Als Druckvorlage werden alle notwendigen Unterlagen zur Herstellung von Druckformen in den verschiedenen Druckverfahren
Druckvorlage

Als Druckvorlage werden alle notwendigen Unterlagen zur Herstellung von Druckformen in den verschiedenen Druckverfahren bezeichnet.
Im engeren Sinn sind Druckvorlagen die unmittelbar zur Herstellung der Druckform erforderlichen zweidimensionalen Vorlagen, die als Produktionsergebnis der Reprotechnik geschaffen werden und in der Regel aus Filmen bestehen. Seit der Einführung der digitalen Druckplattenbelichtung (CTP) werden auch die zur Herstellung der Druckform benötigten Daten, wie Bild- und PDF-Dateien als Druckvorlagen bezeichnet.
Geschichte der Druckvorlagen



Vor der Erfindung der Fotografie um 1835 bestanden Druckvorlagen entweder aus handgeschriebenen Texten oder aus Zeichnungen und gemalten Bildern. Handsetzer, Lithografen und Künstler hatten die Aufgabe, aus diesen Vorlagen die entsprechenden Druckformen und Druckstöcke herzustellen. Die Setzer fertigten aus Einzellettern den Satz nach Manuskripten, die Lithografen zeichneten, gravierten oder punktierten nach schwarzweißen oder farbigen Vorlagen und schrieben Texte auf den Lithografiestein und die Künstler stellten zumeist einfarbige Holzschnitte, Holzstiche, Radierungen, Kupfer- und Stahlstiche her.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, besonders nach der Erfindung des Glasgravurrasters im Jahr 1881, gab es zunehmend fotografische Aufnahmen als Druckvorlagen. Diese wurden in Reprokameras aufgerastert und nach manueller Bearbeitung von der Platte oder dem Film auf die Druckform kopiert. Von Zeichnungen stellte man Strich- oder Rasteraufnahmen her und gemalte farbige Bilder und Grafiken dienten als Vorlage für sogenannte fotografische Farbauszüge für den Mehrfarbendruck. Mit Schreibmaschinen erstellte Manuskripte lösten die handgeschriebenen Texte als Druckvorlage ab und wurden an Setzmaschinen in Einzelbuchstaben oder in Zeilen gesetzt.
Ab 1950 gab es die ersten Druckvorlagen in Form von Farbabzügen oder Diapositiven. Die farbigen und schwarzweißen Fotografien wurden zumeist von Positivretuscheuren retuschiert. Von den Farbvorlagen erstellte der Reprofotograf mit Hilfe von Farbfiltern Farbauszüge in Form von Halbtonnegativen oder Rasternegativen auf fotografischen Platten oder Filmen her. Die Aufgabe von Farblithografen oder Tiefdruckretuscheuren war es, diese Farbauszüge manuell zu korrigieren. Ende der 1950er Jahre wurde ein fotografisches Maskierverfahren entwickelt, so dass kaum noch manuelle Korrekturen notwendig waren. Beim sogenannten Composing wurden Bilder, Texte und grafische Elemente zu glatten Endfilmen zusammenkopiert und dienten als Kopiervorlage für Druckplatten.


Zu Beginn der 1960er Jahre löste der Fotosatz den Bleisatz ab und die Textvorlagen wurden auf Film geliefert. Zur gleichen Zeit entwickelten sich Trommelscanner und stellten elektronische Farbauszüge her. Im Hochdruck wurden Klischees mit Hilfe der Klischographen hergestellt, während im Tiefdruck der Helioklischograph entsprechende Druckvorlagen lieferte. Die Elektronik schritt unaufhaltsam voran und Ende der 1970er Jahre wurden die ersten EBV-Systeme entwickelt. Druckvorlagen wurden mehr und mehr in Form von digitalisierten Daten angeliefert. Am Computer entstanden komplette Druckvorlagen auf Film für alle Verfahren der Druckindustrie. Für eine Reihe von Jahren gab es mehrere parallele Verfahrenswege in der Druckvorlagenherstellung. Bis in die 1990er Jahre existierten sowohl der konventionelle als auch der elektronische Verfahrensweg nebeneinander. Erst durch die Weiterentwicklung der Computertechnik zum Desktop-Publishing wurden die konventionellen Verfahren weitgehend verdrängt. Besonders die Apple-Technologie beeinflusste die elektronische Bildbearbeitung und Seitengestaltung. Bildgestaltungs-Software, wie Photoshop, Corel Draw, Illustrator und FreeHand zusammen mit TIFF- und PostScript-Datenformaten ermöglichten den Datentransfer.
Beim Computer-to-Plate-Verfahren (CTP) (ab 1993) wird die Offsetdruckplatte in einem Belichter direkt mit Computerdaten bebildert, ohne den Umweg über einen Film. Ähnliches geschieht im Tiefdruck, bei dem der Tiefdruckzylinder direkt aus dem Datenbestand graviert wird. Die neueste Entwicklung seit dem Jahr 2008 heißt oder Direct Imaging, ein Verfahren, mit dem die Druckplatten direkt in der Druckmaschine bebildert werden. Damit entfällt das manuelle Einspannen und Einrichten der Druckplatte.
Berufsbezeichnungen
In früheren Jahrhunderten gab es eine große Anzahl von Berufen, die sich mit der Herstellung oder Verarbeitung von Druckvorlagen beschäftigten. Dazu gehörten im Hochdruck Holzschneider, Handsetzer, Maschinensetzer, Fotosetzer, Metteure, Stereotypeure, Galvanoplastiker, Reprofotografen, Chemigrafen, Klischeeätzer, Nachschneider und Buchdrucker. Im Flachdruck gab es die Schrift-, Chromo-, Gravur-, Fotolithografen und Reprofotografen, sowie die Steindrucker. Im Tiefdruck arbeiteten Reprofotografen, Tiefdruckretuscheure, Tiefdruckätzer und Tiefdrucker. Für alle drei Druckverfahren waren Grafische Zeichner, Gebrauchsgrafiker, Positivretuscheure, Werbefotografen und Plakatmaler tätig.
Ab 1974 wurden viele Berufe der einzelnen Druckverfahren zusammengefasst. Die Bezeichnungen waren zwischen der Bundesrepublik und der DDR zum Teil unterschiedlich. So gab es übergreifend den Druckvorlagenhersteller in den Fachrichtungen Reprofotografie, Reproretusche und Reprovorbereitung. In der DDR hießen diese Berufe Facharbeiter für Satztechnik, Reproduktionstechnik und Druckformherstellung. Ab 2008 heißt der alle Druckverfahren umfassende Ausbildungsberuf Mediengestalter mit den Fachrichtungen Beratung und Planung, Konzeption und Visualisierung, sowie Digital und Print, wobei sich nur die letzten beiden Fachrichtungen mit Druckvorlagen beschäftigen.
Literatur
- Helmut Kipphan (Hrsg.): Handbuch der Printmedien. Springer-Verlag, November 2000. ISBN 3-540-66941-8
Einzelnachweise
- Entwicklung der Reprotechnik, abgerufen am 6. Januar 2010 (MS Word; 63 kB)
- Berufe im Bereich Druck und Medien. In: arbeitsagentur.de. Archiviert vom 15. April 2011; abgerufen am 6. Januar 2010. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als Druckvorlage werden alle notwendigen Unterlagen zur Herstellung von Druckformen in den verschiedenen Druckverfahren bezeichnet Im engeren Sinn sind Druckvorlagen die unmittelbar zur Herstellung der Druckform erforderlichen zweidimensionalen Vorlagen die als Produktionsergebnis der Reprotechnik geschaffen werden und in der Regel aus Filmen bestehen Seit der Einfuhrung der digitalen Druckplattenbelichtung CTP werden auch die zur Herstellung der Druckform benotigten Daten wie Bild und PDF Dateien als Druckvorlagen bezeichnet Geschichte der DruckvorlagenDie Apokalyptischen Reiter Holzschnitt von Albrecht Durer 1498 Einer der drei Meisterkupferstiche Albrecht Durers Ritter Tod und TeufelLithografiestein Vor der Erfindung der Fotografie um 1835 bestanden Druckvorlagen entweder aus handgeschriebenen Texten oder aus Zeichnungen und gemalten Bildern Handsetzer Lithografen und Kunstler hatten die Aufgabe aus diesen Vorlagen die entsprechenden Druckformen und Druckstocke herzustellen Die Setzer fertigten aus Einzellettern den Satz nach Manuskripten die Lithografen zeichneten gravierten oder punktierten nach schwarzweissen oder farbigen Vorlagen und schrieben Texte auf den Lithografiestein und die Kunstler stellten zumeist einfarbige Holzschnitte Holzstiche Radierungen Kupfer und Stahlstiche her In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts besonders nach der Erfindung des Glasgravurrasters im Jahr 1881 gab es zunehmend fotografische Aufnahmen als Druckvorlagen Diese wurden in Reprokameras aufgerastert und nach manueller Bearbeitung von der Platte oder dem Film auf die Druckform kopiert Von Zeichnungen stellte man Strich oder Rasteraufnahmen her und gemalte farbige Bilder und Grafiken dienten als Vorlage fur sogenannte fotografische Farbauszuge fur den Mehrfarbendruck Mit Schreibmaschinen erstellte Manuskripte losten die handgeschriebenen Texte als Druckvorlage ab und wurden an Setzmaschinen in Einzelbuchstaben oder in Zeilen gesetzt Ab 1950 gab es die ersten Druckvorlagen in Form von Farbabzugen oder Diapositiven Die farbigen und schwarzweissen Fotografien wurden zumeist von Positivretuscheuren retuschiert Von den Farbvorlagen erstellte der Reprofotograf mit Hilfe von Farbfiltern Farbauszuge in Form von Halbtonnegativen oder Rasternegativen auf fotografischen Platten oder Filmen her Die Aufgabe von Farblithografen oder Tiefdruckretuscheuren war es diese Farbauszuge manuell zu korrigieren Ende der 1950er Jahre wurde ein fotografisches Maskierverfahren entwickelt so dass kaum noch manuelle Korrekturen notwendig waren Beim sogenannten Composing wurden Bilder Texte und grafische Elemente zu glatten Endfilmen zusammenkopiert und dienten als Kopiervorlage fur Druckplatten Alte ReproduktionskameraFotosatzgerat diatype der H Berthold AG Zu Beginn der 1960er Jahre loste der Fotosatz den Bleisatz ab und die Textvorlagen wurden auf Film geliefert Zur gleichen Zeit entwickelten sich Trommelscanner und stellten elektronische Farbauszuge her Im Hochdruck wurden Klischees mit Hilfe der Klischographen hergestellt wahrend im Tiefdruck der Helioklischograph entsprechende Druckvorlagen lieferte Die Elektronik schritt unaufhaltsam voran und Ende der 1970er Jahre wurden die ersten EBV Systeme entwickelt Druckvorlagen wurden mehr und mehr in Form von digitalisierten Daten angeliefert Am Computer entstanden komplette Druckvorlagen auf Film fur alle Verfahren der Druckindustrie Fur eine Reihe von Jahren gab es mehrere parallele Verfahrenswege in der Druckvorlagenherstellung Bis in die 1990er Jahre existierten sowohl der konventionelle als auch der elektronische Verfahrensweg nebeneinander Erst durch die Weiterentwicklung der Computertechnik zum Desktop Publishing wurden die konventionellen Verfahren weitgehend verdrangt Besonders die Apple Technologie beeinflusste die elektronische Bildbearbeitung und Seitengestaltung Bildgestaltungs Software wie Photoshop Corel Draw Illustrator und FreeHand zusammen mit TIFF und PostScript Datenformaten ermoglichten den Datentransfer Beim Computer to Plate Verfahren CTP ab 1993 wird die Offsetdruckplatte in einem Belichter direkt mit Computerdaten bebildert ohne den Umweg uber einen Film Ahnliches geschieht im Tiefdruck bei dem der Tiefdruckzylinder direkt aus dem Datenbestand graviert wird Die neueste Entwicklung seit dem Jahr 2008 heisst oder Direct Imaging ein Verfahren mit dem die Druckplatten direkt in der Druckmaschine bebildert werden Damit entfallt das manuelle Einspannen und Einrichten der Druckplatte BerufsbezeichnungenIn fruheren Jahrhunderten gab es eine grosse Anzahl von Berufen die sich mit der Herstellung oder Verarbeitung von Druckvorlagen beschaftigten Dazu gehorten im Hochdruck Holzschneider Handsetzer Maschinensetzer Fotosetzer Metteure Stereotypeure Galvanoplastiker Reprofotografen Chemigrafen Klischeeatzer Nachschneider und Buchdrucker Im Flachdruck gab es die Schrift Chromo Gravur Fotolithografen und Reprofotografen sowie die Steindrucker Im Tiefdruck arbeiteten Reprofotografen Tiefdruckretuscheure Tiefdruckatzer und Tiefdrucker Fur alle drei Druckverfahren waren Grafische Zeichner Gebrauchsgrafiker Positivretuscheure Werbefotografen und Plakatmaler tatig Ab 1974 wurden viele Berufe der einzelnen Druckverfahren zusammengefasst Die Bezeichnungen waren zwischen der Bundesrepublik und der DDR zum Teil unterschiedlich So gab es ubergreifend den Druckvorlagenhersteller in den Fachrichtungen Reprofotografie Reproretusche und Reprovorbereitung In der DDR hiessen diese Berufe Facharbeiter fur Satztechnik Reproduktionstechnik und Druckformherstellung Ab 2008 heisst der alle Druckverfahren umfassende Ausbildungsberuf Mediengestalter mit den Fachrichtungen Beratung und Planung Konzeption und Visualisierung sowie Digital und Print wobei sich nur die letzten beiden Fachrichtungen mit Druckvorlagen beschaftigen LiteraturHelmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien Springer Verlag November 2000 ISBN 3 540 66941 8EinzelnachweiseEntwicklung der Reprotechnik abgerufen am 6 Januar 2010 MS Word 63 kB Berufe im Bereich Druck und Medien In arbeitsagentur de Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 15 April 2011 abgerufen am 6 Januar 2010 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Normdaten Sachbegriff GND 4417379 9 GND Explorer lobid OGND AKS