Dieser Artikel befasst sich mit dem Kabel in der Elektro und Informationstechnik Zu weiteren Bedeutungen siehe Kabel Beg
Kupferkabel

Als Kabel wird in der Elektro- und Informationstechnik ein mit Isolierstoffen ummantelter ein- oder mehradriger Verbund von Einzelleitungen bezeichnet, welcher der Übertragung von Energie oder Information dient. Als Isolierstoffe kommen üblicherweise unterschiedliche Kunststoffe zur Anwendung, welche die als Leiter genutzten Adern umgeben und gegeneinander isolieren. Elektrische Leiter bestehen meist aus Kupfer, seltener auch aus Aluminium oder geeigneten Metalllegierungen. Lichtwellenleiter bestehen aus Kunststoff- oder Quarzglasfasern, weshalb in diesem Zusammenhang auch von Glasfaserkabeln gesprochen wird. Dreidimensional betrachtet folgt das Kabel einer meist zylindrischen oder ähnlichen Geometrie und kann im Gesamtaufbau noch weitere Mantellagen aus isolierendem Material oder metallische Folien bzw. Geflechte zum Zweck der elektromagnetischen Abschirmung oder als mechanischen Schutz enthalten.
Unterscheidungsmerkmale
Für den Begriff Kabel gibt es je nach Anwendungsfeld unterschiedliche Definitionen.
- Für elektrische Energieleiter als Untermenge der elektrischen Leitung existiert mit dem IEV-Eintrag 826-15-01 lediglich der globale Begriff Kabel- und Leitungsanlagen. Im Detail wird zwischen Installationsleitungen und Kabeln in den jeweiligen Produktnormen in der VDE-Gruppe 0200 (für Kabel insbesondere VDE 0266, VDE 0271 und VDE 0276-603 bis -632) unterschieden. Allgemein gilt für Kabel als Energieleiter aber die Festlegung, dass diese „im Vergleich mit Leitungen höheren mechanischen Beanspruchungen standhalten und in der Erde“ (→ Erdkabel) verlegt werden, und zwar unabhängig davon, ob es sich um einadrige oder mehradrige Energieleiter handelt.
- Beim Luftkabel, einem in der leitungsgebundenen Telekommunikation gängigen Begriff, handelt es sich um einen selbsttragenden Kabelaufbau mit ausreichenden Stützelementen, der für die Aufhängung an Masten und ähnlichen Einrichtungen ohne Zuhilfenahme anderer stützender Drähte oder Leiter vorgesehen ist.
- Die ähnlich den Luftkabeln aufgebauten YMT-Leitungen für die Verwendung als selbsttragende Leitung in Freileitungsnetzen zur Energieversorgung und für den Hausanschluss im ländlichen Raum werden als Isolierte Starkstromleitung oder PVC-Mantelleitung mit Tragseil bezeichnet und nicht den Kabeln zugerechnet. Sie sind nicht geeignet zur freien Verlegung in Erde; die Verlegung im Wasser ist zulässig.
- In der Daten-, Netzwerk-, Signal- und Audiotechnik und ähnlichen Fachbereichen wird allgemein die Zusammenfassung mehrerer, voneinander isolierter Leiter (Adern) zu einer fest verbundenen Einheit als Kabel betrachtet; hier wird dieser Begriff aus dem englischen Sprachraum übernommen, der begrifflich nicht zwischen den Bauarten Kabel und Leitung unterscheidet (alles derartige ist cable). Die einzelnen Adern sind meist elektrische Leiter, können aber zum Beispiel auch optische Leiter sein.
- Freileitungen sind elektrische Leiter ohne Isolierung – die umgebende Luft dient als Isolator. Die einem Drahtseil ähnlichen Leiter werden nicht als Kabel bezeichnet, obwohl dicke Seile seemännisch als Kabel bezeichnet werden.

Aufbau

Der Kabelaufbau muss mehreren Erfordernissen entsprechen:
- Kostengünstige Herstellung
- Beanspruchungen bei der Installation (Zugfestigkeit, Biegeradius usw.)
- Umwelt- und Betriebsbedingungen (Korrosion, Temperatur, Verkehrslasten usw.)
- Investitionszweck (Energie- oder Informationsübertragung also Aderzahl, Leiterquerschnitt usw.)
Leiteranzahl
Die Zahl der Strom führenden bzw. optischen Leiter (auch Adern genannt) im Kabel ist die Leiteranzahl oder Aderzahl. Bei mehradrigen Kabeln (damit sind nicht Litzenkabel gemeint) ist immer jede einzelne Ader von einem eigenen Isolator, der Aderisolierung, umhüllt, während eine äußere Umhüllung, der Kabelmantel, alle Adern umgibt.
- Bei zweiadrigen Kabeln für Gleichstrom sind die Farben der Adernisolation oft rot für Plus (+) und schwarz für Minus (−).
- In Netzkabeln wird ein schwarzer oder brauner Außenleiter und ein blauer Neutralleiter verwendet. Bei Geräteanschlussleitungen sind die Farben braun und schwarz ebenfalls gebräuchlich, obwohl die Zuordnung zu Neutral- und Außenleiter nicht gegeben ist. Bei Netzkabeln der Schutzklasse I kommt ein grün-gelber Schutzleiter hinzu. Dieser führt Erdpotential und dient dazu, im Fehlerfall gefährliche Berührungsspannungen an leitfähigen Gehäuse- oder Bedienteilen zu verhindern, indem diese gegen Erde abgeleitet werden.
- Bei Drehstrom werden nach alter Norm zwei schwarze und ein brauner, nach neuer Norm ein brauner, ein schwarzer und ein grauer Außenleiter verwendet. Der Neutralleiter kann bei symmetrischer Last oder bei Verwendung eines PEN-Leiters gegebenenfalls entfallen. In diesem Fall ist einer der Außenleiter häufig blau, sofern die Anlage vor 2004 errichtet wurde.
- In Altbauten findet man gelegentlich noch die für Neuinstallationen nicht mehr zulässigen Aderfarben nach alter Norm (bestehende Installationen stehen in Deutschland unter Bestandsschutz). Nach alter deutscher Norm war bis 1965: Schwarz der Außenleiter, Grau konnte ein Neutralleiter oder PEN (früher als Null-Leiter bezeichnet) sein, Rot war der Schutzleiter (PE), konnte aber auch ein geschalteter Außenleiter sein. Blau konnte im Dreileiter-Wechselstromnetz ein Außenleiter sein (L1: Schwarz; L2: Rot; L3: Blau; PEN: Grau). In Installationen und Industrieanlagen mit Netzspannung dürfen die Aderfarben Gelb und Grün nur dann verwendet werden, wenn keine Verwechslungsgefahr mit dem Schutzleiter (grün-gelb) besteht. Rot isolierte Drähte sind nur für Steuersignale zulässig, die vom Netz galvanisch getrennt sind.
- Hochspannungskabel sind oft einadrig. Es gibt jedoch auch zweipolige Hochspannungskabel für Gleichspannung. Dreiadrige Hochspannungskabel für Dreiphasenwechselstrom werden auch als H-Kabel bezeichnet. Mitunter werden auch zweipolige Kabel einpolig betrieben, indem sie an ihren Enden parallelgeschaltet werden.
- Kabel für EDV, Signalübertragung und Nachrichtentechnik können je nach Einsatzzweck zwei bis mehrere tausend Adern haben. Außerdem wird nach der Art der Adernverseilung unterschieden (zum Beispiel lagenverseilt, paarverseilt, Sternvierer). Signalkabel-Adern sind oft paarweise oder insgesamt von einem Schirm umgeben.
- Kabel für nieder- und hochfrequente Signale sind oft Koaxialkabel.
- Lichtleitkabel bestehen aus einer Glas- oder Kunststofffaser sowie einem relativ dicken Mantel, der mechanischen Schutz und (besonders bei Leistungsanwendungen der Laser-Materialbearbeitung) eine Begrenzung des Biegeradius bewirkt.
Leitermaterial
Am häufigsten wird Kupfer wegen seiner sehr guten elektrischen Leitfähigkeit verwendet, gefolgt von Aluminium.
Aluminium weist zwar nur rund 2/3 der elektrischen Leitfähigkeit von Kupfer auf, allerdings beträgt das spezifische Gewicht von Aluminium nur rund 1/3 von Kupfer und es ist billiger. In Anwendungen, in denen der Platzbedarf für die (bei gleicher Stromtragfähigkeit um den Faktor 1,5) dickeren Aluminiumleiter keine, aber das Gewicht und die Kosten eine wesentliche Rolle spielen, wird oft Aluminium statt Kupfer genommen. Bei Freileitungen bestehen die Leiterseile aus Aluminium. Leiterseile und auch Feldkabel für Feldtelefone haben zur Verbesserung der Zugfestigkeit einen Stahlanteil. Aluminiumleiter werden auch in Elektro-Kfz eingesetzt, um Masse einzusparen.
Nachteilig bei Aluminium sind die Kontaktkorrosion, spontane Oxidschichten und damit steigende Übergangswiderstände an Klemmstellen, die schlechte Lötbarkeit sowie die geringere Wechselbiegefestigkeit. Peugeot-Fahrräder um 1970 waren mit Litzen aus Alu gefertigt, die an den Übergängen zu den geklemmten Bronze-Kontakten bei Nässe stark korrodierten. In der DDR waren trotz dieser Probleme Aluminiumkabel für die Hausinstallation üblich; man versuchte, durch sogenanntes (kupferplattierte Aluminiumleiter) eine Verbesserung zu erreichen. Heute sind Aluminiumkabel in der Hausinstallation nicht mehr gebräuchlich, wohl aber als Erdkabel mit größeren Querschnitten im Nieder- und Mittelspannungsbereich. Aluminium bildet an Luft eine durch Hitze geförderte Oxidschicht aus und ist daher nur mit speziellen Flussmitteln und Loten lötbar. Das zuverlässigste Anschlussverfahren ist Pressen und großflächiges Verschrauben nach Bürsten und Fetten.
Silber ist noch etwas leitfähiger als Kupfer und damit von den Metallen am leitfähigsten. Es wird allerdings aus Kostengründen nur in Sonderfällen verwendet, z. B. für Hochfrequenz (Skineffekt) oder bei thermischer Belastung, meist nur als Beschichtung.
In Sonderfällen verwendet man Supraleiter, die unter ihre Sprungtemperatur abgekühlt werden müssen, indem Kühlmittel durch separate Kanäle im Kabel gepumpt wird. Solche Kabelverbindungen sind jedoch selten. Die ständige Kühlung ist sicherheitsrelevant, da das Kabel bei Zusammenbrechen der Supraleitung sofort durch Stromwärme zerstört würde.
In Kommunikationsnetzen kommen neben Kupferadern auch optische Leiter (Glasfaserkabel, Lichtleitkabel) zum Einsatz.
Bei Kopfhörerkabeln und anderen hochbeanspruchten Signalkabeln werden feindrähtige Kupferlitzen mit Kunstfasern von hoher Zugfestigkeit (z. B. Aramiden) gemischt, um die Reißfestigkeit des Kabels zu erhöhen. Seit etwa den 1930er Jahren gibt es Kabel für Telefone, die durch Umwickeln von Textilfasern mit Kupferband hergestellt werden. Sie sind für hohe Biegewechselbeanspruchung, Zugfestigkeit, jedoch geringe Ströme geeignet. Für ähnliche Zwecke ist auch ein Kabelaufbau mit Kupferlackdrähten üblich. Kupferlackdraht kann lötbar sein, indem sich der Lack bei Löttemperatur zersetzt.
Für Hochfrequenz wird Hochfrequenzlitze verwendet, deren einzelne Litzendrähte mit Lack isoliert sind. Für Kabel wird sie eher nicht verwendet.
Kupferleiter (insbesondere Litzen) können zum Korrosionsschutz verzinnt sein.
Die Adern von Kabeln bestehen bei flexiblen Anwendungen und im Kfz- und Anlagenbau aus Litzenleitungen. Bei besonders hoher mechanischer Beanspruchung auf wiederholtes Biegen (Handgeräte, Energieführungsketten, Veranstaltungs- und Bühnentechnik) werden sogenannte feinstdrähtige Litzen und eine geflochtene Verseilung verwendet.
Metall | Relative Leitfähigkeit (Kupfer = 100) | Elektrischer Widerstand bei 20 °C (in Ω 10−8) | Widerstands- Temperaturkoeffizient (in α 10−1) |
---|---|---|---|
Silber | 106 | 1,626 | 0,0041 |
Kupfer HC (geglüht) | 100 | 1,724 | 0,0039 |
Kupfer HC (hartgezogen) | 97 | 1,777 | 0,0039 |
verzinntes Kupfer | 95-99 | 1,741–1,814 | 0,0039 |
Aluminium EC (weich) | 61 | 2,803 | 0,0040 |
Aluminium EC (½H–H) | 61 | 2,826 | 0,0040 |
Natrium | 35 | 4,926 | 0,0054 |
Baustahl (englisch mild steel) | 12 | 13,8 | 0,0045 |
Blei | 8 | 21,4 | 0,0040 |
Kennzeichnung vieladriger Leitungen
Es gibt mehrere Arten, die Adern zu kennzeichnen. Flexible Steuerleitungen mit Querschnitten ab 0,75 mm2 tragen oft Nummern. Dünnere Steuerleitungen und Fernmeldekabel sind durch Farben gekennzeichnet. Bei vieladrigen Kabeln besteht die Möglichkeit, eine mehrfarbige Codierung längs- oder quergestreift auf der jeweiligen Ader aufzubringen, wobei eine quergestreifte Codierung auch im Abstand variieren kann, um unterschiedliche Adern zu bezeichnen.
Die Aderkennzeichnung für Fernmeldekabel ist in der DIN 47100 zu finden.
Isolierstoffe

Für Kabel verwendbare Isolierstoffe müssen in der Regel plastisch oder elastisch sein. Ausnahmen sind das Tränköl für Ölkabel und altertümliche, mit Porzellanperlen isolierte Koaxialkabel. Die Isolierstoffe müssen einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand und eine hohe Durchschlagsfestigkeit haben. Weitere Parameter für Signalkabel sind ein möglichst geringer Verlustfaktor und eine geringe Dispersion.
Früher verwendete man zur Adernisolation oft Papier. Um die Feuchteempfindlichkeit zu verringern und die Durchschlagsfestigkeit zu erhöhen, tränkte man das Papier mit Öl oder Wachs. Öl-Papierkabel (auch Massekabel genannt) sind noch heute im Einsatz und im Hoch- und Mittelspannungsbereich den mit PVC isolierten Kabeln im Hinblick auf ihre Lebensdauer und Durchschlagsfestigkeit überlegen. Allerdings sind die Montagekosten enorm hoch, daher werden sie durch Kunststoffkabel mit einer Isolation aus vernetztem Polyethylen (VPE) ersetzt.
Gebräuchlichster Isolierwerkstoff heutiger Energie- und Signalkabel ist Polyvinylchlorid (PVC), gefolgt von Polyethylen (PE), Gummi und Polyurethan (PUR).
Eine Möglichkeit, die Einsatztemperatur PVC-isolierter Kabel zu erhöhen, ist die Elektronenstrahl-Vernetzung. PVC hat jedoch einen hohen dielektrischen Verlustfaktor, weshalb es als Isolation für Signalkabel insbesondere bei hoher Frequenz oder großer Länge oft ungeeignet ist. Breitband-Signalkabel, Hochfrequenzkabel und auch Telefonleitungen sind daher oft mit PE isoliert.
Für flexible, thermisch und mechanisch hoch beanspruchte Kabel wird Gummi als Isolation verwendet, trittfest auf Baustellen und im Garten.
Bei hohen, aber auch besonders niedrigen Temperaturen und hohen Spannungen werden Silikonleitungen eingesetzt. Da diese wenig schnitt- und druckfest sind, wird Silikon mitunter mit einer Glasfaserumspinnung verbunden, etwa bei den Zuleitungen für Küchenherdplatten.
Polytetrafluorethylen (PTFE) widersteht von den Kunststoffen den höchsten und auch tiefsten Temperaturen, widersteht auch fast allen chemischen Angriffen, doch ist mechanisch eher verletzlich (Z. B. im Triebwerksbereich von Flugzeugen).
Leitungen in Elektro-Wärmegeräten werden heute nur mehr selten mit aufgefädelten Keramikperlen (Zylinder mit axialer Bohrung und kugelkalottenförmigen Deckflächen, eine konkav, eine konvex oder Keramikröhrchen) umhüllt.
Längenelastische Spiralkabel für Telefonhörer, Mikrofone, E-Gitarren etc. werden auf Maß mit geraden Endabschnitten gefertigt.
Material der Ummantelung
Der Kabelmantel schützt das Kabel vor äußeren Einflüssen und enthält gegebenenfalls eine Abschirmung. Blei war lange Zeit ein häufig verwendeter Werkstoff für die Ummantelung papierisolierter Kabel. Es findet heute noch Verwendung in bleigemantelten Kabeln (z. B. NYKY-J für Niederspannung oder N2XS(F)K2Y in der Mittelspannung) in Raffinerien, um die Kabel vor Beschädigungen durch Aromaten und Kohlenwasserstoffe zu schützen. Zum Teil verwendet man mittlerweile Kabel mit einem Zwischenmantel aus Polyamid bzw. Nylon. Meistens sind diese Kabel noch einmal mit dem schwerentflammbaren PVC ummantelt, um eine flammhemmende Wirkung zu erhalten. (Typen z. B. 2XS(L)2Y4YY für Mittelspannung bzw. 2X(L)2Y4YY für Niederspannung).
Heute kommen neben PVC auch Kunststoffe wie Polyurethan oder Polyethylen zum Einsatz. Polyethylen ist sehr kostengünstig, aber brennbar. PVC erzeugt bei Brandeinwirkung giftige Gase, wie Chlorwasserstoff und Dioxine. Deshalb kommen in modernen Gebäuden mit großen Personenansammlungen, wie zum Beispiel in Bahnhöfen, Flughäfen, Museen, Kongreßhallen und Kaufhäusern, halogenfreie, flammwidrige Kabel und Leitungen zum Einsatz. Für flexible, hoch beanspruchte Kabel wird Gummi als Mantel verwendet. Zur Signalübertragung (Netzwerkkabel für die EDV, Steuerungs- und Audiokabel) werden die Kabelmäntel vielfach mit einer Schirmung aus Metallfolie oder Kupferdrahtgeflecht versehen, um die elektromagnetische Verträglichkeit des Kabels zu verbessern.
Auch die von Frequenzumrichtern zu den Motoren führenden Energieleitungen müssen oft abgeschirmt werden, um Störabstrahlungen zu vermeiden (siehe Elektromagnetische Verträglichkeit).
Erd- und Seekabel sowie Freileitungen sind mit Armierungen (Stahldrahtgeflecht, Stahlblech) als Schutz und zur Erhöhung ihrer mechanischen Stabilität versehen.
Um Beschädigungen des Mantels frühzeitig zu erkennen, werden in der Nachrichtentechnik vieladrige Kabel mit Druckluft gefüllt und der Kabelinnendruck überwacht. Bei Energiekabeln wird hier stattdessen ein isolierendes Schutzgas (z. B. Schwefelhexafluorid) verwendet.
Lichtleitkabel für Hochleistungslaser sind mit einer Faserbruchüberwachung versehen, welche die Leitfähigkeit eines mitgeführten Drahtes oder einer Metallbeschichtung der Faser überwacht.
Für die meisten Einsatzzwecke werden Kabel nach internationalen Normen hergestellt, die vielfach auch Kürzel für bestimmte Kabelklassen definieren. Siehe dazu Harmonisierte Typenkurzzeichen von Leitungen.
Beanspruchungsbedingungen
Es gibt fest verlegte Kabel in Kabelgräben, im Putz, in Kanälen, auf Kabelpritschen und flexible Kabel für bewegliche Geräte oder Anlagen. Weitere Beanspruchungsbedingungen eines Kabels bestimmen wesentlich seine Konstruktion:
- Verlegung auf dem Meeresgrund Seekabel: starke Bewehrung, zugfest, längs- und querwasserdicht
- Unterirdische Verlegung (Erdkabel): sichere Ummantelung, evtl. Bewehrung, ggf. längs- und querwasserdicht
- Oberirdisch im Außenbereich: UV-Strahlungs-stabiler Mantel, zugfest
- Für bewegliche Geräte: fein- oder feinstdrähtige Adern, ggf. Gummi- oder Silikonisolation
- Mechanische Beanspruchung durch Kanten: Gewebe, Lackgewebe, Lackglasfasergewebe
- In brandgefährdeten Räumen: halogenfreie, schwer entflammbare Isolation
- Einfluss von Kohlenwasserstoffen: Ölfeste Werkstoffe
- Hohe elektrische oder magnetische Störeinflüsse oder Störempfindlichkeit: verdrillte Adernpaare, einfache oder doppelte Abschirmung
- Hohe Temperaturen oder Erwärmung: Gummi, Silikongummi, PTFE
Die Temperaturbeständigkeit von Kabeln wird in Wärmeklassen (nach IEC 60085) angegeben:
Wärme- klasse | Grenz- temperatur in °C | Isolierstoffe | Anwendungsbeispiele |
---|---|---|---|
Y | 90 | PVC; PET; Naturgummi; Baumwolle; Papierprodukte; Kunstseide | Leitungen und Abdeckungen |
A | 105 | Synthetischer Kautschuk; Isolieröle; | Leitungen, Wicklungen, Isolierschlauch |
E | 120 | Mit Kunstharzlacken getränkte Papierschichtstoffe | Wicklungen |
B | 130 | Ungetränkte und getränkte Glasfaserprodukte; Pressteile mit mineralischen Füllstoffen | Wicklungen und Pressteile |
F | 155 | Mit geeigneten Harzen (z. B. Epoxidharz) getränkte Glasfaserprodukte; Polyester-Lacke | Wicklungen |
H | 180 | Mit Silikonharzen getränkte Glasfaser- und Glimmerprodukte; synthetischer Kautschuk | hitzefeste Leitungen und Wicklungen, Abdeckungen, Isolierschläuche |
C | > 180 | Glimmer; Glas, Porzellan und andere keramische Werkstoffe; mit Silikonharzen getränkte Glasfaser- und Glimmerprodukte; | Hitzefeste Wicklungen |
Einsatzzweck
Kabelbaum
Ein Kabelbaum ist eine geräte-, erzeugnis- oder anlagenspezifische Zusammenfassung von einzelnen Leitungen und Kabeln zu einem vorgefertigten Verbund, der oft bereits mit Steckverbindern versehen ist. In Automobilen befinden sich Kabelbäume mit etwa 50 kg Masse. Kabelbäume übertragen sowohl elektrische Leistung als auch Signale.
Energiekabel

Die für ein Kabel zulässige Stromstärke hängt von folgenden Kriterien ab:
- Temperaturbeständigkeit der Isolierung
- Querschnittsfläche der Leiter
- Anzahl der Leiter
- Umgebungstemperatur
- Verlegeart
- Anzahl von Kabeln im gleichen Kanal
- Betriebsspannung (wegen der Dicke der Isolierung, die die Wärmeabgabe behindert)
Entsprechende Angaben findet man zum Beispiel in EN 60204-1:2007-06 „Elektrische Ausrüstung von Maschinen – Allgemeine Anforderungen“.
Hochfrequenz-, Signal- und Steuerkabel
Bei HF- und Signalkabeln spielt auch die Impedanz bzw. die Wellenimpedanz sowie die dielektrische Güte bzw. der dielektrische Verlustfaktor des Isolationswerkstoffes eine Rolle.
Bei NF-Kabeln ist neben dem Wirkwiderstand R' (Ohm/km) auch die Kapazität C' (µF/km) von wesentlicher Bedeutung. Die Kabelkapazität von Steuerkabeln hat einen Wert von ca. 0,3 µF/km.
Für Hochfrequenz und Breitband-Signalübertragung werden (auch für hohe Übertragungsleistungen) meistens Koaxialkabel verwendet. Diese haben prinzipiell kein nach außen dringendes elektrisches und magnetisches Feld, wenn der Mantelleiter geschlossen ist und die Seele in der Mitte ist. Koaxialkabel für Hochfrequenzanwendung haben daher ein Dielektrikum, das bei möglichst geringer Dichte den Innenleiter optimal stützt. Die zur Verlustarmut erforderliche geringe Dichte wird oft durch Luftanteile oder Schaumstoff erreicht. Außen ist oft eine doppelte Schirmung, bestehend aus Geflecht und Metallfolie, aufgebracht. Solche Koaxialkabel sind sehr störsicher. Sie haben meistens eine Wellenimpedanz von Z = 50 … 75 Ohm.
Früher verwendete man für Antennenleitungen auch sog. Bandleitungen (Z = 240 Ohm). Sie bestehen aus zwei symmetrisch angeordneten, mit einem Isolierstoffsteg verbundenen Adern. Diese Kabel sind aufgrund der nach außen dringenden Felder störempfindlicher, weisen jedoch eine geringere Dämpfung als Koaxialkabel auf, wenn sie auf Abstand zu Gebäudeteilen verlegt werden.

Als Signalleitungen oder Steuerleitungen werden oft mehradrige, geschirmte oder ungeschirmte Kabel mit Querschnitten von 0,14 bis 0,5 mm² verwendet, die, wenn die Länge des Kabels (z. B. bei Telefonhörern, Tastaturen, Kopfhörern u. dgl.) variabel sein soll, auch als sogen. „Spiralkabel“ ausgeführt sein können.
Zur Übertragung hoher Datenraten, z. B. bei USB-Kabeln, werden sog. Twisted-Pair-Kabel verwendet: Ein oder mehrere Adernpaare sind dabei jeweils miteinander verdrillt und ggf. außerdem in separaten Abschirmungen geführt.
Flachbandkabel („Hosenträgerkabel“) bestehen aus einer Vielzahl parallel nebeneinander liegender Adern und werden besonders innerhalb von Computern und elektronischen Geräten als Signalleitungen verwendet. Sie können kostengünstig und zuverlässig mit der Schneidklemmtechnik angeschlossen werden.
Es gibt auch gefaltet in runden Abschirmmänteln geführte Bandkabel, um gleichfalls die Schneidklemmtechnik nutzen zu können.
Beispiele
- Telefonkabel
- Solche Kabel sind vieladrig. Die Adern sind paarig oder in Vierergruppen als „Sternvierer“ verdrillt. Beim Sternvierer werden die diagonal gegenüberliegenden Adern als Paar genutzt. Meist sind Telefonkabel auf öffentlichen Grundstücken (Straßen) erdverlegt. Das Bild zeigt die aufgefächerte „Prüfblume“.
- Flachbandkabel
- Häufig in Computern zu finden. Der Anschluss erfolgt über Schneidklemmtechnik für alle Adern gleichzeitig.
- Abgeschirmte Leitungen
- Eine oder mehrere isolierte Adern sind umgeben mit einer leitenden Abschirmung; nach jeweiliger Isolation können noch ein oder (selten) zwei weitere Schirmungsleiter darüber gewendelt oder geflochten werden. Das Übersprechen (unerwünschte gegenseitige Beeinflussung eigentlich unabhängiger Signalkanäle) und die Abhörbarkeit werden dadurch stark reduziert. Messleitungen mit geerdetem Schirm fangen weniger Störsignale aus der Umgebung ein. Im Wohnungsbau werden auch gelegentlich abgeschirmte Installationskabel/Mantelleitungen (NYM(ST)-J) zur Verringerung des Elektrosmog in Wohnräumen eingesetzt.
- Koaxialkabel
- Kabel mit konzentrischem Aufbau und einem durch Geometrie und Isolationswerkstoff eingestellten Wellenwiderstand werden für die Übertragung hochfrequenter Signale wie beispielsweise von der Antenne zu UKW-Radios und Fernsehern verwendet, wobei der äußere Leiter zugleich die Schirmung für den inneren Leiter darstellt.
- Twisted-Pair-Kabel
- Besteht aus verdrillten Aderpaaren. Die Verdrillung erlaubt eine ähnlich störungsfreie Signalübertragung wie Koaxialkabel. Zudem sind Twisted-Pair-Kabel meist noch zusätzlich geschirmt.
- Telefonkabel aufgefächert
- Flachbandkabel
- Koaxialkabel
- Twisted-Pair-Kabel
Sicherheitsrelevante Installationen
Bei sicherheitsrelevanten Systemen, wie Sicherheitsbeleuchtungsanlagen, Brandmeldeanlagen oder Alarmierungsanlagen fordern einschlägige Vorgaben für den Brandfall in bestimmten Bereichen bei Kabeln und Leitungen einen integrierten Funktionserhalt für eine festgelegte Zeitspanne. Unter Alarmierungsanlagen sind hier keine Alarmanlagen im Sinne von Einbruchmeldetechnik gemeint, für solche Systeme ist in der Regel kein Funktionserhalt notwendig. Vielmehr handelt es sich um Anlagen gem. DIN VDE 0828 oder DIN VDE 0833-4, die durch akustische Signalisierung anwesende Personen bei Gefahren warnen und zur Gebäuderäumung veranlassen.
In Deutschland ist dieser Sachverhalt in der DIN 4102 Teil 12 und der bundeslandspezifischen Umsetzung der „Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie“ MLAR geregelt. Das bedeutet, dass die Verkabelung (Befestigungsmaterial und Kabel) bei Brandeinwirkung für eine festgelegte Zeit funktionsfähig bleiben muss. In dieser Zeit darf weder der Isolationswiderstand so klein werden, dass es zu einem Stromfluss zwischen den Leitern kommt, noch darf der Widerstand des Leiters so ansteigen, dass der Stromfluss behindert würde. Mit anderen Worten dürfen weder Kurzschluss noch Unterbrechung auftreten. Diese Eigenschaften werden durch einen speziellen Aufbau der Leitung sowie besondere Materialien für die Isolierung erreicht. Die Leitungen sind von außen durch ihren orangefarbenen Mantel (roter Mantel bei Brandmeldekabeln) sowie durch einen kennzeichnenden wiederholten Aufdruck zu erkennen. Gebräuchliche Zeiten für den erforderlichen Funktionserhalt sind 30 Minuten, 60 Minuten oder 90 Minuten (E30, E60, E90). Geraten diese Leitungen nach Ablauf des Zeitraumes in Brand, weisen sie überdies eine höhere Brandlast als normale Leitungen, wie NYM oder J-Y(St)Y auf.
Um einen wirksamen Funktionserhalt zu erzielen, ist neben der Leitung auch das Leitungsführungssystem und die Umgebung zu betrachten. Die verschiedenen Formen der Leitungsführungssysteme (Kabelrinne, Stahlpanzerrohr, Einzelbefestigung) haben gemein, dass sie ebenfalls für die entsprechende Dauer einem Feuer standhalten müssen.
Gemeinsam mit der Leitung ergeben sie eine sogenannte „geprüfte Leitungsanlage“. Entsprechend geprüfte Kombinationen werden durch die Hersteller in Prüfzertifikaten benannt. Die Installationsumgebung ist so zu gestalten, dass die Kabel und Leitungen während der Brandeinwirkung nicht durch berstende oder herabfallende Teile beeinträchtigt oder zerstört werden.
Bleikabel

Früher wurden Kabel häufig mit Blei ummantelt. Bei Erdkabeln wurde der Bleimantel zusätzlich mit geteerter Jute und teilweise auch einer Stahlspirale geschützt. Als Isolationsmaterial um die Leiter kam ebenfalls Jute oder auch Papier zum Einsatz, welche zumeist durch Wachs imprägniert wurden. Zur Bearbeitung solcher Adern musste diese Isolierung erst geschmeidig gemacht werden, was durch ein Bad in einer Wanne aus flüssigem Wachs erfolgte und viel Erfahrung erforderte.
Siehe auch
- Baueinsatzkabel
- Drehstromleitung
- Kabelbruch
- Strukturierte Verkabelung
- Pigtail
- Abkürzungen in der Kabeltechnik
- Typenkurzzeichen von Leitungen
- Kabelbrücke
- Neutralleiter
Literatur
- Hans Schultke: ABC der Elektroinstallation. 14. Auflage. EW Medien und Kongress, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-8022-0969-7.
- Wilhelm Rudolph: VDE Schriftenreihe 39; „Einführung in DIN VDE 0100“, Elektrische Anlagen von Gebäuden. 2. Auflage. VDE Verlag GmbH, Berlin/Offenbach 1999, ISBN 3-8007-1928-2.
- Daniel Gethmann, Florian Sprenger: Die Enden des Kabels. Kleine Mediengeschichte der Übertragung. 1. Auflage. Kadmos, Berlin 2015, ISBN 978-3-86599-205-5.
Weblinks
- Kabelquerschnitte bei Hausinstallationen. (PDF; 3,8 MB) Archiviert vom .
- „Das Kabelbuch“ - Informationsmedium der Kabel- und Elektrobranche, kabelbranche.de
- IT-Verkabelung, bei lanline.de
- Rund um den Kabelquerschnitt, bei sengpielaudio.com
- Kabelquerschnitte nach DIN 57100 (PDF; 14 kB), bei njumaen.de
- Einfluss der Kabelkapazität von langen Steuerleitungen auf die Betätigung von Schützen, bei eaton.com/moellerproducts, 2005 (PDF, 319 KiB)
Optische Leiter:
- Spezifikationen und Bilder verschiedener LWL-Kabel ( vom 7. November 2013 im Internet Archive), bei ftth.ccm.ch
- Steckertypen für Glasfaserkabel ( vom 2. April 2015 im Internet Archive), bei lwl-kabel.ch
- Kabel und Leitungen für digitale Steuersignale der Lichttechnik, bei hbernstaedt.de
Einzelnachweise
- DIN VDE 0100-200:2006-03, Abschnitt 826-15-01 Kabel- und Leitungsanlage, „Gesamtheit, bestehend aus einem oder mehreren isolierten Leitern, Kabeln und Leitungen oder Stromschienen, und deren Befestigungsmittel, sowie falls notwendig deren mechanischer Schutz“
- Kabel und Leitungen. (PDF; 657 kB) Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 21. August 2013: „Allgemeingültige Merkmale zur Unterscheidung dieser beiden Bauarten sind im VDE – Vorschriftenwerk nicht definiert. Generell gilt aber, dass Kabel im Vergleich zu Leitungen höheren mechanischen Beanspruchungen standhalten und in der Erde verlegt werden dürfen.“
- Elektrotechnische Anwendungen. Elektrische Leiter. Deutsches Kupferinstitut e. V., archiviert vom 2. Dezember 2013; abgerufen am 21. August 2013. (nicht mehr online verfügbar) am
- Tesla-Großauftrag für Wiener Firma ( vom 21. März 2017 im Internet Archive) orf.at, 20. März 2017, abgerufen am 21. März 2017.
- vdi-nachrichten.com ( des vom 22. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- G. F. Moore (Hrsg.): Electric Cables Handbook. 3rd Edition, Blackwell Science, 1997, ISBN 0-632-04075-0, S. 33.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Kabel in der Elektro und Informationstechnik Zu weiteren Bedeutungen siehe Kabel Begriffsklarung Als Kabel wird in der Elektro und Informationstechnik ein mit Isolierstoffen ummantelter ein oder mehradriger Verbund von Einzelleitungen bezeichnet welcher der Ubertragung von Energie oder Information dient Als Isolierstoffe kommen ublicherweise unterschiedliche Kunststoffe zur Anwendung welche die als Leiter genutzten Adern umgeben und gegeneinander isolieren Elektrische Leiter bestehen meist aus Kupfer seltener auch aus Aluminium oder geeigneten Metalllegierungen Lichtwellenleiter bestehen aus Kunststoff oder Quarzglasfasern weshalb in diesem Zusammenhang auch von Glasfaserkabeln gesprochen wird Dreidimensional betrachtet folgt das Kabel einer meist zylindrischen oder ahnlichen Geometrie und kann im Gesamtaufbau noch weitere Mantellagen aus isolierendem Material oder metallische Folien bzw Geflechte zum Zweck der elektromagnetischen Abschirmung oder als mechanischen Schutz enthalten UnterscheidungsmerkmaleFur den Begriff Kabel gibt es je nach Anwendungsfeld unterschiedliche Definitionen Fur elektrische Energieleiter als Untermenge der elektrischen Leitung existiert mit dem IEV Eintrag 826 15 01 lediglich der globale Begriff Kabel und Leitungsanlagen Im Detail wird zwischen Installationsleitungen und Kabeln in den jeweiligen Produktnormen in der VDE Gruppe 0200 fur Kabel insbesondere VDE 0266 VDE 0271 und VDE 0276 603 bis 632 unterschieden Allgemein gilt fur Kabel als Energieleiter aber die Festlegung dass diese im Vergleich mit Leitungen hoheren mechanischen Beanspruchungen standhalten und in der Erde Erdkabel verlegt werden und zwar unabhangig davon ob es sich um einadrige oder mehradrige Energieleiter handelt Beim Luftkabel einem in der leitungsgebundenen Telekommunikation gangigen Begriff handelt es sich um einen selbsttragenden Kabelaufbau mit ausreichenden Stutzelementen der fur die Aufhangung an Masten und ahnlichen Einrichtungen ohne Zuhilfenahme anderer stutzender Drahte oder Leiter vorgesehen ist Die ahnlich den Luftkabeln aufgebauten YMT Leitungen fur die Verwendung als selbsttragende Leitung in Freileitungsnetzen zur Energieversorgung und fur den Hausanschluss im landlichen Raum werden als Isolierte Starkstromleitung oder PVC Mantelleitung mit Tragseil bezeichnet und nicht den Kabeln zugerechnet Sie sind nicht geeignet zur freien Verlegung in Erde die Verlegung im Wasser ist zulassig In der Daten Netzwerk Signal und Audiotechnik und ahnlichen Fachbereichen wird allgemein die Zusammenfassung mehrerer voneinander isolierter Leiter Adern zu einer fest verbundenen Einheit als Kabel betrachtet hier wird dieser Begriff aus dem englischen Sprachraum ubernommen der begrifflich nicht zwischen den Bauarten Kabel und Leitung unterscheidet alles derartige ist cable Die einzelnen Adern sind meist elektrische Leiter konnen aber zum Beispiel auch optische Leiter sein Freileitungen sind elektrische Leiter ohne Isolierung die umgebende Luft dient als Isolator Die einem Drahtseil ahnlichen Leiter werden nicht als Kabel bezeichnet obwohl dicke Seile seemannisch als Kabel bezeichnet werden Mehradrige Installationsleitung in der ElektroinstallationAufbauKonfektioniertes Datenkabel Der Kabelaufbau muss mehreren Erfordernissen entsprechen Kostengunstige Herstellung Beanspruchungen bei der Installation Zugfestigkeit Biegeradius usw Umwelt und Betriebsbedingungen Korrosion Temperatur Verkehrslasten usw Investitionszweck Energie oder Informationsubertragung also Aderzahl Leiterquerschnitt usw Leiteranzahl Die Zahl der Strom fuhrenden bzw optischen Leiter auch Adern genannt im Kabel ist die Leiteranzahl oder Aderzahl Bei mehradrigen Kabeln damit sind nicht Litzenkabel gemeint ist immer jede einzelne Ader von einem eigenen Isolator der Aderisolierung umhullt wahrend eine aussere Umhullung der Kabelmantel alle Adern umgibt Bei zweiadrigen Kabeln fur Gleichstrom sind die Farben der Adernisolation oft rot fur Plus und schwarz fur Minus In Netzkabeln wird ein schwarzer oder brauner Aussenleiter und ein blauer Neutralleiter verwendet Bei Gerateanschlussleitungen sind die Farben braun und schwarz ebenfalls gebrauchlich obwohl die Zuordnung zu Neutral und Aussenleiter nicht gegeben ist Bei Netzkabeln der Schutzklasse I kommt ein grun gelber Schutzleiter hinzu Dieser fuhrt Erdpotential und dient dazu im Fehlerfall gefahrliche Beruhrungsspannungen an leitfahigen Gehause oder Bedienteilen zu verhindern indem diese gegen Erde abgeleitet werden Bei Drehstrom werden nach alter Norm zwei schwarze und ein brauner nach neuer Norm ein brauner ein schwarzer und ein grauer Aussenleiter verwendet Der Neutralleiter kann bei symmetrischer Last oder bei Verwendung eines PEN Leiters gegebenenfalls entfallen In diesem Fall ist einer der Aussenleiter haufig blau sofern die Anlage vor 2004 errichtet wurde In Altbauten findet man gelegentlich noch die fur Neuinstallationen nicht mehr zulassigen Aderfarben nach alter Norm bestehende Installationen stehen in Deutschland unter Bestandsschutz Nach alter deutscher Norm war bis 1965 Schwarz der Aussenleiter Grau konnte ein Neutralleiter oder PEN fruher als Null Leiter bezeichnet sein Rot war der Schutzleiter PE konnte aber auch ein geschalteter Aussenleiter sein Blau konnte im Dreileiter Wechselstromnetz ein Aussenleiter sein L1 Schwarz L2 Rot L3 Blau PEN Grau In Installationen und Industrieanlagen mit Netzspannung durfen die Aderfarben Gelb und Grun nur dann verwendet werden wenn keine Verwechslungsgefahr mit dem Schutzleiter grun gelb besteht Rot isolierte Drahte sind nur fur Steuersignale zulassig die vom Netz galvanisch getrennt sind Hochspannungskabel sind oft einadrig Es gibt jedoch auch zweipolige Hochspannungskabel fur Gleichspannung Dreiadrige Hochspannungskabel fur Dreiphasenwechselstrom werden auch als H Kabel bezeichnet Mitunter werden auch zweipolige Kabel einpolig betrieben indem sie an ihren Enden parallelgeschaltet werden Kabel fur EDV Signalubertragung und Nachrichtentechnik konnen je nach Einsatzzweck zwei bis mehrere tausend Adern haben Ausserdem wird nach der Art der Adernverseilung unterschieden zum Beispiel lagenverseilt paarverseilt Sternvierer Signalkabel Adern sind oft paarweise oder insgesamt von einem Schirm umgeben Kabel fur nieder und hochfrequente Signale sind oft Koaxialkabel Lichtleitkabel bestehen aus einer Glas oder Kunststofffaser sowie einem relativ dicken Mantel der mechanischen Schutz und besonders bei Leistungsanwendungen der Laser Materialbearbeitung eine Begrenzung des Biegeradius bewirkt LeitermaterialAm haufigsten wird Kupfer wegen seiner sehr guten elektrischen Leitfahigkeit verwendet gefolgt von Aluminium Aluminium weist zwar nur rund 2 3 der elektrischen Leitfahigkeit von Kupfer auf allerdings betragt das spezifische Gewicht von Aluminium nur rund 1 3 von Kupfer und es ist billiger In Anwendungen in denen der Platzbedarf fur die bei gleicher Stromtragfahigkeit um den Faktor 1 5 dickeren Aluminiumleiter keine aber das Gewicht und die Kosten eine wesentliche Rolle spielen wird oft Aluminium statt Kupfer genommen Bei Freileitungen bestehen die Leiterseile aus Aluminium Leiterseile und auch Feldkabel fur Feldtelefone haben zur Verbesserung der Zugfestigkeit einen Stahlanteil Aluminiumleiter werden auch in Elektro Kfz eingesetzt um Masse einzusparen Nachteilig bei Aluminium sind die Kontaktkorrosion spontane Oxidschichten und damit steigende Ubergangswiderstande an Klemmstellen die schlechte Lotbarkeit sowie die geringere Wechselbiegefestigkeit Peugeot Fahrrader um 1970 waren mit Litzen aus Alu gefertigt die an den Ubergangen zu den geklemmten Bronze Kontakten bei Nasse stark korrodierten In der DDR waren trotz dieser Probleme Aluminiumkabel fur die Hausinstallation ublich man versuchte durch sogenanntes kupferplattierte Aluminiumleiter eine Verbesserung zu erreichen Heute sind Aluminiumkabel in der Hausinstallation nicht mehr gebrauchlich wohl aber als Erdkabel mit grosseren Querschnitten im Nieder und Mittelspannungsbereich Aluminium bildet an Luft eine durch Hitze geforderte Oxidschicht aus und ist daher nur mit speziellen Flussmitteln und Loten lotbar Das zuverlassigste Anschlussverfahren ist Pressen und grossflachiges Verschrauben nach Bursten und Fetten Silber ist noch etwas leitfahiger als Kupfer und damit von den Metallen am leitfahigsten Es wird allerdings aus Kostengrunden nur in Sonderfallen verwendet z B fur Hochfrequenz Skineffekt oder bei thermischer Belastung meist nur als Beschichtung In Sonderfallen verwendet man Supraleiter die unter ihre Sprungtemperatur abgekuhlt werden mussen indem Kuhlmittel durch separate Kanale im Kabel gepumpt wird Solche Kabelverbindungen sind jedoch selten Die standige Kuhlung ist sicherheitsrelevant da das Kabel bei Zusammenbrechen der Supraleitung sofort durch Stromwarme zerstort wurde In Kommunikationsnetzen kommen neben Kupferadern auch optische Leiter Glasfaserkabel Lichtleitkabel zum Einsatz Bei Kopfhorerkabeln und anderen hochbeanspruchten Signalkabeln werden feindrahtige Kupferlitzen mit Kunstfasern von hoher Zugfestigkeit z B Aramiden gemischt um die Reissfestigkeit des Kabels zu erhohen Seit etwa den 1930er Jahren gibt es Kabel fur Telefone die durch Umwickeln von Textilfasern mit Kupferband hergestellt werden Sie sind fur hohe Biegewechselbeanspruchung Zugfestigkeit jedoch geringe Strome geeignet Fur ahnliche Zwecke ist auch ein Kabelaufbau mit Kupferlackdrahten ublich Kupferlackdraht kann lotbar sein indem sich der Lack bei Lottemperatur zersetzt Fur Hochfrequenz wird Hochfrequenzlitze verwendet deren einzelne Litzendrahte mit Lack isoliert sind Fur Kabel wird sie eher nicht verwendet Kupferleiter insbesondere Litzen konnen zum Korrosionsschutz verzinnt sein Die Adern von Kabeln bestehen bei flexiblen Anwendungen und im Kfz und Anlagenbau aus Litzenleitungen Bei besonders hoher mechanischer Beanspruchung auf wiederholtes Biegen Handgerate Energiefuhrungsketten Veranstaltungs und Buhnentechnik werden sogenannte feinstdrahtige Litzen und eine geflochtene Verseilung verwendet Metall Relative Leitfahigkeit Kupfer 100 Elektrischer Widerstand bei 20 C in W 10 8 Widerstands Temperaturkoeffizient in a 10 1 Silber 106 0 1 626 0 0041 Kupfer HC gegluht 100 0 1 724 0 0039 Kupfer HC hartgezogen 0 97 0 1 777 0 0039 verzinntes Kupfer 0 95 99 0 1 741 1 814 0 0039 Aluminium EC weich 0 61 0 2 803 0 0040 Aluminium EC H H 0 61 0 2 826 0 0040 Natrium 0 35 0 4 926 0 0054 Baustahl englisch mild steel 0 12 13 8 0 0045 Blei 00 8 21 4 0 0040 Kennzeichnung vieladriger Leitungen Es gibt mehrere Arten die Adern zu kennzeichnen Flexible Steuerleitungen mit Querschnitten ab 0 75 mm2 tragen oft Nummern Dunnere Steuerleitungen und Fernmeldekabel sind durch Farben gekennzeichnet Bei vieladrigen Kabeln besteht die Moglichkeit eine mehrfarbige Codierung langs oder quergestreift auf der jeweiligen Ader aufzubringen wobei eine quergestreifte Codierung auch im Abstand variieren kann um unterschiedliche Adern zu bezeichnen Die Aderkennzeichnung fur Fernmeldekabel ist in der DIN 47100 zu finden Siehe auch 25 paariger Farbcode Isolierstoffe Aufbringen der Aderisolation in einem Extruder Prinzip der Kabelextrusion Fur Kabel verwendbare Isolierstoffe mussen in der Regel plastisch oder elastisch sein Ausnahmen sind das Trankol fur Olkabel und altertumliche mit Porzellanperlen isolierte Koaxialkabel Die Isolierstoffe mussen einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand und eine hohe Durchschlagsfestigkeit haben Weitere Parameter fur Signalkabel sind ein moglichst geringer Verlustfaktor und eine geringe Dispersion Fruher verwendete man zur Adernisolation oft Papier Um die Feuchteempfindlichkeit zu verringern und die Durchschlagsfestigkeit zu erhohen trankte man das Papier mit Ol oder Wachs Ol Papierkabel auch Massekabel genannt sind noch heute im Einsatz und im Hoch und Mittelspannungsbereich den mit PVC isolierten Kabeln im Hinblick auf ihre Lebensdauer und Durchschlagsfestigkeit uberlegen Allerdings sind die Montagekosten enorm hoch daher werden sie durch Kunststoffkabel mit einer Isolation aus vernetztem Polyethylen VPE ersetzt Gebrauchlichster Isolierwerkstoff heutiger Energie und Signalkabel ist Polyvinylchlorid PVC gefolgt von Polyethylen PE Gummi und Polyurethan PUR Eine Moglichkeit die Einsatztemperatur PVC isolierter Kabel zu erhohen ist die Elektronenstrahl Vernetzung PVC hat jedoch einen hohen dielektrischen Verlustfaktor weshalb es als Isolation fur Signalkabel insbesondere bei hoher Frequenz oder grosser Lange oft ungeeignet ist Breitband Signalkabel Hochfrequenzkabel und auch Telefonleitungen sind daher oft mit PE isoliert Fur flexible thermisch und mechanisch hoch beanspruchte Kabel wird Gummi als Isolation verwendet trittfest auf Baustellen und im Garten Bei hohen aber auch besonders niedrigen Temperaturen und hohen Spannungen werden Silikonleitungen eingesetzt Da diese wenig schnitt und druckfest sind wird Silikon mitunter mit einer Glasfaserumspinnung verbunden etwa bei den Zuleitungen fur Kuchenherdplatten Polytetrafluorethylen PTFE widersteht von den Kunststoffen den hochsten und auch tiefsten Temperaturen widersteht auch fast allen chemischen Angriffen doch ist mechanisch eher verletzlich Z B im Triebwerksbereich von Flugzeugen Leitungen in Elektro Warmegeraten werden heute nur mehr selten mit aufgefadelten Keramikperlen Zylinder mit axialer Bohrung und kugelkalottenformigen Deckflachen eine konkav eine konvex oder Keramikrohrchen umhullt Langenelastische Spiralkabel fur Telefonhorer Mikrofone E Gitarren etc werden auf Mass mit geraden Endabschnitten gefertigt Material der Ummantelung Maschine zum Verseilen von Kabeln Aufbringen des Mantels in einem Extruder Der Kabelmantel schutzt das Kabel vor ausseren Einflussen und enthalt gegebenenfalls eine Abschirmung Blei war lange Zeit ein haufig verwendeter Werkstoff fur die Ummantelung papierisolierter Kabel Es findet heute noch Verwendung in bleigemantelten Kabeln z B NYKY J fur Niederspannung oder N2XS F K2Y in der Mittelspannung in Raffinerien um die Kabel vor Beschadigungen durch Aromaten und Kohlenwasserstoffe zu schutzen Zum Teil verwendet man mittlerweile Kabel mit einem Zwischenmantel aus Polyamid bzw Nylon Meistens sind diese Kabel noch einmal mit dem schwerentflammbaren PVC ummantelt um eine flammhemmende Wirkung zu erhalten Typen z B 2XS L 2Y4YY fur Mittelspannung bzw 2X L 2Y4YY fur Niederspannung Heute kommen neben PVC auch Kunststoffe wie Polyurethan oder Polyethylen zum Einsatz Polyethylen ist sehr kostengunstig aber brennbar PVC erzeugt bei Brandeinwirkung giftige Gase wie Chlorwasserstoff und Dioxine Deshalb kommen in modernen Gebauden mit grossen Personenansammlungen wie zum Beispiel in Bahnhofen Flughafen Museen Kongresshallen und Kaufhausern halogenfreie flammwidrige Kabel und Leitungen zum Einsatz Fur flexible hoch beanspruchte Kabel wird Gummi als Mantel verwendet Zur Signalubertragung Netzwerkkabel fur die EDV Steuerungs und Audiokabel werden die Kabelmantel vielfach mit einer Schirmung aus Metallfolie oder Kupferdrahtgeflecht versehen um die elektromagnetische Vertraglichkeit des Kabels zu verbessern Auch die von Frequenzumrichtern zu den Motoren fuhrenden Energieleitungen mussen oft abgeschirmt werden um Storabstrahlungen zu vermeiden siehe Elektromagnetische Vertraglichkeit Erd und Seekabel sowie Freileitungen sind mit Armierungen Stahldrahtgeflecht Stahlblech als Schutz und zur Erhohung ihrer mechanischen Stabilitat versehen Um Beschadigungen des Mantels fruhzeitig zu erkennen werden in der Nachrichtentechnik vieladrige Kabel mit Druckluft gefullt und der Kabelinnendruck uberwacht Bei Energiekabeln wird hier stattdessen ein isolierendes Schutzgas z B Schwefelhexafluorid verwendet Lichtleitkabel fur Hochleistungslaser sind mit einer Faserbruchuberwachung versehen welche die Leitfahigkeit eines mitgefuhrten Drahtes oder einer Metallbeschichtung der Faser uberwacht Fur die meisten Einsatzzwecke werden Kabel nach internationalen Normen hergestellt die vielfach auch Kurzel fur bestimmte Kabelklassen definieren Siehe dazu Harmonisierte Typenkurzzeichen von Leitungen BeanspruchungsbedingungenEs gibt fest verlegte Kabel in Kabelgraben im Putz in Kanalen auf Kabelpritschen und flexible Kabel fur bewegliche Gerate oder Anlagen Weitere Beanspruchungsbedingungen eines Kabels bestimmen wesentlich seine Konstruktion Verlegung auf dem Meeresgrund Seekabel starke Bewehrung zugfest langs und querwasserdicht Unterirdische Verlegung Erdkabel sichere Ummantelung evtl Bewehrung ggf langs und querwasserdicht Oberirdisch im Aussenbereich UV Strahlungs stabiler Mantel zugfest Fur bewegliche Gerate fein oder feinstdrahtige Adern ggf Gummi oder Silikonisolation Mechanische Beanspruchung durch Kanten Gewebe Lackgewebe Lackglasfasergewebe In brandgefahrdeten Raumen halogenfreie schwer entflammbare Isolation Einfluss von Kohlenwasserstoffen Olfeste Werkstoffe Hohe elektrische oder magnetische Storeinflusse oder Storempfindlichkeit verdrillte Adernpaare einfache oder doppelte Abschirmung Hohe Temperaturen oder Erwarmung Gummi Silikongummi PTFE Die Temperaturbestandigkeit von Kabeln wird in Warmeklassen nach IEC 60085 angegeben Warme klasse Grenz temperatur in C Isolierstoffe Anwendungsbeispiele Y gt 0 90 PVC PET Naturgummi Baumwolle Papierprodukte Kunstseide Leitungen und Abdeckungen A gt 105 Synthetischer Kautschuk Isolierole Leitungen Wicklungen Isolierschlauch E gt 120 Mit Kunstharzlacken getrankte Papierschichtstoffe Wicklungen B gt 130 Ungetrankte und getrankte Glasfaserprodukte Pressteile mit mineralischen Fullstoffen Wicklungen und Pressteile F gt 155 Mit geeigneten Harzen z B Epoxidharz getrankte Glasfaserprodukte Polyester Lacke Wicklungen H gt 180 Mit Silikonharzen getrankte Glasfaser und Glimmerprodukte synthetischer Kautschuk hitzefeste Leitungen und Wicklungen Abdeckungen Isolierschlauche C gt 180 Glimmer Glas Porzellan und andere keramische Werkstoffe mit Silikonharzen getrankte Glasfaser und Glimmerprodukte Hitzefeste WicklungenEinsatzzweckKabelbaum Ein Kabelbaum ist eine gerate erzeugnis oder anlagenspezifische Zusammenfassung von einzelnen Leitungen und Kabeln zu einem vorgefertigten Verbund der oft bereits mit Steckverbindern versehen ist In Automobilen befinden sich Kabelbaume mit etwa 50 kg Masse Kabelbaume ubertragen sowohl elektrische Leistung als auch Signale Energiekabel Olkabel mit 150 mm Durchmesser im Inneren der Grand Coulee Talsperre Die fur ein Kabel zulassige Stromstarke hangt von folgenden Kriterien ab Temperaturbestandigkeit der Isolierung Querschnittsflache der Leiter Anzahl der Leiter Umgebungstemperatur Verlegeart Anzahl von Kabeln im gleichen Kanal Betriebsspannung wegen der Dicke der Isolierung die die Warmeabgabe behindert Entsprechende Angaben findet man zum Beispiel in EN 60204 1 2007 06 Elektrische Ausrustung von Maschinen Allgemeine Anforderungen Hochfrequenz Signal und Steuerkabel Bei HF und Signalkabeln spielt auch die Impedanz bzw die Wellenimpedanz sowie die dielektrische Gute bzw der dielektrische Verlustfaktor des Isolationswerkstoffes eine Rolle Bei NF Kabeln ist neben dem Wirkwiderstand R Ohm km auch die Kapazitat C µF km von wesentlicher Bedeutung Die Kabelkapazitat von Steuerkabeln hat einen Wert von ca 0 3 µF km Fur Hochfrequenz und Breitband Signalubertragung werden auch fur hohe Ubertragungsleistungen meistens Koaxialkabel verwendet Diese haben prinzipiell kein nach aussen dringendes elektrisches und magnetisches Feld wenn der Mantelleiter geschlossen ist und die Seele in der Mitte ist Koaxialkabel fur Hochfrequenzanwendung haben daher ein Dielektrikum das bei moglichst geringer Dichte den Innenleiter optimal stutzt Die zur Verlustarmut erforderliche geringe Dichte wird oft durch Luftanteile oder Schaumstoff erreicht Aussen ist oft eine doppelte Schirmung bestehend aus Geflecht und Metallfolie aufgebracht Solche Koaxialkabel sind sehr storsicher Sie haben meistens eine Wellenimpedanz von Z 50 75 Ohm Fruher verwendete man fur Antennenleitungen auch sog Bandleitungen Z 240 Ohm Sie bestehen aus zwei symmetrisch angeordneten mit einem Isolierstoffsteg verbundenen Adern Diese Kabel sind aufgrund der nach aussen dringenden Felder storempfindlicher weisen jedoch eine geringere Dampfung als Koaxialkabel auf wenn sie auf Abstand zu Gebaudeteilen verlegt werden Computertastatur mit Spiralkabel Als Signalleitungen oder Steuerleitungen werden oft mehradrige geschirmte oder ungeschirmte Kabel mit Querschnitten von 0 14 bis 0 5 mm verwendet die wenn die Lange des Kabels z B bei Telefonhorern Tastaturen Kopfhorern u dgl variabel sein soll auch als sogen Spiralkabel ausgefuhrt sein konnen Zur Ubertragung hoher Datenraten z B bei USB Kabeln werden sog Twisted Pair Kabel verwendet Ein oder mehrere Adernpaare sind dabei jeweils miteinander verdrillt und ggf ausserdem in separaten Abschirmungen gefuhrt Flachbandkabel Hosentragerkabel bestehen aus einer Vielzahl parallel nebeneinander liegender Adern und werden besonders innerhalb von Computern und elektronischen Geraten als Signalleitungen verwendet Sie konnen kostengunstig und zuverlassig mit der Schneidklemmtechnik angeschlossen werden Es gibt auch gefaltet in runden Abschirmmanteln gefuhrte Bandkabel um gleichfalls die Schneidklemmtechnik nutzen zu konnen BeispieleTelefonkabel Solche Kabel sind vieladrig Die Adern sind paarig oder in Vierergruppen als Sternvierer verdrillt Beim Sternvierer werden die diagonal gegenuberliegenden Adern als Paar genutzt Meist sind Telefonkabel auf offentlichen Grundstucken Strassen erdverlegt Das Bild zeigt die aufgefacherte Prufblume Flachbandkabel Haufig in Computern zu finden Der Anschluss erfolgt uber Schneidklemmtechnik fur alle Adern gleichzeitig Abgeschirmte Leitungen Eine oder mehrere isolierte Adern sind umgeben mit einer leitenden Abschirmung nach jeweiliger Isolation konnen noch ein oder selten zwei weitere Schirmungsleiter daruber gewendelt oder geflochten werden Das Ubersprechen unerwunschte gegenseitige Beeinflussung eigentlich unabhangiger Signalkanale und die Abhorbarkeit werden dadurch stark reduziert Messleitungen mit geerdetem Schirm fangen weniger Storsignale aus der Umgebung ein Im Wohnungsbau werden auch gelegentlich abgeschirmte Installationskabel Mantelleitungen NYM ST J zur Verringerung des Elektrosmog in Wohnraumen eingesetzt Koaxialkabel Kabel mit konzentrischem Aufbau und einem durch Geometrie und Isolationswerkstoff eingestellten Wellenwiderstand werden fur die Ubertragung hochfrequenter Signale wie beispielsweise von der Antenne zu UKW Radios und Fernsehern verwendet wobei der aussere Leiter zugleich die Schirmung fur den inneren Leiter darstellt Twisted Pair Kabel Besteht aus verdrillten Aderpaaren Die Verdrillung erlaubt eine ahnlich storungsfreie Signalubertragung wie Koaxialkabel Zudem sind Twisted Pair Kabel meist noch zusatzlich geschirmt Telefonkabel aufgefachert Flachbandkabel Koaxialkabel Twisted Pair KabelSicherheitsrelevante InstallationenBei sicherheitsrelevanten Systemen wie Sicherheitsbeleuchtungsanlagen Brandmeldeanlagen oder Alarmierungsanlagen fordern einschlagige Vorgaben fur den Brandfall in bestimmten Bereichen bei Kabeln und Leitungen einen integrierten Funktionserhalt fur eine festgelegte Zeitspanne Unter Alarmierungsanlagen sind hier keine Alarmanlagen im Sinne von Einbruchmeldetechnik gemeint fur solche Systeme ist in der Regel kein Funktionserhalt notwendig Vielmehr handelt es sich um Anlagen gem DIN VDE 0828 oder DIN VDE 0833 4 die durch akustische Signalisierung anwesende Personen bei Gefahren warnen und zur Gebauderaumung veranlassen In Deutschland ist dieser Sachverhalt in der DIN 4102 Teil 12 und der bundeslandspezifischen Umsetzung der Muster Leitungsanlagen Richtlinie MLAR geregelt Das bedeutet dass die Verkabelung Befestigungsmaterial und Kabel bei Brandeinwirkung fur eine festgelegte Zeit funktionsfahig bleiben muss In dieser Zeit darf weder der Isolationswiderstand so klein werden dass es zu einem Stromfluss zwischen den Leitern kommt noch darf der Widerstand des Leiters so ansteigen dass der Stromfluss behindert wurde Mit anderen Worten durfen weder Kurzschluss noch Unterbrechung auftreten Diese Eigenschaften werden durch einen speziellen Aufbau der Leitung sowie besondere Materialien fur die Isolierung erreicht Die Leitungen sind von aussen durch ihren orangefarbenen Mantel roter Mantel bei Brandmeldekabeln sowie durch einen kennzeichnenden wiederholten Aufdruck zu erkennen Gebrauchliche Zeiten fur den erforderlichen Funktionserhalt sind 30 Minuten 60 Minuten oder 90 Minuten E30 E60 E90 Geraten diese Leitungen nach Ablauf des Zeitraumes in Brand weisen sie uberdies eine hohere Brandlast als normale Leitungen wie NYM oder J Y St Y auf Um einen wirksamen Funktionserhalt zu erzielen ist neben der Leitung auch das Leitungsfuhrungssystem und die Umgebung zu betrachten Die verschiedenen Formen der Leitungsfuhrungssysteme Kabelrinne Stahlpanzerrohr Einzelbefestigung haben gemein dass sie ebenfalls fur die entsprechende Dauer einem Feuer standhalten mussen Gemeinsam mit der Leitung ergeben sie eine sogenannte geprufte Leitungsanlage Entsprechend geprufte Kombinationen werden durch die Hersteller in Prufzertifikaten benannt Die Installationsumgebung ist so zu gestalten dass die Kabel und Leitungen wahrend der Brandeinwirkung nicht durch berstende oder herabfallende Teile beeintrachtigt oder zerstort werden BleikabelBeispiel eines Bleikabels auf einem Inserat der Kabelwerke Brugg von 1927 Fruher wurden Kabel haufig mit Blei ummantelt Bei Erdkabeln wurde der Bleimantel zusatzlich mit geteerter Jute und teilweise auch einer Stahlspirale geschutzt Als Isolationsmaterial um die Leiter kam ebenfalls Jute oder auch Papier zum Einsatz welche zumeist durch Wachs impragniert wurden Zur Bearbeitung solcher Adern musste diese Isolierung erst geschmeidig gemacht werden was durch ein Bad in einer Wanne aus flussigem Wachs erfolgte und viel Erfahrung erforderte Siehe auchBaueinsatzkabel Drehstromleitung Kabelbruch Strukturierte Verkabelung Pigtail Abkurzungen in der Kabeltechnik Typenkurzzeichen von Leitungen Kabelbrucke NeutralleiterLiteraturHans Schultke ABC der Elektroinstallation 14 Auflage EW Medien und Kongress Frankfurt 2009 ISBN 978 3 8022 0969 7 Wilhelm Rudolph VDE Schriftenreihe 39 Einfuhrung in DIN VDE 0100 Elektrische Anlagen von Gebauden 2 Auflage VDE Verlag GmbH Berlin Offenbach 1999 ISBN 3 8007 1928 2 Daniel Gethmann Florian Sprenger Die Enden des Kabels Kleine Mediengeschichte der Ubertragung 1 Auflage Kadmos Berlin 2015 ISBN 978 3 86599 205 5 WeblinksWiktionary Kabel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Kabel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kabelquerschnitte bei Hausinstallationen PDF 3 8 MB Archiviert vom Original abgerufen am 10 Marz 2022 Das Kabelbuch Informationsmedium der Kabel und Elektrobranche kabelbranche de IT Verkabelung bei lanline de Rund um den Kabelquerschnitt bei sengpielaudio com Kabelquerschnitte nach DIN 57100 PDF 14 kB bei njumaen de Einfluss der Kabelkapazitat von langen Steuerleitungen auf die Betatigung von Schutzen bei eaton com moellerproducts 2005 PDF 319 KiB Optische Leiter Spezifikationen und Bilder verschiedener LWL Kabel Memento vom 7 November 2013 im Internet Archive bei ftth ccm ch Steckertypen fur Glasfaserkabel Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive bei lwl kabel ch Kabel und Leitungen fur digitale Steuersignale der Lichttechnik bei hbernstaedt deEinzelnachweiseDIN VDE 0100 200 2006 03 Abschnitt 826 15 01 Kabel und Leitungsanlage Gesamtheit bestehend aus einem oder mehreren isolierten Leitern Kabeln und Leitungen oder Stromschienen und deren Befestigungsmittel sowie falls notwendig deren mechanischer Schutz Kabel und Leitungen PDF 657 kB Landesumweltamt Nordrhein Westfalen abgerufen am 21 August 2013 Allgemeingultige Merkmale zur Unterscheidung dieser beiden Bauarten sind im VDE Vorschriftenwerk nicht definiert Generell gilt aber dass Kabel im Vergleich zu Leitungen hoheren mechanischen Beanspruchungen standhalten und in der Erde verlegt werden durfen Elektrotechnische Anwendungen Elektrische Leiter Deutsches Kupferinstitut e V archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Dezember 2013 abgerufen am 21 August 2013 Tesla Grossauftrag fur Wiener Firma Memento vom 21 Marz 2017 im Internet Archive orf at 20 Marz 2017 abgerufen am 21 Marz 2017 vdi nachrichten com Memento des Originals vom 22 April 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 G F Moore Hrsg Electric Cables Handbook 3rd Edition Blackwell Science 1997 ISBN 0 632 04075 0 S 33