Беларусь  БеларусьDeutschland  DeutschlandUnited States  United StatesFrance  FranceҚазақстан  ҚазақстанLietuva  LietuvaРоссия  Россияประเทศไทย  ประเทศไทยУкраина  Украина
Unterstützung
www.aawiki.de-de.nina.az
  • Heim

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Der Artikel geht nicht auf die verschiedene

Althebräisch

  • Startseite
  • Althebräisch
Althebräisch
www.aawiki.de-de.nina.azhttps://www.aawiki.de-de.nina.az
image
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Der Artikel geht nicht auf die verschiedenen Aussprachetraditionen ein; siehe auch Diskussion:Aschkenasim#Kategorie:Jüdische Sprache und Diskussion:Hebräische Sprache#verschiedene Aussprachetraditionen. Außerdem enthält er kaum Belege.
Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierst und einfügst.

Hebräisch (hebräisch /? ʿIvrit) gehört zur kanaanäischen Gruppe des Nordwestsemitischen und damit zur afroasiatischen Sprachfamilie, auch semitisch-hamitische Sprachfamilie genannt.

Hebräisch (עִבְרִית)

Gesprochen in

Israelimage Israel,
Palastina Autonomiegebieteimage Staat Palästina
Global liturgische Sprache für das Judentum
Sprecher 9 Millionen
Linguistische
Klassifikation
  • Afroasiatische Sprachen
    Semitische Sprachen
    Westsemitische Sprachen
    Nordwestsemitische Sprachen
    Kanaanäische Sprachen
    Hebräisch
Offizieller Status
Amtssprache in Israelimage Israel
Anerkannte Minderheiten-/
Regionalsprache in
Polenimage Polen
Sprachcodes
ISO 639-1

he (Hebräisch)

ISO 639-2

heb (Hebräisch)

ISO 639-3

heb (Neuhebräisch), hbo (Biblisches, Rabbinisches Hebräisch)

Die Basis aller späteren Entwicklungsformen des Hebräischen ist die Sprache der heiligen Schrift der Juden, der hebräischen Bibel, deren Quellschriften im Laufe des 1. Jahrtausends v. Chr. entstanden und kontinuierlich redigiert und erweitert und schließlich um die Zeitenwende kodifiziert wurden. (Alt-)Hebräisch wird daher oft mit dem Begriff „Biblisch-Hebräisch“ gleichgesetzt, selbst wenn dies weniger sprachhistorisch als literaturhistorisch begründet ist: Althebräisch als die Sprache des größten Teiles des Alten Testamentes. In der Bibel wird die Sprache שְׂפַת כְּנַעַן sefat kenaʿan, deutsch ‚Sprache Kanaans‘ (Jes 19,18 EU) oder יהודית jehudit, deutsch ‚jüdisch‘, ‚judäisch‘; (Jes 36,11 EU 2 Kön 18,26+28 EU 2 Chr 32,18 EU Neh 13,24 EU) genannt. Nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch Nebukadnezar II. im Jahre 586 v. Chr. und dem darauf folgenden Babylonischen Exil kam die dortige Amtssprache Aramäisch unter den Juden in Umlauf, sodass das Hebräische fortan in Konkurrenz zum Aramäischen stand und viele Einflüsse von ihm aufnahm.

Nach der Zerstörung des Zweiten Tempels zu Jerusalem im Jahre 70 n. Chr. verlagerte sich das Zentrum jüdischen Lebens von Judäa nach Galiläa und ins Exil. Etwa im 3. Jahrhundert n. Chr. hörte Hebräisch auf, Alltags- und Muttersprache zu sein. Es blieb indessen eine Sakralsprache, wurde jedoch nie ausschließlich zu liturgischen Zwecken benutzt, sondern auch zur Abfassung von philosophischen, medizinischen, juristischen und poetischen Texten, so dass sich das Vokabular des Mittelhebräischen im Laufe der Jahrhunderte erweitern konnte, während die Grammatik weitgehend unverändert blieb. Es ist ebenfalls bezeugt, dass sich die verstreuten jüdischen Gemeinden zur Verständigung untereinander des Hebräischen bedienten.

Die Erneuerung des Hebräischen mit dem Ziel seiner Etablierung als jüdische Nationalsprache in Palästina begann im späten 19. Jahrhundert auf Initiative von Eliezer Ben-Jehuda. 1889 gründete er in Jerusalem den „Rat der hebräischen Sprache“, den Vorläufer der heutigen Akademie für die hebräische Sprache, mit dem Ziel, die seit etwa 1700 Jahren kaum noch gesprochene Sprache der Bibel wiederzubeleben. In der Folgezeit entstand das moderne Hebräisch, dessen Unterschiede zum biblischen Hebräisch im Schriftbild und der Morphologie äußerst gering, in der Syntax und dem Vokabular zum Teil erheblich sind. Auf Hebräisch selbst wird sowohl die moderne wie auch die altertümliche Version der Sprache als Ivrit bezeichnet.

Geschichte

Man unterscheidet drei Entwicklungsstufen: Alt-, Mittel- und Neuhebräisch. Daneben gibt es eine eher literaturgeschichtlich bestimmte Einteilung in Bibelhebräisch, Mischnahebräisch, mittelalterliches Hebräisch und modernes Hebräisch, die im akademischen Hebräischunterricht üblich ist und Phasen der Entwicklung des hebräischen Schrifttums ins Auge fasst.

Althebräisch

Das Althebräische ist aufs Engste mit der phönizisch-punischen Sprache sowie den anderen semitischen Varietäten der Länder der vorderasiatischen Mittelmeerküste verwandt. Die Verschriftlichung der gesprochenen Sprache erfolgte in der althebräischen Schrift, sie ähnelte der phönizischen Schrift. Gemeinsamer Ursprung beider Schriften war vermutlich die protosinaitische Schrift.

Die meisten Sprachwissenschaftler betrachten heute das Kanaanäische und das Phönizische als dieselbe Sprache, wobei das Hebräische als eine von mehreren Mundarten angesehen wird. Sprachwissenschaftlich gesehen ist (Alt-)Hebräisch ein südkanaanäischer Dialekt des 1. Jahrtausends v. Chr., der in einem Dialektkontinuum mit den anderen kanaanäischen Sprachen, d. h. mit Moabitisch, Ammonitisch, , Ugaritisch, Phönizisch usw. stand. Der älteste bekannte hebräische Text ist der auf eine Tontafel niedergeschriebene Gezer-Kalender von 925 v. Chr., der heute in Istanbul ausgestellt ist. Es gibt ältere Zeugnisse der verwandten Dialekte.

image
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.

Das berühmteste Werk in althebräischer Sprache ist der Tanach, die hebräische Bibel (Altes Testament). Zu den ältesten erhaltenen Abschriften biblischer Texte zählen die Schriftrollen vom Toten Meer. Sie wurden 1947 in Qumran gefunden und stammen aus der Zeit zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem späten 1. Jahrhundert n. Chr. Sie weisen zahlreiche Unterschiede zur heute gebräuchlichen hebräischen Bibel auf und umfassen auch Schriften, die in deren Kanon nicht eingegangen sind.

Althebräisch wird oft mit Bibelhebräisch gleichgesetzt, da kaum weitere Quellen aus dieser Periode der Sprachentwicklung erhalten sind. Bibelhebräisch ist, wie der Name sagt, die Sprache eines literarischen Texts, der einerseits zahlreiche Archaismen aus der frühen Königszeit aufweist, die zur Zeit des Zweiten Tempels bereits nicht mehr gebräuchlich gewesen sein dürften, und andererseits noch bis zum Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. bearbeitet worden ist. Die älteste erhaltene Handschrift, die den masoretischen Text vollständig wiedergibt, datiert aus dem Jahr 1008 n. Chr. (Codex Leningradensis). Die Kantillationszeichen, welche die Vokalisierung und die Phonetik genauer wiedergeben, wurden teils in späteren Jahrhunderten hinzugefügt.

Mittelhebräisch (ab ca. 200 v. Chr.)

→ Hauptartikel: Mittelhebräisch

Mittelhebräisch ist die Sprache spätbiblischer Texte sowie der hebräischen Teile der Mischna und der Gemara. Geprägt wurde es nachhaltig von der hebräisch-aramäischen Diglossie, die vom Babylonischen Exil bis zum Ende der rabbinischen Epoche für das Judentum bestimmend war.

In Form des Reichsaramäischen wurde Aramäisch Verwaltungssprache im Perserreich und für rund 700 Jahre eine ethnische und politische Grenzen überschreitende Umgangssprache im Nahen Osten, zu der nach dem Sieg Alexanders des Großen das Griechische in Konkurrenz trat. Erst das Auftreten des Arabischen verdrängte beide Sprachen nahezu gänzlich aus der Region. Die Juden benutzten Aramäisch für Bibelübersetzungen (Targumim) und im Talmud sowie als Umgangssprache in Babylonien und der Levante. Wie das Hebräische gehört Aramäisch zum nordwestlichen Zweig der semitischen Sprachen und ist somit dem Hebräischen nahe verwandt. In der mittelhebräischen Phase wurden zahlreiche aramäische Ausdrücke und Redewendungen ins Hebräische übernommen, vor allem aber die aramäische Schrift (Quadratschrift). Auch die Syntax des Hebräischen änderte sich in dieser Phase grundlegend (Übergang von der Satzstruktur Prädikat–Subjekt–Objekt hin zu Subjekt–Prädikat–Objekt sowie von der parataktischen, Hauptsätze bevorzugenden Syntax hin zum hypotaktischen Prinzip, d. h. zu Hauptsatz-Nebensatz-Konstruktionen).

Während fast zweier Jahrtausende war Hebräisch nicht Muttersprache, sondern meist Zweit- oder Drittsprache von Juden (in der Regel von gebildeten jüdischen Männern) in allen Teilen der Diaspora. In der traditionellen jüdischen Ausbildung wurde viel Zeit darauf verwandt, Tora, Mischna, Gemara und rabbinische Kommentare im hebräischen (und zum Teil aramäischen) Original zu lesen. Der wichtigste Beitrag zum Erhalt des biblischen Hebräisch stammt von den Masoreten, die vom 7. bis zum 10. Jahrhundert n. Chr. dem nur mit Konsonanten geschriebenen Bibeltext Vokale, Akzente und sogenannte Teamim (Angaben für den liturgischen Gesang) hinzufügten. Da die verwendeten Zeichen hauptsächlich aus Punkten bestehen, spricht man von „Punktation“ (hebräisch Nikud). Die bedeutendsten Masoreten wirkten im 9./10. Jahrhundert n. Chr. in Tiberias.

Vor allem zwei Familien sind hier bedeutsam: Ben Ascher und Ben Naftali. Nachdem bereits früher in Babylonien und Palästina Texte zum Zwecke der Vokalisierung punktiert worden waren, schuf Aaron ben Mosche ben Ascher das gründlichste Punktationssystem, das sich schließlich auch durchsetzte. Der allgemein anerkannte jüdische hebräische Bibeltext, der seit dem 16. Jahrhundert auch von christlichen Theologen der Exegese des Alten Testaments zugrunde gelegt wird, geht auf den punktierten Text der Familie Ben Ascher zurück. In der Biblia Hebraica Stuttgartensia ist der masoretische Text gemäß dem Codex Leningradensis abgedruckt. Paul Kahles Erforschung verschiedener masoretischer Systeme und der Vergleich mit griechischen Umschriften des Hebräischen in der Septuaginta und der Hexapla des Origenes haben gezeigt, dass die Masoreten von Tiberias in ihrer Punktation nicht der gängigen tradierten Aussprache des Hebräischen folgten, sondern zum Teil ein ideales philologisches Konstrukt schufen, das dennoch bis heute die Grundlage der hebräischen Grammatik und Aussprache bildet.

Neuhebräisch (18. Jh. bis heute)

Die Geschichte des neuzeitlichen Hebräisch zerfällt in zwei Perioden, die aber nicht für die gesamte Judenheit Gültigkeit besaßen. Wesentliche Neuerungen (Abkehr von der rabbinischen Tradition und Betonung der vermeintlichen Reinheit und Ursprünglichkeit des biblischen Sprachstils) brachte die jüdische Aufklärung im 18./19. Jahrhundert. Auch bei den Juden anderer Regionen kam es – teils ohne Einfluss der Entwicklungen in Mitteleuropa – insbesondere im Zusammenhang mit der Verbreitung des Buchdrucks und Zeitungswesens zu einer Renaissance des Hebräischen, zum Beispiel im Irak. Einen weiteren Neuanfang in der Moderne, der schließlich zur erneuten Verankerung als muttersprachlich weitergegebenes Idiom in Palästina führte, bewirkte der Zionismus im 20. Jahrhundert.

Modernes Hebräisch („ʿIvrit“)

→ Hauptartikel: Ivrit

Unter ʿIvrit (ʿIwrit, ʿIvrith) wird außerhalb Israels oft nur die jüngste Form des Neuhebräischen verstanden: Das durch den Zionismus entstandene israelische Hebräisch ist das Ergebnis einer Wiederbelebung des Entwicklungsstandes der biblischen Sprache, wie sie die Masoreten von Tiberias mit der Punktation des Bibeltexts festgelegt haben, jedoch auf der Basis einer eher mittelhebräischen Syntax und in Vokabular und Semantik von europäischen Sprachen beeinflusst.

Die relativ wenigen spezifisch biblischen Formen werden in Israel meist verstanden und in der Schule gelehrt, in der Alltagssprache jedoch nicht mehr verwendet, z. B. Pausalformen sowie Jussiv und Narrativ (imperfectum consecutivum) der Verben. Zudem haben zahlreiche biblische Wörter heute eine andere Bedeutung. Das althebräische Verbalsystem, das zeitliche Abläufe weniger in Tempora denn in Aspekte einordnete, wurde schon im Mittelhebräischen in ein Tempussystem umgedeutet, das in der Neuzeit bei der Wiederbelebung des Hebräischen übernommen wurde: Die Konjugation, die den Aspekt des Vollendeten anzeigte, erfüllt im Mittel- und Neuhebräischen die Funktion der Vergangenheit; die Konjugation, die den Aspekt des Unvollendeten anzeigte, ist nun das Futur, und das ursprünglich zeitlose Partizip erfüllt ganz überwiegend die Funktion des Präsens.

Vielen gilt das Hebräische als Beispiel einer erfolgreichen Umwandlung einer alten Literatur- und Sakralsprache in eine moderne Nationalsprache. David Ben Gurion, der erste Ministerpräsident des 1948 gegründeten Staates Israel, behauptete sogar: „Wenn Moses heute zurückkäme und um ein Stück Brot bäte, verstünde man ihn.“ Eine derartige Auffassung wurde teilweise auch in der Wissenschaft von Hebraisten und Semitisten vertreten (Edward Ullendorff), ist jedoch umstritten (Carl Brockelmann).

Problem der Rekonstruktion einer historischen Phonetik

Die Überlieferung der „ursprünglichen“ Aussprache des Hebräischen des Altertums (Althebräisch, Bibelhebräisch) ist lückenhaft und oft vieldeutig. Das Hebräische bedient sich bis heute einer historischen Schreibung, die seit den ältesten Schriftzeugnissen nahezu unverändert ist. Heute übliche Aussprachetraditionen basieren auf Festlegungen der Masoreten (siehe oben) und werden „rückwirkend“ und mangels besserer Kenntnis auch bei der Lesung älterer Texte (insbesondere des Bibeltexts) angewandt.

Charakteristisch für die Phonetik, die sich im Zuge des zionistischen Siedlungsprojekts in Palästina seit dem 19. Jahrhundert durchgesetzt hat, ist die für semitische Sprachen untypische Aussprache „gutturaler“ und „emphatischer“ Konsonanten, die im Hebräischen europäisiert klingen. Nur in der Schrift, aber nicht in der Aussprache wird noch zwischen Aleph und ʿAjin, Kaf und Qof, Thet und Taw, Chet und Khaf etc. unterschieden. Die genannten Buchstabenpaare bilden im israelischen Hebräisch Homophone, nur orientalischstämmige Sprecher differenzieren noch einzelne dieser Laute.

Charakteristische Lautverschiebungen in der Antike dürften vor allem unter aramäischem Einfluss (in reichsaramäischer Zeit) erfolgt sein, so die Aufweichung der Begadkefat-Laute (Bet, Kaf, Pe sowie auch Gimel, Dalet, Taw) zu Frikativen, die in der späteren Sprachentwicklung teilweise zurückgenommen wurde (heute nur noch Bet/Vet, Kaf/Khaf, Pe/Fe, aber immer unveränderlich Gimel, Dalet, Taw; (BeGadKeFaT)).

Etwas älter, doch auch in „biblischer Zeit“ entstanden könnte die für Hebräisch wie für Aramäisch typische Segolatisierung sein (z. B. älteres malk wurde zu melekh, kalb zu kelev, sipr zu sefer usf.), eine Entwicklung, die Tausende Lemmata und Formen betrifft.

Noch bis in die Antike belegt ist dagegen die dem ursemitischen Lautstand entsprechende Existenz von konsonantischen Lautpaaren, die in der hebräischen Schrift in je einem Buchstaben zusammenfallen, namentlich in ʿAjin und Chet. Jeder dieser Buchstaben konnte für zwei verwandte Laute stehen, die im Hebräischen später zusammengefallen, im Arabischen hingegen erhalten sind: Ajin stand sowohl für den ʿAin- als auch für den Ghain-Laut, Chet für den Ḥā'- und den Chā'-Laut.

Mittelalterliche und moderne Aussprachetraditionen

In der jüdischen Diaspora entwickelten sich regionale Aussprachetraditionen des Hebräischen, die von den im Alltag gesprochenen Sprachen beeinflusst waren. Während die sephardischen Gemeinden im Mittelmeerraum, der Levante und dem Nahen Osten tendenziell eine eher „klassische“ Aussprache bewahrten, wich die unter dem Einfluss insbesondere des Jiddischen entstandene aschkenasische Aussprache teils erheblich davon ab.

Der Anfang des Buches Genesis klingt in drei verschiedenen Sprechweisen etwa so:

  • Sephardisch: Be-reschit bara elohim et ha-schamajim we-et ha-aretz.
  • Deutsch-aschkenasisch: Breschis boro elauhim es ha-schomajim wes ho-oretz.
  • Polnisch-aschkenasisch: Brejschis buru elojhim ejs ha-schumajim wejs hu-uretz.
  • Siehe auch: Aschkenasim#Sprachen

Unter dem Einfluss der israelischen Aussprache, die sephardisch geprägt ist, setzt sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts diese weltweit in den jüdischen Gemeinden durch. Bibellesung und Gebete selbst in aschkenasischen Milieus erfolgen heute meist in sephardischer Aussprache, traditionell-orthodoxe Gemeinden ausgenommen. Hebräisch als gesprochene Sprache wird nahezu überall auf der Welt dem israelischen Modell folgend sephardisch unterrichtet.

Hebräische Schrift

Siehe hebräisches Alphabet sowie die Einträge unter den einzelnen Buchstaben, von Aleph bis Taw. Schreibrichtung von rechts (oben) nach links.

Grammatik

image
Tafel mit dem Wort שלום beziehungsweise Schalom (Friede)
→ Hauptartikel: Althebräische Grammatik

Für die Grammatik des modernen Hebräisch siehe Ivrit.

Substantive

Das Althebräisch gehört wie alle semitischen Sprachen grundsätzlich zu den Kasussprachen. Seit dem Ausfall der Kasusflexion in der kanaanäischen Gruppe der semitischen Sprache werden jedoch schon ab dem 10. Jh. v. Chr. zur Unterscheidung von Subjekt und Objekt keine Fälle mehr verwendet, sondern das Objekt kann optional mit einer speziellen nota objecti markiert werden, das ist allerdings nur bei determinierten Objekten möglich. Flexion spielt jedoch eine wichtige Rolle bei der Bildung und Ableitung von Verben, Substantiven, der Genitivkonstruktion Status constructus, die auf Hebräisch Smichut (סְמִיכוּת ‚Stützung‘) genannt wird.

Status Constructus

Beispiele für die Genitivverbindung (Smichut):

bájit (בַּיִת) = Haus; lechem (לֶחֶם) = Brot; bējt lechem (בֵּית־לֶחֶם) = Haus des Brotes (Bethlehem).

In Genitivverbindungen wird der bestimmte Artikel vor ihren letzten Bestandteil gesetzt:

ʿalija (עֲלִיָּה) = Aufstieg, Rückführung, Repatriierung; noʿar (, נוֹעַר, נֹעַר) = Jugend; ʿalijat ha-noʿar (עֲלִיַּת הַנּוֹעַר) = die Rückkehr (nach Israel) der Jugendlichen.

Das Besitzverhältnis kann mithilfe der klassischen Kurzform (Substantiv mit Pronominalendung) oder einer längeren, umschreibenden Phrase wiedergegeben werden,
z. B. von: Sohn = בֵּן ben: mein Sohn = בְּנִי bni bzw. הַבֵּן שֶׁלִּי ha-ben scheli.

Letzteres bedeutet wörtlich: der Sohn, der von mir ist. Hier ist aus einem Relativsatz (sche… = der, die, das) und der Präposition le- eine neue Präposition („von“) entstanden, die im biblischen Hebräisch noch unbekannt ist. Sowohl an „bni“ als auch an „scheli“ ist die Pronominalendung der 1. Person Singular (mein, mir, mich) erkennbar.

Genera

Die hebräische Sprache kennt zwei grammatikalische Geschlechter bzw. Genera: männlich und weiblich. Weibliche Substantive und Namen enden meistens mit …a (ה…) oder …t (ת…). Beispiel: Sarah (שָׂרָה), ʿIvrith (עִבְרִית). Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen, beispielsweise endet das Wort „lájla“ (לַיְלָה ‚Nacht‘) mit dem Buchstaben „He“ und ist trotzdem grammatikalisch männlich. Es können auch weibliche Nomen männliche Endungen tragen. Abstrakta werden meistens dem weiblichen Genus zugeordnet.

Betont wird meistens die letzte Silbe, in einigen Fällen auch die vorletzte Silbe, bei Fremdwörtern auch andere Silben (אוּנִיבֶרְסִיטָה univérsiṭa, deutsch ‚Universität‘). Die Betonung ist (im Neuhebräischen) schwach phonemisch, es gibt also gelegentlich Wortpaare, die sich nur durch die Betonung unterscheiden (בִּירָה birá, deutsch ‚Hauptstadt‘, בִּירָה bíra, deutsch ‚Bier‘). Manche Personennamen können auf zweierlei Weise betont werden und erhalten dadurch einen jeweils unterschiedlichen emotionalen Beiklang.

Hebräische Substantive und Adjektive können mit dem bestimmten Artikel הַ… ha definiert werden. Unbestimmte Substantive bzw. Adjektive tragen gar keinen Artikel. Der bestimmte Artikel wird zusammen mit dem zugehörigen Wort geschrieben. Beispiel: נוֹעַר noʿar, deutsch ‚Jugend‘, הַנּוֹעַר hanoʿar, deutsch ‚die Jugend‘. Wird der Artikel vorgesetzt, erhält der folgende Konsonant meist einen Punkt („Dagesch forte“), der Verdopplung anzeigt. Vor Konsonanten, die nicht verdoppelt werden können, erhält der Artikel ein langes -a („qametz“).

Verben

Außer im Bibelhebräischen verfügen hebräische Verben über drei Tempora: Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Streng genommen sind aber nur Vergangenheit und Zukunft echte Konjugationen mit Formen für die 1., 2. und 3. Person im Singular und Plural, während für die Gegenwart das Partizip verwendet wird. Hier hat jedes Verb wie das hebräische Adjektiv vier Formen: Maskulinum Singular, Femininum Singular, Maskulinum Plural, Femininum Plural. Die Person wird durch Hinzufügen des Personalpronomens angezeigt. Ein Beispiel für die Bildung des Partizips:

כּוֹתֵב אֲנִי-אַתָּה-הוּא (aní, atá, hu) kotév (ich, du, er) [m.] schreibe, schreibst, schreibt (wörtl.: ich (m.), du (m.), er ein Schreibender)
כּוֹתֶבֶת אֲנִי-אַתְּ-הִיא (aní, at, hi) kotévet (ich, du, sie) [f.] schreibe, schreibst, schreibt (wörtl.: ich (f.), du (f.), sie (Sg.) eine Schreibende)
כּוֹתְבִים אֲנַחְנוּ-אַתֶּם-הֵם (anáchnu, atém, hem) kotvím (wir, ihr, sie) [m.] schreiben, schreibt, schreiben (wörtl.: wir (m.), ihr (m.), sie (m. Pl.) Schreibende)
כּוֹתְבוֹת אֲנַחְנוּ-אַתֶּן-הֵן (anáchnu, atén, hen) kotvót (wir, ihr, sie) [f.] schreiben, schreibt, schreiben (wörtl.: wir (f.), ihr (f.), sie (f. Pl.) Schreibende)
dient dem Zeilenumbruch, bitte nicht entfernen

Im Althebräischen ist eine klare Trennung zwischen „Gegenwart“, „Vergangenheit“ und „Zukunft“ nicht möglich. Beim finiten Verb werden zwei Aktionsarten unterschieden, verteilt auf zwei Konjugationen, die traditionell „Perfekt“ und „Imperfekt“ genannt werden:

  • Perfekt = abgeschlossene, konstatierbare Handlung (im nachbiblischen Hebräisch: Vergangenheit)
  • Imperfekt = unabgeschlossene, ausstehende Handlung (im nachbiblischen Hebräisch: Zukunft).

Darüber hinaus gibt es im Bibelhebräischen zwei Ableitungen dieser Konjugationen, die deren Sinn ins Gegenteil verkehren:

  • Imperfectum Consecutivum = abgeschlossene, konstatierbare Handlung
  • Perfectum Consecutivum = unabgeschlossene, ausstehende Handlung.

Die jeweilige Consecutivum-Form unterscheidet sich von der Normalform des Perfekts oder Imperfekts dadurch, dass die Kopula „und“ vorangestellt wird. Im Falle des Imperfectum Consecutivum wird zudem der nachfolgende Konsonant verdoppelt (hebräisch מְדֻגָּשׁ, m'duggash), und die Betonung verlagert sich oft auf die vorletzte Silbe. Im Imperfectum Consecutivum werden auf der vorletzten Silbe betonte Perfekt-Formen endbetont. Wegen des vorgeschalteten „und“ können Consecutivum-Formen immer nur am Anfang des Satzes oder Halbsatzes stehen; kein anderer Satzteil, auch keine Verneinung darf vorgeschaltet werden.

Moderne Grammatiken haben die traditionellen Bezeichnungen „Perfekt“ und „Imperfekt“ aufgegeben, da diese versuchen, die Aktionsart inhaltlich zu beschreiben, was an der jeweiligen Consecutivum-Variante scheitert. Das Perfectum Consecutivum beschreibt gerade keine „perfekte“, abgeschlossene Handlung, sondern im Gegenteil eine „imperfekte“, unabgeschlossene. Also ist der Terminus „Perfekt“ ungenau. Das Gleiche gilt analog für „Imperfekt“. Die neuen Bezeichnungen beschreiben nicht mehr den Inhalt, sondern allein die äußerliche Form: Das Perfekt heißt nun -Konjugation (abgekürzt: AK) und das Imperfekt -Konjugation (PK). AK weist darauf hin, dass alle Formen dieser Konjugation (bis auf eine) eine Endung haben, also ein Affix oder Afformativ (sg.: kataw-ti, kataw-ta, kataw-t, kataw, katew-a; pl.: kataw-nu, ketaw-tem, ketaw-ten, katew-u); PK weist auf das Präfix oder Präformativ, die Vorsilbe, hin, die alle Formen dieser Konjugation erhalten (sg.: e-chtow, ti-chtow, ti-chtew-i, ji-chtow, ti-chtow; pl.: ni-chtow, ti-chtew-u, ti-chtow-na, ji-chtew-u, ti-chtow-na). Die Consecutivum-Formen werden AK bzw. PK mit Waw conversivum, also umkehrendem Waw, genannt. Der Buchstabe Waw steht für die Kopula „und“, die im Hebräischen mit diesem Buchstaben geschrieben wird. PK mit Waw conversivum (Imperfectum Consecutivum) ist das typische Erzähltempus der biblischen Texte und wird daher auch Narrativ genannt.

Die Funktion des Waw conversivum ist einzig für das Bibelhebräische belegt und findet in anderen semitischen Sprachen, etwa dem Arabischen oder Aramäischen, keine Entsprechung.

Die Grundlage zur Ableitung sämtlicher Konjugationsformen ist die „Wurzel“ (Wortstamm), die sich aus den Konsonanten zusammensetzt, die in allen oder den meisten Formen des Verbes und seiner Ableitungen vorkommen. Beim hebräischen Verb für „schreiben“ sind das: כָּתַב, also „k-t-v“. Je nachdem, welche Form gebildet werden soll, werden die für die Form typischen Vokale dazwischengesetzt; in vielen Formen kommen außerdem konjugationstypische Vor- und/oder Nachsilben hinzu (vgl. die oben aufgeführten Formen des Partizips und von AK und PK). Demnach findet Konjugation im Hebräischen wie in allen semitischen Sprachen vor, in und nach dem in der Regel rein konsonantischen Wortstamm statt; die meisten Wurzeln bestehen aus drei Konsonanten.

Neben AK, PK und Partizip kennt das Hebräische Infinitiv- und Imperativformen. Vorvergangenheit und Futur II sind dagegen unbekannt. Auch gibt es nahezu keine spezifischen Modalformen (Konjunktiv); sie sind fast immer mit PK identisch (oder durch geringfügige Veränderung hiervon abgeleitet).

Anders als etwa lateinische oder deutsche Verbstämme können hebräische Wurzeln nach mehreren Mustern konjugiert werden, z. B. als „Intensivstamm“ oder „Kausativ“. Es gibt also abgesehen von den als AK und PK bezeichneten Konjugationen, die Aktionsart oder Tempus bezeichnen, weitere Konjugationen, von denen jede ein eigenes AK und PK sowie Infinitive und Imperative bildet. Durch diese zusätzlichen Konjugationen (Intensivstamm, Kausativ) wird die Grundbedeutung der Wurzel variiert; sie sind das wichtigste Instrument bei der Bildung neuer Wörter und überaus produktiv. Im Folgenden drei Beispiele für Infinitive der Wurzel „k-t-v“ in verschiedenen Konjugationen:

  • לִכְתּוֹב lichtóv: schreiben (Grundbedeutung)
  • לְהִתְכַּתֵּב lëhitkattév: „einander schreiben“, d. h. korrespondieren (Intensivstamm)
  • לְהַכְתִּיב lëhachtív: „zu schreiben geben“, d. h. diktieren, vorschreiben (Kausativ)

Die Konjugationen sind darüber hinaus die Grundlage vieler Substantivbildungen, etwa:

  • מִכְתָּב michtáv: Brief
  • הַכְתָּבָה hachtavá: Diktat
  • הִתְכַּתְּבוּת hitkatvút: Korrespondenz

(Der Wandel von k zu ch in manchen der erwähnten Formen ist eine im Hebräischen gängige Lautverschiebung und kommt bei der Flexion vieler Wörter vor; in der hebräischen Schrift wird derselbe Buchstabe geschrieben.)

Sprachbeispiel

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 1:

.כל בני האדם נולדו בני חורין ושווים בערכם ובזכויותיהם. כולם חוננו בתבונה ובמצפון, לפיכך חובה עליהם לנהוג איש ברעהו ברוח של אחווה
Kol bnei haʾadam noldu bnei chorin weshavim beʿerkam uvizchuyoteihem. Kulam chonenu bitevuna uvematspun, lefichach chova ʿaleihem linhog ish bereʿehu beruach shel achava.
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

Vom Hebräischen beeinflusste Sprachen

In den Jahrhunderten der Diaspora verwendeten die Juden zahlreiche Sprachen wie Jiddisch, Judeo-Espanyol, Karaimisch, Judäo-Arabisch und andere, die nicht direkt mit dem Hebräischen verwandt sind, jedoch zahlreiche hebräische Lehnwörter aufweisen und fast stets mit dem hebräischen Alphabet notiert wurden.

Zudem existieren einige Sprachen sozialer Gruppen (Soziolekte) mit deutlichem hebräischen Einfluss (zumeist sekundär über das Jiddische), zum Beispiel Rotwelsch und Jenisch.

Verbundenheit der heutigen Sprache mit der Bibel

Bis heute werden biblische Zitate und Anspielungen in der Alltagssprache verwendet, besonders in gläubigen Milieus. Die Verse des Hoheliedes sind in unzähligen Varianten vertont worden; beim Eintritt des Frühlings wird oftmals Kapitel 2, Vers 11 zitiert: „Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei, die Blumen zeigen sich im Lande.“

Einflüsse des Hebräischen auf das Deutsche und umgekehrt

Durch die Bibelübersetzung von Martin Luther sind einige Ausdrücke und Redewendungen mit biblischem Hintergrund in die deutsche Sprache aufgenommen worden. Beispiele: Jubeljahr, Kainsmal.

Vornamen hebräischen Ursprungs sind weit verbreitet: Achim, Benjamin, Daniel, David, Hanna, Jakob, Joachim, Joel, Johann, Johanna, Jonas, Jonathan, Joseph, Judith, Maria, Michael, Miriam, Rebekka, Samuel, Sarah, Susanne und viele andere.

Einige hebräische Wörter sind über das Jiddische in die deutsche Sprache gelangt, z. B. Tacheles aus hebräisch tachlit = Zweck, Sinnvolles, meschugge aus meshuggá = verrückt/übergeschnappt, malochen aus melacha = Arbeit, koscher aus kascher = rein, tauglich, dufte wahrscheinlich aus tov = gut, betucht eventuell aus batuach = sicher, Stuss aus schtut = Unsinn (aus: [alt]). Auch manche Redewendungen haben möglicherweise einen hebräischen Ursprung. Dazu gehört Wissen, wo der Barthel den Most holt, das über das Rotwelsche ins Deutsche gekommen sein könnte. Die Bedeutung wäre in diesem Fall „Wissen, wo man mit einem Brecheisen (ברזל, barzel = Eisen) zu Geld kommen“, also einen Tresor knacken kann (מעות, maʿot = Kleingeld, in der aschkenasischen Aussprache maos, wovon auch die Slangausdrücke „Moos“ oder „Mäuse“ für „Geld“ stammen dürften). Unwahrscheinlich ist dagegen die weit verbreitete Ableitung des Wunsches zum Jahreswechsel Einen guten Rutsch von Rosch ha-Schana = „Anfang (wörtlich: Haupt) des Jahres“, weil das Wort „Rosch“ in jüdischen Neujahrswünschen nie vorkommt; man wünscht sowohl auf Jiddisch als auch auf Hebräisch immer nur „ein gutes Jahr“. Mit Sicherheit auszuschließen ist ein hebräischer Ursprung des Ausdruckes Es zieht wie Hechtsuppe, der angeblich auf hech supha („starker Wind“) zurückgehen soll: Das Wort hech existiert im Hebräischen überhaupt nicht, und das mit supha transkribierte Wort סופה (Sturm) wird sufa ausgesprochen.

Aus historischen Gründen befinden sich viele Wörter aus dem Geschäftsleben darunter. Da den Juden im christlichen Europa jahrhundertelang kaum andere Erwerbsquellen erlaubt wurden als Handel oder Geldwesen, sind diese Gebiete wichtige sprachliche Schnittstellen. Hierher gehören die Ausdrücke Kies im Sinne von (Taschen)geld aus kis = Tasche; Pleite aus peleta = Flucht, Entkommen; Reibach aus rewach = Gewinn, oder Ausdrücke der Kriminalität z. B. Ganove (von hebräisch ganav = Dieb). Siehe dazu auch Liste deutscher Wörter aus dem Hebräischen und Jiddischen.

Bei der Schaffung von ʿIvrit seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden aus den europäischen Sprachen Ausdrücke entlehnt (z. B. Sigarja = Zigarette, Telefon, Telewisija = Fernsehen etc.). Die modernen Monatsnamen in Israel entsprechen den deutschen Bezeichnungen: Januar, Februar, März usw. Die einzige Abwandlung ergibt sich beim Monat August, der Ogust ausgesprochen wird, da die Vokalverbindung au im Hebräischen ungewöhnlich ist. Die Neubildung ʿiton (Zeitung) aus ʿet = Zeit basiert auf dem deutschen Wort. Das Deutsche als Bildungssprache in Osteuropa spielte indirekt auch bei der Belebung des Hebräischen in Palästina durch die mittel- und osteuropäischen Zionisten eine nicht unbedeutende Rolle, insbesondere bei der Erweiterung des Wortschatzes. Auch das umgangssprachliche Hebräisch hat etliche deutsche bzw. jiddische Ausdrücke aufgenommen, z. B. „spritz“, „Schluck“, „Spitz“, „Wischer“ (für Scheibenwischer) etc. Auch im handwerklichen Sektor finden sich einige deutsche Ausdrücke, wie bspw. „Stecker“ oder „Dübel“, der allerdings – aufgrund des im Hebräischen fehlenden Ü-Lautes – „Diebel“ ausgesprochen wird.

Siehe auch

  • Protosinaitische Schrift
  • Phönizisches Alphabet
  • Hebräisches Alphabet
  • Hebräische Buchstaben: Aleph, Beth, Gimel usw.
  • Hebraicum
  • Hebräische Zahlen
  • Nikud
  • Lachoudisch
  • Kategorie:Hebräisch

Literatur

Einzeluntersuchungen

  • Frank Matheus: Ein jegliches hat seine Zeit. Tempus und Aspekt im Biblisch-Hebräischen Verbalsystem, Spenner, Kamen 2011, ISBN 978-3-89991-126-8. (KUSATU/B/Beihefte; 1)

Grammatiken

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Wilhelm Gesenius, Emil Kautzsch, Gotthelf Bergsträsser: Hebräische Grammatik. 1813. 28. Aufl. Leipzig 1909 archive.org. Neudruck: Hildesheim 1983, Georg Olms Verlag, ISBN 3-487-00325-2.
  • Hans Peter Stähli: Hebräische Kurzgrammatik. Göttingen 1985.
  • Rudolf Meyer: Hebräische Grammatik. Berlin 1992.
  • Jutta Körner: Hebräische Studiengrammatik. Langenscheidt Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1996, ISBN 3-324-00099-8 (ausführlich).
  • Martin Krause: Biblisch-hebräische Unterrichtsgrammatik. Herausgegeben von Michael Pietsch und Martin Rösel. Walter de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019028-1.
  • Jan P. Lettinga, Heinrich von Siebenthal: Grammatik des Biblischen Hebräisch. 2., erweiterte Aufl. Brunnen Verlag, Gießen 2016, ISBN 978-3-7655-9555-4.
  • Alexander B. Ernst: Kurze Grammatik des Biblischen Hebräisch. 5., durchgesehene Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, ISBN 978-3-7887-2321-7.

Wörterbücher

  • Wilhelm Gesenius: Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 16. Auflage. Leipzig 1815 (archive.org – Nachdruck: Berlin 2008, Springer Verlag, ISBN 3-540-78599-X). 
  • Ludwig Köhler, Walter Baumgartner: Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament. 3. Auflage. Leiden 1996.
  • Georg Fohrer: Hebräisches und aramäisches Wörterbuch zum Alten Testament. Berlin / New York 1997, ISBN 3-11-001804-7.
  • PONS Kompaktwörterbuch Althebräisch. Althebräisch-Deutsch. Klett, Stuttgart 2006, ISBN 3-12-517575-5.

Lehrbücher

  • Ernst Jenni: Lehrbuch der hebräischen Sprache des alten Testamentes. Basel 1981, ISBN 3-7190-0706-5 (Schulbuch für Gymnasien konzipiert).
  • Frank Matheus: Einführung in das Biblische Hebräisch (I Studiengrammatik, II Studienbuch für das Gruppen- und Selbststudium). Münster 1997.
  • Heinz-Dieter Neef: Arbeitsbuch Hebräisch. Materialien, Beispiele und Übungen zum Biblisch-Hebräisch. Mohr Siebeck, Tübingen 2015, ISBN 978-3-8252-4361-6. (Lehrbuch zur Vorbereitung auf das Hebraicum)
  • Thomas O. Lambdin: Lehrbuch Bibel-Hebräisch. 5. verbesserte und ergänzte Auflage. Brunnen, Gießen 2006.

Zur Sprachgeschichte

  • haUniversita haPetucha: Peraqim beToledot haLashon ha'Ivrit. 1–11. Tel Aviv.
  • Wilhelm Gesenius: Geschichte der hebräischen Sprache und Schrift. 1815.
  • Chaim Rabin: Die Entwicklung der hebräischen Sprache. Wiesbaden 1988.
  • Eduard Yechezkel Kutscher: A History of the Hebrew Language. Jerusalem 1982.
  • Angel Sáenz-Badillos: A History of the Hebrew Language. Cambridge 1996.
  • Joel M. Hoffman: In the Beginning: A Short History of the Hebrew Language. New York / London 2004.
  • Ghilʿad Zuckermann: Language Contact and Lexical Enrichment in Israeli Hebrew. Palgrave Macmillan, 2003, ISBN 978-1-4039-1723-2 / ISBN 978-1-4039-3869-5.

Weblinks

imageWiktionary: Hebräisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
image
Commons: Hebräische Sprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
image
Wikisource: Hebräische Wörterbücher – Quellen und Volltexte
image
Wikibooks: Hebräisch – Lern- und Lehrmaterialien
  • Literatur von und über Hebräische Sprache im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Für das biblische Hebräisch und darin die umstrittene Frage der Verbfunktionen / Tempusinterpretation ein neuer Erklärungstyp: Interpretationskonzept „Mathilde“, getestet am kompletten Text der ursprünglichen Josefsgeschichte. Josefsgeschichte, Josephsgeschichte, Kurzversion 8, Tübingen, 13. September 2017 (Memento vom 27. März 2022 im Internet Archive; PDF,804 KB): Unterschiedliche Konjugationsarten deuten unterschiedliche Sprechakte an. Die Frage des Tempus wird aus weiteren Kontextindizien erschlossen.
  • Holger Gzella: Hebräisch. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff., abgerufen am 2. Oktober 2023.
  • Daniel A. Gleich: Die Bedeutungen der Stämme in Hebräisch (in Anlehnung an Van Pelt, Miles V.: Biblical Hebrew: A Compact Guide). Tabelle zu Qal, Nifal, Piel, Pual, Hitpael, Hifil, Hofal, auf theologicum.de [1]

Allgemein

  • www.hagalil.com – haGalil
  • www.hebraicum.de (deutsch)
  • Bibliographie Nachschlagewerke hebräisch (private Seite)
  • www.nirdagan.com (englisch)
  • www.hebrewlanguageguide.com (englisch)
  • www.hebreu.org (französisch)
  • Hebräische Typografie im deutschsprachigen Raum

Spezielles

  • Kalender von Gezer – die bis heute älteste bekannte hebräische Inschrift
  • Eli Bar-Chen: Hebräisch. In: Miloš Okuka, Gerald Krenn (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens (= Wieser-Enzyklopädie des europäischen Ostens. Band 10). Wieser Verlag, Klagenfurt/Celovec 2002, ISBN 3-85129-510-2, S. 903–909 (aau.at [PDF]). 

Lehr-, Wörterbücher und Ähnliches

  • Überblick über das Verbalsystem im biblischen Hebräisch (PDF; 67 Seiten)
  • Deutsch-hebräisches und hebräisch-deutsches Wörterbuch (im Aufbau)
  • Lehrkurs für biblisches Hebräisch (als einzelne PDF-Dateien)
  • Wortkunde für das Hebräisch des Alten Testaments
  • Phonetisch transkribierter Lehrkurs für modernes Hebräisch (mit Verbwurzeln und abgeleiteten Verben)
  • Wörterbuch Deutsch-Hebräisch und Hebräisch-Deutsch (Modernhebräisch)
  • Englisch-hebräisches Wörterbuch mit Deklinationen (Milon)
  • DAVAR Hebrew Dictionary (Freeware, englisch)
  • Gesenius’s Hebrew and Chaldee Lexicon, nachschlagbar u. a. über Verlinkungen im Text des Alten Testaments
  • Alan Wood’s Unicode Resources: Hebrew (englisch)
  • Fernkurs Hebräisch (Probeseiten)

Einzelnachweise

  1. שפה חיה: 9 מיליון דוברי עברית בעולם In: Israel HaYom, 18. März 2013 (hebräisch), abgerufen am 3. Juli 2024.
  2. Die heutige Form „lájla“ ist vermutlich durch Monophthongierung einer ursprünglichen Form *„lájlaj“ entstanden.
  3. Karl-Heinz Best: „Quantitative Untersuchungen zu den Jiddismen im Deutschen.“ In: Jiddistik Mitteilungen 36, 2006, Seite 1–14; Karl-Heinz Best: Hebraismen im Deutschen. In: Glottometrics 27, 2014, Seite 10–17 (PDF Volltext).
  4. wikt:wissen, wo Barthel den Most holt. Wiktionary bietet allerdings insgesamt 13 Erklärungen an.
Jüdische Sprachen

Hebräisch | Ivrit | Aramäisch | Jiddisch | Jevanisch | Judäo-Arabisch | Knaanisch | Judäo-Persisch | Judäo-Tatisch | Karaimisch | Krimtschakisch | Judäo-Malayalam | Judäo-Georgisch

Judäo-romanische Sprachen:  Ladino (Judenspanisch) | Judäo-Katalanisch | Zarfatisch

Wikipedia-Schwesterprojekte in hebräischer Sprache
image
Wikipedia – die freie Enzyklopädie auf Hebräisch
image
Wikiquote – Zitate auf Hebräisch
image
Wiktionary – das freie Wörterbuch auf Hebräisch
image
Wikibooks – Lern- und Lehrmaterialien auf Hebräisch
image
Wikisource – Quellentexte auf Hebräisch
image
Wikinews – Nachrichten auf Hebräisch
image
Wikivoyage – Reiseinformationen auf Hebräisch
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4023922-6 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85059867 | NDL: 00563057

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:38

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Der Artikel geht nicht auf die verschiedenen Aussprachetraditionen ein siehe auch Diskussion Aschkenasim Kategorie Judische Sprache und Diskussion Hebraische Sprache verschiedene Aussprachetraditionen Ausserdem enthalt er kaum Belege Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Hebraisch hebraisch ʿIvrit gehort zur kanaanaischen Gruppe des Nordwestsemitischen und damit zur afroasiatischen Sprachfamilie auch semitisch hamitische Sprachfamilie genannt Hebraisch ע ב ר ית Gesprochen in Israel Israel Palastina Autonomiegebiete Staat Palastina Global liturgische Sprache fur das JudentumSprecher 9 MillionenLinguistische Klassifikation Afroasiatische Sprachen Semitische SprachenWestsemitische SprachenNordwestsemitische SprachenKanaanaische Sprachen dd Hebraisch dd dd Offizieller StatusAmtssprache in Israel IsraelAnerkannte Minderheiten Regionalsprache in Polen PolenSprachcodesISO 639 1 he Hebraisch ISO 639 2 heb Hebraisch ISO 639 3 heb Neuhebraisch hbo Biblisches Rabbinisches Hebraisch Die Basis aller spateren Entwicklungsformen des Hebraischen ist die Sprache der heiligen Schrift der Juden der hebraischen Bibel deren Quellschriften im Laufe des 1 Jahrtausends v Chr entstanden und kontinuierlich redigiert und erweitert und schliesslich um die Zeitenwende kodifiziert wurden Alt Hebraisch wird daher oft mit dem Begriff Biblisch Hebraisch gleichgesetzt selbst wenn dies weniger sprachhistorisch als literaturhistorisch begrundet ist Althebraisch als die Sprache des grossten Teiles des Alten Testamentes In der Bibel wird die Sprache ש פ ת כ נ ע ן sefat kenaʿan deutsch Sprache Kanaans Jes 19 18 EU oder יהודית jehudit deutsch judisch judaisch Jes 36 11 EU 2 Kon 18 26 28 EU 2 Chr 32 18 EU Neh 13 24 EU genannt Nach der Zerstorung des Jerusalemer Tempels durch Nebukadnezar II im Jahre 586 v Chr und dem darauf folgenden Babylonischen Exil kam die dortige Amtssprache Aramaisch unter den Juden in Umlauf sodass das Hebraische fortan in Konkurrenz zum Aramaischen stand und viele Einflusse von ihm aufnahm Nach der Zerstorung des Zweiten Tempels zu Jerusalem im Jahre 70 n Chr verlagerte sich das Zentrum judischen Lebens von Judaa nach Galilaa und ins Exil Etwa im 3 Jahrhundert n Chr horte Hebraisch auf Alltags und Muttersprache zu sein Es blieb indessen eine Sakralsprache wurde jedoch nie ausschliesslich zu liturgischen Zwecken benutzt sondern auch zur Abfassung von philosophischen medizinischen juristischen und poetischen Texten so dass sich das Vokabular des Mittelhebraischen im Laufe der Jahrhunderte erweitern konnte wahrend die Grammatik weitgehend unverandert blieb Es ist ebenfalls bezeugt dass sich die verstreuten judischen Gemeinden zur Verstandigung untereinander des Hebraischen bedienten Die Erneuerung des Hebraischen mit dem Ziel seiner Etablierung als judische Nationalsprache in Palastina begann im spaten 19 Jahrhundert auf Initiative von Eliezer Ben Jehuda 1889 grundete er in Jerusalem den Rat der hebraischen Sprache den Vorlaufer der heutigen Akademie fur die hebraische Sprache mit dem Ziel die seit etwa 1700 Jahren kaum noch gesprochene Sprache der Bibel wiederzubeleben In der Folgezeit entstand das moderne Hebraisch dessen Unterschiede zum biblischen Hebraisch im Schriftbild und der Morphologie ausserst gering in der Syntax und dem Vokabular zum Teil erheblich sind Auf Hebraisch selbst wird sowohl die moderne wie auch die altertumliche Version der Sprache als Ivrit bezeichnet GeschichteMan unterscheidet drei Entwicklungsstufen Alt Mittel und Neuhebraisch Daneben gibt es eine eher literaturgeschichtlich bestimmte Einteilung in Bibelhebraisch Mischnahebraisch mittelalterliches Hebraisch und modernes Hebraisch die im akademischen Hebraischunterricht ublich ist und Phasen der Entwicklung des hebraischen Schrifttums ins Auge fasst Althebraisch Das Althebraische ist aufs Engste mit der phonizisch punischen Sprache sowie den anderen semitischen Varietaten der Lander der vorderasiatischen Mittelmeerkuste verwandt Die Verschriftlichung der gesprochenen Sprache erfolgte in der althebraischen Schrift sie ahnelte der phonizischen Schrift Gemeinsamer Ursprung beider Schriften war vermutlich die protosinaitische Schrift Die meisten Sprachwissenschaftler betrachten heute das Kanaanaische und das Phonizische als dieselbe Sprache wobei das Hebraische als eine von mehreren Mundarten angesehen wird Sprachwissenschaftlich gesehen ist Alt Hebraisch ein sudkanaanaischer Dialekt des 1 Jahrtausends v Chr der in einem Dialektkontinuum mit den anderen kanaanaischen Sprachen d h mit Moabitisch Ammonitisch Ugaritisch Phonizisch usw stand Der alteste bekannte hebraische Text ist der auf eine Tontafel niedergeschriebene Gezer Kalender von 925 v Chr der heute in Istanbul ausgestellt ist Es gibt altere Zeugnisse der verwandten Dialekte Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das beruhmteste Werk in althebraischer Sprache ist der Tanach die hebraische Bibel Altes Testament Zu den altesten erhaltenen Abschriften biblischer Texte zahlen die Schriftrollen vom Toten Meer Sie wurden 1947 in Qumran gefunden und stammen aus der Zeit zwischen dem 3 Jahrhundert v Chr und dem spaten 1 Jahrhundert n Chr Sie weisen zahlreiche Unterschiede zur heute gebrauchlichen hebraischen Bibel auf und umfassen auch Schriften die in deren Kanon nicht eingegangen sind Althebraisch wird oft mit Bibelhebraisch gleichgesetzt da kaum weitere Quellen aus dieser Periode der Sprachentwicklung erhalten sind Bibelhebraisch ist wie der Name sagt die Sprache eines literarischen Texts der einerseits zahlreiche Archaismen aus der fruhen Konigszeit aufweist die zur Zeit des Zweiten Tempels bereits nicht mehr gebrauchlich gewesen sein durften und andererseits noch bis zum Ende des 1 Jahrtausends n Chr bearbeitet worden ist Die alteste erhaltene Handschrift die den masoretischen Text vollstandig wiedergibt datiert aus dem Jahr 1008 n Chr Codex Leningradensis Die Kantillationszeichen welche die Vokalisierung und die Phonetik genauer wiedergeben wurden teils in spateren Jahrhunderten hinzugefugt Mittelhebraisch ab ca 200 v Chr Hauptartikel Mittelhebraisch Mittelhebraisch ist die Sprache spatbiblischer Texte sowie der hebraischen Teile der Mischna und der Gemara Gepragt wurde es nachhaltig von der hebraisch aramaischen Diglossie die vom Babylonischen Exil bis zum Ende der rabbinischen Epoche fur das Judentum bestimmend war In Form des Reichsaramaischen wurde Aramaisch Verwaltungssprache im Perserreich und fur rund 700 Jahre eine ethnische und politische Grenzen uberschreitende Umgangssprache im Nahen Osten zu der nach dem Sieg Alexanders des Grossen das Griechische in Konkurrenz trat Erst das Auftreten des Arabischen verdrangte beide Sprachen nahezu ganzlich aus der Region Die Juden benutzten Aramaisch fur Bibelubersetzungen Targumim und im Talmud sowie als Umgangssprache in Babylonien und der Levante Wie das Hebraische gehort Aramaisch zum nordwestlichen Zweig der semitischen Sprachen und ist somit dem Hebraischen nahe verwandt In der mittelhebraischen Phase wurden zahlreiche aramaische Ausdrucke und Redewendungen ins Hebraische ubernommen vor allem aber die aramaische Schrift Quadratschrift Auch die Syntax des Hebraischen anderte sich in dieser Phase grundlegend Ubergang von der Satzstruktur Pradikat Subjekt Objekt hin zu Subjekt Pradikat Objekt sowie von der parataktischen Hauptsatze bevorzugenden Syntax hin zum hypotaktischen Prinzip d h zu Hauptsatz Nebensatz Konstruktionen Wahrend fast zweier Jahrtausende war Hebraisch nicht Muttersprache sondern meist Zweit oder Drittsprache von Juden in der Regel von gebildeten judischen Mannern in allen Teilen der Diaspora In der traditionellen judischen Ausbildung wurde viel Zeit darauf verwandt Tora Mischna Gemara und rabbinische Kommentare im hebraischen und zum Teil aramaischen Original zu lesen Der wichtigste Beitrag zum Erhalt des biblischen Hebraisch stammt von den Masoreten die vom 7 bis zum 10 Jahrhundert n Chr dem nur mit Konsonanten geschriebenen Bibeltext Vokale Akzente und sogenannte Teamim Angaben fur den liturgischen Gesang hinzufugten Da die verwendeten Zeichen hauptsachlich aus Punkten bestehen spricht man von Punktation hebraisch Nikud Die bedeutendsten Masoreten wirkten im 9 10 Jahrhundert n Chr in Tiberias Vor allem zwei Familien sind hier bedeutsam Ben Ascher und Ben Naftali Nachdem bereits fruher in Babylonien und Palastina Texte zum Zwecke der Vokalisierung punktiert worden waren schuf Aaron ben Mosche ben Ascher das grundlichste Punktationssystem das sich schliesslich auch durchsetzte Der allgemein anerkannte judische hebraische Bibeltext der seit dem 16 Jahrhundert auch von christlichen Theologen der Exegese des Alten Testaments zugrunde gelegt wird geht auf den punktierten Text der Familie Ben Ascher zuruck In der Biblia Hebraica Stuttgartensia ist der masoretische Text gemass dem Codex Leningradensis abgedruckt Paul Kahles Erforschung verschiedener masoretischer Systeme und der Vergleich mit griechischen Umschriften des Hebraischen in der Septuaginta und der Hexapla des Origenes haben gezeigt dass die Masoreten von Tiberias in ihrer Punktation nicht der gangigen tradierten Aussprache des Hebraischen folgten sondern zum Teil ein ideales philologisches Konstrukt schufen das dennoch bis heute die Grundlage der hebraischen Grammatik und Aussprache bildet Neuhebraisch 18 Jh bis heute Die Geschichte des neuzeitlichen Hebraisch zerfallt in zwei Perioden die aber nicht fur die gesamte Judenheit Gultigkeit besassen Wesentliche Neuerungen Abkehr von der rabbinischen Tradition und Betonung der vermeintlichen Reinheit und Ursprunglichkeit des biblischen Sprachstils brachte die judische Aufklarung im 18 19 Jahrhundert Auch bei den Juden anderer Regionen kam es teils ohne Einfluss der Entwicklungen in Mitteleuropa insbesondere im Zusammenhang mit der Verbreitung des Buchdrucks und Zeitungswesens zu einer Renaissance des Hebraischen zum Beispiel im Irak Einen weiteren Neuanfang in der Moderne der schliesslich zur erneuten Verankerung als muttersprachlich weitergegebenes Idiom in Palastina fuhrte bewirkte der Zionismus im 20 Jahrhundert Modernes Hebraisch ʿIvrit Hauptartikel Ivrit Unter ʿIvrit ʿIwrit ʿIvrith wird ausserhalb Israels oft nur die jungste Form des Neuhebraischen verstanden Das durch den Zionismus entstandene israelische Hebraisch ist das Ergebnis einer Wiederbelebung des Entwicklungsstandes der biblischen Sprache wie sie die Masoreten von Tiberias mit der Punktation des Bibeltexts festgelegt haben jedoch auf der Basis einer eher mittelhebraischen Syntax und in Vokabular und Semantik von europaischen Sprachen beeinflusst Die relativ wenigen spezifisch biblischen Formen werden in Israel meist verstanden und in der Schule gelehrt in der Alltagssprache jedoch nicht mehr verwendet z B Pausalformen sowie Jussiv und Narrativ imperfectum consecutivum der Verben Zudem haben zahlreiche biblische Worter heute eine andere Bedeutung Das althebraische Verbalsystem das zeitliche Ablaufe weniger in Tempora denn in Aspekte einordnete wurde schon im Mittelhebraischen in ein Tempussystem umgedeutet das in der Neuzeit bei der Wiederbelebung des Hebraischen ubernommen wurde Die Konjugation die den Aspekt des Vollendeten anzeigte erfullt im Mittel und Neuhebraischen die Funktion der Vergangenheit die Konjugation die den Aspekt des Unvollendeten anzeigte ist nun das Futur und das ursprunglich zeitlose Partizip erfullt ganz uberwiegend die Funktion des Prasens Vielen gilt das Hebraische als Beispiel einer erfolgreichen Umwandlung einer alten Literatur und Sakralsprache in eine moderne Nationalsprache David Ben Gurion der erste Ministerprasident des 1948 gegrundeten Staates Israel behauptete sogar Wenn Moses heute zuruckkame und um ein Stuck Brot bate verstunde man ihn Eine derartige Auffassung wurde teilweise auch in der Wissenschaft von Hebraisten und Semitisten vertreten Edward Ullendorff ist jedoch umstritten Carl Brockelmann Problem der Rekonstruktion einer historischen Phonetik Die Uberlieferung der ursprunglichen Aussprache des Hebraischen des Altertums Althebraisch Bibelhebraisch ist luckenhaft und oft vieldeutig Das Hebraische bedient sich bis heute einer historischen Schreibung die seit den altesten Schriftzeugnissen nahezu unverandert ist Heute ubliche Aussprachetraditionen basieren auf Festlegungen der Masoreten siehe oben und werden ruckwirkend und mangels besserer Kenntnis auch bei der Lesung alterer Texte insbesondere des Bibeltexts angewandt Charakteristisch fur die Phonetik die sich im Zuge des zionistischen Siedlungsprojekts in Palastina seit dem 19 Jahrhundert durchgesetzt hat ist die fur semitische Sprachen untypische Aussprache gutturaler und emphatischer Konsonanten die im Hebraischen europaisiert klingen Nur in der Schrift aber nicht in der Aussprache wird noch zwischen Aleph und ʿAjin Kaf und Qof Thet und Taw Chet und Khaf etc unterschieden Die genannten Buchstabenpaare bilden im israelischen Hebraisch Homophone nur orientalischstammige Sprecher differenzieren noch einzelne dieser Laute Charakteristische Lautverschiebungen in der Antike durften vor allem unter aramaischem Einfluss in reichsaramaischer Zeit erfolgt sein so die Aufweichung der Begadkefat Laute Bet Kaf Pe sowie auch Gimel Dalet Taw zu Frikativen die in der spateren Sprachentwicklung teilweise zuruckgenommen wurde heute nur noch Bet Vet Kaf Khaf Pe Fe aber immer unveranderlich Gimel Dalet Taw BeGadKeFaT Etwas alter doch auch in biblischer Zeit entstanden konnte die fur Hebraisch wie fur Aramaisch typische Segolatisierung sein z B alteres malk wurde zu melekh kalb zu kelev sipr zu sefer usf eine Entwicklung die Tausende Lemmata und Formen betrifft Noch bis in die Antike belegt ist dagegen die dem ursemitischen Lautstand entsprechende Existenz von konsonantischen Lautpaaren die in der hebraischen Schrift in je einem Buchstaben zusammenfallen namentlich in ʿAjin und Chet Jeder dieser Buchstaben konnte fur zwei verwandte Laute stehen die im Hebraischen spater zusammengefallen im Arabischen hingegen erhalten sind Ajin stand sowohl fur den ʿAin als auch fur den Ghain Laut Chet fur den Ḥa und den Cha Laut Mittelalterliche und moderne Aussprachetraditionen In der judischen Diaspora entwickelten sich regionale Aussprachetraditionen des Hebraischen die von den im Alltag gesprochenen Sprachen beeinflusst waren Wahrend die sephardischen Gemeinden im Mittelmeerraum der Levante und dem Nahen Osten tendenziell eine eher klassische Aussprache bewahrten wich die unter dem Einfluss insbesondere des Jiddischen entstandene aschkenasische Aussprache teils erheblich davon ab Der Anfang des Buches Genesis klingt in drei verschiedenen Sprechweisen etwa so Sephardisch Be reschit bara elohim et ha schamajim we et ha aretz Deutsch aschkenasisch Breschis boro elauhim es ha schomajim wes ho oretz Polnisch aschkenasisch Brejschis buru elojhim ejs ha schumajim wejs hu uretz Siehe auch Aschkenasim Sprachen Unter dem Einfluss der israelischen Aussprache die sephardisch gepragt ist setzt sich seit Mitte des 20 Jahrhunderts diese weltweit in den judischen Gemeinden durch Bibellesung und Gebete selbst in aschkenasischen Milieus erfolgen heute meist in sephardischer Aussprache traditionell orthodoxe Gemeinden ausgenommen Hebraisch als gesprochene Sprache wird nahezu uberall auf der Welt dem israelischen Modell folgend sephardisch unterrichtet Hebraische SchriftSiehe hebraisches Alphabet sowie die Eintrage unter den einzelnen Buchstaben von Aleph bis Taw Schreibrichtung von rechts oben nach links GrammatikTafel mit dem Wort שלום beziehungsweise Schalom Friede Hauptartikel Althebraische Grammatik Fur die Grammatik des modernen Hebraisch siehe Ivrit Substantive Das Althebraisch gehort wie alle semitischen Sprachen grundsatzlich zu den Kasussprachen Seit dem Ausfall der Kasusflexion in der kanaanaischen Gruppe der semitischen Sprache werden jedoch schon ab dem 10 Jh v Chr zur Unterscheidung von Subjekt und Objekt keine Falle mehr verwendet sondern das Objekt kann optional mit einer speziellen nota objecti markiert werden das ist allerdings nur bei determinierten Objekten moglich Flexion spielt jedoch eine wichtige Rolle bei der Bildung und Ableitung von Verben Substantiven der Genitivkonstruktion Status constructus die auf Hebraisch Smichut ס מ יכו ת Stutzung genannt wird Status Constructus Beispiele fur die Genitivverbindung Smichut bajit ב י ת Haus lechem ל ח ם Brot bejt lechem ב ית ל ח ם Haus des Brotes Bethlehem In Genitivverbindungen wird der bestimmte Artikel vor ihren letzten Bestandteil gesetzt ʿalija ע ל י ה Aufstieg Ruckfuhrung Repatriierung noʿar נו ע ר נ ע ר Jugend ʿalijat ha noʿar ע ל י ת ה נ ו ע ר die Ruckkehr nach Israel der Jugendlichen Das Besitzverhaltnis kann mithilfe der klassischen Kurzform Substantiv mit Pronominalendung oder einer langeren umschreibenden Phrase wiedergegeben werden z B von Sohn ב ן ben mein Sohn ב נ י bni bzw ה ב ן ש ל י ha ben scheli Letzteres bedeutet wortlich der Sohn der von mir ist Hier ist aus einem Relativsatz sche der die das und der Praposition le eine neue Praposition von entstanden die im biblischen Hebraisch noch unbekannt ist Sowohl an bni als auch an scheli ist die Pronominalendung der 1 Person Singular mein mir mich erkennbar Genera Die hebraische Sprache kennt zwei grammatikalische Geschlechter bzw Genera mannlich und weiblich Weibliche Substantive und Namen enden meistens mit a ה oder t ת Beispiel Sarah ש ר ה ʿIvrith ע ב ר ית Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen beispielsweise endet das Wort lajla ל י ל ה Nacht mit dem Buchstaben He und ist trotzdem grammatikalisch mannlich Es konnen auch weibliche Nomen mannliche Endungen tragen Abstrakta werden meistens dem weiblichen Genus zugeordnet Betont wird meistens die letzte Silbe in einigen Fallen auch die vorletzte Silbe bei Fremdwortern auch andere Silben או נ יב ר ס יט ה universiṭa deutsch Universitat Die Betonung ist im Neuhebraischen schwach phonemisch es gibt also gelegentlich Wortpaare die sich nur durch die Betonung unterscheiden ב יר ה bira deutsch Hauptstadt ב יר ה bira deutsch Bier Manche Personennamen konnen auf zweierlei Weise betont werden und erhalten dadurch einen jeweils unterschiedlichen emotionalen Beiklang Hebraische Substantive und Adjektive konnen mit dem bestimmten Artikel ה ha definiert werden Unbestimmte Substantive bzw Adjektive tragen gar keinen Artikel Der bestimmte Artikel wird zusammen mit dem zugehorigen Wort geschrieben Beispiel נו ע ר noʿar deutsch Jugend ה נ ו ע ר hanoʿar deutsch die Jugend Wird der Artikel vorgesetzt erhalt der folgende Konsonant meist einen Punkt Dagesch forte der Verdopplung anzeigt Vor Konsonanten die nicht verdoppelt werden konnen erhalt der Artikel ein langes a qametz Verben Ausser im Bibelhebraischen verfugen hebraische Verben uber drei Tempora Vergangenheit Zukunft und Gegenwart Streng genommen sind aber nur Vergangenheit und Zukunft echte Konjugationen mit Formen fur die 1 2 und 3 Person im Singular und Plural wahrend fur die Gegenwart das Partizip verwendet wird Hier hat jedes Verb wie das hebraische Adjektiv vier Formen Maskulinum Singular Femininum Singular Maskulinum Plural Femininum Plural Die Person wird durch Hinzufugen des Personalpronomens angezeigt Ein Beispiel fur die Bildung des Partizips כ ו ת ב א נ י א ת ה הו א ani ata hu kotev ich du er m schreibe schreibst schreibt wortl ich m du m er ein Schreibender כ ו ת ב ת א נ י א ת ה יא ani at hi kotevet ich du sie f schreibe schreibst schreibt wortl ich f du f sie Sg eine Schreibende כ ו ת ב ים א נ ח נו א ת ם ה ם anachnu atem hem kotvim wir ihr sie m schreiben schreibt schreiben wortl wir m ihr m sie m Pl Schreibende כ ו ת בו ת א נ ח נו א ת ן ה ן anachnu aten hen kotvot wir ihr sie f schreiben schreibt schreiben wortl wir f ihr f sie f Pl Schreibende dient dem Zeilenumbruch bitte nicht entfernen Im Althebraischen ist eine klare Trennung zwischen Gegenwart Vergangenheit und Zukunft nicht moglich Beim finiten Verb werden zwei Aktionsarten unterschieden verteilt auf zwei Konjugationen die traditionell Perfekt und Imperfekt genannt werden Perfekt abgeschlossene konstatierbare Handlung im nachbiblischen Hebraisch Vergangenheit Imperfekt unabgeschlossene ausstehende Handlung im nachbiblischen Hebraisch Zukunft Daruber hinaus gibt es im Bibelhebraischen zwei Ableitungen dieser Konjugationen die deren Sinn ins Gegenteil verkehren Imperfectum Consecutivum abgeschlossene konstatierbare Handlung Perfectum Consecutivum unabgeschlossene ausstehende Handlung Die jeweilige Consecutivum Form unterscheidet sich von der Normalform des Perfekts oder Imperfekts dadurch dass die Kopula und vorangestellt wird Im Falle des Imperfectum Consecutivum wird zudem der nachfolgende Konsonant verdoppelt hebraisch מ ד ג ש m duggash und die Betonung verlagert sich oft auf die vorletzte Silbe Im Imperfectum Consecutivum werden auf der vorletzten Silbe betonte Perfekt Formen endbetont Wegen des vorgeschalteten und konnen Consecutivum Formen immer nur am Anfang des Satzes oder Halbsatzes stehen kein anderer Satzteil auch keine Verneinung darf vorgeschaltet werden Moderne Grammatiken haben die traditionellen Bezeichnungen Perfekt und Imperfekt aufgegeben da diese versuchen die Aktionsart inhaltlich zu beschreiben was an der jeweiligen Consecutivum Variante scheitert Das Perfectum Consecutivum beschreibt gerade keine perfekte abgeschlossene Handlung sondern im Gegenteil eine imperfekte unabgeschlossene Also ist der Terminus Perfekt ungenau Das Gleiche gilt analog fur Imperfekt Die neuen Bezeichnungen beschreiben nicht mehr den Inhalt sondern allein die ausserliche Form Das Perfekt heisst nun Konjugation abgekurzt AK und das Imperfekt Konjugation PK AK weist darauf hin dass alle Formen dieser Konjugation bis auf eine eine Endung haben also ein Affix oder Afformativ sg kataw ti kataw ta kataw t kataw katew a pl kataw nu ketaw tem ketaw ten katew u PK weist auf das Prafix oder Praformativ die Vorsilbe hin die alle Formen dieser Konjugation erhalten sg e chtow ti chtow ti chtew i ji chtow ti chtow pl ni chtow ti chtew u ti chtow na ji chtew u ti chtow na Die Consecutivum Formen werden AK bzw PK mit Waw conversivum also umkehrendem Waw genannt Der Buchstabe Waw steht fur die Kopula und die im Hebraischen mit diesem Buchstaben geschrieben wird PK mit Waw conversivum Imperfectum Consecutivum ist das typische Erzahltempus der biblischen Texte und wird daher auch Narrativ genannt Die Funktion des Waw conversivum ist einzig fur das Bibelhebraische belegt und findet in anderen semitischen Sprachen etwa dem Arabischen oder Aramaischen keine Entsprechung Die Grundlage zur Ableitung samtlicher Konjugationsformen ist die Wurzel Wortstamm die sich aus den Konsonanten zusammensetzt die in allen oder den meisten Formen des Verbes und seiner Ableitungen vorkommen Beim hebraischen Verb fur schreiben sind das כ ת ב also k t v Je nachdem welche Form gebildet werden soll werden die fur die Form typischen Vokale dazwischengesetzt in vielen Formen kommen ausserdem konjugationstypische Vor und oder Nachsilben hinzu vgl die oben aufgefuhrten Formen des Partizips und von AK und PK Demnach findet Konjugation im Hebraischen wie in allen semitischen Sprachen vor in und nach dem in der Regel rein konsonantischen Wortstamm statt die meisten Wurzeln bestehen aus drei Konsonanten Neben AK PK und Partizip kennt das Hebraische Infinitiv und Imperativformen Vorvergangenheit und Futur II sind dagegen unbekannt Auch gibt es nahezu keine spezifischen Modalformen Konjunktiv sie sind fast immer mit PK identisch oder durch geringfugige Veranderung hiervon abgeleitet Anders als etwa lateinische oder deutsche Verbstamme konnen hebraische Wurzeln nach mehreren Mustern konjugiert werden z B als Intensivstamm oder Kausativ Es gibt also abgesehen von den als AK und PK bezeichneten Konjugationen die Aktionsart oder Tempus bezeichnen weitere Konjugationen von denen jede ein eigenes AK und PK sowie Infinitive und Imperative bildet Durch diese zusatzlichen Konjugationen Intensivstamm Kausativ wird die Grundbedeutung der Wurzel variiert sie sind das wichtigste Instrument bei der Bildung neuer Worter und uberaus produktiv Im Folgenden drei Beispiele fur Infinitive der Wurzel k t v in verschiedenen Konjugationen ל כ ת ו ב lichtov schreiben Grundbedeutung ל ה ת כ ת ב lehitkattev einander schreiben d h korrespondieren Intensivstamm ל ה כ ת יב lehachtiv zu schreiben geben d h diktieren vorschreiben Kausativ Die Konjugationen sind daruber hinaus die Grundlage vieler Substantivbildungen etwa מ כ ת ב michtav Brief ה כ ת ב ה hachtava Diktat ה ת כ ת בו ת hitkatvut Korrespondenz Der Wandel von k zu ch in manchen der erwahnten Formen ist eine im Hebraischen gangige Lautverschiebung und kommt bei der Flexion vieler Worter vor in der hebraischen Schrift wird derselbe Buchstabe geschrieben SprachbeispielAllgemeine Erklarung der Menschenrechte Artikel 1 כל בני האדם נולדו בני חורין ושווים בערכם ובזכויותיהם כולם חוננו בתבונה ובמצפון לפיכך חובה עליהם לנהוג איש ברעהו ברוח של אחווה source source Kol bnei haʾadam noldu bnei chorin weshavim beʿerkam uvizchuyoteihem Kulam chonenu bitevuna uvematspun lefichach chova ʿaleihem linhog ish bereʿehu beruach shel achava Alle Menschen sind frei und gleich an Wurde und Rechten geboren Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Bruderlichkeit begegnen Vom Hebraischen beeinflusste SprachenIn den Jahrhunderten der Diaspora verwendeten die Juden zahlreiche Sprachen wie Jiddisch Judeo Espanyol Karaimisch Judao Arabisch und andere die nicht direkt mit dem Hebraischen verwandt sind jedoch zahlreiche hebraische Lehnworter aufweisen und fast stets mit dem hebraischen Alphabet notiert wurden Zudem existieren einige Sprachen sozialer Gruppen Soziolekte mit deutlichem hebraischen Einfluss zumeist sekundar uber das Jiddische zum Beispiel Rotwelsch und Jenisch Verbundenheit der heutigen Sprache mit der BibelBis heute werden biblische Zitate und Anspielungen in der Alltagssprache verwendet besonders in glaubigen Milieus Die Verse des Hoheliedes sind in unzahligen Varianten vertont worden beim Eintritt des Fruhlings wird oftmals Kapitel 2 Vers 11 zitiert Denn siehe der Winter ist vergangen der Regen ist vorbei die Blumen zeigen sich im Lande Einflusse des Hebraischen auf das Deutsche und umgekehrtDurch die Bibelubersetzung von Martin Luther sind einige Ausdrucke und Redewendungen mit biblischem Hintergrund in die deutsche Sprache aufgenommen worden Beispiele Jubeljahr Kainsmal Vornamen hebraischen Ursprungs sind weit verbreitet Achim Benjamin Daniel David Hanna Jakob Joachim Joel Johann Johanna Jonas Jonathan Joseph Judith Maria Michael Miriam Rebekka Samuel Sarah Susanne und viele andere Einige hebraische Worter sind uber das Jiddische in die deutsche Sprache gelangt z B Tacheles aus hebraisch tachlit Zweck Sinnvolles meschugge aus meshugga verruckt ubergeschnappt malochen aus melacha Arbeit koscher aus kascher rein tauglich dufte wahrscheinlich aus tov gut betucht eventuell aus batuach sicher Stuss aus schtut Unsinn aus alt Auch manche Redewendungen haben moglicherweise einen hebraischen Ursprung Dazu gehort Wissen wo der Barthel den Most holt das uber das Rotwelsche ins Deutsche gekommen sein konnte Die Bedeutung ware in diesem Fall Wissen wo man mit einem Brecheisen ברזל barzel Eisen zu Geld kommen also einen Tresor knacken kann מעות maʿot Kleingeld in der aschkenasischen Aussprache maos wovon auch die Slangausdrucke Moos oder Mause fur Geld stammen durften Unwahrscheinlich ist dagegen die weit verbreitete Ableitung des Wunsches zum Jahreswechsel Einen guten Rutsch von Rosch ha Schana Anfang wortlich Haupt des Jahres weil das Wort Rosch in judischen Neujahrswunschen nie vorkommt man wunscht sowohl auf Jiddisch als auch auf Hebraisch immer nur ein gutes Jahr Mit Sicherheit auszuschliessen ist ein hebraischer Ursprung des Ausdruckes Es zieht wie Hechtsuppe der angeblich auf hech supha starker Wind zuruckgehen soll Das Wort hech existiert im Hebraischen uberhaupt nicht und das mit supha transkribierte Wort סופה Sturm wird sufa ausgesprochen Aus historischen Grunden befinden sich viele Worter aus dem Geschaftsleben darunter Da den Juden im christlichen Europa jahrhundertelang kaum andere Erwerbsquellen erlaubt wurden als Handel oder Geldwesen sind diese Gebiete wichtige sprachliche Schnittstellen Hierher gehoren die Ausdrucke Kies im Sinne von Taschen geld aus kis Tasche Pleite aus peleta Flucht Entkommen Reibach aus rewach Gewinn oder Ausdrucke der Kriminalitat z B Ganove von hebraisch ganav Dieb Siehe dazu auch Liste deutscher Worter aus dem Hebraischen und Jiddischen Bei der Schaffung von ʿIvrit seit Ende des 19 Jahrhunderts wurden aus den europaischen Sprachen Ausdrucke entlehnt z B Sigarja Zigarette Telefon Telewisija Fernsehen etc Die modernen Monatsnamen in Israel entsprechen den deutschen Bezeichnungen Januar Februar Marz usw Die einzige Abwandlung ergibt sich beim Monat August der Ogust ausgesprochen wird da die Vokalverbindung au im Hebraischen ungewohnlich ist Die Neubildung ʿiton Zeitung aus ʿet Zeit basiert auf dem deutschen Wort Das Deutsche als Bildungssprache in Osteuropa spielte indirekt auch bei der Belebung des Hebraischen in Palastina durch die mittel und osteuropaischen Zionisten eine nicht unbedeutende Rolle insbesondere bei der Erweiterung des Wortschatzes Auch das umgangssprachliche Hebraisch hat etliche deutsche bzw jiddische Ausdrucke aufgenommen z B spritz Schluck Spitz Wischer fur Scheibenwischer etc Auch im handwerklichen Sektor finden sich einige deutsche Ausdrucke wie bspw Stecker oder Dubel der allerdings aufgrund des im Hebraischen fehlenden U Lautes Diebel ausgesprochen wird Siehe auchProtosinaitische Schrift Phonizisches Alphabet Hebraisches Alphabet Hebraische Buchstaben Aleph Beth Gimel usw Hebraicum Hebraische Zahlen Nikud Lachoudisch Kategorie HebraischLiteraturEinzeluntersuchungen Frank Matheus Ein jegliches hat seine Zeit Tempus und Aspekt im Biblisch Hebraischen Verbalsystem Spenner Kamen 2011 ISBN 978 3 89991 126 8 KUSATU B Beihefte 1 Grammatiken in der Reihenfolge des Erscheinens Wilhelm Gesenius Emil Kautzsch Gotthelf Bergstrasser Hebraische Grammatik 1813 28 Aufl Leipzig 1909 archive org Neudruck Hildesheim 1983 Georg Olms Verlag ISBN 3 487 00325 2 Hans Peter Stahli Hebraische Kurzgrammatik Gottingen 1985 Rudolf Meyer Hebraische Grammatik Berlin 1992 Jutta Korner Hebraische Studiengrammatik Langenscheidt Verlag Enzyklopadie Leipzig 1996 ISBN 3 324 00099 8 ausfuhrlich Martin Krause Biblisch hebraische Unterrichtsgrammatik Herausgegeben von Michael Pietsch und Martin Rosel Walter de Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 019028 1 Jan P Lettinga Heinrich von Siebenthal Grammatik des Biblischen Hebraisch 2 erweiterte Aufl Brunnen Verlag Giessen 2016 ISBN 978 3 7655 9555 4 Alexander B Ernst Kurze Grammatik des Biblischen Hebraisch 5 durchgesehene Aufl Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2020 ISBN 978 3 7887 2321 7 Worterbucher Wilhelm Gesenius Hebraisches und Aramaisches Handworterbuch uber das Alte Testament 16 Auflage Leipzig 1815 archive org Nachdruck Berlin 2008 Springer Verlag ISBN 3 540 78599 X Ludwig Kohler Walter Baumgartner Hebraisches und aramaisches Lexikon zum Alten Testament 3 Auflage Leiden 1996 Georg Fohrer Hebraisches und aramaisches Worterbuch zum Alten Testament Berlin New York 1997 ISBN 3 11 001804 7 PONS Kompaktworterbuch Althebraisch Althebraisch Deutsch Klett Stuttgart 2006 ISBN 3 12 517575 5 Lehrbucher Ernst Jenni Lehrbuch der hebraischen Sprache des alten Testamentes Basel 1981 ISBN 3 7190 0706 5 Schulbuch fur Gymnasien konzipiert Frank Matheus Einfuhrung in das Biblische Hebraisch I Studiengrammatik II Studienbuch fur das Gruppen und Selbststudium Munster 1997 Heinz Dieter Neef Arbeitsbuch Hebraisch Materialien Beispiele und Ubungen zum Biblisch Hebraisch Mohr Siebeck Tubingen 2015 ISBN 978 3 8252 4361 6 Lehrbuch zur Vorbereitung auf das Hebraicum Thomas O Lambdin Lehrbuch Bibel Hebraisch 5 verbesserte und erganzte Auflage Brunnen Giessen 2006 Zur Sprachgeschichte haUniversita haPetucha Peraqim beToledot haLashon ha Ivrit 1 11 Tel Aviv Wilhelm Gesenius Geschichte der hebraischen Sprache und Schrift 1815 Chaim Rabin Die Entwicklung der hebraischen Sprache Wiesbaden 1988 Eduard Yechezkel Kutscher A History of the Hebrew Language Jerusalem 1982 Angel Saenz Badillos A History of the Hebrew Language Cambridge 1996 Joel M Hoffman In the Beginning A Short History of the Hebrew Language New York London 2004 Ghilʿad Zuckermann Language Contact and Lexical Enrichment in Israeli Hebrew Palgrave Macmillan 2003 ISBN 978 1 4039 1723 2 ISBN 978 1 4039 3869 5 WeblinksWiktionary Hebraisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Hebraische Sprache Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Hebraische Worterbucher Quellen und Volltexte Wikibooks Hebraisch Lern und Lehrmaterialien Literatur von und uber Hebraische Sprache im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fur das biblische Hebraisch und darin die umstrittene Frage der Verbfunktionen Tempusinterpretation ein neuer Erklarungstyp Interpretationskonzept Mathilde getestet am kompletten Text der ursprunglichen Josefsgeschichte Josefsgeschichte Josephsgeschichte Kurzversion 8 Tubingen 13 September 2017 Memento vom 27 Marz 2022 im Internet Archive PDF 804 KB Unterschiedliche Konjugationsarten deuten unterschiedliche Sprechakte an Die Frage des Tempus wird aus weiteren Kontextindizien erschlossen Holger Gzella Hebraisch In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 2 Oktober 2023 Daniel A Gleich Die Bedeutungen der Stamme in Hebraisch in Anlehnung an Van Pelt Miles V Biblical Hebrew A Compact Guide Tabelle zu Qal Nifal Piel Pual Hitpael Hifil Hofal auf theologicum de 1 Allgemein www hagalil com haGalil www hebraicum de deutsch Bibliographie Nachschlagewerke hebraisch private Seite www nirdagan com englisch www hebrewlanguageguide com englisch www hebreu org franzosisch Hebraische Typografie im deutschsprachigen RaumSpezielles Kalender von Gezer die bis heute alteste bekannte hebraische Inschrift Eli Bar Chen Hebraisch In Milos Okuka Gerald Krenn Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 10 Wieser Verlag Klagenfurt Celovec 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 903 909 aau at PDF Lehr Worterbucher und Ahnliches Uberblick uber das Verbalsystem im biblischen Hebraisch PDF 67 Seiten Deutsch hebraisches und hebraisch deutsches Worterbuch im Aufbau Lehrkurs fur biblisches Hebraisch als einzelne PDF Dateien Wortkunde fur das Hebraisch des Alten Testaments Phonetisch transkribierter Lehrkurs fur modernes Hebraisch mit Verbwurzeln und abgeleiteten Verben Worterbuch Deutsch Hebraisch und Hebraisch Deutsch Modernhebraisch Englisch hebraisches Worterbuch mit Deklinationen Milon DAVAR Hebrew Dictionary Freeware englisch Gesenius s Hebrew and Chaldee Lexicon nachschlagbar u a uber Verlinkungen im Text des Alten Testaments Alan Wood s Unicode Resources Hebrew englisch Fernkurs Hebraisch Probeseiten Einzelnachweiseשפה חיה 9 מיליון דוברי עברית בעולם In Israel HaYom 18 Marz 2013 hebraisch abgerufen am 3 Juli 2024 Die heutige Form lajla ist vermutlich durch Monophthongierung einer ursprunglichen Form lajlaj entstanden Karl Heinz Best Quantitative Untersuchungen zu den Jiddismen im Deutschen In Jiddistik Mitteilungen 36 2006 Seite 1 14 Karl Heinz Best Hebraismen im Deutschen In Glottometrics 27 2014 Seite 10 17 PDF Volltext wikt wissen wo Barthel den Most holt Wiktionary bietet allerdings insgesamt 13 Erklarungen an Judische Sprachen Hebraisch Ivrit Aramaisch Jiddisch Jevanisch Judao Arabisch Knaanisch Judao Persisch Judao Tatisch Karaimisch Krimtschakisch Judao Malayalam Judao Georgisch Judao romanische Sprachen Ladino Judenspanisch Judao Katalanisch Zarfatisch Wikipedia Schwesterprojekte in hebraischer Sprache Wikipedia die freie Enzyklopadie auf HebraischWikiquote Zitate auf HebraischWiktionary das freie Worterbuch auf HebraischWikibooks Lern und Lehrmaterialien auf HebraischWikisource Quellentexte auf HebraischWikinews Nachrichten auf HebraischWikivoyage Reiseinformationen auf Hebraisch Normdaten Sachbegriff GND 4023922 6 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85059867 NDL 00563057

Neueste Artikel
  • Mai 25, 2025

    Satzbreite

  • Mai 25, 2025

    Sonderzeichen

  • Mai 25, 2025

    Softwaresystem

  • Mai 25, 2025

    Softwaretechnik

  • Mai 25, 2025

    Sozialverhalten

www.NiNa.Az - Studio

    Newsletter abonnieren

    Durch die Anmeldung zu unserem Mailing-Verteiler erhalten Sie immer die aktuellsten Neuigkeiten von uns.
    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.