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Manipulation

Der Begriff Manipulation bedeutet heute meist die gezielte und verdeckte Einflussnahme, bezeichnet also sämtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen, damit der Propaganda verwandt.
Eine besondere Bedeutung besitzt der Begriff in der Psychologie für die Methode der experimentellen Manipulation. In seiner ursprünglichen Bedeutung „Handgriff“ steht Manipulation in der manuellen Medizin für eine Reihe von mit der Hand durchgeführten Techniken, die dem Lösen einer Blockierung dienen.
Begriffsentwicklung
Das Wort setzt sich zusammen aus lateinisch manus ‚Hand‘ und plere ‚füllen‘; wörtlich ‚eine Handvoll (haben), etwas in der Hand haben‘. Im übertragenen Sinne bedeutet Manipulation Handgriff, Kunstgriff. Im Sinne von „Handhabung“ wird er in der Technik verwendet. Der Brockhaus von 1809 verweist beim Stichwort Manipulation lediglich auf den Magnetismus. Etwa 100 Jahre später beschreibt Meyers Konversationslexikon eine Manipulation als kunstgerechte[n] Gebrauch der Hände; dann allgemein soviel wie Geschäftskniff. Die Krünitz-Enzyklopädie gibt dem Begriff einen größeren Raum, beschränkt sich aber auch fast ausschließlich auf den handgrifflichen Aspekt:
„Insbesondere heißt Manipulation aber die Bearbeitung, Berührung und Streichung eines Körpers mit der Hand, um heilsame Veränderungen in demselben zu bewirken. Von den Wirkungen der sanfteren Manipulation, so wie es bey dem vor einigen Jahren so berüchtigten Magnetisieren angewendet wurde…. Von dem derberen Manipuliren, welches besonders die Türken bey ihren Bädern zur Stärkung der Muskeln anwenden, ist im…Leibesübungen gehandelt.“
1985 heißt es in Knaurs Wörterbuch dann, Manipulation sei entweder „ein Gerät etc. geschickt handhaben“ oder auch „etwas oder jemanden in die gewünschte Richtung lenken; beeinflussen; steuern.“
Manipulation von Menschen
Als Manipulation von Menschen wird die Einflussnahme bezeichnet, bei welcher die Annahme einer Meinung, Ware oder Dienstleistung durch die Zielperson zu einem Nachteil für diese führen kann. Von unsittlicher Manipulation spricht man, wenn der Versuch zu überreden oder überzeugen bei dem Beeinflussten ökonomischen und/oder sittlichen Schaden verursacht.
Wer Unterlegenheitsgefühle, mangelndes Selbstvertrauen oder Angst hat, lässt sich leichter täuschen, ist leicht manipulierbar. Die Manipulation von Menschen verfolgt Ziele und dient dazu, andere Menschen hinsichtlich ihres Verhaltens zu beeinflussen. Der Begriff der Manipulation ist in diesem Kontext negativ besetzt und durch Verschleierung der Intention gekennzeichnet. Wird eine Beeinflussung offen angestrebt oder erreicht, handelt es sich um Kommunikation zur Überredung oder Überzeugung. Manipulierte Menschen handeln nicht aus eigenen Einsichten oder Überzeugungen, sondern fremdbestimmt. Die angestrebte Lenkung durch gezielte Beeinflussung von außen erzeugt beim Erkennen zumeist negative Emotionen, da der Manipulierte mehr oder weniger zum bloßen Ausführenden des Manipulierenden gemacht wird und nur nach dessen Vorstellungen reagieren soll. Auch in der Kommunikation kann Sprachmanipulation ausgeübt werden, zum Beispiel durch die Fragetechnik.
Als Mind-Security kann die organisierte Vorbeugung von Menschen oder Organisationen gegenüber Manipulation bezeichnet werden. Auch Aufklärung und Emanzipation sind gegen verschiedene Arten von Manipulation gerichtet. Spricht man von einer gewollten Veränderung auch seitens der Zielperson, wird eher von Lernen oder Entwicklung gesprochen (Erziehung). In der Informationssicherheit wird die Manipulation von Menschen zum Zweck der unerlaubten Gewinnung von Informationen auch unter dem Begriff Social Engineering diskutiert.
Alltägliche Beeinflussung
Mitunter wird die These vertreten (unter anderem im Neuro-Linguistischen Programmieren), dass Menschen einander manipulierten, sobald sie miteinander kommunizieren. Es gibt verschiedene Ausprägungen in Form und Stärke. Die minimale Manipulation bestehe bereits darin, den anderen zum Zuhören zu bewegen. Dies gilt somit nicht nur für zielgerichtete Kommunikation, sondern auch für einfache Unterhaltungen. Jeder manipuliere somit jederzeit jeden Anderen, mit dem er zu tun hat (vergleiche auch Walther G. Pinecoke). Auch im einfachen Kommunikationsmodell hat der Sender eine Absicht, die er erreichen oder durchsetzen will. Selbst der augenscheinlich Manipulierte sorge eigentlich erst mit seiner Haltung dafür, dass der Manipulierende sich so verhält. Er manipuliere in diesem Sinne den eigentlich (objektiv / subjektiv) als aktiv gesehenen Manipulator (devot / dominant). Wer Manipulation zulasse, gestalte sie anders. Manipulation wäre also eine alltägliche Vorgehensweise und stelle lediglich Beeinflussung dar und sei demnach nicht negativ zu bewerten. Erst der Zweck und die Eindringlichkeit der Manipulation, zum Beispiel in Form einer Botschaft der Konsumwerbung, könne eine Wertung ermöglichen. Der Soziologe Herbert Marcuse war einer der schärfsten Kritiker von Werbemanipulation, die seiner Ansicht nach den Menschen völlig eindimensional auf Konsumverhalten hin konditioniert.
Wie schwer sich im Alltag kommunikative Praktiken zur Beeinflussung der bewussten Entscheidung (Überzeugung) und kommunikative Praktiken zur Ausnutzung von Willensschwäche oder eingeschränkter Entscheidungsfähigkeit abgrenzen lassen, wird besonders deutlich im stationären Einzelhandel. Fast jeder Handelsbetrieb setzt eine Fülle von psychostrategischen und -taktischen Maßnahmen ein, die beim Kunden zumindest Interesse wecken, möglichst jedoch eine Kaufentscheidung auslösen sollen, gleichgültig, ob sie bewusst wahrgenommen werden oder unbewusst wirken. Sie können auf sämtliche Sinnesorgane gerichtet sein. Die Handelspsychologie sichtet und ordnet die Vielfalt der Beeinflussungsmöglichkeiten. Sie reichen von Sortiment, Personalverhalten und Ladenatmosphäre über Wegelenkung der Kunden, Bodenbelag, Platzierung, Regalfüllung oder Preisoptik bis hin zu Hintergrundmusik, Duftnoten oder Degustationen. Werden etwa im Supermarkt Süßigkeiten und Spielwaren in der Regal-Bückzone (der Blick- und Griffzone der Kinder) oder in der Kassenzone („Quengelware“) platziert, wird leicht der Vorwurf der Manipulation laut. Denselben Kritikern ist meist nicht bewusst, dass Deckenhänger, Regalstopper, bewusst eingebaute Grifflücken im Regal und tausend andere Maßnahmen ebenso beeinflussen wollen. Von schädlicher, unlauterer Manipulation kann jedoch nur dann gesprochen werden, wenn im Einzelfall der Wille eines Kunden ausgeschaltet wird oder wenn Kunden zum Kauf veranlasst werden, die selbst keine freie Willensentscheidung treffen können (Kinder, geistig Behinderte, demente Menschen). Weder gereicht dem mündigen Kunden, der – angeregt durch auffällige Platzierung – spontan einen Reisewecker kauft, sein Spontankauf zum Nachteil noch ist seine Kaufentscheidung irrational.
Befürworter manipulativer Praktiken – zum Beispiel aus den Bereichen Vertrieb, Werbung und Propaganda – halten den Vorwurf von Unfairness und die Gefahr von Machtmissbrauch für vernachlässigbar. Es sei ein Vorurteil, gegen das die Manipulation zu kämpfen hat. Manipulation sei ein natürliches menschliches Verhalten.
Problematik
Demgegenüber wird eingewendet, dass die Wahl der Mittel für eine Wertung bedeutsam ist. Eine Manipulation, die auf gezielter Täuschung beruht, sei problematisch. Im negativen Sinn bedeutet Manipulation zum Beispiel die Verminderung der Handlungsfreiheit beziehungsweise Kontrolle des Opfers beziehungsweise seitens des Täters eine Wahl unfairer, intransparenter oder täuschender Mittel, welche eine Gegenwehr erschweren. Oft wird negativ von Manipulation gesprochen, sobald sich jemand als Opfer einer Manipulation betrachtet.
Aufgeklärtheit und Unmündigkeit stehen in Bezug auf die Manipulierbarkeit in einem Kontrast zueinander. Die alltägliche Anwendung von Manipulation unterscheidet sich dabei nicht sehr von Formen professioneller Beeinflussung von Menschen. Letztere birgt jedoch die Gefahr von Machtmissbrauch.
Häufig ist manipulatives Verhalten Teil von Persönlichkeitsstörungen.
Zitate
„Keine Emotion beraubt den Geist so vollständig von seinen Möglichkeiten zu handeln und zu denken wie die Angst.“
„Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen.“
„Das Fehlen sichtbarer Gewalt erlaubt der Manipulation, sich als jene Freiheit auszugeben, die sie entzieht.“
Literatur
- Hellmuth Benesch, Walther Schmandt: Manipulation und wie man ihr entkommt. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-23310-0 (Fischer-Taschenbücher 3310).
- Edward Bernays: Propaganda. Horace Liveright, New York 1928. Neuauflage: Ig Publishing, Brooklyn N.Y. 2005, ISBN 0-9703125-9-8. (Deutsch von Patrick Schnur, orange-press, Freiburg i. Br. 2007, deutsche Erstausgabe, ISBN 978-3-936086-35-5).
- Gerhard Bliersbach: „Schön, daß Sie hier sind!“ Die heimlichen Botschaften der TV-Unterhaltung. Beltz, Weinheim 1990, ISBN 3-407-30529-X.
- Noam Chomsky: Media Control. Wie Medien uns manipulieren. Europa Verlag Hamburg, 2003, ISBN 3-203-76015-0.
- Robert B. Cialdini: Die Psychologie des Überzeugens. 5. Auflage. Verlag Hans Huber, 2007, ISBN 978-3-456-84478-7.
- Lydia Lange: Einfluss durch Täuschung. Centaurus-Verlag, Herbolzheim 2006, ISBN 3-8255-0630-4.
- Robert V. Levine: Die große Verführung. Psychologie der Manipulation. Piper, München / Zürich 2003, ISBN 3-492-04539-1, S. 376 (englisch: The Power of Persuasion: How We’re Bought and Sold. 2003. Übersetzt von Christa Broermann, 4. Auflage ebenda 2007).
- Vance Oakley Packard: Die geheimen Verführer. Der Griff nach dem Unbewussten in Jedermann. ECON-Verlag, Düsseldorf 1992, ISBN 3-430-17325-6.
- Hans-Otto Schenk: Psychologie im Handel. Entscheidungsgrundlagen für das Handelsmarketing. 2. Auflage. Oldenbourg-Verlag, München-Wien 2007, ISBN 978-3-486-58379-3.
- Arthur Schopenhauer: Eristische Dialektik oder Die Kunst, Recht zu behalten. In 38 Kunstgriffen dargestellt. Haffmans Verlag, 1995, ISBN 3-458-33358-4 (projekt-gutenberg.org [abgerufen am 24. Juni 2020]).
- Stefan Strecker: Muster der Verführung. seros, 2001, ISBN 3-8311-0183-3.
- Johannes Wiele: Führungskunst und Manipulation. In: Lutz Becker, Johannes Ehrhardt, Walter Gora (Hrsg.): Führungspraxis und Führungskultur. Symposion, 2007, ISBN 978-3-936608-96-0.
- Simon Wolf: Manipulative Techniken. In: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Band 10. WBG, Darmstadt, 2011, Sp. 632–649.
Ratgeber
- Erich Brendl: Clever manipulieren. Die Kunst, sich geschickt und erfolgreich durchzusetzen. 2. Auflage. Gabler, 2004, ISBN 3-409-21716-9.
- Patricia Staniek: Mein Wille geschehe - Macht und Manipulation entschlüsseln. 1. Auflage. Goldegg Verlag, 2017, ISBN 978-3-903090-83-5.
- Josef Kirschner: Manipulieren, aber richtig. Droemer Knaur, 1999, ISBN 3-426-82295-4.
- Rupert Lay: Wie man sich Feinde schafft. Econ Verlag, 1994, ISBN 3-430-15938-5.
- H. Ryborz: Die Kunst zu überzeugen. Goldmann Verlag, 1981, ISBN 3-442-10963-9.
- Rainer Sachse: Wie manipuliere ich meinen Partner – aber richtig. Klett-Cotta, 2007, ISBN 978-3-608-94478-5.
- Benedikt Ahlfeld: Manipulations-Methoden: Erfolgreiche Gesprächsführung, Mittel der Rhetorik und Schutz vor gezielter Beeinflussung. SuccessBooks, 2012, ISBN 978-3-8482-0207-2.
- A. Edmüller, T. Wilhelm: Manipulationstechniken, Erkennen und abwehren. 3. Auflage. Rudolf Haufe Verlag, 2006, ISBN 3-448-04963-8.
- Noah J. Goldstein, Steve J. Martin, Robert B. Cialdini: YES! 50 Scientifically Proven Ways to Be Persuasive. Free Press, 2008, ISBN 978-1-4165-7096-7.
- Robert Greene: Power. Die 48 Gesetze der Macht. dtv, 2001, ISBN 3-423-36248-0.
- Claudia Grötzebach: Vorsicht! Manipulation. Cornelson Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-589-23401-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- Manipulation. Abgerufen am 29. April 2024.
- Christiane Toyka-Seid, Gerd Schneider: Manipulation. In: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn 2024. Bundeszentrale für politische Bildung, 2024, abgerufen am 29. April 2024.
- Die Manipulation. In: Brockhaus (Hrsg.): Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch. 1. Auflage. Band 3: M–Q. Kunst- und Industrie-Comptoir, Amsterdam 1809, S. 53 (Digitalisat. zeno.org).
- Manipulation. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 13: Lyrik–Mitterwurzer. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 227 (Digitalisat. zeno.org).
- Kruenitz: Manipulation. Universität Trier.
- Das deutsche Wörterbuch. Knaur, 1985, S. 643.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Manipulation Begriffsklarung aufgefuhrt In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Der Begriff erlebte als Fachterminus einen steilen Aufstieg in den 1960er Jahren Der Artikel gibt leider gar keine Informationen daruber welcher geistigen Stromung dieser Aufstieg zu verdanken ist Wer hat den Begriff gepragt wer hat ihn popular gemacht und welches theoretische Fundament liegt dem Sprachgebrauch zugrunde Auch Erziehung ist gezielte Einflussnahme und entspricht damit den hier gegebenen Definitionskriterien von Manipulation wird in der Padagogik aber nicht als Manipulation eingestuft Welche Art von Einflussnahme und welche Tater und Opfergruppen hatten die Erfinder des Begriffs in erster Linie im Sinn und wo kann man das nachlesen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Begriff Manipulation bedeutet heute meist die gezielte und verdeckte Einflussnahme bezeichnet also samtliche Prozesse welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen damit der Propaganda verwandt Eine besondere Bedeutung besitzt der Begriff in der Psychologie fur die Methode der experimentellen Manipulation In seiner ursprunglichen Bedeutung Handgriff steht Manipulation in der manuellen Medizin fur eine Reihe von mit der Hand durchgefuhrten Techniken die dem Losen einer Blockierung dienen BegriffsentwicklungDas Wort setzt sich zusammen aus lateinisch manus Hand und plere fullen wortlich eine Handvoll haben etwas in der Hand haben Im ubertragenen Sinne bedeutet Manipulation Handgriff Kunstgriff Im Sinne von Handhabung wird er in der Technik verwendet Der Brockhaus von 1809 verweist beim Stichwort Manipulation lediglich auf den Magnetismus Etwa 100 Jahre spater beschreibt Meyers Konversationslexikon eine Manipulation als kunstgerechte n Gebrauch der Hande dann allgemein soviel wie Geschaftskniff Die Krunitz Enzyklopadie gibt dem Begriff einen grosseren Raum beschrankt sich aber auch fast ausschliesslich auf den handgrifflichen Aspekt Insbesondere heisst Manipulation aber die Bearbeitung Beruhrung und Streichung eines Korpers mit der Hand um heilsame Veranderungen in demselben zu bewirken Von den Wirkungen der sanfteren Manipulation so wie es bey dem vor einigen Jahren so beruchtigten Magnetisieren angewendet wurde Von dem derberen Manipuliren welches besonders die Turken bey ihren Badern zur Starkung der Muskeln anwenden ist im Leibesubungen gehandelt 1985 heisst es in Knaurs Worterbuch dann Manipulation sei entweder ein Gerat etc geschickt handhaben oder auch etwas oder jemanden in die gewunschte Richtung lenken beeinflussen steuern Manipulation von Menschen Hauptartikel Techniken der Propaganda und Manipulation Als Manipulation von Menschen wird die Einflussnahme bezeichnet bei welcher die Annahme einer Meinung Ware oder Dienstleistung durch die Zielperson zu einem Nachteil fur diese fuhren kann Von unsittlicher Manipulation spricht man wenn der Versuch zu uberreden oder uberzeugen bei dem Beeinflussten okonomischen und oder sittlichen Schaden verursacht Wer Unterlegenheitsgefuhle mangelndes Selbstvertrauen oder Angst hat lasst sich leichter tauschen ist leicht manipulierbar Die Manipulation von Menschen verfolgt Ziele und dient dazu andere Menschen hinsichtlich ihres Verhaltens zu beeinflussen Der Begriff der Manipulation ist in diesem Kontext negativ besetzt und durch Verschleierung der Intention gekennzeichnet Wird eine Beeinflussung offen angestrebt oder erreicht handelt es sich um Kommunikation zur Uberredung oder Uberzeugung Manipulierte Menschen handeln nicht aus eigenen Einsichten oder Uberzeugungen sondern fremdbestimmt Die angestrebte Lenkung durch gezielte Beeinflussung von aussen erzeugt beim Erkennen zumeist negative Emotionen da der Manipulierte mehr oder weniger zum blossen Ausfuhrenden des Manipulierenden gemacht wird und nur nach dessen Vorstellungen reagieren soll Auch in der Kommunikation kann Sprachmanipulation ausgeubt werden zum Beispiel durch die Fragetechnik Als Mind Security kann die organisierte Vorbeugung von Menschen oder Organisationen gegenuber Manipulation bezeichnet werden Auch Aufklarung und Emanzipation sind gegen verschiedene Arten von Manipulation gerichtet Spricht man von einer gewollten Veranderung auch seitens der Zielperson wird eher von Lernen oder Entwicklung gesprochen Erziehung In der Informationssicherheit wird die Manipulation von Menschen zum Zweck der unerlaubten Gewinnung von Informationen auch unter dem Begriff Social Engineering diskutiert Alltagliche Beeinflussung Mitunter wird die These vertreten unter anderem im Neuro Linguistischen Programmieren dass Menschen einander manipulierten sobald sie miteinander kommunizieren Es gibt verschiedene Auspragungen in Form und Starke Die minimale Manipulation bestehe bereits darin den anderen zum Zuhoren zu bewegen Dies gilt somit nicht nur fur zielgerichtete Kommunikation sondern auch fur einfache Unterhaltungen Jeder manipuliere somit jederzeit jeden Anderen mit dem er zu tun hat vergleiche auch Walther G Pinecoke Auch im einfachen Kommunikationsmodell hat der Sender eine Absicht die er erreichen oder durchsetzen will Selbst der augenscheinlich Manipulierte sorge eigentlich erst mit seiner Haltung dafur dass der Manipulierende sich so verhalt Er manipuliere in diesem Sinne den eigentlich objektiv subjektiv als aktiv gesehenen Manipulator devot dominant Wer Manipulation zulasse gestalte sie anders Manipulation ware also eine alltagliche Vorgehensweise und stelle lediglich Beeinflussung dar und sei demnach nicht negativ zu bewerten Erst der Zweck und die Eindringlichkeit der Manipulation zum Beispiel in Form einer Botschaft der Konsumwerbung konne eine Wertung ermoglichen Der Soziologe Herbert Marcuse war einer der scharfsten Kritiker von Werbemanipulation die seiner Ansicht nach den Menschen vollig eindimensional auf Konsumverhalten hin konditioniert Wie schwer sich im Alltag kommunikative Praktiken zur Beeinflussung der bewussten Entscheidung Uberzeugung und kommunikative Praktiken zur Ausnutzung von Willensschwache oder eingeschrankter Entscheidungsfahigkeit abgrenzen lassen wird besonders deutlich im stationaren Einzelhandel Fast jeder Handelsbetrieb setzt eine Fulle von psychostrategischen und taktischen Massnahmen ein die beim Kunden zumindest Interesse wecken moglichst jedoch eine Kaufentscheidung auslosen sollen gleichgultig ob sie bewusst wahrgenommen werden oder unbewusst wirken Sie konnen auf samtliche Sinnesorgane gerichtet sein Die Handelspsychologie sichtet und ordnet die Vielfalt der Beeinflussungsmoglichkeiten Sie reichen von Sortiment Personalverhalten und Ladenatmosphare uber Wegelenkung der Kunden Bodenbelag Platzierung Regalfullung oder Preisoptik bis hin zu Hintergrundmusik Duftnoten oder Degustationen Werden etwa im Supermarkt Sussigkeiten und Spielwaren in der Regal Buckzone der Blick und Griffzone der Kinder oder in der Kassenzone Quengelware platziert wird leicht der Vorwurf der Manipulation laut Denselben Kritikern ist meist nicht bewusst dass Deckenhanger Regalstopper bewusst eingebaute Grifflucken im Regal und tausend andere Massnahmen ebenso beeinflussen wollen Von schadlicher unlauterer Manipulation kann jedoch nur dann gesprochen werden wenn im Einzelfall der Wille eines Kunden ausgeschaltet wird oder wenn Kunden zum Kauf veranlasst werden die selbst keine freie Willensentscheidung treffen konnen Kinder geistig Behinderte demente Menschen Weder gereicht dem mundigen Kunden der angeregt durch auffallige Platzierung spontan einen Reisewecker kauft sein Spontankauf zum Nachteil noch ist seine Kaufentscheidung irrational Befurworter manipulativer Praktiken zum Beispiel aus den Bereichen Vertrieb Werbung und Propaganda halten den Vorwurf von Unfairness und die Gefahr von Machtmissbrauch fur vernachlassigbar Es sei ein Vorurteil gegen das die Manipulation zu kampfen hat Manipulation sei ein naturliches menschliches Verhalten Problematik Demgegenuber wird eingewendet dass die Wahl der Mittel fur eine Wertung bedeutsam ist Eine Manipulation die auf gezielter Tauschung beruht sei problematisch Im negativen Sinn bedeutet Manipulation zum Beispiel die Verminderung der Handlungsfreiheit beziehungsweise Kontrolle des Opfers beziehungsweise seitens des Taters eine Wahl unfairer intransparenter oder tauschender Mittel welche eine Gegenwehr erschweren Oft wird negativ von Manipulation gesprochen sobald sich jemand als Opfer einer Manipulation betrachtet Aufgeklartheit und Unmundigkeit stehen in Bezug auf die Manipulierbarkeit in einem Kontrast zueinander Die alltagliche Anwendung von Manipulation unterscheidet sich dabei nicht sehr von Formen professioneller Beeinflussung von Menschen Letztere birgt jedoch die Gefahr von Machtmissbrauch Haufig ist manipulatives Verhalten Teil von Personlichkeitsstorungen Zitate Keine Emotion beraubt den Geist so vollstandig von seinen Moglichkeiten zu handeln und zu denken wie die Angst Edmund Burke Die Sprache ist dem Menschen gegeben um seine Gedanken zu verbergen Charles Maurice de Talleyrand zu dem spanischen Gesandten Eugenio Izquierdo 1807 Das Fehlen sichtbarer Gewalt erlaubt der Manipulation sich als jene Freiheit auszugeben die sie entzieht Friedrich HackerLiteraturHellmuth Benesch Walther Schmandt Manipulation und wie man ihr entkommt Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 596 23310 0 Fischer Taschenbucher 3310 Edward Bernays Propaganda Horace Liveright New York 1928 Neuauflage Ig Publishing Brooklyn N Y 2005 ISBN 0 9703125 9 8 Deutsch von Patrick Schnur orange press Freiburg i Br 2007 deutsche Erstausgabe ISBN 978 3 936086 35 5 Gerhard Bliersbach Schon dass Sie hier sind Die heimlichen Botschaften der TV Unterhaltung Beltz Weinheim 1990 ISBN 3 407 30529 X Noam Chomsky Media Control Wie Medien uns manipulieren Europa Verlag Hamburg 2003 ISBN 3 203 76015 0 Robert B Cialdini Die Psychologie des Uberzeugens 5 Auflage Verlag Hans Huber 2007 ISBN 978 3 456 84478 7 Lydia Lange Einfluss durch Tauschung Centaurus Verlag Herbolzheim 2006 ISBN 3 8255 0630 4 Robert V Levine Die grosse Verfuhrung Psychologie der Manipulation Piper Munchen Zurich 2003 ISBN 3 492 04539 1 S 376 englisch The Power of Persuasion How We re Bought and Sold 2003 Ubersetzt von Christa Broermann 4 Auflage ebenda 2007 Vance Oakley Packard Die geheimen Verfuhrer Der Griff nach dem Unbewussten in Jedermann ECON Verlag Dusseldorf 1992 ISBN 3 430 17325 6 Hans Otto Schenk Psychologie im Handel Entscheidungsgrundlagen fur das Handelsmarketing 2 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen Wien 2007 ISBN 978 3 486 58379 3 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