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Österreich

Österreich Deutschland und Tschechien im Norden, die Slowakei und Ungarn im Osten, Slowenien und Italien im Süden sowie die Schweiz und Liechtenstein im Westen.
(amtlich Republik Österreich) ist ein mitteleuropäischer Binnenstaat mit rund 9,2 Millionen Einwohnern. Die angrenzenden Staaten sindRepublik Österreich | |||||
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Amtssprache | Deutsch – regionale Amtssprachen: Kroatisch, Slowenisch, Ungarisch – anerkannte Minderheitssprachen: u. a. österreichische Gebärdensprache, Romani | ||||
Hauptstadt | Wien | ||||
Staats- und Regierungsform | semipräsidentiell-parlamentarischeRepublik (Bundesrepublik) | ||||
Verfassung | Bundesverfassung | ||||
Staatsoberhaupt | Bundespräsident Alexander Van der Bellen (parteilos) | ||||
Regierungschef | Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) | ||||
Regierung | Bundesregierung Stocker | ||||
Parlament(e) | Österreichisches Parlament (Nationalrat und Bundesrat) | ||||
Staatsreligion | keine | ||||
Fläche | (112. Platz) 83.883,87 km² | ||||
Einwohnerzahl | (93.) 9.158.750 (1. Jänner 2024) | ||||
Bevölkerungsdichte | (78.) 109 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungsentwicklung | +1,4 %(2022) | ||||
Bruttoinlandsprodukt
| 2023
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Index der menschlichen Entwicklung | 0,926 (22.) (2022) | ||||
Währung | Euro (EUR) | ||||
Errichtung | 1156: Herzogtum Österreich | 976: Markgrafschaft Ostarrichi||||
Nationalhymne | Österreichische Bundeshymne | ||||
Nationalfeiertag | 26. Oktober (1955: Beschluss des Neutralitätsgesetzes) | ||||
Zeitzone | UTC+1 MEZ UTC+2 MESZ (Ende März bis Ende Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | A | ||||
ISO 3166 | AT, AUT, 040 | ||||
Internet-TLD | .at | ||||
Telefonvorwahl | +43 |
Österreich ist ein demokratischer Bundesstaat, im Besonderen eine semipräsidentielle Republik. Seine großteils aus den historischen Kronländern hervorgegangenen neun Bundesländer sind das Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, die Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien. Das Bundesland Wien ist zugleich Bundeshauptstadt und auch einwohnerstärkste Stadt des Landes. Weitere Bevölkerungszentren sind Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck.
Österreich ist ein Gebirgsland, wobei die Ostalpen etwa zwei Drittel der Fläche einnehmen, weshalb der Staat auch als Alpenrepublik bezeichnet wird. Der höchste Berg des Landes ist der Großglockner, der in den Zentralalpen im Bereich der Hohen Tauern liegt. Die wichtigsten Siedlungs- und Wirtschaftsräume sind die Flach- und Hügelländer (Alpen- und Karpatenvorland, Wiener Becken, Grazer Becken).
Die Bezeichnung Österreich ist in ihrer althochdeutschen Form „Ostarrichi“ erstmals aus dem Jahr 996 überliefert. Daneben war ab dem frühen Mittelalter die lateinische Bezeichnung Austria in Verwendung. Ursprünglich eine Grenzmark des Stammesherzogtums Baiern, wurde Österreich im Jahr 1156 zu einem im Heiligen Römischen Reich eigenständigen Herzogtum erhoben. Als älteste Stadt Österreichs bezeichnet sich nach einem Stadtrecht aus dem Jahr 1212 die Stadt Enns. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Babenberger 1246 setzte sich das Haus Habsburg im Kampf um die Herrschaft in Österreich durch, das auch über Jahrhunderte die Kaiser des (Römisch-)Deutschen Reichs stellte. Mit der Zerschlagung des (Römisch-)Deutschen Reichs durch Napoleon konstituierte sich ab 1804 das Kaisertum Österreich. Im 1815 gegründeten Deutschen Bund war Österreich das führende Mitglied, wurde letztendlich jedoch durch das erstarkende Preußen 1866 im Deutschen Krieg aus dem deutschen Staatenbund verdrängt (wobei die süddeutschen Staaten im Deutschen Krieg auf der Seite Österreichs standen). Daraufhin wurde 1867 die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn errichtet.
Die heutige Republik entstand ab 1918, nach dem für Österreich-Ungarn verlorenen Ersten Weltkrieg, aus den zunächst Deutschösterreich genannten deutschsprachigen Teilen der Monarchie. Mit dem Vertrag von Saint-Germain wurden die Staatsgrenze und der Name Republik Österreich festgelegt. Damit einher ging der Verlust Südtirols und der Gewinn des Burgenlandes. Zudem wurde von den Siegermächten ein Anschlussverbot Österreichs an Deutschland festgelegt; weitere diesbezügliche Bestimmungen erfolgten 1922 und 1931/32. Die Erste Republik war von innenpolitischen Spannungen geprägt, die in einen Bürgerkrieg und die Ständestaatsdiktatur mündeten. Durch den sogenannten „Anschluss“ stand das Land ab 1938 unter nationalsozialistischer Herrschaft. Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg wieder ein eigenständiger Staat, erklärte Österreich am Ende der alliierten Besatzung 1955 seine immerwährende Neutralität, wobei im Österreichischen Staatsvertrag von 1955 von den Alliierten explizit am Anschlussverbot an Deutschland festgehalten wurde. Österreich trat den Vereinten Nationen bei, ist Mitglied im Europarat, Gründungsmitglied der 1961 errichteten Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und seit 1995 ein Mitgliedsstaat der Europäischen Union.
Geographie
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Karte der 17 Oberzentren (Zentrale Orte) in Österreich |
Österreich erstreckt sich in west-östlicher Richtung über maximal 575 Kilometer, in nord-südlicher über 294 km. Die fünf Großlandschaften Österreichs sind:
- die Ostalpen (52.600 km², 62,8 % der Staatsfläche),
- das Alpen- und Karpatenvorland (9.500 km², 11,3 %),
- das Vorland im Osten, Randgebiet des Pannonischen Tieflands (9.500 km², 11,3 %),
- das Granit- und Gneisplateau, Mittelgebirgsland der Böhmischen Masse (8.500 km², 10,2 %) sowie
- das Wiener Becken (3.700 km², 4,4 %).
Mehr als 70 % des Staatsgebietes sind gebirgig und haben zumeist Anteil an den Ostalpen, die sich weiter in die Gebirgszüge der Tiroler Zentralalpen, der Hohen und Niederen Tauern, der Nördlichen und Südlichen Kalkalpen sowie des Wienerwalds untergliedern lassen. Deshalb wird das Land umgangssprachlich auch Alpenrepublik genannt. Nördlich der Donau liegt in Ober- und Niederösterreich das Granit- und Gneisplateau, Teil des alten Rumpfgebirges der Böhmischen Masse, dessen Ausläufer bis nach Tschechien und Bayern reichen. Jenseits der Ostgrenze schließen die Kleinen Karpaten an.
Die großen Ebenen liegen im Osten entlang der Donau, vor allem im Alpenvorland und im Wiener Becken mit dem Marchfeld, sowie in der südlichen Steiermark. Die Südsteiermark wird wegen ihrer Landschaftsähnlichkeit mit der Toskana auch Steirische Toskana genannt. Das Burgenland östlich des Alpen-Karpaten-Bogens läuft in die Pannonische Tiefebene aus und weist sowohl landschaftlich als auch klimatisch eine starke Ähnlichkeit mit dem östlichen Nachbarland Ungarn auf, zu dem es bis 1921 gehörte.
Von der Gesamtfläche Österreichs mit 83.883,87 km² entfällt etwa ein Viertel auf Tief- und Hügelländer. Nur 32 % liegen tiefer als 500 Meter. Der tiefste Punkt des Landes liegt in Hedwighof (Gemeinde Apetlon, Burgenland) bei 114 Meter Seehöhe, 43 % der Landesfläche sind bewaldet.
Klima

Das Klima in Österreich wird der feucht-kühlgemäßigten Zone am Nordrand der Subtropen zugeordnet. Nach der effektiven Klimaklassifikation von Köppen & Geiger liegen die niedrigen Regionen im sommerwarmen feuchten Kontinentalklima, die montanen Höhen der Alpen im subarktischen Gebirgsklima und die Regionen über der Baumgrenze im alpinen Tundrenklima bis hin zum Eisklima. Im Westen und Norden Österreichs herrscht ozeanisch beeinflusstes, oft von feuchten Westwinden geprägtes Klima vor. Im Osten überwiegt hingegen kontinentaleres, niederschlagsarmes Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Besonders in den Südalpen ist der Einfluss niederschlagsreicher Tiefdruckgebiete aus dem Mittelmeerraum spürbar.
Tatsächlich ist das regionale Klima Österreichs von der alpinen Topografie stark überprägt. Nicht nur der Alpenhauptkamm fungiert als Klimascheide. Sonnenreiche Föhntäler (z. B. Inntal) stehen nebelanfälligen Beckenlandschaften (z. B. Klagenfurter Becken), niederschlagsreiche Gebirgsränder (z. B. Bregenzerwald) stehen inneralpinen Trockentälern (z. B. Ötztaler Alpen) gegenüber.
Österreich | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Österreich – Wetterstation St. Oswald
Quelle: DWD, Daten: 1971–2000 |
Klimawandel
Der Klimawandel ist in den Alpen und damit auch in Österreich stärker ausgeprägt als in anderen Ländern Europas. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) verzeichnete unter den zehn heißesten Sommer der Messgeschichte sechs aus den 2010er Jahren, weiters 2003 und zwei aus den 1990er Jahren. Der Sommer des Jahres 2019 war mit +2,7 % über dem Mittel der zweitheißeste Sommer der Messgeschichte.
In vielen Orten war 2023 das wärmste Jahr der Messgeschichte, darunter Wien, Salzburg und Bregenz. Dieses Jahr war gleichauf mit 2018 das wärmste Jahr seit Aufzeichnung der österreichischen Messgeschichte.
In Österreich stieg die Jahresdurchschnittstemperatur im 20. Jahrhundert um 1,8 °C an, wovon alle Höhenlagen Österreichs betroffen waren. Damit war der Temperaturanstieg in Österreich im letzten Jahrhundert 2- bis 3-mal stärker als jener der gesamten Nordhalbkugel der Erde durchschnittlich.
Lufttemperatur

Der Gesamtbereich des Jahresmittels der Lufttemperatur reicht in Österreich von über 12 °C in den inneren Bezirken Wiens bis etwa −7 °C auf den höchsten Gipfeln. In den dicht besiedelten Niederungen liegt es größtenteils bei 9 bis 11 °C. Das Flächenmittel beträgt 7,4 °C. Die Null-Grad-Isotherme liegt im Jahresmittel in einer Seehöhe von etwa 2400 m. In abgeschlossenen Becken, Tälern und Mulden unter 800 bis 1200 m Seehöhe treten im Winterhalbjahr häufig Temperaturzunahmen mit der Höhe auf (Temperaturinversion).
Während im Großteil Österreichs Jänner und Juli im Durchschnitt der kälteste und wärmste Monat des Jahres sind, trifft dies im Hochgebirge auf den Februar und August zu. Das langjährige Jännermittel der Lufttemperatur liegt in den Flachlandschaften des Ostens bei 0 bis 2 °C und sinkt in rund 1000 m Seehöhe auf −3 bis −2 °C. Der tiefste Wert im Bereich der höchsten Gipfel ist rund −14 °C. Im Juli liegen die langjährigen Mittelwerte im Osten bei 21 bis 22 °C und in 1000 m bei 16 bis 18 °C. Am Großglockner wird im Hochsommer die Nullgradgrenze im Mittel knapp überschritten.
Niederschlag

Bei den häufigen West- bis Nordwestlagen liegen der Bregenzerwald und die gesamten Nördlichen Kalkalpen im Luv. Ähnliches gilt für die Gebirge an der Südgrenze Österreichs, die bei Anströmung aus dem Mittelmeerraum intensive Stauniederschläge erhalten. Gemeinsam mit den zentralalpinen Hohen Tauern erreichen die gemessenen Jahresniederschlagssummen in den genannten Regionen im langjährigen Durchschnitt um 2000 mm, vereinzelt an die 3000 mm. Im Gegensatz dazu erhalten das östliche Waldviertel, das Weinviertel, das Wiener Becken und das Nordburgenland weniger als 600 mm Niederschlag im Laufe eines Jahres. Als niederschlagsärmster Ort Österreichs kann Retz mit knapp unter 450 mm genannt werden.
Das Flächenmittel Österreichs beträgt etwa 1100 mm für das Jahr. Auf das Sommerhalbjahr (April bis September) entfallen etwas mehr als 60 % der Jahressumme, auf das Winterhalbjahr (Oktober bis März) dementsprechend etwas weniger als 40 %. Diese Niederschlagsverteilung erweist sich in Hinblick auf die Vegetationsentwicklung als günstig. Während im überwiegenden Großteil des Landes der niederschlagsreichste Monat konvektionsbedingt (Schauer und Gewitter) auf den Juni oder Juli fällt, bildet das Kärntner Lesachtal die einzige Ausnahme: Mit einem primären Niederschlagsmaximum im Oktober ist es dem mediterranen Niederschlagsklima zuzurechnen.
Der Schneereichtum ist hauptsächlich von der Seehöhe sowie von der Lage des Gebietes relativ zu den Hauptströmungsrichtungen abhängig und variiert dementsprechend stark. Während im österreichischen Flächenmittel im durchschnittlichen Jahr etwa 3,3 m Neuschnee fallen, sind es bei Krems nur 0,3 m, am Sonnblick hingegen 22 m.
Berge

Die höchsten Berge in Österreich sind Dreitausender, welche sich in den Ostalpen befinden. Mit 3798 Metern ist der Großglockner in den Hohen Tauern der höchste Berg. Es gibt mit Nebengipfeln fast 1000 Dreitausender in Österreich.
Die Gebirgslandschaft ist von großer Bedeutung für den Tourismus, es gibt viele Wintersportgebiete, im Sommer bieten sich Möglichkeiten zum Bergwandern und Klettern.
Seen

In Österreich gibt es viele Seen, die als Relikte der eiszeitlichen Vergletscherungen vor allem in den Alpen und dem Alpenvorland die Landschaft prägen. Der größte See ist jedoch ein Steppensee im Osten Österreichs, der Neusiedler See im Burgenland, der mit etwa 77 % seiner Gesamtfläche von 315 km² in Österreich liegt (der Rest gehört zu Ungarn). Von der Fläche her an zweiter Stelle steht der Attersee mit 46 km², gefolgt vom Traunsee mit 24 km² in Oberösterreich. Auch der Bodensee mit seinen 536 km² am Dreiländereck mit Deutschland (Freistaat Bayern und Land Baden-Württemberg) und der Schweiz liegt zu einem kleinen Anteil auf österreichischem Staatsgebiet. Allerdings sind die Staatsgrenzen auf dem Bodensee nicht exakt bestimmt.
Für den Sommertourismus in Österreich haben die Seen neben den Bergen große Bedeutung, insbesondere die Kärntner Seen und jene des Salzkammerguts. Die bekanntesten sind der Wörthersee, der Millstätter See, der Ossiacher See und der Weißensee in Kärnten. Weitere bekannte Seen sind der Mondsee und der Wolfgangsee im Salzkammergut an der Grenze zwischen Salzburg und Oberösterreich.
Flüsse

Ein großer Teil Österreichs wird direkt über die Donau zum Schwarzen Meer entwässert, rund ein Drittel im Südosten über die Mur, Drau, und – über andere Länder – ebenfalls über die Donau zum Schwarzen Meer, kleine Gebiete im Westen über den Rhein (2366 km²) und im Norden über die Elbe (918 km²) zur Nordsee.
Die großen Nebenflüsse der Donau (von Westen nach Osten):
- Lech, Isar und Inn münden in Bayern in die Donau. Sie entwässern Tirol, die in den Inn mündende Salzach entwässert Salzburg (ausgenommen den Lungau und Teile des Pongaus).
- Traun, Enns, Ybbs, Erlauf, Pielach, Traisen, Wienfluss und Fischa entwässern die südlich der Donau (= rechtsufrig) gelegenen Gebiete Oberösterreichs, der Steiermark, Niederösterreichs und Wiens.
- Große und Kleine Mühl, Rodl, Gusen und Aist, Kamp, Göllersbach und Rußbach sowie Thaya an der Nord- und March an der Ostgrenze entwässern die nördlich der Donau (= linksufrig) gelegenen Gebiete Ober- und Niederösterreichs.
Die Mur entwässert den Salzburger Lungau und die Steiermark, sie mündet in Kroatien in die Drau, die wiederum Kärnten und Osttirol entwässert. Die Drau mündet in Kroatien an der Grenze zu Serbien in die Donau.
Der Rhein entwässert den größten Teil Vorarlbergs, durchfließt den Bodensee und mündet in die Nordsee.
Die kleine Lainsitz ist der einzige österreichische Fluss, der von Niederösterreich über Tschechien zur Elbe entwässert.
Flora


Österreich gehört zum Großteil der mitteleuropäischen Florenregion an, nur das östliche Niederösterreich, Wien und das nördliche Burgenland sowie einige inneralpische Trockentäler als Exklaven, zählen zur pannonischen Florenprovinz, die wiederum den westlichsten Teil der südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion darstellt. Beide Regionen sind Teil des holarktischen Florenreiches. In den alpinen Gebieten weicht die Flora so stark ab, dass sie einer eigenen alpischen Unterflorenregion zugerechnet wird. In einigen klimatisch warmen Gebieten ist ein deutlicher submediterraner Einfluss erkennbar.
In Österreich wachsen 3.165 Vollstatus-Gefäßpflanzen-Arten, dazukommen rund 600 häufig auftretende kultivierte und eingebürgerte sowie ausgestorbene Arten. Inklusive Unterarten treten in Österreich 3.428 Elementar-Gefäßpflanzen-Taxa auf, dies sind beispielsweise um rund 300 Elementar-Taxa mehr als im flächenmäßig ungefähr viereinviertelmal so großen Nachbarland Deutschland. Begründet ist diese Artenvielfalt darin, dass Österreich einen Anteil an mehreren verschiedenen Groß-Naturräumen hat: dem Pannonischen Gebiet, der Böhmischen Masse, der Flora der Alpen, den Kärntner Becken- und Tallandschaften, dem nördlichen und südöstlichen Alpenvorland sowie dem Rheintal.
1.187 Pflanzenarten (40,2 %) stehen auf der Roten Liste. Zudem wachsen in Österreich einige hochgradig seltene Endemiten wie etwa das Dickwurzel-Löffelkraut.
Insgesamt gibt es in Österreich 150 endemische Pflanzen.
Insbesondere das Edelweiß, der Glocken-Enzian und die Aurikel gelten als nationale Symbole – wiewohl sie nicht für ganz Österreich typisch sind und nur im Alpengebiet auftreten – und sind auf österreichischen Münzen abgebildet.
Zudem sind um die 5000 Ständerpilzarten und um die 2100 verschiedene Flechten heimisch.
Fauna

Ungefähr 54.000 Tierarten kommen in Österreich vor, wovon 98,6 % wirbellose Tiere sind, rund 40.000 Tierarten sind alleinig Insekten. 10.882 Arten wurden bisher auf eine mögliche Bestandsgefährdung bewertet, daraus resultierend wurden 2.804 Spezies auf die nationale Rote Liste gefährdeter Arten gesetzt.
In Österreich sind 575 Tiere endemisch, darunter mit der Bayerischen Kurzohrmaus auch ein Säugetier.
Die Verbreitung der Tiere ist von den naturräumlichen Gegebenheiten abhängig. Im Alpenraum sind Gämsen, Hirsche und Greifvögel vertreten, in der Donauebene, im Vorarlberger Rheintal und am Neusiedler See leben Storch und Reiher. Historisch waren Eurasischer Luchs, Braunbär und Waldrapp ebenfalls präsent, seit den 1960er Jahren wird verstärkt versucht, diese Arten wieder anzusiedeln.
In Österreich sind zudem 29 Fledermausarten beheimatet, und mit Alpiscorpius germanus (Deutscher Skorpion), Alpiscorpius ypsilon, Euscorpius gamma (Gamma Skorpion) und Euscorpius tergestinus (Triestiner Skorpion) sogar vier Skorpionarten.
Naturschutz
Aufgrund der verschiedenartigen Topographie in Österreich kommt sowohl in der Flora als auch in der Fauna eine große Anzahl von Arten vor. Um diese zu schützen, wurden in den letzten Jahrzehnten sechs Nationalparks und mehrere Naturparks verschiedener Kategorien errichtet. Zudem sind Areale des Wildnisgebietes Dürrenstein und des Nationalparks Kalkalpen als Teil der staatenübergreifenden Welterbestätte Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas als Naturerbe auf der Liste des UNESCO-Welterbes vertreten.
Naturkatastrophen
Österreich liegt in einem geologisch aktiven Gebiet. Im Osten und Südosten Österreichs sind heiße Quellen ein Indiz für andauernde vulkanische Aktivität. So kommt es auch immer wieder zu Erdbeben. Durchschnittlich werden pro Jahr 30 bis 60 Erdbeben in Österreich von der Bevölkerung wahrgenommen. Beben, die Gebäudeschäden verursachen, kommen in unregelmäßigen Abständen vor. Durchschnittlich und stark gerundet ereignen sich alle drei Jahre ein Erdbeben mit leichten Gebäudeschäden, alle 15 bis 30 Jahre mit mittleren Gebäudeschäden und alle 75 bis 100 Jahre ein Erdbeben, das vereinzelt auch zu schweren Gebäudeschäden führen kann. Erdbeben kommen in Österreich in bestimmten Regionen vor, speziell im Wiener Becken, Mürztal und dem Inntal. Indirekt ist der südliche Teil von Kärnten durch Erschütterungen jenseits der Grenze in Italien und Slowenien gefährdet.
Aufgrund seiner Topografie kommt es in Österreich zu Lawinen, vereinzelt auch verheerenden wie 1999 bei der Lawinenkatastrophe von Galtür. Auch Bergstürze und Muren kommen vor. Durch Starkregen oder zur Zeit der Schneeschmelze können Überschwemmungen auftreten, etwa beim Alpenhochwasser 2005. Extremwetterereignisse wie Stürme, Hagel oder Starkschneefall verursachen regelmäßig folgenschwere Schäden.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Österreich: Einwohnerzahlen von 1800 bis 2025 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1800 | 3.064.000 | |||
1810 | 3.054.000 | |||
1821 | 3.202.000 | |||
1830 | 3.477.000 | |||
1840 | 3.650.000 | |||
1850 | 3.880.000 | |||
1857 | 4.076.000 | |||
1870 | 4.520.000 | |||
1880 | 4.941.000 | |||
1890 | 5.417.000 | |||
1900 | 6.004.000 | |||
1910 | 6.648.000 | |||
1919 | 6.420.000 | |||
1930 | 6.684.000 | |||
1939 | 6.653.000 | |||
1951 | 6.935.000 | |||
1961 | 7.086.000 | |||
1971 | 7.500.000 | |||
1981 | 7.569.000 | |||
1991 | 7.755.000 | |||
2001 | 8.043.000 | |||
2011 | 8.430.000 | |||
2021 | 8.933.000 | |||
2025 | 9.198.214 | |||
Quelle(n): Statistik Austria |
Jahresdurchschnittsbevölkerung (1870–2021) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die erste Volkszählung, die heutigen Kriterien entspricht, fand in Österreich-Ungarn 1869/70 statt. Seit damals stieg die Einwohnerzahl auf dem Gebiet des heutigen Österreich bis zur letzten Zählung vor Beginn des Ersten Weltkrieges, die 1913 stattfand, stetig an. Die Bevölkerungszunahme war zu einem beträchtlichen Teil auf die Binnenwanderung aus den Kronländern zurückzuführen.
Nach dem Ersten Weltkrieg, 1919, war die Bevölkerung wegen Kriegsverlusten und Rückwanderung in die ehemaligen Kronländer um 347.000 Personen zurückgegangen. Danach stieg die Einwohnerzahl bis 1935 wieder kontinuierlich an. Bis 1939, als nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich die letzte Zählung vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stattfand, war die Bevölkerung auf 6,65 Millionen zurückgegangen, da eine starke Auswanderung als Folge politischer Verfolgung und Antisemitismus stattfand. Als 1946 auf Basis der ausgegebenen Lebensmittelmarken die ersten Einwohnerzahlen nach Kriegsende ermittelt wurden, ergab sich eine Einwohnerzahl von rund 7 Millionen, was einen neuen Höchststand ausmachte. Die hohen Kriegsverluste waren durch Flüchtlingszustrom überkompensiert worden.
Bis 1953 waren Flüchtlinge und Displaced Persons großteils in ihre Heimat zurückgekehrt oder weitergewandert, weshalb die Einwohnerzahl auf 6,93 Millionen zurückging.
Danach ließen hohe Geburtenüberschüsse die Einwohnerzahl auf einen neuen Höchststand im Jahr 1974 anwachsen, als 7,6 Millionen Personen in Österreich lebten. Nach einer Phase der Stagnation begann die Einwohnerzahl Österreichs ab Ende der 1980er Jahre erneut merklich zu steigen – diesmal aufgrund verstärkter Zuwanderung, etwa wegen der Jugoslawienkriege. Zu Jahresbeginn 2012 erreichte Österreich einen Bevölkerungsstand von 8,44 Millionen.
Im Durchschnitt des Jahres 2018 lebten mehr als 2 Millionen Personen (23,3 %) mit Migrationshintergrund in Österreich. Der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund in Wien betrug 2018 45,3 %. Zudem herrscht eine große Bevölkerungskonzentration in der Bundeshauptstadt Wien, hier leben mehr als 20 % aller Einwohner (gut 1,98 Millionen) Österreichs.
Auf Grund starken Zuzugs aus der Ukraine, in Folge des russischen Angriffskriegs, ist die Bevölkerungszahl im Zeitraum Jänner 2022 auf Jänner 2023 um 127.197 Einwohnern gestiegen (alleine in Wien um rund 51.000), während sie im gleichen Zeitfenster ein Jahr zuvor in ganz Österreich um nur rund 46.000 Einwohner stieg. Im Jahr 2022 wurde auch die Marke von 9 Millionen Einwohnern überschritten, demnach hatte Österreich am 1. Jänner 2023 erstmals 9.106.126 Einwohner.
Bevölkerungsbewegung
Das heutige Bundesgebiet und insbesondere Wien waren schon in den fünfzig Jahren vor dem Ersten Weltkrieg Ziel vieler Zuwanderer aus anderen Teilen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, besonders aus Böhmen und Mähren. Diese Zuwanderung bewirkte, dass Wien 1910 mehr als 2 Millionen Einwohner hatte. Im Ersten Weltkrieg flüchteten Bewohner Galiziens (darunter viele jüdischer Religion) vor der russischen Armee nach Wien.

Mit dem Zerfall Österreich-Ungarns und der Gründung der Tschechoslowakei 1918 wanderten hunderttausende Tschechen in ihre Heimat zurück. Aus dem neuen, kleinen Österreich wanderten dann bis zum Zweiten Weltkrieg in der Regel jährlich mehr Österreicher aus, als Ausländer einwanderten. 1938/39 gab es eine Flüchtlingswelle: Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich mussten viele Menschen, auch seit 1933 aus Deutschland gekommene, Österreich verlassen, darunter 140.000 jüdische Österreicher.
Politisch bedingte Einwanderungswellen gab es
- um 1920 aus Ungarn (wegen bürgerkriegsartiger Auseinandersetzungen),
- 1933 bis 1937 aus dem Deutschen Reich (wegen der Verfolgung Andersdenkender und -gläubiger in der NS-Diktatur),
- 1956 aus Ungarn (nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes durch die Sowjets),
- 1968 aus der Tschechoslowakei nach dem Ende des Prager Frühlings,
- 1993 bis 1995 wegen des Bosnienkrieges,
- seit den 2010er Jahren aus Vorder- und Südasien wegen politischer Unterdrückung und (Bürger-)Kriegen (Hauptherkunftsländer sind Afghanistan, Irak, Iran und Syrien).

Seit dem Beginn des starken Wirtschafts- und Wohlstandswachstums, das Österreich ab den 1950er Jahren zu einem wohlhabenden Land machte, wurden Gastarbeiter gezielt angeworben. So wurde mit der Türkei im Jahr 1964 ein Anwerbeabkommen für Arbeitskräfte abgeschlossen. Ein ähnlicher Vertrag wurde 1966 mit Jugoslawien abgeschlossen. Später erreichten Österreich immer wieder Flüchtlingsströme, etwa während der Jugoslawienkriege nach dem Zerfall dieses Staates.
Die Zahl der Ausländer bei der Wohnbevölkerung lag Anfang 2016 bei 1,268 Millionen Personen, das waren 14,6 % der Bevölkerung. Anfang 2020 lag dieser Anteil bereits bei 16,7 % bzw. 1,486 Millionen Personen.
2015 lebten rund 1,813 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund (Zuwanderer der ersten oder zweiten Generation) in Österreich, das waren 21,4 % der Gesamtbevölkerung. 2019 waren es bereits 23,7 % bzw. 2,104 Millionen Menschen.
Die Wanderungsbilanz Österreichs ist insgesamt deutlich positiv. So lag etwa 2015 die Zuwanderung nach Österreich um 113.067 Personen höher als die Abwanderung aus Österreich. Diese Zahl steigt seit dem Jahr 2009 deutlich; davor war sie allerdings auch deutlich gefallen. Die positive Wanderungsbilanz ist auf die Bevölkerungsbewegungen von Nicht-Österreichern zurückzuführen, denn der Wanderungssaldo österreichischer Staatsbürger ist im langjährigen Trend leicht negativ (2015: −5.450 Personen).
Der Bevölkerungsgewinn ging bis 2014 in erster Linie auf Zuzüge aus der EU zurück (2014: 67 % der Zuzüge aus der EU). Im Jahr 2015 hat sich dieses Bild stark geändert und es findet die Mehrzahl der Zuzüge aus Drittstaaten statt (2015: 68 % Zuzüge aus Drittstaaten und 37 % aus der EU). Die Zahl der Asylanträge stieg von 11.012 Anträgen im Jahr 2010 auf 88.340 im Jahr 2015, nachdem sie seit 2002 fast jedes Jahr gefallen war.
Prognose
Laut Prognosen der Bundesanstalt Statistik Österreich würden sich Geburten und Sterbefälle in Österreich noch für etwa 20 Jahre die Waage halten, danach die Geburten- voraussichtlich unter den Sterbezahlen liegen, was zu einem höheren Altersdurchschnitt führen würde. Durch Zuwanderung würde die Bevölkerung bis zum Jahr 2050 allerdings auf rund 9,5 Millionen anwachsen.
Nur in Wien, als einzigem der neun Bundesländer, würde der Altersdurchschnitt niedriger und das Bevölkerungswachstum höher sein als im Bundesdurchschnitt. Die neueste Prognose geht von einem dreimal schnelleren Wachstum für Wien aus als zuvor angenommen (24 % statt 7 %). So wurde Wien im Herbst 2023 wieder eine Zwei-Millionen-Stadt. Es wurde prognostiziert, dass sich Probleme in der sozialen Infrastruktur und im Wohnbau ergeben würden; bereits für 2013 wurde eine jährliche Bauleistung von 10.000 Wohneinheiten als nötig erachtet.
Gesundheitserwartung
Die Analysen der Werte für gesunde Lebensjahre weisen auf signifikante Ungleichheiten zwischen den europäischen Ländern hin. In Österreich lag die Gesundheitserwartung 2016 mit 57,1 Jahren bei Frauen gleich um 16,2 Jahre niedriger als in Schweden mit 73,3 Jahren. Auch die Gesundheitserwartung der Männer lag 2016 mit 57,0 Jahren um 16,0 Jahre niedriger als in Schweden mit 73,0 Jahren.
Lebenserwartung
Zeitraum | Lebenserwartung in Jahren | Zeitraum | Lebenserwartung in Jahren |
---|---|---|---|
1950–1955 | 66,5 | 1985–1990 | 75,0 |
1955–1960 | 68,0 | 1990–1995 | 76,2 |
1960–1965 | 69,7 | 1995–2000 | 77,5 |
1965–1970 | 70,1 | 2000–2005 | 78,9 |
1970–1975 | 70,8 | 2005–2010 | 80,1 |
1975–1980 | 72,1 | 2010–2015 | 81,0 |
1980–1985 | 73,3 | 2015–2020 |
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Österreich betrug 2021 insgesamt 82,07 Jahre, bei den Frauen 84,85 Jahre und bei den Männern 79,42 Jahre (1971: Frauen 75,7 Jahre, Männer 73,3 Jahre). Die Lebenserwartung in Österreich lag damit etwas höher als die Deutschlands. Die Säuglingssterblichkeit beträgt 0,36 %.
Die Suizidrate in Österreich ist hoch: Etwa 400.000 Einwohner sind generell von Depression betroffen, etwa 15.000 pro Jahr versuchen, sich das Leben zu nehmen; die Zahl der Suizidenten ist in Österreich mehr als doppelt so hoch wie die der Verkehrstoten: Alle sechs Stunden stirbt ein Österreicher durch eigene Hand. Die tatsächlichen Selbsttötungen beliefen sich im Jahr 2009 auf 1273.
Sprache
Deutsch ist laut Artikel 8 der Bundesverfassung (Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) aus 1920) die Staatssprache der Republik Österreich. Das Österreichische (Standard-)Deutsch ist dabei eine hochsprachliche nationale Standardvarietät der plurizentrischen deutschen Sprache – unterscheidet sich in Wortschatz und Aussprache, aber auch durch grammatikalische Besonderheiten vom Hochdeutschen in Deutschland, aber auch der Schweiz. Das Österreichische Wörterbuch, in dem der Wortschatz zusammengefasst ist, wurde 1951 vom Unterrichtsministerium initiiert, steht seitdem als amtliches Regelwerk über dem Duden und ist für Behörden als auch den Schulunterricht bindend.
Anders als in Deutschland und ähnlich wie in der Deutschschweiz ist Mutter- und Umgangssprache eines Großteils (88,6 %) der österreichischen Staatsbürger nicht Standarddeutsch, sondern einer der vielen oberdeutschen Dialekte. Sieben Millionen Österreicher sprechen einen mittel- oder südbairischen Dialekt bzw. eine von diesen Dialekten beeinflusste Umgangssprache, in Vorarlberg und dem Tiroler Außerfern herrschen alemannische Mundarten vor. Regionale Dialekte sind außerdem mit Ausdrücken aus benachbarten nichtdeutschen Sprachen durchwoben (so hatte vor allem Tschechisch – neben anderen Sprachen – einen Einfluss auf den Wiener Dialekt). Auch die Verwendung französischer Begriffe am Wiener Hof hatte Einfluss auf einige, vor allem früher benutzte Begriffe (z. B.: „Trottoir“ für Gehsteig).
Die autochthonen Volksgruppen der Kroaten im Burgenland, der Kärntner Slowenen, der Slowenen in der Steiermark und der Ungarn in Österreich haben Anspruch auf muttersprachlichen Schulunterricht und Behördenverkehr. Burgenlandkroatisch und Slowenisch sind zusätzliche Amtssprachen in den Verwaltungs- und Gerichtsbezirken der Steiermark, des Burgenlandes und Kärntens mit kroatischer oder slowenischer bzw. gemischter Bevölkerung. Weiters ist in einigen Gemeinden des Burgenlandes Ungarisch neben Deutsch gleichberechtigte Amtssprache.
Auch Romanes, die Sprache der Volksgruppe der Roma, ist eine staatlich anerkannte Minderheitensprache. Ebenso verhält es sich mit Tschechisch und Slowakisch. Die österreichische Gebärdensprache ist verfassungsrechtlich anerkannt.
- Siehe auch: Slowenen in Österreich, Burgenlandkroaten, Burgenlandungarn, Burgenlandroma, Roma in Österreich sowie Tschechen in Wien.
Religionen
Jahr | Gesamt- bevölkerung | Katholiken | Anteil | Evangelische A.B. und H.B. | Anteil | Islam | Anteil | konfessionslos | Anteil | andere / unbekannt | Anteil |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1951 | 6.933.905 | 6.170.084 | 89,0 % | 429.493 | 6,2 % | — | — | 264.014 | 3,8 % | 70.314 | 1,0 % |
1961 | 7.073.807 | 6.295.075 | 89,0 % | 438.663 | 6,2 % | — | — | 266.009 | 3,8 % | 74.060 | 1,0 % |
1971 | 7.491.526 | 6.548.316 | 87,4 % | 447.070 | 6,0 % | 22.267 | 0,3 % | 321.218 | 4,3 % | 152.655 | 2,0 % |
1981 | 7.555.338 | 6.372.645 | 84,3 % | 423.162 | 5,6 % | 76.939 | 1,0 % | 452.039 | 6,0 % | 230.553 | 3,0 % |
1991 | 7.795.786 | 6.081.454 | 78,0 % | 389.800 | 5,0 % | 158.766 | 2,0 % | 672.251 | 8,6 % | 494.596 | 6,4 % |
2001 | 8.032.926 | 5.915.421 | 73,6 % | 376.150 | 4,7 % | 338.988 | 4,2 % | 963.263 | 12,0 % | 439.104 | 5,5 % |
Jahr | Gesamt- bevölkerung | Katholiken | Anteil | Evangelische A.B. und H.B. | Anteil | Islam | Anteil | konfessionslos | Anteil | andere / unbekannt | Anteil |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2012 | 8.408.100 | 5.360.000 | 63,75 % | — | — | 573,876 | 6,60 % | — | — | — | — |
2016 | 8.700.500 | 5.160.000 | 59,30 % | — | — | 700.000 | 8,05 % | — | — | — | — |
2017 | 8.772.900 | 5.110.000 | 58,25 % | 297.838 | 3,4 % | — | — | — | — | — | — |
2018 | 8.822.267 | 5.050.000 | 57,24 % | 297.597 | 3,3 % | — | — | — | — | — | — |
2021 | 8.935.800 | 4.933.300 | 55,2 % | 340.300 | 3,8 % | 745.600 | 8,3 % | 1.997.700 | 22,4 % | 919.000 | 10,3 % |
Bei den Volkszählungen von 1951 bis 2001 wurde die Religionszugehörigkeit als Selbstangabe erhoben. Seit der Umstellung auf Registerzählungen wird die Religionszugehörigkeit nicht mehr erfasst. Im Jahr 2021 führte Statistik Austria im Auftrag des Bundeskanzleramts eine freiwillige Erhebung über „Religionszugehörigkeit der Bevölkerung in Privathaushalten“ durch. Nach der Volkszählung 2001 bekannten sich 73,6 % der Bevölkerung zur römisch-katholischen und 4,7 % zu einer der evangelischen Kirchen (Protestantismus; überwiegend Augsburger Bekenntnis, seltener Helvetisches Bekenntnis). Etwa 180.000 Christen, das sind 2,2 % der österreichischen Bevölkerung, waren Mitglieder orthodoxer Kirchen. Zur Altkatholischen Kirche bekannten sich etwa 15.000 Gläubige, das sind rund 0,2 % der Bevölkerung.
Wie in Deutschland sind die Mitgliederzahlen der Volkskirchen rückläufig, Ende 2016 betrug der Anteil der Katholiken mit 5,16 Millionen von 8,77 Millionen nur mehr 58,8 % und hat damit den Zwei-Drittel-Anteil an der österreichischen Bevölkerung innerhalb weniger Jahre deutlich unterschritten. Relativ war der Rückgang bei den kleineren evangelischen Kirchen größer, nur noch 3,4 % bekannten sich im Jahr 2016 als Mitglied zu einer der evangelischen Kirchen. Die Zahl Orthodoxer Christen im Land steigt.
Die größte nicht-christliche Glaubensgemeinschaft in Österreich ist der Islam, der seit 1912 anerkannte Religionsgemeinschaft ist. Bei der Volkszählung von 2001 bekannten sich rund 340.000 Personen, das waren 4,3 %, zum muslimischen Glauben – nach Angaben des Integrationsfonds waren es im Jahr 2009 515.914 Gläubige, was einem Anteil von 6,2 % an der Gesamtbevölkerung entspricht. Nach übereinstimmenden Schätzungen von Innenministerium und Österreichischem Integrationsfonds lebten Anfang 2017 rund 700.000 Muslime in Österreich. Die Zahl stieg vor allem durch Migranten, Geburten sowie Flüchtlinge aus dem arabischen Raum stark. 34,6 % der österreichischen Muslime haben laut einer Studie aus dem Jahr 2017 „hochfundamentalistische“ Einstellungen.

Zum Judentum bekennen sich etwa 8.140 Menschen. Die überwiegende Mehrheit davon, rund 7.000, lebt in Wien. Nach Angaben der Israelitischen Kultusgemeinde Wien sind es österreichweit 15.000.
Zum Buddhismus, der in Österreich 1983 als Religionsgemeinschaft anerkannt wurde, bekennen sich etwas über 10.000 Menschen. Zum Hinduismus, der in Österreich als „eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft“ gilt, bekennen sich laut Volkszählung 2001 3.629 Personen.
20.000 Personen sind aktive Mitglieder der Zeugen Jehovas. Ihre gesetzliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft wurde 2009 beschlossen.
Etwa 12 % der Bevölkerung (rund eine Million Personen) gehören nach der letzten Erhebung im Jahr 2001 keiner der in Österreich gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften an. Schätzungen zufolge lag die Zahl der Atheisten und Agnostiker 2005 bei 18 % bis 26 % (1.471.500 bis 2.125.500 Personen).
Laut einer repräsentativen Umfrage des Eurobarometers glaubten im Jahr 2005 54 % der Menschen in Österreich an Gott, 34 % glaubten, dass es eine andere spirituelle Kraft gibt. 8 % Prozent der Befragten glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, 4 % der Befragten waren unentschlossen.
- Siehe auch
- Geschichte des Christentums in Österreich, Anerkannte Religionsgemeinschaften in Österreich, Religionsfreiheit in Österreich
- Römisch-katholische Kirche in Österreich, Evangelische Kirche A.B. in Österreich, Evangelische Kirche H.B. in Österreich, Evangelische Kirche A. u. H. B. in Österreich, Altkatholische Kirche Österreichs, Baptisten in Österreich, Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich, Judentum in Österreich, Buddhismus in Österreich, Hinduismus in Österreich
- Islam in Österreich
- Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich
Identität
Aufgrund von politischen, sprachlich-kulturellen und ideologischen Bedingungen, derentwegen Österreich seit dem Mittelalter als Teil einer deutschen Identität aufgefasst wurde, vollzog sich die abschließende Entwicklung eines eigenständigen österreichischen Nationalbewusstseins erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts existierte kein nationales Identitätsbewusstsein im modernen Sinn. Während für die „unteren“ Bevölkerungsschichten nur lokale Bindungen eine Rolle spielten, lagen bei den Eliten verschiedene, kaum miteinander konkurrierende Identitätsebenen in Gemengelage.
Der Begriff „österreichische Nation“ hat sich als Bezeichnung für kollektive kulturelle, soziale, historische, sprachliche und ethnische Identitäten, die sich auf dem Gebiet der Republik Österreich entwickelt und die zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl der österreichischen Bevölkerung geführt haben, eingebürgert. Erste österreichische Wir-Identitäten entstanden bereits im Frühmittelalter. Zur Zeit der Habsburgermonarchie bis 1918 konzentrierte sich die kollektive Identifikation hauptsächlich auf die Dynastie beziehungsweise den Monarchen sowie auf kulturelle Eigenschaften, die als deutsch empfunden wurden. In diesem Zusammenhang sieht Ernst Bruckmüller den Ansatz für die Entwicklung „zweier deutscher Nationen“. Dieses Dilemma führte nach dem Zusammenbruch der Monarchie schließlich zu einer „fundamentalen kollektiven Identitätskrise“, die als Mitgrund für das Scheitern der Ersten Republik verstanden wird und die schließlich auch zum „Anschluss“ an das Deutsche Reich 1938 führte.
Bald nach dem „Anschluss“ und während des Krieges begann sich jedoch in manchen Gesellschaftsteilen eine österreichische Identität zu entwickeln, die vor allem durch Oppositionshaltungen zum NS-Regime und im Hinblick auf die Kriegsniederlagen zu erklären ist. Eine wichtige Identifikationsrolle bildete daher der österreichische Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mit Bezugnahme auf diesen Sinneswandel prägte der Berliner Politologe Richard Löwenthal den Spruch: „Die Österreicher wollten Deutsche werden – bis sie es dann wurden.“
Auf breiter Basis entwickelte sich das österreichische Nationalbewusstsein jedoch erst nach dem Kriegsende. Dazu trugen auch politische und gesellschaftliche Erfolge wie der Abschluss des Staatsvertrages und der Wirtschaftsaufschwung der 1960er Jahre bei. Heute ist das Vorhandensein einer österreichischen Nation, beziehungsweise eines österreichischen Volkes, überwiegend anerkannt.
Gleichberechtigung der Geschlechter
Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist in der Bundesverfassung in Art. 7 Abs. 1 B-VG festgeschrieben.
Historisch entstandene Ausnahmen sind die Wehrpflicht, die nur für Männer gilt, und die Pensionsregelung. Frauen dürfen in Österreich derzeit noch fünf Jahre früher in Altersruhestand gehen als Männer (Ausnahme: Beamtenruhestand). Da dies laut Urteil des österreichischen Verfassungsgerichtshofes dem Gleichheitsgrundsatz widerspricht, wurde beschlossen, das Pensionsantrittsalter der Frauen bis zum Jahr 2033 schrittweise an jenes der Männer (65 Jahre) anzupassen.
In fast allen Bereichen ist das Durchschnittseinkommen von Frauen geringer als das Durchschnittseinkommen von Männern (Ausnahme: Beamte). Im Jahr 2020 lag der Gender-Pay-Gap bei 18,9 % und damit deutlich über dem EU-Schnitt von 13 %. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Frauen früher in Ruhestand gehen, einer Teilzeitarbeit nachgehen oder sich der Kindererziehung widmen und daher Aufstiegschancen nicht wahrnehmen. Die außerfamiliäre Kinderbetreuung ist aufgrund des Föderalismus sehr unterschiedlich und so in Teilen des Landes mit der vollen Berufstätigkeit beider Elternteile nicht immer vereinbar. So ist das Gender-Pay-Gap etwa in Vorarlberg zweieinhalb mal so hoch wie in Wien.
Die Tariflöhne in Österreich sind für beide Geschlechter gleich. Im Jahr 2021 waren 76,7 % der Männer und 68,1 % der Frauen erwerbstätig, seit 2021 sind erstmals rund 40 % der Abgeordneten im österreichischen Nationalrat weiblich.
Auf dem internationalen Gender Inequality Index der Vereinten Nationen von 2016 lag Österreich eher oben im geschlechtergerechten Feld auf Platz 24 aber 19 Plätze schlechter als noch 2014. 2022 lag Österreich auf Platz 22 von 193 Plätzen.
Geschichte
Urgeschichte bis 15 v. Chr.

Die ältesten Spuren der Anwesenheit von Menschen in Österreich gehören dem Mittelpaläolithikum, der Zeit der Neandertaler, an. Der Fundort mit den ältesten Spuren ist die Repolusthöhle in der Steiermark. Viele weitere Fundstellen liegen in Niederösterreich, die bekanntesten befinden sich in der Wachau – darunter auch die Fundorte der beiden ältesten österreichischen Kunstwerke, die figürlichen Frauendarstellungen der Venus vom Galgenberg und der Venus von Willendorf.
Nach der schrittweisen Besiedelung aller Regionen Österreichs in der Jungsteinzeit, und damit des Übergangs von bis dahin bestehenden Kulturen der Jäger, Sammler und Fischer zu bäuerlichen Dorfkulturen, steht die Kupfersteinzeit im Zeichen der Erschließung von Rohstoffvorkommen, vor allem Kupfer. Aus dieser Zeit stammt der Fund der berühmten Gletschermumie Ötzi im österreichisch-italienischen Grenzgebiet.
Während der Bronzezeit zwischen dem 3. und dem 1. Jahrtausend vor Christus wurden immer größere Handelszentren und auch Befestigungen, vorwiegend in Rohstoff-Abbaugebieten, errichtet. Im Umkreis von Hallstatt begann die systematische Gewinnung von Salz. Nach diesem Ort ist auch die ältere Periode der Eisenzeit, die Hallstattzeit, benannt. Die jüngere Eisenzeit, auch Latènezeit genannt, steht im Zeichen der Kelten, welche im Süden und Osten des heutigen Österreich das erste Staatsgebilde errichteten – das Königreich Noricum, eine Allianz aus dreizehn keltischen Stämmen. Der Westen wurde zu dieser Zeit von Rätern besiedelt.
Römische Provinz und Völkerwanderung 15 v. Chr. bis 700 n. Chr.


Der größte Teil des heutigen österreichischen Staatsgebiets wurde um 15 v. Chr. vom Römischen Reich besetzt. Der römische Kaiser Claudius richtete während seiner Herrschaft (41–54 n. Chr.) die römische Provinz Regnum Noricum ein, deren Grenzen einen Großteil des heutigen Österreich umfassten. Die östlich von Vindobona (dem heutigen Wien) gelegene Stadt Carnuntum war die größte römische Stadt, weitere wichtige Orte waren Virunum (nördlich des heutigen Klagenfurt) und Teurnia (nahe Spittal an der Drau).
Im 2. Jahrhundert n. Chr. verstärkte sich die Völkerwanderung und der langsame Niedergang des römischen Reiches. Nach kontinuierlicher Bedrängung der Provinz Noricum durch die Goten und andere germanische Völker, begann ab dem 6. Jahrhundert die Besiedlung des Gebiets. Vom Osten bis zur Enns siedelten die als Khaghanat organisierten Awaren sowie im Süden die Slawen als Karantanische Fürsten. Vom Westen bis zur Enns siedelten die zunehmend christianisierten und als Stammesherzogtum unter den Franken organisierten Bajuwaren sowie im heutigen Vorarlberg die Alamannen.
Frankenreich und Heiliges Römisches Reich 700–1806
Im 8. Jahrhundert wurden zunehmend die großen Gebiete der Slawen und Awaren im Süden und Osten des heutigen Österreichs und darüber hinaus nach Pannonien, vom Frankenreich erobert. Das eroberte slawische Karantanien kam unter bairische Kontrolle, als Teil der Marcha orientalis, dem Ostland der bairischen Stammesherzöge. 805 wurden durch Karl den Großen die eroberten awarischen Gebiete als Awarenmark (Avaris) zusammengefasst und deren awarischen Fürsten dem Präfekten der Mark des bairischen Ostlandes unterstellt, mit Sitz zunächst in Lorch und später Oberpannonien der untergeordneten Donaugrafschaften unterhalb der Enns bis zur Raab (dem heutigen Niederösterreich und östlich angrenzendem Donaugebiet). 828 wurden fränkische Grafschaften anstatt des bestehenden awarischen und slawischen Fürstentum in der Mark etabliert. Das neue Gebiet wurde in Folge durch die Bajuwaren (Baiern) und Franken besiedelt, und die Christianisierung, von u. a. zu diesem Zweck 798 gegründeten Erzdiözese Salzburg sowie Diözese Passau aus, vorangetrieben und damit die Keimzelle des späteren Österreich gelegt.
Allerdings ging 907 dieses Gebiet an die Magyaren verloren und erst nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 konnte sich das ostfränkische Reich in dem Gebiet behaupten. Damit konnte hier eine neue Welle bajuwarischer Siedlungstätigkeit beginnen.
Das zurückeroberte Gebiet wurde dann 976 gefestigt durch die Gründung des ältesten Herzogtum auf dem Boden des heutigen Österreichs, dem Herzogtum Kärnten, und der Übertragung der übrigen bairischen Marcha orientalis als Markgrafschaft durch Kaiser Otto II. an Luitpold, den Stammvater der später „Babenberger“ genannten Dynastie. Die älteste bekannte schriftliche Nennung des Namens „Ostarrichi“ stammt aus einem in Bruchsal verfassten Dokument vom 1. November 996. Darin ist eine Schenkung Kaiser Ottos III. an den Bischof von Freising in Neuhofen an der Ybbs „in der gewöhnlich Ostarrichi genannten Region“ („regione vulgari vocabulo Ostarrichi“) festgehalten. Diese Urkunde wird heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München aufbewahrt. Aussprache und Schreibweise wandelten sich später zu „Österreich“. Das Gebiet wurde auch als Ostland (lat. „Austria“) oder Osterland bekannt.
Die Markgrafschaft Österreich wurde am 8. September 1156 von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) auf dem Hoftag in Kreuzhof bei Regensburg zu einem eigenständigen, von Bayern unabhängigen Herzogtum Österreich erhoben. Damit beginnt die eigentliche Geschichte Österreichs als selbständiges Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reiches.

Den Babenbergern folgte 1251 Ottokar II. Přemysl aus dem Geschlecht der Přemysliden, der 1282 von den Habsburgern abgelöst wurde. Um ihren Rang zu betonen und ihre Dynastie den Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs gleichzustellen, machte Rudolf IV. sein Herzogtum Österreich durch das gefälschte Privilegium Maius (1358/59; lat. maius „größer“, Komparativ zu magnus „groß“) zum Erzherzogtum Österreich. 1365 gründete Rudolf IV. auch die Universität Wien. Die Habsburger dehnten ihr Herrschaftsgebiet bis 1526 weiter aus und wurden zum Machtfaktor im Heiligen Römischen Reich. Schon die späten Babenberger hatten die Steiermark mit Österreich verbinden können, die Habsburger schufen davon ausgehend mit der Erwerbung Kärntens, Tirols, Krains und anderer Gebiete einen Länderkomplex in den Ostalpen, der Herrschaft zu Österreich genannt wurde. Ab 1438 besaß die Dynastie fast durchgehend die römisch-deutsche Königs- und die damit verbundene Kaiserwürde. Ein Teil des Herrschaftsgebiets waren die Vorlande oder auch Vorderösterreich genannt.


Vom späten 15. Jahrhundert bis 1690 waren die habsburgischen Länder ständigen Angriffen des Osmanischen Reichs ausgesetzt, das von Ungarn aus westwärts strebte. Nach der Abwehr der Zweiten Wiener Türkenbelagerung von 1683 wurden die kriegerischen Erfolge, unter anderem des Prinzen Eugen von Savoyen, im Kampf gegen die Türken im Frieden von Karlowitz und im Frieden von Passarowitz bestätigt, darüber hinausgehende Erwerbungen wurden im Frieden von Belgrad jedoch wieder rückgängig gemacht.
Die Reformation der Kirche konnte sich anfangs schnell durchsetzen, wurde aber im Laufe des 17. Jahrhunderts zurückgedrängt, was von den damaligen Habsburgern als wichtige Aufgabe gesehen wurde. 1713 wurde mit der Pragmatischen Sanktion erstmals ein für alle habsburgischen Länder gleichermaßen gültiges Grundgesetz in Kraft gesetzt. Es wurde (erstmals) festgelegt, dass nach dem absehbaren Aussterben der Herrscherdynastie in männlicher Linie die Erbfolge über die weibliche Linie zu erfolgen habe. Daraus ergab sich, dass die Tochter Kaiser Karls VI., Maria Theresia, ihm als Monarchin der Habsburgischen Erblande folgen konnte und damit den Töchtern seines älteren Bruders Joseph vorgezogen wurde. Im Österreichischen Erbfolgekrieg konnte Maria Theresia, die mit Franz I. Stephan von Lothringen das neue Haus Habsburg-Lothringen begründete, die Erbländer großteils für sich behaupten. Als Preußen und Russland im 18. Jahrhundert Polen aufteilten, erhielt Österreich Galizien zugesprochen.
Franz II. gründete 1804 das Kaisertum Österreich und nahm als Franz I. den Titel Kaiser von Österreich an, um die Gleichrangigkeit mit dem neuen französischen Kaiser zu wahren. 1806 legte er dann unter dem Druck Napoleons die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder, womit dieses zu bestehen aufhörte.
Kaisertum Österreich (1804–1867) und Doppelmonarchie Österreich-Ungarn (1867–1918)
Das neue Kaisertum Österreich war ein Vielvölkerstaat, in dem außer Deutsch auch Ungarisch, Italienisch, Tschechisch, Polnisch, Ukrainisch, Rumänisch, Kroatisch, Serbisch, Slowakisch und Slowenisch gesprochen wurde. Mit seinen vormals zum Heiligen Römischen Reich gehörenden Gebieten gehörte es ab 1815 zum Deutschen Bund, in dessen Bundesversammlung der österreichische Gesandte den Vorsitz führte. Salzburg fiel im Jahr 1816, nach mehrmaligem Besitzerwechsel, als Herzogtum an das Kaisertum Österreich, nachdem es seit 1328 ein eigenständiges geistliches Reichsfürstentum (Erzstift Salzburg) gewesen war.

Leitender Politiker des österreichischen Biedermeiers war der Außenminister und spätere Staatskanzler Klemens Wenzel Lothar von Metternich. Ihm ging es darum, die Bevölkerung mit Zensur und Spitzelsystem zu kontrollieren, um mittels Restauration die alte Ordnung, die absolute Monarchie zu erhalten. Die gleichen Ziele hatten zu dem Zeitpunkt Preußen und Russland; gemeinsam gründeten diese drei Monarchien die Heilige Allianz. Andererseits fand in dieser Epoche auch die Industrialisierung Österreichs statt. 1837 verkehrte zwischen Floridsdorf bei Wien und Deutsch-Wagram die erste Dampfeisenbahn, erstes Teilstück der Nordbahn.

In der Revolution des Jahres 1848 strebten die Völker der Monarchie nach Demokratie und Unabhängigkeit, Staatskanzler Metternich wurde verjagt. Nur die k. k. Armee unter Radetzky, Jelačić und Windisch-Graetz und die Hilfe der russischen Armee sicherten der Monarchie das Überleben. Am 2. Dezember 1848 löste auf Wunsch der Dynastie der 18-jährige Franz Joseph den kranken Kaiser Ferdinand I. auf dem Thron ab. Der unerfahrene neue Herrscher hielt 1849 Gericht über die aufständischen Ungarn und ließ ein Dutzend der höchsten ungarischen Heerführer hinrichten. 1851 hob er im Silvesterpatent die von ihm selbst oktroyierte Verfassung auf. Seine Popularität war in den ersten 20 Jahren seiner Regierung ausgesprochen gering.
Im Kampf um die Vormachtstellung im Deutschen Bund (Deutscher Dualismus) erzwang Preußen unter Bismarck eine Entscheidung im Sinn der kleindeutschen Lösung ohne Österreich. Im Deutschen Krieg 1866 unterlag Österreich, das den Deutschen Bund anführte, den Preußen in der Schlacht bei Königgrätz. Neben den süddeutschen Staaten standen auch das Königreich Sachsen und das Königreich Hannover im Deutschen Krieg auf der Seite Österreichs, die preußische Armee war jedoch in Führung und technischer Hinsicht überlegen. Der Deutsche Bund löste sich auf und Österreich spielte im weiteren deutschen Einigungsprozess keine Rolle mehr.
Bereits 1859 hatte Österreich nach der Schlacht von Solferino die Vorherrschaft in Norditalien verloren. Mit der Niederlage im Deutschen Krieg musste es 1866 auch noch Venetien an das mit Preußen verbündete Italien abtreten.
Der durch die Niederlagen politisch geschwächte Kaiser musste im Inneren tiefgreifende Reformen durchführen und seine (neo-)absolutistische Regierungsweise aufgeben. Gegen seinen zähen Widerstand erreichten seine Berater die Umwandlung in eine konstitutionelle Monarchie: mit dem auf das unzweckmäßige Oktoberdiplom 1860 folgenden Februarpatent 1861, mit dem der Reichsrat als Parlament geschaffen wurde.
Der mit Ungarn erzielte Ausgleich von 1867 beendete den Boykott des Staates durch die magyarische Aristokratie und führte zur Umwandlung des bisherigen Einheitsstaates in die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie, eine Realunion. In Cisleithanien (ein Begriff der Bürokraten- und Juristensprache), der inoffiziell meist Österreich genannten westlichen Reichshälfte, wurde dies durch die Dezemberverfassung 1867, die bis 1918 in Kraft blieb, effektuiert.
Die durch den Ausgleich erfolgte Begünstigung der Magyaren, die in der Innenpolitik nun von Österreich weitestgehend unabhängig wurden, gegenüber den anderen Völkern der Monarchie heizte die Nationalitätenkonflikte weiter an. Während die Bestrebungen der tschechischen Nationalbewegung um einen Österreichisch-Tschechischen Ausgleich scheiterten, konkurrierten die slowakische Nationalbewegung und in geringerem Maße die von kroatischen Intellektuellen angeführte Illyrische Bewegung, die von Russland unterstützt wurde, mit der Magyarisierungspolitik der ungarischen Regierung.
In Österreich führten die nationalen Wünsche der einzelnen Völker zu einer politisch überaus schwierigen Situation. Im Reichsrat, dessen Männerwahlrecht sukzessive demokratisiert wurde, bestanden von den 1880er Jahren an nur kurzlebige Zweckbündnisse; tschechische Abgeordnete betrieben Obstruktionspolitik. Der Reichsrat wurde vom Kaiser deshalb oft monatelang vertagt. Die k.k. Regierungen wechselten häufig, eine Politik der kurzfristigen Aushilfen wurde zur Regel – Beobachter sprachen von Fortwursteln statt zielgerichteter Politik.
Nach dem erzwungenen Rückzug aus Deutschland und Italien hatten der Kaiser und seine außenpolitischen Berater Südosteuropa als neues Einflussgebiet erkoren. Mit der 1908 erfolgten Annexion des 1878 mit Zustimmung des Berliner Kongresses besetzten Bosnien, welche die Bosnische Annexionskrise auslöste, wurde Habsburg für viele politische Aktivisten auf dem Balkan zum Feind, der den nationalen Zusammenschluss behinderte. Außerdem trat die Monarchie dort in Konkurrenz zu Russland, das sich als Schirmherr aller Slawen bezeichnete.
Nach dem Attentat von Sarajevo führten die Altersschwäche des 84-jährigen Kaisers, die Selbstüberschätzung der „Kriegspartei“ in Wien und Budapest (aus späterer Sicht eine Clique von Kriegstreibern) und die parlamentslose Regierungssituation im Juli 1914 zur Kriegserklärung an Serbien, aus der auf Grund der „Automatik“ der europäischen Beistandspakte binnen einer Woche der später Erster Weltkrieg genannte Große Krieg entstand. Die Niederlage der Doppelmonarchie, die im Herbst 1918 unausweichlich wurde, führte zu ihrem Ende. Mit 31. Oktober 1918 trat das Königreich Ungarn aus der Realunion mit Österreich aus. Parallel dazu teilte sich Cisleithanien ohne Mitwirkung von Kaiser, k.k. Regierung oder Reichsrat auf: in die neuen Staaten Deutschösterreich und Tschechoslowakei; in Gebiete, die sich mit solchen außerhalb Österreich-Ungarns zu den neuen Staaten Polen und SHS-Staat konstituierten und in solche, die auf Grund des Ausgangs des Krieges anderen Nachbarstaaten (Italien, Rumänien) einverleibt wurden.
Gründung der Republik 1918
Am 21. Oktober 1918 traten die Reichsratsabgeordneten der deutschsprachigen Gebiete (sie bezeichneten sich selbst als Deutsche) einschließlich jener Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens zum ersten Mal als Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich zusammen. Kriegsende und Zerfall der Monarchie waren bereits abzusehen, auch hätte das Land für einen weiteren Kriegswinter keine Ressourcen mehr gehabt. Den Vorsitz hatte der Sozialdemokrat Karl Seitz abwechselnd mit dem Christlichsozialen Johann Nepomuk Hauser und dem Großdeutschen Franz Dinghofer. Ihr Vollzugsausschuss wurde Staatsrat genannt und bestellte am 30. Oktober 1918 die erste Regierung Deutschösterreichs, deren Minister nach angelsächsischem Vorbild die Bezeichnung „Staatssekretär“ trugen; erster Staatskanzler wurde Karl Renner, der 1945 bei der Gründung der Zweiten Republik neuerlich eine wichtige Rolle spielen sollte. Erster provisorischer Außenminister war Victor Adler. Auf dem vorwiegend von Menschen mit deutscher Muttersprache bewohnten Gebiet Altösterreichs entstand so ein neuer Staat.
Der Kaiser versuchte Anfang November 1918, den deutschösterreichischen Staatsrat in die Waffenstillstandsentscheidungen einzubeziehen. Der Staatsrat entschied jedoch, die Monarchie, die den Krieg begonnen habe, müsse ihn auch beenden. Der Waffenstillstand zwischen Österreich und Italien vom 3. November 1918 (die ungarischen Truppen hatten die Front bereits Ende Oktober, zum Austritt Ungarns aus der Realunion mit Österreich, verlassen) wurde somit noch von Kaiser Karl I. verantwortet. Kritik wie im Deutschen Reich, wo die zivilen Verhandler des Waffenstillstands später von rechtsgerichteten Politikern als „Novemberverbrecher“ geschmäht wurden, war daher nicht möglich.
Mitglieder der k. k. Regierung, des Ministeriums Lammasch, und des Kabinetts Renner, das die Republik vorbereitete und den Zusammenprall der alten mit der neuen Staatsordnung vermeiden wollte, arbeiteten gemeinsam die Erklärung aus, mit der Karl I. am 11. November 1918 auf „jeden Anteil an den Staatsgeschäften“ verzichtete. Dies war zwar juristisch keine Abdankung, die Entscheidung über die Staatsform war damit aber de facto gefallen. Am 12. November fand die Ausrufung der Republik Deutschösterreich statt und es wurde von der Provisorischen Nationalversammlung formell beschlossen, dass der Staat Deutschösterreich eine demokratische Republik und Teil der deutschen Republik sei.
Erste Republik (1918–1933)


Am 18. Dezember 1918 wurde das Frauenwahlrecht für Österreicherinnen über 20 Jahre eingeführt. Bis 1920 blieben jedoch Prostituierte vom Wahlrecht ausgeschlossen.
In den Koalitionsregierungen 1918–1920 (siehe Staatsregierung Renner I bis Renner III und Mayr I) entstanden bedeutende Sozialgesetze (etwa Schaffung der Arbeiterkammer als gesetzliche Interessensvertretung der Arbeiter und Angestellten, Acht-Stunden-Tag, Sozialversicherung). Der Adel wurde im April 1919 abgeschafft, Mitglieder der Familie Habsburg-Lothringen durften nur in Österreich bleiben, wenn sie sich als Bürger der Republik bekannten und jeden Herrschaftsanspruch aufgaben. „Der ehemalige Träger der Krone“ (wie er im Gesetz hieß) wurde, da er die Abdankung verweigerte, auf Dauer des Landes verwiesen, war aber zuvor bereits in die Schweiz ausgereist, um der drohenden Internierung zu entgehen. Die Habsburg-Lothringenschen Familienfonds, quasi Stiftungsvermögen zugunsten selbst einkommensloser Habsburger, wurden zum Staatseigentum erklärt, individuelles Privatvermögen nicht angetastet.
Im Vertrag von Saint-Germain wurde 1919 der Staatsname „Republik Österreich“ vorgeschrieben und der laut Verfassung vorgesehene Beitritt zur neuen Deutschen Republik durch die Verpflichtung zur Unabhängigkeit verhindert. Dieses „Anschlussverbot“ war außerdem durch Artikel 80 des Versailler Vertrags bewirkt, welcher das Deutsche Reich zur Achtung der Unabhängigkeit Österreichs verpflichtete.
Einige Gebiete, in denen die Mehrheit der Bevölkerung Deutsch sprach (Sudetenland, Südmähren, Südtirol), durften zudem wegen des entgegenstehenden Willens der Siegermächte nicht zu Österreich gelangen. Der Kärntner Abwehrkampf gegen die Truppen des SHS-Königreichs mobilisierte hingegen die internationale Öffentlichkeit und führte auf Wunsch der Siegermächte zur Volksabstimmung in Südkärnten am 10. Oktober 1920, die eindeutig für die Zugehörigkeit des Abstimmungsgebietes südlich der Drau zur Republik Österreich ausging.
Am 21. Oktober 1919, als der Friedensvertrag in Kraft trat, wurde der Name in „Republik Österreich“ geändert und 1920 das neue österreichische Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) beschlossen, in dem unter anderem Wien als eigenes Bundesland definiert wird. (Das B-VG gilt in der Fassung von 1929, mit der das Amt des Bundespräsidenten gestärkt wurde, im Wesentlichen bis heute). Im Jahr 1921 wurde das Burgenland, der überwiegend deutsch besiedelte Teil Westungarns, als selbstständiges Land im Bund in die Republik aufgenommen. Für die natürliche Hauptstadt des Gebietes, Ödenburg (Sopron), wurde auf ungarischen Wunsch, der die Unterstützung Italiens fand, eine Volksabstimmung durchgeführt, wobei sich die Mehrheit für Ungarn entschied. In den zeitgenössischen österreichischen und ungarischen Darstellungen dieser Volksabstimmung waren Divergenzen zu bemerken. Die Bundesregierung stellten seit Herbst 1920 die Christlichsozialen und ihre Unterstützer vom rechten Flügel (siehe Bundesregierung Mayr II usw.). Die Sozialdemokraten, Mehrheitspartei im „Roten Wien“, waren nun auf Bundesebene in scharfer Opposition.
Die Hyperinflation der frühen zwanziger Jahre wurde 1925 durch die Einführung der Schillingwährung beendet. Die konservative Regierung sorgte dafür, dass der Schilling stabil blieb; er wurde als Alpendollar bezeichnet. Kehrseite dieser kargen Wirtschaftspolitik war, dass in der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise kaum staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung der enorm hohen Arbeitslosigkeit vorgesehen waren.
Politische Wehrverbände (Republikanischer Schutzbund, Freiheitsbund) zogen Männer an, die als Sozialdemokraten einen Umsturz fürchteten oder in Heimwehren als Rechte die Demokratisierung ablehnten. 1927 wurde in Schattendorf im Burgenland auf waffenlos demonstrierende Schutzbündler gefeuert. Ein Invalider und ein Kind kamen zu Tode. Die Nachricht vom Schattendorfer Urteil, in dem die Täter freigesprochen wurden, führte am Tag darauf, dem 15. Juli 1927, zur Eskalation im Wiener Justizpalastbrand. Die völlig überforderte Polizei schoss wahllos in die große Menschenmenge und machte dann Jagd auf flüchtende Demonstranten. Bei der sogenannten Julirevolte waren 89 Tote zu beklagen, davon vier Polizisten. Bundeskanzler Prälat Ignaz Seipel („Keine Milde!“) verteidigte im Parlament das Vorgehen der Polizei.
In den folgenden Jahren führten die schlechte Wirtschaftslage und politische Auseinandersetzungen Österreich immer tiefer in eine Krise. In diesen Zeiten gab es nun einerseits Ideen zur österreichischen Identität und zu einem österreichischen Patriotismus und andererseits eine starke Bewegung hin zu einer großdeutschen Lösung und zum Anschluss Österreichs an Deutschland. Der Austromarxismus sprach vom Endziel Diktatur des Proletariats und machte damit allen Konservativen Angst; allerdings wollte man dieses Ziel auf demokratischem Weg erreichen.
Bei der letzten freien Nationalratswahl der 1. Republik am 9. November 1930 verlor die christlichsoziale Partei die relative Mehrheit, sie erhielt nur 66 von 165 Mandate, die sozialdemokratische Partei wurde stimmenstärkste Partei und erreichte 72 Mandate. Die Christlichsozialen stellten jedoch mit Unterstützung der Großdeutschen Volkspartei und dem Landbund weiter den Kanzler.
Auf der rechten Seite des Parteienspektrums machte sich teilweise die Auffassung breit, die Demokratie sei zur Lösung der Probleme des Landes nicht geeignet. Benito Mussolini war dafür Vorbild. Einer der christlichsozialen Politiker, welche diese Haltung vertraten (es gab auch christlichsoziale Demokraten wie Leopold Kunschak), war Bundeskanzler Engelbert Dollfuß. Als der Nationalrat nach dem Rücktritt aller drei Präsidenten wegen einer Streitfrage um eine Abstimmung auseinanderging, verhinderte er im März 1933 dessen Wiederzusammentreten mit Polizeigewalt und verkündete die „Selbstausschaltung des Parlaments“. Eine von mehr als einer Million Menschen unterzeichnete Petition an Bundespräsident Miklas, für die Wiederherstellung des verfassungsmäßigen Zustandes zu sorgen, blieb erfolglos, obwohl Miklas die Verfassungswidrigkeit von Dollfuß’ Vorgehen klar war.
Austrofaschistischer Ständestaat (1933–1938)

Dollfuß nützte das nach wie vor gültige Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz von 1917, um fortan eigenmächtig Gesetze durch Verordnungen der Bundesregierung zu ändern oder einzuführen. Am 12. Februar 1934 fanden die bis dahin schwelenden Auseinandersetzungen zwischen den regierenden Christlichsozialen (Vaterländische Front) und den oppositionellen Sozialdemokraten in von Historikern teilweise als Österreichischer Bürgerkrieg bezeichneten gewaltsamen Zusammenstößen ihren Höhepunkt. Die Regierung setzte das Bundesheer und seine Kanonen ein. Es folgten am selben Tag die Absetzung des Wiener Bürgermeisters Karl Seitz und das Verbot der Sozialdemokratischen Partei und ihrer Vorfeldorganisationen. Gegen Schutzbündler ergingen einige standrechtliche Todesurteile.
Dollfuß proklamierte hierauf am 1. Mai 1934 in der autoritären „Maiverfassung“ den Bundesstaat Österreich auf ständischer Grundlage (Ständestaat). Es handelte sich um eine Diktatur, die schon damals (z. B. in einem Privatbrief von Bundespräsident Miklas, wie Friedrich Heer berichtet), mit dem Begriff Austrofaschismus bezeichnet wurde.
Wenige Wochen danach kam es zum Juliputsch von Anhängern der in Österreich seit 1933 verbotenen NSDAP. Einigen Putschisten gelang es am 25. Juli 1934, in das Bundeskanzleramt vorzudringen, wo Dollfuß so schwer verletzt wurde, dass er kurz darauf, da ihm medizinische Hilfe verweigert wurde, im Amt verstarb. Der Putschversuch wurde innerhalb weniger Stunden niedergeschlagen. Neuer Bundeskanzler wurde Kurt Schuschnigg.
Die Politik des Ständestaates zielte darauf, Österreich als den „besseren deutschen Staat“ darzustellen. In der Tat war Österreich vor dem Anschluss an das Deutsche Reich die um vieles mildere Diktatur: Mehrere von den Nationalsozialisten verfolgte Menschen, vor allem Schauspieler und Schriftsteller, suchten 1934 bis 1938 in Österreich Zuflucht. Im äußeren Erscheinungsbild kopierte das Regime (dies wurde später Konkurrenzfaschismus genannt) Elemente aus dem faschistischen Italien und aus dem nationalsozialistischen Deutschland: Aufmärsche mit einem Fahnenmeer, die Einheitsorganisation Vaterländische Front, das Führerprinzip, das Verbot der Parteien.
Hatte Adolf Hitler beim Juliputsch noch den Unbeteiligten gespielt, weil Mussolini Österreich damals noch unabhängig erhalten wollte, so verstärkte sich der Druck des Deutschen Reiches auf Österreich nach 1934 von Jahr zu Jahr. Schuschnigg wurde bei Treffen von Hitler eingeschüchtert und erpresst, nationale (= deutschnationale) Minister in seine Regierung aufzunehmen. Als der Kanzler im März 1938 in einem Verzweiflungsakt für den 13. März eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs ankündigte, erzwang Hitler und Göring durch mehrmalige telefonische Drohungen am 11. März den Rücktritt Schuschniggs und von Bundespräsident Miklas die Einsetzung einer nationalsozialistischen Regierung unter Arthur Seyß-Inquart. Parallel zu deren Amtsantritt am 12. März 1938 fand der längst vorbereitete Einmarsch der deutschen Truppen (Unternehmen Otto) statt. Zu diesem Zeitpunkt hatten mancherorts, z. B. in Graz, die einheimischen Nationalsozialisten bereits die Macht ergriffen. Am 13. März 1938 erließ Hitler, von der Begeisterung seiner österreichischen Anhänger motiviert, das ursprünglich von ihm nicht für diesen Zeitpunkt vorgesehene Anschlussgesetz. Sofort begann der Terror gegen jüdische Österreicher, der auch in sogenannten „Arisierungen“, das heißt dem Raub an jüdischem Eigentum, seinen Ausdruck fand.
Teil des Deutschen Reiches (1938–1945)


Die gravierendste Folge des „Anschlusses“ war der sofort einsetzende Terror gegen jüdische Österreicher, der später im Massenmord gipfelte. Aus rassischen oder politischen Gründen unerwünschte Menschen flüchteten, sofern sie nicht bald im KZ landeten, zu Zehntausenden ins Ausland.
Österreich blieb im Reich zunächst als Land erhalten, am 14. April 1939 wurden dann aber die ehemaligen Bundesländer und Wien durch das „Ostmarkgesetz“ zu nationalsozialistischen Reichsgauen umgebildet, der Name Österreich sollte verschwinden: So wurde das zunächst „Land Österreich“ genannte Gebiet kurz darauf als „Ostmark“ und ab 1942 schließlich als „Alpen- und Donau-Reichsgaue“ bezeichnet. Dabei wurde das Burgenland zwischen den Gauen Niederdonau und Steiermark aufgeteilt, Osttirol an den Gau Kärnten angeschlossen und der steirische Teil des Salzkammerguts zum Gau Oberdonau geschlagen. Die Fläche Wiens wurde auf Kosten des Umlandes verdreifacht („Groß-Wien“).
Der gebürtige Österreicher Adolf Hitler führte nach seinem beruflichen Scheitern in seinem Heimatland und seiner politischen Karriere in Deutschland Österreich in die nationalsozialistische Willkürherrschaft und ließ in der Folge alle Hinweise auf eine Eigenständigkeit des Landes tilgen. An Hitlers Politik und Verbrechen beteiligten sich zahlreiche Österreicher mit großer Intensität. Bekannte Täter wie Arthur Seyß-Inquart, Ernst Kaltenbrunner und Alexander Löhr waren Österreicher. Österreicher stellten KZ-Aufseher, SS-Männer und Gestapo-Mitarbeiter. Obwohl sie nur 8 % der Bevölkerung des Großdeutschen Reiches ausmachten, waren 14 % der SS-Mitglieder, 40 % der KZ-Aufseher und 70 % von Adolf Eichmanns Stab österreichischer Abstammung.
1938 wurde das Doppellagersystem Mauthausen/Gusen errichtet, welches das KZ Mauthausen und KZ Gusen umfasste. Im Laufe der Jahre wurde diesem Lagersystem ein Netz von Außenstellen angeschlossen, das sich über ganz Österreich erstreckte. Aus ganz Europa wurden in diesen Konzentrationslagern Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen u. a. in der Rüstungsproduktion und im Straßenbau eingesetzt. Allein in Mauthausen kamen etwa 100.000 Häftlinge ums Leben.
Nach der Befreiung Wiens kapitulierte am 7. Mai 1945, nachdem am selben Tag bereits die deutsche Wehrmacht bedingungslos kapitulierte, um 18:00 in Steyr Generaloberst Lothar Rendulic die Heeresgruppe Ostmark, welche er von Waidhofen an der Ybbs aus geführt hatte, wo, trotz des Inkrafttreten der Kapitulation am 8. Mai, am 9. Mai noch die letzten Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs in Österreich stattfanden (vgl. Chronologie des Zweiten Weltkrieges).
Nachkriegszeit und Zweite Republik
Mit dem Kriegsende 1945, der Niederlage des Großdeutschen Reiches, wurde Österreich als unabhängiger Staat wiederhergestellt. Dies hatten die späteren Siegermächte bereits 1943 in der Moskauer Deklaration angekündigt. Bereits am 27. April 1945 trat die provisorische Staatsregierung mit Karl Renner als Staatskanzler zusammen und proklamierte die Wiedererrichtung der Republik. Bald darauf wurde die Bundesverfassung vom 1. Oktober 1920 in der Fassung von 1929 durch das „Verfassungsüberleitungsgesetz“ wieder in Geltung gesetzt. Ausnahme waren Bestimmungen, welche die Umwandlung des Bundesrates in einen Länder- und Ständerat vorsahen. Österreich gewann damit den Status einer gewaltenteilenden, repräsentativen, parlamentarischen und föderalistischen Demokratie zurück.
Eines der ersten von der provisorischen Staatsregierung erlassenen Gesetze war das Verbotsgesetz, mit dem die NSDAP, ihre Wehrverbände sowie sämtliche Organisationen, die mit ihr zusammenhängen, aufgelöst und verboten wurden. Die Volkswahl des Bundespräsidenten wurde, wie schon 1932, sistiert und Karl Renner im Dezember 1945 von der Bundesversammlung einstimmig zum Staatsoberhaupt gewählt. Daraufhin, bis 1947, wurde Österreich nach dem Willen der Besatzungsmächte durch eine Allparteienregierung (ÖVP, SPÖ, KPÖ) mit Leopold Figl als Bundeskanzler regiert. Ab 19. November 1947 bildeten ÖVP und SPÖ eine große Koalition. Diese wurde bis 1966 weitergeführt. Nach Renners Tod Ende 1950 wurde Theodor Körner als Kandidat der SPÖ am 27. Mai 1951 zum Bundespräsidenten gewählt. Dies war die erste Volkswahl eines Staatsoberhauptes in der österreichischen Geschichte.

Bis 1955 war Österreich, wie auch Nachkriegs-Deutschland, in Besatzungszonen aufgeteilt. Die größte Zone war die sowjetische, zu der Oberösterreich nördlich der Donau (Mühlviertel) sowie östlich der Enns, Niederösterreich in den Grenzen von 1937 (d. h. vor der Errichtung Groß-Wiens), das wieder errichtete Burgenland und in Wien die Bezirke 2, 4, 10, 20, 21 und 22 gehörten. Von der Sowjetunion wurden als Deutsches Eigentum beschlagnahmte Betriebe in einem „USIA“ genannten Konzern zusammengefasst, was gemäß den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz Teil der von Österreich zu leistenden Reparationen war. Unter den Österreichern, sowohl der Bevölkerung wie auch der Politik, war nach 1945 und bis weit in die folgenden Jahrzehnte hinein die Ansicht weit verbreitet, Österreich sei (wie in der Moskauer Deklaration 1943 formuliert) „erstes Opfer Hitlers“ gewesen, womit die Mitschuld am Zweiten Weltkrieg und am Holocaust heruntergespielt oder geleugnet werden sollte. Der überwiegende Teil rechtfertigte sich später damit, es sei ihm nichts anderes übrig geblieben. Eine Folge dieser „Opferthese“ war die bis heute nur schleppend durchgeführte Restitution geraubten Vermögens.
Mit der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages am 15. Mai 1955 durch Leopold Figl für die Bundesregierung Raab I und durch Vertreter der vier Siegermächte und mit dem formal davon unabhängigen (also im Staatsvertrag nicht verankerten) Bekenntnis zur Neutralität sowie der Verpflichtung, keinen erneuten Anschluss an Deutschland anzustreben, erlangte die Republik am 27. Juli 1955 ihre volle Souveränität.
Am 26. Oktober 1955, nach dem Abzug der Besatzungssoldaten, erfolgte vom Nationalrat der Beschluss über die immerwährende Neutralität Österreichs; dieser Tag ist seit 1965 österreichischer Nationalfeiertag. Die Neutralität (heute besser: Bündnisfreiheit) ist eine militärische und bedeutete von Anfang an keine Äquidistanz zu den Wertesystemen von West und Ost. Bedingt durch die Neutralität konnten aber sowohl mit den westlichen Ländern als auch mit den damaligen Ostblockländern gute kulturelle und wirtschaftliche Bande geknüpft werden, was dem Land in der Zeit des Wiederaufbaues noch lange half.
Am 14. Dezember 1955 trat Österreich der UNO bei und war 1973/74 sowie 1991/92 Mitglied des Sicherheitsrates. Bereits 1956/57 nahm die IAEO, die Internationale Atomenergie-Organisation, ihren Sitz in Wien, 1969 kam die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) dazu, später folgten weitere UN-Agenturen. Für die Periode 2009/10 wurde Österreich wieder als nichtständiges Mitglied in den Sicherheitsrat gewählt.
Den Konflikt mit Italien wegen des mehrheitlich deutschsprachigen Südtirol, das bis 1918 zur österreichischen Reichshälfte gehört hatte und von Italien nach dem Ersten Weltkrieg annektiert worden war, brachte Österreich in den 1960er Jahren vor die UNO. Die in der Folge (1969) für die Südtiroler Bevölkerung erreichte Autonomieregelung hat sich bewährt und wurde seither noch weiter ausgebaut.
1966 bis 1970 war die Bundesregierung Klaus II die erste Alleinregierung der Zweiten Republik, gestellt von der christdemokratischen ÖVP unter Josef Klaus. 1970–1983 folgten sozialistische Alleinregierungen unter Bruno Kreisky (siehe Bundesregierung Kreisky I bis Kreisky IV). Bedeutend für Österreich war in dieser Zeit die weit gespannte Außenpolitik Kreiskys, die unter anderem durch den Bau der Wiener UNO-City und die Internationalisierung der Palästinenserfrage, die Kreisky erstmals vor die UNO brachte, symbolisiert wurde.
1978 fand die Volksabstimmung über die von der Regierung Kreisky befürwortete Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf statt; sie ging negativ aus. Österreich produziert bis heute keine Kernenergie und lehnt dies auch für die Zukunft ab.

1979 wurde Wien nach der Fertigstellung seiner UNO-City offiziell dritter Amtssitz der Vereinten Nationen neben New York und Genf. Unabhängig davon siedelte sich die OPEC in Wien an.
1983 fädelte der abtretende Bruno Kreisky eine kleine Koalition der Sozialdemokraten (SPÖ) mit der damals nationalliberalen Freiheitlichen Partei (FPÖ) ein; die FPÖ hatte ihm durch Stillhalten bereits 1970 an die Macht verholfen (siehe Bundesregierung Sinowatz). Nach der Wahl des rechtspopulistischen Politikers Jörg Haider zum Parteiobmann der FPÖ 1986 beendete die SPÖ auf Betreiben von Franz Vranitzky die Koalition.
Der Zerfall des Ostblocks 1989/90 ließ den Eisernen Vorhang verschwinden, der die Entwicklung Ostösterreichs 1945–1989 beeinträchtigt hatte.
1987 bis 1999 bildeten die Sozialdemokraten (SPÖ) „große Koalitionen“ mit der christdemokratischen ÖVP (siehe Bundesregierung Vranitzky I bis Vranitzky V und Bundesregierung Klima). In diesen Zeitraum fiel der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union (1995), für den sich insbesondere Alois Mock und Vranitzky eingesetzt hatten. Bei der Volksabstimmung 1994 stimmten zwei Drittel der Teilnehmer dafür.
Gegenwart
Seit der Öffnung der Grenzen des früheren Ostblocks 1989/90 liegt Österreich nicht mehr an der Ostgrenze des westlich ausgerichteten Europas. Österreich wurde einer der stärksten Investoren in den Reformländern. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre wurden Menschen aus den einander bekriegenden jugoslawischen Nationalitäten verstärkt in Österreich aufgenommen.
Nach einer positiven Volksabstimmung am 12. Juni 1994 trat Österreich per 1. Jänner 1995 (gemeinsam mit Schweden und Finnland) der Europäischen Union bei.
Nach dem Ende des Kalten Krieges 1991 und insbesondere nach dem EU-Beitritt 1995 wurde die Neutralitätspolitik alten Stils für Österreich obsolet. Der Begriff Neutralität ist aufgrund der unterzeichneten EU-Verträge im Wesentlichen auf Bündnisfreiheit reduziert und hat hauptsächlich identitätspolitische Bedeutung; de facto hat Österreich als Vollmitglied der EU, die eine gemeinsame Verteidigungspolitik anpeilt, diesem Vorhaben zugestimmt und kann daher nicht mehr neutral oder bündnisfrei sein.
Österreich hatte in der zweiten Hälfte 1998 sowie in der ersten Hälfte 2006 den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne. 1999 wurde der Euro als Buchgeld eingeführt, ab 1. Jänner 2002 ersetzte der Euro auch als Bargeld den Schilling. Österreich trat 1995 den Schengener Abkommen bei. Am 1. Dezember 1997 hob es die Grenzkontrollen zu Deutschland und Italien auf; seitdem gehört es zum Schengen-Raum. In der zweiten Jahreshälfte 2018 führte Österreich zum dritten Mal den Vorsitz im Rat der Europäischen Union.
Die SPÖ-ÖVP-Koalitionsregierungen 1986–2000 wurden 2000–2006 von Regierungen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) mit der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) abgelöst (siehe Bundesregierung Schüssel I und Schüssel II). Die damals 14 anderen EU-Mitgliedstaaten reagierten auf die Regierungsbeteiligung der von ihnen als rechtsradikal eingeschätzten FPÖ mit einer vorübergehenden bilateralen Kontaktsperre auf Regierungsebene („EU-Sanktionen“). Nach der Spaltung der FPÖ 2005 wurde das neugegründete Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) Regierungspartner.
2007/2008 war nach Neuwahlen wiederum eine SPÖ-ÖVP-Koalition tätig (siehe Bundesregierung Gusenbauer). Nach der Erweiterung des Schengenraums Ende 2007 um Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Slowenien bzw. Ende 2008 um die Schweiz und Ende 2011 um Liechtenstein ist Österreich völlig von Schengenstaaten umgeben.
Von der ÖVP ausgelöste vorgezogene Nationalratswahlen im September 2008 führten zu einer Neuauflage der rot-schwarzen Koalition (Bundesregierung Faymann) unter den neuen Parteichefs Werner Faymann (SPÖ) und Josef Pröll (ÖVP). Nach dem Rücktritt Josef Prölls folgte ihm 2011 Michael Spindelegger als Vizekanzler.
Nach einer 2007 in Kraft getretenen Verlängerung der Legislaturperiode des Nationalrats von vier auf fünf Jahre wurde der Nationalrat 2013 erstmals fünf Jahre nach der vorangegangenen Wahl gewählt. Bei dieser Wahl wurden die bisherigen Regierungsparteien SPÖ und ÖVP mit Verlusten wiederum stärkste und zweitstärkste Partei (zusammen 99 von 183 Mandaten im Nationalrat). 2013 bis 2017 bildeten SPÖ und ÖVP erneut eine Koalitionsregierung (Bundesregierung Faymann II, 2016/17 Bundesregierung Kern).
Nach den vorgezogenen Wahlen 2017, aus denen die ÖVP als stimmenstärkste Partei hervorging, bis zur Ibiza-Affäre 2019 regierte eine Koalition aus ÖVP und FPÖ (Bundesregierung Kurz I), nach deren Abwahl im Nationalrat durch ein Misstrauensvotum amtierte 2019/20 erstmals eine Regierung unter einer weiblichen Bundeskanzlerin (Bundesregierung Bierlein), nach den Nationalratswahlen am 29. September 2019 amtiert seit Jänner 2020 erstmals auf Bundesebene eine Regierung aus ÖVP und den Grünen (Bundesregierung Kurz II).
Nach dem Bekanntwerden der Inseratenaffäre erklärte Sebastian Kurz am 9. Oktober 2021 den Rücktritt von seiner Funktion als Bundeskanzler. Kurz wurde in drei Ermittlungsverfahren der Strafverfolgungsbehörde als Beschuldigter geführt. Als sein Nachfolger wurde von der ÖVP Außenminister Alexander Schallenberg vorgeschlagen. Die verbleibenden 15 Mitglieder der Regierung Kurz II wurden mit 11. Oktober 2021 in die Bundesregierung unter Alexander Schallenberg (ÖVP) übernommen. Im Dezember 2021 übernahm Karl Nehammer das Amt des Bundeskanzlers. Die Koalition mit den Grünen wurde fortgeführt. Nach der knappen Bundespräsidentenwahl 2016 hat Alexander Van der Bellen 2022 seine Wiederwahl gleich im ersten Wahlgang geschafft.
- Siehe auch: Österreich 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020 und COVID-19-Pandemie in Österreich.
Politik
Verwaltungsgliederung
Österreich besteht aus neun Bundesländern, Wien als Bundeshauptstadt ist eines davon. Die Länder gliedern sich in insgesamt 79 Bezirke. Darunter ist die Gemeindeebene mit insgesamt 2093 Gemeinden, davon sind 15 Statutarstädte, welche die Bezirksverwaltung selbst ausüben (Stand 1. Jänner 2022).
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Abk. | Bundesland | Gründung | Hauptstadt | Einwohner *E | Fläche in km² *F | Dichte (Ew. / km²) | Ausländer- anteil *A | Migrationshintergrund *M | Städte *S | Gemeinden (gesamt) *G |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bgld. | ![]() | 1921 | Eisenstadt | 301.951 | 3.965,21 | 76 | 9,2 % | 15,5 % | 13 | 171 |
Ktn. | ![]() | 1919 | Klagenfurt am Wörthersee | 569.744 | 9.536,83 | 60 | 10,9 % | 16,4 % | 17 | 132 |
NÖ | ![]() | 1919 | St. Pölten | 1.723.723 | 19.180,08 | 90 | 10,3 % | 18,3 % | 76 | 573 |
OÖ | ![]() | 1919 | Linz | 1.530.349 | 11.982,77 | 128 | 13,2 % | 22,5 % | 32 | 440 |
Sbg. | ![]() | 1919 | Salzburg | 571.479 | 7.154,48 | 80 | 17,7 % | 26,5 % | 11 | 119 |
Stmk. | ![]() | 1919 | Graz | 1.269.801 | 16.399,55 | 77 | 11,5 % | 18,1 % | 35 | 286 |
Tir. | ![]() | 1919 | Innsbruck | 775.970 | 12.648,46 | 61 | 16,4 % | 24,5 % | 11 | 277 |
Vbg. | ![]() | 1919 | Bregenz | 409.973 | 2.601,68 | 158 | 18,2 % | 29,1 % | 5 | 96 |
W | ![]() | 1920 | Wien | 2.005.760 | 414,82 | 4835 | 30,8 % | 50,3 % | 1 | 1 |
Städte und Ballungsräume


Das mit Abstand größte Siedlungsgebiet in Österreich ist der Ballungsraum Wien mit einer Einwohnerzahl von 2,85 Millionen (Stand 2019). Damit konzentriert sich mehr als ein Viertel der Bevölkerung des Staates in der Hauptstadtregion.

Weitere größere Stadtregionen umgeben die Landeshauptstädte Graz (Steiermark), Linz (Oberösterreich), Salzburg (Salzburg) und Innsbruck (Tirol). Zu den wichtigeren Städten zählen weiters (von West nach Ost) Feldkirch, Dornbirn und Bregenz (Vorarlberg), Villach und Klagenfurt (Kärnten), Wels (Oberösterreich), St. Pölten und Wiener Neustadt (Niederösterreich). Insgesamt besitzen 201 Gemeinden sehr unterschiedlicher Größe das Recht, sich Stadt zu nennen (Stadtrecht); nur bei den 15 Statutarstädten ist dies von verwaltungsrechtlicher Bedeutung. Ein großes Problem, vor allem in wirtschaftlich schwachen Gegenden, ist die Abwanderung (Landflucht) der ländlichen Bevölkerung in die städtischen Ballungsräume.
Von insgesamt 2.093 Gemeinden in Österreich haben 1.834 weniger als 5.000 Einwohner.
Exklaven und Enklaven

Auf österreichischem Staatsgebiet findet sich mit dem Kleinwalsertal eine funktionale Enklave Deutschlands. Das Kleinwalsertal gehört zwar zu Vorarlberg und grenzt geografisch direkt an dieses, ist aber aufgrund der topografischen Lage auf Straßen nur über Deutschland zu erreichen. Eine weitere funktionale Enklave Deutschlands ist die Gemeinde Jungholz in Tirol, die von Österreich aus nicht erreichbar und nur durch den 1636 Meter hohen Sorgschrofen mit Österreich verbunden ist. Im Gegensatz zu ähnlichen funktionellen und geografischen Enklaven, wie dem Kleinwalsertal oder Jungholz, ist Hinterriß kein Zollanschlussgebiet zu Deutschland, obwohl es ebenfalls nur über Deutschlands Straßen erreichbar ist.
Die Saalforste sind österreichisches Staatsgebiet, stehen aber privatrechtlich im Eigentum des Freistaates Bayern.
Eine funktionale Enklave Österreichs bestand früher auf schweizerischem Staatsgebiet. Die Schweizer Gemeinde Samnaun war lange Zeit auf dem Straßenweg nicht aus der Schweiz, sondern nur über Österreich (Tirol) zu erreichen. Dies führte dazu, dass die rätoromanische Sprache im 19. Jahrhundert aufgegeben und stattdessen ein dem Tirolerischen ähnlicher Dialekt angenommen wurde. Mittlerweile gibt es zwar eine Schweizer Straße nach Samnaun, doch besteht nach wie vor eine einst errichtete Zollfreizone. Einen ähnlichen Status wie Samnaun hatte bis 1980 die Gemeinde Spiss im österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet. Sie war lange Zeit nur über Samnaun erreichbar und hatte mit starker Abwanderung zu kämpfen, weil sie im Gegensatz zu anderen Enklaven kaum wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeit bot.
Zudem bildet innerösterreichisch der Bezirk Lienz eine Exklave des Bundeslands Tirol; das Bundesland Wien ist als Enklave vollständig von Niederösterreich umgeben.
Politisches System

Österreich ist nach der Bundesverfassung von 1920 in der Fassung von 1929, die 1945 wieder in Kraft gesetzt wurde, eine föderale, parlamentarisch-demokratische Republik, bestehend aus neun Bundesländern. Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident, der (aufgrund der Verfassungsnovelle 1929) seit 1951 für sechs Jahre direkt vom Volk gewählt wird; eine einmalige Wiederwahl ist zulässig.
Da Österreich ein Bundesstaat ist, sind sowohl die Gesetzgebung als auch die Verwaltung zwischen Bund und (Bundes-)Ländern geteilt (siehe auch: Föderalismus in Österreich).
Bund
Die Bundesgesetzgebung üben der Nationalrat und der Bundesrat in der Regel gemeinsam aus (Zweikammersystem).
Der Nationalrat, mit seinen 183 Abgeordneten, ist die dominierende Kammer und wird nach dem allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlrecht von allen über 16-jährigen Staatsbürgern nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt. Seine Gesetzgebungsperiode dauert fünf Jahre, wenn sie nicht vom Nationalrat selbst oder von Bundespräsident und Bundesregierung durch Auflösung verkürzt wird, um frühere Neuwahlen zu ermöglichen. Eine 4-Prozent-Hürde verhindert eine zu große Zersplitterung der Parteienlandschaft im Nationalrat. Die Mitglieder des Nationalrats besitzen ein freies Mandat und genießen berufliche und außerberufliche Immunität.
Der Bundesrat wird von den einzelnen Landtagen (den Parlamenten der Bundesländer) nach der Bevölkerungszahl beschickt und vertritt dadurch im Sinne des bundesstaatlichen Prinzips die Interessen der Länder in der Bundesgesetzgebung. Er besitzt in den überwiegenden Fällen nur ein aufschiebendes Vetorecht, das durch einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates überstimmt werden kann. Nur in Fällen, in denen in die Rechte der Bundesländer eingegriffen wird, besitzt der Bundesrat ein absolutes Vetorecht. Da der Bundesrat nach Parteienproporz beschickt wird, wird häufig kritisiert, dass dort nicht nach Länder-, sondern nach Parteieninteressen abgestimmt werde. Die Mitglieder des Bundesrats besitzen ein freies Mandat und genießen berufliche und außerberufliche Immunität.
Regierungschef ist auf Bundesebene der Bundeskanzler, der vom Bundespräsidenten ernannt wird. Üblicherweise wird nach einer Nationalratswahl der Spitzenkandidat der stimmenstärksten Partei mit der Regierungsbildung beauftragt. Dies ist aber keine Verfassungsregel. In der Folge wird die Bundesregierung, das sind Bundeskanzler, Vizekanzler und alle sonstigen Bundesminister als Kollegialorgan, vom Bundespräsidenten auf Vorschlag des Bundeskanzlers ernannt (wobei der Bundespräsident Vorschläge auch ablehnen kann). Die Bundesregierung bzw. ihre Mitglieder sind vom Vertrauen des Nationalrats abhängig (politische Verantwortlichkeit), weshalb Minderheitsregierungen bisher nur in Ausnahmefällen ernannt wurden.
Land
Die Landesgesetzgebung in den Bundesländern übt der jeweilige Landtag aus (Einkammersystem). Er wird von den über 16-jährigen Landesbürgern aufgrund des gleichen, unmittelbaren, persönlichen, freien und geheimen Wahlrechts nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt. Die Mitglieder der Landtage besitzen ein freies Mandat und genießen berufliche und außerberufliche Immunität.
Der Landtag wählt die Landesregierung, die aus dem Landeshauptmann oder -frau, der erforderlichen Zahl von Stellvertretern und weiteren Mitgliedern (Landesräten) besteht. Die Landesregierung ist dem Landtag politisch verantwortlich.
Kammern
Eine Besonderheit des politischen Systems in Österreich sind Berufsständische Körperschaften, die als öffentlich-rechtliche Interessenvertretungen mit Pflichtmitgliedschaft, gesetzlich als Kammern bezeichnet, organisiert sind und durch privatrechtliche Vereine ergänzt werden. Als „große Kammern“ gelten die Wirtschaftskammer Österreich, die Kammer für Arbeiter und Angestellte und die Landwirtschaftskammer. Dazu kommen als Vereine Industriellenvereinigung, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Rechtsanwaltskammer und Bauernbund. Wird ein Gesetzentwurf als Regierungsvorlage ausgearbeitet, so erfolgt ein Begutachtungsverfahren, bei dem die Kammern beispielsweise Änderungsvorschläge einbringen können.
Die großen Interessenvertretungen werden als Sozialpartner bezeichnet, wenn sie gemeinsam nach Kompromissen in Streitfragen suchen; dadurch sind Streiks in Österreich selten geworden. Gelegentlich werden sie als nicht gewählte Nebenregierung bezeichnet und Österreich wird als Kammerstaat kritisiert. SPÖ und ÖVP haben die Kammern 2007 in Verfassungsrang gehoben.
Politische Parteien

Seit der Gründung der Republik Österreich wird die Politik von zwei großen Parteien, der christlich-konservativen Volkspartei ÖVP (bis 1934 „Christlichsoziale Partei“, 1934–1938 „Vaterländische Front“) sowie der sozialdemokratischen SPÖ (seit 1991, vorher seit 1945 „Sozialistische Partei Österreichs“ bzw. 1918 bis 1933 „Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs“, davor „Sozialdemokratische Arbeiterpartei“), geprägt. Beide entstanden schon während der Monarchie und wurden nach der Befreiung Wiens am Ende des Zweiten Weltkrieges im April 1945 neu beziehungsweise wieder gegründet. 1945–1966 und 1986–1999 regierten diese beiden Parteien trotz ihrer weltanschaulichen Gegensätze in einer Großen Koalition. Die positiven Auswirkungen dieser Kooperation wurden unter dem Begriff der Sozialpartnerschaft, die negativen als parteipolitischer Proporz thematisiert.
Drittes, bis in die 1990er Jahre wesentlich kleineres parteipolitisches Kontinuum ist das deutschnationale Lager, welches sich in der ersten Republik vor allem in der Großdeutschen Volkspartei, in der zweiten Republik im VdU (Verband der Unabhängigen), danach in der FPÖ, der Freiheitlichen Partei Österreichs, sammelte. In den ersten Jahren der Zweiten Republik spielte auch die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) eine Rolle in der Politik des Landes, seit den 1960er Jahren ist sie jedoch als Kleinpartei auf Bundesebene bedeutungslos. Bei regionalen Wahlen, so vor allem in Graz und der Steiermark, erreicht sie auch heute noch teils beachtliche Stimmanteile.
In den 1980er Jahren brach das starre, manchmal auch als „hyperstabil“ bezeichnete Parteiensystem (mit einer der höchsten Dichten an Parteimitgliedern weltweit) auf. Mit der Volksabstimmung gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf und der Besetzung der Hainburger Au erstarkte die Umweltbewegung. 1986 gründeten sich die Grünen. Die FPÖ hingegen begann sich als rechtspopulistische Partei neu zu positionieren. Von ihr spaltete sich 1993 das Liberale Forum ab. Im Jahr 2005 erlebte die FPÖ mit der Gründung des Bündnisses Zukunft Österreich (BZÖ) ihre zweite Spaltung. Bei der Nationalratswahl in Österreich 2008 erreichten FPÖ und BZÖ in Summe etwa die Stärke der SPÖ, kamen aber weder für SPÖ noch ÖVP als Koalitionspartner in Frage. Die Parteienförderung in Österreich („Demokratiekosten“) ist im internationalen Vergleich, bezogen auf die Einwohnerzahl, nach Japan die zweithöchste – 2014 betrug sie insgesamt 205 Millionen Euro.
Im Oktober 2012 wurde unter dem Namen NEOS – Das Neue Österreich eine neue Partei gegründet und trat zur Nationalratswahl in Österreich 2013 in einem Wahlbündnis mit dem Liberalen Forum an, mit welchem sie in der Folge im Jänner 2014 fusionierte. Bei der Nationalratswahl im Jahr 2013 erreichte die Partei fünf Prozent der Stimmen und zog mit neun Abgeordneten in den Nationalrat ein.
2017 entwickelten sich einige Neuheiten in der österreichischen Parteienlandschaft: die Grünen verfehlten den Wiedereinzug ins Parlament, nachdem sich eine Gruppierung rund um Peter Pilz abgespalten hatte und den Einzug in den Nationalrat schaffte. Die ÖVP tritt nunmehr mit türkiser statt schwarzer Parteifarbe auf und nennt sich „Die Volkspartei“ (bis 2022 „Die Neue Volkspartei“). Bei der Nationalratswahl 2019 zogen die Grünen mit 13,9 % der Stimmen wieder ins Parlament ein und stellen seitdem zusammen mit der ÖVP die Regierung.
Politische Indizes
Name des Index | Indexwert | Weltweiter Rang | Interpretationshilfe | Jahr |
---|---|---|---|---|
Fragile States Index | 24,4 von 120 | 167 von 179 | Stabilität des Landes: nachhaltig 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land | 2023 |
Demokratieindex | 8,28 von 10 | 18 von 167 | Vollständige Demokratie 0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie | 2023 |
Freedom in the World Index | 93 von 100 | — | Freiheitsstatus: frei 0 = unfrei / 100 = frei | 2024 |
Rangliste der Pressefreiheit | 74,7 von 100 | 32 von 180 | Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit 100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage | 2024 |
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) | 67 von 100 | 25 von 180 | 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber | 2024 |
Staatshaushalt
Jahr | Staats- verschuldung in Prozent | Haushalts- saldo in Prozent |
---|---|---|
1995 | 67,9 | −6,1 |
1996 | 67,8 | −4,5 |
1997 | 63,1 | −2,6 |
1998 | 63,4 | −2,7 |
1999 | 66,3 | −2,6 |
2000 | 65,7 | −2,4 |
2001 | 66,4 | −0,7 |
2002 | 66,4 | −1,4 |
2003 | 65,5 | −1,8 |
2004 | 64,8 | −4,8 |
2005 | 68,3 | −2,5 |
2006 | 67,0 | −2,5 |
2007 | 64,7 | −1,4 |
2008 | 68,4 | −1,5 |
2009 | 79,6 | −5,3 |
2010 | 82,4 | −4,4 |
2011 | 82,3 | −2,6 |
2012 | 81,7 | −2,2 |
2013 | 81,0 | −2,0 |
2014 | 83,8 | −2,7 |
2015 | 84,3 | −1,0 |
2016 | 83,6 | −1,6 |
2017 | 78,5 | −0,7 |
2018 | 74,1 | 0,2 |
2019 | 70,6 | 0,6 |
2020 | 83,3 | −8,0 |
2021 | 82,8 | −5,9 |
Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 192,6 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 187,3 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergab sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 1,3 Prozent des BIP.
Die Verschuldung des Gesamtstaates einschließlich Sozialversicherung erreichte im März 2011 ihren bisher höchsten Stand mit 210,3 Milliarden Euro. Im Jahr 2008 hatte die Gesamtstaatsverschuldung noch 176,8 Milliarden Euro betragen. Dieser sprunghafte Anstieg ist vor allem auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise und den damit verbundenen staatlichen Hilfs- und Rettungspaketen für den Finanzsektor und auf Wirtschaftsförderungen zurückzuführen.
Die Staatsverschuldung Österreichs sank zwischen 2001 und 2007 von 66,8 % auf 60,2 % des BIPs. Dennoch wurde das Maastricht-Ziel von höchstens 60 % niemals seit 1992 – vor dem Beitritt zur EU 1995 – erreicht. Im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise stieg die Verschuldung Österreichs auf knapp 85 % an.
2011 wurde eine sogenannte Schuldenbremse im Bundeshaushaltsgesetz beschlossen, die konkrete Beschränkungen für das Haushaltssaldo in den Jahren 2012 bis 2016 vorschreibt und ab 2017 das strukturelle Defizit auf 0,45 % des BIP beschränkt.
Außen- und Sicherheitspolitik

Seit dem Beitritt von Tschechien, der Slowakei, Ungarns und Sloweniens zur EU im Jahr 2004 ist Österreich, mit Ausnahme der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein, nur von anderen Mitgliedsstaaten der EU umgeben. Seine Sicherheitspolitik konzentriert sich daher auf Terrorabwehr und auf internationale Einsätze des Heeres im Rahmen der EU und der UNO.
Im Kalten Krieg sah Österreich sich an der Schnittstelle zweier einander gegenüberstehender Machtblöcke – der Westmächte und des Ostblocks. Gemäß der Neutralität, die der Sowjetunion zur Erlangung des Österreichischen Staatsvertrages im Jahr 1955 zugesichert worden war, verhielt sich Österreich beiden Machtblöcken gegenüber formell neutral, obwohl es der Sowjetunion gegenüber von Anfang an eine westliche Ausprägung von Demokratie, Wirtschaft und Politik betont hatte.
Die Außenpolitik des Landes trug oft zur Stabilität der Region und zur kooperativen Neugestaltung der Ost-West-Beziehungen bei. Wien wurde als internationaler Konferenzort attraktiv, da man weder in einem NATO-Land noch im Gebiet des Warschauer Paktes tagte. Dieses Konzept wurde allerdings mit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 obsolet.
Österreich trat 1995 der EU bei; innenpolitisch wurde argumentiert, man gehe „als neutrales Land in die EU“. (Dass man gegenüber anderen EU-Mitgliedstaaten schwerlich neutral sein kann, wurde öffentlich nicht erörtert.) Später hat sich Österreich dazu entschlossen, die Petersberg-Aufgaben und weitere Beschlüsse im Rahmen der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP), eines militärischen Beistandspakts der EU, sowie der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der EU mitzutragen und lediglich explizit militärische Bündnisse zu vermeiden.
Im Jahr 2008 wurde daher mit dem neuen Artikel 23 f (seit 2010: Artikel 23 j) Bundes-Verfassungsgesetz eine rechtliche Grundlage zur Teilnahme an friedenserhaltenden Maßnahmen beschlossen. Das 1955 wieder eingerichtete Bundesheer nimmt somit am NATO-Programm Partnerschaft für den Frieden teil, das keine Beistandspflicht enthält. In der Westeuropäischen Union, die am 31. März 2010 aufgelöst wurde und die in der GSVP aufgegangen ist, hatte Österreich Beobachterstatus. Die weiteren Entwicklungen rund um GSVP und GASP in der EU sind offen und könnten zu weiteren Herausforderungen an bündnisfreie EU-Staaten wie Österreich führen.
Österreich trat im Jahr 1955 den Vereinten Nationen bei. Wien wurde 1980 nach New York City und Genf dritter Amtssitz des Sekretariats der Vereinten Nationen (ein weiterer Sitz wurde später in Nairobi, Kenia, errichtet) und misst diesem außenpolitischen Element traditionell großen Stellenwert bei. 1972–1981 war der später umstrittene österreichische Ex-Außenminister Kurt Waldheim Generalsekretär der Vereinten Nationen. 2009 und 2010 hatte Österreich einen nicht-ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat inne. Insgesamt dienten bisher über 50.000 Österreicher unter der UN-Flagge als Soldaten, Militärbeobachter, Zivilpolizisten und zivile Experten in aller Welt. Neben den UN-Dienststellen bestehen in Wien Amtssitze weiterer internationaler Organisationen. Dazu gehören die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO, seit 1957 in Wien), die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Sitz der 1960 in Bagdad gegründeten OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) sowie diverse Nichtregierungsorganisationen (NGOs).
Die formelle Aufhebung des 1955 beschlossenen Bundesverfassungsgesetzes über die immerwährende Neutralität erfordert eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat, deren Zustandekommen als generell unwahrscheinlich gilt, da das Neutralitätsgesetz aus historischen Gründen Symbolcharakter hat. Im In- wie im Ausland ist daher vielen Beobachtern nicht klar, dass Österreich heute zwar nach wie vor militärisch bündnisfrei ist und Stützpunkte und Truppenbewegungen fremder Armeen auf seinem Gebiet nicht zulässt, die klassische Neutralität aber nicht mehr besteht. Die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte wählten nämlich den Weg, Einschränkungen der Neutralitätsbestimmungen nicht im Neutralitätsgesetz vorzunehmen, sondern dazu andere, unauffälligere Bundesverfassungsgesetze beschließen zu lassen.
Die Ressortzuständigkeit für die Außenpolitik liegt in der österreichischen Regierung beim Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten. Amtsinhaber ist Alexander Schallenberg.
Militär

Das Bundesheer besteht aus etwa 25.000 Mann im Präsenzstand und rund 30.000 Mann der Miliz. Der Präsenzdienst dauerte bis zum 1. Jänner 2006 acht Monate und seither sechs Monate. Das Militärbudget ist 2021 mit rund 3,3 Milliarden Euro in absoluten Zahlen das höchste Budget in der Geschichte des Bundesheeres, gleichzeitig aber mit 0,8 % des Bruttoinlandsprodukts eines der relativ niedrigsten der Welt.
Die militärische Landesverteidigung fußt auf der allgemeinen Wehrpflicht aller männlichen Staatsbürger im Alter von 17 bis 50 Jahren. Österreich ist damit eines der wenigen EU-Länder, das die Wehrpflicht aktiv aufrechterhält. Frauen können einen freiwilligen Wehrdienst ableisten. Seit 1975 können Wehrpflichtige, die einen Wehrdienst aus Gewissensgründen ablehnen, einen Wehrersatzdienst ableisten. Dieser dauert seit dem 1. Jänner 2006 neun Monate und kann auch im Auslandsdienst als Friedensdienst, Gedenkdienst oder Sozialdienst abgeleistet werden, wobei er jedoch zehn bis elf Monate dauert.
Regionale Zusammenarbeit

Die regionale Zusammenarbeit der Europaregionen ist eine länderübergreifende Kooperation mit den Nachbarstaaten, vor allem auf wirtschaftlicher Ebene. Die Europäische Union sowie die österreichische Bundesregierung und die jeweiligen Landesregierungen erhoffen sich neben dem Aspekt der länderübergreifenden Zusammenarbeit auch eine Stärkung der potenziell schwächeren Randregionen.
Europaregionen mit österreichischer Beteiligung sind:
- Euregio Bodensee
- /Nova Raetia
- Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino
- Euregio Graz-Maribor
- /
- Centrope
- Euregio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei/Pomoraví–Záhorie–Weinviertel euroregion
- Euroregion Silva Nortica
- Europaregion Donau-Moldau
- Euregio Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn/Euroregion Šumava – Bavorský les – Dolní Inn
- EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein
- Euregio Inntal
- Euregio Zugspitze-Wetterstein-Karwendel
- Euregio via salina
Umweltpolitik

Im März 2007 wurde vom Ministerrat die Österreichische Klimastrategie beschlossen, um bis 2012 die Ziele des Kyoto-Protokolls zu erreichen, die dem Klimawandel, von dem der Alpenraum in besonderem Maße betroffen ist, entgegenwirken sollen. 2020 wurden in Österreich 73,6 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent emittiert. Das sind 6,2 % weniger als im Kyoto-Basisjahr 1990. Die größten Emittenten sind die Sektoren Energie und Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft.
Im Rahmen des EU-Gesetzgebungspakets von 2021 Fit for 55 muss Österreich seine Treibhausgasemissionen außerhalb des Emissionshandels um 36 % gegenüber 2005 verringern.
Das Umweltbundesamt ist die Fachstelle der Republik Österreich für Umweltschutz und Umweltkontrolle. In dieser Eigenschaft unterstützt das Umweltbundesamt die Bundesregierung bei der Durchsetzung der Klimastrategie.
klima:aktiv ist die Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) für aktiven Klimaschutz und Teil der österreichischen Klimastrategie. Eine Vielzahl von klima:aktiv-Programmen gibt aktiv Impulse für Angebot und Nachfrage nach klimaschonenden Technologien und Dienstleistungen.
Der Austrian Council on Climate Change (ACCC) ist der österreichische Klimabeirat. Der ACCC stellt sich besonders als Informationsportal der nationalen und internationalen Klimapolitik und -forschung dar in Kooperation mit dem BML und dem Umweltbundesamt.
Das Klimabündnis Österreich hat das Ziel, die indigenen Völker zu unterstützen. Das Klimabündnis Österreich besteht aus Gemeinden und Städten, allen neun Bundesländern, Schulen, Bildungseinrichtungen und Betrieben sowie der COICA, einem Zusammenschluss indianischer Organisationen im Amazonasraum.
Die erneuerbaren Energien waren in Österreich seit Jahrzehnten das Rückgrat der Stromerzeugung. Bis 1997 kamen zwei Drittel der Stromerzeugung aus der Wasserkraft. Im Jahre 2022 hat die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien eine Quote von 85 % erreicht.
Am 25. September 2019 rief Österreich als neuntes Land weltweit durch Stimmen von ÖVP, SPÖ, Neos und Liste Jetzt den Klimanotstand aus. Hiermit hatte man sich dazu bekannt, der Klimakrise und ihren Folgen „höchste Priorität“ einzuräumen. Der Antrag beinhaltet auch das Vorhaben, künftige Gesetze auf deren Auswirkungen auf das Klima zu prüfen.
Beim Klimaschutz-Index, einer von der Organisation Germanwatch jährlich durchgeführten Evaluierung der Klimaschutzbemühungen von Staaten, erreichte Österreich im Jahr 2020 den 38. Platz von 61 Bewertungen und liegt damit im unteren Mittelfeld unter dem EU-Durchschnitt.
2022 führte das neu geschaffene Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie einen „Klimabonus“ in Höhe von 500 Euro ein, welcher die Kosten der zuvor beschlossenen CO2-Steuer sozial ausgleichen soll. Der Klimabonus ist Teil der ökosozialen Steuerreform der Regierungskoalition von Volkspartei und Grünen.
Kriminalität

Wie in zumindest allen wohlhabenden Ländern der westlichen Welt gibt es seit Anfang der 1990er Jahre einen allgemeinen Kriminalitätsrückgang, vor allem bei Diebstahl und Gewaltkriminalität. Hinzu kommt eine gestiegene Sicherheit durch Waffenverbote, von denen Frauen allerdings weniger als Männer profitieren, da sie meist in Beziehungen Opfer von Gewalt werden.
Was allerdings angestiegen ist, ist die Korruption von politischen Amtsträgern und die Verquickung von politischer und privatwirtschaftlicher Kriminalität. Dies liegt nicht nur an den Oligarchisierungstendenzen repräsentativer Demokratien, sondern auch an einer seit einigen Jahren strengeren Gesetzgebung, durch die derartige Vergehen intensiver verfolgt und damit stärker publik gemacht werden.
Für Vergleiche der Gewaltneigung über lange Zeiträume und große räumliche Distanzen hinweg wird die Rate der Tötungsdelikte als Index verwendet. Österreich kam hierbei im Jahr 2016 auf 0,7 Fälle pro 100.000 Einwohner. Ein Höhepunkt war 1991 mit 1,3 Fällen. Die heutigen 0,7 Fälle liegen unter dem Durchschnitt in Westeuropa, der bei eins liegt. Der Durchschnitt in Gesamt-Europa lag bei drei Fällen pro 100.000 Einwohner, der globale Durchschnitt bei 6,1. Ostasiatische Staaten liegen durchschnittlich bei 0,6 Fällen, Singapur bei nur 0,2 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Detaillierte, flächendeckende Daten werden seit 2001 in der österreichischen Polizeilichen Kriminalstatistik veröffentlicht. 2018 wurden erstmals weniger als 500.000 angezeigte Delikte erfasst. Die Aufklärungsquote stieg auf einen Rekord von 52,5 %. In wesentlichen Deliktsfeldern wie Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Wohnhäusern, Kfz-Diebstählen sowie Taschen- und Trickdiebstählen, die als Formen der Kriminalität einen wesentlichen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Menschen haben, ist die Zahl der Anzeigen deutlich rückläufig.
Zudem wird international von einer steigenden Anzeigebereitschaft beziehungsweise einer sich verringernden Dunkelziffer ausgegangen, vor allem bei Gewalt gegen Frauen. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die Kriminalität insgesamt noch stärker zurückgeht, als aus Polizeistatistiken ersichtlich. In jüngerer Zeit werden vor allem Frauenmorde (Femizide) thematisiert, inwieweit dies ein spezifisch österreichisches Problem darstellt, wird kontrovers diskutiert.
Rechtswesen
Bundesverfassungsrecht


Das österreichische Bundesverfassungsrecht ist zersplittert, da es im Gegensatz zu anderen Staaten kein gibt, dem zufolge sämtliche nach Inkrafttreten der Verfassung beschlossenen Änderungen oder Ergänzungen ausschließlich direkt in die Verfassungsurkunde selbst aufzunehmen wären und nicht in gesonderten Verfassungsgesetzen erlassen werden dürften. Verfassungsregeln finden sich daher in Österreich nicht nur im Bundes-Verfassungsgesetz selbst, sondern auch in vielen anderen Verfassungsgesetzen und in einfachen Gesetzen enthaltenen Verfassungsbestimmungen.
Vom 1. Juli 2003 bis 31. Jänner 2005 tagte ein Verfassungskonvent („Österreich-Konvent“), der Vorschläge für eine Reform der österreichischen Bundesverfassung erarbeitete. Der Vorsitzende Franz Fiedler erarbeitete einen eigenen Schlussbericht, da über die zukünftige Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern keine Einigung erzielt wurde.
Zentrales Verfassungsdokument ist
- das Bundes-Verfassungsgesetz vom 1. Oktober 1920 in der Fassung von 1929 (B-VG) mit den seither ergangenen Novellen, das den „Kern“ des Bundesverfassungsrechts bildet.
Ein Grundrechtskatalog fehlt im B-VG. Er wird durch mehrere in Verfassungsrang stehende Rechtstexte gebildet:
- das Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger vom 21. Dezember 1867, RGBl. 142/1867, in Verfassungsrang gemäß Art. 149 Abs. 1 B-VG, und
- die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) vom 4. November 1950, ratifiziert 1958 (BGBl. Nr. 210/1958), in Verfassungsrang seit 1964 (BGBl. Nr. 59/1964).
Weitere wichtige Bundesverfassungsgesetze (BVG; zur Unterscheidung von der ursprünglichen Verfassung, dem B-VG, ohne Bindestrich geschrieben) sind:
- das Verbotsgesetz 1947, das NS-Wiederbetätigung gerichtlich strafbar macht (am 8. Mai 1945, StGBl. Nr. 13/1945, erstmals publiziert),
- das Finanz-Verfassungsgesetz vom 21. Jänner 1948, BGBl. Nr. 45/1948, in der geltenden Fassung, das den Finanzausgleich zwischen „dem Bund und den übrigen Gebietskörperschaften“ (Originaltitel) regelt,
- das Neutralitätsgesetz vom 26. Oktober 1955, BGBl. Nr. 211/1955,
- der per 1. Jänner 1995 vom Parlament genehmigte EU-Beitrittsvertrag (BGBl. Nr. 45/1995),
- weitere Ratifizierungen von EU-Verträgen.
Daneben bestehen noch mehr als 1.300 rein formelle Verfassungsgesetze und in einfachen Gesetzen als Verfassungsbestimmung bezeichnete Rechtsregeln (diese sichern sonst verfassungswidrige Ausnahmeregelungen ab) sowie Staatsverträge in Verfassungsrang. Am 4. Jänner 2008 wurde das Erste Bundesverfassungsrechtsbereinigungsgesetz (BVRBG), BGBl. I Nr. 2/2008, publiziert. Damit wurden 71 Bundesverfassungsgesetze, 167 Verfassungsbestimmungen und 6 verfassungsändernde Staatsverträge außer Kraft gesetzt oder als nicht mehr geltend festgestellt, außerdem 24 Bundesverfassungsgesetze zu einfachen Bundesgesetzen heruntergestuft und 225 weitere Bestimmungen ihres Verfassungsranges entkleidet.
Europarecht
1995 erfolgte die Übernahme des Acquis communautaire, des gemeinsamen Rechtsbestandes der EU, der durch die seit dem EU-Beitritt unter Mitwirkung Österreichs erlassenen EG-Richtlinien (Rahmengesetze) und EU-Verordnungen (direkt anwendbare Gesetze) sowie durch Letztentscheidungen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) ständig weiterentwickelt wird. Im Zweifelsfall hat das Gemeinschaftsrecht Vorrang. Betroffen sind insbesondere Wirtschafts-, Unternehmens- und Kapitalrecht, lediglich bei den Grundrichtlinien der Verfassung, den sogenannten Baugesetzen, zu deren Änderung eine Volksabstimmung notwendig ist, wird von der Höherrangigkeit österreichischen Rechts ausgegangen.
Österreich hat – wie insgesamt 17 von 27 Mitgliedstaaten – den EU-Verfassungsvertrag ratifiziert; da die nötige Einstimmigkeit aller Mitgliedsstaaten dafür nicht zu erreichen war, wurde im Herbst 2007 der Vertrag von Lissabon abgeschlossen, der die wesentlichsten „Verfassungsbestimmungen“ enthält, ohne sie als solche zu bezeichnen, und der auf Symbole der Staatlichkeit der EU verzichtet. Auch diesen hat Österreich ratifiziert.
Gerichtsbarkeit
Die Gerichtsbarkeit ist in Österreich überwiegend Angelegenheit des Bundes. Sie wird in Zivilrechts- und Strafrechtssachen von Bezirksgerichten, Landesgerichten, Oberlandesgerichten und dem Obersten Gerichtshof (OGH) als höchster Instanz wahrgenommen, die alle Gerichte des Bundes sind. Die Verwaltungsgerichtsbarkeit ist seit 1. Jänner 2014 zweistufig organisiert und wird von elf Verwaltungsgerichten, von denen jedes Land ein Gericht (Landesverwaltungsgericht) und der Bund zwei Gerichte (Bundesverwaltungsgericht und Bundesfinanzgericht) betreibt, und dem Verwaltungsgerichtshof (VwGH) ausgeübt.
Für die Verfassungsgerichtsbarkeit gibt es mit dem Verfassungsgerichtshof (VfGH) nur ein einziges Gericht. Soweit zu den Kompetenzen der EU zählende Materien betroffen sind, ist gemäß dem EU-Vertrag der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Letztinstanz über den österreichischen Gerichten; in menschenrechtlichen Fragen laut Europäischer Menschenrechtskonvention der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).
Privatrecht
Die zentrale Privatrechtskodifikation Österreichs, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) vom 1. Juni 1811 (in Kraft getreten am 1. Jänner 1812), ist eine Naturrechtskodifikation, die 1914–1916 unter Einfluss der Historischen Rechtsschule tiefgreifend novelliert wurde. Weit reichende Änderungen erfolgten dann erst wieder ab 1970, insbesondere im Familienrecht. Große Bereiche des Privatrechts sind allerdings außerhalb des ABGB geregelt, wobei viele dieser Sondergesetze im Zuge des „Anschlusses“ an Deutschland 1938 in Österreich eingeführt wurden und nach 1945 in gegebenenfalls entnazifizierter Fassung beibehalten wurden; so etwa das Ehegesetz (EheG), das Unternehmensgesetzbuch (UGB) und das Aktiengesetz (AktG).
Strafrecht
Das Österreichische Strafrecht ist in modernen Kodifikationen wie etwa dem Strafgesetzbuch (StGB) vom 23. Jänner 1974 oder der Strafprozessordnung (StPO) vom 31. Dezember 1975, 2004 mit Inkrafttreten am 1. Jänner 2008 durchgreifend geändert, geregelt. Das StGB kennt außer Strafen auch „vorbeugende Maßnahmen“. Sowohl Strafen als auch Maßnahmen dürfen nur wegen einer Tat verhängt werden, die schon zur Zeit ihrer Begehung mit Strafe bedroht war (Verwirklichung des Rückwirkungsverbotes im Strafrecht: Nulla poena sine lege, § 1 StGB). Die Todesstrafe ist im ordentlichen Verfahren seit 1950, im außerordentlichen Verfahren seit 1968 abgeschafft.
Staatszielbestimmungen in der österreichischen Bundesverfassung
(Quelle:)
- dauernde Neutralität
- Verbot nazistischer Tätigkeiten (seit 1955)
- der Rundfunk als öffentliche Aufgabe (seit 1974)
- die umfassende Landesverteidigung (seit 1975)
- der umfassende Umweltschutz (seit 1984)
- die Gleichbehandlung von Behinderten (seit 1997)
- die Gleichstellung von Mann und Frau (seit 1998)
Ebenfalls gelten seit 2013 folgende aktualisierte Staatsziele, für deren Gewährleistung die Republik (Bund, Land und Gemeinden) zuständig ist:
- Nachhaltigkeit
- Tierschutz
- umfassender Umweltschutz
- Sicherstellung der Wasser- und Lebensmittelversorgung
- Forschung
Wirtschaft
Österreich ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von 39.990 Euro eines der wohlhabendsten Länder der EU – zum Vergleich: Deutschland 37.900 Euro (2016). Das gesamte BIP umfasst nominell 352 Milliarden Euro. Davon entfallen auf Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei 1,2 %, Sachgüterproduktion, Bergbau, Energie- und Wasserversorgung und Bauwesen 28 Prozent und auf Markt- und marktmäßige Dienstleistungen 70,7 %. Im Fremdenverkehr, der im Gegensatz zu vielen Ländern ganzjährig stattfindet, gab es 2016 insgesamt 141 Millionen Übernachtungen (Inländer und Ausländer, davon rund 52 Millionen Übernachtungen von Gästen aus Deutschland). Der in Österreich im internationalen Vergleich hohe Anteil der Industrie ist geprägt durch einen hochentwickelten Maschinenbau, zahlreiche Kfz-Zulieferer sowie etliche große Mittelständler, die hoch spezialisiert und in ihrem Segment zum Teil Weltmarktführer sind.
Im Jahre 2016 wuchs die österreichische Wirtschaft um 1,5 %. Für 2017 wird ein Wachstum von 1,64 % erwartet. Die Staatsquote liegt mit 50,7 % (2016) über dem Durchschnitt der EU-Staaten. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Österreich Platz 18 von 137 Ländern (Stand 2017). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2018 Platz 32 von 180 Ländern.
In Österreich waren 2011 4.167.164 Personen in 706.817 Arbeitsstätten beschäftigt. Die größte Börse in Österreich ist die CEE Stock Exchange Group mit deren Tochtergesellschaft Wiener Börse, deren für Österreich bedeutendster Index ist der ATX.
Reichstes Bundesland ist die Hauptstadt Wien mit einem kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf von 155 % des EU-Durchschnitts. Den niedrigsten Wert erreicht dagegen das Burgenland, das mit 86 % als einziges österreichisches Bundesland unter dem EU-Durchschnitt liegt.
Rang | Bundesland | BIP KKP in Mio. € | BIP/Kopf, KKS, (EU28=100) (2015) | BIP/Kopf in € (KKS) (2015) |
---|---|---|---|---|
1 | Wien | 81.092 | 155 | 44.700 |
2 | Salzburg | 23.374 | 150 | 43.200 |
3 | Vorarlberg | 15.101 | 137 | 39.600 |
4 | Tirol | 28.826 | 136 | 39.300 |
5 | Oberösterreich | 54.480 | 131 | 37.700 |
– | ![]() | 318.509 | 128 | 36.900 |
6 | Steiermark | 40.600 | 115 | 33.100 |
7 | Kärnten | 17.439 | 108 | 31.200 |
8 | Niederösterreich | 50.047 | 106 | 30.500 |
– | ![]() | 14.714.029 | 100 | 28.900 |
9 | Burgenland | 7.461 | 89 | 25.800 |
Finanzwirtschaft
Die österreichischen Banken haben sich seit 1989 in den Ländern des früheren Ostblocks stark engagiert und zählen dort zu den wichtigsten Kreditgebern. Seit im September 2008 die internationale Finanzkrise schlagend geworden ist, werden das von österreichischer Seite eingegangene Kreditrisiko und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Staatsschulden und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit des Landes daher besonders kritisch betrachtet.
Die österreichischen Banken profitieren noch heute vom strengen österreichischen Bankgeheimnis. Nach dem EU-Beitritt wurde die Anonymität der Sparkonten abgeschafft. Aufrecht bleibt aber, dass Konten durch Behörden nicht ohne ausdrückliche richterliche Anordnung geöffnet werden dürfen.
Größere Banken in Österreich sind die Erste Group Bank AG, Raiffeisen Bank International AG, Unicredit Bank Austria sowie die BAWAG P.S.K.
Bergbau

Der Bergbau hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verloren. So wurde der Blei-Bergbau in Bad Bleiberg eingestellt und 2006 endete auch der jahrhundertelange Abbau von Kohle.
Rohstoff | Produktion 2016 in Tonnen |
---|---|
Salz | 3.445.860 |
Erdöl | 752.420 |
Naturgas (1.000 m³n) | 1.252.728 |
Eisenerz und Eisenglimmer | 2.777.260 |
Wolframerz | 515.172 |
Magnesit | 565.892 |

- Bedeutsam ist der Abbau von Steinsalz. Hier ist die Fördermenge größer als der Verbrauch im Inland. Salz ist ein bundeseigener mineralischer Rohstoff, das heißt im Besitz der Republik Österreich. Der Abbau erfolgt von der privatisierten Firma Salinen Austria.
- Erdöl und Erdgas werden im Alpenvorland und im Wiener Becken gewonnen. War Österreich bis in die 1960er Jahre bei Erdöl noch Selbstversorger, müssen heute (Stand 2017) etwa 90 % importiert werden. Die nachgewiesenen Reserven haben sich in den letzten zehn Jahren halbiert und betragen nur noch sieben Jahresförderungen, Ähnliches gilt für das Erdgas. Hier haben sich die nachgewiesenen Reserven von 34 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2007 auf 9 Mrd. m³ im Jahr 2016 verringert.
- In geringen Mengen wird noch Eisenerz in der Steiermark (Erzberg) und Eisenglimmer in Kärnten (Bezirk Wolfsberg) gewonnen.
- Der Abbau von Wolfram in Mittersill feierte 2016 sein 40-jähriges Jubiläum.
- Magnesit wird in der Steiermark und in Kärnten abgebaut.
Im Jahr 2016 waren im Bergbau circa 5000 Personen beschäftigt, der Großteil davon jedoch im Bereich der Stein-, Schotter- und Sandgruben. Untertag arbeiteten 250 Personen, davon etwa die Hälfte in Salzbergwerken und je 50 im Wolfram- und Magnesit-Abbau.
Land- und Forstwirtschaft

Im Jahre 2007 wurden etwa 38 % der Fläche Österreichs landwirtschaftlich genutzt. Im Jahr 2021 verringerten sich Österreichs produktive Böden um 36,3 km². Österreich ist kein Selbstversorger mit Nahrungsmitteln.
Nahrungsmittel | Erzeugung | Selbst-Versorgung [%] | Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr |
---|---|---|---|
Kartoffel | 885.900 t | 90 | 55 kg |
Milch | 1.118.000 l | 178 | 72,2 l |
Zwiebel | 168.700 t | 129 | 10,5 kg |
Ei | 2.200.000.000 | 90 | 248 |
Apfel | 241.000 t | 89 | |
Schweinefleisch | 425.000 | 100 | 32,7 kg |
Zucker | 307.000 t | 44 | 30 kg |
Im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern ist Österreich ökologisch gut ausgestattet, was auch Österreichs Stärke in Land- und Forstwirtschaft erklärt. Seine Biokapazität (oder sein biologisches Naturkapital) ist mehr als doppelt so hoch wie der Weltdurchschnitt. Im Jahr 2016 hatte Österreich 3,8 globale Hektar Biokapazität pro Person innerhalb seiner Grenzen, verglichen mit dem Weltdurchschnitt von 1,6 globalen Hektar pro Person. Die Nutzung von Biokapazität hingegen, im selben Jahr, betrug 6,0 globale Hektar pro Kopf. Das ist Österreichs konsumbedingter ökologischer Fußabdruck. Damit beanspruchen Österreicher rund 60 Prozent mehr Biokapazität als das Land enthält. Infolgedessen weist Österreich ein Biokapazitätsdefizit auf.
Österreich hat eine kleinstrukturierte Landwirtschaft. Diese versucht sich verstärkt auf Qualitätsprodukte zu spezialisieren, da aufgrund der EU-Erweiterung der Konkurrenzdruck weiter zunimmt. Die österreichischen Bauern setzen verstärkt auf ökologische Landwirtschaft: Im Jahr 2020 bearbeiten 24.000 Biobauern etwa 26 % der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs. Mit einem Gesamtanteil von knapp 23 % hat Österreich die höchste Dichte von biologischen landwirtschaftlichen Betrieben in der Europäischen Union. Das landwirtschaftlich wichtigste Gebiet im Anbau von Feldfrüchten ist das Marchfeld in der Nähe von Wien.
Wein ist ein wichtiges landwirtschaftliches Exportprodukt Österreichs. Der Hauptabnehmer des Weines ist, neben der Schweiz und den USA, zu zwei Dritteln Deutschland. Im Jahr 1985 wurde der Weinbau durch den Glykolwein-Skandal zwar stark in Mitleidenschaft gezogen, in der Zwischenzeit haben die Weinbauern ihre Qualitätsweine jedoch wieder so stark verbessert, dass wesentlich mehr Wein exportiert werden kann als vergleichsweise vor dem Skandal.
Rund 4 Millionen Hektar, also 48 % der Staatsfläche Österreichs sind Wald. Die Forstwirtschaft ist ein bedeutender Faktor, die auch die verarbeitende Holz- und Papierindustrie dementsprechend beliefert. Holz als Rohstoff wird vor allem in den südeuropäischen Raum exportiert.
Die Jagd ist in Österreich ein mit dem Grundeigentum verbundenes, subjektives Recht und in einem Revierjagdsystem organisiert.
Das nach Wert des Wildbrets sowie aufgrund der im Wald und der Feldflur verursachten Wildschäden bedeutsamste Jagdwild sind Reh, Rothirsch, Gämse und Wildschwein. Weitere in der österreichischen Jagdstatistik zahlenmäßig stark vertretene Wildarten sind u. a. Stockente, Fasan und Feldhase.
Tourismus
Der Tourismus stellt in Österreich einen der wichtigsten Wirtschaftszweige dar. 2013 wurde eine direkte Wertschöpfung von 16,94 Milliarden Euro aus dem Tourismus erzielt, das entspricht 5,3 % des Bruttoinlandsprodukts. Mit indirekten Wertschöpfungseffekten kam der Bereich auf 22,87 Milliarden, 7,1 % des BIP. Der Fremdenverkehr verteilt sich gleichmäßig auf die Sommer- und Wintersaison, wobei aber ein Ost-West-Gefälle sichtbar ist, da der Osten mehr Sommer- und der Westen mehr Wintertourismus anzieht. Bedeutende Sparten sind auch der Kultur- und Städte- sowie der Kur-, Wellness- und Tagungstourismus.
Österreich wurde laut Schätzungen der World Tourism Organisation 2015 von 26,7 Millionen Touristen besucht.
Industrie


Österreich verfügt über eine moderne und leistungsfähige Industrie. Etwa 160 österreichische Unternehmen sind derzeit (2016) Weltmarktführer in ihrer Kategorie.
Die staatliche Industrie wurde großteils privatisiert (OMV AG, Voestalpine AG, VA Technologie AG, Steyr Daimler Puch AG, Austria Metall AG). Steyr Daimler Puch wurde an den Magna-Konzern verkauft, VA Tech an die Siemens AG, die Jenbacher Werke an General Electric.
Andere bekannte Marken und Unternehmen: Manner & Comp. AG, Linz Textil Holding AG, Sanochemia Pharmazeutika AG etc.
Dienstleistungen
Die Dienstleistungen machen in Österreich den größten Anteil der Wirtschaftsleistungen aus. Dieser wird vor allem durch den Tourismus, den Handel und die Banken erzielt. Die österreichischen Banken profitieren noch heute vom strengen österreichischen Bankgeheimnis. Nach dem EU-Beitritt wurde die Anonymität der Sparkonten abgeschafft. Aufrecht bleibt aber, dass Konten durch Behörden nicht ohne ausdrückliche richterliche Anordnung geöffnet werden dürfen.
Bruttonationaleinkommen
Das Bruttonationaleinkommen Österreichs betrug im Jahr 2011 419,2 Milliarden Euro. Das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde im Jahr 2011 mit 352,0 Milliarden Euro beziffert und entspricht einem BIP von 41.822 Euro pro Einwohner.
2014 lag der Anteil der öffentlichen Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Statistik Austria bei 30,1 Prozent. Nach Berechnungsmethode der OECD waren es 28,4 Prozent. Damit lag Österreich im OECD-Ranking auf Platz sechs und über dem Durchschnitt von 21,6 %; wobei die Sozialausgaben stärker wuchsen als das Wirtschaftswachstum. Der Anteil der Sozialleistungen für ältere Menschen, wie Pensionen, lag bei 44 Prozent beziehungsweise 42,9 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu lag der Wert 1980 bei nur 32 Prozent.
Bruttonationaleinkommen | Beschäftigte | |
---|---|---|
Industrie | 28 % | 25,7 % |
Landwirtschaft | 1,3 % | 4,7 % |
Dienstleistungen | 70,7 % | 69,6 % |
Arbeitslosigkeit

Per Ende Mai 2015 lag die Zahl der Arbeitslosen (vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmer) bei 395.518 Personen. 330.326 Arbeitslose waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet, 65.192 Personen ohne Job besuchten eine Schulung des AMS. Die Arbeitslosenquote betrug 8,6 Prozent. Die vom Wifo um jahreszeitliche Schwankungen korrigierte erweiterte Quote inklusive Schulungsteilnehmer lag bei 10,7 %. Das ist die höchste jemals in Österreich gemessene Arbeitslosigkeit, wobei in Ostösterreich die Zuwächse stärker ausfallen als im Westen. Fast jeder Vierte der vorgemerkten Arbeitslosen war über 50 Jahre alt. Überdurchschnittlich stark stieg die Arbeitslosigkeit bei Ausländern.
In den letzten Jahren konnte die Arbeitslosigkeit gesenkt werden. Die Arbeitslosenquote (laut Eurostat-Definition) lag im Juni 2018 bei 4,7 % und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 10,4 %.
Wirtschaftskennzahlen
Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich folgendermaßen:
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real in % gegenüber dem Vorjahr | ||||||||||||||||||
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Jahr | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
Veränderung in % gg. Vj. | 2,1 % | 3,3 % | 3,6 % | 1,5 % | −3,9 % | 1,8 % | 2,9 % | 0,7 % | 0,0 % | 0,7 % | 1,0 % | 2,0 % | 2,3 % | 2,4 % | 1,5 % | −6,5 % | 4,6 % | 5,0 % |
Quelle: Weltbank |
Entwicklung des BIP (nominal) | |||||||||||||
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absolut (in Mrd. Euro) | je Einwohner (in Tsd. Euro) | ||||||||||||
Jahr | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | Jahr | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
BIP in Mrd. Euro | 369 | 385 | 397 | 381 | 406 | 447 | BIP je Einw. (in Tsd. Euro) | 42,0 | 43,6 | 44,7 | 42,7 | 45,4 | 49,4 |
Quelle: Eurostat |
Entwicklung der Inflationsrate in % gegenüber dem Vorjahr | Entwicklung des Haushaltssaldos in % des BIP („minus“ = Defizit im Staatshaushalt) | |||||||||||||
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Jahr | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | Jahr | 2017 | 2018 | 2019 | 2016 | 2020 | 2021 | 2022 |
Inflationsrate | 2,2 % | 2,1 % | 1,5 % | 1,4 % | 2,8 % | 8,6 % | Haushaltssaldo | −0,7 % | 0,2 % | 0,6 % | −1,6 % | −8,9 % | −5,8 % | −3,2 % |
Quelle: Eurostat |
Top 5 Handelspartner (2021) | |||
---|---|---|---|
Import in % von | Export in % nach | ||
![]() | 33,1 % | ![]() | 30,1 % |
![]() | 7,3 % | ![]() | 6,8 % |
![]() | 6,5 % | ![]() | 6,7 % |
![]() | 5,5 % | ![]() | 4,9 % |
![]() | 4,3 % | ![]() | 4,0 % |
Quelle: Statistik Austria |
Entwicklung des Außenhandels in Mrd. Euro und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
in Mrd. Euro | ggü. Vj. | in Mrd. Euro | ggü. Vj. | in Mrd. Euro | ggü. Vj. | |
2014 | 2015 | 2016 | ||||
Einfuhr | 137,0 | − 0,7 % | 140,7 | + 2,7 % | 142,4 | + 1,2 % |
Ausfuhr | 134,2 | + 1,7 % | 137,8 | + 2,7 % | 137,5 | − 0,2 % |
Saldo | −2,8 | −2,9 | −4,9 | |||
Quelle: gtai |
Vermögensverteilung
Trotz ausgewogener Einkommensverteilung sind die Vermögen in Österreich stark ungleich verteilt, so dass die Österreicher im Durchschnitt weniger Nettovermögen besitzen als Griechen oder Spanier. Der Grund dafür ist, dass international gesehen viele Menschen zur Miete und nur 60 Prozent im Eigentum wohnen, in Wien nur 18 Prozent. Der Immobilienbesitz jedoch stellt den Großteil des Vermögens dar, denn er ist doppelt so viel wert wie die Unternehmensbeteiligungen und dreimal so groß wie die Finanzvermögen. Der größte Wohnungseigentümer in Österreich (und Europa) ist mit 220.000 Gemeindewohnungen die Stadt Wien. Sie ist nach den Österreichischen Bundesforsten auch der zweitgrößte Grundbesitzer.
Laut Credit Suisse betrug das Vermögen pro erwachsene Person 2020 in Österreich 290.348 US-Dollar (Schweiz: 673.962, Deutschland: 268.681).
Infrastruktur
Verkehr

Die Verkehrsinfrastruktur ist geprägt einerseits durch die Lage in den Alpen und andererseits durch die zentrale Lage in Mitteleuropa. Dies gilt für Straßen- und Bahnverbindungen gleichermaßen. Die logistische Erschließung der Alpen erfordert viele Tunnel- und Brückenbauten, die extremen Witterungsbedingungen standhalten müssen. Durch die zentrale Lage und die schmale Form gilt Österreich als typisches Transitland, vor allem in Nord-Süd- und Nord-Südost-Richtung, durch die Öffnung des Eisernen Vorhangs auch in Ost-West-Richtung. Das bedeutet oft eine wesentlich größere Dimensionierung der Verkehrswege, auch in ökologisch sensiblen Gebieten, was Anwohner oft kritisiert haben.
Um diese Gratwanderung zwischen Ökonomie und Ökologie zu bewältigen, wurden oft Maßnahmen bei den Kraftfahrzeugen vorgeschrieben. Es wurde in Österreich beispielsweise vergleichsweise früh gesetzlich vorgeschrieben, in jedem Kraftfahrzeug einen Fahrzeugkatalysator einzubauen. Auf bestimmten Strecken durften nur lärmarme LKW verkehren.
Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der im Personenverkehr zurückgelegten Kilometer in Österreich, aufgeteilt auf die verschiedenen Verkehrsträger (Zahlen von 2007):
Verkehrsmittel | Bus | Bahn | Pkw | ÖPNV | Fahrrad | Einsp. Kfz | Zu Fuß |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Anteil | 9 % | 9 % | 70 % | 4 % | 3 % | 1 % | 4 % |
Seit dem 26. Oktober 2021 gibt es das sogenannte Klimaticket eine Jahreskarte für fast alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich.
2023 gab es 396 Verkehrstote in Österreich, darunter 178 Pkw-Insassen, 82 Motorradfahrer, 49 Fußgänger und 41 Radfahrer. Im Jahr 1972 (dem „schwärzesten Jahr“ der Unfallstatistik) gab es 2.948 und im Jahr 2012 531 Verkehrstote.
Straßenverkehr

Das österreichische Straßennetz umfasst (Stand: 1. Jänner 2021):
- 2.258 km Autobahnen und Schnellstraßen
- 10.241 km Landesstraßen B (früher Bundesstraßen)
- 23.608 km Landesstraßen L
- 90.250 km Gemeindestraßen
- 126.357 km Summe
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- In Österreich gilt generell eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 130 km/h auf Autobahnen, 100 km/h auf Freilandstraßen und 50 km/h in Ortsgebieten. Auf der Inntalautobahn in Tirol gilt von Zirl bis zur Grenze nach Deutschland ein Limit von 100 km/h.
- Das Straßennetz ist größtenteils in öffentlicher Hand. Auf Autobahnen und Schnellstraßen werden Personenkraftwagen mit Mautvignetten und die LKW kilometerabhängig (GO-Box) durch die ASFINAG bemautet.
- Seit 2008 ist vom 1. November bis 15. April bei winterlichen Verhältnissen Winterausrüstung (M&S-Reifen, Mitführen von Schneeketten etc.) vorgeschrieben.
- Lichtpflicht (Tagfahrlicht): Nur für einspurige Kfz. Vom 15. November 2005 bis 31. Dezember 2007 galt auch für mehrspurige Kraftfahrzeuge das Abblendlicht bzw. Tagfahrlicht tagsüber einzuschalten.
Radverkehr
Der Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen ist in Österreich mit rund 7 % im europäischen Mittelfeld (zum Vergleich: Niederlande 27 %, Deutschland 10 %, Schweiz 9 %). Im Masterplan Radfahren 2015–2025 des österreichischen Umweltministeriums wird als Ziel angegeben, den Radverkehrsanteil im Modal Split bis 2025 auf 13 % zu steigern.
Schienenverkehr


Der größte Teil der Eisenbahnstrecken wird von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben, der größten österreichischen Eisenbahngesellschaft. Ein geringerer Teil sind nicht bundeseigene Eisenbahnen, teilweise privat, teilweise im Besitz der Bundesländer.
Die wichtigste Bahnverbindung Österreichs, die Westbahn, wird seit 1990 zwischen Wien und Salzburg zur Hochleistungsstrecke ausgebaut. Schlüsselstellen hierbei sind der Wienerwaldtunnel (die Verbindung zwischen Wien und St. Pölten) und der Lainzer Tunnel (die Wiener Verbindung der Westbahn mit der Süd- und Donauländebahn). Auch die Südbahn wird entsprechend ausgebaut. Der dazu vorgesehene Bau des Semmering-Basistunnels wurde nach jahrelangen Einsprüchen der niederösterreichischen Landesregierung 2012 begonnen. Der Koralmtunnel in Kärnten, eine neue Bahnverbindung zwischen Graz und Klagenfurt, ebenfalls Bestandteil der neuen Südbahnstrecke, ist seit 2009 im Vortrieb.
S-Bahnen gibt es in den Regionen rund um Wien und Salzburg, in der Steiermark, in Tirol, Kärnten, Vorarlberg sowie Linz.
Wien ist die einzige österreichische Stadt mit einem klassischen U-Bahn-Netz. Straßenbahnen gibt es in den Städten Wien, Gmunden, Graz, Innsbruck und Linz. Die Dorfbahn Serfaus, eine unterirdische Luftkissenschwebebahn in Serfaus in Tirol, wird manchmal auch als kleinste U-Bahn der Welt bezeichnet.
Schifffahrt

Die bedeutendste Schifffahrtsstraße, sowohl für den Passagier- als auch für den Güterverkehr, ist die Donau (siehe Donauschifffahrt). Der Personenschiffsverkehr, der bereits in der Habsburgermonarchie mit der DDSG als damals größter Binnenreederei der Welt forciert wurde, dient heute hauptsächlich dem Tourismus (z. B. DDSG Blue Danube) und findet auch auf dem Inn und auf den größeren Seen statt. Mit dem Twin City Liner, der Wien mit Preßburg verbindet, existiert eine für Berufspendler interessante Verbindung. Meist werden die Gewässer nur im Sommerhalbjahr befahren.
Im Güterverkehr wird fast ausschließlich die Donau genutzt, die durch den Bau des Main-Donau-Kanals wesentlich aufgewertet wurde und so viel Transitverkehr von der Nordsee bis ans Schwarze Meer aufnehmen kann. Hauptsächlich werden Schüttgüter befördert. Die österreichischen Güterhäfen sind Linz, Enns, Krems und Wien.
Durch die Erklärung über die Anerkennung des Flaggenrechtes der Staaten ohne Meeresküste von Barcelona aus dem Jahr 1921 hätte Österreich auch die Möglichkeit, Hochseeschifffahrt unter eigener Flagge zu betreiben, übt dieses Recht aber seit 2012 nicht mehr aus.
Luftfahrt

Strecke | Luftlinie |
---|---|
Wien ↔ Basel (CH) | 659 km |
Wien ↔ Bregenz | 505 km |
Wien ↔ Bratislava (SK) | 55 km |
Wien ↔ Mailand (I) | 630 km |
Wien ↔ Rom (I) | 760 km |
Wien ↔ Prag (CZ) | 250 km |
Wien ↔ Berlin (D) | 530 km |
Wien ↔ Zürich (CH) | 594 km |
Wien ↔ Budapest (H) | 255 km |
Wien ↔ Warschau (PL) | 561 km |
Wien ↔ Paris (F) | 1035 km |
Wien ↔ Kiew (UA) | 1054 km |
Wien ↔ London (UK) | 1237 km |
Wien ↔ Moskau (RUS) | 1672 km |
Wien ↔ Salzburg | 270 km |
Salzburg ↔ München (D) | 115 km |
Bregenz ↔ Paris (F) | 568 km |
Graz ↔ Marburg (SLO) | 55 km |
Graz ↔ Zagreb (HR) | 145 km |
Villach ↔ Triest (I) | 109 km |

Die Fluggesellschaft mit den meisten Verbindungen von Wien aus sind die Austrian Airlines. Eng mit ihr innerhalb der Lufthansa Group verbunden ist Eurowings Europe. Ihren Heimatflughafen in Wien haben ebenfalls die Fluglinien EasyJet Europe und People’s.
Weitere in Österreich beheimatete Fluggesellschaften existierten teils jahrelang, sind aber mittlerweile ins Ausland verkauft worden oder in andere Gesellschaften aufgegangen. Über große Bekanntheit verfügen etwa die Luftfahrtprojekte von Niki Lauda. Aktiv sind rund ein dutzend Charterflug-Gesellschaften.
Wichtigster Flughafen ist der Flughafen Wien-Schwechat / VIE, daneben haben Graz (Flughafen Graz-Thalerhof / GRZ), Linz (Flughafen Linz-Hörsching / LNZ), Klagenfurt (Flughafen Klagenfurt / KLU), Salzburg (Salzburg Airport W. A. Mozart / SZG) und Innsbruck (Flughafen Innsbruck / INN) internationale Verbindungen. Für das Bundesland Vorarlberg stehen die internationalen Flughäfen Altenrhein (CH) und Friedrichshafen (D) zur Verfügung.
Von regionaler Bedeutung sind 49 Flugplätze, von denen 31 über keine asphaltierte Landebahn verfügen und von den 18 asphaltierten nur vier eine Landebahn mit über 914 Meter Länge besitzen. Geschichtlich bedeutsam ist davon der Flugplatz Wiener Neustadt, aber auch der aufgelassene Flughafen Wien Aspern. Sie waren die ersten Flugfelder Österreichs, wobei der Flughafen Aspern von seiner Eröffnung 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 als größter und modernster Flughafen Europas galt. Zudem existieren noch mehrere Flugplätze der Österreichischen Luftstreitkräfte wie beispielsweise in Wiener Neustadt, Zeltweg, Aigen/Ennstal, Langenlebarn/Tulln.
In Österreich wird die Kontrolle für den oberen Luftraum (ab 28.500 Fuß / 9200 Meter) als Teil des Projekts Single European Sky von derzeit acht mitteleuropäischen Staaten (Österreich, Bosnien und Herzegowina, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Italien, Slowenien und Slowakei) zusammengefasst. Dieses CEATS (Central European Air Traffic Services) genannte Programm sieht ein Kontrollzentrum für den gesamten mitteleuropäischen oberen Luftraum (CEATS Upper Area Control Centre, CEATS UAC) vor, das in Fischamend östlich von Wien-Schwechat zu finden sein wird. Die nationalen Belange der Flugsicherung und Zivilluftfahrt erfüllt die staatliche Austro Control Gesellschaft für Zivilluftfahrt mit Sitz in Wien.
- Airbus A321 der Austrian Airlines
- Airbus A321-211 von NIKI
- Der Tower der Austro Control am Flughafen Wien
Energieversorgung
Elektrische Energie

Elektrische Energie wird überwiegend aus Wasserkraft (knapp unter 60 %), sowohl aus Laufkraftwerken an der Donau, der Enns, Drau und vielen kleineren Laufkraftwerken als auch aus Speicherkraftwerken wie dem Kraftwerk Kaprun oder den Maltakraftwerken gewonnen. Zur Deckung von Spitzenlast werden zusätzlich zu den Speicherkraftwerken auch Gasturbinenkraftwerke betrieben.
Insbesondere im Osten Österreichs wird zudem die Windenergie stark ausgebaut. Ende 2024 waren in ganz Österreich 1451 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 4028 MW in Betrieb. 2024 wurden rund 16 % des Strombedarfs mit Windkraft gedeckt (2022: 12 %). Der größte Teil der Windkraftanlagen steht in den Bundesländern Niederösterreich (Ende 2024: 2199,6 MW) und Burgenland (1419,3 MW). Auch die Steiermark leistet einen Beitrag (324,2 MW). Strom aus Kernkraftwerken wird aufgrund des Atomsperrgesetzes nicht hergestellt. In den 1970er Jahren wurde zwar das Kernkraftwerk Zwentendorf errichtet, es ging aber nach einer Volksabstimmung 1978 nie in Betrieb.
Die Verteilung erfolgt hauptsächlich durch neun Landesgesellschaften, die auch die letzte Meile zum Endverbraucher haben. Daneben gibt es einige kleinere Versorger, die meist auch im Besitz der öffentlichen Hand sind.
Gas- und Ölversorgung
Bei der Erdgasversorgung ist Österreich weitgehend vom Ausland abhängig. Zwar gibt es auch in Österreich Erdgasvorkommen, hauptsächlich im Marchfeld und Weinviertel, wo sich auch unterirdische Pufferspeicher als Sicherheitslager befinden, doch tragen diese nur rund 20 % des Jahreserdgasverbrauchs Österreichs bei. Die Hauptversorgung erfolgt aus Russland (70 % der Importe), aus dem Österreich seit 1968 als erstes europäisches Land westlich des Eisernen Vorhangs sein Erdgas bezieht. Fünf große Erdgaspipelines durchqueren Österreich, die auch große Teile West- und Mitteleuropas mit Erdgas versorgen.
Hauptimportländer für Erdöl waren 2011 Kasachstan mit 29 %, Nigeria mit 17,1 % und Russland mit 16,1 % Anteil am Gesamtimport. Die einzige Raffinerie befindet sich in Schwechat und wird von der OMV AG betrieben. Die weltgrößte Binnenraffinerie wird außerdem von der Transalpinen Ölleitung und in weiterer Folge von der Adria-Wien Pipeline gespeist.
Schule und Ausbildung

In Österreich wird das Schulwesen größtenteils durch den Bund geregelt. Abgesehen von Schulversuchen sind deshalb sowohl Schultypen als auch Lehrpläne österreichweit einheitlich. In Österreich besteht Unterrichtspflicht für alle Kinder, die sich in Österreich dauernd aufhalten. Diese beginnt mit dem auf die Vollendung des sechsten Lebensjahres folgenden September. Die allgemeine Unterrichtspflicht dauert neun Schuljahre. Es existiert eine im Verhältnis zur Zahl öffentlicher Schulen geringe Anzahl an Privatschulen. Jene mit Öffentlichkeitsrecht stellen staatsgültige Zeugnisse aus, die Schüler der Schulen ohne Öffentlichkeitsrecht legen Prüfungen vor staatlichen Prüfungskommissionen ab.
Auf die vierjährige Volksschule folgt bereits für zehnjährige Schüler eine wesentliche Entscheidung. Sie besuchen entweder die vierjährige Hauptschule/Mittelschule oder das achtjährige Gymnasium mit abschließender Matura. Nach der achten Schulstufe kann jedoch in eine Berufsbildende höhere Schule (BHS) oder in einen einjährigen Polytechnischen Lehrgang gewechselt bzw. von der Hauptschule kommend fortgesetzt werden.
Staatliche Universitäten gibt es in Österreich in der Bundeshauptstadt Wien (8), in den Landeshauptstädten Graz (4), Linz (4), Salzburg (3), Innsbruck (3) und Klagenfurt am Wörthersee sowie in Leoben und Krems. Seit einigen Jahren sind außerdem Privatuniversitäten mit z. T. großer Spezialisierung auch an anderen Orten lizenziert worden. Die Fachhochschule ist eine alternative akademische Ausbildungsform, die in Österreich seit 1994 existiert. Die OECD kritisiert, dass Österreich im internationalen Vergleich zu wenige Akademiker ausbildet und kommt nach ihrer Definition auf 27,6 %. Nach EU-Kriterien liegt der Akademikeranteil allerdings über dem EU-Schnitt, bei 34,6 %.
Im PISA-Ranking von 2015 erreichen Österreichs Schüler Platz 20 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 26 in Naturwissenschaften und Platz 33 beim Leseverständnis. Österreich liegt im Durchschnitt der OECD-Staaten.
Für die Lehrlingsausbildung gilt das Duale System: parallel zur praxisorientierten Ausbildung in einem Betrieb wird eine berufsbildende Schule besucht, die auch (eventuell mit Aufbaulehrgängen) ebenfalls zur Maturareife führen können.
Notrufdienste
Kostenfrei erreichbar sind nur die staatlich eingerichteten dreistelligen Notrufnummern, wie unter anderen jene unterhalb angeführten.
Euronotruf (Notrufnummer 112)
Der Euronotruf 112 leitet in Österreich auf den Polizeinotruf 133 (siehe unterhalb) weiter.

Feuerwehr (Notrufnummer 122)
Das österreichische Feuerwehrsystem basiert fast vollständig auf Freiwilligen Feuerwehren. Nur in den sechs größten Städten wird der Brandschutz von Berufsfeuerwehren wahrgenommen. In manchen Betrieben wird auch behördlich eine Betriebsfeuerwehr vorgeschrieben. Aufgaben der Feuerwehren sind insbesondere der Brandschutz und über den Katastrophenhilfsdienst der Katastrophenschutz, die in die Kompetenz der einzelnen Bundesländer fallen.
In der Feuerwehr waren im Jahr 2019 landesweit 341.325 aktive Feuerwehrleute organisiert, die in 5.399 Feuerwachen und Feuerwehrhäusern, in denen 16.509 Löschfahrzeuge und 323 Drehleitern bzw. Teleskopmasten bereitstehen, tätig sind. Der Frauenanteil beträgt sieben Prozent. In der Feuerwehrjugend sind 28.598 Kinder und Jugendliche organisiert. Die österreichischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 278.672 Einsätzen alarmiert, dabei waren 43.370 Brände zu löschen. Der Bundesfeuerwehrverband repräsentiert die österreichische Feuerwehr im Weltfeuerwehrverband CTIF.
Polizei (Notrufnummer 133)
Der Bereich öffentliche Sicherheit fällt in Österreich in die Gesetzgebungshoheit des Bundes. Auch in der Vollziehung ist die Sicherheitspolizei überwiegend in der Hand des Bundesministers für Inneres als oberste Sicherheitsbehörde. Eine Ausnahme bilden die örtlichen Sicherheitswachen, die von manchen Gemeinden eingerichtet werden dürfen. Österreichweit wurde 2005 die für ländliche Gebiete zuständige Bundesgendarmerie mit den in den Städten vorhandenen Bundessicherheitswachekorps und den Kriminalbeamtenkorps zum neuen Wachkörper Bundespolizei zusammengelegt. Ziel dieser Maßnahme war, Zweigleisigkeiten in der Organisation zu beseitigen und die Effizienz zu erhöhen. Die Gemeindesicherheitswachen waren von dieser Maßnahme jedoch nicht betroffen. Aufgaben der Sicherheitspolizei sind insbesondere die erste allgemeine Hilfeleistungspflicht und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Daneben kann der Wachkörper Bundespolizei auch für Aufgaben anderer Behörden eingesetzt werden.
Rettung (Notrufnummer 144)
Das Rettungswesen fällt in Österreich in die Kompetenz der Länder, die Anforderung des verantwortlichen Rettungsdienstes erfolgt jedoch bundeseinheitlich. Wo dieser Notruf eintrifft, ist jedoch schon in den einzelnen Bundesländern verschieden. Außer in der Hauptstadt Wien haben bisher nur die Bundesländer Niederösterreich und Tirol mit einer landesweiten Alarmzentrale direkt Zugriff auf alle einzelnen Hilfsorganisationen im ganzen Land. Aufgaben der Rettungsdienste sind insbesondere der Notfall- und qualifizierte Krankentransport.
Als Hilfsorganisationen unterhalten neben dem in ganz Österreich arbeitenden Roten Kreuz Organisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund, die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Malteser Hospitaldienst Austria und das Grüne Kreuz Rettungswachen.
Wetterdienst

Wetterstationen befinden sich über das ganze Land verteilt, in größeren Städten und in allen Landeshauptstädten. Die nationale Einrichtung für meteorologische und geophysikalische Dienste ist die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit mehreren Zweigstellen in den Bundesländern. Zusätzlich gibt es noch die Flugwetterdienste oder spezielle Systeme, wie das Blitzortungssystem ALDIS, die auch mit der ZAMG zusammenarbeiten und Daten austauschen.
Zusätzlich zu den Wetterdiensten gibt es in den meisten Bundesländern bedingt durch die alpinen Lagen Lawinenwarndienste, die Informationen der meist örtlich eingerichteten Lawinenkommissionen weitergeben.
Ein weiterer Dienst, der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist der Hochwasserwarndienst, der vor bevorstehenden Hochwasserereignissen die betroffene Bevölkerung warnt. Er ist bei den jeweiligen Landesregierungen angesiedelt.
Medien


Die österreichische Medienlandschaft zeichnet sich durch hohes Ausmaß an Konzentration auf wenige Unternehmenskonglomerate und durch starken Staatseinfluss auf die den Radio- und Fernsehmarkt beherrschende öffentlich-rechtliche Radio- und Fernsehanstalt Österreichs aus. Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2021, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Österreich Platz 31 von 180 Ländern.
Öffentlich-rechtlich ist der Österreichische Rundfunk (ORF) mit zwei Vollprogrammen und zwei Spartenprogrammen. Die wichtigsten Privatsender in Österreich sind ATV, Puls 4 und ServusTV. Hinzu kommen einige deutsche Sender der RTL Group, deren Österreichfenster lediglich regionalisierte Werbung senden und der ProSiebenSat.1-Gruppe, letztere mit ergänzenden Sendungen nur für den österreichischen Markt.
Der ORF betreibt drei österreichweit sowie neun regional je Bundesland ausgesendete Radiokanäle Ö2. Die wichtigsten und beliebtesten privaten Radiosender sind Kronehit (als einziges bundesweites Programm), Energy Wien in Wien, Radio Soundportal sowie die österreichweite Antenne-Radiokette mit Antenne Steiermark, Antenne Kärnten, Antenne Vorarlberg, Antenne Tirol und Antenne Salzburg.
Der „Mediamil-Komplex“, die Kombination des „Zeitungsriesen“ Mediaprint mit der Verlagsgruppe News, gibt die auflagenstärkste Tageszeitung Österreichs, die Kronen Zeitung, die Printmedien NEWS und Profil sowie die Tageszeitung Kurier heraus und ist somit die mächtigste Mediengruppe des Landes. Weitere Tageszeitungen sind beispielsweise
Autor: www.NiNa.Az
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Osterreich Begriffsklarung aufgefuhrt Osterreich ˈoːsteʁaɪ c amtlich Republik Osterreich ist ein mitteleuropaischer Binnenstaat mit rund 9 2 Millionen Einwohnern Die angrenzenden Staaten sind Deutschland und Tschechien im Norden die Slowakei und Ungarn im Osten Slowenien und Italien im Suden sowie die Schweiz und Liechtenstein im Westen Republik OsterreichFlagge WappenLage Osterreichs in der Europaischen Union Lage Osterreichs in der Europaischen UnionAmtssprache Deutsch regionale Amtssprachen Kroatisch Slowenisch Ungarisch anerkannte Minderheitssprachen u a osterreichische Gebardensprache RomaniHauptstadt WienStaats und Regierungsform semiprasidentiell parlamentarischeRepublik Bundesrepublik Verfassung BundesverfassungStaatsoberhaupt Bundesprasident Alexander Van der Bellen parteilos Regierungschef Bundeskanzler Christian Stocker OVP Regierung Bundesregierung StockerParlament e Osterreichisches Parlament Nationalrat und Bundesrat Staatsreligion keineFlache 112 Platz 83 883 87 km Einwohnerzahl 93 9 158 750 1 Janner 2024 Bevolkerungsdichte 78 109 Einwohner pro km Bevolkerungs entwicklung 1 4 2022 Bruttoinlandsprodukt Total nominal Total KKP BIP Einw nom BIP Einw KKP 2023518 Milliarden USD 27 655 Milliarden USD 43 56 856 USD 14 71 988 USD 16 Index der menschlichen Entwicklung 0 926 22 2022 Wahrung Euro EUR Errichtung 0 976 Markgrafschaft Ostarrichi 1156 Herzogtum Osterreich 1453 Erzherzogtum Osterreich 1500 Osterreichischer Reichskreis 1804 Kaisertum Osterreich 1867 Osterreich Ungarn 1918 Erste Republik 1934 Bundesstaat Osterreich 1938 Teil des Deutschen Reiches 1945 Zweite RepublikNational hymne Osterreichische Bundeshymne source source track track track track track track track track track track track track track Nationalfeiertag 26 Oktober 1955 Beschluss des Neutralitatsgesetzes Zeitzone UTC 1 MEZ UTC 2 MESZ Ende Marz bis Ende Oktober Kfz Kennzeichen AISO 3166 AT AUT 040Internet TLD atTelefonvorwahl 43 Osterreich ist ein demokratischer Bundesstaat im Besonderen eine semiprasidentielle Republik Seine grossteils aus den historischen Kronlandern hervorgegangenen neun Bundeslander sind das Burgenland Karnten Niederosterreich Oberosterreich Salzburg die Steiermark Tirol Vorarlberg und Wien Das Bundesland Wien ist zugleich Bundeshauptstadt und auch einwohnerstarkste Stadt des Landes Weitere Bevolkerungszentren sind Graz Linz Salzburg und Innsbruck Osterreich ist ein Gebirgsland wobei die Ostalpen etwa zwei Drittel der Flache einnehmen weshalb der Staat auch als Alpenrepublik bezeichnet wird Der hochste Berg des Landes ist der Grossglockner der in den Zentralalpen im Bereich der Hohen Tauern liegt Die wichtigsten Siedlungs und Wirtschaftsraume sind die Flach und Hugellander Alpen und Karpatenvorland Wiener Becken Grazer Becken Die Bezeichnung Osterreich ist in ihrer althochdeutschen Form Ostarrichi erstmals aus dem Jahr 996 uberliefert Daneben war ab dem fruhen Mittelalter die lateinische Bezeichnung Austria in Verwendung Ursprunglich eine Grenzmark des Stammesherzogtums Baiern wurde Osterreich im Jahr 1156 zu einem im Heiligen Romischen Reich eigenstandigen Herzogtum erhoben Als alteste Stadt Osterreichs bezeichnet sich nach einem Stadtrecht aus dem Jahr 1212 die Stadt Enns Nach dem Aussterben des Geschlechts der Babenberger 1246 setzte sich das Haus Habsburg im Kampf um die Herrschaft in Osterreich durch das auch uber Jahrhunderte die Kaiser des Romisch Deutschen Reichs stellte Mit der Zerschlagung des Romisch Deutschen Reichs durch Napoleon konstituierte sich ab 1804 das Kaisertum Osterreich Im 1815 gegrundeten Deutschen Bund war Osterreich das fuhrende Mitglied wurde letztendlich jedoch durch das erstarkende Preussen 1866 im Deutschen Krieg aus dem deutschen Staatenbund verdrangt wobei die suddeutschen Staaten im Deutschen Krieg auf der Seite Osterreichs standen Daraufhin wurde 1867 die Doppelmonarchie Osterreich Ungarn errichtet Die heutige Republik entstand ab 1918 nach dem fur Osterreich Ungarn verlorenen Ersten Weltkrieg aus den zunachst Deutschosterreich genannten deutschsprachigen Teilen der Monarchie Mit dem Vertrag von Saint Germain wurden die Staatsgrenze und der Name Republik Osterreich festgelegt Damit einher ging der Verlust Sudtirols und der Gewinn des Burgenlandes Zudem wurde von den Siegermachten ein Anschlussverbot Osterreichs an Deutschland festgelegt weitere diesbezugliche Bestimmungen erfolgten 1922 und 1931 32 Die Erste Republik war von innenpolitischen Spannungen gepragt die in einen Burgerkrieg und die Standestaatsdiktatur mundeten Durch den sogenannten Anschluss stand das Land ab 1938 unter nationalsozialistischer Herrschaft Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg wieder ein eigenstandiger Staat erklarte Osterreich am Ende der alliierten Besatzung 1955 seine immerwahrende Neutralitat wobei im Osterreichischen Staatsvertrag von 1955 von den Alliierten explizit am Anschlussverbot an Deutschland festgehalten wurde Osterreich trat den Vereinten Nationen bei ist Mitglied im Europarat Grundungsmitglied der 1961 errichteten Organisation fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD und seit 1995 ein Mitgliedsstaat der Europaischen Union Geographie Hauptartikel Geographie Osterreichs Osterreich Osterreich Wien Bregenz Innsbruck Graz Salzburg Linz St Polten Klagenfurt Eisenstadt Wolfsberg Villach Wels Steyr Dornbirn Feldkirch Krems Wiener Neustadt Leoben Grossglockner Neusiedler See Bodensee DEUTSCHLAND ITALIEN TSCHECHIEN SLOWENIEN UNGARNKarte der 17 Oberzentren Zentrale Orte in Osterreich Osterreich erstreckt sich in west ostlicher Richtung uber maximal 575 Kilometer in nord sudlicher uber 294 km Die funf Grosslandschaften Osterreichs sind die Ostalpen 52 600 km 62 8 der Staatsflache das Alpen und Karpatenvorland 9 500 km 11 3 das Vorland im Osten Randgebiet des Pannonischen Tieflands 9 500 km 11 3 das Granit und Gneisplateau Mittelgebirgsland der Bohmischen Masse 8 500 km 10 2 sowie das Wiener Becken 3 700 km 4 4 Mehr als 70 des Staatsgebietes sind gebirgig und haben zumeist Anteil an den Ostalpen die sich weiter in die Gebirgszuge der Tiroler Zentralalpen der Hohen und Niederen Tauern der Nordlichen und Sudlichen Kalkalpen sowie des Wienerwalds untergliedern lassen Deshalb wird das Land umgangssprachlich auch Alpenrepublik genannt Nordlich der Donau liegt in Ober und Niederosterreich das Granit und Gneisplateau Teil des alten Rumpfgebirges der Bohmischen Masse dessen Auslaufer bis nach Tschechien und Bayern reichen Jenseits der Ostgrenze schliessen die Kleinen Karpaten an Die grossen Ebenen liegen im Osten entlang der Donau vor allem im Alpenvorland und im Wiener Becken mit dem Marchfeld sowie in der sudlichen Steiermark Die Sudsteiermark wird wegen ihrer Landschaftsahnlichkeit mit der Toskana auch Steirische Toskana genannt Das Burgenland ostlich des Alpen Karpaten Bogens lauft in die Pannonische Tiefebene aus und weist sowohl landschaftlich als auch klimatisch eine starke Ahnlichkeit mit dem ostlichen Nachbarland Ungarn auf zu dem es bis 1921 gehorte Von der Gesamtflache Osterreichs mit 83 883 87 km entfallt etwa ein Viertel auf Tief und Hugellander Nur 32 liegen tiefer als 500 Meter Der tiefste Punkt des Landes liegt in Hedwighof Gemeinde Apetlon Burgenland bei 114 Meter Seehohe 43 der Landesflache sind bewaldet Siehe auch Geologie Osterreichs und Osterreichische Grenzubergange in die Nachbarstaaten Klima Hauptartikel Klima in Osterreich Gletscher im Otztal Der hochste Gipfel im Bild ist die Wildspitze mit 3 768 Meter der hochste Berg in Nordtirol und nach dem Grossglockner 3 798 Meter der zweithochste Osterreichs Das Klima in Osterreich wird der feucht kuhlgemassigten Zone am Nordrand der Subtropen zugeordnet Nach der effektiven Klimaklassifikation von Koppen amp Geiger liegen die niedrigen Regionen im sommerwarmen feuchten Kontinentalklima die montanen Hohen der Alpen im subarktischen Gebirgsklima und die Regionen uber der Baumgrenze im alpinen Tundrenklima bis hin zum Eisklima Im Westen und Norden Osterreichs herrscht ozeanisch beeinflusstes oft von feuchten Westwinden gepragtes Klima vor Im Osten uberwiegt hingegen kontinentaleres niederschlagsarmes Klima mit heissen Sommern und kalten Wintern Besonders in den Sudalpen ist der Einfluss niederschlagsreicher Tiefdruckgebiete aus dem Mittelmeerraum spurbar Tatsachlich ist das regionale Klima Osterreichs von der alpinen Topografie stark uberpragt Nicht nur der Alpenhauptkamm fungiert als Klimascheide Sonnenreiche Fohntaler z B Inntal stehen nebelanfalligen Beckenlandschaften z B Klagenfurter Becken niederschlagsreiche Gebirgsrander z B Bregenzerwald stehen inneralpinen Trockentalern z B Otztaler Alpen gegenuber OsterreichKlimadiagrammJFMAMJJASOND 42 1 8 35 4 6 59 10 2 66 15 3 85 20 7 98 23 11 119 25 12 100 24 12 89 21 9 96 14 4 77 6 1 50 0 6 Temperatur C Niederschlag mm Quelle DWD Daten 1971 2000Osterreich Wetterstation St Oswald Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 4 5 1 0 4 9 0 13 5 17 18 5 18 0 15 9 0 2 5 3 8 2Mittl Tagesmax C 1 4 10 15 20 23 25 24 21 14 6 0 13 5Mittl Tagesmin C 8 6 2 3 7 11 12 12 9 4 1 6 3Niederschlag mm 42 4 35 0 58 6 65 6 85 4 97 8 119 0 99 9 88 5 96 3 76 5 50 1 S 915 1Sonnenstunden h d 2 4 5 6 7 8 8 8 6 4 2 2 5 2Regentage d 6 6 7 8 10 11 10 9 7 7 8 6 S 95T e m p e r a t u r 1 8 4 6 10 2 15 3 20 7 23 11 25 12 24 12 21 9 14 4 6 1 0 6Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle DWD Daten 1971 2000Klimawandel Hauptartikel Folgen der globalen Erwarmung in Osterreich Der Klimawandel ist in den Alpen und damit auch in Osterreich starker ausgepragt als in anderen Landern Europas Die Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik ZAMG verzeichnete unter den zehn heissesten Sommer der Messgeschichte sechs aus den 2010er Jahren weiters 2003 und zwei aus den 1990er Jahren Der Sommer des Jahres 2019 war mit 2 7 uber dem Mittel der zweitheisseste Sommer der Messgeschichte In vielen Orten war 2023 das warmste Jahr der Messgeschichte darunter Wien Salzburg und Bregenz Dieses Jahr war gleichauf mit 2018 das warmste Jahr seit Aufzeichnung der osterreichischen Messgeschichte In Osterreich stieg die Jahresdurchschnittstemperatur im 20 Jahrhundert um 1 8 C an wovon alle Hohenlagen Osterreichs betroffen waren Damit war der Temperaturanstieg in Osterreich im letzten Jahrhundert 2 bis 3 mal starker als jener der gesamten Nordhalbkugel der Erde durchschnittlich Lufttemperatur Mittlerer Jahresmittelwert der Lufttemperatur in Osterreich Der Gesamtbereich des Jahresmittels der Lufttemperatur reicht in Osterreich von uber 12 C in den inneren Bezirken Wiens bis etwa 7 C auf den hochsten Gipfeln In den dicht besiedelten Niederungen liegt es grosstenteils bei 9 bis 11 C Das Flachenmittel betragt 7 4 C Die Null Grad Isotherme liegt im Jahresmittel in einer Seehohe von etwa 2400 m In abgeschlossenen Becken Talern und Mulden unter 800 bis 1200 m Seehohe treten im Winterhalbjahr haufig Temperaturzunahmen mit der Hohe auf Temperaturinversion Wahrend im Grossteil Osterreichs Janner und Juli im Durchschnitt der kalteste und warmste Monat des Jahres sind trifft dies im Hochgebirge auf den Februar und August zu Das langjahrige Jannermittel der Lufttemperatur liegt in den Flachlandschaften des Ostens bei 0 bis 2 C und sinkt in rund 1000 m Seehohe auf 3 bis 2 C Der tiefste Wert im Bereich der hochsten Gipfel ist rund 14 C Im Juli liegen die langjahrigen Mittelwerte im Osten bei 21 bis 22 C und in 1000 m bei 16 bis 18 C Am Grossglockner wird im Hochsommer die Nullgradgrenze im Mittel knapp uberschritten Niederschlag Mittlere Jahressumme des Niederschlags in Osterreich Bei den haufigen West bis Nordwestlagen liegen der Bregenzerwald und die gesamten Nordlichen Kalkalpen im Luv Ahnliches gilt fur die Gebirge an der Sudgrenze Osterreichs die bei Anstromung aus dem Mittelmeerraum intensive Stauniederschlage erhalten Gemeinsam mit den zentralalpinen Hohen Tauern erreichen die gemessenen Jahresniederschlagssummen in den genannten Regionen im langjahrigen Durchschnitt um 2000 mm vereinzelt an die 3000 mm Im Gegensatz dazu erhalten das ostliche Waldviertel das Weinviertel das Wiener Becken und das Nordburgenland weniger als 600 mm Niederschlag im Laufe eines Jahres Als niederschlagsarmster Ort Osterreichs kann Retz mit knapp unter 450 mm genannt werden Das Flachenmittel Osterreichs betragt etwa 1100 mm fur das Jahr Auf das Sommerhalbjahr April bis September entfallen etwas mehr als 60 der Jahressumme auf das Winterhalbjahr Oktober bis Marz dementsprechend etwas weniger als 40 Diese Niederschlagsverteilung erweist sich in Hinblick auf die Vegetationsentwicklung als gunstig Wahrend im uberwiegenden Grossteil des Landes der niederschlagsreichste Monat konvektionsbedingt Schauer und Gewitter auf den Juni oder Juli fallt bildet das Karntner Lesachtal die einzige Ausnahme Mit einem primaren Niederschlagsmaximum im Oktober ist es dem mediterranen Niederschlagsklima zuzurechnen Der Schneereichtum ist hauptsachlich von der Seehohe sowie von der Lage des Gebietes relativ zu den Hauptstromungsrichtungen abhangig und variiert dementsprechend stark Wahrend im osterreichischen Flachenmittel im durchschnittlichen Jahr etwa 3 3 m Neuschnee fallen sind es bei Krems nur 0 3 m am Sonnblick hingegen 22 m Berge Blick auf den Grossglockner den hochsten Berg Osterreichs von der Grossglockner Hochalpenstrasse aus Die hochsten Berge in Osterreich sind Dreitausender welche sich in den Ostalpen befinden Mit 3798 Metern ist der Grossglockner in den Hohen Tauern der hochste Berg Es gibt mit Nebengipfeln fast 1000 Dreitausender in Osterreich Die Gebirgslandschaft ist von grosser Bedeutung fur den Tourismus es gibt viele Wintersportgebiete im Sommer bieten sich Moglichkeiten zum Bergwandern und Klettern Siehe auch Liste der hochsten Berge in Osterreich Seen Der teils ungarische Neusiedler See hier bei Podersdorf am See bildet ein UNESCO Welterbe In Osterreich gibt es viele Seen die als Relikte der eiszeitlichen Vergletscherungen vor allem in den Alpen und dem Alpenvorland die Landschaft pragen Der grosste See ist jedoch ein Steppensee im Osten Osterreichs der Neusiedler See im Burgenland der mit etwa 77 seiner Gesamtflache von 315 km in Osterreich liegt der Rest gehort zu Ungarn Von der Flache her an zweiter Stelle steht der Attersee mit 46 km gefolgt vom Traunsee mit 24 km in Oberosterreich Auch der Bodensee mit seinen 536 km am Dreilandereck mit Deutschland Freistaat Bayern und Land Baden Wurttemberg und der Schweiz liegt zu einem kleinen Anteil auf osterreichischem Staatsgebiet Allerdings sind die Staatsgrenzen auf dem Bodensee nicht exakt bestimmt Fur den Sommertourismus in Osterreich haben die Seen neben den Bergen grosse Bedeutung insbesondere die Karntner Seen und jene des Salzkammerguts Die bekanntesten sind der Worthersee der Millstatter See der Ossiacher See und der Weissensee in Karnten Weitere bekannte Seen sind der Mondsee und der Wolfgangsee im Salzkammergut an der Grenze zwischen Salzburg und Oberosterreich Siehe auch Liste der Seen in Osterreich Flusse Die Donau hier bei Linz ist der langste Fluss Osterreichs Ein grosser Teil Osterreichs wird direkt uber die Donau zum Schwarzen Meer entwassert rund ein Drittel im Sudosten uber die Mur Drau und uber andere Lander ebenfalls uber die Donau zum Schwarzen Meer kleine Gebiete im Westen uber den Rhein 2366 km und im Norden uber die Elbe 918 km zur Nordsee Die grossen Nebenflusse der Donau von Westen nach Osten Lech Isar und Inn munden in Bayern in die Donau Sie entwassern Tirol die in den Inn mundende Salzach entwassert Salzburg ausgenommen den Lungau und Teile des Pongaus Traun Enns Ybbs Erlauf Pielach Traisen Wienfluss und Fischa entwassern die sudlich der Donau rechtsufrig gelegenen Gebiete Oberosterreichs der Steiermark Niederosterreichs und Wiens Grosse und Kleine Muhl Rodl Gusen und Aist Kamp Gollersbach und Russbach sowie Thaya an der Nord und March an der Ostgrenze entwassern die nordlich der Donau linksufrig gelegenen Gebiete Ober und Niederosterreichs Die Mur entwassert den Salzburger Lungau und die Steiermark sie mundet in Kroatien in die Drau die wiederum Karnten und Osttirol entwassert Die Drau mundet in Kroatien an der Grenze zu Serbien in die Donau Der Rhein entwassert den grossten Teil Vorarlbergs durchfliesst den Bodensee und mundet in die Nordsee Die kleine Lainsitz ist der einzige osterreichische Fluss der von Niederosterreich uber Tschechien zur Elbe entwassert Siehe auch Liste von Flussen in Osterreich Flora Das Edelweiss tritt nur im alpinen Gebiet auf Die Eigentliche Osterreich Konigskerze wachst vor allem im ostlichen Flachland Osterreich gehort zum Grossteil der mitteleuropaischen Florenregion an nur das ostliche Niederosterreich Wien und das nordliche Burgenland sowie einige inneralpische Trockentaler als Exklaven zahlen zur pannonischen Florenprovinz die wiederum den westlichsten Teil der sudsibirisch pontisch pannonischen Florenregion darstellt Beide Regionen sind Teil des holarktischen Florenreiches In den alpinen Gebieten weicht die Flora so stark ab dass sie einer eigenen alpischen Unterflorenregion zugerechnet wird In einigen klimatisch warmen Gebieten ist ein deutlicher submediterraner Einfluss erkennbar In Osterreich wachsen 3 165 Vollstatus Gefasspflanzen Arten dazukommen rund 600 haufig auftretende kultivierte und eingeburgerte sowie ausgestorbene Arten Inklusive Unterarten treten in Osterreich 3 428 Elementar Gefasspflanzen Taxa auf dies sind beispielsweise um rund 300 Elementar Taxa mehr als im flachenmassig ungefahr viereinviertelmal so grossen Nachbarland Deutschland Begrundet ist diese Artenvielfalt darin dass Osterreich einen Anteil an mehreren verschiedenen Gross Naturraumen hat dem Pannonischen Gebiet der Bohmischen Masse der Flora der Alpen den Karntner Becken und Tallandschaften dem nordlichen und sudostlichen Alpenvorland sowie dem Rheintal 1 187 Pflanzenarten 40 2 stehen auf der Roten Liste Zudem wachsen in Osterreich einige hochgradig seltene Endemiten wie etwa das Dickwurzel Loffelkraut Insgesamt gibt es in Osterreich 150 endemische Pflanzen Insbesondere das Edelweiss der Glocken Enzian und die Aurikel gelten als nationale Symbole wiewohl sie nicht fur ganz Osterreich typisch sind und nur im Alpengebiet auftreten und sind auf osterreichischen Munzen abgebildet Zudem sind um die 5000 Standerpilzarten und um die 2100 verschiedene Flechten heimisch Fauna Gamse in den Leoganger Steinbergen Ungefahr 54 000 Tierarten kommen in Osterreich vor wovon 98 6 wirbellose Tiere sind rund 40 000 Tierarten sind alleinig Insekten 10 882 Arten wurden bisher auf eine mogliche Bestandsgefahrdung bewertet daraus resultierend wurden 2 804 Spezies auf die nationale Rote Liste gefahrdeter Arten gesetzt In Osterreich sind 575 Tiere endemisch darunter mit der Bayerischen Kurzohrmaus auch ein Saugetier Die Verbreitung der Tiere ist von den naturraumlichen Gegebenheiten abhangig Im Alpenraum sind Gamsen Hirsche und Greifvogel vertreten in der Donauebene im Vorarlberger Rheintal und am Neusiedler See leben Storch und Reiher Historisch waren Eurasischer Luchs Braunbar und Waldrapp ebenfalls prasent seit den 1960er Jahren wird verstarkt versucht diese Arten wieder anzusiedeln In Osterreich sind zudem 29 Fledermausarten beheimatet und mit Alpiscorpius germanus Deutscher Skorpion Alpiscorpius ypsilon Euscorpius gamma Gamma Skorpion und Euscorpius tergestinus Triestiner Skorpion sogar vier Skorpionarten Naturschutz Aufgrund der verschiedenartigen Topographie in Osterreich kommt sowohl in der Flora als auch in der Fauna eine grosse Anzahl von Arten vor Um diese zu schutzen wurden in den letzten Jahrzehnten sechs Nationalparks und mehrere Naturparks verschiedener Kategorien errichtet Zudem sind Areale des Wildnisgebietes Durrenstein und des Nationalparks Kalkalpen als Teil der staatenubergreifenden Welterbestatte Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas als Naturerbe auf der Liste des UNESCO Welterbes vertreten Naturkatastrophen Osterreich liegt in einem geologisch aktiven Gebiet Im Osten und Sudosten Osterreichs sind heisse Quellen ein Indiz fur andauernde vulkanische Aktivitat So kommt es auch immer wieder zu Erdbeben Durchschnittlich werden pro Jahr 30 bis 60 Erdbeben in Osterreich von der Bevolkerung wahrgenommen Beben die Gebaudeschaden verursachen kommen in unregelmassigen Abstanden vor Durchschnittlich und stark gerundet ereignen sich alle drei Jahre ein Erdbeben mit leichten Gebaudeschaden alle 15 bis 30 Jahre mit mittleren Gebaudeschaden und alle 75 bis 100 Jahre ein Erdbeben das vereinzelt auch zu schweren Gebaudeschaden fuhren kann Erdbeben kommen in Osterreich in bestimmten Regionen vor speziell im Wiener Becken Murztal und dem Inntal Indirekt ist der sudliche Teil von Karnten durch Erschutterungen jenseits der Grenze in Italien und Slowenien gefahrdet Aufgrund seiner Topografie kommt es in Osterreich zu Lawinen vereinzelt auch verheerenden wie 1999 bei der Lawinenkatastrophe von Galtur Auch Bergsturze und Muren kommen vor Durch Starkregen oder zur Zeit der Schneeschmelze konnen Uberschwemmungen auftreten etwa beim Alpenhochwasser 2005 Extremwetterereignisse wie Sturme Hagel oder Starkschneefall verursachen regelmassig folgenschwere Schaden Bevolkerung Hauptartikel Demografie Osterreichs und Gesellschaftsstruktur der osterreichischen Bevolkerung Bevolkerungsentwicklung Siehe auch Liste der Volkszahlungen in Osterreich Osterreich Einwohnerzahlen von 1800 bis 2025Jahr Einwohner1800 3 064 0001810 3 054 0001821 3 202 0001830 3 477 0001840 3 650 0001850 3 880 0001857 4 076 0001870 4 520 0001880 4 941 0001890 5 417 0001900 6 004 0001910 6 648 0001919 6 420 0001930 6 684 0001939 6 653 0001951 6 935 0001961 7 086 0001971 7 500 0001981 7 569 0001991 7 755 0002001 8 043 0002011 8 430 0002021 8 933 0002025 9 198 214Quelle n Statistik AustriaJahresdurchschnittsbevolkerung 1870 2021 1527 bis 1995Datum Einwohnerum 1527 1 500 000um 1600 1 800 000um 1700 2 100 0001754 2 728 0001780 2 970 0001790 3 046 0001800 3 064 0001810 3 054 0001821 3 202 0001830 3 476 5001840 3 649 7001850 3 879 7001857 4 075 5001870 4 520 0001880 4 941 0001890 5 394 0001900 5 973 0001910 6 614 0001919 6 420 0001930 6 684 0001939 6 653 0001950 6 935 0001960 7 047 0001970 7 467 0001980 7 549 0001985 7 565 0001990 7 678 0001995 7 948 000 2000 bis 2023Datum Einwohner2000 8 012 0002001 8 042 0002002 8 082 0002003 8 118 0002004 8 169 0002005 8 225 0002006 8 268 0002007 8 295 0002008 8 322 0002009 8 341 0002010 8 361 0002011 8 389 0002012 8 426 0002013 8 477 0002014 8 544 0002015 8 630 0002016 8 740 0002017 8 795 0002018 8 838 0002019 8 878 0002020 8 917 0002021 8 933 0002022 8 979 8942023 9 106 1262024 9 159 9932025 9 198 214 Die erste Volkszahlung die heutigen Kriterien entspricht fand in Osterreich Ungarn 1869 70 statt Seit damals stieg die Einwohnerzahl auf dem Gebiet des heutigen Osterreich bis zur letzten Zahlung vor Beginn des Ersten Weltkrieges die 1913 stattfand stetig an Die Bevolkerungszunahme war zu einem betrachtlichen Teil auf die Binnenwanderung aus den Kronlandern zuruckzufuhren Nach dem Ersten Weltkrieg 1919 war die Bevolkerung wegen Kriegsverlusten und Ruckwanderung in die ehemaligen Kronlander um 347 000 Personen zuruckgegangen Danach stieg die Einwohnerzahl bis 1935 wieder kontinuierlich an Bis 1939 als nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich die letzte Zahlung vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stattfand war die Bevolkerung auf 6 65 Millionen zuruckgegangen da eine starke Auswanderung als Folge politischer Verfolgung und Antisemitismus stattfand Als 1946 auf Basis der ausgegebenen Lebensmittelmarken die ersten Einwohnerzahlen nach Kriegsende ermittelt wurden ergab sich eine Einwohnerzahl von rund 7 Millionen was einen neuen Hochststand ausmachte Die hohen Kriegsverluste waren durch Fluchtlingszustrom uberkompensiert worden Bis 1953 waren Fluchtlinge und Displaced Persons grossteils in ihre Heimat zuruckgekehrt oder weitergewandert weshalb die Einwohnerzahl auf 6 93 Millionen zuruckging Danach liessen hohe Geburtenuberschusse die Einwohnerzahl auf einen neuen Hochststand im Jahr 1974 anwachsen als 7 6 Millionen Personen in Osterreich lebten Nach einer Phase der Stagnation begann die Einwohnerzahl Osterreichs ab Ende der 1980er Jahre erneut merklich zu steigen diesmal aufgrund verstarkter Zuwanderung etwa wegen der Jugoslawienkriege Zu Jahresbeginn 2012 erreichte Osterreich einen Bevolkerungsstand von 8 44 Millionen Im Durchschnitt des Jahres 2018 lebten mehr als 2 Millionen Personen 23 3 mit Migrationshintergrund in Osterreich Der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund in Wien betrug 2018 45 3 Zudem herrscht eine grosse Bevolkerungskonzentration in der Bundeshauptstadt Wien hier leben mehr als 20 aller Einwohner gut 1 98 Millionen Osterreichs Auf Grund starken Zuzugs aus der Ukraine in Folge des russischen Angriffskriegs ist die Bevolkerungszahl im Zeitraum Janner 2022 auf Janner 2023 um 127 197 Einwohnern gestiegen alleine in Wien um rund 51 000 wahrend sie im gleichen Zeitfenster ein Jahr zuvor in ganz Osterreich um nur rund 46 000 Einwohner stieg Im Jahr 2022 wurde auch die Marke von 9 Millionen Einwohnern uberschritten demnach hatte Osterreich am 1 Janner 2023 erstmals 9 106 126 Einwohner Bevolkerungsbewegung Siehe auch Auslandsosterreicher und Gesellschaft in Osterreich Das heutige Bundesgebiet und insbesondere Wien waren schon in den funfzig Jahren vor dem Ersten Weltkrieg Ziel vieler Zuwanderer aus anderen Teilen der Osterreichisch Ungarischen Monarchie besonders aus Bohmen und Mahren Diese Zuwanderung bewirkte dass Wien 1910 mehr als 2 Millionen Einwohner hatte Im Ersten Weltkrieg fluchteten Bewohner Galiziens darunter viele judischer Religion vor der russischen Armee nach Wien Als Osterreich noch Auswanderungsland war Osterreichisch ungarische Passagiere auf einem Schiff in die Vereinigten Staaten Anfang des 20 Jahrhunderts Mit dem Zerfall Osterreich Ungarns und der Grundung der Tschechoslowakei 1918 wanderten hunderttausende Tschechen in ihre Heimat zuruck Aus dem neuen kleinen Osterreich wanderten dann bis zum Zweiten Weltkrieg in der Regel jahrlich mehr Osterreicher aus als Auslander einwanderten 1938 39 gab es eine Fluchtlingswelle Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich mussten viele Menschen auch seit 1933 aus Deutschland gekommene Osterreich verlassen darunter 140 000 judische Osterreicher Politisch bedingte Einwanderungswellen gab es um 1920 aus Ungarn wegen burgerkriegsartiger Auseinandersetzungen 1933 bis 1937 aus dem Deutschen Reich wegen der Verfolgung Andersdenkender und glaubiger in der NS Diktatur 1956 aus Ungarn nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes durch die Sowjets 1968 aus der Tschechoslowakei nach dem Ende des Prager Fruhlings 1993 bis 1995 wegen des Bosnienkrieges seit den 2010er Jahren aus Vorder und Sudasien wegen politischer Unterdruckung und Burger Kriegen Hauptherkunftslander sind Afghanistan Irak Iran und Syrien Bevolkerungspyramide Osterreichs 2016 Seit dem Beginn des starken Wirtschafts und Wohlstandswachstums das Osterreich ab den 1950er Jahren zu einem wohlhabenden Land machte wurden Gastarbeiter gezielt angeworben So wurde mit der Turkei im Jahr 1964 ein Anwerbeabkommen fur Arbeitskrafte abgeschlossen Ein ahnlicher Vertrag wurde 1966 mit Jugoslawien abgeschlossen Spater erreichten Osterreich immer wieder Fluchtlingsstrome etwa wahrend der Jugoslawienkriege nach dem Zerfall dieses Staates Die Zahl der Auslander bei der Wohnbevolkerung lag Anfang 2016 bei 1 268 Millionen Personen das waren 14 6 der Bevolkerung Anfang 2020 lag dieser Anteil bereits bei 16 7 bzw 1 486 Millionen Personen 2015 lebten rund 1 813 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund Zuwanderer der ersten oder zweiten Generation in Osterreich das waren 21 4 der Gesamtbevolkerung 2019 waren es bereits 23 7 bzw 2 104 Millionen Menschen Die Wanderungsbilanz Osterreichs ist insgesamt deutlich positiv So lag etwa 2015 die Zuwanderung nach Osterreich um 113 067 Personen hoher als die Abwanderung aus Osterreich Diese Zahl steigt seit dem Jahr 2009 deutlich davor war sie allerdings auch deutlich gefallen Die positive Wanderungsbilanz ist auf die Bevolkerungsbewegungen von Nicht Osterreichern zuruckzufuhren denn der Wanderungssaldo osterreichischer Staatsburger ist im langjahrigen Trend leicht negativ 2015 5 450 Personen Der Bevolkerungsgewinn ging bis 2014 in erster Linie auf Zuzuge aus der EU zuruck 2014 67 der Zuzuge aus der EU Im Jahr 2015 hat sich dieses Bild stark geandert und es findet die Mehrzahl der Zuzuge aus Drittstaaten statt 2015 68 Zuzuge aus Drittstaaten und 37 aus der EU Die Zahl der Asylantrage stieg von 11 012 Antragen im Jahr 2010 auf 88 340 im Jahr 2015 nachdem sie seit 2002 fast jedes Jahr gefallen war Prognose Laut Prognosen der Bundesanstalt Statistik Osterreich wurden sich Geburten und Sterbefalle in Osterreich noch fur etwa 20 Jahre die Waage halten danach die Geburten voraussichtlich unter den Sterbezahlen liegen was zu einem hoheren Altersdurchschnitt fuhren wurde Durch Zuwanderung wurde die Bevolkerung bis zum Jahr 2050 allerdings auf rund 9 5 Millionen anwachsen Nur in Wien als einzigem der neun Bundeslander wurde der Altersdurchschnitt niedriger und das Bevolkerungswachstum hoher sein als im Bundesdurchschnitt Die neueste Prognose geht von einem dreimal schnelleren Wachstum fur Wien aus als zuvor angenommen 24 statt 7 So wurde Wien im Herbst 2023 wieder eine Zwei Millionen Stadt Es wurde prognostiziert dass sich Probleme in der sozialen Infrastruktur und im Wohnbau ergeben wurden bereits fur 2013 wurde eine jahrliche Bauleistung von 10 000 Wohneinheiten als notig erachtet Gesundheitserwartung Die Analysen der Werte fur gesunde Lebensjahre weisen auf signifikante Ungleichheiten zwischen den europaischen Landern hin In Osterreich lag die Gesundheitserwartung 2016 mit 57 1 Jahren bei Frauen gleich um 16 2 Jahre niedriger als in Schweden mit 73 3 Jahren Auch die Gesundheitserwartung der Manner lag 2016 mit 57 0 Jahren um 16 0 Jahre niedriger als in Schweden mit 73 0 Jahren Lebenserwartung Entwicklung der Lebenserwartung in Osterreich Zeitraum Lebens erwartung in Jahren Zeitraum Lebens erwartung in Jahren1950 1955 66 5 1985 1990 75 01955 1960 68 0 1990 1995 76 21960 1965 69 7 1995 2000 77 51965 1970 70 1 2000 2005 78 91970 1975 70 8 2005 2010 80 11975 1980 72 1 2010 2015 81 01980 1985 73 3 2015 2020 Die durchschnittliche Lebenserwartung in Osterreich betrug 2021 insgesamt 82 07 Jahre bei den Frauen 84 85 Jahre und bei den Mannern 79 42 Jahre 1971 Frauen 75 7 Jahre Manner 73 3 Jahre Die Lebenserwartung in Osterreich lag damit etwas hoher als die Deutschlands Die Sauglingssterblichkeit betragt 0 36 Die Suizidrate in Osterreich ist hoch Etwa 400 000 Einwohner sind generell von Depression betroffen etwa 15 000 pro Jahr versuchen sich das Leben zu nehmen die Zahl der Suizidenten ist in Osterreich mehr als doppelt so hoch wie die der Verkehrstoten Alle sechs Stunden stirbt ein Osterreicher durch eigene Hand Die tatsachlichen Selbsttotungen beliefen sich im Jahr 2009 auf 1273 Siehe auch Gesundheitssystem in Osterreich Sprache Hauptartikel Osterreichisches Deutsch und Minderheitensprachen in Osterreich Zweisprachige Ortstafel in Oberwart ungarisch Felsoor im Burgenland Deutsch ist laut Artikel 8 der Bundesverfassung Bundes Verfassungsgesetz B VG aus 1920 die Staatssprache der Republik Osterreich Das Osterreichische Standard Deutsch ist dabei eine hochsprachliche nationale Standardvarietat der plurizentrischen deutschen Sprache unterscheidet sich in Wortschatz und Aussprache aber auch durch grammatikalische Besonderheiten vom Hochdeutschen in Deutschland aber auch der Schweiz Das Osterreichische Worterbuch in dem der Wortschatz zusammengefasst ist wurde 1951 vom Unterrichtsministerium initiiert steht seitdem als amtliches Regelwerk uber dem Duden und ist fur Behorden als auch den Schulunterricht bindend Anders als in Deutschland und ahnlich wie in der Deutschschweiz ist Mutter und Umgangssprache eines Grossteils 88 6 der osterreichischen Staatsburger nicht Standarddeutsch sondern einer der vielen oberdeutschen Dialekte Sieben Millionen Osterreicher sprechen einen mittel oder sudbairischen Dialekt bzw eine von diesen Dialekten beeinflusste Umgangssprache in Vorarlberg und dem Tiroler Ausserfern herrschen alemannische Mundarten vor Regionale Dialekte sind ausserdem mit Ausdrucken aus benachbarten nichtdeutschen Sprachen durchwoben so hatte vor allem Tschechisch neben anderen Sprachen einen Einfluss auf den Wiener Dialekt Auch die Verwendung franzosischer Begriffe am Wiener Hof hatte Einfluss auf einige vor allem fruher benutzte Begriffe z B Trottoir fur Gehsteig Die autochthonen Volksgruppen der Kroaten im Burgenland der Karntner Slowenen der Slowenen in der Steiermark und der Ungarn in Osterreich haben Anspruch auf muttersprachlichen Schulunterricht und Behordenverkehr Burgenlandkroatisch und Slowenisch sind zusatzliche Amtssprachen in den Verwaltungs und Gerichtsbezirken der Steiermark des Burgenlandes und Karntens mit kroatischer oder slowenischer bzw gemischter Bevolkerung Weiters ist in einigen Gemeinden des Burgenlandes Ungarisch neben Deutsch gleichberechtigte Amtssprache Auch Romanes die Sprache der Volksgruppe der Roma ist eine staatlich anerkannte Minderheitensprache Ebenso verhalt es sich mit Tschechisch und Slowakisch Die osterreichische Gebardensprache ist verfassungsrechtlich anerkannt Siehe auch Slowenen in Osterreich Burgenlandkroaten Burgenlandungarn Burgenlandroma Roma in Osterreich sowie Tschechen in Wien Religionen Religionsgemeinschaften in Osterreich anhand der Selbstangabe bei den Volkszahlungen 1951 2001 Jahr Gesamt bevolkerung Katho liken Anteil Evange lische A B und H B Anteil Islam Anteil konfessionslos Anteil andere unbekannt Anteil1951 6 933 905 6 170 084 89 0 429 493 6 2 264 014 3 8 70 314 1 0 1961 7 073 807 6 295 075 89 0 438 663 6 2 266 009 3 8 74 060 1 0 1971 7 491 526 6 548 316 87 4 447 070 6 0 0 22 267 0 3 321 218 4 3 152 655 2 0 1981 7 555 338 6 372 645 84 3 423 162 5 6 0 76 939 1 0 452 039 6 0 230 553 3 0 1991 7 795 786 6 081 454 78 0 389 800 5 0 158 766 2 0 672 251 8 6 494 596 6 4 2001 8 032 926 5 915 421 73 6 376 150 4 7 338 988 4 2 963 263 12 0 0 439 104 5 5 Religionsgemeinschaften in Osterreich anhand statistischer Erhebungen 2012 2021 Jahr Gesamt bevolkerung Katho liken Anteil Evange lische A B und H B Anteil Islam Anteil konfessionslos Anteil andere unbekannt Anteil2012 8 408 100 5 360 000 63 75 573 876 6 60 2016 8 700 500 5 160 000 59 30 700 000 8 05 2017 8 772 900 5 110 000 58 25 297 838 3 4 2018 8 822 267 5 050 000 57 24 297 597 3 3 2021 8 935 800 4 933 300 55 2 340 300 3 8 745 600 8 3 1 997 700 22 4 919 000 10 3 Die Basilika von Mariazell Osterreichs bedeutendster katholischer Pilgerort Bei den Volkszahlungen von 1951 bis 2001 wurde die Religionszugehorigkeit als Selbstangabe erhoben Seit der Umstellung auf Registerzahlungen wird die Religionszugehorigkeit nicht mehr erfasst Im Jahr 2021 fuhrte Statistik Austria im Auftrag des Bundeskanzleramts eine freiwillige Erhebung uber Religionszugehorigkeit der Bevolkerung in Privathaushalten durch Nach der Volkszahlung 2001 bekannten sich 73 6 der Bevolkerung zur romisch katholischen und 4 7 zu einer der evangelischen Kirchen Protestantismus uberwiegend Augsburger Bekenntnis seltener Helvetisches Bekenntnis Etwa 180 000 Christen das sind 2 2 der osterreichischen Bevolkerung waren Mitglieder orthodoxer Kirchen Zur Altkatholischen Kirche bekannten sich etwa 15 000 Glaubige das sind rund 0 2 der Bevolkerung Wie in Deutschland sind die Mitgliederzahlen der Volkskirchen rucklaufig Ende 2016 betrug der Anteil der Katholiken mit 5 16 Millionen von 8 77 Millionen nur mehr 58 8 und hat damit den Zwei Drittel Anteil an der osterreichischen Bevolkerung innerhalb weniger Jahre deutlich unterschritten Relativ war der Ruckgang bei den kleineren evangelischen Kirchen grosser nur noch 3 4 bekannten sich im Jahr 2016 als Mitglied zu einer der evangelischen Kirchen Die Zahl Orthodoxer Christen im Land steigt Die grosste nicht christliche Glaubensgemeinschaft in Osterreich ist der Islam der seit 1912 anerkannte Religionsgemeinschaft ist Bei der Volkszahlung von 2001 bekannten sich rund 340 000 Personen das waren 4 3 zum muslimischen Glauben nach Angaben des Integrationsfonds waren es im Jahr 2009 515 914 Glaubige was einem Anteil von 6 2 an der Gesamtbevolkerung entspricht Nach ubereinstimmenden Schatzungen von Innenministerium und Osterreichischem Integrationsfonds lebten Anfang 2017 rund 700 000 Muslime in Osterreich Die Zahl stieg vor allem durch Migranten Geburten sowie Fluchtlinge aus dem arabischen Raum stark 34 6 der osterreichischen Muslime haben laut einer Studie aus dem Jahr 2017 hochfundamentalistische Einstellungen Der Wiener Stadttempel die einzige erhaltene historische Synagoge Wiens ist Zentrum der Israelitischen Kultusgemeinde Zum Judentum bekennen sich etwa 8 140 Menschen Die uberwiegende Mehrheit davon rund 7 000 lebt in Wien Nach Angaben der Israelitischen Kultusgemeinde Wien sind es osterreichweit 15 000 Zum Buddhismus der in Osterreich 1983 als Religionsgemeinschaft anerkannt wurde bekennen sich etwas uber 10 000 Menschen Zum Hinduismus der in Osterreich als eingetragene religiose Bekenntnisgemeinschaft gilt bekennen sich laut Volkszahlung 2001 3 629 Personen 20 000 Personen sind aktive Mitglieder der Zeugen Jehovas Ihre gesetzliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft wurde 2009 beschlossen Etwa 12 der Bevolkerung rund eine Million Personen gehoren nach der letzten Erhebung im Jahr 2001 keiner der in Osterreich gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften an Schatzungen zufolge lag die Zahl der Atheisten und Agnostiker 2005 bei 18 bis 26 1 471 500 bis 2 125 500 Personen Laut einer reprasentativen Umfrage des Eurobarometers glaubten im Jahr 2005 54 der Menschen in Osterreich an Gott 34 glaubten dass es eine andere spirituelle Kraft gibt 8 Prozent der Befragten glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft 4 der Befragten waren unentschlossen Siehe auchGeschichte des Christentums in Osterreich Anerkannte Religionsgemeinschaften in Osterreich Religionsfreiheit in Osterreich Romisch katholische Kirche in Osterreich Evangelische Kirche A B in Osterreich Evangelische Kirche H B in Osterreich Evangelische Kirche A u H B in Osterreich Altkatholische Kirche Osterreichs Baptisten in Osterreich Evangelisch methodistische Kirche in Osterreich Judentum in Osterreich Buddhismus in Osterreich Hinduismus in Osterreich Islam in Osterreich Atheistische Religionsgesellschaft in OsterreichIdentitat Hauptartikel Osterreichische Identitat Aufgrund von politischen sprachlich kulturellen und ideologischen Bedingungen derentwegen Osterreich seit dem Mittelalter als Teil einer deutschen Identitat aufgefasst wurde vollzog sich die abschliessende Entwicklung eines eigenstandigen osterreichischen Nationalbewusstseins erst nach dem Zweiten Weltkrieg Bis Anfang des 19 Jahrhunderts existierte kein nationales Identitatsbewusstsein im modernen Sinn Wahrend fur die unteren Bevolkerungsschichten nur lokale Bindungen eine Rolle spielten lagen bei den Eliten verschiedene kaum miteinander konkurrierende Identitatsebenen in Gemengelage Der Begriff osterreichische Nation hat sich als Bezeichnung fur kollektive kulturelle soziale historische sprachliche und ethnische Identitaten die sich auf dem Gebiet der Republik Osterreich entwickelt und die zu einem Zusammengehorigkeitsgefuhl der osterreichischen Bevolkerung gefuhrt haben eingeburgert Erste osterreichische Wir Identitaten entstanden bereits im Fruhmittelalter Zur Zeit der Habsburgermonarchie bis 1918 konzentrierte sich die kollektive Identifikation hauptsachlich auf die Dynastie beziehungsweise den Monarchen sowie auf kulturelle Eigenschaften die als deutsch empfunden wurden In diesem Zusammenhang sieht Ernst Bruckmuller den Ansatz fur die Entwicklung zweier deutscher Nationen Dieses Dilemma fuhrte nach dem Zusammenbruch der Monarchie schliesslich zu einer fundamentalen kollektiven Identitatskrise die als Mitgrund fur das Scheitern der Ersten Republik verstanden wird und die schliesslich auch zum Anschluss an das Deutsche Reich 1938 fuhrte Bald nach dem Anschluss und wahrend des Krieges begann sich jedoch in manchen Gesellschaftsteilen eine osterreichische Identitat zu entwickeln die vor allem durch Oppositionshaltungen zum NS Regime und im Hinblick auf die Kriegsniederlagen zu erklaren ist Eine wichtige Identifikationsrolle bildete daher der osterreichische Widerstand gegen den Nationalsozialismus Mit Bezugnahme auf diesen Sinneswandel pragte der Berliner Politologe Richard Lowenthal den Spruch Die Osterreicher wollten Deutsche werden bis sie es dann wurden Auf breiter Basis entwickelte sich das osterreichische Nationalbewusstsein jedoch erst nach dem Kriegsende Dazu trugen auch politische und gesellschaftliche Erfolge wie der Abschluss des Staatsvertrages und der Wirtschaftsaufschwung der 1960er Jahre bei Heute ist das Vorhandensein einer osterreichischen Nation beziehungsweise eines osterreichischen Volkes uberwiegend anerkannt Gleichberechtigung der Geschlechter Die Gleichberechtigung von Mannern und Frauen ist in der Bundesverfassung in Art 7 Abs 1 B VG festgeschrieben Historisch entstandene Ausnahmen sind die Wehrpflicht die nur fur Manner gilt und die Pensionsregelung Frauen durfen in Osterreich derzeit noch funf Jahre fruher in Altersruhestand gehen als Manner Ausnahme Beamtenruhestand Da dies laut Urteil des osterreichischen Verfassungsgerichtshofes dem Gleichheitsgrundsatz widerspricht wurde beschlossen das Pensionsantrittsalter der Frauen bis zum Jahr 2033 schrittweise an jenes der Manner 65 Jahre anzupassen In fast allen Bereichen ist das Durchschnittseinkommen von Frauen geringer als das Durchschnittseinkommen von Mannern Ausnahme Beamte Im Jahr 2020 lag der Gender Pay Gap bei 18 9 und damit deutlich uber dem EU Schnitt von 13 Dies ist unter anderem darauf zuruckzufuhren dass viele Frauen fruher in Ruhestand gehen einer Teilzeitarbeit nachgehen oder sich der Kindererziehung widmen und daher Aufstiegschancen nicht wahrnehmen Die ausserfamiliare Kinderbetreuung ist aufgrund des Foderalismus sehr unterschiedlich und so in Teilen des Landes mit der vollen Berufstatigkeit beider Elternteile nicht immer vereinbar So ist das Gender Pay Gap etwa in Vorarlberg zweieinhalb mal so hoch wie in Wien Die Tariflohne in Osterreich sind fur beide Geschlechter gleich Im Jahr 2021 waren 76 7 der Manner und 68 1 der Frauen erwerbstatig seit 2021 sind erstmals rund 40 der Abgeordneten im osterreichischen Nationalrat weiblich Auf dem internationalen Gender Inequality Index der Vereinten Nationen von 2016 lag Osterreich eher oben im geschlechtergerechten Feld auf Platz 24 aber 19 Platze schlechter als noch 2014 2022 lag Osterreich auf Platz 22 von 193 Platzen Geschichte Hauptartikel Geschichte Osterreichs Urgeschichte bis 15 v Chr Hauptartikel Urgeschichte Osterreichs Die jungpalaolithische Venus von Willendorf ist eine der altesten Figurinen der Welt Naturhistorisches Museum Wien Die altesten Spuren der Anwesenheit von Menschen in Osterreich gehoren dem Mittelpalaolithikum der Zeit der Neandertaler an Der Fundort mit den altesten Spuren ist die Repolusthohle in der Steiermark Viele weitere Fundstellen liegen in Niederosterreich die bekanntesten befinden sich in der Wachau darunter auch die Fundorte der beiden altesten osterreichischen Kunstwerke die figurlichen Frauendarstellungen der Venus vom Galgenberg und der Venus von Willendorf Nach der schrittweisen Besiedelung aller Regionen Osterreichs in der Jungsteinzeit und damit des Ubergangs von bis dahin bestehenden Kulturen der Jager Sammler und Fischer zu bauerlichen Dorfkulturen steht die Kupfersteinzeit im Zeichen der Erschliessung von Rohstoffvorkommen vor allem Kupfer Aus dieser Zeit stammt der Fund der beruhmten Gletschermumie Otzi im osterreichisch italienischen Grenzgebiet Wahrend der Bronzezeit zwischen dem 3 und dem 1 Jahrtausend vor Christus wurden immer grossere Handelszentren und auch Befestigungen vorwiegend in Rohstoff Abbaugebieten errichtet Im Umkreis von Hallstatt begann die systematische Gewinnung von Salz Nach diesem Ort ist auch die altere Periode der Eisenzeit die Hallstattzeit benannt Die jungere Eisenzeit auch Latenezeit genannt steht im Zeichen der Kelten welche im Suden und Osten des heutigen Osterreich das erste Staatsgebilde errichteten das Konigreich Noricum eine Allianz aus dreizehn keltischen Stammen Der Westen wurde zu dieser Zeit von Ratern besiedelt Romische Provinz und Volkerwanderung 15 v Chr bis 700 n Chr Romische Provinzen und Orte auf dem Gebiet des heutigen OsterreichsRomisches Heidentor samt Modell des Originalzustands bei Petronell Carnuntum Der grosste Teil des heutigen osterreichischen Staatsgebiets wurde um 15 v Chr vom Romischen Reich besetzt Der romische Kaiser Claudius richtete wahrend seiner Herrschaft 41 54 n Chr die romische Provinz Regnum Noricum ein deren Grenzen einen Grossteil des heutigen Osterreich umfassten Die ostlich von Vindobona dem heutigen Wien gelegene Stadt Carnuntum war die grosste romische Stadt weitere wichtige Orte waren Virunum nordlich des heutigen Klagenfurt und Teurnia nahe Spittal an der Drau Im 2 Jahrhundert n Chr verstarkte sich die Volkerwanderung und der langsame Niedergang des romischen Reiches Nach kontinuierlicher Bedrangung der Provinz Noricum durch die Goten und andere germanische Volker begann ab dem 6 Jahrhundert die Besiedlung des Gebiets Vom Osten bis zur Enns siedelten die als Khaghanat organisierten Awaren sowie im Suden die Slawen als Karantanische Fursten Vom Westen bis zur Enns siedelten die zunehmend christianisierten und als Stammesherzogtum unter den Franken organisierten Bajuwaren sowie im heutigen Vorarlberg die Alamannen Frankenreich und Heiliges Romisches Reich 700 1806 Im 8 Jahrhundert wurden zunehmend die grossen Gebiete der Slawen und Awaren im Suden und Osten des heutigen Osterreichs und daruber hinaus nach Pannonien vom Frankenreich erobert Das eroberte slawische Karantanien kam unter bairische Kontrolle als Teil der Marcha orientalis dem Ostland der bairischen Stammesherzoge 805 wurden durch Karl den Grossen die eroberten awarischen Gebiete als Awarenmark Avaris zusammengefasst und deren awarischen Fursten dem Prafekten der Mark des bairischen Ostlandes unterstellt mit Sitz zunachst in Lorch und spater Oberpannonien der untergeordneten Donaugrafschaften unterhalb der Enns bis zur Raab dem heutigen Niederosterreich und ostlich angrenzendem Donaugebiet 828 wurden frankische Grafschaften anstatt des bestehenden awarischen und slawischen Furstentum in der Mark etabliert Das neue Gebiet wurde in Folge durch die Bajuwaren Baiern und Franken besiedelt und die Christianisierung von u a zu diesem Zweck 798 gegrundeten Erzdiozese Salzburg sowie Diozese Passau aus vorangetrieben und damit die Keimzelle des spateren Osterreich gelegt Allerdings ging 907 dieses Gebiet an die Magyaren verloren und erst nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 konnte sich das ostfrankische Reich in dem Gebiet behaupten Damit konnte hier eine neue Welle bajuwarischer Siedlungstatigkeit beginnen Das zuruckeroberte Gebiet wurde dann 976 gefestigt durch die Grundung des altesten Herzogtum auf dem Boden des heutigen Osterreichs dem Herzogtum Karnten und der Ubertragung der ubrigen bairischen Marcha orientalis als Markgrafschaft durch Kaiser Otto II an Luitpold den Stammvater der spater Babenberger genannten Dynastie Die alteste bekannte schriftliche Nennung des Namens Ostarrichi stammt aus einem in Bruchsal verfassten Dokument vom 1 November 996 Darin ist eine Schenkung Kaiser Ottos III an den Bischof von Freising in Neuhofen an der Ybbs in der gewohnlich Ostarrichi genannten Region regione vulgari vocabulo Ostarrichi festgehalten Diese Urkunde wird heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in Munchen aufbewahrt Aussprache und Schreibweise wandelten sich spater zu Osterreich Das Gebiet wurde auch als Ostland lat Austria oder Osterland bekannt Die Markgrafschaft Osterreich wurde am 8 September 1156 von Kaiser Friedrich I Barbarossa auf dem Hoftag in Kreuzhof bei Regensburg zu einem eigenstandigen von Bayern unabhangigen Herzogtum Osterreich erhoben Damit beginnt die eigentliche Geschichte Osterreichs als selbstandiges Territorium innerhalb des Heiligen Romischen Reiches Rudolf IV aus dem Hause Habsburg begrundete das Erzherzogtum Osterreich Dom Museum Wien Den Babenbergern folgte 1251 Ottokar II Premysl aus dem Geschlecht der Premysliden der 1282 von den Habsburgern abgelost wurde Um ihren Rang zu betonen und ihre Dynastie den Kurfursten des Heiligen Romischen Reichs gleichzustellen machte Rudolf IV sein Herzogtum Osterreich durch das gefalschte Privilegium Maius 1358 59 lat maius grosser Komparativ zu magnus gross zum Erzherzogtum Osterreich 1365 grundete Rudolf IV auch die Universitat Wien Die Habsburger dehnten ihr Herrschaftsgebiet bis 1526 weiter aus und wurden zum Machtfaktor im Heiligen Romischen Reich Schon die spaten Babenberger hatten die Steiermark mit Osterreich verbinden konnen die Habsburger schufen davon ausgehend mit der Erwerbung Karntens Tirols Krains und anderer Gebiete einen Landerkomplex in den Ostalpen der Herrschaft zu Osterreich genannt wurde Ab 1438 besass die Dynastie fast durchgehend die romisch deutsche Konigs und die damit verbundene Kaiserwurde Ein Teil des Herrschaftsgebiets waren die Vorlande oder auch Vorderosterreich genannt Frans Geffels Entsatzschlacht von Wien 1683 Wien Museum die zweite erfolgreich abgewehrte Wiener Turkenbelagerung die Osterreich zur Grossmacht machteMartin van Meytens Die Kaiserliche Familie 1754 Schloss Schonbrunn Kaiser Franz I Stephan von Lothringen und Kaiserin Maria Theresia im Kreise ihrer Familie Vom spaten 15 Jahrhundert bis 1690 waren die habsburgischen Lander standigen Angriffen des Osmanischen Reichs ausgesetzt das von Ungarn aus westwarts strebte Nach der Abwehr der Zweiten Wiener Turkenbelagerung von 1683 wurden die kriegerischen Erfolge unter anderem des Prinzen Eugen von Savoyen im Kampf gegen die Turken im Frieden von Karlowitz und im Frieden von Passarowitz bestatigt daruber hinausgehende Erwerbungen wurden im Frieden von Belgrad jedoch wieder ruckgangig gemacht Die Reformation der Kirche konnte sich anfangs schnell durchsetzen wurde aber im Laufe des 17 Jahrhunderts zuruckgedrangt was von den damaligen Habsburgern als wichtige Aufgabe gesehen wurde 1713 wurde mit der Pragmatischen Sanktion erstmals ein fur alle habsburgischen Lander gleichermassen gultiges Grundgesetz in Kraft gesetzt Es wurde erstmals festgelegt dass nach dem absehbaren Aussterben der Herrscherdynastie in mannlicher Linie die Erbfolge uber die weibliche Linie zu erfolgen habe Daraus ergab sich dass die Tochter Kaiser Karls VI Maria Theresia ihm als Monarchin der Habsburgischen Erblande folgen konnte und damit den Tochtern seines alteren Bruders Joseph vorgezogen wurde Im Osterreichischen Erbfolgekrieg konnte Maria Theresia die mit Franz I Stephan von Lothringen das neue Haus Habsburg Lothringen begrundete die Erblander grossteils fur sich behaupten Als Preussen und Russland im 18 Jahrhundert Polen aufteilten erhielt Osterreich Galizien zugesprochen Franz II grundete 1804 das Kaisertum Osterreich und nahm als Franz I den Titel Kaiser von Osterreich an um die Gleichrangigkeit mit dem neuen franzosischen Kaiser zu wahren 1806 legte er dann unter dem Druck Napoleons die Kaiserkrone des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation nieder womit dieses zu bestehen aufhorte Kaisertum Osterreich 1804 1867 und Doppelmonarchie Osterreich Ungarn 1867 1918 Das neue Kaisertum Osterreich war ein Vielvolkerstaat in dem ausser Deutsch auch Ungarisch Italienisch Tschechisch Polnisch Ukrainisch Rumanisch Kroatisch Serbisch Slowakisch und Slowenisch gesprochen wurde Mit seinen vormals zum Heiligen Romischen Reich gehorenden Gebieten gehorte es ab 1815 zum Deutschen Bund in dessen Bundesversammlung der osterreichische Gesandte den Vorsitz fuhrte Salzburg fiel im Jahr 1816 nach mehrmaligem Besitzerwechsel als Herzogtum an das Kaisertum Osterreich nachdem es seit 1328 ein eigenstandiges geistliches Reichsfurstentum Erzstift Salzburg gewesen war Metternich pragte Osterreichs Aussenpolitik und beeinflusste Europa fur viele Jahre im 19 Jahrhundert Leitender Politiker des osterreichischen Biedermeiers war der Aussenminister und spatere Staatskanzler Klemens Wenzel Lothar von Metternich Ihm ging es darum die Bevolkerung mit Zensur und Spitzelsystem zu kontrollieren um mittels Restauration die alte Ordnung die absolute Monarchie zu erhalten Die gleichen Ziele hatten zu dem Zeitpunkt Preussen und Russland gemeinsam grundeten diese drei Monarchien die Heilige Allianz Andererseits fand in dieser Epoche auch die Industrialisierung Osterreichs statt 1837 verkehrte zwischen Floridsdorf bei Wien und Deutsch Wagram die erste Dampfeisenbahn erstes Teilstuck der Nordbahn Unter der Herrschaft von Kaiser Franz Joseph I 1848 1916 erlebte Osterreich eine Blutezeit der Kunste und Wissenschaften In der Revolution des Jahres 1848 strebten die Volker der Monarchie nach Demokratie und Unabhangigkeit Staatskanzler Metternich wurde verjagt Nur die k k Armee unter Radetzky Jelacic und Windisch Graetz und die Hilfe der russischen Armee sicherten der Monarchie das Uberleben Am 2 Dezember 1848 loste auf Wunsch der Dynastie der 18 jahrige Franz Joseph den kranken Kaiser Ferdinand I auf dem Thron ab Der unerfahrene neue Herrscher hielt 1849 Gericht uber die aufstandischen Ungarn und liess ein Dutzend der hochsten ungarischen Heerfuhrer hinrichten 1851 hob er im Silvesterpatent die von ihm selbst oktroyierte Verfassung auf Seine Popularitat war in den ersten 20 Jahren seiner Regierung ausgesprochen gering Im Kampf um die Vormachtstellung im Deutschen Bund Deutscher Dualismus erzwang Preussen unter Bismarck eine Entscheidung im Sinn der kleindeutschen Losung ohne Osterreich Im Deutschen Krieg 1866 unterlag Osterreich das den Deutschen Bund anfuhrte den Preussen in der Schlacht bei Koniggratz Neben den suddeutschen Staaten standen auch das Konigreich Sachsen und das Konigreich Hannover im Deutschen Krieg auf der Seite Osterreichs die preussische Armee war jedoch in Fuhrung und technischer Hinsicht uberlegen Der Deutsche Bund loste sich auf und Osterreich spielte im weiteren deutschen Einigungsprozess keine Rolle mehr Bereits 1859 hatte Osterreich nach der Schlacht von Solferino die Vorherrschaft in Norditalien verloren Mit der Niederlage im Deutschen Krieg musste es 1866 auch noch Venetien an das mit Preussen verbundete Italien abtreten Der durch die Niederlagen politisch geschwachte Kaiser musste im Inneren tiefgreifende Reformen durchfuhren und seine neo absolutistische Regierungsweise aufgeben Gegen seinen zahen Widerstand erreichten seine Berater die Umwandlung in eine konstitutionelle Monarchie mit dem auf das unzweckmassige Oktoberdiplom 1860 folgenden Februarpatent 1861 mit dem der Reichsrat als Parlament geschaffen wurde Der mit Ungarn erzielte Ausgleich von 1867 beendete den Boykott des Staates durch die magyarische Aristokratie und fuhrte zur Umwandlung des bisherigen Einheitsstaates in die osterreichisch ungarische Doppelmonarchie eine Realunion In Cisleithanien ein Begriff der Burokraten und Juristensprache der inoffiziell meist Osterreich genannten westlichen Reichshalfte wurde dies durch die Dezemberverfassung 1867 die bis 1918 in Kraft blieb effektuiert Die durch den Ausgleich erfolgte Begunstigung der Magyaren die in der Innenpolitik nun von Osterreich weitestgehend unabhangig wurden gegenuber den anderen Volkern der Monarchie heizte die Nationalitatenkonflikte weiter an Wahrend die Bestrebungen der tschechischen Nationalbewegung um einen Osterreichisch Tschechischen Ausgleich scheiterten konkurrierten die slowakische Nationalbewegung und in geringerem Masse die von kroatischen Intellektuellen angefuhrte Illyrische Bewegung die von Russland unterstutzt wurde mit der Magyarisierungspolitik der ungarischen Regierung Osterreich Ungarn um 1899 In Osterreich fuhrten die nationalen Wunsche der einzelnen Volker zu einer politisch uberaus schwierigen Situation Im Reichsrat dessen Mannerwahlrecht sukzessive demokratisiert wurde bestanden von den 1880er Jahren an nur kurzlebige Zweckbundnisse tschechische Abgeordnete betrieben Obstruktionspolitik Der Reichsrat wurde vom Kaiser deshalb oft monatelang vertagt Die k k Regierungen wechselten haufig eine Politik der kurzfristigen Aushilfen wurde zur Regel Beobachter sprachen von Fortwursteln statt zielgerichteter Politik Nach dem erzwungenen Ruckzug aus Deutschland und Italien hatten der Kaiser und seine aussenpolitischen Berater Sudosteuropa als neues Einflussgebiet erkoren Mit der 1908 erfolgten Annexion des 1878 mit Zustimmung des Berliner Kongresses besetzten Bosnien welche die Bosnische Annexionskrise ausloste wurde Habsburg fur viele politische Aktivisten auf dem Balkan zum Feind der den nationalen Zusammenschluss behinderte Ausserdem trat die Monarchie dort in Konkurrenz zu Russland das sich als Schirmherr aller Slawen bezeichnete Nach dem Attentat von Sarajevo fuhrten die Altersschwache des 84 jahrigen Kaisers die Selbstuberschatzung der Kriegspartei in Wien und Budapest aus spaterer Sicht eine Clique von Kriegstreibern und die parlamentslose Regierungssituation im Juli 1914 zur Kriegserklarung an Serbien aus der auf Grund der Automatik der europaischen Beistandspakte binnen einer Woche der spater Erster Weltkrieg genannte Grosse Krieg entstand Die Niederlage der Doppelmonarchie die im Herbst 1918 unausweichlich wurde fuhrte zu ihrem Ende Mit 31 Oktober 1918 trat das Konigreich Ungarn aus der Realunion mit Osterreich aus Parallel dazu teilte sich Cisleithanien ohne Mitwirkung von Kaiser k k Regierung oder Reichsrat auf in die neuen Staaten Deutschosterreich und Tschechoslowakei in Gebiete die sich mit solchen ausserhalb Osterreich Ungarns zu den neuen Staaten Polen und SHS Staat konstituierten und in solche die auf Grund des Ausgangs des Krieges anderen Nachbarstaaten Italien Rumanien einverleibt wurden Grundung der Republik 1918 Siehe auch Deutschosterreich Das Denkmal der Republik mit Busten der drei Sozialdemokraten Jakob Reumann Victor Adler und Ferdinand Hanusch Am 21 Oktober 1918 traten die Reichsratsabgeordneten der deutschsprachigen Gebiete sie bezeichneten sich selbst als Deutsche einschliesslich jener Bohmens Mahrens und Osterreichisch Schlesiens zum ersten Mal als Provisorische Nationalversammlung fur Deutschosterreich zusammen Kriegsende und Zerfall der Monarchie waren bereits abzusehen auch hatte das Land fur einen weiteren Kriegswinter keine Ressourcen mehr gehabt Den Vorsitz hatte der Sozialdemokrat Karl Seitz abwechselnd mit dem Christlichsozialen Johann Nepomuk Hauser und dem Grossdeutschen Franz Dinghofer Ihr Vollzugsausschuss wurde Staatsrat genannt und bestellte am 30 Oktober 1918 die erste Regierung Deutschosterreichs deren Minister nach angelsachsischem Vorbild die Bezeichnung Staatssekretar trugen erster Staatskanzler wurde Karl Renner der 1945 bei der Grundung der Zweiten Republik neuerlich eine wichtige Rolle spielen sollte Erster provisorischer Aussenminister war Victor Adler Auf dem vorwiegend von Menschen mit deutscher Muttersprache bewohnten Gebiet Altosterreichs entstand so ein neuer Staat Der Kaiser versuchte Anfang November 1918 den deutschosterreichischen Staatsrat in die Waffenstillstandsentscheidungen einzubeziehen Der Staatsrat entschied jedoch die Monarchie die den Krieg begonnen habe musse ihn auch beenden Der Waffenstillstand zwischen Osterreich und Italien vom 3 November 1918 die ungarischen Truppen hatten die Front bereits Ende Oktober zum Austritt Ungarns aus der Realunion mit Osterreich verlassen wurde somit noch von Kaiser Karl I verantwortet Kritik wie im Deutschen Reich wo die zivilen Verhandler des Waffenstillstands spater von rechtsgerichteten Politikern als Novemberverbrecher geschmaht wurden war daher nicht moglich Mitglieder der k k Regierung des Ministeriums Lammasch und des Kabinetts Renner das die Republik vorbereitete und den Zusammenprall der alten mit der neuen Staatsordnung vermeiden wollte arbeiteten gemeinsam die Erklarung aus mit der Karl I am 11 November 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschaften verzichtete Dies war zwar juristisch keine Abdankung die Entscheidung uber die Staatsform war damit aber de facto gefallen Am 12 November fand die Ausrufung der Republik Deutschosterreich statt und es wurde von der Provisorischen Nationalversammlung formell beschlossen dass der Staat Deutschosterreich eine demokratische Republik und Teil der deutschen Republik sei Erste Republik 1918 1933 Die neue Republik Osterreich wurde Rechtsnachfolger von Osterreich Ungarn und musste im Vertrag von Saint Germain erhebliche Gebiete abtretenVon der Nationalversammlung beanspruchtes Staatsgebiet der Republik Deutschosterreich 1918 1919 Vertrag von Saint Germain Ratifizierungsurkunde Am 18 Dezember 1918 wurde das Frauenwahlrecht fur Osterreicherinnen uber 20 Jahre eingefuhrt Bis 1920 blieben jedoch Prostituierte vom Wahlrecht ausgeschlossen In den Koalitionsregierungen 1918 1920 siehe Staatsregierung Renner I bis Renner III und Mayr I entstanden bedeutende Sozialgesetze etwa Schaffung der Arbeiterkammer als gesetzliche Interessensvertretung der Arbeiter und Angestellten Acht Stunden Tag Sozialversicherung Der Adel wurde im April 1919 abgeschafft Mitglieder der Familie Habsburg Lothringen durften nur in Osterreich bleiben wenn sie sich als Burger der Republik bekannten und jeden Herrschaftsanspruch aufgaben Der ehemalige Trager der Krone wie er im Gesetz hiess wurde da er die Abdankung verweigerte auf Dauer des Landes verwiesen war aber zuvor bereits in die Schweiz ausgereist um der drohenden Internierung zu entgehen Die Habsburg Lothringenschen Familienfonds quasi Stiftungsvermogen zugunsten selbst einkommensloser Habsburger wurden zum Staatseigentum erklart individuelles Privatvermogen nicht angetastet Im Vertrag von Saint Germain wurde 1919 der Staatsname Republik Osterreich vorgeschrieben und der laut Verfassung vorgesehene Beitritt zur neuen Deutschen Republik durch die Verpflichtung zur Unabhangigkeit verhindert Dieses Anschlussverbot war ausserdem durch Artikel 80 des Versailler Vertrags bewirkt welcher das Deutsche Reich zur Achtung der Unabhangigkeit Osterreichs verpflichtete Einige Gebiete in denen die Mehrheit der Bevolkerung Deutsch sprach Sudetenland Sudmahren Sudtirol durften zudem wegen des entgegenstehenden Willens der Siegermachte nicht zu Osterreich gelangen Der Karntner Abwehrkampf gegen die Truppen des SHS Konigreichs mobilisierte hingegen die internationale Offentlichkeit und fuhrte auf Wunsch der Siegermachte zur Volksabstimmung in Sudkarnten am 10 Oktober 1920 die eindeutig fur die Zugehorigkeit des Abstimmungsgebietes sudlich der Drau zur Republik Osterreich ausging Am 21 Oktober 1919 als der Friedensvertrag in Kraft trat wurde der Name in Republik Osterreich geandert und 1920 das neue osterreichische Bundes Verfassungsgesetz B VG beschlossen in dem unter anderem Wien als eigenes Bundesland definiert wird Das B VG gilt in der Fassung von 1929 mit der das Amt des Bundesprasidenten gestarkt wurde im Wesentlichen bis heute Im Jahr 1921 wurde das Burgenland der uberwiegend deutsch besiedelte Teil Westungarns als selbststandiges Land im Bund in die Republik aufgenommen Fur die naturliche Hauptstadt des Gebietes Odenburg Sopron wurde auf ungarischen Wunsch der die Unterstutzung Italiens fand eine Volksabstimmung durchgefuhrt wobei sich die Mehrheit fur Ungarn entschied In den zeitgenossischen osterreichischen und ungarischen Darstellungen dieser Volksabstimmung waren Divergenzen zu bemerken Die Bundesregierung stellten seit Herbst 1920 die Christlichsozialen und ihre Unterstutzer vom rechten Flugel siehe Bundesregierung Mayr II usw Die Sozialdemokraten Mehrheitspartei im Roten Wien waren nun auf Bundesebene in scharfer Opposition Die Hyperinflation der fruhen zwanziger Jahre wurde 1925 durch die Einfuhrung der Schillingwahrung beendet Die konservative Regierung sorgte dafur dass der Schilling stabil blieb er wurde als Alpendollar bezeichnet Kehrseite dieser kargen Wirtschaftspolitik war dass in der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise kaum staatliche Massnahmen zur Bekampfung der enorm hohen Arbeitslosigkeit vorgesehen waren Politische Wehrverbande Republikanischer Schutzbund Freiheitsbund zogen Manner an die als Sozialdemokraten einen Umsturz furchteten oder in Heimwehren als Rechte die Demokratisierung ablehnten 1927 wurde in Schattendorf im Burgenland auf waffenlos demonstrierende Schutzbundler gefeuert Ein Invalider und ein Kind kamen zu Tode Die Nachricht vom Schattendorfer Urteil in dem die Tater freigesprochen wurden fuhrte am Tag darauf dem 15 Juli 1927 zur Eskalation im Wiener Justizpalastbrand Die vollig uberforderte Polizei schoss wahllos in die grosse Menschenmenge und machte dann Jagd auf fluchtende Demonstranten Bei der sogenannten Julirevolte waren 89 Tote zu beklagen davon vier Polizisten Bundeskanzler Pralat Ignaz Seipel Keine Milde verteidigte im Parlament das Vorgehen der Polizei In den folgenden Jahren fuhrten die schlechte Wirtschaftslage und politische Auseinandersetzungen Osterreich immer tiefer in eine Krise In diesen Zeiten gab es nun einerseits Ideen zur osterreichischen Identitat und zu einem osterreichischen Patriotismus und andererseits eine starke Bewegung hin zu einer grossdeutschen Losung und zum Anschluss Osterreichs an Deutschland Der Austromarxismus sprach vom Endziel Diktatur des Proletariats und machte damit allen Konservativen Angst allerdings wollte man dieses Ziel auf demokratischem Weg erreichen Bei der letzten freien Nationalratswahl der 1 Republik am 9 November 1930 verlor die christlichsoziale Partei die relative Mehrheit sie erhielt nur 66 von 165 Mandate die sozialdemokratische Partei wurde stimmenstarkste Partei und erreichte 72 Mandate Die Christlichsozialen stellten jedoch mit Unterstutzung der Grossdeutschen Volkspartei und dem Landbund weiter den Kanzler Auf der rechten Seite des Parteienspektrums machte sich teilweise die Auffassung breit die Demokratie sei zur Losung der Probleme des Landes nicht geeignet Benito Mussolini war dafur Vorbild Einer der christlichsozialen Politiker welche diese Haltung vertraten es gab auch christlichsoziale Demokraten wie Leopold Kunschak war Bundeskanzler Engelbert Dollfuss Als der Nationalrat nach dem Rucktritt aller drei Prasidenten wegen einer Streitfrage um eine Abstimmung auseinanderging verhinderte er im Marz 1933 dessen Wiederzusammentreten mit Polizeigewalt und verkundete die Selbstausschaltung des Parlaments Eine von mehr als einer Million Menschen unterzeichnete Petition an Bundesprasident Miklas fur die Wiederherstellung des verfassungsmassigen Zustandes zu sorgen blieb erfolglos obwohl Miklas die Verfassungswidrigkeit von Dollfuss Vorgehen klar war Austrofaschistischer Standestaat 1933 1938 Hauptartikel Standestaat Osterreich und Austrofaschismus Austrofaschistische Kundgebung 1936 Dollfuss nutzte das nach wie vor gultige Kriegswirtschaftliche Ermachtigungsgesetz von 1917 um fortan eigenmachtig Gesetze durch Verordnungen der Bundesregierung zu andern oder einzufuhren Am 12 Februar 1934 fanden die bis dahin schwelenden Auseinandersetzungen zwischen den regierenden Christlichsozialen Vaterlandische Front und den oppositionellen Sozialdemokraten in von Historikern teilweise als Osterreichischer Burgerkrieg bezeichneten gewaltsamen Zusammenstossen ihren Hohepunkt Die Regierung setzte das Bundesheer und seine Kanonen ein Es folgten am selben Tag die Absetzung des Wiener Burgermeisters Karl Seitz und das Verbot der Sozialdemokratischen Partei und ihrer Vorfeldorganisationen Gegen Schutzbundler ergingen einige standrechtliche Todesurteile Dollfuss proklamierte hierauf am 1 Mai 1934 in der autoritaren Maiverfassung den Bundesstaat Osterreich auf standischer Grundlage Standestaat Es handelte sich um eine Diktatur die schon damals z B in einem Privatbrief von Bundesprasident Miklas wie Friedrich Heer berichtet mit dem Begriff Austrofaschismus bezeichnet wurde Wenige Wochen danach kam es zum Juliputsch von Anhangern der in Osterreich seit 1933 verbotenen NSDAP Einigen Putschisten gelang es am 25 Juli 1934 in das Bundeskanzleramt vorzudringen wo Dollfuss so schwer verletzt wurde dass er kurz darauf da ihm medizinische Hilfe verweigert wurde im Amt verstarb Der Putschversuch wurde innerhalb weniger Stunden niedergeschlagen Neuer Bundeskanzler wurde Kurt Schuschnigg Die Politik des Standestaates zielte darauf Osterreich als den besseren deutschen Staat darzustellen In der Tat war Osterreich vor dem Anschluss an das Deutsche Reich die um vieles mildere Diktatur Mehrere von den Nationalsozialisten verfolgte Menschen vor allem Schauspieler und Schriftsteller suchten 1934 bis 1938 in Osterreich Zuflucht Im ausseren Erscheinungsbild kopierte das Regime dies wurde spater Konkurrenzfaschismus genannt Elemente aus dem faschistischen Italien und aus dem nationalsozialistischen Deutschland Aufmarsche mit einem Fahnenmeer die Einheitsorganisation Vaterlandische Front das Fuhrerprinzip das Verbot der Parteien Hatte Adolf Hitler beim Juliputsch noch den Unbeteiligten gespielt weil Mussolini Osterreich damals noch unabhangig erhalten wollte so verstarkte sich der Druck des Deutschen Reiches auf Osterreich nach 1934 von Jahr zu Jahr Schuschnigg wurde bei Treffen von Hitler eingeschuchtert und erpresst nationale deutschnationale Minister in seine Regierung aufzunehmen Als der Kanzler im Marz 1938 in einem Verzweiflungsakt fur den 13 Marz eine Volksabstimmung uber die Unabhangigkeit Osterreichs ankundigte erzwang Hitler und Goring durch mehrmalige telefonische Drohungen am 11 Marz den Rucktritt Schuschniggs und von Bundesprasident Miklas die Einsetzung einer nationalsozialistischen Regierung unter Arthur Seyss Inquart Parallel zu deren Amtsantritt am 12 Marz 1938 fand der langst vorbereitete Einmarsch der deutschen Truppen Unternehmen Otto statt Zu diesem Zeitpunkt hatten mancherorts z B in Graz die einheimischen Nationalsozialisten bereits die Macht ergriffen Am 13 Marz 1938 erliess Hitler von der Begeisterung seiner osterreichischen Anhanger motiviert das ursprunglich von ihm nicht fur diesen Zeitpunkt vorgesehene Anschlussgesetz Sofort begann der Terror gegen judische Osterreicher der auch in sogenannten Arisierungen das heisst dem Raub an judischem Eigentum seinen Ausdruck fand Teil des Deutschen Reiches 1938 1945 Hauptartikel Osterreich in der Zeit des Nationalsozialismus Adolf Hitler verkundet vom Balkon der Hofburg den jubelnden Massen auf dem Heldenplatz den Anschluss Osterreichs am 15 Marz 1938Befreiung des KZ Mauthausen am 6 Mai 1945 Die gravierendste Folge des Anschlusses war der sofort einsetzende Terror gegen judische Osterreicher der spater im Massenmord gipfelte Aus rassischen oder politischen Grunden unerwunschte Menschen fluchteten sofern sie nicht bald im KZ landeten zu Zehntausenden ins Ausland Osterreich blieb im Reich zunachst als Land erhalten am 14 April 1939 wurden dann aber die ehemaligen Bundeslander und Wien durch das Ostmarkgesetz zu nationalsozialistischen Reichsgauen umgebildet der Name Osterreich sollte verschwinden So wurde das zunachst Land Osterreich genannte Gebiet kurz darauf als Ostmark und ab 1942 schliesslich als Alpen und Donau Reichsgaue bezeichnet Dabei wurde das Burgenland zwischen den Gauen Niederdonau und Steiermark aufgeteilt Osttirol an den Gau Karnten angeschlossen und der steirische Teil des Salzkammerguts zum Gau Oberdonau geschlagen Die Flache Wiens wurde auf Kosten des Umlandes verdreifacht Gross Wien Der geburtige Osterreicher Adolf Hitler fuhrte nach seinem beruflichen Scheitern in seinem Heimatland und seiner politischen Karriere in Deutschland Osterreich in die nationalsozialistische Willkurherrschaft und liess in der Folge alle Hinweise auf eine Eigenstandigkeit des Landes tilgen An Hitlers Politik und Verbrechen beteiligten sich zahlreiche Osterreicher mit grosser Intensitat Bekannte Tater wie Arthur Seyss Inquart Ernst Kaltenbrunner und Alexander Lohr waren Osterreicher Osterreicher stellten KZ Aufseher SS Manner und Gestapo Mitarbeiter Obwohl sie nur 8 der Bevolkerung des Grossdeutschen Reiches ausmachten waren 14 der SS Mitglieder 40 der KZ Aufseher und 70 von Adolf Eichmanns Stab osterreichischer Abstammung 1938 wurde das Doppellagersystem Mauthausen Gusen errichtet welches das KZ Mauthausen und KZ Gusen umfasste Im Laufe der Jahre wurde diesem Lagersystem ein Netz von Aussenstellen angeschlossen das sich uber ganz Osterreich erstreckte Aus ganz Europa wurden in diesen Konzentrationslagern Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen u a in der Rustungsproduktion und im Strassenbau eingesetzt Allein in Mauthausen kamen etwa 100 000 Haftlinge ums Leben Nach der Befreiung Wiens kapitulierte am 7 Mai 1945 nachdem am selben Tag bereits die deutsche Wehrmacht bedingungslos kapitulierte um 18 00 in Steyr Generaloberst Lothar Rendulic die Heeresgruppe Ostmark welche er von Waidhofen an der Ybbs aus gefuhrt hatte wo trotz des Inkrafttreten der Kapitulation am 8 Mai am 9 Mai noch die letzten Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs in Osterreich stattfanden vgl Chronologie des Zweiten Weltkrieges Nachkriegszeit und Zweite Republik Hauptartikel Besetztes Nachkriegsosterreich Mit dem Kriegsende 1945 der Niederlage des Grossdeutschen Reiches wurde Osterreich als unabhangiger Staat wiederhergestellt Dies hatten die spateren Siegermachte bereits 1943 in der Moskauer Deklaration angekundigt Bereits am 27 April 1945 trat die provisorische Staatsregierung mit Karl Renner als Staatskanzler zusammen und proklamierte die Wiedererrichtung der Republik Bald darauf wurde die Bundesverfassung vom 1 Oktober 1920 in der Fassung von 1929 durch das Verfassungsuberleitungsgesetz wieder in Geltung gesetzt Ausnahme waren Bestimmungen welche die Umwandlung des Bundesrates in einen Lander und Standerat vorsahen Osterreich gewann damit den Status einer gewaltenteilenden reprasentativen parlamentarischen und foderalistischen Demokratie zuruck Eines der ersten von der provisorischen Staatsregierung erlassenen Gesetze war das Verbotsgesetz mit dem die NSDAP ihre Wehrverbande sowie samtliche Organisationen die mit ihr zusammenhangen aufgelost und verboten wurden Die Volkswahl des Bundesprasidenten wurde wie schon 1932 sistiert und Karl Renner im Dezember 1945 von der Bundesversammlung einstimmig zum Staatsoberhaupt gewahlt Daraufhin bis 1947 wurde Osterreich nach dem Willen der Besatzungsmachte durch eine Allparteienregierung OVP SPO KPO mit Leopold Figl als Bundeskanzler regiert Ab 19 November 1947 bildeten OVP und SPO eine grosse Koalition Diese wurde bis 1966 weitergefuhrt Nach Renners Tod Ende 1950 wurde Theodor Korner als Kandidat der SPO am 27 Mai 1951 zum Bundesprasidenten gewahlt Dies war die erste Volkswahl eines Staatsoberhauptes in der osterreichischen Geschichte Osterreich wurde nach dem Krieg bis 1955 in vier alliierte Besatzungszonen aufgeteilt Bis 1955 war Osterreich wie auch Nachkriegs Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt Die grosste Zone war die sowjetische zu der Oberosterreich nordlich der Donau Muhlviertel sowie ostlich der Enns Niederosterreich in den Grenzen von 1937 d h vor der Errichtung Gross Wiens das wieder errichtete Burgenland und in Wien die Bezirke 2 4 10 20 21 und 22 gehorten Von der Sowjetunion wurden als Deutsches Eigentum beschlagnahmte Betriebe in einem USIA genannten Konzern zusammengefasst was gemass den Beschlussen der Potsdamer Konferenz Teil der von Osterreich zu leistenden Reparationen war Unter den Osterreichern sowohl der Bevolkerung wie auch der Politik war nach 1945 und bis weit in die folgenden Jahrzehnte hinein die Ansicht weit verbreitet Osterreich sei wie in der Moskauer Deklaration 1943 formuliert erstes Opfer Hitlers gewesen womit die Mitschuld am Zweiten Weltkrieg und am Holocaust heruntergespielt oder geleugnet werden sollte Der uberwiegende Teil rechtfertigte sich spater damit es sei ihm nichts anderes ubrig geblieben Eine Folge dieser Opferthese war die bis heute nur schleppend durchgefuhrte Restitution geraubten Vermogens Mit der Unterzeichnung des osterreichischen Staatsvertrages am 15 Mai 1955 durch Leopold Figl fur die Bundesregierung Raab I und durch Vertreter der vier Siegermachte und mit dem formal davon unabhangigen also im Staatsvertrag nicht verankerten Bekenntnis zur Neutralitat sowie der Verpflichtung keinen erneuten Anschluss an Deutschland anzustreben erlangte die Republik am 27 Juli 1955 ihre volle Souveranitat Am 26 Oktober 1955 nach dem Abzug der Besatzungssoldaten erfolgte vom Nationalrat der Beschluss uber die immerwahrende Neutralitat Osterreichs dieser Tag ist seit 1965 osterreichischer Nationalfeiertag Die Neutralitat heute besser Bundnisfreiheit ist eine militarische und bedeutete von Anfang an keine Aquidistanz zu den Wertesystemen von West und Ost Bedingt durch die Neutralitat konnten aber sowohl mit den westlichen Landern als auch mit den damaligen Ostblocklandern gute kulturelle und wirtschaftliche Bande geknupft werden was dem Land in der Zeit des Wiederaufbaues noch lange half Am 14 Dezember 1955 trat Osterreich der UNO bei und war 1973 74 sowie 1991 92 Mitglied des Sicherheitsrates Bereits 1956 57 nahm die IAEO die Internationale Atomenergie Organisation ihren Sitz in Wien 1969 kam die Organisation der Vereinten Nationen fur industrielle Entwicklung UNIDO dazu spater folgten weitere UN Agenturen Fur die Periode 2009 10 wurde Osterreich wieder als nichtstandiges Mitglied in den Sicherheitsrat gewahlt Siehe auch Osterreich in den Vereinten Nationen Den Konflikt mit Italien wegen des mehrheitlich deutschsprachigen Sudtirol das bis 1918 zur osterreichischen Reichshalfte gehort hatte und von Italien nach dem Ersten Weltkrieg annektiert worden war brachte Osterreich in den 1960er Jahren vor die UNO Die in der Folge 1969 fur die Sudtiroler Bevolkerung erreichte Autonomieregelung hat sich bewahrt und wurde seither noch weiter ausgebaut 1966 bis 1970 war die Bundesregierung Klaus II die erste Alleinregierung der Zweiten Republik gestellt von der christdemokratischen OVP unter Josef Klaus 1970 1983 folgten sozialistische Alleinregierungen unter Bruno Kreisky siehe Bundesregierung Kreisky I bis Kreisky IV Bedeutend fur Osterreich war in dieser Zeit die weit gespannte Aussenpolitik Kreiskys die unter anderem durch den Bau der Wiener UNO City und die Internationalisierung der Palastinenserfrage die Kreisky erstmals vor die UNO brachte symbolisiert wurde 1978 fand die Volksabstimmung uber die von der Regierung Kreisky befurwortete Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf statt sie ging negativ aus Osterreich produziert bis heute keine Kernenergie und lehnt dies auch fur die Zukunft ab UNO City in Wien der dritte Amtssitz der Vereinten Nationen 1979 wurde Wien nach der Fertigstellung seiner UNO City offiziell dritter Amtssitz der Vereinten Nationen neben New York und Genf Unabhangig davon siedelte sich die OPEC in Wien an 1983 fadelte der abtretende Bruno Kreisky eine kleine Koalition der Sozialdemokraten SPO mit der damals nationalliberalen Freiheitlichen Partei FPO ein die FPO hatte ihm durch Stillhalten bereits 1970 an die Macht verholfen siehe Bundesregierung Sinowatz Nach der Wahl des rechtspopulistischen Politikers Jorg Haider zum Parteiobmann der FPO 1986 beendete die SPO auf Betreiben von Franz Vranitzky die Koalition Der Zerfall des Ostblocks 1989 90 liess den Eisernen Vorhang verschwinden der die Entwicklung Ostosterreichs 1945 1989 beeintrachtigt hatte 1987 bis 1999 bildeten die Sozialdemokraten SPO grosse Koalitionen mit der christdemokratischen OVP siehe Bundesregierung Vranitzky I bis Vranitzky V und Bundesregierung Klima In diesen Zeitraum fiel der Beitritt Osterreichs zur Europaischen Union 1995 fur den sich insbesondere Alois Mock und Vranitzky eingesetzt hatten Bei der Volksabstimmung 1994 stimmten zwei Drittel der Teilnehmer dafur Siehe auch Zweite Republik Gegenwart Seit der Offnung der Grenzen des fruheren Ostblocks 1989 90 liegt Osterreich nicht mehr an der Ostgrenze des westlich ausgerichteten Europas Osterreich wurde einer der starksten Investoren in den Reformlandern In der ersten Halfte der 1990er Jahre wurden Menschen aus den einander bekriegenden jugoslawischen Nationalitaten verstarkt in Osterreich aufgenommen Nach einer positiven Volksabstimmung am 12 Juni 1994 trat Osterreich per 1 Janner 1995 gemeinsam mit Schweden und Finnland der Europaischen Union bei Nach dem Ende des Kalten Krieges 1991 und insbesondere nach dem EU Beitritt 1995 wurde die Neutralitatspolitik alten Stils fur Osterreich obsolet Der Begriff Neutralitat ist aufgrund der unterzeichneten EU Vertrage im Wesentlichen auf Bundnisfreiheit reduziert und hat hauptsachlich identitatspolitische Bedeutung de facto hat Osterreich als Vollmitglied der EU die eine gemeinsame Verteidigungspolitik anpeilt diesem Vorhaben zugestimmt und kann daher nicht mehr neutral oder bundnisfrei sein Osterreich hatte in der zweiten Halfte 1998 sowie in der ersten Halfte 2006 den Vorsitz im Rat der Europaischen Union inne 1999 wurde der Euro als Buchgeld eingefuhrt ab 1 Janner 2002 ersetzte der Euro auch als Bargeld den Schilling Osterreich trat 1995 den Schengener Abkommen bei Am 1 Dezember 1997 hob es die Grenzkontrollen zu Deutschland und Italien auf seitdem gehort es zum Schengen Raum In der zweiten Jahreshalfte 2018 fuhrte Osterreich zum dritten Mal den Vorsitz im Rat der Europaischen Union Die SPO OVP Koalitionsregierungen 1986 2000 wurden 2000 2006 von Regierungen der Osterreichischen Volkspartei OVP mit der Freiheitlichen Partei Osterreichs FPO abgelost siehe Bundesregierung Schussel I und Schussel II Die damals 14 anderen EU Mitgliedstaaten reagierten auf die Regierungsbeteiligung der von ihnen als rechtsradikal eingeschatzten FPO mit einer vorubergehenden bilateralen Kontaktsperre auf Regierungsebene EU Sanktionen Nach der Spaltung der FPO 2005 wurde das neugegrundete Bundnis Zukunft Osterreich BZO Regierungspartner 2007 2008 war nach Neuwahlen wiederum eine SPO OVP Koalition tatig siehe Bundesregierung Gusenbauer Nach der Erweiterung des Schengenraums Ende 2007 um Tschechien die Slowakei Ungarn und Slowenien bzw Ende 2008 um die Schweiz und Ende 2011 um Liechtenstein ist Osterreich vollig von Schengenstaaten umgeben Von der OVP ausgeloste vorgezogene Nationalratswahlen im September 2008 fuhrten zu einer Neuauflage der rot schwarzen Koalition Bundesregierung Faymann unter den neuen Parteichefs Werner Faymann SPO und Josef Proll OVP Nach dem Rucktritt Josef Prolls folgte ihm 2011 Michael Spindelegger als Vizekanzler Nach einer 2007 in Kraft getretenen Verlangerung der Legislaturperiode des Nationalrats von vier auf funf Jahre wurde der Nationalrat 2013 erstmals funf Jahre nach der vorangegangenen Wahl gewahlt Bei dieser Wahl wurden die bisherigen Regierungsparteien SPO und OVP mit Verlusten wiederum starkste und zweitstarkste Partei zusammen 99 von 183 Mandaten im Nationalrat 2013 bis 2017 bildeten SPO und OVP erneut eine Koalitionsregierung Bundesregierung Faymann II 2016 17 Bundesregierung Kern Nach den vorgezogenen Wahlen 2017 aus denen die OVP als stimmenstarkste Partei hervorging bis zur Ibiza Affare 2019 regierte eine Koalition aus OVP und FPO Bundesregierung Kurz I nach deren Abwahl im Nationalrat durch ein Misstrauensvotum amtierte 2019 20 erstmals eine Regierung unter einer weiblichen Bundeskanzlerin Bundesregierung Bierlein nach den Nationalratswahlen am 29 September 2019 amtiert seit Janner 2020 erstmals auf Bundesebene eine Regierung aus OVP und den Grunen Bundesregierung Kurz II Nach dem Bekanntwerden der Inseratenaffare erklarte Sebastian Kurz am 9 Oktober 2021 den Rucktritt von seiner Funktion als Bundeskanzler Kurz wurde in drei Ermittlungsverfahren der Strafverfolgungsbehorde als Beschuldigter gefuhrt Als sein Nachfolger wurde von der OVP Aussenminister Alexander Schallenberg vorgeschlagen Die verbleibenden 15 Mitglieder der Regierung Kurz II wurden mit 11 Oktober 2021 in die Bundesregierung unter Alexander Schallenberg OVP ubernommen Im Dezember 2021 ubernahm Karl Nehammer das Amt des Bundeskanzlers Die Koalition mit den Grunen wurde fortgefuhrt Nach der knappen Bundesprasidentenwahl 2016 hat Alexander Van der Bellen 2022 seine Wiederwahl gleich im ersten Wahlgang geschafft Siehe auch Osterreich 2015 2016 2017 2018 2019 2020 und COVID 19 Pandemie in Osterreich Politik Hauptartikel Politisches System Osterreichs Verwaltungsgliederung Osterreich besteht aus neun Bundeslandern Wien als Bundeshauptstadt ist eines davon Die Lander gliedern sich in insgesamt 79 Bezirke Darunter ist die Gemeindeebene mit insgesamt 2093 Gemeinden davon sind 15 Statutarstadte welche die Bezirksverwaltung selbst ausuben Stand 1 Janner 2022 Karte der neun osterreichischen Bundeslander und Nachbarstaaten Bundeslander und Bezirke von OsterreichDie osterreichischen Bundeslander mit ihren Eckdaten Abk Bundesland Grun dung Hauptstadt Ein wohner E Flache in km F Dichte Ew km Aus lander anteil A Migra tions hinter grund M Stadte S Gemein den gesamt GBgld Burgenland Burgenland 1921 Eisenstadt 301 951 3 965 21 76 9 2 15 5 13 171Ktn Karnten Karnten 1919 Klagenfurt am Worthersee 569 744 9 536 83 60 10 9 16 4 17 132NO Niederosterreich Nieder osterreich 1919 St Polten 1 723 723 19 180 08 90 10 3 18 3 76 573OO Oberosterreich Ober osterreich 1919 Linz 1 530 349 11 982 77 128 13 2 22 5 32 440Sbg Salzburg Salzburg 1919 Salzburg 571 479 7 154 48 80 17 7 26 5 11 119Stmk Steiermark Steiermark 1919 Graz 1 269 801 16 399 55 77 11 5 18 1 35 286Tir Tirol Tirol 1919 Innsbruck 775 970 12 648 46 61 16 4 24 5 11 277Vbg Vorarlberg Vorarlberg 1919 Bregenz 409 973 2 601 68 158 18 2 29 1 5 96W Wien Wien W 1920 Wien 2 005 760 414 82 4835 30 8 50 3 1 1 E 1 Janner 2024 F 1 Janner 2024 A 1 Janner 2020 M O 2023 S aktuell seit 1 Mai 2015 G Stand 1 Janner 2022 W Wien ist eine in 23 Gemeindebezirke gegliederte Stadt und seit 1920 zugleich Bundesland Stadte und Ballungsraume Schloss Schonbrunn dahinter Teile des 14 und des 15 Wiener Gemeindebezirks Graz ist nach Wien die zweitgrosste Stadt Osterreichs Das mit Abstand grosste Siedlungsgebiet in Osterreich ist der Ballungsraum Wien mit einer Einwohnerzahl von 2 85 Millionen Stand 2019 Damit konzentriert sich mehr als ein Viertel der Bevolkerung des Staates in der Hauptstadtregion Linz drittgrosste Stadt Osterreichs Kulturhauptstadt Europas 2009 Weitere grossere Stadtregionen umgeben die Landeshauptstadte Graz Steiermark Linz Oberosterreich Salzburg Salzburg und Innsbruck Tirol Zu den wichtigeren Stadten zahlen weiters von West nach Ost Feldkirch Dornbirn und Bregenz Vorarlberg Villach und Klagenfurt Karnten Wels Oberosterreich St Polten und Wiener Neustadt Niederosterreich Insgesamt besitzen 201 Gemeinden sehr unterschiedlicher Grosse das Recht sich Stadt zu nennen Stadtrecht nur bei den 15 Statutarstadten ist dies von verwaltungsrechtlicher Bedeutung Ein grosses Problem vor allem in wirtschaftlich schwachen Gegenden ist die Abwanderung Landflucht der landlichen Bevolkerung in die stadtischen Ballungsraume Von insgesamt 2 093 Gemeinden in Osterreich haben 1 834 weniger als 5 000 Einwohner Siehe auch Liste der Stadte in Osterreich Exklaven und Enklaven Das Kleinwalsertal in VorarlbergSalzburg ist kulturell z B wegen der Salzburger Festspiele bedeutend Auf osterreichischem Staatsgebiet findet sich mit dem Kleinwalsertal eine funktionale Enklave Deutschlands Das Kleinwalsertal gehort zwar zu Vorarlberg und grenzt geografisch direkt an dieses ist aber aufgrund der topografischen Lage auf Strassen nur uber Deutschland zu erreichen Eine weitere funktionale Enklave Deutschlands ist die Gemeinde Jungholz in Tirol die von Osterreich aus nicht erreichbar und nur durch den 1636 Meter hohen Sorgschrofen mit Osterreich verbunden ist Im Gegensatz zu ahnlichen funktionellen und geografischen Enklaven wie dem Kleinwalsertal oder Jungholz ist Hinterriss kein Zollanschlussgebiet zu Deutschland obwohl es ebenfalls nur uber Deutschlands Strassen erreichbar ist Die Saalforste sind osterreichisches Staatsgebiet stehen aber privatrechtlich im Eigentum des Freistaates Bayern Eine funktionale Enklave Osterreichs bestand fruher auf schweizerischem Staatsgebiet Die Schweizer Gemeinde Samnaun war lange Zeit auf dem Strassenweg nicht aus der Schweiz sondern nur uber Osterreich Tirol zu erreichen Dies fuhrte dazu dass die ratoromanische Sprache im 19 Jahrhundert aufgegeben und stattdessen ein dem Tirolerischen ahnlicher Dialekt angenommen wurde Mittlerweile gibt es zwar eine Schweizer Strasse nach Samnaun doch besteht nach wie vor eine einst errichtete Zollfreizone Einen ahnlichen Status wie Samnaun hatte bis 1980 die Gemeinde Spiss im osterreichisch schweizerischen Grenzgebiet Sie war lange Zeit nur uber Samnaun erreichbar und hatte mit starker Abwanderung zu kampfen weil sie im Gegensatz zu anderen Enklaven kaum wirtschaftliche Entfaltungsmoglichkeit bot Zudem bildet innerosterreichisch der Bezirk Lienz eine Exklave des Bundeslands Tirol das Bundesland Wien ist als Enklave vollstandig von Niederosterreich umgeben Politisches System Hauptartikel Politisches System Osterreichs Prasidentschaftskanzlei im Leopoldinischen Trakt der HofburgBundeskanzleramt am BallhausplatzDas Parlament in Wien ist Sitz des Nationalrates und des Bundesrates Osterreich ist nach der Bundesverfassung von 1920 in der Fassung von 1929 die 1945 wieder in Kraft gesetzt wurde eine foderale parlamentarisch demokratische Republik bestehend aus neun Bundeslandern Staatsoberhaupt ist der Bundesprasident der aufgrund der Verfassungsnovelle 1929 seit 1951 fur sechs Jahre direkt vom Volk gewahlt wird eine einmalige Wiederwahl ist zulassig Da Osterreich ein Bundesstaat ist sind sowohl die Gesetzgebung als auch die Verwaltung zwischen Bund und Bundes Landern geteilt siehe auch Foderalismus in Osterreich Bund Die Bundesgesetzgebung uben der Nationalrat und der Bundesrat in der Regel gemeinsam aus Zweikammersystem Der Nationalrat mit seinen 183 Abgeordneten ist die dominierende Kammer und wird nach dem allgemeinen gleichen unmittelbaren und geheimen Wahlrecht von allen uber 16 jahrigen Staatsburgern nach den Grundsatzen der Verhaltniswahl gewahlt Seine Gesetzgebungsperiode dauert funf Jahre wenn sie nicht vom Nationalrat selbst oder von Bundesprasident und Bundesregierung durch Auflosung verkurzt wird um fruhere Neuwahlen zu ermoglichen Eine 4 Prozent Hurde verhindert eine zu grosse Zersplitterung der Parteienlandschaft im Nationalrat Die Mitglieder des Nationalrats besitzen ein freies Mandat und geniessen berufliche und ausserberufliche Immunitat Der Bundesrat wird von den einzelnen Landtagen den Parlamenten der Bundeslander nach der Bevolkerungszahl beschickt und vertritt dadurch im Sinne des bundesstaatlichen Prinzips die Interessen der Lander in der Bundesgesetzgebung Er besitzt in den uberwiegenden Fallen nur ein aufschiebendes Vetorecht das durch einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates uberstimmt werden kann Nur in Fallen in denen in die Rechte der Bundeslander eingegriffen wird besitzt der Bundesrat ein absolutes Vetorecht Da der Bundesrat nach Parteienproporz beschickt wird wird haufig kritisiert dass dort nicht nach Lander sondern nach Parteieninteressen abgestimmt werde Die Mitglieder des Bundesrats besitzen ein freies Mandat und geniessen berufliche und ausserberufliche Immunitat Regierungschef ist auf Bundesebene der Bundeskanzler der vom Bundesprasidenten ernannt wird Ublicherweise wird nach einer Nationalratswahl der Spitzenkandidat der stimmenstarksten Partei mit der Regierungsbildung beauftragt Dies ist aber keine Verfassungsregel In der Folge wird die Bundesregierung das sind Bundeskanzler Vizekanzler und alle sonstigen Bundesminister als Kollegialorgan vom Bundesprasidenten auf Vorschlag des Bundeskanzlers ernannt wobei der Bundesprasident Vorschlage auch ablehnen kann Die Bundesregierung bzw ihre Mitglieder sind vom Vertrauen des Nationalrats abhangig politische Verantwortlichkeit weshalb Minderheitsregierungen bisher nur in Ausnahmefallen ernannt wurden Land Die Landesgesetzgebung in den Bundeslandern ubt der jeweilige Landtag aus Einkammersystem Er wird von den uber 16 jahrigen Landesburgern aufgrund des gleichen unmittelbaren personlichen freien und geheimen Wahlrechts nach den Grundsatzen der Verhaltniswahl gewahlt Die Mitglieder der Landtage besitzen ein freies Mandat und geniessen berufliche und ausserberufliche Immunitat Der Landtag wahlt die Landesregierung die aus dem Landeshauptmann oder frau der erforderlichen Zahl von Stellvertretern und weiteren Mitgliedern Landesraten besteht Die Landesregierung ist dem Landtag politisch verantwortlich Kammern Eine Besonderheit des politischen Systems in Osterreich sind Berufsstandische Korperschaften die als offentlich rechtliche Interessenvertretungen mit Pflichtmitgliedschaft gesetzlich als Kammern bezeichnet organisiert sind und durch privatrechtliche Vereine erganzt werden Als grosse Kammern gelten die Wirtschaftskammer Osterreich die Kammer fur Arbeiter und Angestellte und die Landwirtschaftskammer Dazu kommen als Vereine Industriellenvereinigung Osterreichischer Gewerkschaftsbund Rechtsanwaltskammer und Bauernbund Wird ein Gesetzentwurf als Regierungsvorlage ausgearbeitet so erfolgt ein Begutachtungsverfahren bei dem die Kammern beispielsweise Anderungsvorschlage einbringen konnen Die grossen Interessenvertretungen werden als Sozialpartner bezeichnet wenn sie gemeinsam nach Kompromissen in Streitfragen suchen dadurch sind Streiks in Osterreich selten geworden Gelegentlich werden sie als nicht gewahlte Nebenregierung bezeichnet und Osterreich wird als Kammerstaat kritisiert SPO und OVP haben die Kammern 2007 in Verfassungsrang gehoben Politische Parteien Wahl Ergebnisse in Osterreich seit 1945 im Hintergrund die Regierungskoalitionen Hauptartikel Liste der politischen Parteien in Osterreich Seit der Grundung der Republik Osterreich wird die Politik von zwei grossen Parteien der christlich konservativen Volkspartei OVP bis 1934 Christlichsoziale Partei 1934 1938 Vaterlandische Front sowie der sozialdemokratischen SPO seit 1991 vorher seit 1945 Sozialistische Partei Osterreichs bzw 1918 bis 1933 Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschosterreichs davor Sozialdemokratische Arbeiterpartei gepragt Beide entstanden schon wahrend der Monarchie und wurden nach der Befreiung Wiens am Ende des Zweiten Weltkrieges im April 1945 neu beziehungsweise wieder gegrundet 1945 1966 und 1986 1999 regierten diese beiden Parteien trotz ihrer weltanschaulichen Gegensatze in einer Grossen Koalition Die positiven Auswirkungen dieser Kooperation wurden unter dem Begriff der Sozialpartnerschaft die negativen als parteipolitischer Proporz thematisiert Drittes bis in die 1990er Jahre wesentlich kleineres parteipolitisches Kontinuum ist das deutschnationale Lager welches sich in der ersten Republik vor allem in der Grossdeutschen Volkspartei in der zweiten Republik im VdU Verband der Unabhangigen danach in der FPO der Freiheitlichen Partei Osterreichs sammelte In den ersten Jahren der Zweiten Republik spielte auch die Kommunistische Partei Osterreichs KPO eine Rolle in der Politik des Landes seit den 1960er Jahren ist sie jedoch als Kleinpartei auf Bundesebene bedeutungslos Bei regionalen Wahlen so vor allem in Graz und der Steiermark erreicht sie auch heute noch teils beachtliche Stimmanteile In den 1980er Jahren brach das starre manchmal auch als hyperstabil bezeichnete Parteiensystem mit einer der hochsten Dichten an Parteimitgliedern weltweit auf Mit der Volksabstimmung gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf und der Besetzung der Hainburger Au erstarkte die Umweltbewegung 1986 grundeten sich die Grunen Die FPO hingegen begann sich als rechtspopulistische Partei neu zu positionieren Von ihr spaltete sich 1993 das Liberale Forum ab Im Jahr 2005 erlebte die FPO mit der Grundung des Bundnisses Zukunft Osterreich BZO ihre zweite Spaltung Bei der Nationalratswahl in Osterreich 2008 erreichten FPO und BZO in Summe etwa die Starke der SPO kamen aber weder fur SPO noch OVP als Koalitionspartner in Frage Die Parteienforderung in Osterreich Demokratiekosten ist im internationalen Vergleich bezogen auf die Einwohnerzahl nach Japan die zweithochste 2014 betrug sie insgesamt 205 Millionen Euro Im Oktober 2012 wurde unter dem Namen NEOS Das Neue Osterreich eine neue Partei gegrundet und trat zur Nationalratswahl in Osterreich 2013 in einem Wahlbundnis mit dem Liberalen Forum an mit welchem sie in der Folge im Janner 2014 fusionierte Bei der Nationalratswahl im Jahr 2013 erreichte die Partei funf Prozent der Stimmen und zog mit neun Abgeordneten in den Nationalrat ein 2017 entwickelten sich einige Neuheiten in der osterreichischen Parteienlandschaft die Grunen verfehlten den Wiedereinzug ins Parlament nachdem sich eine Gruppierung rund um Peter Pilz abgespalten hatte und den Einzug in den Nationalrat schaffte Die OVP tritt nunmehr mit turkiser statt schwarzer Parteifarbe auf und nennt sich Die Volkspartei bis 2022 Die Neue Volkspartei Bei der Nationalratswahl 2019 zogen die Grunen mit 13 9 der Stimmen wieder ins Parlament ein und stellen seitdem zusammen mit der OVP die Regierung Siehe auch Wahlen in Osterreich Politische Indizes Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe JahrFragile States Index 24 4 von 120 167 von 179 Stabilitat des Landes nachhaltig 0 sehr nachhaltig 120 sehr alarmierend Rang 1 fragilstes Land 179 stabilstes Land 2023Demokratieindex 8 28 von 10 18 von 167 Vollstandige Demokratie 0 autoritares Regime 10 vollstandige Demokratie 2023Freedom in the World Index 93 von 100 Freiheitsstatus frei 0 unfrei 100 frei 2024Rangliste der Pressefreiheit 74 7 von 100 32 von 180 Zufriedenstellende Lage fur die Pressefreiheit 100 gute Lage 0 sehr ernste Lage 2024Korruptionswahrnehmungsindex CPI 67 von 100 25 von 180 0 sehr korrupt 100 sehr sauber 2024Staatshaushalt Staatshaushalt Osterreichs in Prozent des Bruttoinlandsprodukts Jahr Staats verschuldung in Prozent Haushalts saldo in Prozent1995 67 9 6 11996 67 8 4 51997 63 1 2 61998 63 4 2 71999 66 3 2 62000 65 7 2 42001 66 4 0 72002 66 4 1 42003 65 5 1 82004 64 8 4 82005 68 3 2 52006 67 0 2 52007 64 7 1 42008 68 4 1 52009 79 6 5 32010 82 4 4 42011 82 3 2 62012 81 7 2 22013 81 0 2 02014 83 8 2 72015 84 3 1 02016 83 6 1 62017 78 5 0 72018 74 1 0 22019 70 6 0 62020 83 3 8 02021 82 8 5 9 Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 192 6 Milliarden US Dollar dem standen Einnahmen von umgerechnet 187 3 Milliarden US Dollar gegenuber Daraus ergab sich ein Haushaltsdefizit in Hohe von 1 3 Prozent des BIP Die Verschuldung des Gesamtstaates einschliesslich Sozialversicherung erreichte im Marz 2011 ihren bisher hochsten Stand mit 210 3 Milliarden Euro Im Jahr 2008 hatte die Gesamtstaatsverschuldung noch 176 8 Milliarden Euro betragen Dieser sprunghafte Anstieg ist vor allem auf die weltweite Finanz und Wirtschaftskrise und den damit verbundenen staatlichen Hilfs und Rettungspaketen fur den Finanzsektor und auf Wirtschaftsforderungen zuruckzufuhren Die Staatsverschuldung Osterreichs sank zwischen 2001 und 2007 von 66 8 auf 60 2 des BIPs Dennoch wurde das Maastricht Ziel von hochstens 60 niemals seit 1992 vor dem Beitritt zur EU 1995 erreicht Im Zuge der weltweiten Finanz und Wirtschaftskrise stieg die Verschuldung Osterreichs auf knapp 85 an 2011 wurde eine sogenannte Schuldenbremse im Bundeshaushaltsgesetz beschlossen die konkrete Beschrankungen fur das Haushaltssaldo in den Jahren 2012 bis 2016 vorschreibt und ab 2017 das strukturelle Defizit auf 0 45 des BIP beschrankt Aussen und Sicherheitspolitik Hauptartikel Aussenpolitik Osterreichs Osterreichisches Aussenministerium am Wiener Minoritenplatz Seit dem Beitritt von Tschechien der Slowakei Ungarns und Sloweniens zur EU im Jahr 2004 ist Osterreich mit Ausnahme der Schweiz und des Furstentums Liechtenstein nur von anderen Mitgliedsstaaten der EU umgeben Seine Sicherheitspolitik konzentriert sich daher auf Terrorabwehr und auf internationale Einsatze des Heeres im Rahmen der EU und der UNO Im Kalten Krieg sah Osterreich sich an der Schnittstelle zweier einander gegenuberstehender Machtblocke der Westmachte und des Ostblocks Gemass der Neutralitat die der Sowjetunion zur Erlangung des Osterreichischen Staatsvertrages im Jahr 1955 zugesichert worden war verhielt sich Osterreich beiden Machtblocken gegenuber formell neutral obwohl es der Sowjetunion gegenuber von Anfang an eine westliche Auspragung von Demokratie Wirtschaft und Politik betont hatte Die Aussenpolitik des Landes trug oft zur Stabilitat der Region und zur kooperativen Neugestaltung der Ost West Beziehungen bei Wien wurde als internationaler Konferenzort attraktiv da man weder in einem NATO Land noch im Gebiet des Warschauer Paktes tagte Dieses Konzept wurde allerdings mit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 obsolet Osterreich trat 1995 der EU bei innenpolitisch wurde argumentiert man gehe als neutrales Land in die EU Dass man gegenuber anderen EU Mitgliedstaaten schwerlich neutral sein kann wurde offentlich nicht erortert Spater hat sich Osterreich dazu entschlossen die Petersberg Aufgaben und weitere Beschlusse im Rahmen der gemeinsamen Sicherheits und Verteidigungspolitik GSVP eines militarischen Beistandspakts der EU sowie der gemeinsamen Aussen und Sicherheitspolitik GASP der EU mitzutragen und lediglich explizit militarische Bundnisse zu vermeiden Im Jahr 2008 wurde daher mit dem neuen Artikel 23 f seit 2010 Artikel 23 j Bundes Verfassungsgesetz eine rechtliche Grundlage zur Teilnahme an friedenserhaltenden Massnahmen beschlossen Das 1955 wieder eingerichtete Bundesheer nimmt somit am NATO Programm Partnerschaft fur den Frieden teil das keine Beistandspflicht enthalt In der Westeuropaischen Union die am 31 Marz 2010 aufgelost wurde und die in der GSVP aufgegangen ist hatte Osterreich Beobachterstatus Die weiteren Entwicklungen rund um GSVP und GASP in der EU sind offen und konnten zu weiteren Herausforderungen an bundnisfreie EU Staaten wie Osterreich fuhren Osterreich trat im Jahr 1955 den Vereinten Nationen bei Wien wurde 1980 nach New York City und Genf dritter Amtssitz des Sekretariats der Vereinten Nationen ein weiterer Sitz wurde spater in Nairobi Kenia errichtet und misst diesem aussenpolitischen Element traditionell grossen Stellenwert bei 1972 1981 war der spater umstrittene osterreichische Ex Aussenminister Kurt Waldheim Generalsekretar der Vereinten Nationen 2009 und 2010 hatte Osterreich einen nicht standigen Sitz im Weltsicherheitsrat inne Insgesamt dienten bisher uber 50 000 Osterreicher unter der UN Flagge als Soldaten Militarbeobachter Zivilpolizisten und zivile Experten in aller Welt Neben den UN Dienststellen bestehen in Wien Amtssitze weiterer internationaler Organisationen Dazu gehoren die Internationale Atomenergie Organisation IAEO seit 1957 in Wien die Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE der Sitz der 1960 in Bagdad gegrundeten OPEC Organization of the Petroleum Exporting Countries sowie diverse Nichtregierungsorganisationen NGOs Die formelle Aufhebung des 1955 beschlossenen Bundesverfassungsgesetzes uber die immerwahrende Neutralitat erfordert eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat deren Zustandekommen als generell unwahrscheinlich gilt da das Neutralitatsgesetz aus historischen Grunden Symbolcharakter hat Im In wie im Ausland ist daher vielen Beobachtern nicht klar dass Osterreich heute zwar nach wie vor militarisch bundnisfrei ist und Stutzpunkte und Truppenbewegungen fremder Armeen auf seinem Gebiet nicht zulasst die klassische Neutralitat aber nicht mehr besteht Die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte wahlten namlich den Weg Einschrankungen der Neutralitatsbestimmungen nicht im Neutralitatsgesetz vorzunehmen sondern dazu andere unauffalligere Bundesverfassungsgesetze beschliessen zu lassen Die Ressortzustandigkeit fur die Aussenpolitik liegt in der osterreichischen Regierung beim Bundesministerium fur europaische und internationale Angelegenheiten Amtsinhaber ist Alexander Schallenberg Militar Steyr Ulan des Bundesheeres Das Bundesheer besteht aus etwa 25 000 Mann im Prasenzstand und rund 30 000 Mann der Miliz Der Prasenzdienst dauerte bis zum 1 Janner 2006 acht Monate und seither sechs Monate Das Militarbudget ist 2021 mit rund 3 3 Milliarden Euro in absoluten Zahlen das hochste Budget in der Geschichte des Bundesheeres gleichzeitig aber mit 0 8 des Bruttoinlandsprodukts eines der relativ niedrigsten der Welt Die militarische Landesverteidigung fusst auf der allgemeinen Wehrpflicht aller mannlichen Staatsburger im Alter von 17 bis 50 Jahren Osterreich ist damit eines der wenigen EU Lander das die Wehrpflicht aktiv aufrechterhalt Frauen konnen einen freiwilligen Wehrdienst ableisten Seit 1975 konnen Wehrpflichtige die einen Wehrdienst aus Gewissensgrunden ablehnen einen Wehrersatzdienst ableisten Dieser dauert seit dem 1 Janner 2006 neun Monate und kann auch im Auslandsdienst als Friedensdienst Gedenkdienst oder Sozialdienst abgeleistet werden wobei er jedoch zehn bis elf Monate dauert Regionale Zusammenarbeit Die Europaregion Tirol Sudtirol Trentino ist ein Beispiel erfolgreicher regionaler Zusammenarbeit Die regionale Zusammenarbeit der Europaregionen ist eine landerubergreifende Kooperation mit den Nachbarstaaten vor allem auf wirtschaftlicher Ebene Die Europaische Union sowie die osterreichische Bundesregierung und die jeweiligen Landesregierungen erhoffen sich neben dem Aspekt der landerubergreifenden Zusammenarbeit auch eine Starkung der potenziell schwacheren Randregionen Europaregionen mit osterreichischer Beteiligung sind Euregio Bodensee Nova Raetia Europaregion Tirol Sudtirol Trentino Euregio Graz Maribor Centrope Euregio Weinviertel Sudmahren Westslowakei Pomoravi Zahorie Weinviertel euroregion Euroregion Silva Nortica Europaregion Donau Moldau Euregio Bayerischer Wald Bohmerwald Unterer Inn Euroregion Sumava Bavorsky les Dolni Inn EuRegio Salzburg Berchtesgadener Land Traunstein Euregio Inntal Euregio Zugspitze Wetterstein Karwendel Euregio via salinaUmweltpolitik In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Neben der Klimaschutzpolitik sollte auch die allgemeine Umweltpolitik beschrieben werden Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Der Tauernwindpark in Oberzeiring Steiermark Im Marz 2007 wurde vom Ministerrat die Osterreichische Klimastrategie beschlossen um bis 2012 die Ziele des Kyoto Protokolls zu erreichen die dem Klimawandel von dem der Alpenraum in besonderem Masse betroffen ist entgegenwirken sollen 2020 wurden in Osterreich 73 6 Mio Tonnen Kohlendioxid Aquivalent emittiert Das sind 6 2 weniger als im Kyoto Basisjahr 1990 Die grossten Emittenten sind die Sektoren Energie und Industrie Verkehr Gebaude und Landwirtschaft Im Rahmen des EU Gesetzgebungspakets von 2021 Fit for 55 muss Osterreich seine Treibhausgasemissionen ausserhalb des Emissionshandels um 36 gegenuber 2005 verringern Das Umweltbundesamt ist die Fachstelle der Republik Osterreich fur Umweltschutz und Umweltkontrolle In dieser Eigenschaft unterstutzt das Umweltbundesamt die Bundesregierung bei der Durchsetzung der Klimastrategie klima aktiv ist die Initiative des Bundesministeriums fur Land und Forstwirtschaft Regionen und Wasserwirtschaft BML fur aktiven Klimaschutz und Teil der osterreichischen Klimastrategie Eine Vielzahl von klima aktiv Programmen gibt aktiv Impulse fur Angebot und Nachfrage nach klimaschonenden Technologien und Dienstleistungen Der Austrian Council on Climate Change ACCC ist der osterreichische Klimabeirat Der ACCC stellt sich besonders als Informationsportal der nationalen und internationalen Klimapolitik und forschung dar in Kooperation mit dem BML und dem Umweltbundesamt Das Klimabundnis Osterreich hat das Ziel die indigenen Volker zu unterstutzen Das Klimabundnis Osterreich besteht aus Gemeinden und Stadten allen neun Bundeslandern Schulen Bildungseinrichtungen und Betrieben sowie der COICA einem Zusammenschluss indianischer Organisationen im Amazonasraum Die erneuerbaren Energien waren in Osterreich seit Jahrzehnten das Ruckgrat der Stromerzeugung Bis 1997 kamen zwei Drittel der Stromerzeugung aus der Wasserkraft Im Jahre 2022 hat die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien eine Quote von 85 erreicht Am 25 September 2019 rief Osterreich als neuntes Land weltweit durch Stimmen von OVP SPO Neos und Liste Jetzt den Klimanotstand aus Hiermit hatte man sich dazu bekannt der Klimakrise und ihren Folgen hochste Prioritat einzuraumen Der Antrag beinhaltet auch das Vorhaben kunftige Gesetze auf deren Auswirkungen auf das Klima zu prufen Beim Klimaschutz Index einer von der Organisation Germanwatch jahrlich durchgefuhrten Evaluierung der Klimaschutzbemuhungen von Staaten erreichte Osterreich im Jahr 2020 den 38 Platz von 61 Bewertungen und liegt damit im unteren Mittelfeld unter dem EU Durchschnitt 2022 fuhrte das neu geschaffene Bundesministerium fur Klimaschutz Umwelt Energie Mobilitat Innovation und Technologie einen Klimabonus in Hohe von 500 Euro ein welcher die Kosten der zuvor beschlossenen CO2 Steuer sozial ausgleichen soll Der Klimabonus ist Teil der okosozialen Steuerreform der Regierungskoalition von Volkspartei und Grunen Kriminalitat Entwicklung der Gesamtkriminalitat in Osterreich 2009 bis 2018 Wie in zumindest allen wohlhabenden Landern der westlichen Welt gibt es seit Anfang der 1990er Jahre einen allgemeinen Kriminalitatsruckgang vor allem bei Diebstahl und Gewaltkriminalitat Hinzu kommt eine gestiegene Sicherheit durch Waffenverbote von denen Frauen allerdings weniger als Manner profitieren da sie meist in Beziehungen Opfer von Gewalt werden Was allerdings angestiegen ist ist die Korruption von politischen Amtstragern und die Verquickung von politischer und privatwirtschaftlicher Kriminalitat Dies liegt nicht nur an den Oligarchisierungstendenzen reprasentativer Demokratien sondern auch an einer seit einigen Jahren strengeren Gesetzgebung durch die derartige Vergehen intensiver verfolgt und damit starker publik gemacht werden Fur Vergleiche der Gewaltneigung uber lange Zeitraume und grosse raumliche Distanzen hinweg wird die Rate der Totungsdelikte als Index verwendet Osterreich kam hierbei im Jahr 2016 auf 0 7 Falle pro 100 000 Einwohner Ein Hohepunkt war 1991 mit 1 3 Fallen Die heutigen 0 7 Falle liegen unter dem Durchschnitt in Westeuropa der bei eins liegt Der Durchschnitt in Gesamt Europa lag bei drei Fallen pro 100 000 Einwohner der globale Durchschnitt bei 6 1 Ostasiatische Staaten liegen durchschnittlich bei 0 6 Fallen Singapur bei nur 0 2 Fallen pro 100 000 Einwohner Detaillierte flachendeckende Daten werden seit 2001 in der osterreichischen Polizeilichen Kriminalstatistik veroffentlicht 2018 wurden erstmals weniger als 500 000 angezeigte Delikte erfasst Die Aufklarungsquote stieg auf einen Rekord von 52 5 In wesentlichen Deliktsfeldern wie Einbruchsdiebstahlen in Wohnungen und Wohnhausern Kfz Diebstahlen sowie Taschen und Trickdiebstahlen die als Formen der Kriminalitat einen wesentlichen Einfluss auf das Sicherheitsgefuhl der Menschen haben ist die Zahl der Anzeigen deutlich rucklaufig Zudem wird international von einer steigenden Anzeigebereitschaft beziehungsweise einer sich verringernden Dunkelziffer ausgegangen vor allem bei Gewalt gegen Frauen Deshalb kann davon ausgegangen werden dass die Kriminalitat insgesamt noch starker zuruckgeht als aus Polizeistatistiken ersichtlich In jungerer Zeit werden vor allem Frauenmorde Femizide thematisiert inwieweit dies ein spezifisch osterreichisches Problem darstellt wird kontrovers diskutiert RechtswesenBundesverfassungsrecht Seit 2012 Sitz des Verfassungsgerichtshofes Wien 1 Freyung 8Der Verwaltungsgerichtshof Osterreichs befindet sich in der Bohmischen Hofkanzlei am Wiener JudenplatzDer Oberste Gerichtshof befindet sich im JustizpalastDas Palais Trautson Sitz des Justizministeriums Das osterreichische Bundesverfassungsrecht ist zersplittert da es im Gegensatz zu anderen Staaten kein gibt dem zufolge samtliche nach Inkrafttreten der Verfassung beschlossenen Anderungen oder Erganzungen ausschliesslich direkt in die Verfassungsurkunde selbst aufzunehmen waren und nicht in gesonderten Verfassungsgesetzen erlassen werden durften Verfassungsregeln finden sich daher in Osterreich nicht nur im Bundes Verfassungsgesetz selbst sondern auch in vielen anderen Verfassungsgesetzen und in einfachen Gesetzen enthaltenen Verfassungsbestimmungen Vom 1 Juli 2003 bis 31 Janner 2005 tagte ein Verfassungskonvent Osterreich Konvent der Vorschlage fur eine Reform der osterreichischen Bundesverfassung erarbeitete Der Vorsitzende Franz Fiedler erarbeitete einen eigenen Schlussbericht da uber die zukunftige Kompetenzverteilung zwischen Bund und Landern keine Einigung erzielt wurde Zentrales Verfassungsdokument ist das Bundes Verfassungsgesetz vom 1 Oktober 1920 in der Fassung von 1929 B VG mit den seither ergangenen Novellen das den Kern des Bundesverfassungsrechts bildet Ein Grundrechtskatalog fehlt im B VG Er wird durch mehrere in Verfassungsrang stehende Rechtstexte gebildet das Staatsgrundgesetz uber die allgemeinen Rechte der Staatsburger vom 21 Dezember 1867 RGBl 142 1867 in Verfassungsrang gemass Art 149 Abs 1 B VG und die Europaische Menschenrechtskonvention EMRK vom 4 November 1950 ratifiziert 1958 BGBl Nr 210 1958 in Verfassungsrang seit 1964 BGBl Nr 59 1964 Weitere wichtige Bundesverfassungsgesetze BVG zur Unterscheidung von der ursprunglichen Verfassung dem B VG ohne Bindestrich geschrieben sind das Verbotsgesetz 1947 das NS Wiederbetatigung gerichtlich strafbar macht am 8 Mai 1945 StGBl Nr 13 1945 erstmals publiziert das Finanz Verfassungsgesetz vom 21 Janner 1948 BGBl Nr 45 1948 in der geltenden Fassung das den Finanzausgleich zwischen dem Bund und den ubrigen Gebietskorperschaften Originaltitel regelt das Neutralitatsgesetz vom 26 Oktober 1955 BGBl Nr 211 1955 der per 1 Janner 1995 vom Parlament genehmigte EU Beitrittsvertrag BGBl Nr 45 1995 weitere Ratifizierungen von EU Vertragen Daneben bestehen noch mehr als 1 300 rein formelle Verfassungsgesetze und in einfachen Gesetzen als Verfassungsbestimmung bezeichnete Rechtsregeln diese sichern sonst verfassungswidrige Ausnahmeregelungen ab sowie Staatsvertrage in Verfassungsrang Am 4 Janner 2008 wurde das Erste Bundesverfassungsrechtsbereinigungsgesetz BVRBG BGBl I Nr 2 2008 publiziert Damit wurden 71 Bundesverfassungsgesetze 167 Verfassungsbestimmungen und 6 verfassungsandernde Staatsvertrage ausser Kraft gesetzt oder als nicht mehr geltend festgestellt ausserdem 24 Bundesverfassungsgesetze zu einfachen Bundesgesetzen heruntergestuft und 225 weitere Bestimmungen ihres Verfassungsranges entkleidet Europarecht 1995 erfolgte die Ubernahme des Acquis communautaire des gemeinsamen Rechtsbestandes der EU der durch die seit dem EU Beitritt unter Mitwirkung Osterreichs erlassenen EG Richtlinien Rahmengesetze und EU Verordnungen direkt anwendbare Gesetze sowie durch Letztentscheidungen des Europaischen Gerichtshofes EuGH standig weiterentwickelt wird Im Zweifelsfall hat das Gemeinschaftsrecht Vorrang Betroffen sind insbesondere Wirtschafts Unternehmens und Kapitalrecht lediglich bei den Grundrichtlinien der Verfassung den sogenannten Baugesetzen zu deren Anderung eine Volksabstimmung notwendig ist wird von der Hoherrangigkeit osterreichischen Rechts ausgegangen Osterreich hat wie insgesamt 17 von 27 Mitgliedstaaten den EU Verfassungsvertrag ratifiziert da die notige Einstimmigkeit aller Mitgliedsstaaten dafur nicht zu erreichen war wurde im Herbst 2007 der Vertrag von Lissabon abgeschlossen der die wesentlichsten Verfassungsbestimmungen enthalt ohne sie als solche zu bezeichnen und der auf Symbole der Staatlichkeit der EU verzichtet Auch diesen hat Osterreich ratifiziert Gerichtsbarkeit Die Gerichtsbarkeit ist in Osterreich uberwiegend Angelegenheit des Bundes Sie wird in Zivilrechts und Strafrechtssachen von Bezirksgerichten Landesgerichten Oberlandesgerichten und dem Obersten Gerichtshof OGH als hochster Instanz wahrgenommen die alle Gerichte des Bundes sind Die Verwaltungsgerichtsbarkeit ist seit 1 Janner 2014 zweistufig organisiert und wird von elf Verwaltungsgerichten von denen jedes Land ein Gericht Landesverwaltungsgericht und der Bund zwei Gerichte Bundesverwaltungsgericht und Bundesfinanzgericht betreibt und dem Verwaltungsgerichtshof VwGH ausgeubt Fur die Verfassungsgerichtsbarkeit gibt es mit dem Verfassungsgerichtshof VfGH nur ein einziges Gericht Soweit zu den Kompetenzen der EU zahlende Materien betroffen sind ist gemass dem EU Vertrag der Europaische Gerichtshof EuGH die Letztinstanz uber den osterreichischen Gerichten in menschenrechtlichen Fragen laut Europaischer Menschenrechtskonvention der Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte EGMR Siehe auch Justizanstalt Privatrecht Die zentrale Privatrechtskodifikation Osterreichs das Allgemeine Burgerliche Gesetzbuch ABGB vom 1 Juni 1811 in Kraft getreten am 1 Janner 1812 ist eine Naturrechtskodifikation die 1914 1916 unter Einfluss der Historischen Rechtsschule tiefgreifend novelliert wurde Weit reichende Anderungen erfolgten dann erst wieder ab 1970 insbesondere im Familienrecht Grosse Bereiche des Privatrechts sind allerdings ausserhalb des ABGB geregelt wobei viele dieser Sondergesetze im Zuge des Anschlusses an Deutschland 1938 in Osterreich eingefuhrt wurden und nach 1945 in gegebenenfalls entnazifizierter Fassung beibehalten wurden so etwa das Ehegesetz EheG das Unternehmensgesetzbuch UGB und das Aktiengesetz AktG Siehe auch Franz von Zeiller Moot Court aus Zivilrecht Strafrecht Das Osterreichische Strafrecht ist in modernen Kodifikationen wie etwa dem Strafgesetzbuch StGB vom 23 Janner 1974 oder der Strafprozessordnung StPO vom 31 Dezember 1975 2004 mit Inkrafttreten am 1 Janner 2008 durchgreifend geandert geregelt Das StGB kennt ausser Strafen auch vorbeugende Massnahmen Sowohl Strafen als auch Massnahmen durfen nur wegen einer Tat verhangt werden die schon zur Zeit ihrer Begehung mit Strafe bedroht war Verwirklichung des Ruckwirkungsverbotes im Strafrecht Nulla poena sine lege 1 StGB Die Todesstrafe ist im ordentlichen Verfahren seit 1950 im ausserordentlichen Verfahren seit 1968 abgeschafft Staatszielbestimmungen in der osterreichischen Bundesverfassung Siehe auch Bundesverfassung Osterreich Quelle dauernde Neutralitat Verbot nazistischer Tatigkeiten seit 1955 der Rundfunk als offentliche Aufgabe seit 1974 die umfassende Landesverteidigung seit 1975 der umfassende Umweltschutz seit 1984 die Gleichbehandlung von Behinderten seit 1997 die Gleichstellung von Mann und Frau seit 1998 Ebenfalls gelten seit 2013 folgende aktualisierte Staatsziele fur deren Gewahrleistung die Republik Bund Land und Gemeinden zustandig ist Nachhaltigkeit Tierschutz umfassender Umweltschutz Sicherstellung der Wasser und Lebensmittelversorgung ForschungWirtschaft Hauptartikel Wirtschaft Osterreichs Ehemaliger Sitz der Borse in Wien Osterreich ist mit einem Bruttoinlandsprodukt BIP pro Kopf von 39 990 Euro eines der wohlhabendsten Lander der EU zum Vergleich Deutschland 37 900 Euro 2016 Das gesamte BIP umfasst nominell 352 Milliarden Euro Davon entfallen auf Landwirtschaft Forstwirtschaft und Fischerei 1 2 Sachguterproduktion Bergbau Energie und Wasserversorgung und Bauwesen 28 Prozent und auf Markt und marktmassige Dienstleistungen 70 7 Im Fremdenverkehr der im Gegensatz zu vielen Landern ganzjahrig stattfindet gab es 2016 insgesamt 141 Millionen Ubernachtungen Inlander und Auslander davon rund 52 Millionen Ubernachtungen von Gasten aus Deutschland Der in Osterreich im internationalen Vergleich hohe Anteil der Industrie ist gepragt durch einen hochentwickelten Maschinenbau zahlreiche Kfz Zulieferer sowie etliche grosse Mittelstandler die hoch spezialisiert und in ihrem Segment zum Teil Weltmarktfuhrer sind Im Jahre 2016 wuchs die osterreichische Wirtschaft um 1 5 Fur 2017 wird ein Wachstum von 1 64 erwartet Die Staatsquote liegt mit 50 7 2016 uber dem Durchschnitt der EU Staaten Im Global Competitiveness Index der die Wettbewerbsfahigkeit eines Landes misst belegt Osterreich Platz 18 von 137 Landern Stand 2017 Im Index fur wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2018 Platz 32 von 180 Landern In Osterreich waren 2011 4 167 164 Personen in 706 817 Arbeitsstatten beschaftigt Die grosste Borse in Osterreich ist die CEE Stock Exchange Group mit deren Tochtergesellschaft Wiener Borse deren fur Osterreich bedeutendster Index ist der ATX Reichstes Bundesland ist die Hauptstadt Wien mit einem kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf von 155 des EU Durchschnitts Den niedrigsten Wert erreicht dagegen das Burgenland das mit 86 als einziges osterreichisches Bundesland unter dem EU Durchschnitt liegt BIP nach Bundesland Rang Bundesland BIP KKP in Mio BIP Kopf KKS EU28 100 2015 BIP Kopf in KKS 2015 1 Wien 81 092 155 44 7002 Salzburg 23 374 150 43 2003 Vorarlberg 15 101 137 39 6004 Tirol 28 826 136 39 3005 Oberosterreich 54 480 131 37 700 Osterreich Osterreich 318 509 128 36 9006 Steiermark 40 600 115 33 1007 Karnten 17 439 108 31 2008 Niederosterreich 50 047 106 30 500 Europa EU 27 14 714 029 100 28 9009 Burgenland 7 461 0 89 25 800Finanzwirtschaft Die osterreichischen Banken haben sich seit 1989 in den Landern des fruheren Ostblocks stark engagiert und zahlen dort zu den wichtigsten Kreditgebern Seit im September 2008 die internationale Finanzkrise schlagend geworden ist werden das von osterreichischer Seite eingegangene Kreditrisiko und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Verhaltnis zwischen Staatsschulden und wirtschaftlicher Leistungsfahigkeit des Landes daher besonders kritisch betrachtet Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Bitte prufen ob diese Aussage noch stimmt Seit 2016 gibt es das zentrale Kontenregister seit 2017 gibt es den weltweiten Austausch von Kontodaten Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die osterreichischen Banken profitieren noch heute vom strengen osterreichischen Bankgeheimnis Nach dem EU Beitritt wurde die Anonymitat der Sparkonten abgeschafft Aufrecht bleibt aber dass Konten durch Behorden nicht ohne ausdruckliche richterliche Anordnung geoffnet werden durfen Grossere Banken in Osterreich sind die Erste Group Bank AG Raiffeisen Bank International AG Unicredit Bank Austria sowie die BAWAG P S K Bergbau Naturliche Rohstoffe in Osterreich Mg Magnesit Fe Eisen PM Kupfer Zink Blei Sb Antimon C Kohle L Braunkohle G Erdgas P Erdol GR Graphit NaCl Salz Der Bergbau hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verloren So wurde der Blei Bergbau in Bad Bleiberg eingestellt und 2006 endete auch der jahrhundertelange Abbau von Kohle Rohstoff Produktion 2016 in TonnenSalz 3 445 860Erdol 752 420Naturgas 1 000 m n 1 252 728Eisenerz und Eisenglimmer 2 777 260Wolframerz 515 172Magnesit 565 892ErzbergBedeutsam ist der Abbau von Steinsalz Hier ist die Fordermenge grosser als der Verbrauch im Inland Salz ist ein bundeseigener mineralischer Rohstoff das heisst im Besitz der Republik Osterreich Der Abbau erfolgt von der privatisierten Firma Salinen Austria Erdol und Erdgas werden im Alpenvorland und im Wiener Becken gewonnen War Osterreich bis in die 1960er Jahre bei Erdol noch Selbstversorger mussen heute Stand 2017 etwa 90 importiert werden Die nachgewiesenen Reserven haben sich in den letzten zehn Jahren halbiert und betragen nur noch sieben Jahresforderungen Ahnliches gilt fur das Erdgas Hier haben sich die nachgewiesenen Reserven von 34 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2007 auf 9 Mrd m im Jahr 2016 verringert In geringen Mengen wird noch Eisenerz in der Steiermark Erzberg und Eisenglimmer in Karnten Bezirk Wolfsberg gewonnen Der Abbau von Wolfram in Mittersill feierte 2016 sein 40 jahriges Jubilaum Magnesit wird in der Steiermark und in Karnten abgebaut Im Jahr 2016 waren im Bergbau circa 5000 Personen beschaftigt der Grossteil davon jedoch im Bereich der Stein Schotter und Sandgruben Untertag arbeiteten 250 Personen davon etwa die Halfte in Salzbergwerken und je 50 im Wolfram und Magnesit Abbau Land und Forstwirtschaft Typisch fur die Kleinbauerliche Weinproduktion sind die Kellergassen Im Jahre 2007 wurden etwa 38 der Flache Osterreichs landwirtschaftlich genutzt Im Jahr 2021 verringerten sich Osterreichs produktive Boden um 36 3 km Osterreich ist kein Selbstversorger mit Nahrungsmitteln Nahrungsmittel Erzeugung Selbst Versorgung Pro Kopf Verbrauch im JahrKartoffel 885 900 t 90 55 kgMilch 1 118 000 l 178 72 2 lZwiebel 168 700 t 129 10 5 kgEi 2 200 000 000 90 248Apfel 241 000 t 89Schweinefleisch 425 000 100 32 7 kgZucker 307 000 t 44 30 kg Im Vergleich zu den meisten europaischen Landern ist Osterreich okologisch gut ausgestattet was auch Osterreichs Starke in Land und Forstwirtschaft erklart Seine Biokapazitat oder sein biologisches Naturkapital ist mehr als doppelt so hoch wie der Weltdurchschnitt Im Jahr 2016 hatte Osterreich 3 8 globale Hektar Biokapazitat pro Person innerhalb seiner Grenzen verglichen mit dem Weltdurchschnitt von 1 6 globalen Hektar pro Person Die Nutzung von Biokapazitat hingegen im selben Jahr betrug 6 0 globale Hektar pro Kopf Das ist Osterreichs konsumbedingter okologischer Fussabdruck Damit beanspruchen Osterreicher rund 60 Prozent mehr Biokapazitat als das Land enthalt Infolgedessen weist Osterreich ein Biokapazitatsdefizit auf Osterreich hat eine kleinstrukturierte Landwirtschaft Diese versucht sich verstarkt auf Qualitatsprodukte zu spezialisieren da aufgrund der EU Erweiterung der Konkurrenzdruck weiter zunimmt Die osterreichischen Bauern setzen verstarkt auf okologische Landwirtschaft Im Jahr 2020 bearbeiten 24 000 Biobauern etwa 26 der landwirtschaftlichen Flache Osterreichs Mit einem Gesamtanteil von knapp 23 hat Osterreich die hochste Dichte von biologischen landwirtschaftlichen Betrieben in der Europaischen Union Das landwirtschaftlich wichtigste Gebiet im Anbau von Feldfruchten ist das Marchfeld in der Nahe von Wien Wein ist ein wichtiges landwirtschaftliches Exportprodukt Osterreichs Der Hauptabnehmer des Weines ist neben der Schweiz und den USA zu zwei Dritteln Deutschland Im Jahr 1985 wurde der Weinbau durch den Glykolwein Skandal zwar stark in Mitleidenschaft gezogen in der Zwischenzeit haben die Weinbauern ihre Qualitatsweine jedoch wieder so stark verbessert dass wesentlich mehr Wein exportiert werden kann als vergleichsweise vor dem Skandal Rund 4 Millionen Hektar also 48 der Staatsflache Osterreichs sind Wald Die Forstwirtschaft ist ein bedeutender Faktor die auch die verarbeitende Holz und Papierindustrie dementsprechend beliefert Holz als Rohstoff wird vor allem in den sudeuropaischen Raum exportiert Die Jagd ist in Osterreich ein mit dem Grundeigentum verbundenes subjektives Recht und in einem Revierjagdsystem organisiert Das nach Wert des Wildbrets sowie aufgrund der im Wald und der Feldflur verursachten Wildschaden bedeutsamste Jagdwild sind Reh Rothirsch Gamse und Wildschwein Weitere in der osterreichischen Jagdstatistik zahlenmassig stark vertretene Wildarten sind u a Stockente Fasan und Feldhase Siehe auch Geschichte der Milchwirtschaft in Osterreich Tourismus Hauptartikel Tourismus in Osterreich Der Tourismus stellt in Osterreich einen der wichtigsten Wirtschaftszweige dar 2013 wurde eine direkte Wertschopfung von 16 94 Milliarden Euro aus dem Tourismus erzielt das entspricht 5 3 des Bruttoinlandsprodukts Mit indirekten Wertschopfungseffekten kam der Bereich auf 22 87 Milliarden 7 1 des BIP Der Fremdenverkehr verteilt sich gleichmassig auf die Sommer und Wintersaison wobei aber ein Ost West Gefalle sichtbar ist da der Osten mehr Sommer und der Westen mehr Wintertourismus anzieht Bedeutende Sparten sind auch der Kultur und Stadte sowie der Kur Wellness und Tagungstourismus Osterreich wurde laut Schatzungen der World Tourism Organisation 2015 von 26 7 Millionen Touristen besucht Industrie Kristalle von SwarovskiSteyr 220 des osterreichischen Automobilherstellers Steyr Daimler Puch Osterreich verfugt uber eine moderne und leistungsfahige Industrie Etwa 160 osterreichische Unternehmen sind derzeit 2016 Weltmarktfuhrer in ihrer Kategorie Die staatliche Industrie wurde grossteils privatisiert OMV AG Voestalpine AG VA Technologie AG Steyr Daimler Puch AG Austria Metall AG Steyr Daimler Puch wurde an den Magna Konzern verkauft VA Tech an die Siemens AG die Jenbacher Werke an General Electric Andere bekannte Marken und Unternehmen Manner amp Comp AG Linz Textil Holding AG Sanochemia Pharmazeutika AG etc Dienstleistungen Die Dienstleistungen machen in Osterreich den grossten Anteil der Wirtschaftsleistungen aus Dieser wird vor allem durch den Tourismus den Handel und die Banken erzielt Die osterreichischen Banken profitieren noch heute vom strengen osterreichischen Bankgeheimnis Nach dem EU Beitritt wurde die Anonymitat der Sparkonten abgeschafft Aufrecht bleibt aber dass Konten durch Behorden nicht ohne ausdruckliche richterliche Anordnung geoffnet werden durfen Siehe auch Tourismus in Osterreich und Liste osterreichischer Eisenbahngesellschaften Bruttonationaleinkommen Das Bruttonationaleinkommen Osterreichs betrug im Jahr 2011 419 2 Milliarden Euro Das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt BIP wurde im Jahr 2011 mit 352 0 Milliarden Euro beziffert und entspricht einem BIP von 41 822 Euro pro Einwohner 2014 lag der Anteil der offentlichen Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt BIP laut Statistik Austria bei 30 1 Prozent Nach Berechnungsmethode der OECD waren es 28 4 Prozent Damit lag Osterreich im OECD Ranking auf Platz sechs und uber dem Durchschnitt von 21 6 wobei die Sozialausgaben starker wuchsen als das Wirtschaftswachstum Der Anteil der Sozialleistungen fur altere Menschen wie Pensionen lag bei 44 Prozent beziehungsweise 42 9 Milliarden Euro Im Vergleich dazu lag der Wert 1980 bei nur 32 Prozent Entstehung des BIP 2016 nach Sektoren Brutto national einkommen BeschaftigteIndustrie 28 25 7 Landwirtschaft 1 3 4 7 Dienstleistungen 70 7 69 6 Arbeitslosigkeit Entwicklung der Anzahl der Beschaftigten und Arbeitslosen in Osterreich von 1946 bis 2012 Per Ende Mai 2015 lag die Zahl der Arbeitslosen vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmer bei 395 518 Personen 330 326 Arbeitslose waren beim Arbeitsmarktservice AMS gemeldet 65 192 Personen ohne Job besuchten eine Schulung des AMS Die Arbeitslosenquote betrug 8 6 Prozent Die vom Wifo um jahreszeitliche Schwankungen korrigierte erweiterte Quote inklusive Schulungsteilnehmer lag bei 10 7 Das ist die hochste jemals in Osterreich gemessene Arbeitslosigkeit wobei in Ostosterreich die Zuwachse starker ausfallen als im Westen Fast jeder Vierte der vorgemerkten Arbeitslosen war uber 50 Jahre alt Uberdurchschnittlich stark stieg die Arbeitslosigkeit bei Auslandern In den letzten Jahren konnte die Arbeitslosigkeit gesenkt werden Die Arbeitslosenquote laut Eurostat Definition lag im Juni 2018 bei 4 7 und damit deutlich unter dem EU Durchschnitt Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 10 4 Wirtschaftskennzahlen Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt Inflation Haushaltssaldo und Aussenhandel entwickelten sich folgendermassen Veranderung des Bruttoinlands produkts BIP real in gegenuber dem VorjahrJahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022Veranderung in gg Vj 2 1 3 3 3 6 1 5 3 9 1 8 2 9 0 7 0 0 0 7 1 0 2 0 2 3 2 4 1 5 6 5 4 6 5 0 Quelle WeltbankEntwicklung des BIP nominal absolut in Mrd Euro je Einwohner in Tsd Euro Jahr 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Jahr 2017 2018 2019 2020 2021 2022BIP in Mrd Euro 369 385 397 381 406 447 BIP je Einw in Tsd Euro 42 0 43 6 44 7 42 7 45 4 49 4Quelle EurostatEntwicklung der Inflations rate in gegenuber dem Vorjahr Entwicklung des Haushalts saldos in des BIP minus Defizit im Staatshaushalt Jahr 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Jahr 2017 2018 2019 2016 2020 2021 2022Inflations rate 2 2 2 1 1 5 1 4 2 8 8 6 Haus halts saldo 0 7 0 2 0 6 1 6 8 9 5 8 3 2 Quelle EurostatTop 5 Handelspartner 2021 Import in von Export in nachDeutschland Deutschland 33 1 Deutschland Deutschland 30 1 China Volksrepublik Volksrepublik China 7 3 Italien Italien 6 8 Italien Italien 6 5 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 6 7 Schweiz Schweiz 5 5 Schweiz Schweiz 4 9 Tschechien Tschechien 4 3 Polen Polen 4 0 Quelle Statistik AustriaEntwicklung des Aussenhandels in Mrd Euro und seine Veranderung gegenuber dem Vorjahr in in Mrd Euro ggu Vj in Mrd Euro ggu Vj in Mrd Euro ggu Vj 2014 2015 2016Einfuhr 137 0 0 7 140 7 2 7 142 4 1 2 Ausfuhr 134 2 1 7 137 8 2 7 137 5 0 2 Saldo 2 8 2 9 4 9Quelle gtaiVermogensverteilung Hauptartikel Vermogensverteilung in Osterreich Trotz ausgewogener Einkommensverteilung sind die Vermogen in Osterreich stark ungleich verteilt so dass die Osterreicher im Durchschnitt weniger Nettovermogen besitzen als Griechen oder Spanier Der Grund dafur ist dass international gesehen viele Menschen zur Miete und nur 60 Prozent im Eigentum wohnen in Wien nur 18 Prozent Der Immobilienbesitz jedoch stellt den Grossteil des Vermogens dar denn er ist doppelt so viel wert wie die Unternehmensbeteiligungen und dreimal so gross wie die Finanzvermogen Der grosste Wohnungseigentumer in Osterreich und Europa ist mit 220 000 Gemeindewohnungen die Stadt Wien Sie ist nach den Osterreichischen Bundesforsten auch der zweitgrosste Grundbesitzer Laut Credit Suisse betrug das Vermogen pro erwachsene Person 2020 in Osterreich 290 348 US Dollar Schweiz 673 962 Deutschland 268 681 InfrastrukturVerkehr Alpentransit am Brenner Die Verkehrsinfrastruktur ist gepragt einerseits durch die Lage in den Alpen und andererseits durch die zentrale Lage in Mitteleuropa Dies gilt fur Strassen und Bahnverbindungen gleichermassen Die logistische Erschliessung der Alpen erfordert viele Tunnel und Bruckenbauten die extremen Witterungsbedingungen standhalten mussen Durch die zentrale Lage und die schmale Form gilt Osterreich als typisches Transitland vor allem in Nord Sud und Nord Sudost Richtung durch die Offnung des Eisernen Vorhangs auch in Ost West Richtung Das bedeutet oft eine wesentlich grossere Dimensionierung der Verkehrswege auch in okologisch sensiblen Gebieten was Anwohner oft kritisiert haben Um diese Gratwanderung zwischen Okonomie und Okologie zu bewaltigen wurden oft Massnahmen bei den Kraftfahrzeugen vorgeschrieben Es wurde in Osterreich beispielsweise vergleichsweise fruh gesetzlich vorgeschrieben in jedem Kraftfahrzeug einen Fahrzeugkatalysator einzubauen Auf bestimmten Strecken durften nur larmarme LKW verkehren Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der im Personenverkehr zuruckgelegten Kilometer in Osterreich aufgeteilt auf die verschiedenen Verkehrstrager Zahlen von 2007 Modal Split Personenkilometer in Osterreich 2007 Verkehrsmittel Bus Bahn Pkw OPNV Fahrrad Einsp Kfz Zu FussAnteil 9 9 70 4 3 1 4 Seit dem 26 Oktober 2021 gibt es das sogenannte Klimaticket eine Jahreskarte fur fast alle offentlichen Verkehrsmittel in Osterreich 2023 gab es 396 Verkehrstote in Osterreich darunter 178 Pkw Insassen 82 Motorradfahrer 49 Fussganger und 41 Radfahrer Im Jahr 1972 dem schwarzesten Jahr der Unfallstatistik gab es 2 948 und im Jahr 2012 531 Verkehrstote Strassenverkehr Innkreis Autobahn A 8 Das osterreichische Strassennetz umfasst Stand 1 Janner 2021 00 2 258 km Autobahnen und Schnellstrassen 10 241 km Landesstrassen B fruher Bundesstrassen 0 23 608 km Landesstrassen L 0 90 250 km Gemeindestrassen 126 357 km SummeSiehe auch Strassensystem in Osterreich und Liste der Autobahnen und Schnellstrassen in Osterreich Rechtliche RahmenbedingungenIn Osterreich gilt generell eine Geschwindigkeitsbeschrankung von 130 km h auf Autobahnen 100 km h auf Freilandstrassen und 50 km h in Ortsgebieten Auf der Inntalautobahn in Tirol gilt von Zirl bis zur Grenze nach Deutschland ein Limit von 100 km h Das Strassennetz ist grosstenteils in offentlicher Hand Auf Autobahnen und Schnellstrassen werden Personenkraftwagen mit Mautvignetten und die LKW kilometerabhangig GO Box durch die ASFINAG bemautet Seit 2008 ist vom 1 November bis 15 April bei winterlichen Verhaltnissen Winterausrustung M amp S Reifen Mitfuhren von Schneeketten etc vorgeschrieben Lichtpflicht Tagfahrlicht Nur fur einspurige Kfz Vom 15 November 2005 bis 31 Dezember 2007 galt auch fur mehrspurige Kraftfahrzeuge das Abblendlicht bzw Tagfahrlicht tagsuber einzuschalten Siehe auch Strassenverkehrsordnung 1960 und Kfz Kennzeichen Osterreich Radverkehr Der Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen ist in Osterreich mit rund 7 im europaischen Mittelfeld zum Vergleich Niederlande 27 Deutschland 10 Schweiz 9 Im Masterplan Radfahren 2015 2025 des osterreichischen Umweltministeriums wird als Ziel angegeben den Radverkehrsanteil im Modal Split bis 2025 auf 13 zu steigern Siehe auch Liste von Radwanderwegen in Osterreich Schienenverkehr Eurocity 163 Transalpin auf der Arlbergbahn Ein Erztransport vom Erzberg zum Huttenwerk Donawitz Hauptartikel Schienenverkehr in Osterreich Der grosste Teil der Eisenbahnstrecken wird von den Osterreichischen Bundesbahnen OBB betrieben der grossten osterreichischen Eisenbahngesellschaft Ein geringerer Teil sind nicht bundeseigene Eisenbahnen teilweise privat teilweise im Besitz der Bundeslander Die wichtigste Bahnverbindung Osterreichs die Westbahn wird seit 1990 zwischen Wien und Salzburg zur Hochleistungsstrecke ausgebaut Schlusselstellen hierbei sind der Wienerwaldtunnel die Verbindung zwischen Wien und St Polten und der Lainzer Tunnel die Wiener Verbindung der Westbahn mit der Sud und Donaulandebahn Auch die Sudbahn wird entsprechend ausgebaut Der dazu vorgesehene Bau des Semmering Basistunnels wurde nach jahrelangen Einspruchen der niederosterreichischen Landesregierung 2012 begonnen Der Koralmtunnel in Karnten eine neue Bahnverbindung zwischen Graz und Klagenfurt ebenfalls Bestandteil der neuen Sudbahnstrecke ist seit 2009 im Vortrieb S Bahnen gibt es in den Regionen rund um Wien und Salzburg in der Steiermark in Tirol Karnten Vorarlberg sowie Linz Wien ist die einzige osterreichische Stadt mit einem klassischen U Bahn Netz Strassenbahnen gibt es in den Stadten Wien Gmunden Graz Innsbruck und Linz Die Dorfbahn Serfaus eine unterirdische Luftkissenschwebebahn in Serfaus in Tirol wird manchmal auch als kleinste U Bahn der Welt bezeichnet Schifffahrt Passagierschiff Wachau Erste Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft vor der Ruine Hinterhaus Die bedeutendste Schifffahrtsstrasse sowohl fur den Passagier als auch fur den Guterverkehr ist die Donau siehe Donauschifffahrt Der Personenschiffsverkehr der bereits in der Habsburgermonarchie mit der DDSG als damals grosster Binnenreederei der Welt forciert wurde dient heute hauptsachlich dem Tourismus z B DDSG Blue Danube und findet auch auf dem Inn und auf den grosseren Seen statt Mit dem Twin City Liner der Wien mit Pressburg verbindet existiert eine fur Berufspendler interessante Verbindung Meist werden die Gewasser nur im Sommerhalbjahr befahren Im Guterverkehr wird fast ausschliesslich die Donau genutzt die durch den Bau des Main Donau Kanals wesentlich aufgewertet wurde und so viel Transitverkehr von der Nordsee bis ans Schwarze Meer aufnehmen kann Hauptsachlich werden Schuttguter befordert Die osterreichischen Guterhafen sind Linz Enns Krems und Wien Durch die Erklarung uber die Anerkennung des Flaggenrechtes der Staaten ohne Meereskuste von Barcelona aus dem Jahr 1921 hatte Osterreich auch die Moglichkeit Hochseeschifffahrt unter eigener Flagge zu betreiben ubt dieses Recht aber seit 2012 nicht mehr aus Siehe auch Osterreichische Handelsmarine Luftfahrt Teile dieses Artikels scheinen seit 2017 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend Flughafen Wien Hauptartikel Luftfahrt in Osterreich Entfernungen Strecke LuftlinieWien Basel CH 659 kmWien Bregenz 505 kmWien Bratislava SK 55 kmWien Mailand I 630 kmWien Rom I 760 kmWien Prag CZ 250 kmWien Berlin D 530 kmWien Zurich CH 594 kmWien Budapest H 255 kmWien Warschau PL 561 kmWien Paris F 1035 kmWien Kiew UA 1054 kmWien London UK 1237 kmWien Moskau RUS 1672 kmWien Salzburg 270 kmSalzburg Munchen D 115 kmBregenz Paris F 568 kmGraz Marburg SLO 55 kmGraz Zagreb HR 145 kmVillach Triest I 109 kmFlughafen Graz Die Fluggesellschaft mit den meisten Verbindungen von Wien aus sind die Austrian Airlines Eng mit ihr innerhalb der Lufthansa Group verbunden ist Eurowings Europe Ihren Heimatflughafen in Wien haben ebenfalls die Fluglinien EasyJet Europe und People s Weitere in Osterreich beheimatete Fluggesellschaften existierten teils jahrelang sind aber mittlerweile ins Ausland verkauft worden oder in andere Gesellschaften aufgegangen Uber grosse Bekanntheit verfugen etwa die Luftfahrtprojekte von Niki Lauda Aktiv sind rund ein dutzend Charterflug Gesellschaften Wichtigster Flughafen ist der Flughafen Wien Schwechat VIE daneben haben Graz Flughafen Graz Thalerhof GRZ Linz Flughafen Linz Horsching LNZ Klagenfurt Flughafen Klagenfurt KLU Salzburg Salzburg Airport W A Mozart SZG und Innsbruck Flughafen Innsbruck INN internationale Verbindungen Fur das Bundesland Vorarlberg stehen die internationalen Flughafen Altenrhein CH und Friedrichshafen D zur Verfugung Von regionaler Bedeutung sind 49 Flugplatze von denen 31 uber keine asphaltierte Landebahn verfugen und von den 18 asphaltierten nur vier eine Landebahn mit uber 914 Meter Lange besitzen Geschichtlich bedeutsam ist davon der Flugplatz Wiener Neustadt aber auch der aufgelassene Flughafen Wien Aspern Sie waren die ersten Flugfelder Osterreichs wobei der Flughafen Aspern von seiner Eroffnung 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 als grosster und modernster Flughafen Europas galt Zudem existieren noch mehrere Flugplatze der Osterreichischen Luftstreitkrafte wie beispielsweise in Wiener Neustadt Zeltweg Aigen Ennstal Langenlebarn Tulln In Osterreich wird die Kontrolle fur den oberen Luftraum ab 28 500 Fuss 9200 Meter als Teil des Projekts Single European Sky von derzeit acht mitteleuropaischen Staaten Osterreich Bosnien und Herzegowina Tschechien Kroatien Ungarn Italien Slowenien und Slowakei zusammengefasst Dieses CEATS Central European Air Traffic Services genannte Programm sieht ein Kontrollzentrum fur den gesamten mitteleuropaischen oberen Luftraum CEATS Upper Area Control Centre CEATS UAC vor das in Fischamend ostlich von Wien Schwechat zu finden sein wird Die nationalen Belange der Flugsicherung und Zivilluftfahrt erfullt die staatliche Austro Control Gesellschaft fur Zivilluftfahrt mit Sitz in Wien Airbus A321 der Austrian Airlines Airbus A321 211 von NIKI Der Tower der Austro Control am Flughafen WienEnergieversorgung Hauptartikel Osterreichische Energiewirtschaft Elektrische Energie Hauptartikel Osterreich im Artikel Energiewende nach Staaten Die Kolnbreinsperre Elektrische Energie wird uberwiegend aus Wasserkraft knapp unter 60 sowohl aus Laufkraftwerken an der Donau der Enns Drau und vielen kleineren Laufkraftwerken als auch aus Speicherkraftwerken wie dem Kraftwerk Kaprun oder den Maltakraftwerken gewonnen Zur Deckung von Spitzenlast werden zusatzlich zu den Speicherkraftwerken auch Gasturbinenkraftwerke betrieben Insbesondere im Osten Osterreichs wird zudem die Windenergie stark ausgebaut Ende 2024 waren in ganz Osterreich 1451 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 4028 MW in Betrieb 2024 wurden rund 16 des Strombedarfs mit Windkraft gedeckt 2022 12 Der grosste Teil der Windkraftanlagen steht in den Bundeslandern Niederosterreich Ende 2024 2199 6 MW und Burgenland 1419 3 MW Auch die Steiermark leistet einen Beitrag 324 2 MW Strom aus Kernkraftwerken wird aufgrund des Atomsperrgesetzes nicht hergestellt In den 1970er Jahren wurde zwar das Kernkraftwerk Zwentendorf errichtet es ging aber nach einer Volksabstimmung 1978 nie in Betrieb Die Verteilung erfolgt hauptsachlich durch neun Landesgesellschaften die auch die letzte Meile zum Endverbraucher haben Daneben gibt es einige kleinere Versorger die meist auch im Besitz der offentlichen Hand sind Gas und Olversorgung Die Erdgas Hochdruckleitung Linz Bad Leonfelden am Linzer Hafen Bei der Erdgasversorgung ist Osterreich weitgehend vom Ausland abhangig Zwar gibt es auch in Osterreich Erdgasvorkommen hauptsachlich im Marchfeld und Weinviertel wo sich auch unterirdische Pufferspeicher als Sicherheitslager befinden doch tragen diese nur rund 20 des Jahreserdgasverbrauchs Osterreichs bei Die Hauptversorgung erfolgt aus Russland 70 der Importe aus dem Osterreich seit 1968 als erstes europaisches Land westlich des Eisernen Vorhangs sein Erdgas bezieht Funf grosse Erdgaspipelines durchqueren Osterreich die auch grosse Teile West und Mitteleuropas mit Erdgas versorgen Hauptimportlander fur Erdol waren 2011 Kasachstan mit 29 Nigeria mit 17 1 und Russland mit 16 1 Anteil am Gesamtimport Die einzige Raffinerie befindet sich in Schwechat und wird von der OMV AG betrieben Die weltgrosste Binnenraffinerie wird ausserdem von der Transalpinen Olleitung und in weiterer Folge von der Adria Wien Pipeline gespeist Schule und Ausbildung Offentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische AkademieHauptgebaude der Universitat Wien Hauptartikel Bildungssystem in Osterreich In Osterreich wird das Schulwesen grosstenteils durch den Bund geregelt Abgesehen von Schulversuchen sind deshalb sowohl Schultypen als auch Lehrplane osterreichweit einheitlich In Osterreich besteht Unterrichtspflicht fur alle Kinder die sich in Osterreich dauernd aufhalten Diese beginnt mit dem auf die Vollendung des sechsten Lebensjahres folgenden September Die allgemeine Unterrichtspflicht dauert neun Schuljahre Es existiert eine im Verhaltnis zur Zahl offentlicher Schulen geringe Anzahl an Privatschulen Jene mit Offentlichkeitsrecht stellen staatsgultige Zeugnisse aus die Schuler der Schulen ohne Offentlichkeitsrecht legen Prufungen vor staatlichen Prufungskommissionen ab Auf die vierjahrige Volksschule folgt bereits fur zehnjahrige Schuler eine wesentliche Entscheidung Sie besuchen entweder die vierjahrige Hauptschule Mittelschule oder das achtjahrige Gymnasium mit abschliessender Matura Nach der achten Schulstufe kann jedoch in eine Berufsbildende hohere Schule BHS oder in einen einjahrigen Polytechnischen Lehrgang gewechselt bzw von der Hauptschule kommend fortgesetzt werden Staatliche Universitaten gibt es in Osterreich in der Bundeshauptstadt Wien 8 in den Landeshauptstadten Graz 4 Linz 4 Salzburg 3 Innsbruck 3 und Klagenfurt am Worthersee sowie in Leoben und Krems Seit einigen Jahren sind ausserdem Privatuniversitaten mit z T grosser Spezialisierung auch an anderen Orten lizenziert worden Die Fachhochschule ist eine alternative akademische Ausbildungsform die in Osterreich seit 1994 existiert Die OECD kritisiert dass Osterreich im internationalen Vergleich zu wenige Akademiker ausbildet und kommt nach ihrer Definition auf 27 6 Nach EU Kriterien liegt der Akademikeranteil allerdings uber dem EU Schnitt bei 34 6 Im PISA Ranking von 2015 erreichen Osterreichs Schuler Platz 20 von 72 Landern in Mathematik Platz 26 in Naturwissenschaften und Platz 33 beim Leseverstandnis Osterreich liegt im Durchschnitt der OECD Staaten Fur die Lehrlingsausbildung gilt das Duale System parallel zur praxisorientierten Ausbildung in einem Betrieb wird eine berufsbildende Schule besucht die auch eventuell mit Aufbaulehrgangen ebenfalls zur Maturareife fuhren konnen Siehe auch Liste der Universitaten in Osterreich Notrufdienste Siehe auch Spezielle Nummernbereiche im Artikel Telefonvorwahl Osterreich Kostenfrei erreichbar sind nur die staatlich eingerichteten dreistelligen Notrufnummern wie unter anderen jene unterhalb angefuhrten Euronotruf Notrufnummer 112 Der Euronotruf 112 leitet in Osterreich auf den Polizeinotruf 133 siehe unterhalb weiter Steyr LoschfahrzeugFeuerwehr Notrufnummer 122 Hauptartikel Feuerwehr in Osterreich Das osterreichische Feuerwehrsystem basiert fast vollstandig auf Freiwilligen Feuerwehren Nur in den sechs grossten Stadten wird der Brandschutz von Berufsfeuerwehren wahrgenommen In manchen Betrieben wird auch behordlich eine Betriebsfeuerwehr vorgeschrieben Aufgaben der Feuerwehren sind insbesondere der Brandschutz und uber den Katastrophenhilfsdienst der Katastrophenschutz die in die Kompetenz der einzelnen Bundeslander fallen In der Feuerwehr waren im Jahr 2019 landesweit 341 325 aktive Feuerwehrleute organisiert die in 5 399 Feuerwachen und Feuerwehrhausern in denen 16 509 Loschfahrzeuge und 323 Drehleitern bzw Teleskopmasten bereitstehen tatig sind Der Frauenanteil betragt sieben Prozent In der Feuerwehrjugend sind 28 598 Kinder und Jugendliche organisiert Die osterreichischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 278 672 Einsatzen alarmiert dabei waren 43 370 Brande zu loschen Der Bundesfeuerwehrverband reprasentiert die osterreichische Feuerwehr im Weltfeuerwehrverband CTIF Polizei Notrufnummer 133 Hauptartikel Polizei Osterreich Der Bereich offentliche Sicherheit fallt in Osterreich in die Gesetzgebungshoheit des Bundes Auch in der Vollziehung ist die Sicherheitspolizei uberwiegend in der Hand des Bundesministers fur Inneres als oberste Sicherheitsbehorde Eine Ausnahme bilden die ortlichen Sicherheitswachen die von manchen Gemeinden eingerichtet werden durfen Osterreichweit wurde 2005 die fur landliche Gebiete zustandige Bundesgendarmerie mit den in den Stadten vorhandenen Bundessicherheitswachekorps und den Kriminalbeamtenkorps zum neuen Wachkorper Bundespolizei zusammengelegt Ziel dieser Massnahme war Zweigleisigkeiten in der Organisation zu beseitigen und die Effizienz zu erhohen Die Gemeindesicherheitswachen waren von dieser Massnahme jedoch nicht betroffen Aufgaben der Sicherheitspolizei sind insbesondere die erste allgemeine Hilfeleistungspflicht und die Aufrechterhaltung der offentlichen Sicherheit und Ordnung Daneben kann der Wachkorper Bundespolizei auch fur Aufgaben anderer Behorden eingesetzt werden Rettung Notrufnummer 144 Hauptartikel Rettungsdienst in Osterreich im Artikel Rettungsdienst Das Rettungswesen fallt in Osterreich in die Kompetenz der Lander die Anforderung des verantwortlichen Rettungsdienstes erfolgt jedoch bundeseinheitlich Wo dieser Notruf eintrifft ist jedoch schon in den einzelnen Bundeslandern verschieden Ausser in der Hauptstadt Wien haben bisher nur die Bundeslander Niederosterreich und Tirol mit einer landesweiten Alarmzentrale direkt Zugriff auf alle einzelnen Hilfsorganisationen im ganzen Land Aufgaben der Rettungsdienste sind insbesondere der Notfall und qualifizierte Krankentransport Als Hilfsorganisationen unterhalten neben dem in ganz Osterreich arbeitenden Roten Kreuz Organisationen wie der Arbeiter Samariter Bund die Johanniter Unfall Hilfe der Malteser Hospitaldienst Austria und das Grune Kreuz Rettungswachen Siehe auch Flugrettung in Osterreich Wetterdienst Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik auf der Hohen Warte Wetterstationen befinden sich uber das ganze Land verteilt in grosseren Stadten und in allen Landeshauptstadten Die nationale Einrichtung fur meteorologische und geophysikalische Dienste ist die Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik ZAMG mit mehreren Zweigstellen in den Bundeslandern Zusatzlich gibt es noch die Flugwetterdienste oder spezielle Systeme wie das Blitzortungssystem ALDIS die auch mit der ZAMG zusammenarbeiten und Daten austauschen Zusatzlich zu den Wetterdiensten gibt es in den meisten Bundeslandern bedingt durch die alpinen Lagen Lawinenwarndienste die Informationen der meist ortlich eingerichteten Lawinenkommissionen weitergeben Ein weiterer Dienst der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnt ist der Hochwasserwarndienst der vor bevorstehenden Hochwasserereignissen die betroffene Bevolkerung warnt Er ist bei den jeweiligen Landesregierungen angesiedelt Medien ORF Zentrum Kuniglberg in WienEntnahmebeutel fur Sonntagszeitungen neben Strassen und Gehsteigen Hauptartikel Medien in Osterreich Die osterreichische Medienlandschaft zeichnet sich durch hohes Ausmass an Konzentration auf wenige Unternehmenskonglomerate und durch starken Staatseinfluss auf die den Radio und Fernsehmarkt beherrschende offentlich rechtliche Radio und Fernsehanstalt Osterreichs aus Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2021 welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird belegte Osterreich Platz 31 von 180 Landern Offentlich rechtlich ist der Osterreichische Rundfunk ORF mit zwei Vollprogrammen und zwei Spartenprogrammen Die wichtigsten Privatsender in Osterreich sind ATV Puls 4 und ServusTV Hinzu kommen einige deutsche Sender der RTL Group deren Osterreichfenster lediglich regionalisierte Werbung senden und der ProSiebenSat 1 Gruppe letztere mit erganzenden Sendungen nur fur den osterreichischen Markt Der ORF betreibt drei osterreichweit sowie neun regional je Bundesland ausgesendete Radiokanale O2 Die wichtigsten und beliebtesten privaten Radiosender sind Kronehit als einziges bundesweites Programm Energy Wien in Wien Radio Soundportal sowie die osterreichweite Antenne Radiokette mit Antenne Steiermark Antenne Karnten Antenne Vorarlberg Antenne Tirol und Antenne Salzburg Der Mediamil Komplex die Kombination des Zeitungsriesen Mediaprint mit der Verlagsgruppe News gibt die auflagenstarkste Tageszeitung Osterreichs die Kronen Zeitung die Printmedien NEWS und Profil sowie die Tageszeitung Kurier heraus und ist somit die machtigste Mediengruppe des Landes Weitere Tageszeitungen sind beispielsweise