Die Altweltaffen oder Schmalnasenaffen Catarrhini bilden eine Verwandtschaftsgruppe der Primaten In dieser Gruppe werden
Altweltaffen

Die Altweltaffen oder Schmalnasenaffen (Catarrhini) bilden eine Verwandtschaftsgruppe der Primaten. In dieser Gruppe werden alle Affen der Alten Welt (Eurasiens und Afrikas) zusammengefasst. Sie teilen sich in die Geschwänzten Altweltaffen (Cercopithecoidea) und die Menschenartigen (Hominoidea). Zu letzteren gehört auch der Mensch.
Altweltaffen | ||||||||||||
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Drill (Mandrillus leucophaeus) und Westlicher Gorilla (Gorilla gorilla) (Aufnahme aus dem Zoo von Detroit) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Catarrhini | ||||||||||||
Geoffroy Saint-Hilaire, 1812 |
Merkmale
Die Altweltaffen haben eine schmale Nasenscheidewand mit parallel nach vorn oder unten zeigenden Nasenlöchern. Außerdem weisen alle Arten einen langen, knöchernen Gehörgang und außerdem nur noch zwei Prämolaren (vordere Backenzähne) auf; die Gesamtzahl ihrer Zähne beträgt maximal 32 (Neuweltaffen: maximal 36). Die meisten Arten haben Sitzschwielen am Hinterleib und der Daumen ist im Gegensatz zu den Neuweltaffen opponierbar, kann also den anderen Fingern gegenübergestellt werden. Die Schwanzlänge ist variabel, allerdings dient der Schwanz bei den Altweltaffen nicht als Greifschwanz. An den Fingern und Zehen befinden sich flache Nägel.
Altweltaffen sind mittelgroße bis große Primaten und im Durchschnitt größer als Neuweltaffen. Die kleinsten Vertreter sind die Zwergmeerkatzen mit 0,8 bis 1,3 Kilogramm, während männliche Gorillas 200 Kilogramm erreichen können.
Unterschiede zwischen Geschwänzten Altweltaffen und Menschenartigen nach Geissmann:
Geschwänzte Altweltaffen | Menschenartige |
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Verbreitung und Lebensweise
Die Altweltaffen sind mit Ausnahme des Menschen, der eine weltweite Verbreitung erreicht hat, in den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas (aber nicht auf Madagaskar) und Asiens verbreitet. In Asien sind sie vorwiegend in Süd- und Südostasien vertreten, ihr Verbreitungsgebiet reicht bis Japan beziehungsweise Timor. Die einzige in Europa freilebende Art ist der Berberaffe auf dem Felsen von Gibraltar, diese Population wurde aber vermutlich vom Menschen eingeführt.
Lebensraum der Altweltaffen mit Ausnahme des Menschen sind vorwiegend Wälder und andere baumbestandene Gebiete. Sie sind in Bezug auf ihren Lebensraum aber flexibler als die Neuweltaffen. So gibt es auch ausgeprägte Bodenbewohner wie den Dschelada und einige teilweise in Savannen lebende Arten.
Alle Altweltaffen sind tagaktiv. In den meisten Fällen haben sie ein komplexes Sozialverhalten entwickelt und leben in Paaren oder Gruppen. Altweltaffen ernähren sich vorwiegend von Pflanzen, in verschiedenem Ausmaß sind sie Allesfresser.
Systematik
Die Schwestergruppe der Altweltaffen sind die Neuweltaffen oder Breitnasenaffen, die in Amerika leben und unter anderem durch auseinanderragende Nasenlöcher charakterisiert sind. Gemeinsam bilden sie das Taxon der Affen (Anthropoidea oder Simiiformes). Innerhalb der Altweltaffen werden zwei rezente Überfamilien unterschieden:
- Die Geschwänzten Altweltaffen (Cercopithecoidea) besitzen meist einen Schwanz. Sie bestehen aus einer Familie, den Meerkatzenverwandten oder Hundsaffen (Cercopithecidae). Diese enthalten die meisten Affenarten Afrikas und Asiens, darunter die Meerkatzen, die Makaken, Paviane, Languren und andere.
- Die Menschenartigen (Hominoidea) sind im Gegensatz dazu schwanzlos. Neben einigen ausgestorbenen Gruppen gehören zu diesen die Gibbons und die Menschenaffen einschließlich des Menschen. In diese Gruppe wird auch der ausgestorbene und aufrecht gehende Oreopithecus eingeordnet, welcher aber nicht als Vorfahre der Menschen betrachtet wird.
Daneben sind noch einige ausgestorbene Gruppen von Altweltaffen bekannt wie die (unter anderen mit den Gattungen Propliopithecus und Aegyptopithecus), die (unter anderem mit der Gattung Pliopithecus) und Saadanius.
Das folgende Kladogramm stellt die wahrscheinlichen Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Altweltaffen dar:
Altweltaffen |
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Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2002, ISBN 3-540-43645-6.
Einzelnachweise
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. S. 177
- Jinchuan Xing, Hui Wang, Kyudong Han, David A. Ray, Cheney H. Huang, Leona G. Chemnick, Caro-Beth Stewart, Todd R. Disotell, Oliver A. Ryder, Mark A. Batzer 2005. A mobile element based phylogeny of Old World monkeys. Molecular Phylogenetics and Evolution 37 :872–880, doi: 10.1016/j.ympev.2005.04.015
Weblinks
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Altweltaffen oder Schmalnasenaffen Catarrhini bilden eine Verwandtschaftsgruppe der Primaten In dieser Gruppe werden alle Affen der Alten Welt Eurasiens und Afrikas zusammengefasst Sie teilen sich in die Geschwanzten Altweltaffen Cercopithecoidea und die Menschenartigen Hominoidea Zu letzteren gehort auch der Mensch AltweltaffenDrill Mandrillus leucophaeus und Westlicher Gorilla Gorilla gorilla Aufnahme aus dem Zoo von Detroit SystematikUberordnung Euarchontogliresohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang AltweltaffenWissenschaftlicher NameCatarrhiniGeoffroy Saint Hilaire 1812MerkmaleDie Altweltaffen haben eine schmale Nasenscheidewand mit parallel nach vorn oder unten zeigenden Nasenlochern Ausserdem weisen alle Arten einen langen knochernen Gehorgang und ausserdem nur noch zwei Pramolaren vordere Backenzahne auf die Gesamtzahl ihrer Zahne betragt maximal 32 Neuweltaffen maximal 36 Die meisten Arten haben Sitzschwielen am Hinterleib und der Daumen ist im Gegensatz zu den Neuweltaffen opponierbar kann also den anderen Fingern gegenubergestellt werden Die Schwanzlange ist variabel allerdings dient der Schwanz bei den Altweltaffen nicht als Greifschwanz An den Fingern und Zehen befinden sich flache Nagel Altweltaffen sind mittelgrosse bis grosse Primaten und im Durchschnitt grosser als Neuweltaffen Die kleinsten Vertreter sind die Zwergmeerkatzen mit 0 8 bis 1 3 Kilogramm wahrend mannliche Gorillas 200 Kilogramm erreichen konnen Unterschiede zwischen Geschwanzten Altweltaffen und Menschenartigen nach Geissmann Geschwanzte Altweltaffen Menschenartigeschmale Nase schmaler Gaumen Gehirn nicht vergrossert Arme und Beine oft gleich lang Schlusselbeine relativ kurz Brustkorb schmal Lendenwirbelzahl nicht reduziert Sitzschwielen vorhanden meist geschwanzt breite Nase breiter Gaumen Gehirn vergrossert Arme lang Ausnahme Mensch Schlusselbeine lang Brustkorb breit Lendenwirbelzahl reduziert Sitzschwielen reduziert oder fehlend schwanzlosDianameerkatzeVerbreitung und LebensweiseDie Altweltaffen sind mit Ausnahme des Menschen der eine weltweite Verbreitung erreicht hat in den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas aber nicht auf Madagaskar und Asiens verbreitet In Asien sind sie vorwiegend in Sud und Sudostasien vertreten ihr Verbreitungsgebiet reicht bis Japan beziehungsweise Timor Die einzige in Europa freilebende Art ist der Berberaffe auf dem Felsen von Gibraltar diese Population wurde aber vermutlich vom Menschen eingefuhrt Lebensraum der Altweltaffen mit Ausnahme des Menschen sind vorwiegend Walder und andere baumbestandene Gebiete Sie sind in Bezug auf ihren Lebensraum aber flexibler als die Neuweltaffen So gibt es auch ausgepragte Bodenbewohner wie den Dschelada und einige teilweise in Savannen lebende Arten Alle Altweltaffen sind tagaktiv In den meisten Fallen haben sie ein komplexes Sozialverhalten entwickelt und leben in Paaren oder Gruppen Altweltaffen ernahren sich vorwiegend von Pflanzen in verschiedenem Ausmass sind sie Allesfresser SystematikDie Schwestergruppe der Altweltaffen sind die Neuweltaffen oder Breitnasenaffen die in Amerika leben und unter anderem durch auseinanderragende Nasenlocher charakterisiert sind Gemeinsam bilden sie das Taxon der Affen Anthropoidea oder Simiiformes Innerhalb der Altweltaffen werden zwei rezente Uberfamilien unterschieden Die Geschwanzten Altweltaffen Cercopithecoidea besitzen meist einen Schwanz Sie bestehen aus einer Familie den Meerkatzenverwandten oder Hundsaffen Cercopithecidae Diese enthalten die meisten Affenarten Afrikas und Asiens darunter die Meerkatzen die Makaken Paviane Languren und andere Die Menschenartigen Hominoidea sind im Gegensatz dazu schwanzlos Neben einigen ausgestorbenen Gruppen gehoren zu diesen die Gibbons und die Menschenaffen einschliesslich des Menschen In diese Gruppe wird auch der ausgestorbene und aufrecht gehende Oreopithecus eingeordnet welcher aber nicht als Vorfahre der Menschen betrachtet wird Daneben sind noch einige ausgestorbene Gruppen von Altweltaffen bekannt wie die unter anderen mit den Gattungen Propliopithecus und Aegyptopithecus die unter anderem mit der Gattung Pliopithecus und Saadanius Das folgende Kladogramm stellt die wahrscheinlichen Verwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Altweltaffen dar Altweltaffen Menschenartige Gibbons Hylobatidae Menschenaffen Hominidae Meerkatzenverwandte Backentaschenaffen Meerkatzenartige Cercopithecini Pavianartige Makaken Macaca ubrige Pavianartige Schlank und Stummelaffen Stummelaffen Colobini Schlankaffen Presbytini LiteraturThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 EinzelnachweiseThomas Geissmann Vergleichende Primatologie S 177 Jinchuan Xing Hui Wang Kyudong Han David A Ray Cheney H Huang Leona G Chemnick Caro Beth Stewart Todd R Disotell Oliver A Ryder Mark A Batzer 2005 A mobile element based phylogeny of Old World monkeys Molecular Phylogenetics and Evolution 37 872 880 doi 10 1016 j ympev 2005 04 015WeblinksCommons Altweltaffen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien