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Dieser Artikel behandelt den Begriff der Verfassung im Rechtswesen zur körperlich kognitiv seelischen Verfassung siehe K

Verfassung

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Dieser Artikel behandelt den Begriff der Verfassung im Rechtswesen; zur körperlich-kognitiv-seelischen Verfassung siehe Konstitution.

Als Verfassung (auch: Konstitution oder Grundgesetz) wird das grundlegende Rechtsdokument oder der zentrale Rechtsbestand eines Staates, Gliedstaates oder Staatenverbundes bezeichnet. Sie regelt den grundlegenden organisatorischen Staatsaufbau, die territoriale Gliederung des Staates, die Beziehung zu seinen Gliedstaaten und zu anderen Staaten sowie das Verhältnis zu seinen Normunterworfenen und deren wichtigste Grundrechte und Pflichten. Die auf diese Weise konstituierten Staatsgewalten sind an die Verfassung als oberste Norm gebunden, und ihre Macht wird durch diese Norm begrenzt. Zusätzlich enthalten Verfassungen meist auch Staatsaufgaben- und Staatsziel­bestimmungen. Diese sind häufig in einer Präambel abgefasst.

Prinzipiell stellt sich bei Verfassungen auch immer die Frage nach ihrer Legitimität. Die verfassunggebende Gewalt geht in demokratischen Staaten vom Staatsvolk aus.

Da sich von der Verfassung als Grundordnung sämtliche Rechtssätze eines Rechtssystems ableiten, bildet diese den Abschluss des Stufenbaus der Rechtsordnung. Um diese Beendigung des infiniten Rechtsableitungsregresses zu begründen, entwickelte der Rechtspositivismus den Begriff der Grundnorm. Verfassungsgesetze unterscheiden sich für gewöhnlich von einfachen Gesetzesbestimmungen in mehreren Punkten:

  • Sie genießen Vorrang gegenüber allen anderen staatlichen Rechtsvorschriften.
  • Die Handlungen der staatlichen Organe sind formal und inhaltlich an die Vorgaben der Verfassung gebunden.
  • Eine Verfassung ist meist nur unter erschwerten Bedingungen änderbar, zur Änderung ist daher meist ein eigener Verfassungsgesetzgeber berufen.
  • In vielen freiheitlichen Demokratien wacht eine gesonderte Verfassungsgerichtsbarkeit über ihre Einhaltung. Diese kann im Rahmen einer Normenkontrolle nicht nur Gesetze für verfassungswidrig erklären, sondern auch gegebenenfalls Verfassungsänderungen als verfassungswidriges Verfassungsrecht für unwirksam erklären (siehe zudem auch Verfassungsbeschwerde). Ihre Überprüfbarkeit durch diese Gerichte ist aber entweder gar nicht oder nur eingeschränkt möglich, da die Verfassung selbst das Maß zur Bewertung der Rechtmäßigkeit des staatlichen Handelns darstellt.

Geschichte

→ Hauptartikel: Verfassungsgeschichte

Werden Verfassungen als Grundlage für die Legalität der Staatsmacht gesehen, die nicht zwingend republikanisch sein muss, kann man den Erlass des Königs Telipinu, der um 1505 vor Christus grundlegend die Thronfolge für das Reich der Hethiter regelte, als Meilenstein bewerten. Nicht nur, dass auch der König sich dem Recht beugen müsse, wurde normiert, sondern auch eine Ratskammer, der sogenannte Pankus als Verfassungsorgan manifestiert.

Im Jahr 594 vor unserer Zeitrechnung begann dann, initiiert durch Solon, die attische Demokratie, die im Jahr 508 v. Chr. dann durch Kleisthenes insoweit verbessert wurde, als dass sie bis zum Jahr 262 v. Chr. Bestand hatte. Diese Verfassung Athens hatte nicht nur als feste Verfassungsorgane die mächtige Volksversammlung sowie einen Rat der 500 etabliert, sondern enthielt auch weitere Regelungen zur Besetzung der Gerichte und zur Wahrnehmung der exekutiven Gewalt. Diese wurde in einem Rotationsverfahren ausgeübt, es gab aber auch die Besetzung politischer Ämter durch Wahlen, sowie in einem großen Maß die Besetzung durch Losverfahren.

Im Jahr 293 wurde dann durch Diokletian eine Verfassung für das Römische Reich erlassen (Tetrarchie), die eine Viererherrschaft an der Staatsspitze etablierte und Regelungen bezüglich der maximalen Regierungsdauer und der Nachfolge festlegte.

Die italische Halbinsel blieb dann für lange Zeit federführend für die Verfassungsgeschichte und bildete mit der Verfassung der Republik Venedig eine der strukturiertesten Verfassungen für viele Jahrhunderte aus. Doch selbst der unter gänzlich anderen Zielsetzungen stehende Kirchenstaat war eine Wahlmonarchie, in der nicht der Vorgänger den Nachfolger bestimmte, sondern dieser in einem Konklave gewählt wurde.

Eine gänzlich andere Entwicklung nahm die Konstituierung im Königreich England. Dort prägte sich früh das heutige Bild von Verfassungen, auf der einen Seite die Einrichtung staatlicher Institutionen mit der später von Montesquieu normierten Gewaltenteilung und den persönlichen, verbrieften Freiheitsrechten (Grundrechte) der Bewohner des Staates, die damit von Untertanen in einem langwierigen Prozess zu Bürgern wurden. Anfangs vor allem nur von und für die Adligen (Barone) erkämpft, reichte der doppelseitige Charakter der Constitutio schließlich bis zur untersten Ebene der Bevölkerungshierarchie.

Die Idee einer Konstituierung scheint aber universell zu sein. So hat im Jahr 1236 der Herrscher des Malireiches Sundiata Keïta eine Verfassung formuliert, die die älteste Regelung zu Menschenrechten war. Nicht von ungefähr nahm die UNESCO diese Charta daher in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf.

Ende des 18. Jahrhunderts erfolgten die zwei prägendsten Ereignisse für die Verfassungswirklichkeit der Neuzeit. Die dreizehn englischen Kolonien an der Ostküste Nordamerikas erklärten 1776 ihre Unabhängigkeit und schufen 1787 eine Verfassung, die auf viele westliche Verfassungsentwürfe Einfluss hatte. Im Jahr 1792 dann wandelte sich, auch unter dem Eindruck der Ereignisse in Amerika, eines der mächtigsten und ältesten Königreiche der Welt in eine Republik: Am 10. August 1792 verlor Ludwig XVI. seinen Thron und Frankreich wurde de facto Republik. Mit einer daraufhin erfolgten Neuwahl des Parlamentes wurde auch de jure die Republik am 21. September 1792 bestätigt.

Verfassungsgebung

Die sogenannte verfassungsgebende Gewalt umschließt die Erstellung einer neuen Verfassung und die Änderung der bestehenden.

Sie geht in demokratischen Staaten vom Volke aus, und selbst in heutigen Monarchien ist oft – zumindest überwiegend in Europa – der Monarch nicht mehr einziger Souverän. In der Realität der repräsentativen Demokratien ist diese meist an einen Verfassungsgesetzgeber delegiert.

Die rechtliche Auseinandersetzung mit Verfassungen ist Gegenstand des Verfassungsrechts.

Erstellung

Erste oder völlig neue Verfassungen werden oftmals von Verfassunggebenden Versammlungen ausgearbeitet.

Änderung

→ Hauptartikel: Verfassungsänderung

Bei Änderungen der Verfassung durch den nationalen Verfassungsgesetzgeber sind meist bestimmte qualifizierte Mehrheiten vorgeschrieben. Meist ist eine Zweidrittelmehrheit des Parlaments und evtl. weiterer Verfassungsorgane nötig, beispielsweise in Deutschland (Art. 79 Abs. 2 GG), Österreich (Art. 44 Abs. 1 und 2 B-VG) oder Sri Lanka. Manche Staaten sehen aber auch verpflichtende Volksabstimmungen für Teil- oder Totalrevisionen der Verfassung vor, so zum Beispiel für Gesamtänderungen der Verfassung Deutschland (Art. 146) und Österreich. In der Türkei ist eine Volksabstimmung nötig, wenn im Parlament keine Zweidrittelmehrheit zustande kam, sondern nur eine mindestens 60%ige Mehrheit, siehe Verfassung der Republik Türkei#Verfassungsänderung.

Grundlegende Veränderungen an der Verfassung werden als „Verfassungsreform“ bezeichnet.

Siehe auch: Verfassungsreform (Bundesrepublik Deutschland)

Form

Rechtsdogmatisch handelt es sich bei dem, was heute üblicherweise unter „Verfassung“ verstanden wird, um eine Verfassung im formellen Sinn, das heißt eine Verfassung in Gesetzesform. Demgegenüber beschreibt der Terminus Verfassung im materiellen Sinn schlicht all jene Rechtsnormen, die Aufbau und Tätigkeit des Gemeinwesens regeln, unabhängig davon, ob sie in Gesetzesform positiviert sind (beispielsweise wenn die Ältesten eines Stammes einen Beschluss fällen). Eine Verfassung im materiellen Sinn besteht somit in jeder – wenn auch weniger komplex strukturierten – Gesellschaft. Eine Verfassung im förmlichen Sinn ist hingegen eine zivilisatorische Errungenschaft, grundlegende Rechte und Pflichten mit Rechtssicherheit zu bestimmen. Verfassungsrecht aus schriftlich gesetztem Recht hat daher grundsätzlich Vorrang gegenüber ungeschriebenem Verfassungsrecht.

Die meisten Verfassungen bestehen aus einem einzelnen Verfassungsdokument. Nur sieben Verfassungen von Staaten der Vereinten Nationen sind kein Einzeldokument. Die etwa ist nicht statisch, sondern besteht aus einer Reihe historisch gewachsener Gesetzestexte. Die weiteren Staatsverfassungen, die kein Einzeldokument sind, sind diejenigen von , Kanada, Schweden, , Neuseeland und San Marino.

Verfassungspräambeln

Üblicherweise wird Verfassungen eine Präambel vorangestellt, in welcher eine Erklärung über die Motive des Verfassungsgesetzgebers abgegeben oder eine höhere Macht über dem Staat angerufen oder zur Legitimation herangezogen wird. Die Präambel des deutschen Grundgesetzes beispielsweise beginnt mit den Worten „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“. Dieser Gottesbezug wird teilweise kritisiert.

Aktuelle Verfassungen

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In diesem Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Liste aller Staatsverfassungen
Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierst und einfügst.

Die Untersuchung verschiedener aktueller oder historischer Verfassungen bezeichnet man als Verfassungsvergleichung. Sie ist ein Unterfall der Rechtsvergleichung.

Europäische Union

Mit dem Vertrag über eine Verfassung für Europa sollte die Europäische Union (EU) erstmals eine eigene Verfassung erhalten. Da die zu diesem Zweck angesetzten Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden jedoch scheiterten, wurde der Verfassungsvertrag als gescheitert erklärt.

Stattdessen entschied 2007 der Europäische Rat, die anvisierten Maßnahmen und Veränderungen durch den Vertrag von Lissabon in die bereits bestehenden Verträge einzubringen. Von einer Verwendung des Wortes „Verfassung“ sowie staatstypischer Symbole wie Flagge und Hymne wurde dabei abgesehen. Dennoch hat das europäische Primärrecht – also vor allem EU-Vertrag, AEU-Vertrag und EU-Grundrechtecharta – den gleichen rechtlichen Rang, wie es der Verfassungsvertrag gehabt hätte; ihm wird daher Verfassungsqualität zuteil. Gleichermaßen ist man sich „weitgehend einig […], dass aber unter Zugrundelegung eines substantiell angereicherten Verfassungsbegriffs Defizite bestehen“.

Deutschland

Verfassungsgeschichte

Bereits 1849 hat die Frankfurter Nationalversammlung einen Verfassungsentwurf für ganz Deutschland vorgelegt. Obwohl dieser Entwurf vom preußischen König und anderen Fürsten nicht angenommen wurde, hatte er Einfluss auf die späteren Diskussionen. Eine überregionale deutsche Verfassung wurde erstmals 1867 in Kraft gesetzt, nämlich die Verfassung für den Norddeutschen Bund. Der Entwurf entstand unter Führung von Otto von Bismarck und wurde von den norddeutschen Einzelstaaten akzeptiert. Dann aber beriet der konstituierende Reichstag darüber, der eigens zu diesem Zweck gewählt worden war. Die so entstandene Verfassung war also keine oktroyierte (allein von Monarchen auferlegte), sondern eine vereinbarte Verfassung. Mit kleineren Veränderungen wurde daraus 1870/1871 die Verfassung des Deutschen Reiches.

Die Weimarer Verfassung vom 11. August 1919 löste jene Verfassung ab und etablierte erstmals die Staatsform der Republik für den deutschen Gesamtstaat. Sie erhielt auch, wie der Frankfurter Entwurf, einen Grundrechtskatalog, während die Regelung der Grundrechte zuvor den Einzelstaaten überlassen worden waren. Die Deutschen durften nun neben dem Reichstag auch das Staatsoberhaupt wählen und über Volksentscheide die Politik mitbestimmen. Die Geschichtswissenschaft ist sich uneinig, ob und inwieweit die Verfassung Mitschuld hatte am Untergang der Republik 1933. Offiziell wurde die Weimarer Reichsverfassung nie abgeschafft, aber durch die nationalsozialistische Gesetzgebung und Verfassungswirklichkeit ausgehöhlt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, das mit Ablauf des 23. Mai 1949 in Kraft trat. Verfassungsgeber war der Parlamentarische Rat in Bonn, in den die westdeutschen Landtage 65 Mitglieder gewählt hatten. Aus der Weimarer Verfassung von 1919 wurden Teile in das Grundgesetz übernommen. Der Entwurf bedurfte der Zustimmung der westlichen Besatzungsmächte. Seit 1990 ist das Grundgesetz die Verfassung für Gesamtdeutschland (vgl. dazu Gemeinsame Verfassungskommission).

Da die einzelnen deutschen Länder eigenen Staatscharakter haben und demnach Gliedstaaten sind (Kennzeichen: Staatsvolk, Staatsgewalt und Staatsgebiet), hat jedes Bundesland seine eigene individuelle (Landes-)Verfassung. Jedoch muss diese Verfassung nach dem Homogenitätsgebot den „Grundsätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen“ (Art. 28 Abs. 1 Satz 1 GG). Fundamentale Grundsätze wie Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit oder das Föderalismusprinzip betreffende Änderungen des Grundgesetzes selbst werden durch die Ewigkeitsklausel (Art. 79 Abs. 3 GG) beschränkt.

Verfassungen der deutschen Länder

→ Hauptartikel: Landesverfassung (Deutschland)
  • Baden-Württembergimage Baden-Württemberg: Verfassung des Landes Baden-Württemberg
  • Bayernimage Bayern: Verfassung des Freistaates Bayern
  • Berlinimage Berlin: Verfassung von Berlin
  • Brandenburgimage Brandenburg: Verfassung des Landes Brandenburg
  • Bremenimage Bremen: Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen
  • Hamburgimage Hamburg: Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg
  • Hessenimage Hessen: Verfassung des Landes Hessen
  • Mecklenburg-Vorpommernimage Mecklenburg-Vorpommern: Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern
  • Nordrhein-Westfalenimage Nordrhein-Westfalen: Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen
  • Niedersachsenimage Niedersachsen: Niedersächsische Verfassung
  • Rheinland-Pfalzimage Rheinland-Pfalz: Verfassung für Rheinland-Pfalz
  • Saarlandimage Saarland: Verfassung des Saarlandes
  • Sachsenimage Sachsen: Verfassung des Freistaates Sachsen
  • Sachsen-Anhaltimage Sachsen-Anhalt: Verfassung des Landes Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holsteinimage Schleswig-Holstein: Verfassung des Landes Schleswig-Holstein
  • Thüringenimage Thüringen: Verfassung des Freistaats Thüringen

Österreich

Allgemeines

Die österreichische Bundesverfassung stellt keine einheitliche Verfassungsurkunde dar, sondern ist vom Gedanken einer „formellen Verfassungspluralität“ geprägt. Die wichtigsten Bundesverfassungsgesetze sind:

  • Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG)
  • Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger (StGG)
  • Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK)
  • Verbotsgesetz 1947 und Staatsvertrag von Wien

Daneben stehen zahlreiche weitere Gesetze oder Gesetzesteile im Verfassungsrang (Verfassungsgesetze im allgemeinen Sinne).

Verfassungen der österreichischen Bundesländer

→ Hauptartikel: Landesverfassung (Österreich)
  • Burgenlandimage Burgenland:
  • Karntenimage Kärnten:
  • Niederosterreichimage Niederösterreich:
  • Oberosterreichimage Oberösterreich:
  • Salzburgimage Salzburg:
  • Steiermarkimage Steiermark:
  • Tirolimage Tirol:
  • Vorarlbergimage Vorarlberg: Vorarlberger Landesverfassung
  • Wienimage Wien:
Siehe auch: Österreich und Zweite Republik Österreich (seit 1945)

Schweiz

Verfassungsgeschichte

→ Hauptartikel: Verfassungsgeschichte der Schweiz

Das westeuropäisch-amerikanische Verfassungsverständnis verbreitete sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts in der Schweiz. Die von Frankreich oktroyierte Helvetische Verfassung von 1798, die Peter Ochs in Paris ausgearbeitet hatte, war die erste moderne schweizerische Verfassung. Sie war der französische Direktorialverfassung von 1795 nachgebildet und wies einen Grundrechtskatalog und eine gewaltenteilige Staatsorganisation auf. Nach dem Zusammenbruch der Helvetischen Republik erhielten zwar alle 19 Orte neue Kantonsverfassungen, auf Bundesebene setzte dagegen eine gewisse Rückentwicklung ein. Die Mediationsakte von 1803 konnte nicht als wirkliche rechtsstaatliche Verfassung aufgefasst werden; entsprechendes gilt für den Bundesvertrag von 1815, der auch nicht als Bundesverfassung, sondern als Allianz der Kantone verstanden wurde.

Das rechtsstaatliche Verfassungsdenken kam in der Regeneration ab 1830 zum Durchbruch – in einem knappen Jahr entstanden elf neue Kantonsverfassungen – und wurde mit der Bundesverfassung (BV) 1848 zum rechtlichen Standard: Infolge der Homogenitätsklausel des Art. 5 BV 1848/1874 war dieser Verfassungsbegriff jetzt auch für die Kantone rechtsverbindlich. 1874 erfolgte die Totalrevision der BV; dabei beliess man allerdings viele Bestimmungen der Vorgängerin von 1848 unverändert. Die Kantonsverfassungen wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig total revidiert. Diese Bestrebungen kamen gegen Ende des Jahrhunderts fast ganz zum Erliegen. Erst um die Mitte der 1960er Jahre setzte in den Kantonen eine Welle erfolgreicher Verfassungserneuerung ein; bis 2012 wurden 21 Verfassungen revidiert. Auch die BV wurde nach einem über 30 Jahre dauernden Prozess 1999 total revidiert. Diese Revision beinhaltete die Aktualisierung und die Nachführung des geschriebenen und ungeschriebenen Verfassungsrechts in einer modernen Sprache und übersichtlichen Anordnung, verzichtete aber auf größere Neuerungen.

Verfassungen der Schweizer Kantone

→ Hauptartikel: Kantonsverfassung

Artikel 51 Abs. 1 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft schreibt vor, dass sich „jeder Kanton […] eine demokratische Verfassung [gibt]. Diese bedarf der Zustimmung des Volkes und muss revidiert werden können, wenn die Mehrheit der Stimmberechtigten es verlangt.“

Zu den einzelnen Verfassungen siehe die jeweiligen Kantons-Artikel, ferner Kantonsregierung und Kantonsparlament.

Gemeindeverfassungen

In der Schweiz ist die Gemeindeautonomie traditionell groß (am größten in den Kantonen der Ostschweiz). Die jeweiligen kommunalen Organisationserlasse werden Gemeindeordnung, in den Kantonen Schaffhausen und Graubünden Gemeindeverfassung genannt. Der Begriff „Gemeindeordnung“ bedeutet damit in der Schweiz etwas anderes als in Deutschland, wo er das Landesgesetz bezeichnet, in welchem das Gemeindewesen geregelt wird (siehe Gemeindeordnungen in Deutschland).

Liechtenstein

  • Liechtensteinimage Liechtenstein: Verfassung des Fürstentums Liechtenstein

Belgien

  • Belgienimage Belgien: Verfassung des Königreichs Belgien

Luxemburg

  • Luxemburgimage Luxemburg: Luxemburgische Verfassung

Nicht deutschsprachige Mitgliedstaaten der Europäischen Union

  • Bulgarienimage Bulgarien: Bulgarische Verfassung
  • Danemarkimage Dänemark: Grundgesetz Dänemarks
  • Estlandimage Estland: Estnische Verfassung
  • Finnlandimage Finnland: Verfassung Finnlands
  • Frankreichimage Frankreich: Verfassung der Fünften Französischen Republik
  • Irlandimage Irland: Verfassung von Irland
  • Italienimage Italien: Verfassung der Italienischen Republik
  • Lettlandimage Lettland: Verfassung Lettlands
  • Litauenimage Litauen: Litauische Verfassung
  • Niederlandeimage Niederlande: Verfassung der Niederlande
  • Polenimage Polen: Polnische Verfassung
  • Portugalimage Portugal: Verfassung Portugals
  • Schwedenimage Schweden: Verfassung von Schweden
  • Slowakeiimage Slowakei: Verfassung der Slowakischen Republik
  • Spanienimage Spanien: Verfassung des Königreichs Spanien
  • Ungarnimage Ungarn: Grundgesetz Ungarns

Weitere Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen

Afrika

  • Agyptenimage Ägypten: Verfassung der Republik Ägypten
  • Athiopienimage Äthiopien: Verfassung der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien
  • Gambiaimage Gambia: Verfassung Gambias
  • Ghanaimage Ghana: Verfassung Ghanas
  • Marokkoimage Marokko: Verfassung von Marokko
  • Namibiaimage Namibia: Verfassung Namibias
  • Senegalimage Senegal: Verfassung Senegals
  • Sierra Leoneimage Sierra Leone: Verfassung Sierra Leones
  • Tunesienimage Tunesien: Verfassung der Republik Tunesien

Asien

  • Aserbaidschanimage Aserbaidschan: Verfassung der Republik Aserbaidschan
  • China Volksrepublikimage Volksrepublik China: Verfassung der Volksrepublik China
  • Indienimage Indien: Verfassung Indiens
  • Irakimage Irak: Irakische Verfassung
  • Japanimage Japan: Japanische Verfassung
  • Kasachstanimage Kasachstan: Kasachische Verfassung
  • Mongoleiimage Mongolei: Verfassung der Mongolei
  • Nepalimage Nepal: Verfassung Nepals
  • Korea Nordimage Nordkorea: Verfassung Nordkoreas
  • Osttimorimage Osttimor: Verfassung Osttimors
  • Philippinenimage Philippinen: Verfassung der Philippinen
  • Russlandimage Russland: Verfassung der Russischen Föderation
  • Syrienimage Syrien: Verfassung Syriens
  • Thailandimage Thailand: Verfassung Thailands
  • Turkeiimage Türkei: Verfassung der Republik Türkei
  • Vereinigte Arabische Emirateimage Vereinigte Arabische Emirate: Verfassung der Vereinigten Arabischen Emirate

Europa

  • Albanienimage Albanien: Verfassung Albaniens
  • Belarusimage Belarus: Verfassung der Republik Belarus
  • San Marinoimage San Marino: Verfassung von San Marino
  • Ukraineimage Ukraine: Verfassung der Ukraine
  • Vereinigtes Konigreichimage Vereinigtes Königreich: Verfassung von Großbritannien und Nordirland

Nordamerika

  • Kanadaimage Kanada: Verfassung von Kanada
  • Kubaimage Kuba: Kubanische Verfassung
  • Mexikoimage Mexiko: Politische Verfassung der Vereinigten Mexikanischen Staaten
  • Vereinigte Staatenimage Vereinigte Staaten: Verfassung der Vereinigten Staaten

Südamerika

  • Brasilienimage Brasilien: Bundesverfassung Brasiliens
  • Chileimage Chile: Verfassung Chiles
  • Peruimage Peru: Verfassung Perus
  • Venezuelaimage Venezuela: Verfassung Venezuelas

Ozeanien

  • Australienimage Australien: Verfassung von Australien
  • Neuseelandimage Neuseeland: Verfassung von Neuseeland
  • Tongaimage Tonga: Verfassung des Königreichs Tonga

Weitere Staatsverfassungen

  • Arzachimage Arzach: Verfassung der Republik Arzach
  • Kosovoimage Kosovo: Verfassung der Republik Kosovo
  • Somalilandimage Somaliland: Verfassung Somalilands
  • Sudossetienimage Südossetien: Verfassung Südossetiens
  • Taiwanimage Republik China (Taiwan): Verfassung der Republik China
  • Nordzypernimage Türkische Republik Nordzypern: Verfassung der Türkischen Republik Nordzypern
  • Vatikanstadtimage Vatikanstadt: Verfassung der Vatikanstadt

Abhängige Gebiete

  • St. Helena, Ascension und Tristan da Cunhaimage St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha: Verfassung von St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha

Historische Verfassungen

Bayern

  • Bayerische Konstitution von 1808
  • Verfassung des Königreichs Bayern von 1818
  • Bamberger Verfassung von 1919

Baden

  • Badische Verfassung von 1818

Hessen

  • Verfassung des Großherzogtums Hessen von 1820
  • Kurhessische Verfassung von 1831

Preußen

  • Preußische Verfassung

Sachsen

  • Sächsische Verfassung von 1831

Deutscher Bund

  • Deutsche Bundesakte
  • Wiener Schlussakte
  • Verfassung der Paulskirche (Verfassung des deutschen Reichs, 1849)

Deutsches Reich

  • Bismarcksche Reichsverfassung (Verfassung des Deutschen Reichs, 1871)
  • Weimarer Verfassung (Verfassung des Deutschen Reichs, 1919–1949)

DDR

  • Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (1949, neu 1968, revidiert 1974)

Österreich

  • Pillersdorfsche Verfassung
  • Oktroyierte Märzverfassung
  • Februarpatent
  • Silvesterpatent
  • Oktoberdiplom
  • Dezemberverfassung für Cisleithanien vom 21. Dezember 1867; Österreich-Ungarn (1867–1918) hatte keine Verfassung
  • Maiverfassung 1934 des austrofaschistischen Ständestaates; siehe auch: Erste Republik und Austrofaschismus (1918–1938)

Schweiz

  • Struktur des Bundes der Alten Eidgenossenschaft vor 1798
  • Erste Helvetische Verfassung von 1798
  • Verfassung von Malmaison von 1801 (von Napoléon vorgegeben)
  • Zweite Helvetische Verfassung von 1802

Vatikanstaat

  • Grundgesetz des Staates der Vatikanstadt von 2000

Weitere historische Verfassungen

  • Erste Bulgarische Verfassung
  • Erste Französische Republik, Zweite Französische Republik, Dritte Französische Republik, Vierte Französische Republik, Fünfte Französische Republik
  • Verfassung Pylyp Orlyks
  • Verfassung Korsikas von 1755
  • Erste polnische Verfassung (erste moderne Verfassung Europas von 1791, die von einem Parlament verabschiedet wurde), Polen-Litauen
  • Erste Portugiesische Republik
  • Staatsgrundgesetze des Russischen Kaiserreiches
  • Verfassungen der UdSSR
  • Verfassung von Cádiz (1812), Zweite Spanische Republik
  • Osmanische Verfassung, Türkische Verfassung von 1921, Türkische Verfassung von 1924, Türkische Verfassung von 1961

Verfassungsgerichtsbarkeit

Die Verfassungsgerichtsbarkeit beruht auf der Idee der Austragung verfassungsrechtlicher Streitigkeiten vor einem Verfassungsgericht, das zu einer Entscheidung über den Inhalt beziehungsweise die Auslegung der Verfassung berufen ist. Das Konzept der Verfassungsgerichtsbarkeit stammt aus dem angloamerikanischen Rechtsraum. Die moderne Verfassungsgerichtsbarkeit geht vor allem auf den von Hans Kelsen maßgeblich konzipierten österreichischen Verfassungsgerichtshof zurück. Dieser war das erste von der Verfassung selbst dazu ermächtigte gerichtliche Prüfungsorgan zur Sicherung der Verfassungsgarantie. Ein solches Verfassungsgericht besteht jedoch nicht überall:

  • In Deutschland existiert neben den Verfassungsgerichten der einzelnen Bundesländer das Bundesverfassungsgericht. Allerdings stellt dieses Gericht keine Superrevisionsinstanz dar, da die Landesverfassungsgerichte ihre Entscheidungskompetenz aus der jeweiligen Landesverfassung ableiten; insbesondere widerspräche dies auch seinem verfassungsmäßigen Auftrag.
  • Die Schweiz verfügt nur über eine eingeschränkte Verfassungsgerichtsbarkeit, da dem Volk die höchste Souveränität zugebilligt wird. Bundesgesetze sind folglich von den Behörden und Gerichten auch bei Verfassungswidrigkeit anzuwenden. Kantonale Erlasse jeglicher Art sowie Erlasse auf Bundesebene, die nicht Gesetzesrang haben, können hingegen vor dem Bundesgericht angefochten werden.
  • In der iranischen Verfassung zum Beispiel hat der so genannte Wächterrat die Prüfungskompetenz eines Verfassungsgerichts mit letzter Kompetenz in allen Entscheidungen inne. Er trifft seine Entscheidungen gemäß der imamitischen Form der Scharia.

Nichtstaatliche Verfassungen

Dokumente mit Verfassungscharakter kennen viele Weltreligionen; sie sind durchwegs älter als die Verfassungen neuzeitlicher Staaten. Ein Beispiel ist die Kodifizierung des mosaischen Rechts unter Esra um die Mitte des 5. vorchristlichen Jahrhunderts.

Das privatrechtliche Pendant zur staatsrechtlichen Verfassung ist die Satzung.

Unter dem Schlagwort corporate government gehen auch Unternehmen dazu über, sich eine Verfassung zu geben, um vornehmlich eine größere Transparenz gegenüber Eigentümern und Mitarbeitern zu schaffen.

Siehe auch: Unternehmensverfassung

Siehe auch

  • Politikwissenschaft
  • Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit Verfassung beginnt
  • Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel Verfassung enthält

Literatur

Verfassungsgeschichte

  • Ernst Rudolf Huber (Hrsg.): Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte. 5 Bde., Stuttgart/Berlin/Köln 1978–1997.

Verfassungstexte

  • Albert P. Blaustein et al.: Constitutions of the Countries of the World. Oceana, New York 1971, ISBN 0-379-00467-4.

Sekundärliteratur

  • Monica Claes: Constitutional law. In: Jan M. Smits (Hrsg.): Elgar Encyclopedia of Comparative Law. Edward Elgar, Cheltenham/Northampton, M.A. 2006, ISBN 978-1-84542-013-0, S. 187–199. 
  • Peter Häberle: Verfassung als öffentlicher Prozeß. 3. Auflage, Duncker & Humblot, Berlin 1998, ISBN 3-428-08491-8.
  • Peter Häberle: Verfassungslehre als Kulturwissenschaft. 2. Auflage, Duncker & Humblot, Berlin 1998, ISBN 3-428-09202-3.
  • Peter Häberle: Europäische Verfassungslehre. 7. Auflage, Nomos, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-6218-0.
  • Bernd Wieser: Vergleichendes Verfassungsrecht. 2. Auflage, Verlag Österreich, Wien 2020, ISBN 978-3-7046-8479-0.
  • Robert Chr. van Ooyen: Politik und Verfassung. VS Verlag, Wiesbaden 2006.
  • : Modern Legal Systems Cyclopedia. Buffalo, New York 1984–1991, ISBN 0-89941-300-5.
  • Gerhard Robbers (Hrsg.): Encyclopedia of World Constitutions. 3 Bde., Facts on File Publ., New York 2006 (englisch).
  • Mark Tushnet: Comparative Constitutional Law. In: und Reinhard Zimmermann (Hrsg.): Oxford Handbook of Comparative Law. Oxford University Press, Oxford 2008, ISBN 978-0-19-953545-3, S. 1225–1258. 

Zeitschriften

  • Peter Häberle (Hrsg.): Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart. Mohr Siebeck, Tübingen (auch deutsch).
  • Brun-Otto Bryde et al. (Hrsg.): Verfassung und Recht in Übersee. Law and politics in Africa, Asia and Latin America. Nomos, Baden-Baden (auch deutsch).
  • et al. (Hrsg.): International Journal of Constitutional Law. Oxford University Press, ISSN 1474-2659 (englisch).

Weblinks

imageWiktionary: Verfassung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
image
Wikiquote: Verfassung – Zitate
image
Wikisource: Verfassungsdokumente – Quellen und Volltexte
  • Literatur von und über Verfassung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Anmerkungen zum aktuellen Verfassungsbegriff (PDF; 194 kB) – www.publiclaw.at
  • Internationale Verfassungsrechtstexte – Uni Bern (englisch)
  • Institut für Europäisches Verfassungsrecht der Universität Trier, Verfassungen weltweit (deutsch, englisch, französisch)

Einzelnachweise

  1. Michael Anderheiden: Gemeinwohl in Republik und Union (= Jus Publicum, Bd. 152), Mohr Siebeck, Tübingen 2006, S. 594 f.
  2. Vgl. dazu Heinrich Amadeus Wolff, Ungeschriebenes Verfassungsrecht unter dem Grundgesetz (= Jus Publicum, Bd. 44), Mohr Siebeck, Tübingen 2000, S. 359.
  3. Zit. n. Martin Nettesheim: Die konsoziative Föderation von EU und Mitgliedstaaten, Abschn. III Nr. 6, Erstveröffentlichung in: ZEuS, 5. Jahrgang, Heft 4/2002.
  4. Roman Herzog: Europa neu erfinden. Vom Überstaat zur Bürgerdemokratie, Siedler, München 2014, S. 38 f.
  5. So Herbert Schambeck, Der Verfassungsbegriff und seine Entwicklung, in: Festschrift für Hans Kelsen zum 90. Geburtstag, hrsg. von Adolf J. Merkl, René Marcic, Alfred Verdroß, Robert Walter, Wien 1971, S. 211–241, hier S. 225.
  6. Dazu: Republik Österreich, Parlament: Das Bundes-Verfassungsgesetz, Webseite der Parlamentsdirektion über die Bundesverfassung. Abgerufen am 5. Februar 2015.
  7. Verfassungstext (Österreichisches Bundeskanzleramt)
  8. Andreas Kley: Verfassung. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 25. Februar 2013, abgerufen am 9. Januar 2022. (Kapitel Schweizerische Verfassungen)
  9. Zu den schweizerischen Kantonsverfassungen siehe admin.ch.
  10. Vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. April 1953, BVerfGE 2, 336 (339 ff.); BVerfG, Beschluss vom 11. Juli 1967, BVerfGE 22, 145 (176); BVerfG, Beschluss vom 20. Dezember 1979, BVerfGE 53, 30 (53); Erhard Denninger, Judicial Review Revisited: The German Experience, Tulane L. Rev., Bd. 59 (1985), S. 1013 ff., 1025; Markus Kenntner, Vom „Hüter der Verfassung“ zum „Pannenhelfer der Nation“? – Zur Kontrolldichte im Verfahren der Urteilsverfassungsbeschwerde, DÖV 2005, Heft 7, S. 269 ff., 270.
Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4062787-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85031336 | NDL: 00565537

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:38

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Dieser Artikel behandelt den Begriff der Verfassung im Rechtswesen zur korperlich kognitiv seelischen Verfassung siehe Konstitution Als Verfassung auch Konstitution oder Grundgesetz wird das grundlegende Rechtsdokument oder der zentrale Rechtsbestand eines Staates Gliedstaates oder Staatenverbundes bezeichnet Sie regelt den grundlegenden organisatorischen Staatsaufbau die territoriale Gliederung des Staates die Beziehung zu seinen Gliedstaaten und zu anderen Staaten sowie das Verhaltnis zu seinen Normunterworfenen und deren wichtigste Grundrechte und Pflichten Die auf diese Weise konstituierten Staatsgewalten sind an die Verfassung als oberste Norm gebunden und ihre Macht wird durch diese Norm begrenzt Zusatzlich enthalten Verfassungen meist auch Staatsaufgaben und Staatsziel bestimmungen Diese sind haufig in einer Praambel abgefasst Prinzipiell stellt sich bei Verfassungen auch immer die Frage nach ihrer Legitimitat Die verfassunggebende Gewalt geht in demokratischen Staaten vom Staatsvolk aus Da sich von der Verfassung als Grundordnung samtliche Rechtssatze eines Rechtssystems ableiten bildet diese den Abschluss des Stufenbaus der Rechtsordnung Um diese Beendigung des infiniten Rechtsableitungsregresses zu begrunden entwickelte der Rechtspositivismus den Begriff der Grundnorm Verfassungsgesetze unterscheiden sich fur gewohnlich von einfachen Gesetzesbestimmungen in mehreren Punkten Sie geniessen Vorrang gegenuber allen anderen staatlichen Rechtsvorschriften Die Handlungen der staatlichen Organe sind formal und inhaltlich an die Vorgaben der Verfassung gebunden Eine Verfassung ist meist nur unter erschwerten Bedingungen anderbar zur Anderung ist daher meist ein eigener Verfassungsgesetzgeber berufen In vielen freiheitlichen Demokratien wacht eine gesonderte Verfassungsgerichtsbarkeit uber ihre Einhaltung Diese kann im Rahmen einer Normenkontrolle nicht nur Gesetze fur verfassungswidrig erklaren sondern auch gegebenenfalls Verfassungsanderungen als verfassungswidriges Verfassungsrecht fur unwirksam erklaren siehe zudem auch Verfassungsbeschwerde Ihre Uberprufbarkeit durch diese Gerichte ist aber entweder gar nicht oder nur eingeschrankt moglich da die Verfassung selbst das Mass zur Bewertung der Rechtmassigkeit des staatlichen Handelns darstellt Geschichte Hauptartikel Verfassungsgeschichte Werden Verfassungen als Grundlage fur die Legalitat der Staatsmacht gesehen die nicht zwingend republikanisch sein muss kann man den Erlass des Konigs Telipinu der um 1505 vor Christus grundlegend die Thronfolge fur das Reich der Hethiter regelte als Meilenstein bewerten Nicht nur dass auch der Konig sich dem Recht beugen musse wurde normiert sondern auch eine Ratskammer der sogenannte Pankus als Verfassungsorgan manifestiert Im Jahr 594 vor unserer Zeitrechnung begann dann initiiert durch Solon die attische Demokratie die im Jahr 508 v Chr dann durch Kleisthenes insoweit verbessert wurde als dass sie bis zum Jahr 262 v Chr Bestand hatte Diese Verfassung Athens hatte nicht nur als feste Verfassungsorgane die machtige Volksversammlung sowie einen Rat der 500 etabliert sondern enthielt auch weitere Regelungen zur Besetzung der Gerichte und zur Wahrnehmung der exekutiven Gewalt Diese wurde in einem Rotationsverfahren ausgeubt es gab aber auch die Besetzung politischer Amter durch Wahlen sowie in einem grossen Mass die Besetzung durch Losverfahren Im Jahr 293 wurde dann durch Diokletian eine Verfassung fur das Romische Reich erlassen Tetrarchie die eine Viererherrschaft an der Staatsspitze etablierte und Regelungen bezuglich der maximalen Regierungsdauer und der Nachfolge festlegte Die italische Halbinsel blieb dann fur lange Zeit federfuhrend fur die Verfassungsgeschichte und bildete mit der Verfassung der Republik Venedig eine der strukturiertesten Verfassungen fur viele Jahrhunderte aus Doch selbst der unter ganzlich anderen Zielsetzungen stehende Kirchenstaat war eine Wahlmonarchie in der nicht der Vorganger den Nachfolger bestimmte sondern dieser in einem Konklave gewahlt wurde Eine ganzlich andere Entwicklung nahm die Konstituierung im Konigreich England Dort pragte sich fruh das heutige Bild von Verfassungen auf der einen Seite die Einrichtung staatlicher Institutionen mit der spater von Montesquieu normierten Gewaltenteilung und den personlichen verbrieften Freiheitsrechten Grundrechte der Bewohner des Staates die damit von Untertanen in einem langwierigen Prozess zu Burgern wurden Anfangs vor allem nur von und fur die Adligen Barone erkampft reichte der doppelseitige Charakter der Constitutio schliesslich bis zur untersten Ebene der Bevolkerungshierarchie Die Idee einer Konstituierung scheint aber universell zu sein So hat im Jahr 1236 der Herrscher des Malireiches Sundiata Keita eine Verfassung formuliert die die alteste Regelung zu Menschenrechten war Nicht von ungefahr nahm die UNESCO diese Charta daher in die Reprasentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf Ende des 18 Jahrhunderts erfolgten die zwei pragendsten Ereignisse fur die Verfassungswirklichkeit der Neuzeit Die dreizehn englischen Kolonien an der Ostkuste Nordamerikas erklarten 1776 ihre Unabhangigkeit und schufen 1787 eine Verfassung die auf viele westliche Verfassungsentwurfe Einfluss hatte Im Jahr 1792 dann wandelte sich auch unter dem Eindruck der Ereignisse in Amerika eines der machtigsten und altesten Konigreiche der Welt in eine Republik Am 10 August 1792 verlor Ludwig XVI seinen Thron und Frankreich wurde de facto Republik Mit einer daraufhin erfolgten Neuwahl des Parlamentes wurde auch de jure die Republik am 21 September 1792 bestatigt VerfassungsgebungDie sogenannte verfassungsgebende Gewalt umschliesst die Erstellung einer neuen Verfassung und die Anderung der bestehenden Sie geht in demokratischen Staaten vom Volke aus und selbst in heutigen Monarchien ist oft zumindest uberwiegend in Europa der Monarch nicht mehr einziger Souveran In der Realitat der reprasentativen Demokratien ist diese meist an einen Verfassungsgesetzgeber delegiert Die rechtliche Auseinandersetzung mit Verfassungen ist Gegenstand des Verfassungsrechts Erstellung Erste oder vollig neue Verfassungen werden oftmals von Verfassunggebenden Versammlungen ausgearbeitet Anderung Hauptartikel Verfassungsanderung Bei Anderungen der Verfassung durch den nationalen Verfassungsgesetzgeber sind meist bestimmte qualifizierte Mehrheiten vorgeschrieben Meist ist eine Zweidrittelmehrheit des Parlaments und evtl weiterer Verfassungsorgane notig beispielsweise in Deutschland Art 79 Abs 2 GG Osterreich Art 44 Abs 1 und 2 B VG oder Sri Lanka Manche Staaten sehen aber auch verpflichtende Volksabstimmungen fur Teil oder Totalrevisionen der Verfassung vor so zum Beispiel fur Gesamtanderungen der Verfassung Deutschland Art 146 und Osterreich In der Turkei ist eine Volksabstimmung notig wenn im Parlament keine Zweidrittelmehrheit zustande kam sondern nur eine mindestens 60 ige Mehrheit siehe Verfassung der Republik Turkei Verfassungsanderung Grundlegende Veranderungen an der Verfassung werden als Verfassungsreform bezeichnet Siehe auch Verfassungsreform Bundesrepublik Deutschland FormRechtsdogmatisch handelt es sich bei dem was heute ublicherweise unter Verfassung verstanden wird um eine Verfassung im formellen Sinn das heisst eine Verfassung in Gesetzesform Demgegenuber beschreibt der Terminus Verfassung im materiellen Sinn schlicht all jene Rechtsnormen die Aufbau und Tatigkeit des Gemeinwesens regeln unabhangig davon ob sie in Gesetzesform positiviert sind beispielsweise wenn die Altesten eines Stammes einen Beschluss fallen Eine Verfassung im materiellen Sinn besteht somit in jeder wenn auch weniger komplex strukturierten Gesellschaft Eine Verfassung im formlichen Sinn ist hingegen eine zivilisatorische Errungenschaft grundlegende Rechte und Pflichten mit Rechtssicherheit zu bestimmen Verfassungsrecht aus schriftlich gesetztem Recht hat daher grundsatzlich Vorrang gegenuber ungeschriebenem Verfassungsrecht Die meisten Verfassungen bestehen aus einem einzelnen Verfassungsdokument Nur sieben Verfassungen von Staaten der Vereinten Nationen sind kein Einzeldokument Die etwa ist nicht statisch sondern besteht aus einer Reihe historisch gewachsener Gesetzestexte Die weiteren Staatsverfassungen die kein Einzeldokument sind sind diejenigen von Kanada Schweden Neuseeland und San Marino Verfassungspraambeln Ublicherweise wird Verfassungen eine Praambel vorangestellt in welcher eine Erklarung uber die Motive des Verfassungsgesetzgebers abgegeben oder eine hohere Macht uber dem Staat angerufen oder zur Legitimation herangezogen wird Die Praambel des deutschen Grundgesetzes beispielsweise beginnt mit den Worten Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen Dieser Gottesbezug wird teilweise kritisiert Aktuelle VerfassungenIn diesem Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Liste aller Staatsverfassungen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Untersuchung verschiedener aktueller oder historischer Verfassungen bezeichnet man als Verfassungsvergleichung Sie ist ein Unterfall der Rechtsvergleichung Europaische Union Mit dem Vertrag uber eine Verfassung fur Europa sollte die Europaische Union EU erstmals eine eigene Verfassung erhalten Da die zu diesem Zweck angesetzten Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden jedoch scheiterten wurde der Verfassungsvertrag als gescheitert erklart Stattdessen entschied 2007 der Europaische Rat die anvisierten Massnahmen und Veranderungen durch den Vertrag von Lissabon in die bereits bestehenden Vertrage einzubringen Von einer Verwendung des Wortes Verfassung sowie staatstypischer Symbole wie Flagge und Hymne wurde dabei abgesehen Dennoch hat das europaische Primarrecht also vor allem EU Vertrag AEU Vertrag und EU Grundrechtecharta den gleichen rechtlichen Rang wie es der Verfassungsvertrag gehabt hatte ihm wird daher Verfassungsqualitat zuteil Gleichermassen ist man sich weitgehend einig dass aber unter Zugrundelegung eines substantiell angereicherten Verfassungsbegriffs Defizite bestehen Deutschland Verfassungsgeschichte Bereits 1849 hat die Frankfurter Nationalversammlung einen Verfassungsentwurf fur ganz Deutschland vorgelegt Obwohl dieser Entwurf vom preussischen Konig und anderen Fursten nicht angenommen wurde hatte er Einfluss auf die spateren Diskussionen Eine uberregionale deutsche Verfassung wurde erstmals 1867 in Kraft gesetzt namlich die Verfassung fur den Norddeutschen Bund Der Entwurf entstand unter Fuhrung von Otto von Bismarck und wurde von den norddeutschen Einzelstaaten akzeptiert Dann aber beriet der konstituierende Reichstag daruber der eigens zu diesem Zweck gewahlt worden war Die so entstandene Verfassung war also keine oktroyierte allein von Monarchen auferlegte sondern eine vereinbarte Verfassung Mit kleineren Veranderungen wurde daraus 1870 1871 die Verfassung des Deutschen Reiches Die Weimarer Verfassung vom 11 August 1919 loste jene Verfassung ab und etablierte erstmals die Staatsform der Republik fur den deutschen Gesamtstaat Sie erhielt auch wie der Frankfurter Entwurf einen Grundrechtskatalog wahrend die Regelung der Grundrechte zuvor den Einzelstaaten uberlassen worden waren Die Deutschen durften nun neben dem Reichstag auch das Staatsoberhaupt wahlen und uber Volksentscheide die Politik mitbestimmen Die Geschichtswissenschaft ist sich uneinig ob und inwieweit die Verfassung Mitschuld hatte am Untergang der Republik 1933 Offiziell wurde die Weimarer Reichsverfassung nie abgeschafft aber durch die nationalsozialistische Gesetzgebung und Verfassungswirklichkeit ausgehohlt Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand das Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland das mit Ablauf des 23 Mai 1949 in Kraft trat Verfassungsgeber war der Parlamentarische Rat in Bonn in den die westdeutschen Landtage 65 Mitglieder gewahlt hatten Aus der Weimarer Verfassung von 1919 wurden Teile in das Grundgesetz ubernommen Der Entwurf bedurfte der Zustimmung der westlichen Besatzungsmachte Seit 1990 ist das Grundgesetz die Verfassung fur Gesamtdeutschland vgl dazu Gemeinsame Verfassungskommission Da die einzelnen deutschen Lander eigenen Staatscharakter haben und demnach Gliedstaaten sind Kennzeichen Staatsvolk Staatsgewalt und Staatsgebiet hat jedes Bundesland seine eigene individuelle Landes Verfassung Jedoch muss diese Verfassung nach dem Homogenitatsgebot den Grundsatzen des republikanischen demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen Art 28 Abs 1 Satz 1 GG Fundamentale Grundsatze wie Menschenwurde Rechtsstaatlichkeit oder das Foderalismusprinzip betreffende Anderungen des Grundgesetzes selbst werden durch die Ewigkeitsklausel Art 79 Abs 3 GG beschrankt Verfassungen der deutschen Lander Hauptartikel Landesverfassung Deutschland Baden Wurttemberg Baden Wurttemberg Verfassung des Landes Baden Wurttemberg Bayern Bayern Verfassung des Freistaates Bayern Berlin Berlin Verfassung von Berlin Brandenburg Brandenburg Verfassung des Landes Brandenburg Bremen Bremen Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen Hamburg Hamburg Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg Hessen Hessen Verfassung des Landes Hessen Mecklenburg Vorpommern Mecklenburg Vorpommern Verfassung des Landes Mecklenburg Vorpommern Nordrhein Westfalen Nordrhein Westfalen Verfassung fur das Land Nordrhein Westfalen Niedersachsen Niedersachsen Niedersachsische Verfassung Rheinland Pfalz Rheinland Pfalz Verfassung fur Rheinland Pfalz Saarland Saarland Verfassung des Saarlandes Sachsen Sachsen Verfassung des Freistaates Sachsen Sachsen Anhalt Sachsen Anhalt Verfassung des Landes Sachsen Anhalt Schleswig Holstein Schleswig Holstein Verfassung des Landes Schleswig Holstein Thuringen Thuringen Verfassung des Freistaats Thuringen Osterreich Allgemeines Die osterreichische Bundesverfassung stellt keine einheitliche Verfassungsurkunde dar sondern ist vom Gedanken einer formellen Verfassungspluralitat gepragt Die wichtigsten Bundesverfassungsgesetze sind Bundes Verfassungsgesetz B VG Staatsgrundgesetz uber die allgemeinen Rechte der Staatsburger StGG Europaische Menschenrechtskonvention EMRK Verbotsgesetz 1947 und Staatsvertrag von Wien Daneben stehen zahlreiche weitere Gesetze oder Gesetzesteile im Verfassungsrang Verfassungsgesetze im allgemeinen Sinne Verfassungen der osterreichischen Bundeslander Hauptartikel Landesverfassung Osterreich Burgenland Burgenland Karnten Karnten Niederosterreich Niederosterreich Oberosterreich Oberosterreich Salzburg Salzburg Steiermark Steiermark Tirol Tirol Vorarlberg Vorarlberg Vorarlberger Landesverfassung Wien Wien Siehe auch Osterreich und Zweite Republik Osterreich seit 1945 Schweiz Verfassungsgeschichte Hauptartikel Verfassungsgeschichte der Schweiz Das westeuropaisch amerikanische Verfassungsverstandnis verbreitete sich gegen Ende des 18 Jahrhunderts in der Schweiz Die von Frankreich oktroyierte Helvetische Verfassung von 1798 die Peter Ochs in Paris ausgearbeitet hatte war die erste moderne schweizerische Verfassung Sie war der franzosische Direktorialverfassung von 1795 nachgebildet und wies einen Grundrechtskatalog und eine gewaltenteilige Staatsorganisation auf Nach dem Zusammenbruch der Helvetischen Republik erhielten zwar alle 19 Orte neue Kantonsverfassungen auf Bundesebene setzte dagegen eine gewisse Ruckentwicklung ein Die Mediationsakte von 1803 konnte nicht als wirkliche rechtsstaatliche Verfassung aufgefasst werden entsprechendes gilt fur den Bundesvertrag von 1815 der auch nicht als Bundesverfassung sondern als Allianz der Kantone verstanden wurde Das rechtsstaatliche Verfassungsdenken kam in der Regeneration ab 1830 zum Durchbruch in einem knappen Jahr entstanden elf neue Kantonsverfassungen und wurde mit der Bundesverfassung BV 1848 zum rechtlichen Standard Infolge der Homogenitatsklausel des Art 5 BV 1848 1874 war dieser Verfassungsbegriff jetzt auch fur die Kantone rechtsverbindlich 1874 erfolgte die Totalrevision der BV dabei beliess man allerdings viele Bestimmungen der Vorgangerin von 1848 unverandert Die Kantonsverfassungen wurden in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts haufig total revidiert Diese Bestrebungen kamen gegen Ende des Jahrhunderts fast ganz zum Erliegen Erst um die Mitte der 1960er Jahre setzte in den Kantonen eine Welle erfolgreicher Verfassungserneuerung ein bis 2012 wurden 21 Verfassungen revidiert Auch die BV wurde nach einem uber 30 Jahre dauernden Prozess 1999 total revidiert Diese Revision beinhaltete die Aktualisierung und die Nachfuhrung des geschriebenen und ungeschriebenen Verfassungsrechts in einer modernen Sprache und ubersichtlichen Anordnung verzichtete aber auf grossere Neuerungen Verfassungen der Schweizer Kantone Hauptartikel Kantonsverfassung Artikel 51 Abs 1 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft schreibt vor dass sich jeder Kanton eine demokratische Verfassung gibt Diese bedarf der Zustimmung des Volkes und muss revidiert werden konnen wenn die Mehrheit der Stimmberechtigten es verlangt Zu den einzelnen Verfassungen siehe die jeweiligen Kantons Artikel ferner Kantonsregierung und Kantonsparlament Gemeindeverfassungen In der Schweiz ist die Gemeindeautonomie traditionell gross am grossten in den Kantonen der Ostschweiz Die jeweiligen kommunalen Organisationserlasse werden Gemeindeordnung in den Kantonen Schaffhausen und Graubunden Gemeindeverfassung genannt Der Begriff Gemeindeordnung bedeutet damit in der Schweiz etwas anderes als in Deutschland wo er das Landesgesetz bezeichnet in welchem das Gemeindewesen geregelt wird siehe Gemeindeordnungen in Deutschland Liechtenstein Liechtenstein Liechtenstein Verfassung des Furstentums LiechtensteinBelgien Belgien Belgien Verfassung des Konigreichs BelgienLuxemburg Luxemburg Luxemburg Luxemburgische VerfassungNicht deutschsprachige Mitgliedstaaten der Europaischen Union Bulgarien Bulgarien Bulgarische Verfassung Danemark Danemark Grundgesetz Danemarks Estland Estland Estnische Verfassung Finnland Finnland Verfassung Finnlands Frankreich Frankreich Verfassung der Funften Franzosischen Republik Irland Irland Verfassung von Irland Italien Italien Verfassung der Italienischen Republik Lettland Lettland Verfassung Lettlands Litauen Litauen Litauische Verfassung Niederlande Niederlande Verfassung der Niederlande Polen Polen Polnische Verfassung Portugal Portugal Verfassung Portugals Schweden Schweden Verfassung von Schweden Slowakei Slowakei Verfassung der Slowakischen Republik Spanien Spanien Verfassung des Konigreichs Spanien Ungarn Ungarn Grundgesetz Ungarns Weitere Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Afrika Agypten Agypten Verfassung der Republik Agypten Athiopien Athiopien Verfassung der Demokratischen Bundesrepublik Athiopien Gambia Gambia Verfassung Gambias Ghana Ghana Verfassung Ghanas Marokko Marokko Verfassung von Marokko Namibia Namibia Verfassung Namibias Senegal Senegal Verfassung Senegals Sierra Leone Sierra Leone Verfassung Sierra Leones Tunesien Tunesien Verfassung der Republik TunesienAsien Aserbaidschan Aserbaidschan Verfassung der Republik Aserbaidschan China Volksrepublik Volksrepublik China Verfassung der Volksrepublik China Indien Indien Verfassung Indiens Irak Irak Irakische Verfassung Japan Japan Japanische Verfassung Kasachstan Kasachstan Kasachische Verfassung Mongolei Mongolei Verfassung der Mongolei Nepal Nepal Verfassung Nepals Korea Nord Nordkorea Verfassung Nordkoreas Osttimor Osttimor Verfassung Osttimors Philippinen Philippinen Verfassung der Philippinen Russland Russland Verfassung der Russischen Foderation Syrien Syrien Verfassung Syriens Thailand Thailand Verfassung Thailands Turkei Turkei Verfassung der Republik Turkei Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate Verfassung der Vereinigten Arabischen EmirateEuropa Albanien Albanien Verfassung Albaniens Belarus Belarus Verfassung der Republik Belarus San Marino San Marino Verfassung von San Marino Ukraine Ukraine Verfassung der Ukraine Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich Verfassung von Grossbritannien und NordirlandNordamerika Kanada Kanada Verfassung von Kanada Kuba Kuba Kubanische Verfassung Mexiko Mexiko Politische Verfassung der Vereinigten Mexikanischen Staaten Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Verfassung der Vereinigten StaatenSudamerika Brasilien Brasilien Bundesverfassung Brasiliens Chile Chile Verfassung Chiles Peru Peru Verfassung Perus Venezuela Venezuela Verfassung VenezuelasOzeanien Australien Australien Verfassung von Australien Neuseeland Neuseeland Verfassung von Neuseeland Tonga Tonga Verfassung des Konigreichs TongaWeitere Staatsverfassungen Arzach Arzach Verfassung der Republik Arzach Kosovo Kosovo Verfassung der Republik Kosovo Somaliland Somaliland Verfassung Somalilands Sudossetien Sudossetien Verfassung Sudossetiens Taiwan Republik China Taiwan Verfassung der Republik China Nordzypern Turkische Republik Nordzypern Verfassung der Turkischen Republik 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Dezemberverfassung fur Cisleithanien vom 21 Dezember 1867 Osterreich Ungarn 1867 1918 hatte keine Verfassung Maiverfassung 1934 des austrofaschistischen Standestaates siehe auch Erste Republik und Austrofaschismus 1918 1938 Schweiz Struktur des Bundes der Alten Eidgenossenschaft vor 1798 Erste Helvetische Verfassung von 1798 Verfassung von Malmaison von 1801 von Napoleon vorgegeben Zweite Helvetische Verfassung von 1802Vatikanstaat Grundgesetz des Staates der Vatikanstadt von 2000Weitere historische Verfassungen Erste Bulgarische Verfassung Erste Franzosische Republik Zweite Franzosische Republik Dritte Franzosische Republik Vierte Franzosische Republik Funfte Franzosische Republik Verfassung Pylyp Orlyks Verfassung Korsikas von 1755 Erste polnische Verfassung erste moderne Verfassung Europas von 1791 die von einem Parlament verabschiedet wurde Polen Litauen Erste Portugiesische Republik Staatsgrundgesetze des Russischen Kaiserreiches Verfassungen der UdSSR Verfassung von Cadiz 1812 Zweite Spanische Republik Osmanische Verfassung Turkische Verfassung von 1921 Turkische Verfassung von 1924 Turkische Verfassung von 1961VerfassungsgerichtsbarkeitDie Verfassungsgerichtsbarkeit beruht auf der Idee der Austragung verfassungsrechtlicher Streitigkeiten vor einem Verfassungsgericht das zu einer Entscheidung uber den Inhalt beziehungsweise die Auslegung der Verfassung berufen ist Das Konzept der Verfassungsgerichtsbarkeit stammt aus dem angloamerikanischen Rechtsraum Die moderne Verfassungsgerichtsbarkeit geht vor allem auf den von Hans Kelsen massgeblich konzipierten osterreichischen Verfassungsgerichtshof zuruck Dieser war das erste von der Verfassung selbst dazu ermachtigte gerichtliche Prufungsorgan zur Sicherung der Verfassungsgarantie Ein solches Verfassungsgericht besteht jedoch nicht uberall In Deutschland existiert neben den Verfassungsgerichten der einzelnen Bundeslander das Bundesverfassungsgericht Allerdings stellt dieses Gericht keine Superrevisionsinstanz dar da die Landesverfassungsgerichte ihre Entscheidungskompetenz aus der jeweiligen Landesverfassung ableiten insbesondere widersprache dies auch seinem verfassungsmassigen Auftrag Die Schweiz verfugt nur uber eine eingeschrankte Verfassungsgerichtsbarkeit da dem Volk die hochste Souveranitat zugebilligt wird Bundesgesetze sind folglich von den Behorden und Gerichten auch bei Verfassungswidrigkeit anzuwenden Kantonale Erlasse jeglicher Art sowie Erlasse auf Bundesebene die nicht Gesetzesrang haben konnen hingegen vor dem Bundesgericht angefochten werden In der iranischen Verfassung zum Beispiel hat der so genannte Wachterrat die Prufungskompetenz eines Verfassungsgerichts mit letzter Kompetenz in allen Entscheidungen inne Er trifft seine Entscheidungen gemass der imamitischen Form der Scharia Nichtstaatliche VerfassungenDokumente mit Verfassungscharakter kennen viele Weltreligionen sie sind durchwegs alter als die Verfassungen neuzeitlicher Staaten Ein Beispiel ist die Kodifizierung des mosaischen Rechts unter Esra um die Mitte des 5 vorchristlichen Jahrhunderts Das privatrechtliche Pendant zur staatsrechtlichen Verfassung ist die Satzung Unter dem Schlagwort corporate government gehen auch Unternehmen dazu uber sich eine Verfassung zu geben um vornehmlich eine grossere Transparenz gegenuber Eigentumern und Mitarbeitern zu schaffen Siehe auch UnternehmensverfassungSiehe auchPolitikwissenschaftListe aller Wikipedia Artikel deren Titel mit Verfassung beginnt Liste aller Wikipedia Artikel deren Titel Verfassung enthaltLiteraturVerfassungsgeschichte Ernst Rudolf Huber Hrsg Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte 5 Bde Stuttgart Berlin Koln 1978 1997 Verfassungstexte Albert P Blaustein et al Constitutions of the Countries of the World Oceana New York 1971 ISBN 0 379 00467 4 Sekundarliteratur Monica Claes Constitutional law In Jan M Smits Hrsg Elgar Encyclopedia of Comparative Law Edward Elgar Cheltenham Northampton M A 2006 ISBN 978 1 84542 013 0 S 187 199 Peter 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Verfassung und Recht in Ubersee Law and politics in Africa Asia and Latin America Nomos Baden Baden auch deutsch et al Hrsg International Journal of Constitutional Law Oxford University Press ISSN 1474 2659 englisch WeblinksWiktionary Verfassung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Verfassung Zitate Wikisource Verfassungsdokumente Quellen und Volltexte Literatur von und uber Verfassung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anmerkungen zum aktuellen Verfassungsbegriff PDF 194 kB www publiclaw at Internationale Verfassungsrechtstexte Uni Bern englisch Institut fur Europaisches Verfassungsrecht der Universitat Trier Verfassungen weltweit deutsch englisch franzosisch EinzelnachweiseMichael Anderheiden Gemeinwohl in Republik und Union Jus Publicum Bd 152 Mohr Siebeck Tubingen 2006 S 594 f Vgl dazu Heinrich Amadeus Wolff Ungeschriebenes Verfassungsrecht unter dem Grundgesetz Jus Publicum Bd 44 Mohr Siebeck Tubingen 2000 S 359 Zit n Martin Nettesheim Die konsoziative Foderation von EU und Mitgliedstaaten Abschn III Nr 6 Erstveroffentlichung in ZEuS 5 Jahrgang Heft 4 2002 Roman Herzog Europa neu erfinden Vom Uberstaat zur Burgerdemokratie Siedler Munchen 2014 S 38 f So Herbert Schambeck Der Verfassungsbegriff und seine Entwicklung in Festschrift fur Hans Kelsen zum 90 Geburtstag hrsg von Adolf J Merkl Rene Marcic Alfred Verdross Robert Walter Wien 1971 S 211 241 hier S 225 Dazu Republik Osterreich Parlament Das Bundes Verfassungsgesetz Webseite der Parlamentsdirektion uber die Bundesverfassung Abgerufen am 5 Februar 2015 Verfassungstext Osterreichisches Bundeskanzleramt Andreas Kley Verfassung In Historisches Lexikon der Schweiz 25 Februar 2013 abgerufen am 9 Januar 2022 Kapitel Schweizerische Verfassungen Zu den schweizerischen Kantonsverfassungen siehe admin ch Vgl BVerfG Beschluss vom 17 April 1953 BVerfGE 2 336 339 ff BVerfG Beschluss vom 11 Juli 1967 BVerfGE 22 145 176 BVerfG Beschluss vom 20 Dezember 1979 BVerfGE 53 30 53 Erhard Denninger Judicial Review Revisited The German Experience Tulane L Rev Bd 59 1985 S 1013 ff 1025 Markus Kenntner Vom Huter der Verfassung zum Pannenhelfer der Nation Zur Kontrolldichte im Verfahren der Urteilsverfassungsbeschwerde DOV 2005 Heft 7 S 269 ff 270 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4062787 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85031336 NDL 00565537

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