Als althochdeutsche Sprache oder Althochdeutsch abgekürzt Ahd bezeichnet man die älteste schriftlich überlieferte Sprach
Althochdeutsch

Als althochdeutsche Sprache oder Althochdeutsch (abgekürzt Ahd.) bezeichnet man die älteste schriftlich überlieferte Sprachstufe des Deutschen, die etwa zwischen 750 und 1050 gesprochen wurde. Ihr unmittelbarer Vorläufer war das Voralthochdeutsche, das sich vom Althochdeutschen vor allem durch die noch nicht durchgeführte Zweite Lautverschiebung unterscheidet und im 5. bis 7. Jahrhundert gesprochen wurde. Das Voralthochdeutsche wiederum ist die südliche Teilgruppe des Westgermanischen, zu dem auch die Vorläufer des Altsächsischen, Altfriesischen, Altniederländischen und Altenglischen gehören. Wie das Westgermanische insgesamt ist auch das Voralthochdeutsche nur durch wenige Runeninschriften und Eigennamen in lateinischen Texten belegt.
Althochdeutsch | ||
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Gesprochen in | im Ostteil des Frankenreichs, später im Heiligen Römischen Reich, von der sogenannten „Benrather Linie“ im Norden bis zur romanischen, slawischen und anfangs „awarischen“, dann ungarischen Sprachgrenze | |
Sprecher | seit ca. 1050 keine mehr | |
Linguistische Klassifikation |
| |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 | — | |
ISO 639-2 | goh | |
ISO 639-3 | goh |
Das Wort „deutsch“ erscheint zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahre 786 in der mittellateinischen Form theodiscus. In einer Kirchenversammlung in England seien die Beschlüsse „tam latine quam theodisce“ verlesen worden, also „sowohl lateinisch als auch in der Volkssprache“. (Mit dieser Volkssprache war freilich das Altenglische gemeint.) Die althochdeutsche Form des Worts ist erst deutlich später belegt: In der Abschrift eines antiken Sprachlehrbuches in lateinischer Sprache, vermutlich im zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts angefertigt, fand sich der Eintrag eines Mönches, der offenbar das lateinische Wort galeola (Geschirr in Helmform) nicht verstanden hatte. Er muss sich bei einem Mitbruder nach der Bedeutung dieses Wortes erkundigt und die Bedeutung in der Sprache des Volkes hinzugefügt haben. Für seine Notiz verwendete er die althochdeutsche Frühform „diutisce gellit“ („auf Deutsch ‚Schale‘“). Für Sprecher des modernen Hochdeutschen ist diese Sprachstufe nicht mehr oder wenn nur partiell verständlich.
Territoriale Eingrenzung und Gliederung

Legende:
Das Althochdeutsche war keine einheitliche Sprache, sondern eine Gruppe eng verwandter und wechselseitig gut verstehbarer westgermanischer Dialekte, die südlich der sogenannten „Benrather Linie“ (die heute von Düsseldorf-Benrath ungefähr in west-östlicher Richtung verläuft) gesprochen wurden. Diese Dialekte unterscheiden sich von den anderen westgermanischen Sprachen vor allem durch die Durchführung der Zweiten (oder Hochdeutschen) Lautverschiebung. Die Dialekte nördlich der Benrather Linie, das heißt im Bereich der norddeutschen Tiefebene und im Gebiet der heutigen Niederlande, haben diese Lautverschiebung nicht durchgeführt. Diese Dialekte werden zur Unterscheidung vom Althochdeutschen unter der Bezeichnung Altsächsisch (auch: Altniederdeutsch) zusammengefasst. Aus dem Altsächsischen hat sich das Mittel- und Neuniederdeutsche entwickelt. Auch das Altniederfränkische, aus dem später das heutige Niederländisch entstanden ist, hat die zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht, so dass dieser Teil des Fränkischen ebenfalls nicht zum Althochdeutschen gehört.
Dagegen hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Langobardische im Norditalien des 7. bis 8. Jahrhunderts zu den althochdeutschen Dialekten gehört; die wenigen überlieferten oder aus italienischen Lehnwörtern erschließbaren langobardischen Wörter und Eigennamen lassen jedenfalls erkennen, dass auch im Langobardischen die Zweite Lautverschiebung durchgeführt worden ist.
Da das Althochdeutsche eine Gruppe naheverwandter Mundarten war und es im frühen Mittelalter keine einheitliche Schriftsprache gab, lassen sich die überlieferten Textzeugnisse den einzelnen althochdeutschen Sprachen zuweisen, so dass man oft treffender von (Alt-)Südrheinfränkisch, Altbairisch, Altalemannisch usw. spricht. Diese westgermanischen Varietäten mit der Zweiten Lautverschiebung weisen allerdings eine unterschiedliche Nähe zueinander auf, in der die späteren Unterschiede zwischen Ober- und Mitteldeutsch begründet sind. So schreibt etwa Stefan Sonderegger, in Bezug auf die räumlich-sprachgeographische Gliederung sei unter Althochdeutsch zu verstehen:
„Die ältesten Stufen der mittel- und hochfränkischen, d. h. westmitteldeutschen Mundarten einerseits und der alemannisch und bairischen, also oberdeutschen Mundarten andererseits, sowie die in ahd. Zeit erstmals faßbare, aber gleichzeitig schon absterbende Sprachstufe des Langobardischen in Oberitalien. Deutlich geschieden bleibt das Ahd. vom Altsächsischen im anschließenden Norden, während zum Altniederländisch-Altniederfränkischen und Westfränkischen im Nordwesten und Westen ein gestaffelter Übergang festzustellen ist.“
Althochdeutsche Überlieferungen und Schriftlichkeit

Das lateinische Alphabet wurde im Althochdeutschen für die deutsche Sprache übernommen. Hierbei kam es einerseits zu Überschüssen an Graphemen wie ⟨v⟩ und ⟨f⟩ und andererseits zu „ungedeckten“ deutschen Phonemen wie Diphthongen, Affrikaten (wie /pf/, /ts/, /kx/), und Konsonanten wie /x/ ⟨ch⟩ und /ð/ ⟨th⟩, die es im Lateinischen nicht gab. Im Althochdeutschen wurde für das Phonem /f/ auch hauptsächlich das Graphem ⟨f⟩ verwendet, sodass es hier fihu (Vieh), filu (viel), fior (vier), firwizan (verweisen) und folch (Volk) heißt, während im Mittelhochdeutschen überwiegend für dasselbe Phonem das Graphem ⟨v⟩ verwendet wurde – hier heißt es beispielsweise vinsternis (Finsternis), vrouwe (Frau), vriunt (Freund) und vinden (finden). Diese Unsicherheiten, die sich bis heute in Schreibungen wie „Vogel“ oder „Vogt“ auswirken, sind auf die beschriebenen Graphemüberschüsse des Lateinischen zurückzuführen.
Der älteste erhaltene althochdeutsche Text ist der Abrogans, ein lateinisch-althochdeutsches Glossar. Generell besteht die althochdeutsche Überlieferung zu einem großen Teil aus geistlichen Texten (Gebeten, Taufgelöbnissen, Bibelübersetzung); nur vereinzelt finden sich weltliche Dichtungen (Hildebrandslied, Ludwigslied) oder sonstige Sprachzeugnisse (Inschriften, Zaubersprüche). Zum öffentlichen Recht gehören die Würzburger Markbeschreibung oder die Straßburger Eide von 842, die jedoch nur in der Abschrift eines romanischsprachigen Kopisten aus dem 10. und 11. Jahrhundert überliefert sind.
Der sogenannte „Althochdeutsche Tatian“ ist eine Übersetzung der Evangelienharmonie des syrisch-christlichen Apologeten Tatianus (2. Jahrhundert) in das Althochdeutsche. Er ist zweisprachig (lateinisch-deutsch); die einzige erhaltene Handschrift befindet sich heute in St. Gallen. Der Althochdeutsche Tatian ist neben dem Althochdeutschen Isidor die zweite große Übersetzungsleistung aus der Zeit Karls des Großen.
Im Zusammenhang mit der politischen Situation ging im 10. Jahrhundert die Schriftlichkeit im Allgemeinen und die Produktion deutschsprachiger Texte im Besonderen zurück; ein erneutes Einsetzen einer deutschsprachigen Schriftlichkeit und Literatur ist ab etwa 1050 zu beobachten. Da sich die schriftliche Überlieferung des 11. Jahrhunderts in lautlicher Hinsicht deutlich von der älteren Überlieferung unterscheidet, bezeichnet man die Sprache ab etwa 1050 als Mittelhochdeutsch. Als Endpunkt der althochdeutschen Textproduktion wird oft auch der Tod Notkers in St. Gallen 1022 definiert.
Charakteristika der Sprache und Grammatik
Das Althochdeutsche ist eine synthetische Sprache.
Umlaut
Typisch für das Althochdeutsche und wichtig für das Verständnis bestimmter Formen in späteren Sprachstufen des Deutschen (wie die rückumlautenden schwachen Verben) ist der althochdeutsche Primärumlaut. Hierbei bewirken die Laute /i/ und /j/ in der Folgesilbe, dass /a/ zu /e/ umgelautet wird.
Endsilben
Charakteristisch für die althochdeutsche Sprache sind die noch vokalisch volltönenden Endungen (siehe Latein).
althochdeutsch | mittelhochdeutsch | neuhochdeutsch |
---|---|---|
mahhôn | machen | machen |
taga | tage | Tage |
dëmu/dëmo | dëm(e) | dem |
perga | bërge | Berge |
Die Abschwächung der Endsilben im Mittelhochdeutschen ab 1050 gilt als Hauptkriterium zur Abgrenzung der beiden Sprachstufen.
Substantive
Das Substantiv hat vier Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) und Reste eines fünften (Instrumental) sind noch vorhanden. Man unterscheidet zwischen einer starken (vokalischen) und einer schwachen (konsonantischen) Deklination.
Numerus | Kasus | maskulin | feminin | neutral |
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Singular | Nom. | hano | zunga | hërza |
Akk. | hanon, -un | zungūn | hërza | |
Dat. | hanen, -in | zungūn | hërzen, -in | |
Gen. | ||||
Plural | Nom. | hanon, -un | zungūn | hërzun, -on |
Akk. | ||||
Dat. | hanōm, -ōn | zungōm, -ōn | hërzōm, -ōn | |
Gen. | hanōno | zungōno | hërzōno | |
Bedeutung | Hahn | Zunge | Herz |
Weitere Beispiele für maskuline Substantive sind stërno (Stern), namo (Name), forasago (Prophet), für feminine Substantive quëna (Frau), sunna (Sonne) und für neutrale ouga (Auge), ōra (Ohr).
Personalpronomen
Numerus | Person | Genus | Nominativ | Akkusativ | Dativ | Genitiv |
---|---|---|---|---|---|---|
Singular | 1. | ih | mih | mir | mīn | |
2. | dū | dih | dir | dīn | ||
3. | Maskulinum | (h)er | inan, in | imu, imo | (sīn) | |
Femininum | siu; sī, si | sia | iro | ira, iru | ||
Neutrum | iz | imu, imo | es, is | |||
Plural | 1. | wir | unsih | uns | unsēr | |
2. | ir | iuwih | iu | iuwēr | ||
3. | Maskulinum | sie | im, in | iro | ||
Femininum | sio | |||||
Neutrum | siu |
- Die Höflichkeitsform entspricht der 2. Person Plural.
- Neben unser und iuwer findet sich auch unsar und iuwar, und neben iuwar und iuwih findet sich auch iwar und iwih.
- Bei Otfrid findet sich auch der Genitiv Dual der 1. Person: unker (oder uncher, auch als unkar oder unchar angeführt).
Demonstrativpronomen
In der althochdeutschen Periode spricht man allerdings eher noch von dem Demonstrativpronomen, weil sich der bestimmte Artikel als ein grammatisches Phänomen erst im späten Althochdeutsch aus dem Demonstrativpronomen entwickelt hat.
Kasus | Singular | Plural | ||||
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männlich | sächlich | weiblich | männlich | sächlich | weiblich | |
Nominativ | dër | daȥ | diu | dē, dea, dia, die | diu, (dei?) | deo, dio |
Akkusativ | dën | dea, dia (die) | ||||
Dativ | dëmu, -o | dëru, -o | dēm, dēn | |||
Genitiv | dës | dëra, (dëru, -o) | dëru | dëra |
Nominativ und Akkusativ sind im Plural recht willkürlich und von Dialekt zu Dialekt unterschiedlich, sodass eine explizite Trennung, welche dieser Formen ausdrücklich den Akkusativ und welche den Nominativ beschreibt, nicht möglich ist. Zudem kann man anhand dieser Aufstellung bereits einen langsamen Zusammenfall der verschiedenen Formen feststellen. Während es im Nominativ und Akkusativ Plural noch viele recht unregelmäßige Formen gibt, sind Dativ und Genitiv, sowohl im Singular als auch im Plural, relativ regelmäßig.
Verben
Auch bei den Verben wird zwischen einer starken (vokalischen) und einer schwachen Konjugation unterschieden. Die Zahl der schwachen Verben war zu jeder Zeit höher als die der starken Verben, aber die zweite Gruppe war im Althochdeutschen deutlich umfangreicher als heute. Neben diesen beiden Gruppen gibt es die Präteritopräsentien, Verben, welche mit ihrer ursprünglichen Präteritumsform eine Präsensbedeutung aufweisen.
Starke Verben
Bei den starken Verben kommt es im Althochdeutschen zur Veränderung des Vokals im Grundmorphem, welches die lexikalische Bedeutung des Wortes trägt. Die Flexion (Beugung) der Wörter wird durch Flexionsmorpheme (Endungen) gekennzeichnet. Man unterscheidet im Althochdeutschen sieben verschiedene Ablautreihen, wobei die siebte nicht auf einen Ablaut, sondern auf Reduplikation zurückgeht.
Ablautreihe | Infinitiv | Präsens | Präteritum | Prät. Plural | Partizip | |
---|---|---|---|---|---|---|
I. | a | ī + Konsonant (weder h noch w) | ī | ei | i | i |
b | ī + h oder w | ē | ||||
II. | a | io + Konsonant (weder h noch Dental) | iu | ou | u | o |
b | io + h oder Dental | ō | ||||
III. | a | i + Nasal oder Konsonant | i | a | u | u |
b | e + Liquid oder Konsonant | o | ||||
IV. | e + Nasal oder Liquid | i | a | ā | o | |
V. | e + Konsonant | i | a | ā | e | |
VI. | a + Konsonant | a | uo | uo | a | |
VII. | ā, a, ei, ou, uo oder ō | ie | ie | wie Inf. |
Beispiele in rekonstruiertem und vereinheitlichtem Althochdeutsch:
- Ablautreihe I.a
- rītan – rītu – reit – ritun – giritan (nhd. reiten, fahren)
- Ablautreihe I.b
- zīhan – zīhu – zēh – zigun – gizigan (nhd. bezichtigen, zeihen)
- Ablautreihe II.a
- biogan – biugu – boug – bugun – gibogan (nhd. biegen)
- Ablautreihe II.b
- biotan – biutu – bōt – butun – gibotan (nhd. bieten)
- Ablautreihe III.a.
- bintan – bintu – bant – buntun – gibuntan (nhd. binden)
- Ablautreihe III.b.
- werfan – wirfu – warf – wurfun – giworfan (nhd. werfen)
- Ablautreihe IV.
- neman – nimu – nam – nāmun – ginoman (nhd. nehmen)
- Ablautreihe V.
- geban – gibu – gab – gābun – gigeban (nhd. geben)
- Ablautreihe VI.
- faran – faru – fuor – fuorun – gifaran (nhd. fahren)
- Ablautreihe VII.
- rātan – rātu – riet – rietun – girātan (nhd. raten)
Modus | Numerus | Person | Pronomen | Präsens | Präteritum |
---|---|---|---|---|---|
Indikativ | Singular | 1. | ih | wirfu | warf |
2. | dū | wirfis/wirfist | wurfi | ||
3. | er, siu, iz | wirfit | warf | ||
Plural | 1. | wir | werfemēs (werfēn) | wurfum (wurfumēs) | |
2. | ir | werfet | wurfut | ||
3. | sie, siu | werfent | wurfun | ||
Konjunktiv | Singular | 1. | ih | werfe | wurfi |
2. | dū | werfēs/werfēst | wurfīs/wurfīst | ||
3. | er, siu, iz | werfe | wurfi | ||
Plural | 1. | wir | werfēm (werfemēs) | wurfīm (wurfīmēs) | |
2. | ir | werfēt | wurfīt | ||
3. | sie, siu | werfēn | wurfīn | ||
Imperativ | Singular | 2. | wirf | ||
Plural | werfet | ||||
Partizip | werfanti / werfenti | giworfan |
Beispiel: werfan – wirfu – warf – wurfun – giworfan (nhd. werfen) nach der Ablautreihe III. b
Schwache Verben
Die schwachen Verben des Althochdeutschen lassen sich morphologisch und semantisch über ihre Endungen in drei Gruppen einteilen:
Verben mit der Endung -jan- mit kausativer Bedeutung (etwas machen, bewirken) sind für das Verständnis der im Mittelhochdeutschen sehr häufig und auch heute noch teilweise vorhandenen schwachen Verben mit Rückumlaut elementar, da hier das /j/ in der Endung den oben beschriebenen Primärumlaut im Präsens bewirkt.
Modus | Numerus | Person | Pronomen | Präsens | Präteritum |
---|---|---|---|---|---|
Indikativ | Singular | 1. | ih | zellu | zellita |
2. | dū | zellis | zellitos | ||
3. | er, siu, iz | zellit | zellita | ||
Plural | 1. | wir | zellumēs | zellitum | |
2. | ir | zellet | zellitut | ||
3. | sie, siu | zellent | zellitun | ||
Konjunktiv | Singular | 1. | ih | zele | zeliti |
2. | dū | zellēst | zelitīs | ||
3. | er, siu, iz | zele | zeliti | ||
Plural | 1. | wir | zelēm | zelitīm | |
2. | ir | zelēt | zelitīt | ||
3. | sie, siu | zelēn | zelitīn | ||
Imperativ | Singular | 2. | zel | ||
Plural | zellet |
Modus | Numerus | Person | Pronomen | Präsens | Präteritum |
---|---|---|---|---|---|
Indikativ | Singular | 1. | ih | mahhо̄m | mahhо̄ta |
2. | dū | mahhо̄s | mahhо̄tо̄s | ||
3. | er, siu, iz | mahhо̄t | mahhо̄ta | ||
Plural | 1. | wir | mahhо̄mēs | mahhо̄tum | |
2. | ir | mahhо̄t | mahhо̄tut | ||
3. | sie, siu | mahhо̄nt | mahhо̄tun | ||
Konjunktiv | Singular | 1. | ih | mahho | mahhо̄ti |
2. | dū | mahhо̄s | mahhо̄tīs | ||
3. | er, siu, iz | mahho | mahhо̄ti | ||
Plural | 1. | wir | mahhо̄m | mahhо̄tīm | |
2. | ir | mahhо̄t | mahhо̄tīt | ||
3. | sie, siu | mahhо̄n | mahhо̄tīn | ||
Imperativ | Singular | 2. | mahho | ||
Plural | mahhot |
Modus | Numerus | Person | Pronomen | Präsens | Präteritum |
---|---|---|---|---|---|
Indikativ | Singular | 1. | ih | sagēm | sagēta |
2. | dū | sagēs | sagētо̄s | ||
3. | er, siu, iz | sagēt | sagēta | ||
Plural | 1. | wir | sagēmēs | sagētum | |
2. | ir | sagēt | sagētut | ||
3. | sie, siu | sagēnt | sagētun | ||
Konjunktiv | Singular | 1. | ih | sage | sagēti |
2. | dū | sagēs | sagētīs | ||
3. | er, siu, iz | sage | sagēti | ||
Plural | 1. | wir | sagēm | sagētīm | |
2. | ir | sagēt | sagētīt | ||
3. | sie, siu | sagēn | sagētīn | ||
Imperativ | Singular | 2. | sage | ||
Plural | sagēt |
Besondere Verben
Das althochdeutsche Verb sīn ‚sein‘ wird als Verbum substantivum bezeichnet, weil es für sich allein stehen kann und ein Dasein von etwas beschreibt. Es zählt zu den Wurzelverben, welche zwischen Stamm- und Flexionsmorphem keinen Bindevokal aufweisen. Diese Verben werden auch als athematisch (ohne Binde- oder Themavokal) bezeichnet. Das Besondere an sīn ist, dass sein Paradigma suppletiv ist, also aus verschiedenen Verbstämmen gebildet wird (idg. *h₁es- ‚existieren‘, *bʰueh₂- ‚wachsen, gedeihen‘ und *h₂ues- ‚verweilen, wohnen, übernachten‘). Im Konjunktiv Präsens besteht weiterhin das auf *h₁es- zurückgehende sīn (die mit b-anlautenden Indikativformen gehen hingegen auf *bʰeh₂u- zurück), im Präteritum jedoch wird es durch das starke Verb wesan (nhd. war, wäre; vgl. auch nhd. Wesen) ersetzt, welches nach der fünften Ablautreihe gebildet wird.
Numerus | Person | Pronomen | Indikativ | Konjunktiv |
---|---|---|---|---|
Singular | 1. | ih | bim, bin | sī |
2. | dū | bist | sīs, sīst | |
3. | er, siu, ez | ist | sī | |
Plural | 1. | wir | birum, birun | sīn |
2. | ir | birut | sīt | |
3. | sie, sio, siu | sint | sīn |
Tempus
Im Germanischen gab es lediglich zwei Tempora: Das Präteritum für die Vergangenheit und das Präsens für die Nicht-Vergangenheit (Gegenwart, Zukunft). Mit Einsetzen der Verschriftlichung und Übersetzungen aus dem Latein ins Deutsche begann man, deutsche Entsprechungen für die lateinischen Tempora wie Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II im Althochdeutschen zu entwickeln. Zumindest Ansätze für das haben- und sein-Perfekt lassen sich schon im Althochdeutschen ausmachen. Die Entwicklung wurde im Mittelhochdeutschen fortgeführt.
Aussprache
Die Rekonstruktion der Aussprache des Althochdeutschen basiert auf dem Vergleich der überlieferten Texte mit der Aussprache des heutigen Deutschen, deutscher Dialekte und verwandter Sprachen. Daraus ergeben sich die hier aufgeführten Ausspracheregeln. Da die exakte Aussprache nur erschlossen und nicht gemessen werden kann, sind die Ausspracheregeln lediglich als Annäherung an die historische Aussprache zu verstehen. Im Folgenden geben eckige Klammern Phone, Schrägstriche Phoneme, runde Klammern Allophone und spitze Klammern Grapheme wieder.
Vokale
Das Althochdeutsche hatte phonemisch mindestens sechs kurze und fünf lange Vokale. Beide kamen in betonten und unbetonten Silben vor. Darüber hinaus gab es sechs phonemische Diphthonge. Der i-Umlaut wird in der Schrift bis auf den Primärumlaut von /a/ nicht gekennzeichnet, es gilt jedoch als relativ sicher, dass alle Umlaute des Mittelhochdeutschen bereits zu althochdeutscher Zeit existierten. Diese umgelauteten Allophone finden sich bei allen Monophthongen und Diphthongen mit /a/, /e/, /o/ und /u/, wenn in der nachfolgenden Silbe ein /i/ oder /j/ steht.
vorne | zentral | hinten | |||||
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ungerundet | gerundet | ||||||
kurz | lang | kurz | lang | kurz | kurz | lang | |
geschlossen | i ⟨i⟩ | iː ⟨ī⟩ | (y) ⟨u⟩ | (yː) ⟨ū⟩ | u ⟨u⟩ | uː ⟨ū⟩ | |
halbgeschlossen | e ⟨e⟩ | eː ⟨ē⟩ | (ø) ⟨o⟩ | (øː) ⟨ō⟩ | o ⟨o⟩ | oː ⟨ō⟩ | |
mittel | (ə) | ||||||
halboffen | ɛ ⟨e⟩ | ||||||
offen | (æ) ⟨a⟩ | (æː) ⟨ā⟩ | ɑ ⟨a⟩ | ɑː ⟨ā⟩ |
- Vokale sind grundsätzlich kurz zu lesen, es sei denn, sie sind durch einen Überstrich, z. B. ⟨ā⟩, oder Zirkumflex, z. B. ⟨û⟩, als Langvokale gekennzeichnet. Erst im Neuhochdeutschen werden Vokale in offenen Silben lang gesprochen.
- Die Betonung liegt immer auf der Wurzelsilbe, selbst wenn eine der folgenden Silben einen Langvokal enthält.
- Die kurzen geschlossenen und halbgeschlossenen Vokale wurden möglicherweise wie im modernen Deutsch offener artikuliert als ihre langen Gegenstücke, z. B. /i/ als [ɪ]. Dies lässt sich aus schriftlichen Quellen aber nicht sicher feststellen.
- [e] ist der Primärumlaut von voralthochdeutschem /a/ und der Umlaut von vorahd. /e/. Zur Unterscheidung der beiden kurzen e-Laute wird das aus dem Urgermanischen ererbte [ɛ] in modernen Grammatiken oft mit /ë/ bezeichnet, das durch i-Umlaut entstandene [e] teilweise mit /ẹ/.
- [eː] setzt urgermanisches /ai/ vor den Konsonanten /w/, /r/ und /h/ (< voralthochdeutsch /x/) fort. Es hat im Frühalthochdeutschen noch den Lautwert [ɛː].
- [æ] ist der Sekundärumlaut von voralthochdeutschem /a/, [æː] der Umlaut von voralthochdeutschem /aː/. Möglicherweise wurden sie auch etwas höher als vorderes, offenes [a] bzw. [aː] artikuliert. Die Existenz dieser Umlaute ist erst für das Mittelhochdeutsche belegbar, ihre Ursprünge sind jedoch schon im Frühalthochdeutschen anzusetzen.
- [y] und [yː] sind Umlaute von /u/ und /uː/, [ø] und [øː] sind Umlaute von /o/ und /oː/. Möglicherweise wurden die kurzen Vokale auch wie im modernen Deutsch tiefer als [ʏ] bzw. [œ] artikuliert. Die Existenz dieser Umlaute ist erst für das Mittelhochdeutsche belegbar, ihre Ursprünge sind jedoch schon im Frühalthochdeutschen anzusetzen.
- [oː] setzt urgermanisches /au/ vor /d/, /t/, /s/, /ȥ/ (< voralthochdeutsch /t/), /l/, /n/, /r/ und /h/ (< voralthochdeutsch /x/) fort. Es hat im Frühalthochdeutschen noch den Lautwert [ɔː] und wird oft ⟨ao⟩ geschrieben.
- [ɑ] und [ɑː] wurden entweder wie im Urgermanischen hinten gesprochen, oder zentral, also [ä] und [äː] wie im heutigen Deutsch. Vielleicht wurden /a/ und /aː/ auch verschieden artikuliert, z. B. als [ä] und [ɑː]. Langes /aː/ setzt urgermanisches /ǣ/ und /ā/ fort.
- Endsilbenvokale werden am dem 9. Jahrhundert zu [ə] abgeschwächt, welches graphisch mit ⟨e⟩ oder ⟨i⟩ wiedergegeben wird. Vielleicht existierte [ə] auch schon zu frühalthochdeutscher Zeit in einigen Präfixen wie ir- (er-).
Das Althochdeutsche besaß sechs Diphthonge, die auf dem ersten Buchstaben betont werden:
- /ie/ (frühalthochdeutsch /ia/ und /ea/ < urgermanisch /ē/)
- /io/ (frühalthochdeutsch /eo/ < urgermanisch /eu/)
- /iu/ (< urgermanisch /eu/)
- /ei/ (< urgermanisch /ai/)
- /ou/ (< urgermanisch /au/)
- /uo/ (frühalthochdeutsch auch /oa/ und /ua/ < urgermanisch /ō/) Im Altbairischen bleibt das lange ⟨ō⟩ bis ins 9. Jahrhundert erhalten.
Die Lautwerte dieser Diphthonge waren ungefähr [ie̯], [io̯], [iu̯], [ɛɪ̯], [ɔʊ̯] und [uo̯]. Die Diphthonge /ou/ und /uo/ waren auch vom i-Umlaut betroffen, was in den Allophonen [œʏ̯] und [yø̯] resultierte. /ie/ wird im Spätalthochdeutschen zu [iə̯] abgeschwächt, /iu/ über [iy̑] im Spätalthochdeutschen schließlich zu [yː] monophthongiert. Eventuell waren das /o/ und /u/ in /io/ und /iu/ einer ähnlichen Assimilierung an das /i/ ausgesetzt wie das /a/ in älterem /ia/, d. h. sie wurden schon früh nach der Verschiebung von voralthochdeutschem /eu/ zu /io/ bzw. /iu/ [iø̯] und [iy̑] gesprochen.
Konsonanten
bilabial | labio- dental | dental | alveolar | post- alveolar | palatal | velar | uvular | glottal | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | |
Plosive | p ⟨p⟩ | b ⟨b⟩ | t ⟨t⟩ | d ⟨d⟩ | k ⟨c⟩ ⟨k⟩ | ɡ ⟨g⟩ | ||||||||||||
Affrikaten | p͡f ⟨pf⟩ | t͡s̪ ⟨z⟩ | k͡χ ⟨ch⟩ | |||||||||||||||
Nasale | m ⟨m⟩ | n ⟨n⟩ | (ŋ) ⟨n⟩ | |||||||||||||||
Frikative | f ⟨f⟩ | v ⟨u⟩ | θ ⟨th⟩ | ð ⟨dh⟩ | s̪ ⟨z⟩ | s̠ ⟨s⟩ | (z̠) ⟨s⟩ | (ç) ⟨ch⟩ | (ʝ) ⟨i⟩ | (x) ⟨ch⟩ | (ɣ) ⟨g⟩ | χ ⟨ch⟩ | h ⟨h⟩ | |||||
Approximanten | l ⟨l⟩ | j ⟨i⟩ | w ⟨uu⟩ | |||||||||||||||
Vibranten | r ⟨r⟩ |
- Die Konsonantensysteme der althochdeutschen Dialekte weisen große Unterschiede auf, die vor allem darauf zurückzuführen sind, dass sie in unterschiedlichem Maße von der zweite Lautverschiebung betroffen sind. Kein althochdeutscher Dialekt besitzt alle der hier aufgeführten Phoneme.
- Im Althochdeutschen wird zwischen kurzen und langen Konsonanten unterschieden. Die Schreibung mit Doppelkonsonanten deutet nicht wie im modernen Standarddeutsch auf einen vorangehenden Kurzvokal hin, sondern auf eine echte Konsonantengemination, wie sie beispielsweise im Schweizerdeutschen vorkommt. Zu den Doppelkonsonanten gehören ⟨pp⟩, ⟨bb⟩, ⟨tt⟩, ⟨dd⟩, ⟨ck⟩ [kk], ⟨gg⟩, ⟨ff⟩, ⟨ss⟩, ⟨hh⟩ [χχ], ⟨zz⟩, ⟨mm⟩, ⟨nn⟩, ⟨ll⟩ und ⟨rr⟩.
- Die Lautwerte der meisten Konsonantenbuchstaben entsprechen denen des heutigen Deutsch. Da die heute bestehende Auslautverhärtung erst im Mittelhochdeutschen erfolgte, werden /b/, /d/ und /ɡ/ im Gegensatz zum heutigen Deutsch im Auslaut immer stimmhaft gesprochen (die Frikative im Altmittel- und Altrheinfränkischen zeigen allerdings Auslautverhärtung).
- ⟨p⟩ [p] setzt in den fränkischen Dialekten das unverschobene urgermanische /p/ fort. Im Oberdeutschen steht ⟨p⟩ dagegen für ein entstimmtes [b̥], das aus dem voralthochdeutschen /b/ hervorgegangen ist.
- Die Affrikate ⟨pf⟩ [p͡f], auch ⟨ph⟩ geschrieben, entsteht durch die zweite Lautverschiebung und setzt urgermanisches /pp/ und das anlautende /p/ fort. Sie findet sich nur in den oberdeutschen Dialekten, im Altalemannischen teilweise ⟨f⟩ und ⟨ff⟩ geschrieben, wobei vermutlich keine Spirantisierung von [p͡f] vorliegt.
- ⟨f⟩ setzt im Anlaut immer ein urgermanisches /f/ als [f] fort, während es im In- und Auslaut mit dem verschobenen voralthochdeutschen /p/ zusammenfällt. Zudem wird im Altmittelfränkischen auslautendes /v/ mit ⟨f⟩ bezeichnet. Ab dem 9. Jahrhundert wird voralthochdeutsches /f/ intervokalisch und im Anlaut zu ⟨v⟩ [v] lenisiert. Im Altalemannischen steht ⟨f⟩ auch für [p͡f].
- ⟨v⟩ oder ⟨u⟩ [v] setzt im Altmittelfränkischen nach Vokalen urgermanisches /b/ fort, sonst steht ⟨v⟩ intervokalisch und anlautend für lenisiertes urgermanisches /f/. Es darf nicht mit dem Vokal /u/ verwechselt werden, von dem es im Schriftbild meist nicht klar geschieden ist.
- ⟨th⟩ setzt wie das Englische urgermanisches /þ/ fort. Es steht im Frühalthochdeutschen mehrheitlich für den Laut [θ], hat zwischen zwei Vokalen jedoch den Lautwert [ð]. Ab dem 7. Jahrhundert wird /th/ vom Bairischen ausgehend in allen Positionen zunächst zu [ð] lenisiert (in Schriften auch mit ⟨dh⟩ wiedergegeben) und geht schließlich in ⟨d⟩ [d] auf. Im 11. Jahrhundert ist dieser Prozess auch im Norden des althochdeutschen Sprachgebietes abgeschlossen und breitet sich von dort weiter ins Niederländische und Niederdeutsche aus. Der Lautwandel von /th/ zu /d/ wird mitunter noch zur Zweiten Lautverschiebung gezählt. Im Oberdeutschen wird ⟨d⟩ teilweise weiter zu ⟨t⟩ [d̥] entstimmt.
- ⟨t⟩ steht meist für ein zu [t] verschobenes voralthochdeutsches /d/. In den althochdeutschen Dialekten wird nur im Auslaut immer ⟨t⟩ für voralthochdeutsches /d/ gesetzt, in den fränkischen Dialekten bleibt /d/ im An- und Inlaut oft stimmhaft. Im Oberdeutschen steht ⟨t⟩ auch für ein entstimmtes [d̥], das aus urgermanischem /þ/ hervorgeht.
- ⟨d⟩ steht ab Ende des 8. Jahrhunderts für ein zu [d] verschobenes urgermanisches /þ/, sonst bezeichnet es in den fränkischen Dialekten ein unverschobenes urgermanisches /d/.
- ⟨n⟩ steht für ererbtes urgermanisches /n/. Es wird in der Regel als [n] gesprochen, vor /ɡ/ und /k/ jedoch als [ŋ] artikuliert. Dabei ist zu beachten, dass ⟨ng⟩ anders als im heutigen Deutsch immer [ŋɡ] und nicht [ŋ] gesprochen wird. Wahrscheinlich hatte /n/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon [n̥], wenn es aus anlautendem urgermanischen /hn/ hervorging.
- ⟨z⟩ steht zweideutig teils für die Affrikate [t͡s̪] (die auch ⟨tz⟩ oder vor /i/ und /e/ ⟨c⟩ geschrieben wird), teils für den stimmlosen alveolaren Frikativ. Beide sind durch die zweite Lautverschiebung aus tt bzw. t hervorgegangen (wie z. B. ahd. sizzen < voralthochdeutsch *sittjan oder ahd. wazzar < vorahd. *watar). Zur Unterscheidung von Frikativ und Affrikate wird der Frikativ in modernen Grammatiken oft mit /ȥ/ oder /ʒ/ bezeichnet. Der Frikativ ⟨z⟩ wurde mutmaßlich, ähnlich wie das ⟨ß⟩ im heutigen Deutsch, lamino-dental [s̪] gesprochen und blieb immer streng vom althochdeutschen ⟨s⟩ geschieden. Gleiches gilt für den s-Laut in der Affrikate.
- ⟨l⟩ ist wie im modernen Deutsch ein stimmhafter Lateral [l]. Wahrscheinlich hatte /l/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon [l̥], wenn es aus anlautendem urgermanischen /hl/ hervorging.
- ⟨r⟩ setzt urgermanisches /r/ und /z/ fort und wird im Gegensatz zum modernen Standarddeutsch nie uvular oder auslautend vokalisch, sondern immer (post)alveolar gesprochen. Die genaue Aussprache ist jedoch unbekannt, vermutlich variierte sie wie heute je nach Dialekt und Wortstellung. Zumindest anlautend wurde /r/ in allen Dialekten als stimmhafter Vibrant [r] gesprochen, besser bekannt als „gerolltes r“. Daneben werden in- und auslautend Allophone wie ein Tap [ɾ] und ein Approximant [ɹ] vermutet. Wahrscheinlich hatte /r/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon, wenn es aus anlautendem urgermanischen /hr/ hervorging.
- ⟨s⟩ setzt urgermanisches /s/ fort und wurde anders als heute ausgesprochen, nämlich als zwischen [s] und [ʃ] liegender zurückgezogener Sibilant [s̠], wie er im Isländischen oder auch oft im Niederländischen vorkommt. Vermutlich war der Sibilant außerdem apikal. Deswegen wurde ⟨s⟩ auch in der Schreibung von ⟨z⟩ unterschieden. Weniger wahrscheinlich ist eine ähnliche Realisierung von ⟨s⟩ als alveolopalataler Frikativ [ɕ] oder als Retroflex [ʂ]. Zwischen zwei Vokalen wird [s̠] ungefähr ab dem Jahr 750 zu [z̠] lenisiert, was sich aber nicht in der Schrift niederschlägt. Später wird [s̠] auch im Anlaut vor Vokalen zu [z̠] lenisiert. Die Differenzierung zwischen [s̠] und [s̪] bestand noch in mittelhochdeutscher Zeit.
- ⟨sp⟩ und ⟨st⟩ werden auch im Wortanlaut [s̠p] bzw. [s̠t] gesprochen (nicht wie heute [ʃp] und [ʃt]). Auch in dieser Verbindung wurde ⟨s⟩ retrahiert ausgesprochen und auf dieser Grundlage entwickelten sich ⟨sp⟩ und ⟨st⟩ später phonologisch zu [ʃp] bzw. [ʃt] (dies erst im späten Mittelalter, im Übergang vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen; in Südwestdeutschland bereits im 11. Jahrhundert und dort in allen Stellungen).
- ⟨sc⟩ bezeichnet die Lautkombination [s̠k]. Im 11. Jahrhundert wird sie zu [s̠ç] verschoben, was sich in der neuen Graphie ⟨sch⟩ zeigt. Erst im Mittelhochdeutschen wird [s̠ç] schließlich weiter zu [ʃ] verschoben.
- ⟨c⟩ setzt meist urgermanisch /k/ fort. Es wird dann – ebenso wie das häufiger auftretende ⟨k⟩ – als [k] gesprochen. Vor den Vorderzungenvokalen /i/ und /e/ steht ⟨c⟩ mehrheitlich für [t͡s̪]. Ansonsten stehen ⟨c⟩ und ⟨k⟩ im Oberdeutschen für ein entstimmtes [ɡ̊], welches aus voralthochdeutschem /ɡ/ hervorgeht.
- ⟨ch⟩ kann je nach Entstehungszeit der Schrift, Dialekt und Position im Wort unterschiedliche Lautwerte haben. Es steht als [k] vor Vokalen meist für ein aus dem Urgermanischen ererbtes /k/, hinter Vokalen wie im heutigen Deutsch für verschobenes [χ] (< voralthochdeutsch in- und auslautend /k/), oder im Oberdeutschen für die Affrikate [k͡χ], die aus anlautendem urgermanischem /k/ und geminiertem /kk/ hervorgeht. ⟨cch⟩ steht teils für die Affrikate [k͡χ], teils wie ⟨ck⟩ für die Geminate [kk]. Moderne Grammatiken und Wörterbücher schreiben zur Unterscheidung der vielen Laute mit ⟨c⟩ oft /kh/ für die Affrikate, /hh/ für den velaren Frikativ (außer im Auslaut) und /kk/ für die Geminate. [χ] hatte mutmaßlich sowohl als Frikativ als auch in der Affrikate das Allophon [x].
- ⟨qu⟩ setzt urgermanisches /kʷ/ fort und wird mit Lippenrundung wie im Italienischen [kw] bzw. [ku̯] gesprochen (z. B. in acqua Wasser oder quando wann), nicht wie im heutigen Deutsch [kv].
- ⟨g⟩ setzt meist urgermanisches /ɡ/ als [ɡ] fort. Im Altmittelfränkischen wird es wie noch im Urgermanischen als [ɣ] artikuliert, so teilweise auch im Altrheinfränkischen. Im Auslaut ist [ɣ] wie im Altniederländischen zu [x] verhärtet worden. Anlautendes [ɣ] wird in althochdeutscher Zeit zu [ʝ] palatalisiert.
- ⟨h⟩ wird im Anlaut als [h] gesprochen und setzt dort urgermanisches /χ/ (auch als /h/ beschrieben) fort, im Inlaut steht es entweder für [h] aus dem Urgermanischen /χ/ oder für [χ] aus voralthochdeutschem /k/. Im Auslaut steht es immer für [χ]. Ab spätalthochdeutscher Zeit wird [χ] nach /i/, /e/ und den Umlauten zum Allophon [ç] palatalisiert.
- ⟨i⟩ (das heute oft als ⟨j⟩ transkribiert wird), ist aus dem urgermanischen /j/ ererbt und wird vor außer vor /i/, /e/ und /r/ als Halbvokal [j] ausgesprochen. Vor /i/, /e/ und /r/ steht stattdessen das Allophon [ʝ]. ⟨i⟩ findet sich meist im Anlaut und darf nicht mit dem Vokal /i/ und den Diphthongen verwechselt werden, von denen es graphisch meist nicht geschieden ist. Wenn er vor Hinterzungenvokalen steht, kann der Halbvokal auch ⟨e⟩ geschrieben werden.
- ⟨uu⟩ (das heute oft als ⟨w⟩ transkribiert wird) setzt den gleichen urgermanischen Laut fort und wird wie der englische Halbvokal [w] bzw. [u̯] (water) gesprochen. Wahrscheinlich hatte /w/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon [ʍ], wenn es aus anlautendem urgermanischen /hw/ hervorging.
Siehe auch
- Althochdeutsche Literatur
- Althochdeutsches Wörterbuch
- Deutsche Sprachgeschichte
- Lorscher Bienensegen
Literatur
- Rolf Bergmann u. a. (Hrsg.): Althochdeutsch.
- Grammatik. Glossen. Texte. Winter, Heidelberg 1987, ISBN 3-533-03877-7.
- Wörter und Namen. Forschungsgeschichte. Winter, Heidelberg 1987, ISBN 3-533-03940-4.
- Rolf Bergmann, Peter Pauly, Claudine Moulin: Alt- und Mittelhochdeutsch. Arbeitsbuch zur Grammatik der älteren deutschen Sprachstufen und zur deutschen Sprachgeschichte. 7. Auflage, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-20836-6; 8. Aufl., Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8252-3534-5.
- Wilhelm Braune: Althochdeutsche Grammatik. Halle/Saale 1886; 3. Auflage ebenda 1925 (Auflage letzter Hand; Fortführung unter Karl Helm, Walther Mitzka, Hans Eggers und Ingo Reiffenstein) (= Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A, 5.1). Viele später von anderen fortgeführte Auflagen. Die neueste: 17. Auflage, bearbeitet von Frank Heidermanns, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-120327-0.
- Euler, Wolfram: Das Westgermanische – von der Herausbildung im 3. bis zur Aufgliederung im 7. Jahrhundert – Analyse und Rekonstruktion. 268 S., Verlag Inspiration Unlimited, 2. Auflage, Berlin 2022, ISBN 978-3-945127-41-4 (1. Auflage 2013).
- Eberhard Gottlieb Graff: Althochdeutscher Sprachschatz oder Wörterbuch der althochdeutschen Sprache. I–VI. Berlin 1834–1842, Neudruck Hildesheim 1963.
- Axel Lindqvist: Studien über Wortbildung und Wortwahl im Althochdeutschen mit besonderer Rücksicht auf die nominia actionis. In: [Paul und Braunes] Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. Band 60, 1936, S. 1–132.
- Rosemarie Lühr: Die Anfänge des Althochdeutschen. In: NOWELE. 66, 1 (2013), S. 101–125. (dwee.eu [PDF; 422 kB; Volltext])
- Hans Ferdinand Massmann: Vollständiger alphabetischer Index zu dem althochdeutschen Sprachschatze von E. G. Graff. Berlin 1846, Neudruck Hildesheim 1963.
- Eckhard Meineke, Judith Schwerdt: Einführung in das Althochdeutsche (= UTB. 2167). Schöningh, Paderborn u. a. 2001, ISBN 3-8252-2167-9.
- Andreas Nievergelt: Althochdeutsch in Runenschrift. Geheimschriftliche volkssprachige Griffelglossen. 2. Auflage, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-7776-2640-6.
- Donald Ringe, Ann Taylor: The Development of Old English. A Linguistic History of English. Band 2: The development of Old English. Oxford 2014, ISBN 978-0-19-920784-8. [Das Buch analysiert die Entwicklung vom Urgermanischen zum Westgermanischen und damit auch die Vorgeschichte des Althochdeutschen.]
- Horst Dieter Schlosser: Althochdeutsche Literatur. 2. Auflage, Berlin 2004.
- Hans Ulrich Schmid: Althochdeutsche Grammatik II. Grundzüge einer deskriptiven Syntax (= Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A, 5.2). Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-078229-5.
- : Althochdeutsche Grammatik II. Syntax (= Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A, 5.2). Niemeyer, Tübingen 2004, ISBN 3-484-10862-2.
- Rudolf Schützeichel: Althochdeutsches Wörterbuch. 7. Auflage, De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-026871-3.
- Rudolf Schützeichel (Hrsg.): Althochdeutscher und Altsächsischer Glossenwortschatz. Bearbeitet unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler des In- wie Auslandes und im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. 12 Bände, Tübingen 2004.
- Stefan Sonderegger: Althochdeutsche Sprache und Literatur. Eine Einführung in das älteste Deutsch. Darstellung und Grammatik. Walter de Gruyter, Berlin [u. a.] 1987, ISBN 3-11-004559-1.
- : Althochdeutsches Wörterbuch. Analyse der Wortfamilienstrukturen des Althochdeutschen, zugleich Grundlegung einer zukünftigen Strukturgeschichte des deutschen Wortschatze, I.1–II. Berlin/New York 1992–1993, ISBN 3-11-012462-9.
- Taylor Starck, John C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (einschließlich des von Taylor Starck begonnenen Glossenindexes) (= Germanische Bibliothek, 2. Reihe: Wörterbücher). Heidelberg (1972–)1990.
- Elias Steinmeyer, Eduard Sievers: Die althochdeutschen Glossen. I–V, Berlin 1879–1922; Neudruck Dublin und Zürich 1969.
- Stiles, Patrick V. (2013). The Pan-West Germanic Isoglosses and the Subrelationships of West Germanic to Other Branches. In Unity and Diversity in West Germanic, I. Special issue of NOWELE 66:1 (2013), Nielsen, Hans Frede and Patrick V. Stiles (eds.), 5 ff.
Weblinks
- Literatur von und über Althochdeutsche Sprache im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Althochdeutsches Wörterbuch Onlineausgabe Wissenschaftliches Belegzitatwörterbuch zum gesamten erhalten althochdeutschen Wortgut an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
- Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen (EWA). Abgerufen am 17. November 2021.
- Online-Wörterbuch, Wikiling: Althochdeutsch (und andere alte Sprachen)
- Althochdeutsches Wörterbuch
- Althochdeutsch in der World Loanword Database
- Althochdeutsch in der International Dictionary Series. In: mpg.de. Archiviert vom 8. April 2014; abgerufen am 17. März 2016. (nicht mehr online verfügbar) am
- Rainer Leng (2015): Die Weihnachtsgeschichte nach Otfrid von Weißenburg um 870 in althochdeutscher Sprache
- Cefin Beorn (2021): Old High German: Learning Old Germanic Languages - YouTube: 100 Videos
Einzelnachweise
- Lars Löber: Deutsche Sprache. In: brockhaus.de. Verlag F. A. Brockhaus/wissenmedia in der inmediaONE [Herausgebendes Organ], März 2013, abgerufen am 5. November 2023 (Gütersloh ; München).
- Jochen A. Bär: Eine kurze Geschichte der deutschen Sprache ( vom 10. Oktober 2018 im Internet Archive).
- Karte in Anlehnung an: Meineke, Eckhard und Schwerdt, Judith, Einführung in das Althochdeutsche, Paderborn/Zürich 2001, S. 209.
- Stefan Sonderegger: Althochdeutsche Sprache und Literatur. S. 4 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Oscar Schade: Altdeutsches Wörterbuch. Halle 1866, S. 664.
- Adalbert Jeitteles: K.A. Hahns althochdeutsche Grammatik nebst einigen Lesestücken und einem Glossar 3. Auflage. Prag 1870, S. 36 f.
- Otfrid von Weißenburg, Evangelienbuch, Buch III, Kapitel 22, Vers 32
- Adalbert Jeitteles: K.A. Hahns althochdeutsche Grammatik nebst einigen Lesestücken und einem Glossar 3. Auflage. Prag 1870, S. 37.
- Ludwig M. Eichinger: Flexion in der Nominalphrase. In: Dependenz und Valenz. 2. Halbband, Hg.: Vilmos Ágel u. a. De Gruyter, Berlin/New York 2006, S. 1059.
- Wilhelm Braune: Althochdeutsche Grammatik I: Phonologie und Morphologie. De Gruyter, 2023, ISBN 978-3-11-121053-7, S. 31–241.
- Rolf Bergmann, Claudine Moulin, Nikolaus Ruge: Alt- und Mittelhochdeutsch. 8. Aufl., Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8252-3534-5, S. 171ff.
- Georg Baesecke: Einführung in das Althochdeutsche Laut- und Flexionslehre. Beck, 1918, S. 14–137.
- Joseph Wright: An Old High German primer, with grammar, notes, and glossary. Clarendon Press, 1906, S. 2–40.
- Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. BoD – Books on Demand, 2015, ISBN 978-3-8252-1526-2, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Fausto Cercignani: The development of the Old High German umlauted vowels and the reflex of New High German /ɛ:/ in Present Standard German. In: Linguistik Online. Band 113, Nr. 1, 9. Februar 2022, ISSN 1615-3014, S. 45–57, doi:10.13092/lo.113.8317 (unibe.ch [abgerufen am 20. März 2025]).
- Jan Henning Schulze: Der i-Umlaut im Althochdeutschen. Theorie, Phonetik und Typologie sowie eine optimalitätstheoretische Analyse. University of Bamberg Press, 2010, ISBN 978-3-923507-59-7 (oapen.org [abgerufen am 20. März 2025]).
- Andrew Kostakis: Gothic <r> and Old High German <r>: Implications from phonological patterning. In: Glossa: a journal of general linguistics. Band 4, Nr. 1, 5. Juli 2019, ISSN 2397-1835, doi:10.5334/gjgl.792 (glossa-journal.org [abgerufen am 20. März 2025]).
- Jeannette Marshall Denton: Reconstructing the articulation of Early Germanic *r. In: Diachronica. Band 20, Nr. 1, 14. August 2003, ISSN 0176-4225, S. 11–43, doi:10.1075/dia.20.1.04den.
- Birgit Alber, Joachim Kokkelmans, Stefan Rabanus: Preconsonantal s-retraction in the Alps: Germanic, Romance, Slavic. In: STUF - Language Typology and Universals. Band 74, Nr. 1, 1. April 2021, ISSN 2196-7148, S. 17–38, doi:10.1515/stuf-2021-1022.
- Joachim Kokkelmans: Middle High German and modern Flemish s‑retraction in /rs/-clusters. In: German and Dutch in Contrast. De Gruyter, 2020, ISBN 978-3-11-066847-6, S. 213–238, doi:10.1515/9783110668476-008.
- Tracy Alan Hall: Velar fronting in German dialects. Language Science Press, 2022, ISBN 978-3-96110-398-0 (langsci-press.org [abgerufen am 20. März 2025]).
- Rolf Bergmann, Claudine Moulin, Nikolaus Ruge: Alt- und Mittelhochdeutsch. 8. Aufl., Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, S. 173.
Autor: www.NiNa.Az
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Als althochdeutsche Sprache oder Althochdeutsch abgekurzt Ahd bezeichnet man die alteste schriftlich uberlieferte Sprachstufe des Deutschen die etwa zwischen 750 und 1050 gesprochen wurde Ihr unmittelbarer Vorlaufer war das Voralthochdeutsche das sich vom Althochdeutschen vor allem durch die noch nicht durchgefuhrte Zweite Lautverschiebung unterscheidet und im 5 bis 7 Jahrhundert gesprochen wurde Das Voralthochdeutsche wiederum ist die sudliche Teilgruppe des Westgermanischen zu dem auch die Vorlaufer des Altsachsischen Altfriesischen Altniederlandischen und Altenglischen gehoren Wie das Westgermanische insgesamt ist auch das Voralthochdeutsche nur durch wenige Runeninschriften und Eigennamen in lateinischen Texten belegt AlthochdeutschGesprochen in im Ostteil des Frankenreichs spater im Heiligen Romischen Reich von der sogenannten Benrather Linie im Norden bis zur romanischen slawischen und anfangs awarischen dann ungarischen SprachgrenzeSprecher seit ca 1050 keine mehrLinguistische Klassifikation Indogermanisch GermanischWestgermanischAlthochdeutsch dd dd SprachcodesISO 639 1 ISO 639 2 gohISO 639 3 goh Das Wort deutsch erscheint zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahre 786 in der mittellateinischen Form theodiscus In einer Kirchenversammlung in England seien die Beschlusse tam latine quam theodisce verlesen worden also sowohl lateinisch als auch in der Volkssprache Mit dieser Volkssprache war freilich das Altenglische gemeint Die althochdeutsche Form des Worts ist erst deutlich spater belegt In der Abschrift eines antiken Sprachlehrbuches in lateinischer Sprache vermutlich im zweiten Viertel des 9 Jahrhunderts angefertigt fand sich der Eintrag eines Monches der offenbar das lateinische Wort galeola Geschirr in Helmform nicht verstanden hatte Er muss sich bei einem Mitbruder nach der Bedeutung dieses Wortes erkundigt und die Bedeutung in der Sprache des Volkes hinzugefugt haben Fur seine Notiz verwendete er die althochdeutsche Fruhform diutisce gellit auf Deutsch Schale Fur Sprecher des modernen Hochdeutschen ist diese Sprachstufe nicht mehr oder wenn nur partiell verstandlich Territoriale Eingrenzung und GliederungDer westgermanische Sprachraum ohne Altenglisch im Fruhmittelalter Legende Altniederlandische VarietatenAlthochdeutsche VarietatenAltfriesische VarietatenAltsachsische Varietaten Markierung des kontinentalwestgermanischen Dialektkontinuums Das Althochdeutsche war keine einheitliche Sprache sondern eine Gruppe eng verwandter und wechselseitig gut verstehbarer westgermanischer Dialekte die sudlich der sogenannten Benrather Linie die heute von Dusseldorf Benrath ungefahr in west ostlicher Richtung verlauft gesprochen wurden Diese Dialekte unterscheiden sich von den anderen westgermanischen Sprachen vor allem durch die Durchfuhrung der Zweiten oder Hochdeutschen Lautverschiebung Die Dialekte nordlich der Benrather Linie das heisst im Bereich der norddeutschen Tiefebene und im Gebiet der heutigen Niederlande haben diese Lautverschiebung nicht durchgefuhrt Diese Dialekte werden zur Unterscheidung vom Althochdeutschen unter der Bezeichnung Altsachsisch auch Altniederdeutsch zusammengefasst Aus dem Altsachsischen hat sich das Mittel und Neuniederdeutsche entwickelt Auch das Altniederfrankische aus dem spater das heutige Niederlandisch entstanden ist hat die zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht so dass dieser Teil des Frankischen ebenfalls nicht zum Althochdeutschen gehort Dagegen hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Langobardische im Norditalien des 7 bis 8 Jahrhunderts zu den althochdeutschen Dialekten gehort die wenigen uberlieferten oder aus italienischen Lehnwortern erschliessbaren langobardischen Worter und Eigennamen lassen jedenfalls erkennen dass auch im Langobardischen die Zweite Lautverschiebung durchgefuhrt worden ist Da das Althochdeutsche eine Gruppe naheverwandter Mundarten war und es im fruhen Mittelalter keine einheitliche Schriftsprache gab lassen sich die uberlieferten Textzeugnisse den einzelnen althochdeutschen Sprachen zuweisen so dass man oft treffender von Alt Sudrheinfrankisch Altbairisch Altalemannisch usw spricht Diese westgermanischen Varietaten mit der Zweiten Lautverschiebung weisen allerdings eine unterschiedliche Nahe zueinander auf in der die spateren Unterschiede zwischen Ober und Mitteldeutsch begrundet sind So schreibt etwa Stefan Sonderegger in Bezug auf die raumlich sprachgeographische Gliederung sei unter Althochdeutsch zu verstehen Die altesten Stufen der mittel und hochfrankischen d h westmitteldeutschen Mundarten einerseits und der alemannisch und bairischen also oberdeutschen Mundarten andererseits sowie die in ahd Zeit erstmals fassbare aber gleichzeitig schon absterbende Sprachstufe des Langobardischen in Oberitalien Deutlich geschieden bleibt das Ahd vom Altsachsischen im anschliessenden Norden wahrend zum Altniederlandisch Altniederfrankischen und Westfrankischen im Nordwesten und Westen ein gestaffelter Ubergang festzustellen ist SondereggerAlthochdeutsche Uberlieferungen und SchriftlichkeitTeil des Hildebrandsliedes verfasst in althochdeutscher Sprache Das lateinische Alphabet wurde im Althochdeutschen fur die deutsche Sprache ubernommen Hierbei kam es einerseits zu Uberschussen an Graphemen wie v und f und andererseits zu ungedeckten deutschen Phonemen wie Diphthongen Affrikaten wie pf ts kx und Konsonanten wie x ch und d th die es im Lateinischen nicht gab Im Althochdeutschen wurde fur das Phonem f auch hauptsachlich das Graphem f verwendet sodass es hier fihu Vieh filu viel fior vier firwizan verweisen und folch Volk heisst wahrend im Mittelhochdeutschen uberwiegend fur dasselbe Phonem das Graphem v verwendet wurde hier heisst es beispielsweise vinsternis Finsternis vrouwe Frau vriunt Freund und vinden finden Diese Unsicherheiten die sich bis heute in Schreibungen wie Vogel oder Vogt auswirken sind auf die beschriebenen Graphemuberschusse des Lateinischen zuruckzufuhren Der alteste erhaltene althochdeutsche Text ist der Abrogans ein lateinisch althochdeutsches Glossar Generell besteht die althochdeutsche Uberlieferung zu einem grossen Teil aus geistlichen Texten Gebeten Taufgelobnissen Bibelubersetzung nur vereinzelt finden sich weltliche Dichtungen Hildebrandslied Ludwigslied oder sonstige Sprachzeugnisse Inschriften Zauberspruche Zum offentlichen Recht gehoren die Wurzburger Markbeschreibung oder die Strassburger Eide von 842 die jedoch nur in der Abschrift eines romanischsprachigen Kopisten aus dem 10 und 11 Jahrhundert uberliefert sind Der sogenannte Althochdeutsche Tatian ist eine Ubersetzung der Evangelienharmonie des syrisch christlichen Apologeten Tatianus 2 Jahrhundert in das Althochdeutsche Er ist zweisprachig lateinisch deutsch die einzige erhaltene Handschrift befindet sich heute in St Gallen Der Althochdeutsche Tatian ist neben dem Althochdeutschen Isidor die zweite grosse Ubersetzungsleistung aus der Zeit Karls des Grossen Im Zusammenhang mit der politischen Situation ging im 10 Jahrhundert die Schriftlichkeit im Allgemeinen und die Produktion deutschsprachiger Texte im Besonderen zuruck ein erneutes Einsetzen einer deutschsprachigen Schriftlichkeit und Literatur ist ab etwa 1050 zu beobachten Da sich die schriftliche Uberlieferung des 11 Jahrhunderts in lautlicher Hinsicht deutlich von der alteren Uberlieferung unterscheidet bezeichnet man die Sprache ab etwa 1050 als Mittelhochdeutsch Als Endpunkt der althochdeutschen Textproduktion wird oft auch der Tod Notkers in St Gallen 1022 definiert Charakteristika der Sprache und GrammatikDas Althochdeutsche ist eine synthetische Sprache Umlaut Typisch fur das Althochdeutsche und wichtig fur das Verstandnis bestimmter Formen in spateren Sprachstufen des Deutschen wie die ruckumlautenden schwachen Verben ist der althochdeutsche Primarumlaut Hierbei bewirken die Laute i und j in der Folgesilbe dass a zu e umgelautet wird Endsilben Charakteristisch fur die althochdeutsche Sprache sind die noch vokalisch volltonenden Endungen siehe Latein Beispiel vokalisch volltonender Endungen althochdeutsch mittelhochdeutsch neuhochdeutschmahhon machen machentaga tage Tagedemu demo dem e demperga berge Berge Die Abschwachung der Endsilben im Mittelhochdeutschen ab 1050 gilt als Hauptkriterium zur Abgrenzung der beiden Sprachstufen Substantive Das Substantiv hat vier Falle Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ und Reste eines funften Instrumental sind noch vorhanden Man unterscheidet zwischen einer starken vokalischen und einer schwachen konsonantischen Deklination Deklination der schwachen Substantive Numerus Kasus maskulin feminin neutralSingular Nom hano zunga herzaAkk hanon un zungun herzaDat hanen in zungun herzen inGen Plural Nom hanon un zungun herzun onAkk Dat hanōm ōn zungōm ōn herzōm ōnGen hanōno zungōno herzōnoBedeutung Hahn Zunge Herz Weitere Beispiele fur maskuline Substantive sind sterno Stern namo Name forasago Prophet fur feminine Substantive quena Frau sunna Sonne und fur neutrale ouga Auge ōra Ohr Personalpronomen Deklination der Personalpronomina im Althochdeutschen Numerus Person Genus Nominativ Akkusativ Dativ GenitivSingular 1 ih mih mir min2 du dih dir din3 Maskulinum h er inan in imu imo sin Femininum siu si si sia iro ira iruNeutrum iz imu imo es isPlural 1 wir unsih uns unser2 ir iuwih iu iuwer3 Maskulinum sie im in iroFemininum sioNeutrum siuDie Hoflichkeitsform entspricht der 2 Person Plural Neben unser und iuwer findet sich auch unsar und iuwar und neben iuwar und iuwih findet sich auch iwar und iwih Bei Otfrid findet sich auch der Genitiv Dual der 1 Person unker oder uncher auch als unkar oder unchar angefuhrt Demonstrativpronomen In der althochdeutschen Periode spricht man allerdings eher noch von dem Demonstrativpronomen weil sich der bestimmte Artikel als ein grammatisches Phanomen erst im spaten Althochdeutsch aus dem Demonstrativpronomen entwickelt hat Bestimmte Artikel im Althochdeutschen Kasus Singular Pluralmannlich sachlich weiblich mannlich sachlich weiblichNominativ der daȥ diu de dea dia die diu dei deo dioAkkusativ den dea dia die Dativ demu o deru o dem denGenitiv des dera deru o deru dera Nominativ und Akkusativ sind im Plural recht willkurlich und von Dialekt zu Dialekt unterschiedlich sodass eine explizite Trennung welche dieser Formen ausdrucklich den Akkusativ und welche den Nominativ beschreibt nicht moglich ist Zudem kann man anhand dieser Aufstellung bereits einen langsamen Zusammenfall der verschiedenen Formen feststellen Wahrend es im Nominativ und Akkusativ Plural noch viele recht unregelmassige Formen gibt sind Dativ und Genitiv sowohl im Singular als auch im Plural relativ regelmassig Verben Auch bei den Verben wird zwischen einer starken vokalischen und einer schwachen Konjugation unterschieden Die Zahl der schwachen Verben war zu jeder Zeit hoher als die der starken Verben aber die zweite Gruppe war im Althochdeutschen deutlich umfangreicher als heute Neben diesen beiden Gruppen gibt es die Prateritoprasentien Verben welche mit ihrer ursprunglichen Prateritums form eine Prasensbedeutung aufweisen Starke Verben Bei den starken Verben kommt es im Althochdeutschen zur Veranderung des Vokals im Grundmorphem welches die lexikalische Bedeutung des Wortes tragt Die Flexion Beugung der Worter wird durch Flexionsmorpheme Endungen gekennzeichnet Man unterscheidet im Althochdeutschen sieben verschiedene Ablautreihen wobei die siebte nicht auf einen Ablaut sondern auf Reduplikation zuruckgeht Ablautreihen starker Verben Ablautreihe Infinitiv Prasens Prateritum Prat Plural PartizipI a i Konsonant weder h noch w i ei i ib i h oder w eII a io Konsonant weder h noch Dental iu ou u ob io h oder Dental ōIII a i Nasal oder Konsonant i a u ub e Liquid oder Konsonant oIV e Nasal oder Liquid i a a oV e Konsonant i a a eVI a Konsonant a uo uo aVII a a ei ou uo oder ō ie ie wie Inf Beispiele in rekonstruiertem und vereinheitlichtem Althochdeutsch Ablautreihe I a ritan ritu reit ritun giritan nhd reiten fahren Ablautreihe I b zihan zihu zeh zigun gizigan nhd bezichtigen zeihen Ablautreihe II a biogan biugu boug bugun gibogan nhd biegen Ablautreihe II b biotan biutu bōt butun gibotan nhd bieten Ablautreihe III a bintan bintu bant buntun gibuntan nhd binden Ablautreihe III b werfan wirfu warf wurfun giworfan nhd werfen Ablautreihe IV neman nimu nam namun ginoman nhd nehmen Ablautreihe V geban gibu gab gabun gigeban nhd geben Ablautreihe VI faran faru fuor fuorun gifaran nhd fahren Ablautreihe VII ratan ratu riet rietun giratan nhd raten Flexionsformen starker Verben am Beispiel werfan Infinitiv Modus Numerus Person Pronomen Prasens PrateritumIndikativ Singular 1 ih wirfu warf2 du wirfis wirfist wurfi3 er siu iz wirfit warfPlural 1 wir werfemes werfen wurfum wurfumes 2 ir werfet wurfut3 sie siu werfent wurfunKonjunktiv Singular 1 ih werfe wurfi2 du werfes werfest wurfis wurfist3 er siu iz werfe wurfiPlural 1 wir werfem werfemes wurfim wurfimes 2 ir werfet wurfit3 sie siu werfen wurfinImperativ Singular 2 wirfPlural werfetPartizip werfanti werfenti giworfan Beispiel werfan wirfu warf wurfun giworfan nhd werfen nach der Ablautreihe III b Schwache Verben Die schwachen Verben des Althochdeutschen lassen sich morphologisch und semantisch uber ihre Endungen in drei Gruppen einteilen Verben mit der Endung jan mit kausativer Bedeutung etwas machen bewirken sind fur das Verstandnis der im Mittelhochdeutschen sehr haufig und auch heute noch teilweise vorhandenen schwachen Verben mit Ruckumlaut elementar da hier das j in der Endung den oben beschriebenen Primarumlaut im Prasens bewirkt Formen schwacher Verben mit der Endung jan mit kausativer Bedeutung und fur denominative Bildungen am Beispiel taljan ahd zellen auf er zu zahlen aus sagen sprechen Modus Numerus Person Pronomen Prasens PrateritumIndikativ Singular 1 ih zellu zellita2 du zellis zellitos3 er siu iz zellit zellitaPlural 1 wir zellumes zellitum2 ir zellet zellitut3 sie siu zellent zellitunKonjunktiv Singular 1 ih zele zeliti2 du zellest zelitis3 er siu iz zele zelitiPlural 1 wir zelem zelitim2 ir zelet zelitit3 sie siu zelen zelitinImperativ Singular 2 zelPlural zelletFormen schwacher Verben mit der Endung ōn mit instrumentaler Bedeutung etwas benutzen am Beispiel mahhōn machen Modus Numerus Person Pronomen Prasens PrateritumIndikativ Singular 1 ih mahho m mahho ta2 du mahho s mahho to s3 er siu iz mahho t mahho taPlural 1 wir mahho mes mahho tum2 ir mahho t mahho tut3 sie siu mahho nt mahho tunKonjunktiv Singular 1 ih mahho mahho ti2 du mahho s mahho tis3 er siu iz mahho mahho tiPlural 1 wir mahho m mahho tim2 ir mahho t mahho tit3 sie siu mahho n mahho tinImperativ Singular 2 mahhoPlural mahhotFormen schwacher Verben mit der Endung en mit durativer Bedeutung vollziehen werden am Beispiel sagen sagen Modus Numerus Person Pronomen Prasens PrateritumIndikativ Singular 1 ih sagem sageta2 du sages sageto s3 er siu iz saget sagetaPlural 1 wir sagemes sagetum2 ir saget sagetut3 sie siu sagent sagetunKonjunktiv Singular 1 ih sage sageti2 du sages sagetis3 er siu iz sage sagetiPlural 1 wir sagem sagetim2 ir saget sagetit3 sie siu sagen sagetinImperativ Singular 2 sagePlural sagetBesondere Verben Das althochdeutsche Verb sin sein wird als Verbum substantivum bezeichnet weil es fur sich allein stehen kann und ein Dasein von etwas beschreibt Es zahlt zu den Wurzelverben welche zwischen Stamm und Flexionsmorphem keinen Bindevokal aufweisen Diese Verben werden auch als athematisch ohne Binde oder Themavokal bezeichnet Das Besondere an sin ist dass sein Paradigma suppletiv ist also aus verschiedenen Verbstammen gebildet wird idg h es existieren bʰueh wachsen gedeihen und h ues verweilen wohnen ubernachten Im Konjunktiv Prasens besteht weiterhin das auf h es zuruckgehende sin die mit b anlautenden Indikativformen gehen hingegen auf bʰeh u zuruck im Prateritum jedoch wird es durch das starke Verb wesan nhd war ware vgl auch nhd Wesen ersetzt welches nach der funften Ablautreihe gebildet wird Prasensformen des verbum substantivum sin sein Numerus Person Pronomen Indikativ KonjunktivSingular 1 ih bim bin si2 du bist sis sist3 er siu ez ist siPlural 1 wir birum birun sin2 ir birut sit3 sie sio siu sint sinTempus Im Germanischen gab es lediglich zwei Tempora Das Prateritum fur die Vergangenheit und das Prasens fur die Nicht Vergangenheit Gegenwart Zukunft Mit Einsetzen der Verschriftlichung und Ubersetzungen aus dem Latein ins Deutsche begann man deutsche Entsprechungen fur die lateinischen Tempora wie Perfekt Plusquamperfekt Futur I und Futur II im Althochdeutschen zu entwickeln Zumindest Ansatze fur das haben und sein Perfekt lassen sich schon im Althochdeutschen ausmachen Die Entwicklung wurde im Mittelhochdeutschen fortgefuhrt Aussprache Die Rekonstruktion der Aussprache des Althochdeutschen basiert auf dem Vergleich der uberlieferten Texte mit der Aussprache des heutigen Deutschen deutscher Dialekte und verwandter Sprachen Daraus ergeben sich die hier aufgefuhrten Ausspracheregeln Da die exakte Aussprache nur erschlossen und nicht gemessen werden kann sind die Ausspracheregeln lediglich als Annaherung an die historische Aussprache zu verstehen Im Folgenden geben eckige Klammern Phone Schragstriche Phoneme runde Klammern Allophone und spitze Klammern Grapheme wieder Vokale Das Althochdeutsche hatte phonemisch mindestens sechs kurze und funf lange Vokale Beide kamen in betonten und unbetonten Silben vor Daruber hinaus gab es sechs phonemische Diphthonge Der i Umlaut wird in der Schrift bis auf den Primarumlaut von a nicht gekennzeichnet es gilt jedoch als relativ sicher dass alle Umlaute des Mittelhochdeutschen bereits zu althochdeutscher Zeit existierten Diese umgelauteten Allophone finden sich bei allen Monophthongen und Diphthongen mit a e o und u wenn in der nachfolgenden Silbe ein i oder j steht vorne zentral hintenungerundet gerundetkurz lang kurz lang kurz kurz langgeschlossen i i iː i y u yː u u u uː u halbgeschlossen e e eː e o o oː ō o o oː ō mittel e halboffen ɛ e offen ae a aeː a ɑ a ɑː a Vokale sind grundsatzlich kurz zu lesen es sei denn sie sind durch einen Uberstrich z B a oder Zirkumflex z B u als Langvokale gekennzeichnet Erst im Neuhochdeutschen werden Vokale in offenen Silben lang gesprochen Die Betonung liegt immer auf der Wurzelsilbe selbst wenn eine der folgenden Silben einen Langvokal enthalt Die kurzen geschlossenen und halbgeschlossenen Vokale wurden moglicherweise wie im modernen Deutsch offener artikuliert als ihre langen Gegenstucke z B i als ɪ Dies lasst sich aus schriftlichen Quellen aber nicht sicher feststellen e ist der Primarumlaut von voralthochdeutschem a und der Umlaut von vorahd e Zur Unterscheidung der beiden kurzen e Laute wird das aus dem Urgermanischen ererbte ɛ in modernen Grammatiken oft mit e bezeichnet das durch i Umlaut entstandene e teilweise mit ẹ eː setzt urgermanisches ai vor den Konsonanten w r und h lt voralthochdeutsch x fort Es hat im Fruhalthochdeutschen noch den Lautwert ɛː ae ist der Sekundarumlaut von voralthochdeutschem a aeː der Umlaut von voralthochdeutschem aː Moglicherweise wurden sie auch etwas hoher als vorderes offenes a bzw aː artikuliert Die Existenz dieser Umlaute ist erst fur das Mittelhochdeutsche belegbar ihre Ursprunge sind jedoch schon im Fruhalthochdeutschen anzusetzen y und yː sind Umlaute von u und uː o und oː sind Umlaute von o und oː Moglicherweise wurden die kurzen Vokale auch wie im modernen Deutsch tiefer als ʏ bzw œ artikuliert Die Existenz dieser Umlaute ist erst fur das Mittelhochdeutsche belegbar ihre Ursprunge sind jedoch schon im Fruhalthochdeutschen anzusetzen oː setzt urgermanisches au vor d t s ȥ lt voralthochdeutsch t l n r und h lt voralthochdeutsch x fort Es hat im Fruhalthochdeutschen noch den Lautwert ɔː und wird oft ao geschrieben ɑ und ɑː wurden entweder wie im Urgermanischen hinten gesprochen oder zentral also a und aː wie im heutigen Deutsch Vielleicht wurden a und aː auch verschieden artikuliert z B als a und ɑː Langes aː setzt urgermanisches ǣ und a fort Endsilbenvokale werden am dem 9 Jahrhundert zu e abgeschwacht welches graphisch mit e oder i wiedergegeben wird Vielleicht existierte e auch schon zu fruhalthochdeutscher Zeit in einigen Prafixen wie ir er Das Althochdeutsche besass sechs Diphthonge die auf dem ersten Buchstaben betont werden ie fruhalthochdeutsch ia und ea lt urgermanisch e io fruhalthochdeutsch eo lt urgermanisch eu iu lt urgermanisch eu ei lt urgermanisch ai ou lt urgermanisch au uo fruhalthochdeutsch auch oa und ua lt urgermanisch ō Im Altbairischen bleibt das lange ō bis ins 9 Jahrhundert erhalten Die Lautwerte dieser Diphthonge waren ungefahr ie io iu ɛɪ ɔʊ und uo Die Diphthonge ou und uo waren auch vom i Umlaut betroffen was in den Allophonen œʏ und yo resultierte ie wird im Spatalthochdeutschen zu ie abgeschwacht iu uber iy im Spatalthochdeutschen schliesslich zu yː monophthongiert Eventuell waren das o und u in io und iu einer ahnlichen Assimilierung an das i ausgesetzt wie das a in alterem ia d h sie wurden schon fruh nach der Verschiebung von voralthochdeutschem eu zu io bzw iu io und iy gesprochen Konsonanten bilabial labio dental dental alveolar post alveolar palatal velar uvular glottalstl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth Plosive p p b b t t d d k c k ɡ g Affrikaten p f pf t s z k x ch Nasale m m n n ŋ n Frikative f f v u 8 th d dh s z s s z s c ch ʝ i x ch ɣ g x ch h h Approximanten l l j i w uu Vibranten r r Die Konsonantensysteme der althochdeutschen Dialekte weisen grosse Unterschiede auf die vor allem darauf zuruckzufuhren sind dass sie in unterschiedlichem Masse von der zweite Lautverschiebung betroffen sind Kein althochdeutscher Dialekt besitzt alle der hier aufgefuhrten Phoneme Im Althochdeutschen wird zwischen kurzen und langen Konsonanten unterschieden Die Schreibung mit Doppelkonsonanten deutet nicht wie im modernen Standarddeutsch auf einen vorangehenden Kurzvokal hin sondern auf eine echte Konsonantengemination wie sie beispielsweise im Schweizerdeutschen vorkommt Zu den Doppelkonsonanten gehoren pp bb tt dd ck kk gg ff ss hh xx zz mm nn ll und rr Die Lautwerte der meisten Konsonantenbuchstaben entsprechen denen des heutigen Deutsch Da die heute bestehende Auslautverhartung erst im Mittelhochdeutschen erfolgte werden b d und ɡ im Gegensatz zum heutigen Deutsch im Auslaut immer stimmhaft gesprochen die Frikative im Altmittel und Altrheinfrankischen zeigen allerdings Auslautverhartung p p setzt in den frankischen Dialekten das unverschobene urgermanische p fort Im Oberdeutschen steht p dagegen fur ein entstimmtes b das aus dem voralthochdeutschen b hervorgegangen ist Die Affrikate pf p f auch ph geschrieben entsteht durch die zweite Lautverschiebung und setzt urgermanisches pp und das anlautende p fort Sie findet sich nur in den oberdeutschen Dialekten im Altalemannischen teilweise f und ff geschrieben wobei vermutlich keine Spirantisierung von p f vorliegt f setzt im Anlaut immer ein urgermanisches f als f fort wahrend es im In und Auslaut mit dem verschobenen voralthochdeutschen p zusammenfallt Zudem wird im Altmittelfrankischen auslautendes v mit f bezeichnet Ab dem 9 Jahrhundert wird voralthochdeutsches f intervokalisch und im Anlaut zu v v lenisiert Im Altalemannischen steht f auch fur p f v oder u v setzt im Altmittelfrankischen nach Vokalen urgermanisches b fort sonst steht v intervokalisch und anlautend fur lenisiertes urgermanisches f Es darf nicht mit dem Vokal u verwechselt werden von dem es im Schriftbild meist nicht klar geschieden ist th setzt wie das Englische urgermanisches th fort Es steht im Fruhalthochdeutschen mehrheitlich fur den Laut 8 hat zwischen zwei Vokalen jedoch den Lautwert d Ab dem 7 Jahrhundert wird th vom Bairischen ausgehend in allen Positionen zunachst zu d lenisiert in Schriften auch mit dh wiedergegeben und geht schliesslich in d d auf Im 11 Jahrhundert ist dieser Prozess auch im Norden des althochdeutschen Sprachgebietes abgeschlossen und breitet sich von dort weiter ins Niederlandische und Niederdeutsche aus Der Lautwandel von th zu d wird mitunter noch zur Zweiten Lautverschiebung gezahlt Im Oberdeutschen wird d teilweise weiter zu t d entstimmt t steht meist fur ein zu t verschobenes voralthochdeutsches d In den althochdeutschen Dialekten wird nur im Auslaut immer t fur voralthochdeutsches d gesetzt in den frankischen Dialekten bleibt d im An und Inlaut oft stimmhaft Im Oberdeutschen steht t auch fur ein entstimmtes d das aus urgermanischem th hervorgeht d steht ab Ende des 8 Jahrhunderts fur ein zu d verschobenes urgermanisches th sonst bezeichnet es in den frankischen Dialekten ein unverschobenes urgermanisches d n steht fur ererbtes urgermanisches n Es wird in der Regel als n gesprochen vor ɡ und k jedoch als ŋ artikuliert Dabei ist zu beachten dass ng anders als im heutigen Deutsch immer ŋɡ und nicht ŋ gesprochen wird Wahrscheinlich hatte n in fruhalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon n wenn es aus anlautendem urgermanischen hn hervorging z steht zweideutig teils fur die Affrikate t s die auch tz oder vor i und e c geschrieben wird teils fur den stimmlosen alveolaren Frikativ Beide sind durch die zweite Lautverschiebung aus tt bzw t hervorgegangen wie z B ahd sizzen lt voralthochdeutsch sittjan oder ahd wazzar lt vorahd watar Zur Unterscheidung von Frikativ und Affrikate wird der Frikativ in modernen Grammatiken oft mit ȥ oder ʒ bezeichnet Der Frikativ z wurde mutmasslich ahnlich wie das ss im heutigen Deutsch lamino dental s gesprochen und blieb immer streng vom althochdeutschen s geschieden Gleiches gilt fur den s Laut in der Affrikate l ist wie im modernen Deutsch ein stimmhafter Lateral l Wahrscheinlich hatte l in fruhalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon l wenn es aus anlautendem urgermanischen hl hervorging r setzt urgermanisches r und z fort und wird im Gegensatz zum modernen Standarddeutsch nie uvular oder auslautend vokalisch sondern immer post alveolar gesprochen Die genaue Aussprache ist jedoch unbekannt vermutlich variierte sie wie heute je nach Dialekt und Wortstellung Zumindest anlautend wurde r in allen Dialekten als stimmhafter Vibrant r gesprochen besser bekannt als gerolltes r Daneben werden in und auslautend Allophone wie ein Tap ɾ und ein Approximant ɹ vermutet Wahrscheinlich hatte r in fruhalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon wenn es aus anlautendem urgermanischen hr hervorging s setzt urgermanisches s fort und wurde anders als heute ausgesprochen namlich als zwischen s und ʃ liegender zuruckgezogener Sibilant s wie er im Islandischen oder auch oft im Niederlandischen vorkommt Vermutlich war der Sibilant ausserdem apikal Deswegen wurde s auch in der Schreibung von z unterschieden Weniger wahrscheinlich ist eine ahnliche Realisierung von s als alveolopalataler Frikativ ɕ oder als Retroflex ʂ Zwischen zwei Vokalen wird s ungefahr ab dem Jahr 750 zu z lenisiert was sich aber nicht in der Schrift niederschlagt Spater wird s auch im Anlaut vor Vokalen zu z lenisiert Die Differenzierung zwischen s und s bestand noch in mittelhochdeutscher Zeit sp und st werden auch im Wortanlaut s p bzw s t gesprochen nicht wie heute ʃp und ʃt Auch in dieser Verbindung wurde s retrahiert ausgesprochen und auf dieser Grundlage entwickelten sich sp und st spater phonologisch zu ʃp bzw ʃt dies erst im spaten Mittelalter im Ubergang vom Mittelhochdeutschen zum Fruhneuhochdeutschen in Sudwestdeutschland bereits im 11 Jahrhundert und dort in allen Stellungen sc bezeichnet die Lautkombination s k Im 11 Jahrhundert wird sie zu s c verschoben was sich in der neuen Graphie sch zeigt Erst im Mittelhochdeutschen wird s c schliesslich weiter zu ʃ verschoben c setzt meist urgermanisch k fort Es wird dann ebenso wie das haufiger auftretende k als k gesprochen Vor den Vorderzungenvokalen i und e steht c mehrheitlich fur t s Ansonsten stehen c und k im Oberdeutschen fur ein entstimmtes ɡ welches aus voralthochdeutschem ɡ hervorgeht ch kann je nach Entstehungszeit der Schrift Dialekt und Position im Wort unterschiedliche Lautwerte haben Es steht als k vor Vokalen meist fur ein aus dem Urgermanischen ererbtes k hinter Vokalen wie im heutigen Deutsch fur verschobenes x lt voralthochdeutsch in und auslautend k oder im Oberdeutschen fur die Affrikate k x die aus anlautendem urgermanischem k und geminiertem kk hervorgeht cch steht teils fur die Affrikate k x teils wie ck fur die Geminate kk Moderne Grammatiken und Worterbucher schreiben zur Unterscheidung der vielen Laute mit c oft kh fur die Affrikate hh fur den velaren Frikativ ausser im Auslaut und kk fur die Geminate x hatte mutmasslich sowohl als Frikativ als auch in der Affrikate das Allophon x qu setzt urgermanisches kʷ fort und wird mit Lippenrundung wie im Italienischen kw bzw ku gesprochen z B in acqua Wasser oder quando wann nicht wie im heutigen Deutsch kv g setzt meist urgermanisches ɡ als ɡ fort Im Altmittelfrankischen wird es wie noch im Urgermanischen als ɣ artikuliert so teilweise auch im Altrheinfrankischen Im Auslaut ist ɣ wie im Altniederlandischen zu x verhartet worden Anlautendes ɣ wird in althochdeutscher Zeit zu ʝ palatalisiert h wird im Anlaut als h gesprochen und setzt dort urgermanisches x auch als h beschrieben fort im Inlaut steht es entweder fur h aus dem Urgermanischen x oder fur x aus voralthochdeutschem k Im Auslaut steht es immer fur x Ab spatalthochdeutscher Zeit wird x nach i e und den Umlauten zum Allophon c palatalisiert i das heute oft als j transkribiert wird ist aus dem urgermanischen j ererbt und wird vor ausser vor i e und r als Halbvokal j ausgesprochen Vor i e und r steht stattdessen das Allophon ʝ i findet sich meist im Anlaut und darf nicht mit dem Vokal i und den Diphthongen verwechselt werden von denen es graphisch meist nicht geschieden ist Wenn er vor Hinterzungenvokalen steht kann der Halbvokal auch e geschrieben werden uu das heute oft als w transkribiert wird setzt den gleichen urgermanischen Laut fort und wird wie der englische Halbvokal w bzw u water gesprochen Wahrscheinlich hatte w in fruhalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon ʍ wenn es aus anlautendem urgermanischen hw hervorging Siehe auchAlthochdeutsche Literatur Althochdeutsches Worterbuch Deutsche Sprachgeschichte Lorscher BienensegenLiteraturRolf Bergmann u a Hrsg Althochdeutsch Grammatik Glossen Texte Winter Heidelberg 1987 ISBN 3 533 03877 7 Worter und Namen Forschungsgeschichte Winter Heidelberg 1987 ISBN 3 533 03940 4 Rolf Bergmann Peter Pauly Claudine Moulin Alt und Mittelhochdeutsch Arbeitsbuch zur Grammatik der alteren deutschen Sprachstufen und zur deutschen Sprachgeschichte 7 Auflage Gottingen 2007 ISBN 978 3 525 20836 6 8 Aufl Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 ISBN 978 3 8252 3534 5 Wilhelm Braune Althochdeutsche Grammatik Halle Saale 1886 3 Auflage ebenda 1925 Auflage letzter Hand Fortfuhrung unter Karl Helm Walther Mitzka Hans Eggers und Ingo Reiffenstein Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A 5 1 Viele spater von anderen fortgefuhrte Auflagen Die neueste 17 Auflage bearbeitet von Frank Heidermanns Berlin Boston 2023 ISBN 978 3 11 120327 0 Euler Wolfram Das Westgermanische von der Herausbildung im 3 bis zur Aufgliederung im 7 Jahrhundert Analyse und Rekonstruktion 268 S Verlag Inspiration Unlimited 2 Auflage Berlin 2022 ISBN 978 3 945127 41 4 1 Auflage 2013 Eberhard Gottlieb Graff Althochdeutscher Sprachschatz oder Worterbuch der althochdeutschen Sprache I VI Berlin 1834 1842 Neudruck Hildesheim 1963 Axel Lindqvist Studien uber Wortbildung und Wortwahl im Althochdeutschen mit besonderer Rucksicht auf die nominia actionis In Paul und Braunes Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Band 60 1936 S 1 132 Rosemarie Luhr Die Anfange des Althochdeutschen In NOWELE 66 1 2013 S 101 125 dwee eu PDF 422 kB Volltext Hans Ferdinand Massmann Vollstandiger alphabetischer Index zu dem 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Tubingen 2004 ISBN 3 484 10862 2 Rudolf Schutzeichel Althochdeutsches Worterbuch 7 Auflage De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 026871 3 Rudolf Schutzeichel Hrsg Althochdeutscher und Altsachsischer Glossenwortschatz Bearbeitet unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler des In wie Auslandes und im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 12 Bande Tubingen 2004 Stefan Sonderegger Althochdeutsche Sprache und Literatur Eine Einfuhrung in das alteste Deutsch Darstellung und Grammatik Walter de Gruyter Berlin u a 1987 ISBN 3 11 004559 1 Althochdeutsches Worterbuch Analyse der Wortfamilienstrukturen des Althochdeutschen zugleich Grundlegung einer zukunftigen Strukturgeschichte des deutschen Wortschatze I 1 II Berlin New York 1992 1993 ISBN 3 11 012462 9 Taylor Starck John C Wells Althochdeutsches Glossenworterbuch einschliesslich des von Taylor Starck begonnenen Glossenindexes Germanische Bibliothek 2 Reihe Worterbucher Heidelberg 1972 1990 Elias Steinmeyer Eduard Sievers 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Schade Altdeutsches Worterbuch Halle 1866 S 664 Adalbert Jeitteles K A Hahns althochdeutsche Grammatik nebst einigen Lesestucken und einem Glossar 3 Auflage Prag 1870 S 36 f Otfrid von Weissenburg Evangelienbuch Buch III Kapitel 22 Vers 32 Adalbert Jeitteles K A Hahns althochdeutsche Grammatik nebst einigen Lesestucken und einem Glossar 3 Auflage Prag 1870 S 37 Ludwig M Eichinger Flexion in der Nominalphrase In Dependenz und Valenz 2 Halbband Hg Vilmos Agel u a De Gruyter Berlin New York 2006 S 1059 Wilhelm Braune Althochdeutsche Grammatik I Phonologie und Morphologie De Gruyter 2023 ISBN 978 3 11 121053 7 S 31 241 Rolf Bergmann Claudine Moulin Nikolaus Ruge Alt und Mittelhochdeutsch 8 Aufl Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 ISBN 978 3 8252 3534 5 S 171ff Georg Baesecke Einfuhrung in das Althochdeutsche Laut und Flexionslehre Beck 1918 S 14 137 Joseph Wright An Old High German primer with grammar notes and glossary Clarendon Press 1906 S 2 40 Wilfried Kurschner Grammatisches 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