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Als Fachvokabular oder Fachwortschatz bezeichnet man die Wörter einer Fachsprache. Die einzelnen Wörter sind folglich Fachwörter. Sie werden auch als termini technici bezeichnet. Fachvokabulare unterscheiden sich oft gravierend vom gemeinsprachlichen Wortschatz. Einzelne Wörter können völlig andere Bedeutungen haben und in den meisten Fällen ist eine sehr große Zahl der Fachwörter nur für die Fachleute verständlich, die die dazugehörigen Begriffe kennen.

Beispiele für den Unterschied zwischen gemeinsprachlichem und fachsprachlichem Wortschatz

In der Alltagssprache versteht man unter dem Wort „Phrase“ so etwas wie eine nichtssagende, stereotype Aussage; in der Linguistik ist „Phrase“ ein Begriff, der aus dem amerikanischen Strukturalismus stammt und eine Konstituente (einen Satzteil) eines Satzes, als Randfall auch den Satz selbst bedeutet.

Etwas Ähnliches lässt sich beim Wort „Satz“ beobachten: Es bedeutet in der Alltagssprache unter anderem: „Sprung“ (einen Satz machen), ein Abschnitt in einem Spiel („erster Satz“ in einem Tennismatch), eine mündliche oder schriftliche Äußerung; in der Linguistik ist ein Satz eine Formulierung, die bestimmten grammatischen Bedingungen genügt. Hier möge ein Hinweis auf das Problem genügen, dass es in der Linguistik je nach theoretischem Standpunkt eine Vielzahl von Definitionen des Begriffs „Satz“ gibt.

Solche Vergleiche zwischen dem Wortschatz der Alltagssprache und dem der Fachsprache/Wissenschaftssprache lassen sich in vielfacher Weise erweitern. Einige derartige Beispiele aus dem Bereich des Computerwortschatzes präsentiert Wichter (1991).

Dokumentation

Fachwortschätze werden in Fachwörterbüchern dokumentiert. Fachwörter bezeichnen in vielen Fällen hochpräzise Begriffe. So definiert Bußmann den Begriff „Wortform“ als „Konkret realisierte grammatische Form eines Wortes im Kontext eines Satzes.“ Ob eine solche Definition im strengen Sinne des Wortes als „hochpräzise“ verstanden wird, mag einmal dahingestellt bleiben; sicher ist sie aber präziser, eindeutiger, als wenn man Sprecher ohne linguistische Kenntnisse nach demselben Ausdruck befragt. Solche Fachwörter, und noch mehr Begriffe wie Morph, Morphem und Allomorph, eignen sich besonders gut für genaues Übersetzen in andere Sprachen. Aus diesem Grund sind viele Fachwörterbücher mehrsprachig angelegt. So führt zum Beispiel Lewandowski zu vielen deutschsprachigen Begriffen die englischen, französischen und russischen Entsprechungen an.

Zum Wortschatz der Fach- und der Gemeinsprache

Die Schätzungen, wie umfangreich der Wortschatz des Deutschen ist, gehen auseinander, stimmen aber insofern überein, dass es sich um viele Millionen Wörter handelt, wenn man einmal alle Fachsprachen und die Gemeinsprache zusammen betrachtet. Als Hinweis auf die Dimension der Gemeinsprache kann man die Wörterbücher des Deutschen betrachten, die maximal über 500000 Stichwörter enthalten. Sie enthalten auch einen Anteil an Fachwortschatz, der eben schon in die Gemeinsprache übernommen wurde.

Einen bezeichnenden Hinweis auf das Verhältnis zwischen fachsprachlichem und gemeinsprachlichem Wortschatz kann man am Beispiel des Computerwortschatzes gewinnen, dessen Entwicklung von 1952 bis 1989 beobachtet und als Beispiel für das Piotrowski-Gesetz berechnet wurde. Bis zu diesem Jahr betrug der Computerwortschatz 26100 Stichwörter; in die Gemeinsprache waren aber nur 218 Wörter übergegangen. Die Zahlenverhältnisse werden inzwischen in der Computersprache und auch in anderen fachlichen Bereichen andere sein; es wird aber deutlich, dass im Bereich der Fachsprachen mit sehr vielen Wörtern zu rechnen ist, die nicht in die Gemeinsprache übernommen sind.

Literatur

  • Helmut Glück (Hrsg.): Metzler-Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3. Artikel: Fachwörterbuch, Fachwortschatz.
  • Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, ISBN 3-484-73002-1. Kapitel 9.1: Berufs- und Fachwortschätze.
  • Alfred Schirmer: Wortschatz der Mathematik. Straßburg 1912 (= Zeitschrift für deutsche Wortforschung. Beiheft zum 14. Band).

Siehe auch

Piotrowski-Gesetz
Wortschatz

Weblinks

imageWiktionary: Fachwortschatz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Siehe entsprechenden Artikel in Glücks Wörterbuch.
  2. Sigurd Wichter: Zur Computerwortschatz-Ausbreitung in die Gemeinsprache. Elemente der vertikalen Sprachgeschichte einer Sache. Peter Lang, Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris 1991. ISBN 3-631-43621-1. Seite 97–103.
  3. Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0. Artikel: „Wortform“.
  4. Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, ISBN 3-494-02050-7.
  5. So: Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 2011, ISBN 978-3-411-05507-4, Angabe auf dem Buchrücken.
  6. Karl-Heinz Best: Zum Computerwortschatz im Deutschen. In: Naukovyj Visnyk Černivec'koho Universitetu. Vypusk 289, 2006, ZDB-ID 2390772-1, Seite 10–24; Bezug Seite 12–14.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:32

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Als Fachvokabular oder Fachwortschatz bezeichnet man die Worter einer Fachsprache Die einzelnen Worter sind folglich Fachworter Sie werden auch als termini technici bezeichnet Fachvokabulare unterscheiden sich oft gravierend vom gemeinsprachlichen Wortschatz Einzelne Worter konnen vollig andere Bedeutungen haben und in den meisten Fallen ist eine sehr grosse Zahl der Fachworter nur fur die Fachleute verstandlich die die dazugehorigen Begriffe kennen Beispiele fur den Unterschied zwischen gemeinsprachlichem und fachsprachlichem WortschatzIn der Alltagssprache versteht man unter dem Wort Phrase so etwas wie eine nichtssagende stereotype Aussage in der Linguistik ist Phrase ein Begriff der aus dem amerikanischen Strukturalismus stammt und eine Konstituente einen Satzteil eines Satzes als Randfall auch den Satz selbst bedeutet Etwas Ahnliches lasst sich beim Wort Satz beobachten Es bedeutet in der Alltagssprache unter anderem Sprung einen Satz machen ein Abschnitt in einem Spiel erster Satz in einem Tennismatch eine mundliche oder schriftliche Ausserung in der Linguistik ist ein Satz eine Formulierung die bestimmten grammatischen Bedingungen genugt Hier moge ein Hinweis auf das Problem genugen dass es in der Linguistik je nach theoretischem Standpunkt eine Vielzahl von Definitionen des Begriffs Satz gibt Solche Vergleiche zwischen dem Wortschatz der Alltagssprache und dem der Fachsprache Wissenschaftssprache lassen sich in vielfacher Weise erweitern Einige derartige Beispiele aus dem Bereich des Computerwortschatzes prasentiert Wichter 1991 DokumentationFachwortschatze werden in Fachworterbuchern dokumentiert Fachworter bezeichnen in vielen Fallen hochprazise Begriffe So definiert Bussmann den Begriff Wortform als Konkret realisierte grammatische Form eines Wortes im Kontext eines Satzes Ob eine solche Definition im strengen Sinne des Wortes als hochprazise verstanden wird mag einmal dahingestellt bleiben sicher ist sie aber praziser eindeutiger als wenn man Sprecher ohne linguistische Kenntnisse nach demselben Ausdruck befragt Solche Fachworter und noch mehr Begriffe wie Morph Morphem und Allomorph eignen sich besonders gut fur genaues Ubersetzen in andere Sprachen Aus diesem Grund sind viele Fachworterbucher mehrsprachig angelegt So fuhrt zum Beispiel Lewandowski zu vielen deutschsprachigen Begriffen die englischen franzosischen und russischen Entsprechungen an Zum Wortschatz der Fach und der GemeinspracheDie Schatzungen wie umfangreich der Wortschatz des Deutschen ist gehen auseinander stimmen aber insofern uberein dass es sich um viele Millionen Worter handelt wenn man einmal alle Fachsprachen und die Gemeinsprache zusammen betrachtet Als Hinweis auf die Dimension der Gemeinsprache kann man die Worterbucher des Deutschen betrachten die maximal uber 500000 Stichworter enthalten Sie enthalten auch einen Anteil an Fachwortschatz der eben schon in die Gemeinsprache ubernommen wurde Einen bezeichnenden Hinweis auf das Verhaltnis zwischen fachsprachlichem und gemeinsprachlichem Wortschatz kann man am Beispiel des Computerwortschatzes gewinnen dessen Entwicklung von 1952 bis 1989 beobachtet und als Beispiel fur das Piotrowski Gesetz berechnet wurde Bis zu diesem Jahr betrug der Computerwortschatz 26100 Stichworter in die Gemeinsprache waren aber nur 218 Worter ubergegangen Die Zahlenverhaltnisse werden inzwischen in der Computersprache und auch in anderen fachlichen Bereichen andere sein es wird aber deutlich dass im Bereich der Fachsprachen mit sehr vielen Wortern zu rechnen ist die nicht in die Gemeinsprache ubernommen sind LiteraturHelmut Gluck Hrsg Metzler Lexikon Sprache 4 aktualisierte und uberarbeitete Auflage J B Metzler Stuttgart Weimar 2010 ISBN 978 3 476 02335 3 Artikel Fachworterbuch Fachwortschatz Thea Schippan Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache Niemeyer Tubingen 1992 ISBN 3 484 73002 1 Kapitel 9 1 Berufs und Fachwortschatze Alfred Schirmer Wortschatz der Mathematik Strassburg 1912 Zeitschrift fur deutsche Wortforschung Beiheft zum 14 Band Siehe auchPiotrowski Gesetz WortschatzWeblinksWiktionary Fachwortschatz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseSiehe entsprechenden Artikel in Glucks Worterbuch Sigurd Wichter Zur Computerwortschatz Ausbreitung in die Gemeinsprache Elemente der vertikalen Sprachgeschichte einer Sache Peter Lang Frankfurt am Main Bern New York Paris 1991 ISBN 3 631 43621 1 Seite 97 103 Hadumod Bussmann Hrsg Lexikon der Sprachwissenschaft 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2002 ISBN 3 520 45203 0 Artikel Wortform Theodor Lewandowski Linguistisches Worterbuch 4 neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Heidelberg 1985 ISBN 3 494 02050 7 So Duden Deutsches Universalworterbuch 7 Auflage Dudenverlag Mannheim 2011 ISBN 978 3 411 05507 4 Angabe auf dem Buchrucken Karl Heinz Best Zum Computerwortschatz im Deutschen In Naukovyj Visnyk Cernivec koho Universitetu Vypusk 289 2006 ZDB ID 2390772 1 Seite 10 24 Bezug Seite 12 14

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