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Das Sozialverhalten umfasst alle Verhaltensweisen von Menschen und Tieren, die auf Reaktionen oder Aktionen von Individuen der eigenen Art abzielen. Sozialverhalten umfasst somit sowohl Formen des harmonischen Zusammenlebens als auch agonistisches (rivalisierendes) Verhalten.

Sozialverhalten aus Sicht der Psychologie

Überblick

Beim Menschen ist das Sozialverhalten das Verhalten im sozialen Gefüge: das Sprechen, der Blickkontakt, Verhandlungen und Auseinandersetzungen sowie die Körpersprache. Nach Kurt Lewin ist das Verhalten eines Individuums das Ergebnis aller in einer Situation wirkenden Bedingungen (Feldtheorie). Sozial relevantes Verhalten ist ein Geflecht an Verhaltenssequenzen, das sich in hunderten komplizierter sozialer Situationen bewähren muss. Es ist nicht nur hochkomplex, es reagiert auch sehr nuancenreich in vielerlei Situationen – und es kann an kaum sichtbaren Kleinigkeiten scheitern. Alle, die in einer modernen Gesellschaft aufwachsen, beherrschen dieses Geflecht sozialer Verhaltensketten in der Regel, die erforderlich sind, um sich in hunderten von Situationen dergestalt bewegen zu können, dass man erfolgreich aus ihnen hervorgeht.

Sozialverhalten muss deshalb erlernt werden (nicht nur beim Menschen). Im Kontakt mit den Eltern und Geschwistern erlernt schon der Säugling vom ersten Tag an, sich in sozialen Situationen zu bewegen. Der Prozess des Erlernens von sozial relevanten Verhaltensweisen ist langwierig; er dauert Jahre – und endet eigentlich nie. Säuglinge/Kinder, die die Möglichkeit intensiven Kontakts mit Bezugspersonen nur mangelhaft erhalten, haben später große Probleme sich in sozialen Situationen angemessen zu verhalten (siehe Bindungstheorie, Hospitalismus).

Frühkindliche Situationen, die einen Mangel an Zuwendung und Sozialkontakt aufweisen, führen in der Regel zu sozial abweichenden Verhaltensweisen. Insofern ist der lebendige Kontakt mit Eltern, Erziehenden und/oder Geschwistern die beste Grundlage für das Lernprojekt Sozialverhalten. Problematische Situationen sind für Kinder und Säuglinge in dieser Hinsicht: Ablehnung des Kontakts, mangelnder Körperkontakt, zu wenig Interaktion sowie unangemessene Interaktionsfolgen wie Aggressivität, Vernachlässigung usw. Stellt man sich Sozialverhalten als Lernprozess vor, muss man auch davon ausgehen, dass dem Kind die Möglichkeit gegeben werden muss, das angemessene Verhalten zu lernen, demgemäß muss ihm zuvörderst der richtige Kontakt geboten werden.

Sozialpsychologie

In der Sozialpsychologie stellte Kurt Lewin den Zusammenhang von Verhalten (V), Person (P) und Umwelt (U) fest, welcher sich als Funktion darstellen lässt:

  • V = f (P, U)

Die unabhängigen Variablen (P- und U-Eigenschaften) beeinflussen dabei nicht summativ das Verhalten, sondern beeinflussen sich auch gegenseitig. Wahrnehmung (Perzeption) sowie Erkennen (Kognition) stellen dabei auch eine Form des Verhaltens dar, da es wie jedes andere Verhalten auch beobachtbar ist.

Sozialverhalten aus Sicht der Pädagogik

Erziehende (Eltern, Erzieher, Lehrer) müssten daran interessiert sein, Kindern/Jugendlichen zu einem möglichst umfangreichen Repertoire sozial relevanter Verhaltensweisen zu verhelfen. Die Einübung solchen Verhaltens gewinnt damit einen hohen Stellenwert, gleichgültig wie die Methodik des Lehrens auch aussehen mag. Sozialverhalten zu vermitteln ist in gewissem Grade eine Langzeitaufgabe im Erziehungsprozess, an dessen Ende die Kompetenz des Kindes/Jugendlichen steht, mit möglichst vielen sozialen Situationen zurechtzukommen bzw. diese bearbeiten zu können. Dazu gehören z. B. erfolgversprechendes Konfliktverhalten in Gruppen, viele Arten von Kommunikation, Resilienz in schwierigen Situationen, sozial angemessene Reaktionen in diversen Situationen des alltäglichen Lebens usw.

Für den Verlauf dieses langwierigen Lernprozesses ist es von großer Bedeutung, dass Kindern mit Geduld und Verständnis begegnet wird. Kinder/Jugendliche müssen bei diesem Lernen Erfolgserlebnisse haben (Selbstverstärkung, Verstärkung durch die erziehenden Personen).

Sozialverhalten aus Sicht der Verhaltensbiologie

Unter den Zweigen der Verhaltensbiologie beschäftigen sich vor allem die klassische vergleichende Verhaltensforschung, die Soziobiologie und die Verhaltensökologie mit dem Phänomen Sozialverhalten. Unter Sozialverhalten werden hier oft sämtliche beobachtbaren Aktivitäten der Tiere zusammengefasst, die der innerartlichen Verständigung dienen: also zum Beispiel auch Balz, Brutpflege (vgl. Eintrageverhalten bei Mäusen und Ratten), Stimmfühlungslaute und aggressive Auseinandersetzungen an den Revier-Grenzen (vgl. Territorialverhalten) sowie , die der Aggressionshemmung dienen.

Einige Forscher fassen den Begriff allerdings wesentlich enger und beschränken ihn auf das Verhalten von Tieren, die mit bestimmten Artgenossen in einer dauerhaften Bindung leben, sei es paarweise, in einem Rudel, oder anderen sozialen Zusammenschlüssen mit Gruppenbindung. Die Zugehörigkeit zur Gruppe (bzw. Bindung) wird z. B. bei sozialen Insekten durch eine „Geruchsuniform“ signalisiert, bei sozialen Primaten beruht die Zugehörigkeit auf persönlicher Bekanntschaft. In einer Herde oder in einem Schwarm gibt es, von Eltern-Jungtierbindungen abgesehen, keine sozialen Bindungen.

Gelegentlich wird der Begriff Sozialverhalten auch auf die Verständigung von Tieren unterschiedlicher Arten angewandt, zum Beispiel bei Tieren, zwischen denen eine Symbiose besteht.

Für viele Verhaltensweisen und unterschiedlichste Tierarten konnte unter anderem mit Hilfe von Kaspar-Hauser-Versuchen nachgewiesen werden, dass wesentliche Elemente des Sozialverhaltens angeboren (also in den Genen verankert) sind und vererbt werden. Hierzu gehört beispielsweise das angeborene Erkennen bestimmter Merkmale anderer Individuen (Schlüsselreize).

Harry Harlow führte Experimente mit jungen Rhesusaffen durch, die völlig isoliert aufgezogen wurden. Aus ihnen ging klar hervor, dass Primaten (und dies gilt auch für viele andere Wirbeltiere) soziale Interaktionen benötigen, um ein normales Sozialverhalten zu entwickeln. Die Erfahrung kontinuierlicher Zuwendung durch erwachsene Individuen ist geradezu die Grundlage für den weiteren Verlauf gelingenden Lebens.

Siehe auch

  • Störung des Sozialverhaltens
  • Gregäres Verhalten
  • Kulturbegriff in der Biologie
  • Olfaktorische Kommunikation bei Hausmäusen
  • Eusozialität

Weblinks

  • Literatur von und über Sozialverhalten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Kurt Lewin: Feldtheorie in den Sozialwissenschaften. Ausgewählte theoretische Schriften. Verlag Hans Huber, Bern/ Stuttgart 1963; 2. Auflage: Verlag Hogrefe, Göttingen 2012, ISBN 978-3-4568-5076-4.
  2. K. Lewin: A Dynamic Theory of Personality: Selected Papers. McGraw-Hill, New York/ London 1935, Kap. III, S. 79. Vgl. H. Maus, F. Fürstenberg (Hrsg.): Texte aus der experimentellen Sozialpsychologie. Luchterhand, Neuwied 1969.
  3. Reinhard Tausch, Anne-Marie Tausch: Erziehungspsychologie - Begegnung von Person zu Person. 9. Auflage, Verlag für Psychologie, Dr. Hochrufe, Göttingen/ Toronto/ Zürich 1979.
  4. Lauren Slater: Von Menschen und Ratten, die berühmten Experimente der Psychologie. Beltz Verlag, Weinheim 2005, S. 174 ff.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4055903-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:37

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Das Sozialverhalten umfasst alle Verhaltensweisen von Menschen und Tieren die auf Reaktionen oder Aktionen von Individuen der eigenen Art abzielen Sozialverhalten umfasst somit sowohl Formen des harmonischen Zusammenlebens als auch agonistisches rivalisierendes Verhalten Sozialverhalten aus Sicht der PsychologieUberblick Beim Menschen ist das Sozialverhalten das Verhalten im sozialen Gefuge das Sprechen der Blickkontakt Verhandlungen und Auseinandersetzungen sowie die Korpersprache Nach Kurt Lewin ist das Verhalten eines Individuums das Ergebnis aller in einer Situation wirkenden Bedingungen Feldtheorie Sozial relevantes Verhalten ist ein Geflecht an Verhaltenssequenzen das sich in hunderten komplizierter sozialer Situationen bewahren muss Es ist nicht nur hochkomplex es reagiert auch sehr nuancenreich in vielerlei Situationen und es kann an kaum sichtbaren Kleinigkeiten scheitern Alle die in einer modernen Gesellschaft aufwachsen beherrschen dieses Geflecht sozialer Verhaltensketten in der Regel die erforderlich sind um sich in hunderten von Situationen dergestalt bewegen zu konnen dass man erfolgreich aus ihnen hervorgeht Sozialverhalten muss deshalb erlernt werden nicht nur beim Menschen Im Kontakt mit den Eltern und Geschwistern erlernt schon der Saugling vom ersten Tag an sich in sozialen Situationen zu bewegen Der Prozess des Erlernens von sozial relevanten Verhaltensweisen ist langwierig er dauert Jahre und endet eigentlich nie Sauglinge Kinder die die Moglichkeit intensiven Kontakts mit Bezugspersonen nur mangelhaft erhalten haben spater grosse Probleme sich in sozialen Situationen angemessen zu verhalten siehe Bindungstheorie Hospitalismus Fruhkindliche Situationen die einen Mangel an Zuwendung und Sozialkontakt aufweisen fuhren in der Regel zu sozial abweichenden Verhaltensweisen Insofern ist der lebendige Kontakt mit Eltern Erziehenden und oder Geschwistern die beste Grundlage fur das Lernprojekt Sozialverhalten Problematische Situationen sind fur Kinder und Sauglinge in dieser Hinsicht Ablehnung des Kontakts mangelnder Korperkontakt zu wenig Interaktion sowie unangemessene Interaktionsfolgen wie Aggressivitat Vernachlassigung usw Stellt man sich Sozialverhalten als Lernprozess vor muss man auch davon ausgehen dass dem Kind die Moglichkeit gegeben werden muss das angemessene Verhalten zu lernen demgemass muss ihm zuvorderst der richtige Kontakt geboten werden Sozialpsychologie In der Sozialpsychologie stellte Kurt Lewin den Zusammenhang von Verhalten V Person P und Umwelt U fest welcher sich als Funktion darstellen lasst V f P U Die unabhangigen Variablen P und U Eigenschaften beeinflussen dabei nicht summativ das Verhalten sondern beeinflussen sich auch gegenseitig Wahrnehmung Perzeption sowie Erkennen Kognition stellen dabei auch eine Form des Verhaltens dar da es wie jedes andere Verhalten auch beobachtbar ist Sozialverhalten aus Sicht der PadagogikErziehende Eltern Erzieher Lehrer mussten daran interessiert sein Kindern Jugendlichen zu einem moglichst umfangreichen Repertoire sozial relevanter Verhaltensweisen zu verhelfen Die Einubung solchen Verhaltens gewinnt damit einen hohen Stellenwert gleichgultig wie die Methodik des Lehrens auch aussehen mag Sozialverhalten zu vermitteln ist in gewissem Grade eine Langzeitaufgabe im Erziehungsprozess an dessen Ende die Kompetenz des Kindes Jugendlichen steht mit moglichst vielen sozialen Situationen zurechtzukommen bzw diese bearbeiten zu konnen Dazu gehoren z B erfolgversprechendes Konfliktverhalten in Gruppen viele Arten von Kommunikation Resilienz in schwierigen Situationen sozial angemessene Reaktionen in diversen Situationen des alltaglichen Lebens usw Fur den Verlauf dieses langwierigen Lernprozesses ist es von grosser Bedeutung dass Kindern mit Geduld und Verstandnis begegnet wird Kinder Jugendliche mussen bei diesem Lernen Erfolgserlebnisse haben Selbstverstarkung Verstarkung durch die erziehenden Personen Sozialverhalten aus Sicht der VerhaltensbiologieUnter den Zweigen der Verhaltensbiologie beschaftigen sich vor allem die klassische vergleichende Verhaltensforschung die Soziobiologie und die Verhaltensokologie mit dem Phanomen Sozialverhalten Unter Sozialverhalten werden hier oft samtliche beobachtbaren Aktivitaten der Tiere zusammengefasst die der innerartlichen Verstandigung dienen also zum Beispiel auch Balz Brutpflege vgl Eintrageverhalten bei Mausen und Ratten Stimmfuhlungslaute und aggressive Auseinandersetzungen an den Revier Grenzen vgl Territorialverhalten sowie die der Aggressionshemmung dienen Einige Forscher fassen den Begriff allerdings wesentlich enger und beschranken ihn auf das Verhalten von Tieren die mit bestimmten Artgenossen in einer dauerhaften Bindung leben sei es paarweise in einem Rudel oder anderen sozialen Zusammenschlussen mit Gruppenbindung Die Zugehorigkeit zur Gruppe bzw Bindung wird z B bei sozialen Insekten durch eine Geruchsuniform signalisiert bei sozialen Primaten beruht die Zugehorigkeit auf personlicher Bekanntschaft In einer Herde oder in einem Schwarm gibt es von Eltern Jungtierbindungen abgesehen keine sozialen Bindungen Gelegentlich wird der Begriff Sozialverhalten auch auf die Verstandigung von Tieren unterschiedlicher Arten angewandt zum Beispiel bei Tieren zwischen denen eine Symbiose besteht Fur viele Verhaltensweisen und unterschiedlichste Tierarten konnte unter anderem mit Hilfe von Kaspar Hauser Versuchen nachgewiesen werden dass wesentliche Elemente des Sozialverhaltens angeboren also in den Genen verankert sind und vererbt werden Hierzu gehort beispielsweise das angeborene Erkennen bestimmter Merkmale anderer Individuen Schlusselreize Harry Harlow fuhrte Experimente mit jungen Rhesusaffen durch die vollig isoliert aufgezogen wurden Aus ihnen ging klar hervor dass Primaten und dies gilt auch fur viele andere Wirbeltiere soziale Interaktionen benotigen um ein normales Sozialverhalten zu entwickeln Die Erfahrung kontinuierlicher Zuwendung durch erwachsene Individuen ist geradezu die Grundlage fur den weiteren Verlauf gelingenden Lebens Siehe auchStorung des Sozialverhaltens Gregares Verhalten Kulturbegriff in der Biologie Olfaktorische Kommunikation bei Hausmausen EusozialitatWeblinksLiteratur von und uber Sozialverhalten im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseKurt Lewin Feldtheorie in den Sozialwissenschaften Ausgewahlte theoretische Schriften Verlag Hans Huber Bern Stuttgart 1963 2 Auflage Verlag Hogrefe Gottingen 2012 ISBN 978 3 4568 5076 4 K Lewin A Dynamic Theory of Personality Selected Papers McGraw Hill New York London 1935 Kap III S 79 Vgl H Maus F Furstenberg Hrsg Texte aus der experimentellen Sozialpsychologie Luchterhand Neuwied 1969 Reinhard Tausch Anne Marie Tausch Erziehungspsychologie Begegnung von Person zu Person 9 Auflage Verlag fur Psychologie Dr Hochrufe Gottingen Toronto Zurich 1979 Lauren Slater Von Menschen und Ratten die beruhmten Experimente der Psychologie Beltz Verlag Weinheim 2005 S 174 ff Normdaten Sachbegriff GND 4055903 8 GND Explorer lobid OGND AKS

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