Vermögen altgriechisch δύναμις dýnamis lateinisch potentia ist ein zentraler Begriff der antiken insbesondere der aristo
Können

Vermögen (altgriechisch δύναμις dýnamis, lateinisch potentia) ist ein zentraler Begriff der antiken, insbesondere der aristotelischen Philosophie. Als Vermögen bezeichnet Aristoteles die Eigenschaft einer Substanz, in sich selbst oder in etwas anderem eine bestimmte Art von Veränderung herbeiführen zu können oder zu ermöglichen. Dabei geht es darum, dass durch die Veränderung, falls sie eintritt, etwas Neues erzeugt wird und damit in die Existenz zu treten „vermag“ (daher „Vermögen“). Damit wird etwas zur Wirklichkeit, was zuvor nur potenziell – als bloße Möglichkeit – existiert hat. Im Sinne der von Aristoteles vorgenommenen Unterscheidung von Akt und Potenz ist das Vermögen die Potenz – die Möglichkeit des Daseins – im Gegensatz zum Akt (ἐνέργεια enérgeia), der Verwirklichung.
Je nach der Art der bewirkten Veränderung unterscheidet man zwischen verschiedenen Vermögen. Besonders bedeutsam sind für die aristotelische Lehre und Tradition die psychischen Vermögen. Sie sind Gegenstand der Vermögenspsychologie, einer philosophischen Darstellung und Deutung psychischer Phänomene, die an die aristotelische Seelenlehre anknüpft. In der Vermögenspsychologie versteht man unter „Vermögen“ eine Fähigkeit oder Kraft, die der Seele oder dem Psychischen zugeschrieben wird. Die moderne Psychologie hat jedoch den Begriff des seelischen Vermögens im Sinne einer eigenständigen Elementarkraft als unzweckmäßig aufgegeben. In der neueren Psychologie spricht man stattdessen von Disposition.
Als Eigenschaft eines Dings weist ein Vermögen die Besonderheit auf, im Unterschied zu anderen Eigenschaften grundsätzlich unbeobachtbar zu sein. Wahrnehmbar ist nur das Eintreten der ihm zugeschriebenen Wirkung, nicht das Vorhandensein des Vermögens selbst. Daher wird oft bestritten, dass der Begriff „Vermögen“ zur Erklärung von Kausalzusammenhängen geeignet ist. Kritiker meinen, dieser Begriff diene nur als provisorische Bezeichnung für ein Glied in einer noch nicht durchschauten Kausalkette.
Vorsokratiker
Den Ausgangspunkt der antiken Vermögens- und Möglichkeitskonzepte bildet der vorphilosophische Begriff dynamis. Bei den Vorsokratikern bezeichnet dieser Ausdruck das Vermögen, etwas zu bewirken oder zu erleiden. In diesem Sinn nennt Thales die göttliche bewegende Kraft, die nach seiner Vorstellung den Urstoff Wasser durchdringt, dynamis. Parmenides fasst Licht und Finsternis als zwei komplementäre Prinzipien und Wirkkräfte auf, auf die er die Welt der Erscheinungen zurückführt; sie sind „nach ihren Vermögen“ in allen Dingen als bestimmende Faktoren gegeben. In der Zahlenlehre der Pythagoreer wird der Ausdruck verwendet, um ein in bestimmten Zahlen steckendes Vermögen zu bezeichnen. Das bekannteste Beispiel dafür ist die Tetraktys (Vierheit, Vierergruppe): Die Zahl Vier enthält die Zehn „nach Vermögen“, weil die ersten vier Zahlen addiert zehn ergeben. Dank diesem Vermögen „erzeugt“ die Vier die Zehn.
Platon
Bei Platon hat dynamis die Hauptbedeutung eines aktiven Vermögens oder einer Fähigkeit mit der Konnotation von Kraft oder Macht. Im Dialog Politeia bestimmt er dynamis als „eine Gattung des Seienden, dank der sowohl wir das vermögen, was wir vermögen, als auch jedes andere, was irgend etwas vermag“. Als Beispiele nennt er den Gesichtssinn und das Gehör. Das Wissen oder die Erkenntnis (Episteme) bezeichnet er im Vergleich zur Meinung (dóxa) als das höchste oder stärkste aller Vermögen.
In Platons Ethik erscheint die dynamis als Fähigkeit der Seele. Sie ist das Vermögen, das seinem Träger die willensgesteuerte Tätigkeit ermöglicht, die ausgeführt wird, soweit die äußeren Umstände dies gestatten. So wird im Dialog Hippias minor eine Definition von „vermögend“ (dynatós) gegeben: Vermögend ist „jeder, der das, was er will, dann tut, wann er es will“. Beispielsweise kann Hippias den Namen des Sokrates schreiben, wann immer er will, und wer fähig ist, die Wahrheit zu sagen, kann auch bewusst lügen. Somit liegt in der generellen Verfügbarkeit des Vermögens eine Ambivalenz. Diese wird aber von Platon in der Tugendlehre insofern aufgehoben, als nach einem sokratischen Grundsatz niemand vorsätzlich etwas Schlechtes tut. Schlechtes – das heißt hier ungerechtes – Handeln ist immer das Resultat von Unwissenheit und Unfähigkeit. Das Wissen ist eine zureichende Bedingung für gutes Handeln. Die Möglichkeit, schlecht zu handeln, besteht für den Wissenden somit nur gedanklich, nicht praktisch, da er ein solches Handeln nicht wollen kann.
Neben dem aktiven Vermögen kennt Platon auch ein passives, etwa die Fähigkeit der Sinnesobjekte, wahrgenommen zu werden, oder der platonischen Ideen, erkannt zu werden. In der Politeia wird das Licht als das „edlere Band“ gewürdigt, durch das „der Sinn des Sehens und das Vermögen des Gesehenwerdens miteinander verknüpft“ sind.
Aristoteles
Nach dem aristotelischen Verständnis existiert etwas in der Seinsweise der Möglichkeit, wenn es als potenziell Seiendes von seiner Verwirklichung her gedacht wird, die der Möglichkeit die Richtung ihrer Bewegung vorgibt. Beispielsweise ist eine Schnitzerei in dem Stück Holz, aus dem sie angefertigt wird, „der Möglichkeit nach“ enthalten.
Für Aristoteles entspricht jedem aktiven Vermögen desjenigen, der eine bestimmte Veränderung bewirken kann, ein passives Vermögen des Dings, in dem diese Veränderung stattfinden kann. Das Objekt hat die Fähigkeit, die Veränderung zu erleiden. Ein aktives Vermögen ist beispielsweise die Fähigkeit eines Baumeisters, bestimmte Baumaterialien so zu verändern, dass aus ihnen ein Haus wird. Dem entspricht das passive Vermögen der Materialien, sich auf solche Weise bearbeiten zu lassen. Jedes aktive Vermögen ist zielgerichtet und auf seine Verwirklichung hin angelegt. In der Biologie ist zu beobachten, dass ein fortpflanzungsfähiges Lebewesen einen Samen hervorbringt, der ein Vermittler der „Form“ – der Gestalt und Beschaffenheit – der betreffenden Art ist; im Samen ist das neue Lebewesen der Möglichkeit nach enthalten, seine künftige Gestalt ist durch den Samen festgelegt. Die Fähigkeit, sich fortzupflanzen, ist ein aktives Vermögen, das den verschiedenen Arten von Lebewesen gemeinsam ist. Es hat seine Entsprechung in der passiven Formbarkeit der belebten Materie.
Ferner unterschied Aristoteles zwischen vernunftlosen und vernunftgebundenen Vermögen. Vernunftlos ist beispielsweise die Fähigkeit des Feuers, etwas zu erwärmen. Ein solches Vermögen kann immer nur eine von zwei gegenteiligen Wirkungen auslösen; das Feuer kann nicht ein Objekt abkühlen. Das vernunftgebundene Vermögen hingegen ist dadurch gekennzeichnet, dass es seinen Inhaber befähigt, sowohl eine bestimmte Wirkung als auch deren konträres Gegenteil zu erzeugen. Beispielsweise hat ein Arzt das Vermögen, einen Patienten sowohl zu heilen als auch krank zu machen.
Scholastik
In der Anthropologie der spätmittelalterlichen Scholastik wurde die aristotelische Lehre von den Seelenvermögen (lateinisch potentiae animae) übernommen und weiter ausgebaut, aber auch kritisch erörtert. Man unterschied zwischen den allen irdischen Lebewesen gemeinsamen vegetativen Seelenvermögen (Ernährung, Wachstum, Fortpflanzung), den sensitiven Vermögen der „Sinnenwesen“ Tier und Mensch (darunter Schlafen, Wahrnehmen, örtliche Bewegung) und den intellektiven, dem Menschen vorbehaltenen Vermögen der Vernunftseele. Kontrovers diskutiert wurde in der Scholastik bis in die Frühe Neuzeit die Frage, ob die Vermögen reale Eigenschaften der Seelensubstanz und von ihr dem Sein nach verschieden sind, wie Thomas von Aquin meinte („realistische“ Position), oder ob sie nur auf der begrifflichen Ebene unterschieden werden, ohne dass diesen Begriffen etwas Reales entspricht.
Neuzeitliche Philosophie
In der Frühen Neuzeit setzte Kritik an den philosophischen Erklärungen durch Vermögen ein. Sie gerieten in den Verdacht, leer zu sein. So machte sich 1673 Molière in seiner Komödie Der eingebildete Kranke mit einem Witz darüber lustig: Ein Medizinstudent erklärt die einschläfernde Wirkung des Opiums mit der Feststellung, dieser Stoff weise ein „einschläferndes Vermögen“ (virtus dormativa) auf. Gegen die „realistische“ Begriffsverwendung wandte sich René Descartes. Er räumte zwar ein, dass der als Substanz aufgefasste menschliche Geist (mens) verschiedene Vermögen (facultates) aufweise, betonte aber, dass diese keine Teile des Geistes seien. Die seelischen Zustände und Akte gingen von der ganzen Seele aus, sie seien keine Verwirklichungen einzelner untereinander und von der Substanz real unterschiedener Vermögen. David Hume konstatierte, dem Begriff des Vermögens entspreche nichts in der Realität.
Im 18. Jahrhundert wurden Vermögen vor allem hinsichtlich der Seele und in Anknüpfung an Aristoteles erörtert. Unterschiedlich beantwortet wurde die Frage, ob für jede seelische Veränderung, die sich auf einen neuen Gegenstand bezieht, ein entsprechendes Vermögen angenommen werden muss oder ob die Seelenvermögen einander so ähnlich sind, dass ein einziges Vermögen der Seele „zu allem“ anzunehmen ist.
Christian Wolff lehnte real unterschiedene Vermögen der Seele ab. Er meinte, seelische Veränderungen würden allein durch die Vorstellungskraft hervorgerufen. Ein Vermögen sei eine Möglichkeit, etwas zu tun. Im Gegensatz zu Kräften seien Vermögen keine Ursachen von Veränderungen und daher keine real vorhandenen Eigenschaften. Den Begriff „Vermögen“ benötige man nur so lange, wie die dem Wirken der Seele zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten noch nicht durchschaut seien. Durch die Erkenntnis der Gesetzmäßigkeiten, denen die Vorstellungskraft unterworfen sei, erübrige sich die Annahme einzelner Vermögen. Christian August Crusius unterschied ähnlich wie Wolff zwischen Kräften und Vermögen, war aber der Ansicht, dass die menschliche Seele über mehr als eine Grundkraft verfüge.
Immanuel Kant zählte den Begriff des Vermögens zu den Prädikabilien. Er bezeichnete damit die als reale Eigenschaft verstandene Fähigkeit einer Substanz, in sich selbst oder anderen Substanzen eine Veränderung zu bewirken. Ein menschliches Vermögen ist nach Kants Definition das innere Prinzip der Möglichkeit einer Handlung. Als solches ist es eine reale Eigenschaft an dem handelnden Subjekt. Sämtliche Veränderungen des menschlichen Gemüts sind – so Kant – auf drei Ursachen zurückzuführen: das Erkenntnisvermögen, das Begehrungsvermögen und das Gefühl der Lust und Unlust. Die Unterscheidung der drei Möglichkeiten ergibt sich aus der jeweiligen Beziehung der Vorstellung, die das Subjekt hat, zu ihrem Gegenstand. Wenn eine Vorstellung unter dem Gesichtspunkt der Harmonie oder der Konformität auf ein Objekt bezogen wird, liegt eine Aktivität des Vorstellungsvermögens vor. Das Begehrungsvermögen ist das Vermögen des Subjekts, durch seine Vorstellungen Ursache von der Wirklichkeit der Gegenstände dieser Vorstellungen zu sein, also in ein Kausalverhältnis zu den Objekten der Vorstellung zu treten. Handelt es sich um eine Vorstellung, die sich auf das Subjekt selbst bezieht und es beeinflusst, indem sie seine Lebenskräfte intensiviert oder hemmt, so ist das Gefühl der Lust und Unlust das tätige Vermögen.
Ernst Bloch unterschied in seinem Werk Das Prinzip Hoffnung das Vermögen als „aktive Möglichkeit“, als „inneres, aktives Können“ oder Potenz von der „Möglichkeit im passiven Sinn“, die er Potentialität nannte und als „äußeres, passives Getanwerdenkönnen“ beschrieb. Diese beiden Arten von Möglichkeit seien verflochten; es gebe „kein tätiges Können des Vermögens und seiner aktiven ‚Anlage’ ohne die Potentialität in einer Zeit, Umgebung, Gesellschaft, ohne die brauchbare Reife dieser äußeren Bedingungen“. In der Politik sei die Möglichkeit als Vermögen das „Anders-Tunkönnen“, die Möglichkeit als objektive Potentialität das „Anders-Werdenkönnen“. Ein Zusammentreffen beider sei die Voraussetzung für ein „Umdeterminieren“, für die Verwirklichung des „objektiv-real Möglichen“. Dabei ging es Bloch insbesondere um das „Reich der Freiheit, das als sozialistische Möglichkeit in der Geschichte sich entwickelt“, und um den Menschen als „die reale Möglichkeit alles dessen, was in seiner Geschichte aus ihm geworden ist und vor allem mit ungesperrtem Fortschritt noch werden kann“. Bei diesen Überlegungen griff Bloch auf den Dynamis-Begriff des Aristoteles zurück. Aristoteles habe „als erster die Möglichkeit realiter, im Weltbestand selber erkannt“.
In neueren Debatten werden Vermögen im Diskurs über dispositionale Prädikate thematisiert. Das sind Prädikate, deren Anwendungsbedingungen sich nur in materialen Konditionalen angeben lassen. Solche Konditionale sind „dispositionale Aussagen“. Diese werden gewöhnlich als kontrafaktische Konditionale interpretiert. Sie geben an, was ein Objekt unter bestimmten Umständen tun würde. Die Aussage „S hat das Vermögen, A zu tun, wenn C“ trifft genau dann zu, wenn gilt: „Wenn C der Fall wäre, dann würde S A tun“. Oft wird versucht, dispositionale Prädikate entweder zu reduzieren oder zu eliminieren: Die Rede von Vermögen wird entweder reduzierend auf die Rede von Akten oder eliminierend auf die Rede von mikrophysischen Zuständen zurückgeführt. Beide Ansätze stoßen jedoch auf beträchtliche Schwierigkeiten. Bei der Reduzierung auf Akte besteht die Schwierigkeit darin, dass beliebig viele Situationen vorstellbar sind, die verhindern, dass das Vermögen aktualisiert wird. Somit müsste die dispositionale Aussage durch eine unendlich lange Liste von zusätzlichen Bedingungen ergänzt werden. Dann wären aber die Wahrheitsbedingungen des Konditionals nicht mehr angebbar. Beim Eliminieren durch Zurückführen auf die Rede von mikrophysischen Zuständen stößt man auf das Problem, dass eine Beschreibung dieser Zustände ohne Verwendung dispositionaler Begriffe schwierig ist. Die Frage, ob es irreduzibel dispositionale Eigenschaften gibt, bleibt offen; ebenso die Frage, ob Vermögen kausal relevant sind und ihnen eine erklärende Rolle zukommt.
Literatur
Allgemeine Übersichtsdarstellungen
- Matthias Haase: Vermögen. In: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie. Band 3, Meiner, Hamburg 2010, ISBN 978-3-7873-1999-2, S. 2891–2893.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Petra Kolmer, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Band 3, Alber, Freiburg 2011, ISBN 978-3-495-48222-3, S. 2321–2333.
- Klaus Sachs-Hombach: Vermögen; Vermögenspsychologie. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 11, Schwabe, Basel 2001, Sp. 728–731.
Aristoteles
- Thomas Schirren: dynamis. In: Christoph Horn, Christof Rapp (Hrsg.): Wörterbuch der antiken Philosophie. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47623-6, S. 117 f.
- Hermann Weidemann: dynamis / Vermögen, Möglichkeit. In: Otfried Höffe (Hrsg.): Aristoteles-Lexikon (= Kröners Taschenausgabe. Band 459). Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-45901-9, S. 139–144.
Kant
- Gilles Deleuze: Kants kritische Philosophie. Die Lehre von den Vermögen. Merve, Berlin 1990, ISBN 3-88396-073-X.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Marcus Willaschek u. a. (Hrsg.): Kant-Lexikon. Band 3, de Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-017259-1, S. 2481–2484.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Die Seele und ihre Vermögen: Kants Metaphysik des Mentalen in der Kritik der reinen Vernunft. Mentis, Paderborn 2004, ISBN 3-89785-423-6.
Weblinks
Anmerkungen
- siehe den Gegenbegriff altgriechisch αδυναμία adynamia, deutsch ‚Kraftlosigkeit, Unvermörgen‘ bzw. spätlateinisch impotentia
- Klaus Sachs-Hombach: Vermögen; Vermögenspsychologie. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 11, Basel 2001, Sp. 728–731.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Petra Kolmer, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Band 3, Freiburg 2011, S. 2321–2333, hier: 2321.
- Horst Seidl: Möglichkeit. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 6, Basel 1984, Sp. 72–92, hier: 74.
- Platon, Politeia 477c.
- Platon, Politeia 477e.
- Platon, Hippias minor 366b–c.
- Jörn Müller: Vermögen/Möglichkeit (dynamis). In: Christian Schäfer (Hrsg.): Platon-Lexikon, Darmstadt 2007, S. 304–306, hier: 304.
- Platon, Politeia 507e–508a.
- Thomas Schirren: dynamis. In: Christoph Horn, Christof Rapp (Hrsg.): Wörterbuch der antiken Philosophie. München 2002, S. 117 f., hier: 118.
- Hermann Weidemann: dynamis / Vermögen, Möglichkeit. In: Otfried Höffe (Hrsg.): Aristoteles-Lexikon. Stuttgart 2005, S. 139–144, hier: 140; Thomas Schirren: dynamis. In: Christoph Horn, Christof Rapp (Hrsg.): Wörterbuch der antiken Philosophie. München 2002, S. 117 f., hier: 118.
- Hermann Weidemann: dynamis / Vermögen, Möglichkeit. In: Otfried Höffe (Hrsg.): Aristoteles-Lexikon. Stuttgart 2005, S. 139–144, hier: 140 f.; Matthias Haase: Vermögen. In: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie. Band 3, Hamburg 2010, S. 2891–2893, hier: 2893.
- Theodor W. Köhler: Grundlagen des philosophisch-anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert. Leiden 2000, S. 291–294, 329–331.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Petra Kolmer, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Band 3, Freiburg 2011, S. 2321–2333, hier: 2325.
- Matthias Haase: Vermögen. In: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie. Band 3, Hamburg 2010, S. 2891–2893, hier: 2891 f.; Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Petra Kolmer, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Band 3, Freiburg 2011, S. 2321–2333, hier: 2325 f.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Marcus Willaschek u. a. (Hrsg.): Kant-Lexikon. Band 3, Berlin 2015, S. 2481–2484, hier: 2482; Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Petra Kolmer, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Band 3, Freiburg 2011, S. 2321–2333, hier: 2326.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Marcus Willaschek u. a. (Hrsg.): Kant-Lexikon. Band 3, Berlin 2015, S. 2481–2484, hier: 2482 f.
- Stefan Heßbrüggen-Walter: Vermögen. In: Marcus Willaschek u. a. (Hrsg.): Kant-Lexikon. Band 3, Berlin 2015, S. 2481–2484; Gilles Deleuze: Kants kritische Philosophie. Die Lehre von den Vermögen. Berlin 1990, S. 23 f.
- Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung. Kapitel 1–37. Frankfurt am Main 1959, S. 267–271.
- Matthias Haase: Vermögen. In: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie. Band 3, Hamburg 2010, S. 2891–2893, hier: 2892.
- Matthias Haase: Vermögen. In: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie. Band 3, Hamburg 2010, S. 2891–2893, hier: 2892 f.
Autor: www.NiNa.Az
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Vermogen altgriechisch dynamis dynamis lateinisch potentia ist ein zentraler Begriff der antiken insbesondere der aristotelischen Philosophie Als Vermogen bezeichnet Aristoteles die Eigenschaft einer Substanz in sich selbst oder in etwas anderem eine bestimmte Art von Veranderung herbeifuhren zu konnen oder zu ermoglichen Dabei geht es darum dass durch die Veranderung falls sie eintritt etwas Neues erzeugt wird und damit in die Existenz zu treten vermag daher Vermogen Damit wird etwas zur Wirklichkeit was zuvor nur potenziell als blosse Moglichkeit existiert hat Im Sinne der von Aristoteles vorgenommenen Unterscheidung von Akt und Potenz ist das Vermogen die Potenz die Moglichkeit des Daseins im Gegensatz zum Akt ἐnergeia energeia der Verwirklichung Je nach der Art der bewirkten Veranderung unterscheidet man zwischen verschiedenen Vermogen Besonders bedeutsam sind fur die aristotelische Lehre und Tradition die psychischen Vermogen Sie sind Gegenstand der Vermogenspsychologie einer philosophischen Darstellung und Deutung psychischer Phanomene die an die aristotelische Seelenlehre anknupft In der Vermogenspsychologie versteht man unter Vermogen eine Fahigkeit oder Kraft die der Seele oder dem Psychischen zugeschrieben wird Die moderne Psychologie hat jedoch den Begriff des seelischen Vermogens im Sinne einer eigenstandigen Elementarkraft als unzweckmassig aufgegeben In der neueren Psychologie spricht man stattdessen von Disposition Als Eigenschaft eines Dings weist ein Vermogen die Besonderheit auf im Unterschied zu anderen Eigenschaften grundsatzlich unbeobachtbar zu sein Wahrnehmbar ist nur das Eintreten der ihm zugeschriebenen Wirkung nicht das Vorhandensein des Vermogens selbst Daher wird oft bestritten dass der Begriff Vermogen zur Erklarung von Kausalzusammenhangen geeignet ist Kritiker meinen dieser Begriff diene nur als provisorische Bezeichnung fur ein Glied in einer noch nicht durchschauten Kausalkette VorsokratikerDen Ausgangspunkt der antiken Vermogens und Moglichkeitskonzepte bildet der vorphilosophische Begriff dynamis Bei den Vorsokratikern bezeichnet dieser Ausdruck das Vermogen etwas zu bewirken oder zu erleiden In diesem Sinn nennt Thales die gottliche bewegende Kraft die nach seiner Vorstellung den Urstoff Wasser durchdringt dynamis Parmenides fasst Licht und Finsternis als zwei komplementare Prinzipien und Wirkkrafte auf auf die er die Welt der Erscheinungen zuruckfuhrt sie sind nach ihren Vermogen in allen Dingen als bestimmende Faktoren gegeben In der Zahlenlehre der Pythagoreer wird der Ausdruck verwendet um ein in bestimmten Zahlen steckendes Vermogen zu bezeichnen Das bekannteste Beispiel dafur ist die Tetraktys Vierheit Vierergruppe Die Zahl Vier enthalt die Zehn nach Vermogen weil die ersten vier Zahlen addiert zehn ergeben Dank diesem Vermogen erzeugt die Vier die Zehn PlatonBei Platon hat dynamis die Hauptbedeutung eines aktiven Vermogens oder einer Fahigkeit mit der Konnotation von Kraft oder Macht Im Dialog Politeia bestimmt er dynamis als eine Gattung des Seienden dank der sowohl wir das vermogen was wir vermogen als auch jedes andere was irgend etwas vermag Als Beispiele nennt er den Gesichtssinn und das Gehor Das Wissen oder die Erkenntnis Episteme bezeichnet er im Vergleich zur Meinung doxa als das hochste oder starkste aller Vermogen In Platons Ethik erscheint die dynamis als Fahigkeit der Seele Sie ist das Vermogen das seinem Trager die willensgesteuerte Tatigkeit ermoglicht die ausgefuhrt wird soweit die ausseren Umstande dies gestatten So wird im Dialog Hippias minor eine Definition von vermogend dynatos gegeben Vermogend ist jeder der das was er will dann tut wann er es will Beispielsweise kann Hippias den Namen des Sokrates schreiben wann immer er will und wer fahig ist die Wahrheit zu sagen kann auch bewusst lugen Somit liegt in der generellen Verfugbarkeit des Vermogens eine Ambivalenz Diese wird aber von Platon in der Tugendlehre insofern aufgehoben als nach einem sokratischen Grundsatz niemand vorsatzlich etwas Schlechtes tut Schlechtes das heisst hier ungerechtes Handeln ist immer das Resultat von Unwissenheit und Unfahigkeit Das Wissen ist eine zureichende Bedingung fur gutes Handeln Die Moglichkeit schlecht zu handeln besteht fur den Wissenden somit nur gedanklich nicht praktisch da er ein solches Handeln nicht wollen kann Neben dem aktiven Vermogen kennt Platon auch ein passives etwa die Fahigkeit der Sinnesobjekte wahrgenommen zu werden oder der platonischen Ideen erkannt zu werden In der Politeia wird das Licht als das edlere Band gewurdigt durch das der Sinn des Sehens und das Vermogen des Gesehenwerdens miteinander verknupft sind AristotelesNach dem aristotelischen Verstandnis existiert etwas in der Seinsweise der Moglichkeit wenn es als potenziell Seiendes von seiner Verwirklichung her gedacht wird die der Moglichkeit die Richtung ihrer Bewegung vorgibt Beispielsweise ist eine Schnitzerei in dem Stuck Holz aus dem sie angefertigt wird der Moglichkeit nach enthalten Fur Aristoteles entspricht jedem aktiven Vermogen desjenigen der eine bestimmte Veranderung bewirken kann ein passives Vermogen des Dings in dem diese Veranderung stattfinden kann Das Objekt hat die Fahigkeit die Veranderung zu erleiden Ein aktives Vermogen ist beispielsweise die Fahigkeit eines Baumeisters bestimmte Baumaterialien so zu verandern dass aus ihnen ein Haus wird Dem entspricht das passive Vermogen der Materialien sich auf solche Weise bearbeiten zu lassen Jedes aktive Vermogen ist zielgerichtet und auf seine Verwirklichung hin angelegt In der Biologie ist zu beobachten dass ein fortpflanzungsfahiges Lebewesen einen Samen hervorbringt der ein Vermittler der Form der Gestalt und Beschaffenheit der betreffenden Art ist im Samen ist das neue Lebewesen der Moglichkeit nach enthalten seine kunftige Gestalt ist durch den Samen festgelegt Die Fahigkeit sich fortzupflanzen ist ein aktives Vermogen das den verschiedenen Arten von Lebewesen gemeinsam ist Es hat seine Entsprechung in der passiven Formbarkeit der belebten Materie Ferner unterschied Aristoteles zwischen vernunftlosen und vernunftgebundenen Vermogen Vernunftlos ist beispielsweise die Fahigkeit des Feuers etwas zu erwarmen Ein solches Vermogen kann immer nur eine von zwei gegenteiligen Wirkungen auslosen das Feuer kann nicht ein Objekt abkuhlen Das vernunftgebundene Vermogen hingegen ist dadurch gekennzeichnet dass es seinen Inhaber befahigt sowohl eine bestimmte Wirkung als auch deren kontrares Gegenteil zu erzeugen Beispielsweise hat ein Arzt das Vermogen einen Patienten sowohl zu heilen als auch krank zu machen ScholastikIn der Anthropologie der spatmittelalterlichen Scholastik wurde die aristotelische Lehre von den Seelenvermogen lateinisch potentiae animae ubernommen und weiter ausgebaut aber auch kritisch erortert Man unterschied zwischen den allen irdischen Lebewesen gemeinsamen vegetativen Seelenvermogen Ernahrung Wachstum Fortpflanzung den sensitiven Vermogen der Sinnenwesen Tier und Mensch darunter Schlafen Wahrnehmen ortliche Bewegung und den intellektiven dem Menschen vorbehaltenen Vermogen der Vernunftseele Kontrovers diskutiert wurde in der Scholastik bis in die Fruhe Neuzeit die Frage ob die Vermogen reale Eigenschaften der Seelensubstanz und von ihr dem Sein nach verschieden sind wie Thomas von Aquin meinte realistische Position oder ob sie nur auf der begrifflichen Ebene unterschieden werden ohne dass diesen Begriffen etwas Reales entspricht Neuzeitliche PhilosophieIn der Fruhen Neuzeit setzte Kritik an den philosophischen Erklarungen durch Vermogen ein Sie gerieten in den Verdacht leer zu sein So machte sich 1673 Moliere in seiner Komodie Der eingebildete Kranke mit einem Witz daruber lustig Ein Medizinstudent erklart die einschlafernde Wirkung des Opiums mit der Feststellung dieser Stoff weise ein einschlaferndes Vermogen virtus dormativa auf Gegen die realistische Begriffsverwendung wandte sich Rene Descartes Er raumte zwar ein dass der als Substanz aufgefasste menschliche Geist mens verschiedene Vermogen facultates aufweise betonte aber dass diese keine Teile des Geistes seien Die seelischen Zustande und Akte gingen von der ganzen Seele aus sie seien keine Verwirklichungen einzelner untereinander und von der Substanz real unterschiedener Vermogen David Hume konstatierte dem Begriff des Vermogens entspreche nichts in der Realitat Im 18 Jahrhundert wurden Vermogen vor allem hinsichtlich der Seele und in Anknupfung an Aristoteles erortert Unterschiedlich beantwortet wurde die Frage ob fur jede seelische Veranderung die sich auf einen neuen Gegenstand bezieht ein entsprechendes Vermogen angenommen werden muss oder ob die Seelenvermogen einander so ahnlich sind dass ein einziges Vermogen der Seele zu allem anzunehmen ist Christian Wolff lehnte real unterschiedene Vermogen der Seele ab Er meinte seelische Veranderungen wurden allein durch die Vorstellungskraft hervorgerufen Ein Vermogen sei eine Moglichkeit etwas zu tun Im Gegensatz zu Kraften seien Vermogen keine Ursachen von Veranderungen und daher keine real vorhandenen Eigenschaften Den Begriff Vermogen benotige man nur so lange wie die dem Wirken der Seele zugrunde liegenden Gesetzmassigkeiten noch nicht durchschaut seien Durch die Erkenntnis der Gesetzmassigkeiten denen die Vorstellungskraft unterworfen sei erubrige sich die Annahme einzelner Vermogen Christian August Crusius unterschied ahnlich wie Wolff zwischen Kraften und Vermogen war aber der Ansicht dass die menschliche Seele uber mehr als eine Grundkraft verfuge Immanuel Kant zahlte den Begriff des Vermogens zu den Pradikabilien Er bezeichnete damit die als reale Eigenschaft verstandene Fahigkeit einer Substanz in sich selbst oder anderen Substanzen eine Veranderung zu bewirken Ein menschliches Vermogen ist nach Kants Definition das innere Prinzip der Moglichkeit einer Handlung Als solches ist es eine reale Eigenschaft an dem handelnden Subjekt Samtliche Veranderungen des menschlichen Gemuts sind so Kant auf drei Ursachen zuruckzufuhren das Erkenntnisvermogen das Begehrungsvermogen und das Gefuhl der Lust und Unlust Die Unterscheidung der drei Moglichkeiten ergibt sich aus der jeweiligen Beziehung der Vorstellung die das Subjekt hat zu ihrem Gegenstand Wenn eine Vorstellung unter dem Gesichtspunkt der Harmonie oder der Konformitat auf ein Objekt bezogen wird liegt eine Aktivitat des Vorstellungsvermogens vor Das Begehrungsvermogen ist das Vermogen des Subjekts durch seine Vorstellungen Ursache von der Wirklichkeit der Gegenstande dieser Vorstellungen zu sein also in ein Kausalverhaltnis zu den Objekten der Vorstellung zu treten Handelt es sich um eine Vorstellung die sich auf das Subjekt selbst bezieht und es beeinflusst indem sie seine Lebenskrafte intensiviert oder hemmt so ist das Gefuhl der Lust und Unlust das tatige Vermogen Ernst Bloch unterschied in seinem Werk Das Prinzip Hoffnung das Vermogen als aktive Moglichkeit als inneres aktives Konnen oder Potenz von der Moglichkeit im passiven Sinn die er Potentialitat nannte und als ausseres passives Getanwerdenkonnen beschrieb Diese beiden Arten von Moglichkeit seien verflochten es gebe kein tatiges Konnen des Vermogens und seiner aktiven Anlage ohne die Potentialitat in einer Zeit Umgebung Gesellschaft ohne die brauchbare Reife dieser ausseren Bedingungen In der Politik sei die Moglichkeit als Vermogen das Anders Tunkonnen die Moglichkeit als objektive Potentialitat das Anders Werdenkonnen Ein Zusammentreffen beider sei die Voraussetzung fur ein Umdeterminieren fur die Verwirklichung des objektiv real Moglichen Dabei ging es Bloch insbesondere um das Reich der Freiheit das als sozialistische Moglichkeit in der Geschichte sich entwickelt und um den Menschen als die reale Moglichkeit alles dessen was in seiner Geschichte aus ihm geworden ist und vor allem mit ungesperrtem Fortschritt noch werden kann Bei diesen Uberlegungen griff Bloch auf den Dynamis Begriff des Aristoteles zuruck Aristoteles habe als erster die Moglichkeit realiter im Weltbestand selber erkannt In neueren Debatten werden Vermogen im Diskurs uber dispositionale Pradikate thematisiert Das sind Pradikate deren Anwendungsbedingungen sich nur in materialen Konditionalen angeben lassen Solche Konditionale sind dispositionale Aussagen Diese werden gewohnlich als kontrafaktische Konditionale interpretiert Sie geben an was ein Objekt unter bestimmten Umstanden tun wurde Die Aussage S hat das Vermogen A zu tun wenn C trifft genau dann zu wenn gilt Wenn C der Fall ware dann wurde S A tun Oft wird versucht dispositionale Pradikate entweder zu reduzieren oder zu eliminieren Die Rede von Vermogen wird entweder reduzierend auf die Rede von Akten oder eliminierend auf die Rede von mikrophysischen Zustanden zuruckgefuhrt Beide Ansatze stossen jedoch auf betrachtliche Schwierigkeiten Bei der Reduzierung auf Akte besteht die Schwierigkeit darin dass beliebig viele Situationen vorstellbar sind die verhindern dass das Vermogen aktualisiert wird Somit musste die dispositionale Aussage durch eine unendlich lange Liste von zusatzlichen Bedingungen erganzt werden Dann waren aber die Wahrheitsbedingungen des Konditionals nicht mehr angebbar Beim Eliminieren durch Zuruckfuhren auf die Rede von mikrophysischen Zustanden stosst man auf das Problem dass eine Beschreibung dieser Zustande ohne Verwendung dispositionaler Begriffe schwierig ist Die Frage ob es irreduzibel dispositionale Eigenschaften gibt bleibt offen ebenso die Frage ob Vermogen kausal relevant sind und ihnen eine erklarende Rolle zukommt LiteraturAllgemeine Ubersichtsdarstellungen Matthias Haase Vermogen In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 3 Meiner Hamburg 2010 ISBN 978 3 7873 1999 2 S 2891 2893 Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Petra Kolmer Armin G Wildfeuer Hrsg Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe Band 3 Alber Freiburg 2011 ISBN 978 3 495 48222 3 S 2321 2333 Klaus Sachs Hombach Vermogen Vermogenspsychologie In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 11 Schwabe Basel 2001 Sp 728 731 Aristoteles Thomas Schirren dynamis In Christoph Horn Christof Rapp Hrsg Worterbuch der antiken Philosophie Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47623 6 S 117 f Hermann Weidemann dynamis Vermogen Moglichkeit In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 459 Kroner Stuttgart 2005 ISBN 3 520 45901 9 S 139 144 Kant Gilles Deleuze Kants kritische Philosophie Die Lehre von den Vermogen Merve Berlin 1990 ISBN 3 88396 073 X Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Marcus Willaschek u a Hrsg Kant Lexikon Band 3 de Gruyter Berlin 2015 ISBN 978 3 11 017259 1 S 2481 2484 Stefan Hessbruggen Walter Die Seele und ihre Vermogen Kants Metaphysik des Mentalen in der Kritik der reinen Vernunft Mentis Paderborn 2004 ISBN 3 89785 423 6 WeblinksWiktionary vermogen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Vermogen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Fahigkeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenAnmerkungensiehe den Gegenbegriff altgriechisch adynamia adynamia deutsch Kraftlosigkeit Unvermorgen bzw spatlateinisch impotentia Klaus Sachs Hombach Vermogen Vermogenspsychologie In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 11 Basel 2001 Sp 728 731 Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Petra Kolmer Armin G Wildfeuer Hrsg Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe Band 3 Freiburg 2011 S 2321 2333 hier 2321 Horst Seidl Moglichkeit In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 6 Basel 1984 Sp 72 92 hier 74 Platon Politeia 477c Platon Politeia 477e Platon Hippias minor 366b c Jorn Muller Vermogen Moglichkeit dynamis In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 304 306 hier 304 Platon Politeia 507e 508a Thomas Schirren dynamis In Christoph Horn Christof Rapp Hrsg Worterbuch der antiken Philosophie Munchen 2002 S 117 f hier 118 Hermann Weidemann dynamis Vermogen Moglichkeit In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Stuttgart 2005 S 139 144 hier 140 Thomas Schirren dynamis In Christoph Horn Christof Rapp Hrsg Worterbuch der antiken Philosophie Munchen 2002 S 117 f hier 118 Hermann Weidemann dynamis Vermogen Moglichkeit In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Stuttgart 2005 S 139 144 hier 140 f Matthias Haase Vermogen In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 3 Hamburg 2010 S 2891 2893 hier 2893 Theodor W Kohler Grundlagen des philosophisch anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert Leiden 2000 S 291 294 329 331 Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Petra Kolmer Armin G Wildfeuer Hrsg Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe Band 3 Freiburg 2011 S 2321 2333 hier 2325 Matthias Haase Vermogen In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 3 Hamburg 2010 S 2891 2893 hier 2891 f Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Petra Kolmer Armin G Wildfeuer Hrsg Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe Band 3 Freiburg 2011 S 2321 2333 hier 2325 f Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Marcus Willaschek u a Hrsg Kant Lexikon Band 3 Berlin 2015 S 2481 2484 hier 2482 Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Petra Kolmer Armin G Wildfeuer Hrsg Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe Band 3 Freiburg 2011 S 2321 2333 hier 2326 Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Marcus Willaschek u a Hrsg Kant Lexikon Band 3 Berlin 2015 S 2481 2484 hier 2482 f Stefan Hessbruggen Walter Vermogen In Marcus Willaschek u a Hrsg Kant Lexikon Band 3 Berlin 2015 S 2481 2484 Gilles Deleuze Kants kritische Philosophie Die Lehre von den Vermogen Berlin 1990 S 23 f Ernst Bloch Das Prinzip Hoffnung Kapitel 1 37 Frankfurt am Main 1959 S 267 271 Matthias Haase Vermogen In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 3 Hamburg 2010 S 2891 2893 hier 2892 Matthias Haase Vermogen In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 3 Hamburg 2010 S 2891 2893 hier 2892 f