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Dieser Artikel behandelt die Händigkeit des Menschen Zur Händigkeit als Symmetrieeigenschaft siehe Chiralität Ambidextri

Händigkeit

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Dieser Artikel behandelt die Händigkeit des Menschen. Zur Händigkeit als Symmetrieeigenschaft siehe Chiralität.
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Ambidextrie ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur Fähigkeit, gleichzeitig effizient und flexibel zu sein, siehe Organisationale Ambidextrie.

Als Händigkeit bezeichnet man bei Menschen und Tieren die bevorzugte Verwendung einer bestimmten Hand insbesondere für anspruchsvolle und feinmotorische Tätigkeiten. Je nachdem, welche Hand die dominante Hand ist, spricht man von Linkshändern bzw. Rechtshändern.

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Dominante (das Werkzeug führende) und nichtdominante (unterstützende) Hand

Der Grad der Händigkeit kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Außerdem kann sich die Händigkeit im Laufe des Lebens verändern, bei Kindern z. B. durch Erziehung oder unbewusstes Abschauen und bei Erwachsenen durch bewusstes Lernen. Menschen, die eigentlich Linkshänder sind bzw. waren und gelernt haben, mit rechts zu schreiben, werden auch umgeschulte Linkshänder genannt.

Menschen mit keiner oder nur schwach ausgeprägter Dominanz einer Hand werden häufig als Beidhänder bezeichnet. Diese Fähigkeit, die eigenen Hände gleichwertig einsetzen zu können, wird als Beidhändigkeit (auch Ambidextrie) bezeichnet.

Häufigkeit von Links- und Rechtshändern

Eine klare Überrepräsentation der Rechtshändigkeit findet sich in allen gut untersuchbaren menschlichen Kulturen. Der Anteil von Linkshändern in der europäischen Bevölkerung wird von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin mit 10 bis 15 % angegeben. Eine neuere Meta-Analyse schätzt den weltweiten Anteil der Linkshänder auf 10,6 %, wobei Männer (11,62 %) häufiger linkshändig sind als Frauen (9,53 %). Der Anteil von so genannten Beidhändern ist Definitionssache: Für das Führen eines Besens oder der Zahnbürste benutzen über 60 % der Rechtshänder und etwa 99 % der Linkshänder auch die nichtdominante Hand, je anspruchsvoller aber die Aufgaben werden, desto deutlicher strebt der Anteil funktioneller Beidhänder gegen Null.

Auch historische Unterschiede lassen sich nicht feststellen. Die Analyse archäologischer Funde (etwa die Untersuchung von Werkzeugen auf Abnutzungsspuren) legt nahe, dass schon die Neandertaler, ausgestorbene Verwandte des modernen Menschen, überwiegend rechtshändig waren. Für andere „Vorfahren“ des Menschen lässt sich dies nicht klar feststellen, da die Funde (Knochen, Werkzeuge, …) häufig nicht ausreichen, um Aussagen über Händigkeit oder gar die in einer Bevölkerungsgruppe präferierte Hand zu treffen. Den ältesten Nachweis von Rechtshändigkeit stellt ein 1,8 Millionen Jahre alter Oberkiefer eines Homo habilis dar. Für die Gegenwart lässt sich mehrheitliche Rechtshändigkeit in allen Zivilisationen feststellen.

Bestimmung der Händigkeit

Die Angaben über den Anteil von Links- und Rechtshändern in der Bevölkerung können sich von Studie zu Studie stark unterscheiden. Dies ist zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass es unterschiedliche Definitionen von Händigkeit gibt und unterschiedliche Methoden, diese zu bestimmen. Die Methoden reichen vom einfachen Fragen der Teilnehmer, über das Beobachten bei bestimmten Tätigkeiten bis hin zum Testen der Genauigkeit und Geschwindigkeit der Hände bei verschiedenen Aufgaben.

Die Definitionen reichen von der Einteilung in zwei Klassen (Links- und Rechtshänder) oder drei Klassen (Links-, Rechts- und Beidhänder) bis zu Skalen, die jeden beliebigen Grad von Händigkeit erfassen. Außerdem beziehen sich Definitionen von Händigkeit in der Regel auf bestimmte Tätigkeiten, weil ein Mensch bei verschiedenen Tätigkeiten nicht notwendigerweise dieselbe Hand bevorzugt. Im einfachsten Fall kann dies eine einzelne Tätigkeit sein. Oft versteht man unter Rechts- bzw. Linkshändern einfach Menschen, die mit der rechten bzw. mit der linken Hand schreiben. Wenn mehrere Tätigkeiten berücksichtigt werden sollen, greift man häufig auf standardisierte Listen zurück, die neben dem Schreiben auch viele andere alltägliche Tätigkeiten wie z. B. Werfen, Zähneputzen, oder das Trinken aus einer Tasse einbeziehen. Zu den häufiger verwendeten Testverfahren gehören z. B. das Crovitz-Zener Inventory, das Annett Handedness Questionnaire, das Edinburgh Inventory und das Waterloo Handedness Questionnaire.

Ursachen

Warum ein Mensch Links- oder Rechtshänder ist, lässt sich nicht einfach beantworten. Schon in der Antike gab es unterschiedliche Ansichten über die Ursache für die Händigkeit. So ging z. B. Aristoteles davon aus, dass die Händigkeit angeboren ist.Platon dagegen nahm an, dass bei Geburt beide Hände noch vollkommen gleich sind und die Händigkeit eine Folge der Erziehung ist. Er forderte, dass bei der Erziehung darauf geachtet werden sollte, dass die Geschicklichkeit beider Hände trainiert wird.

Bis heute ist die Frage, ob die Gene oder die Umwelt für die Händigkeit verantwortlich sind, nicht abschließend geklärt. Die Beobachtung, dass linkshändige Eltern häufiger linkshändige Kinder haben als rechtshändige Eltern, kann mit dem Einfluss der Gene oder der Umwelt erklärt werden. Studien mit Zwillingen zeigen allerdings, dass sowohl die Gene als auch die Umwelt die Händigkeit beeinflussen. Einerseits haben eineiige Zwillinge häufiger die gleiche Händigkeit als zweieiige Zwillinge, andererseits ist es nicht selten, dass eineiige Zwillinge eine unterschiedliche Händigkeit haben.

Genetische Ursachen

Die zwei bekanntesten Modelle zur genetischen Ursache der Händigkeit sind die „Right-Shift“-Theorie von M. Annett und die „Dextral/Chance“-Theorie von McManus. Beide Modelle nehmen an, dass nur ein einzelnes Gen für die Händigkeit verantwortlich ist und beiden liegt die Idee zu Grunde, dass es nicht eine Genvariante für links und eine Genvariante für rechts gibt, sondern nur eine für rechts (R) und eine neutrale (N). Da Menschen zwei Chromosomensätze haben (Diploidie), ergeben sich vier mögliche Kombinationen. Die Kombination R/R führt zu Rechtshändigkeit, R/N und N/R führen häufiger zu Rechtshändigkeit als zu Linkshändigkeit und bei N/N sind Links- und Rechtshändigkeit gleich wahrscheinlich. Mit dieser Theorie lässt sich erklären, warum es mehr Rechts- als Linkshänder gibt und warum eineiige Zwillinge mit denselben Genen unterschiedliche Händigkeit haben können.

Ob die Händigkeit tatsächlich durch ein einzelnes Gen bestimmt wird und welches dies ist, bleibt bis heute ungeklärt. Als Kandidaten vorgeschlagen wurden das Gen PCDH11Y auf dem Y-Chromosom sowie das Gen LRRTM1 auf dem Chromosom 2.

Bedingungen während der Entwicklung

Das Geschwind-Behan-Galaburda-Modell geht davon aus, dass ein erhöhter Testosteronspiegel während der embryonalen Entwicklung das Wachstum der linken Gehirnhälfte hemmt, was zu einer Dominanz der rechten Gehirnhälfte und somit zu Linkshändigkeit führt. Mit diesem Modell kann erklärt werden, warum Männer häufiger Linkshänder sind als Frauen.

Eine weitere Theorie, die die Händigkeit mit den Bedingungen während der Entwicklung erklärt, wurde von F.H. Previc vorgeschlagen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft liegen die meisten Kinder mit dem rechten Ohr nach vorne (aus Sicht der Mutter). Dadurch soll sich die linke Gehirnhälfte auf Sprache spezialisieren, weil das rechte Ohr mit mehr Geräuschen stimuliert wird, und die linke Gehirnhälfte sich auf Motorik spezialisieren, weil beim Gehen der Mutter der Gleichgewichtssinn des Kindes auf der linken Seite mehr stimuliert wird.

Erziehung und Kultur

Welchen Einfluss die Erziehung, und damit auch die Kultur, auf die Händigkeit haben, lässt sich an der zeitlichen Veränderung des Anteils der Linkshänder beobachten, der während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spürbar gestiegen ist. Während früher allen Kindern das Schreiben mit der rechten Hand beigebracht wurde, setzte sich in den westlichen Ländern mehr und mehr die Meinung durch, dass man Schulkinder nicht zwingen sollte, mit der rechten Hand zu schreiben. Ebenso zeigt sich dieser Effekt im höheren Anteil von Linkshändern unter Kindern asiatischer Einwanderer in den USA im Vergleich zu Kindern in Asien.

„Händigkeit“ bei Tieren

Typische Asymmetrien des Nervensystems lassen sich schon bei den Weich- und Krustentieren beobachten. Bei männlichen Winkerkrabben ist eine der beiden Scheren stark vergrößert und dient dazu, Geschlechtspartnerinnen anzulocken und das Revier zu verteidigen. Bei höheren Säugetieren gibt es sehr viele Beispiele von Händigkeit, die meistens bei der Nahrungsbeschaffung deutlich wird. So wurde beispielsweise bei Walrossen beobachtet, dass sie überwiegend die rechte Vorderflosse benutzen, um am Meeresboden nach Muscheln zu graben.Ratten, Katzen und Affen bevorzugen allesamt eines ihrer Gliedmaßen zur Durchführung anspruchsvollerer Aufgaben, allerdings sind „Rechts- und Linkshänder“ jeweils etwa gleich stark vertreten.Menschenaffen zeigen (ähnlich wie der Mensch) bei einfachen Aufgaben noch keine ausgeprägte Händigkeit; je komplexer die Aufgabe, desto deutlicher wird auch bei ihnen eine standardisierte Rollenverteilung zwischen den Händen. Eine auf Gruppenebene überwiegende Rechts- oder Linkshändigkeit wurde jedoch nur gelegentlich beobachtet: So sollen Zwergschimpansen für das Tragen die linke Hand, Gemeine Schimpansen für das Werfen die rechte Hand bevorzugen.

Wild lebende Kängurus und verwandte Beuteltierarten zeigen eine Bevorzugung der linken Vorderpfote im Alltag, wie dem Kratzen an der Nase, dem Pflücken eines Blattes oder dem Herunterbiegen eines Astes. Die Ausprägung einer Händigkeit bei Beuteltieren überrascht, denn anders als Plazentatiere besitzen Beuteltiere keinen Hirnbalken, der die Gehirnhälften verbindet. Besonders auffällig zeigt sich die Linkshändigkeit beim Roten Riesenkänguru und dem östlichen Grauen Riesenkänguru. Das kleinere Rotnackenwallaby scheint die linke Vorderpfote für Feinmanipulation zu bevorzugen, für Anwendungen, die Kraft erfordern, benutzt es dagegen lieber die rechte Pfote. Bei baumbewohnenden Beuteltieren oder auch bei Beuteltieren, die sich in der Regel auf allen vier Beinen fortbewegen, zeigt sich diese Ausprägung nicht.

Bei Delfinen wurde beim Zuwenden zu Nahrung am Grund eine „Rechtsflossigkeit“ größer als 90 % festgestellt.

Lateralität von Gehirn und Hand

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Linke und rechte Hirnhälfte (Transversalschnitt durch ein menschliches Gehirn – Einzelbild einer Magnetresonanztomographie)

Erkenntnisse aus Untersuchungen zur Lateralisation des Gehirns zeigen, dass überwiegend die linke Hirnhälfte für die motorische Steuerung der rechten Körperseite und die rechte Hirnhälfte für die der linken Körperseite zuständig ist.

Als „dominante“ Hirnhälfte wird diejenige bezeichnet, die vorrangig für die Verarbeitung von Sprache zuständig ist. Bei 95 % der Rechtshänder befindet sie sich links, bei 2 % rechts. Bei 3 % ist das Sprachzentrum auf beide Hirnhälften aufgeteilt. Auch bei der Mehrzahl der Linkshänder liegt das Sprachzentrum links, nämlich bei 70 %, bei 15 % ist es auf beide Hemisphären verteilt, bei weiteren 15 % liegt es rechts. Es gibt also eine gewisse Korrelation zwischen der „dominanten“ Gehirnhälfte und derjenigen Gehirnhälfte, die die starke Hand steuert. Dennoch liegt das Sprachzentrum bei der Mehrzahl der Linkshänder auf der linken Seite, welche für die „schwache“ rechte Hand zuständig ist. Es liegt also keine eindeutige Gesetzmäßigkeit vor in der Verbindung von Händigkeit und Lateralisation des Gehirns. Wenn man einen Anteil von 10 % Linkshändern voraussetzt, liegen bei etwa 7 % der Bevölkerung die Steuerung der „starken“ Hand und das Sprachzentrum in verschiedenen Gehirnhälften – ohne dass Nachteile entstehen.

Durch gezielte magnetische Impulse (transkranielle Magnetstimulation, TMS) über dem motorischen Cortex konnte die Wahl der Hand für eine einfache Tätigkeit temporär „umgeschaltet“ werden.

Vorteile

In der Evolution hat sich die hemisphärische Spezialisierung des Gehirns vermutlich durchgesetzt, weil so die beiden Hirnhemisphären nicht in Konkurrenz zueinander treten konnten. Vorteile der Einhändigkeit gegenüber der Beidhändigkeit werden in größerer Präzision der Handarbeit durch spezifisches Training gesehen. Unklar sind die Vorteile mehrheitlicher Rechtshändigkeit. Von Thomas Carlyle soll die „Schlachtfeldtheorie“ stammen, nach der Soldaten rechts die Waffe und links den Schild trugen, wodurch sie ihr Herz besser schützen konnten. Allerdings sind Schilde erst seit der Bronzezeit in Gebrauch, also seit etwa 5000 Jahren, und schon die viel früher (vor etwa zwei Millionen Jahren) lebenden Urmenschen waren überwiegend rechtshändig.

Auswirkungen im Alltag

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Schrauben und Muttern haben meistens ein Rechtsgewinde, da Rechtshänder sie einfacher festziehen können.

Manche Werkzeuge sind der rechten Hand angepasst, so der Korkenzieher mit Rechtsgewinde. Ein Daumenkino wird rechts an der Bindung gehalten und dort durch Biegen angespannt, der linke Daumen bietet Gegenhalt und dosiert das Blättern – ein Buch wird genau andersherum gehalten, gegenläufig durchgeblättert und man betrachtet dabei die Vorderseiten der Blätter. Die Schneiden einer Schere schneiden besser, wenn sie die durch Daumen und Finger der rechten Hand üblicherweise ausgeübten Drehmomente aneinandergepresst werden. Schwere Schneiderscheren, aber auch manche Haushaltsscheren mit Kunststoffgriffen (Augen), haben insbesondere für den Daumen einen schräg zur Querrichtung orientierten Tunnel, sodass der linke Daumen beim Ergreifen nicht durchpasst. Linkshänder benötigen genau die spiegelbildliche Konstruktion.

Äugig-, Ohrig- und Füßigkeit

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Sprungbein und Schwungbein

Weitere Lateralisationen neben der Händigkeit sind Äugigkeit, Ohrigkeit und Füßigkeit. Diese Lateralisationen werden in der Regel über Fragebögen festgestellt („Mit welchem Auge schauen Sie durch ein Fernrohr?“). Wenn Menschen bei unterschiedlichen Organen unterschiedliche Seiten bevorzugen, spricht man von „gekreuzter Lateralisation“. Von Personen, die hinsichtlich aller vier Organpaare „eindeutig lateralisiert“ sind, zeigen gut 63 % eine Rechtskongruenz, gut 3 % eine Linkskongruenz und gut 33 % eine Inkongruenz. Ein Drittel dieser Personen weist also eine gekreuzte Lateralisation auf.

Im Sport spricht man von Rechtsfüßigkeit und Linksfüßigkeit, bisweilen auch von Rechts- und Linksbeinigkeit, oder man trifft disziplinabhängige Unterscheidungen, im Fußball z. B. zwischen Spiel- und Standbein, in der Leichtathletik zwischen Sprung- und Schwungbein. Beim Skateboard und Snowboard unterscheidet man zwischen regular (Rechtsfüßigkeit) und goofy (Linksfüßigkeit). Die Füßigkeit ist gleichmäßiger ausgeprägt als die Händigkeit. Etwa die Hälfte der Menschen ist rechtsfüßig, die andere eher linksfüßig.

Literatur

  • F. R. Wilson: Die Hand – Geniestreich der Evolution. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-61338-7.
  • Sebastian Ocklenburg: Linkshändigkeit und Hirnasymmetrien : Eine Einführung. 1st ed. 2022. Berlin, Heidelberg 2022, ISBN 978-3-662-65447-7. 

Einzelnachweise

  1. Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e. V.: Leitlinie Händigkeit - Bedeutung und Untersuchung (Memento des Originals vom 12. Juli 2017 im Internet Archive) image Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 (Stand 11/2014).
  2. Marietta Papadatou-Pastou, Eleni Ntolka, Judith Schmitz, Maryanne Martin, Marcus R. Munafò, Sebastian Ocklenburg, Silvia Paracchini: Human handedness: A meta-analysis. In: Psychological Bulletin. Band 146, Nr. 6, Juni 2020, ISSN 1939-1455, S. 481–524, doi:10.1037/bul0000229 (apa.org [abgerufen am 17. März 2023]). 
  3. J. F. Stein und C. J. Stoodley: Neuroscience. An Introduction. John Wiley & Sons, Chichester 2006, ISBN 1-86156-389-2, S. 428.
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  33. Eugen Morf: Wurfarm, Sprungbein, und deren gegenseitiges Verhältnis zueinander. In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich 96 (1951), S. 223–239.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4158694-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85075706

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:30

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Dieser Artikel behandelt die Handigkeit des Menschen Zur Handigkeit als Symmetrieeigenschaft siehe Chiralitat Ambidextrie ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Fahigkeit gleichzeitig effizient und flexibel zu sein siehe Organisationale Ambidextrie Als Handigkeit bezeichnet man bei Menschen und Tieren die bevorzugte Verwendung einer bestimmten Hand insbesondere fur anspruchsvolle und feinmotorische Tatigkeiten Je nachdem welche Hand die dominante Hand ist spricht man von Linkshandern bzw Rechtshandern Dominante das Werkzeug fuhrende und nichtdominante unterstutzende Hand Der Grad der Handigkeit kann unterschiedlich stark ausgepragt sein Ausserdem kann sich die Handigkeit im Laufe des Lebens verandern bei Kindern z B durch Erziehung oder unbewusstes Abschauen und bei Erwachsenen durch bewusstes Lernen Menschen die eigentlich Linkshander sind bzw waren und gelernt haben mit rechts zu schreiben werden auch umgeschulte Linkshander genannt Menschen mit keiner oder nur schwach ausgepragter Dominanz einer Hand werden haufig als Beidhander bezeichnet Diese Fahigkeit die eigenen Hande gleichwertig einsetzen zu konnen wird als Beidhandigkeit auch Ambidextrie bezeichnet Haufigkeit von Links und RechtshandernEine klare Uberreprasentation der Rechtshandigkeit findet sich in allen gut untersuchbaren menschlichen Kulturen Der Anteil von Linkshandern in der europaischen Bevolkerung wird von der Deutschen Gesellschaft fur Arbeitsmedizin und Umweltmedizin mit 10 bis 15 angegeben Eine neuere Meta Analyse schatzt den weltweiten Anteil der Linkshander auf 10 6 wobei Manner 11 62 haufiger linkshandig sind als Frauen 9 53 Der Anteil von so genannten Beidhandern ist Definitionssache Fur das Fuhren eines Besens oder der Zahnburste benutzen uber 60 der Rechtshander und etwa 99 der Linkshander auch die nichtdominante Hand je anspruchsvoller aber die Aufgaben werden desto deutlicher strebt der Anteil funktioneller Beidhander gegen Null Auch historische Unterschiede lassen sich nicht feststellen Die Analyse archaologischer Funde etwa die Untersuchung von Werkzeugen auf Abnutzungsspuren legt nahe dass schon die Neandertaler ausgestorbene Verwandte des modernen Menschen uberwiegend rechtshandig waren Fur andere Vorfahren des Menschen lasst sich dies nicht klar feststellen da die Funde Knochen Werkzeuge haufig nicht ausreichen um Aussagen uber Handigkeit oder gar die in einer Bevolkerungsgruppe praferierte Hand zu treffen Den altesten Nachweis von Rechtshandigkeit stellt ein 1 8 Millionen Jahre alter Oberkiefer eines Homo habilis dar Fur die Gegenwart lasst sich mehrheitliche Rechtshandigkeit in allen Zivilisationen feststellen Bestimmung der HandigkeitDie Angaben uber den Anteil von Links und Rechtshandern in der Bevolkerung konnen sich von Studie zu Studie stark unterscheiden Dies ist zu einem grossen Teil darauf zuruckzufuhren dass es unterschiedliche Definitionen von Handigkeit gibt und unterschiedliche Methoden diese zu bestimmen Die Methoden reichen vom einfachen Fragen der Teilnehmer uber das Beobachten bei bestimmten Tatigkeiten bis hin zum Testen der Genauigkeit und Geschwindigkeit der Hande bei verschiedenen Aufgaben Die Definitionen reichen von der Einteilung in zwei Klassen Links und Rechtshander oder drei Klassen Links Rechts und Beidhander bis zu Skalen die jeden beliebigen Grad von Handigkeit erfassen Ausserdem beziehen sich Definitionen von Handigkeit in der Regel auf bestimmte Tatigkeiten weil ein Mensch bei verschiedenen Tatigkeiten nicht notwendigerweise dieselbe Hand bevorzugt Im einfachsten Fall kann dies eine einzelne Tatigkeit sein Oft versteht man unter Rechts bzw Linkshandern einfach Menschen die mit der rechten bzw mit der linken Hand schreiben Wenn mehrere Tatigkeiten berucksichtigt werden sollen greift man haufig auf standardisierte Listen zuruck die neben dem Schreiben auch viele andere alltagliche Tatigkeiten wie z B Werfen Zahneputzen oder das Trinken aus einer Tasse einbeziehen Zu den haufiger verwendeten Testverfahren gehoren z B das Crovitz Zener Inventory das Annett Handedness Questionnaire das Edinburgh Inventory und das Waterloo Handedness Questionnaire UrsachenWarum ein Mensch Links oder Rechtshander ist lasst sich nicht einfach beantworten Schon in der Antike gab es unterschiedliche Ansichten uber die Ursache fur die Handigkeit So ging z B Aristoteles davon aus dass die Handigkeit angeboren ist Platon dagegen nahm an dass bei Geburt beide Hande noch vollkommen gleich sind und die Handigkeit eine Folge der Erziehung ist Er forderte dass bei der Erziehung darauf geachtet werden sollte dass die Geschicklichkeit beider Hande trainiert wird Bis heute ist die Frage ob die Gene oder die Umwelt fur die Handigkeit verantwortlich sind nicht abschliessend geklart Die Beobachtung dass linkshandige Eltern haufiger linkshandige Kinder haben als rechtshandige Eltern kann mit dem Einfluss der Gene oder der Umwelt erklart werden Studien mit Zwillingen zeigen allerdings dass sowohl die Gene als auch die Umwelt die Handigkeit beeinflussen Einerseits haben eineiige Zwillinge haufiger die gleiche Handigkeit als zweieiige Zwillinge andererseits ist es nicht selten dass eineiige Zwillinge eine unterschiedliche Handigkeit haben Genetische Ursachen Die zwei bekanntesten Modelle zur genetischen Ursache der Handigkeit sind die Right Shift Theorie von M Annett und die Dextral Chance Theorie von McManus Beide Modelle nehmen an dass nur ein einzelnes Gen fur die Handigkeit verantwortlich ist und beiden liegt die Idee zu Grunde dass es nicht eine Genvariante fur links und eine Genvariante fur rechts gibt sondern nur eine fur rechts R und eine neutrale N Da Menschen zwei Chromosomensatze haben Diploidie ergeben sich vier mogliche Kombinationen Die Kombination R R fuhrt zu Rechtshandigkeit R N und N R fuhren haufiger zu Rechtshandigkeit als zu Linkshandigkeit und bei N N sind Links und Rechtshandigkeit gleich wahrscheinlich Mit dieser Theorie lasst sich erklaren warum es mehr Rechts als Linkshander gibt und warum eineiige Zwillinge mit denselben Genen unterschiedliche Handigkeit haben konnen Ob die Handigkeit tatsachlich durch ein einzelnes Gen bestimmt wird und welches dies ist bleibt bis heute ungeklart Als Kandidaten vorgeschlagen wurden das Gen PCDH11Y auf dem Y Chromosom sowie das Gen LRRTM1 auf dem Chromosom 2 Bedingungen wahrend der Entwicklung Das Geschwind Behan Galaburda Modell geht davon aus dass ein erhohter Testosteronspiegel wahrend der embryonalen Entwicklung das Wachstum der linken Gehirnhalfte hemmt was zu einer Dominanz der rechten Gehirnhalfte und somit zu Linkshandigkeit fuhrt Mit diesem Modell kann erklart werden warum Manner haufiger Linkshander sind als Frauen Eine weitere Theorie die die Handigkeit mit den Bedingungen wahrend der Entwicklung erklart wurde von F H Previc vorgeschlagen Im letzten Drittel der Schwangerschaft liegen die meisten Kinder mit dem rechten Ohr nach vorne aus Sicht der Mutter Dadurch soll sich die linke Gehirnhalfte auf Sprache spezialisieren weil das rechte Ohr mit mehr Gerauschen stimuliert wird und die linke Gehirnhalfte sich auf Motorik spezialisieren weil beim Gehen der Mutter der Gleichgewichtssinn des Kindes auf der linken Seite mehr stimuliert wird Erziehung und Kultur Welchen Einfluss die Erziehung und damit auch die Kultur auf die Handigkeit haben lasst sich an der zeitlichen Veranderung des Anteils der Linkshander beobachten der wahrend der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts spurbar gestiegen ist Wahrend fruher allen Kindern das Schreiben mit der rechten Hand beigebracht wurde setzte sich in den westlichen Landern mehr und mehr die Meinung durch dass man Schulkinder nicht zwingen sollte mit der rechten Hand zu schreiben Ebenso zeigt sich dieser Effekt im hoheren Anteil von Linkshandern unter Kindern asiatischer Einwanderer in den USA im Vergleich zu Kindern in Asien Handigkeit bei TierenTypische Asymmetrien des Nervensystems lassen sich schon bei den Weich und Krustentieren beobachten Bei mannlichen Winkerkrabben ist eine der beiden Scheren stark vergrossert und dient dazu Geschlechtspartnerinnen anzulocken und das Revier zu verteidigen Bei hoheren Saugetieren gibt es sehr viele Beispiele von Handigkeit die meistens bei der Nahrungsbeschaffung deutlich wird So wurde beispielsweise bei Walrossen beobachtet dass sie uberwiegend die rechte Vorderflosse benutzen um am Meeresboden nach Muscheln zu graben Ratten Katzen und Affen bevorzugen allesamt eines ihrer Gliedmassen zur Durchfuhrung anspruchsvollerer Aufgaben allerdings sind Rechts und Linkshander jeweils etwa gleich stark vertreten Menschenaffen zeigen ahnlich wie der Mensch bei einfachen Aufgaben noch keine ausgepragte Handigkeit je komplexer die Aufgabe desto deutlicher wird auch bei ihnen eine standardisierte Rollenverteilung zwischen den Handen Eine auf Gruppenebene uberwiegende Rechts oder Linkshandigkeit wurde jedoch nur gelegentlich beobachtet So sollen Zwergschimpansen fur das Tragen die linke Hand Gemeine Schimpansen fur das Werfen die rechte Hand bevorzugen Wild lebende Kangurus und verwandte Beuteltierarten zeigen eine Bevorzugung der linken Vorderpfote im Alltag wie dem Kratzen an der Nase dem Pflucken eines Blattes oder dem Herunterbiegen eines Astes Die Auspragung einer Handigkeit bei Beuteltieren uberrascht denn anders als Plazentatiere besitzen Beuteltiere keinen Hirnbalken der die Gehirnhalften verbindet Besonders auffallig zeigt sich die Linkshandigkeit beim Roten Riesenkanguru und dem ostlichen Grauen Riesenkanguru Das kleinere Rotnackenwallaby scheint die linke Vorderpfote fur Feinmanipulation zu bevorzugen fur Anwendungen die Kraft erfordern benutzt es dagegen lieber die rechte Pfote Bei baumbewohnenden Beuteltieren oder auch bei Beuteltieren die sich in der Regel auf allen vier Beinen fortbewegen zeigt sich diese Auspragung nicht Bei Delfinen wurde beim Zuwenden zu Nahrung am Grund eine Rechtsflossigkeit grosser als 90 festgestellt Lateralitat von Gehirn und HandLinke und rechte Hirnhalfte Transversalschnitt durch ein menschliches Gehirn Einzelbild einer Magnetresonanztomographie Erkenntnisse aus Untersuchungen zur Lateralisation des Gehirns zeigen dass uberwiegend die linke Hirnhalfte fur die motorische Steuerung der rechten Korperseite und die rechte Hirnhalfte fur die der linken Korperseite zustandig ist Als dominante Hirnhalfte wird diejenige bezeichnet die vorrangig fur die Verarbeitung von Sprache zustandig ist Bei 95 der Rechtshander befindet sie sich links bei 2 rechts Bei 3 ist das Sprachzentrum auf beide Hirnhalften aufgeteilt Auch bei der Mehrzahl der Linkshander liegt das Sprachzentrum links namlich bei 70 bei 15 ist es auf beide Hemispharen verteilt bei weiteren 15 liegt es rechts Es gibt also eine gewisse Korrelation zwischen der dominanten Gehirnhalfte und derjenigen Gehirnhalfte die die starke Hand steuert Dennoch liegt das Sprachzentrum bei der Mehrzahl der Linkshander auf der linken Seite welche fur die schwache rechte Hand zustandig ist Es liegt also keine eindeutige Gesetzmassigkeit vor in der Verbindung von Handigkeit und Lateralisation des Gehirns Wenn man einen Anteil von 10 Linkshandern voraussetzt liegen bei etwa 7 der Bevolkerung die Steuerung der starken Hand und das Sprachzentrum in verschiedenen Gehirnhalften ohne dass Nachteile entstehen Durch gezielte magnetische Impulse transkranielle Magnetstimulation TMS uber dem motorischen Cortex konnte die Wahl der Hand fur eine einfache Tatigkeit temporar umgeschaltet werden VorteileIn der Evolution hat sich die hemispharische Spezialisierung des Gehirns vermutlich durchgesetzt weil so die beiden Hirnhemispharen nicht in Konkurrenz zueinander treten konnten Vorteile der Einhandigkeit gegenuber der Beidhandigkeit werden in grosserer Prazision der Handarbeit durch spezifisches Training gesehen Unklar sind die Vorteile mehrheitlicher Rechtshandigkeit Von Thomas Carlyle soll die Schlachtfeldtheorie stammen nach der Soldaten rechts die Waffe und links den Schild trugen wodurch sie ihr Herz besser schutzen konnten Allerdings sind Schilde erst seit der Bronzezeit in Gebrauch also seit etwa 5000 Jahren und schon die viel fruher vor etwa zwei Millionen Jahren lebenden Urmenschen waren uberwiegend rechtshandig Auswirkungen im AlltagSchrauben und Muttern haben meistens ein Rechtsgewinde da Rechtshander sie einfacher festziehen konnen Manche Werkzeuge sind der rechten Hand angepasst so der Korkenzieher mit Rechtsgewinde Ein Daumenkino wird rechts an der Bindung gehalten und dort durch Biegen angespannt der linke Daumen bietet Gegenhalt und dosiert das Blattern ein Buch wird genau andersherum gehalten gegenlaufig durchgeblattert und man betrachtet dabei die Vorderseiten der Blatter Die Schneiden einer Schere schneiden besser wenn sie die durch Daumen und Finger der rechten Hand ublicherweise ausgeubten Drehmomente aneinandergepresst werden Schwere Schneiderscheren aber auch manche Haushaltsscheren mit Kunststoffgriffen Augen haben insbesondere fur den Daumen einen schrag zur Querrichtung orientierten Tunnel sodass der linke Daumen beim Ergreifen nicht durchpasst Linkshander benotigen genau die spiegelbildliche Konstruktion Augig Ohrig und FussigkeitSprungbein und Schwungbein Weitere Lateralisationen neben der Handigkeit sind Augigkeit Ohrigkeit und Fussigkeit Diese Lateralisationen werden in der Regel uber Fragebogen festgestellt Mit welchem Auge schauen Sie durch ein Fernrohr Wenn Menschen bei unterschiedlichen Organen unterschiedliche Seiten bevorzugen spricht man von gekreuzter Lateralisation Von Personen die hinsichtlich aller vier Organpaare eindeutig lateralisiert sind zeigen gut 63 eine Rechtskongruenz gut 3 eine Linkskongruenz und gut 33 eine Inkongruenz Ein Drittel dieser Personen weist also eine gekreuzte Lateralisation auf Im Sport spricht man von Rechtsfussigkeit und Linksfussigkeit bisweilen auch von Rechts und Linksbeinigkeit oder man trifft disziplinabhangige Unterscheidungen im Fussball z B zwischen Spiel und Standbein in der Leichtathletik zwischen Sprung und Schwungbein Beim Skateboard und Snowboard unterscheidet man zwischen regular Rechtsfussigkeit und goofy Linksfussigkeit Die Fussigkeit ist gleichmassiger ausgepragt als die Handigkeit Etwa die Halfte der Menschen ist rechtsfussig die andere eher linksfussig LiteraturF R Wilson Die Hand Geniestreich der Evolution Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2002 ISBN 3 499 61338 7 Sebastian Ocklenburg Linkshandigkeit und Hirnasymmetrien Eine Einfuhrung 1st ed 2022 Berlin Heidelberg 2022 ISBN 978 3 662 65447 7 EinzelnachweiseDeutsche Gesellschaft fur Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e V Leitlinie Handigkeit Bedeutung und Untersuchung Memento des Originals vom 12 Juli 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Stand 11 2014 Marietta Papadatou Pastou Eleni Ntolka Judith Schmitz Maryanne Martin Marcus R Munafo Sebastian Ocklenburg Silvia Paracchini Human handedness A meta analysis In Psychological Bulletin Band 146 Nr 6 Juni 2020 ISSN 1939 1455 S 481 524 doi 10 1037 bul0000229 apa org abgerufen am 17 Marz 2023 J F Stein und C J Stoodley Neuroscience An Introduction John Wiley amp Sons Chichester 2006 ISBN 1 86156 389 2 S 428 Hirnforschung Schon Neandertaler bevorzugten rechte Hand In Spiegel Online 21 April 2011 abgerufen am 22 Oktober 2016 L Cashmore N Uomini und A Chapelain The evolution of handedness in humans and great apes review and current issues PDF Datei 889 kB In Journal of Anthropological Sciences Vol 86 2008 S 7 35 Artikel auf isita org com Stand 1 Juli 2010 David W Frayer Ronald J Clarke Ivana Fiore Robert J Blumenschine Alejandro Perez Perez Laura M Martinez Ferran Estebaranz Ralph L Holloway Luca Bondioli OH 65 The earliest evidence for right handedness in the fossil record In Journal of Human Evolution Band 100 November 2016 18 Oktober 2016 S 65 72 doi 10 1016 j jhevol 2016 07 002 H F Crovitz amp K Zener A group test for assessing hand and eye dominance In American Journal of Psychology Band 75 1962 S 271 276 M Annett A classification of handpreference by association analysis In British Journal of Psychology Band 61 1970 S 303 321 R C Oldfield The assessment and analysis of handedness The Edinburgh inventory In Neuropsychologia Band 9 Nr 1 1971 S 97 113 doi 10 1016 0028 3932 71 90067 4 P Bryden Measuring handedness with questionnaires In Neuropsychologia Band 15 Nr 4 5 1977 S 617 624 Aristoteles Magna Moralia Buch 1 1194 b 32 Platon Nomoi Buch 7 788a 795d I C McManus amp M P Bryden 1992 The genetics of handedness cerebral dominance and lateralization In I Rapin amp S J Segalowitz Eds Handbook of Neuropsychology Volume 6 Section 10 Child neuropsychology Part 1 pp 115 144 Amsterdam Elsevier Walter McKeever British Journal of Psychology 2000 A new family handedness sample with findings consistent with X linked transmission M Annett British Journal of Psychology 63 343 358 1972 The distribution of manual asymmetry I C McManus Psychological Medicine Monograph Supplement no 8 1 40 1985 Handedness language dominance and aphasia a genetic model The genetics of lateralisation In The Economist 26 April 2001 abgerufen am 9 Juli 2016 Tinka Wolf Forscher entdecken Linkshander Gen In Welt Online 2 August 2007 F H Previc Psychological Review 98 299 334 1991 A general theory concerning the prenatal origins of cerebral lateralization in humans V Llaurens M Raymond C Faurie Philosophical Transactions of the Royal Society B Vol 364 Issue 1519 2009 Why are some people left handed An evolutionary perspective J F Stein und C J Stoodley Neuroscience An Introduction John Wiley amp Sons Chichester 2006 ISBN 1 86156 389 2 S 432 Nette Levermann Anders Galatius Goran Ehlme Soren Rysgaard Erik W Born Feeding behaviour of free ranging walruses with notes on apparent dextrality of flipper use In BMC Ecology 3 Jahrgang Nr 1 2003 S 9 doi 10 1186 1472 6785 3 9 J F Stein und C J Stoodley Neuroscience An Introduction John Wiley amp Sons Chichester 2006 ISBN 1 86156 389 2 S 428 und 433 Most kangaroos are left handed BBC com vom 18 Juni 2015 abgerufen am 31 Dezember 2015 Parallel Emergence of True Handedness in the Evolution of Marsupials and Placentals in Current Biology Band 25 Ausgabe 14 S 1878 1884 20 Juli 2015 Die meisten Delfine sind Rechtsflosser orf at 28 November 2019 abgerufen am 28 November 2019 P A Young P H Young und D L Tolbert Basic Clinical Neuroscience 2 Auflage Lippincott Williams amp Wilkins Philadelphia 2008 ISBN 0 7817 5319 8 Seite 364 Alle Prozentzahlen in J F Stein und C J Stoodley Neuroscience An Introduction John Wiley amp Sons Chichester 2006 ISBN 1 86156 389 2 S 427 440 Richard B Ivry Julie Duque Timothy Verstynen Jorn Diedrichsen Flavio T P Oliveira Transcranial magnetic stimulation of posterior parietal cortex affects decisions of hand choice In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 107 Nr 41 12 Oktober 2010 ISSN 0027 8424 S 17751 17756 doi 10 1073 pnas 1006223107 PMID 20876098 J F Stein und C J Stoodley Neuroscience An Introduction John Wiley amp Sons Chichester 2006 ISBN 1 86156 389 2 S 435 Paul Geraedts Motorische Entwicklung und Steuerung Eine Einfuhrung fur Physiotherapeuten Ergotherapeuten und Trainer Springer Heidelberg 2019 S 4 Anke Siefer Walter H Ehrenstein Birgit E Arnold Schulz Gahmen Jurgen Sokeland Alwin Luttmann Populationsstatistik und Assoziationsanalyse sensumotorischer Seitenbevorzugung und deren Relevanz fur verschiedene berufliche Tatigkeitsfelder In Zentralblatt fur Arbeitsmedizin Arbeitsschutz und Ergonomie 53 2003 S 346 353 hier S 349 Eugen Morf Wurfarm Sprungbein und deren gegenseitiges Verhaltnis zueinander In Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zurich 96 1951 S 223 239 Normdaten Sachbegriff GND 4158694 3 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85075706

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