch geschichtlicher Abriss auf den Seiten der Deutschen Welle EinzelnachweiseDigital Rights Management mit falschen Telefonbucheintragen heise de 26 September 2004 Falsche Telefonbucheintrage laut Telekom Austria gesetzlich vorgeschrieben heise de 29 September 2004 1881 Berlins erstes Telefonbuch Autor Gerhild H M Komander in Google books Das Telefonbuch feiert seinen 125 Geburtstag teltarif de Das deutsche Telefonbuch online http www tb guide de 155 000 Telefonbucher fur Wien orf at 11 September 2023 abgerufen am 12 September 2023 Schweizer Telefonbucher ab 1880 PTT Archiv auf dem Onlineportal PTT Archiv amp Sammlungen Museum fur Kommunikation www local ch Schweizer Telefonbuch online www search ch Die Schweizer Suchmaschine www help ch Die Schweizer Firmen Suchmaschine Schweizer Telefonbuch von local ch als Mobile App fur Smartphones und Tablets Schweizer Telefonbuch von search ch als Mobile App fur Smartphones und Tablets Rucklaufige Zahlen Das gedruckte Telefonbuch wird nach 142 Jahren eingestellt In 20 Minuten 14 September 2022 abgerufen am 14 September 2022 155 000 Telefonbucher fur Wien orf at 11 September 2023 abgerufen am 12 September 2023 PhonebookoftheWorld com Verzeichnis von Telefonbuchern aus allen Erdteilen yellow com Verzeichnis von Telefonbuchern aus allen Erdteilen Memento vom 17 Oktober 2011 im Internet Archive Deutschland Telefonbuchindizes 2001 und 2003 Ancestry Munchner Rathaus ziert Berliner Telefonbuch Der Spiegel vom 2008 siehe Ernst Benz San Francisco und die Religionsgeschichte im Telefonbuch in Benz Geist und Landschaft Klett Verlag Stuttgart 1972 Seite 83 103 erste Veroffentlichung 1966Normdaten Sachbegriff GND 4184643 6 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85133371