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Mit Spracherwerb auch Sprachentwicklung wird in der Regel die Aneignung einer ersten Sprache durch das aufwachsende Kind

Spracherwerb

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Mit Spracherwerb (auch: Sprachentwicklung) wird in der Regel die Aneignung einer ersten Sprache durch das aufwachsende Kind bezeichnet.

Neben dem einsprachigen Spracherwerb gibt es auch noch den doppelten oder mehrfachen Spracherwerb, den gleichzeitigen Erwerb zweier oder mehrerer Sprachen durch ein Kind. Der Erwerb der ersten oder Muttersprache wird auch als Erstspracherwerb bezeichnet. Als Zweitspracherwerb bezeichnet die Forschung den Erwerb einer zweiten Sprache nach Erwerb der ersten, in der Regel durch Einbeziehung der Lerner in die Alltagskommunikation in natürlicher Umgebung. Erst- und Zweitspracherwerb kontrastieren mit dem Fremdspracherwerb. Hier wird die Sprache in der Regel im Unterricht innerhalb von Bildungsinstitutionen wie der Schule vermittelt, unter Zuhilfenahme eines Lehrplans und didaktischer Konzepte. Man bezeichnet den Fremdspracherwerb deshalb in der Forschung auch nicht so sehr als Erwerb, sondern als Sprachenlernen, wobei die Grenze zwischen Erwerb und Lernen nicht immer klar gezogen werden kann.

Der Erstspracherwerb ist ein Forschungsgegenstand, mit dem sich verschiedene wissenschaftliche Disziplinen befassen, darunter vor allem die Psycholinguistik im Speziellen als auch die Linguistik im Allgemeinen und die Entwicklungspsychologie, ferner die Biologie, die Anthropologie und die Forschung zur nonverbalen Kommunikation. Speziell beim Fremdspracherwerb spielt ferner noch die Fremdsprachendidaktik eine wichtige Rolle.

Formen des Spracherwerbs

Man unterscheidet im Wesentlichen die folgenden Formen des Spracherwerbs oder der Sprachaneignung:

  • Erwerb der Erstsprache (L1) beim Kind, umgangssprachlich auch Muttersprache genannt, auch wenn noch andere Bezugspersonen als die Mutter eine Rolle spielen können
  • doppelter oder mehrfacher Erstspracherwerb: paralleler Erwerb von zwei oder mehr Sprachen als Kind (Bilingualismus)
  • Erwerb einer Zweitsprache (L2) im „natürlichen“ Kontext
  • Erwerb einer Fremdsprache in gelenkten Lernsituationen (Unterricht, Kurs)

Zwischen Zweit- und Fremdsprache wird in der Literatur unterschiedlich differenziert. Einige Forscher bezeichnen jegliche Sprache, die als zweites nach dem Erwerb der Erstsprache gelernt wird, als Zweitsprache. Andere Forscher nennen lediglich Sprachen, die zusätzlich zur Erstsprache in einem Alltagskontext (also etwa auf der Straße, beim Einkaufen oder auf der Arbeit) erworben wird, Zweitsprachen. Klassisches Beispiel für einen solchen Erwerb einer Zweitsprache ist der Deutscherwerb durch Migranten, die im Kindes- oder Erwachsenenalter z. B. nach Deutschland einwandern und dort Deutsch im Alltag erlernen, ohne einen formalen Unterricht zu durchlaufen. Diese Zweitsprache ist also eine zusätzliche Sprache zur Erstsprache, die Minderheiten für die Alltagsbewältigung zusätzlich benötigen. Im Gegensatz zu dieser Zweitsprache ist eine Fremdsprache eine Sprache, so die Forscher, die durch einen gesteuerten Sprachunterricht systematisch gelernt wird. Andere Forscher verzichten auf eine Unterscheidung zwischen Zweit- und Fremdsprache und sprechen stattdessen vom ungesteuerten und gesteuerten Zweitspracherwerb. In diesem Zusammenhang wird auch häufig davon gesprochen, dass Kinder und Erwachsene eine Zweitsprache ungesteuert „erwerben“, während eine Sprache in der Schule „gelernt“ wird. Häufig wird die in der Schule gelernte Fremdsprache auch nicht im Alltag verwendet, im Gegensatz zur ungesteuert „auf der Straße“ erworbenen Zweitsprache.

Phasen

Im Erstspracherwerb kann man bestimmte Phasen beobachten, die nacheinander durchlaufen werden und in denen das Kind nach und nach die Laute, den Wortschatz und die Grammatik der Erstsprache erwirbt.

Pränatal

Das Ohr ist eines der ersten Organe, die beim Menschen funktionieren. Eine Woche nach der Befruchtung bilden sich Ansätze der Ohren am Embryo. Nach ungefähr viereinhalb Monaten ist das Hörorgan (Labyrinth mit Cochlea) vollständig entwickelt und hat seine endgültige Größe erreicht. Das ermöglicht dem Fötus erste Spracherfahrungen zu machen. Wegen der intrauterinen Bedingungen (Uterus und Fruchtwasser wirken wie ein Tiefpassfilter) ist die Wahrnehmung vor allem auf prosodische Aspekte, die Sprachmelodie, beschränkt. Es werden tiefe Frequenzen bis 500–700 Hz übertragen, der Druckpegel sinkt signifikant bei steigender Frequenz. Viele der vorhandenen Außengeräusche werden nicht von biologischen Geräuschen überdeckt. Der Pegel von sehr niedrigen Frequenzen (< 300 Hz) erreicht ähnliche Werte wie ex utero. Die mütterliche Stimme und Stimmen in der Nähe der Mutter treten deutlich gegenüber den Hintergrundgeräuschen hervor (sofern sie über 100 Hz liegen) und neben prosodischen Eigenschaften sind auch einige Phoneme verständlich. Die Dämpfung der mütterlichen Stimme ist sehr gering bis hin zu Verstärkung durch die Knochenleitung.

So kommt es, dass Kinder schon direkt nach der Geburt die Stimme ihrer Mutter erkennen können, genauso wie ihre Muttersprache und Geschichten oder Melodien, die sie während der Schwangerschaft oft präsentiert bekamen. Diese Erkennung beruht auf den prosodischen Faktoren, Lautfolgen ohne prosodische Informationen können sie nicht unterscheiden. Aktuelle Studien lassen aber vermuten, dass Kinder im Mutterleib doch schon mehr von der Sprache mitbekommen und dort auch verschiedene Stimmen unterscheiden und Silben voneinander trennen können.

So kann man an der Schreimelodie von Babys aus einem französisch- oder deutschstämmigen Umfeld unterscheiden, woher sie stammen. Erstere präferieren ansteigende Melodiemuster, während letztere häufiger abfallende Muster produzieren.

Von der Geburt bis zum 20. Monat

Grundsätzlich bewegen sich Neugeborene oder machen große Augen als Reaktion auf ein lautes Geräusch. Sie drücken außerdem Wohlgefallen oder Unwohlsein durch Lachen, Kichern, Weinen und Lächeln aus.

6 bis 8 Wochen
Babys verfeinern ihre Hörfähigkeiten und suchen nach den Quellen von Klängen in ihrer Umgebung, die bestimmte prosodische Merkmale aufweisen. Neugeborene erzeugen Laute reflektorisch, z. B. bei der Nahrungsaufnahme. Von einem bewussten Nachahmen von Lauten kann in dieser Phase noch nicht gesprochen werden. Schreien dient als Ausdruck des Missbehagens und Wunsch nach Versorgung. Durch Reaktionen der Bezugsperson wird die kommunikative Funktion der Sprache kennengelernt und das Schreien wird differenzierter.

Präferenzen von Säuglingen bei der Wahrnehmung der Pausen, bei Unterbrechungen natürlich strukturierter Texte im Vergleich zu jenen künstlicher Texte sowie Präferenzen von Kleinkindern bei Übereinstimmung von Vorgesprochenem und Bild im Unterschied zur Nicht-Übereinstimmung weisen auf ein frühes „grammatisches Verständnis“ der Kinder hin.

2 bis 4 Monate
Die neuronalen Strukturen des Babys haben sich so weit entwickelt, dass es inzwischen lacht und erste Laute, zumeist Vokale, und kurze Zeit später auch Silben produzieren kann. Ferner gibt es Urlaute von sich wie beispielsweise gurgeln, lallen, schmatzen, knurren oder Blasreiblaute. Bevor das Baby redet, ist es in der Lage, die Bedeutung von Gebärden (Gebärdensprache) zu erfassen und sich damit auszudrücken.
5 bis 9 Monate
Das sogenannte kanonische Lallen (siehe auch: Idiolalie) tritt auf, welches durch Verdoppelung von bekannten Silben gekennzeichnet ist und die Vorstufe zur Wortbildung darstellt. Störungen beim Auftreten des Lallens sind ein guter Prädiktor für spätere Sprachstörungen. Dieses Übungsverhalten wird von Eltern oft freudig überbewertet, wenn das Kind beispielsweise „Mama“ oder „Papa“ sagt und so scheinbar eine Person benennt. Tatsächlich kommen diese Lautketten wahrscheinlich insofern zufällig zustande, als die betreffende Laute leicht zu bilden sind. Das Kind kann Wörter erst später mit Bedeutungen verbinden, wenn phonologische Komponenten der Sprache gefestigt sind. Vielfältige sensomotorische Erfahrungen sind Voraussetzung für das wachsende Sprachverständnis. Ferner kommt es zum Einüben von Satzmelodien und Sprechrhythmen.
10 bis 14 Monate
Das Kleinkind bildet erstmals einfache Worte, die für gewöhnlich sehr spezifische „soziale“ Wörter sind und nur kontextgebunden eingesetzt werden, wie „essen“ und „schlafen“. Andere Wörter sind anfangs noch objektkonstant und werden nur bei Sichtkontakt des Genannten artikuliert. Vorläufer sind die Protowörter, bei denen das Kind erstmals Lautäußerungen mit bestimmten Situationen, Gegenständen, Personen und Tätigkeiten verbindet. Das Kleinkind bildet Ein-Wort-Sätze. Es ist kognitiv in der Lage, über Abwesendes zu sprechen.

18 Monate
Einige Kinder haben hier die 50-Wort-Marke (expressives Lexikon) erreicht. Dies wird deshalb als wichtig angesehen, da von hier an der Worterwerb deutlich schneller erfolgt, die Wortschatzexplosion findet statt, welche auf der Erkenntnis fußt, dass alle Wörter einen semantischen Gehalt haben und somit alle Dinge benannt werden können. Das Kind befolgt einfache Doppelaufträge. Das 1. Fragealter tritt ein, es werden Was-Fragen (Bezeichnung) und Wo-Fragen gestellt.

Forschungen über das Sprachzentrum im Gehirn zeigen, dass eine ganze Reihe relativ breit verteilter Areale an der Sprachverarbeitung beteiligt sind und dass sich die meisten Sprachverarbeitungsareale im zweiten Lebensjahr in der dominanten Hirnhälfte ausbilden. Das Ohr ist beim menschlichen Embryo bereits nach viereinhalb Monaten als eines der ersten Organe vollständig ausgebildet und kann erste Spracheindrücke erwerben. Gehörlose oder Schwerhörige, die keine Therapie (mit Hörgerät oder Cochleaimplantat) erhalten, verstummen. Für eine nahezu natürliche Sprachentwicklung muss im ersten Lebensjahr mit einer auditiv-verbalen Therapie begonnen werden.

2 Jahre

Bis zu diesem Alter haben Kinder normalerweise die „magische 50“ an gesprochenen Wörtern erreicht. Erreichen sie die Mindestzahl von 50 Wörtern nicht, werden sie als Late Talker bezeichnet. Sie verwenden Alltagswörter, die sie zu Hause gehört haben, und sprechen einfache Zwei-Wort-Sätze. Außerdem lernen sie in diesem Alter ihre ersten Lieder. Wortschöpfungen treten auf und das Kind versteht noch viel mehr Aussagen aus dem vertrauten Alltagsleben als zuvor. Mit ca. 2½ Jahren wird Gebrauch von dem Wort „Ich“ gemacht, ebenso bildet es Echolalien von Sätzen oder aber auch Satzteilen.

Bei der Entwicklung der Syntax kann es zu Überregulationen (z. B. bei der Beugung unregelmäßiger Verben nach dem Muster regelmäßiger Verben) kommen, die nicht als Rückstand in der Entwicklung (im Sinne einer Unterregulation) zu interpretieren sind.

3 Jahre

Jetzt werden einfache Verben, Präpositionen, Adjektive und Pronomina verwendet und verstanden. Kinder können jetzt häufiger vollständige Sätze bilden und sind in der Lage, die Quelle eines Klanges zu erkennen.

4 bis 5 Jahre

Die Sprache ist jetzt verständlich, aber bei längeren oder komplexeren Wörtern kann weiterhin eine abweichende Aussprache auftreten. So können bei Konsonanten-Clustern einzelne Konsonanten ausgelassen werden wie z. B. bei der Ersetzung von „spritzen“ durch „spitzen“ (Deletion-Prozess). Auch das Weglassen unbetonter Silben (Silbenreduktion) wie z. B. die Ersetzung von „Lokomotive“ durch „Lokotive“ kommt vor. Das aktive Vokabular steigt rasch an und die meisten Kinder in diesem Alter können einer Unterhaltung folgen.

Ab dem Kindergartenalter wird die extern angeeignete Sprache interiorisiert. Fortan ist die Sprache nicht nur das Medium des stillen Denkens, sondern auch das wichtigste Hilfsmittel bei der Bewältigung psychischer Aufgaben (z. B. beim „Behalten“ von Sachverhalten).

Kinder lernen die Sprache weder einfach nach dem behavioristischen Prinzip der operanten Konditionierung noch nach den rationalistischen Vorstellungen unbewusster Regeln, die zu gegebener Zeit realisiert werden, sondern eher nach dem kulturhistorischen Ansatz der Sprache, der von der kommunikativen Funktion von Sprache in Interaktionen mit anderen Personen ausgeht und dem Sprechen nicht in kognitivistischer Art das Denken voraussetzt, sondern über das Sprechen zu sogenannten inneren Prozessen gelangt.

Gelernte Verhaltensweisen hinterlassen im Kortex Spuren, doch sind die entsprechenden neuronalen Muster nicht im Sinne einer statischen Organisation konstant verankert respektive ein für alle Mal lokalisierbar. Während der Entwicklung des Kindes werden diese Muster umorganisiert, und auch in den folgenden Lebensphasen verändern sich die Mikrostrukturen im Sinne der sogenannten neuronalen Plastizität.

Zeitfenster bei der Sprachentwicklung

In der Sprachentwicklungsforschung werden verschiedene Zeitfenster diskutiert, in denen bestimmte Sprachentwicklungen nur möglich sind. Zwei Zeitfenster stimmen mit der jüngsten Forschung auf dem Gebiet der experimentellen Neurophysiologie und Neurowissenschaften über die Existenz einer kritischen (dauerhaft festgelegten) und einer sensitiven (besonders empfänglichen) Periode in der Entwicklung des Menschen überein. Sie bestätigen die Bedeutung der frühen Erkennung (Neugeborenenhörscreening) und Intervention (Hörverstärkung, Hörerziehung) für die Sprachentwicklung bei hörgeschädigten Kindern.

Das erste Zeitfenster (kritische Periode) reicht bis zum 8–9 Monat. In den 1970er Jahren entdeckte die Sprachheilpädagogin Ciwa Griffiths bei der Versorgung von gehörlosen Säuglingen mit bilateralen Hörgeräten, dass die Hörgeräte nach ein paar Monaten abgesetzt werden konnten, weil die Säuglinge inzwischen eine normale Hörfähigkeit entwickelt hatten. Ihre klinische Studie von 1969 bis 1973 an 21 gehörlosen Säuglingen zeigte, dass 67 % der Säuglinge, die im Alter bis 8 Monate an der Studie teilnahmen und mit Hörgeräten versorgt wurden, eine normale Hörfähigkeit entwickelten, während das bei keinem der Säuglinge, die erst nach 8 Monaten Hörgeräte erhielten, der Fall war.

Bei einer ähnlichen Studie, die durch den Otologisten Arpad Götze am Janos Spital in Budapest, Ungarn 1978–1981 mit 68 gehörlosen Säuglingen durchgeführt wurde, konnten 51 (75 %) eine normale Hörfähigkeit entwickeln, die übrigen 17 hatten gehörlose Eltern oder erhielten ihre Hörgeräte erst nach 8,5 Monaten.

Mit der Studie über kindliches Lernen von 2000 wies Alison Gopnik von der University of California nach, dass sieben Monate alte japanische und amerikanische Säuglinge gleich gut zwischen den Lauten „r“ und „l“ unterscheiden konnten, was nach zehn Monaten bei den japanischen Babys nicht mehr möglich war, da die japanische Sprache diese Unterscheidung nicht kennt und daher auch nicht unterstützt. Diese Studie bestätigt Ergebnisse der Hirnforschung, dass sich das Gehirn, gesteuert durch die Ohren, auf die Muttersprache spezialisiert und deshalb fremde Laute, die es in der Sprachumgebung nicht hört, nach dem 8–9 Monat einschränkt. Bei gehörlosen Kindern, die gar keinen sensorischen Input erhalten, ist die Einschränkung noch massiver.

Ein zweites Zeitfenster (sensitive Periode) reicht von 8 oder 9 Monaten bis etwa 3,5 Jahre und wird als Reifeperiode der Sprachentwicklung angesehen. Je länger dem Gehirn akustischer Input vorenthalten wird, desto größer wird die resultierende sensorische Deprivation, die einen Mangel an sensorischer Stimulation des Gehirns verursacht. Nicht nur, dass sensorische Deprivation auditives Lernen verhindert, es verhindert auch das neuronale Wachstum. Bei der Abwesenheit von normaler Stimulation gibt es eine empfindliche Periode bis etwa 3,5 Jahre, in denen das menschliche zentrale auditorische System maximal plastisch bleibt, nach dem Alter von 7 Jahren wird die Plastizität stark reduziert.

In der Spracherwerbsforschung wird ferner seit längerem eine kritische Periode diskutiert, nach der Erstspracherwerb nicht mehr oder nicht mehr vollständig möglich ist. Als Beginn der kritischen Periode setzte der Linguist Eric Heinz Lenneberg das erste Auftreten von Mehrwortäußerungen, als Ende die Pubertät. Diese sogenannte Critical-Period-Hypothesis ist in der Forschung kontrovers diskutiert worden. So hat man einige Belege gefunden, die dafür sprechen. In der starken Form, wie Lenneberg sie formuliert hat (Spracherwerb nur zwischen dem Auftreten der Mehrwortäußerungen und vor der Pubertät), ist sie nicht mehr haltbar.

Theorien zur Erklärung des Erstspracherwerbs

Der Erstspracherwerb bei Kindern ist besonders bemerkenswert, weil Kinder auch Sprachregeln erwerben, für die es in ihrem Alltag keine Evidenz gibt, die also im alltäglichen Sprachgebrauch, mit dem sie konfrontiert werden, kaum vorkommen. Von allen Regeln der Muttersprache wird nur eine begrenzte Anzahl ausprobiert. Abweichungen von den Normen der Muttersprache sind dabei systematisch. Auch wenn Kinder von ihren Eltern sprachlich nicht korrigiert werden, erwerben sie die Muttersprache vollständig. Ähnlich verhält es sich mit dem Erwerb einer zweiten Sprache, die parallel zur Erstsprache erworben wird, dem bilingualen Erstspracherwerb. Forscher haben deshalb versucht, Erklärungen für diesen scheinbar mühelosen Erwerb der Erstsprache zu finden.

Die Art und Weise, wie sich der Spracherwerb entwickelt, wird von sozialen, biologischen, und kognitiven Faktoren beeinflusst. Die Sprache ist ihrerseits ein maßgebender Faktor für die kognitive Entwicklung.

Es gab angeblich frühe Experimente, um herauszufinden, ob es eine vererbte universelle Menschheitssprache (Proto-Welt-Sprache) gäbe. Die angeblichen Experimente des Pharaos Psammetich I., des Staufenkaisers Friedrich II. und Jakobs IV. schlugen entweder fehl oder führten zu der Erkenntnis, dass Phrygisch bzw. Hebräisch die Proto-Welt-Sprache wäre.

Siehe auch: Kaspar-Hauser-Versuch#Historische Versuche mit Menschen

Zur Entstehung von Sprache gibt es heute verschiedene theoretische Ansätze, wobei die bekanntesten der nativistische, der kognitiven und der Interaktionsansatz sein dürften. Während die Nativisten das Vorhandensein einer erblichen Universalgrammatik (Sprachstruktur) annehmen, vertritt der kognitive Ansatz die Ansicht, dass erste sprachliche Kategorien aus sensomotorischen Strukturen entstehen, und die Vertreter der sozialen Interaktion, dass die Sprache durch die Interaktion von Mutter und Kind erworben wird. Die Frage, ob der Spracherwerb eher genetisch bestimmt oder durch die Erfahrung des Kindes beeinflusst wird, wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Die Diskussion ist auch unter dem Stichwort nature vs. nurture (dt. ‚Natur gegen Erziehung‘) in die Literatur eingegangen.

Nativistische Erklärungsansätze des Spracherwerbs

→ Hauptartikel: Nativismus (Psychologie)

Der Erklärungsansatz des Nativismus geht davon aus, dass Kinder über ein angeborenes, speziell für die Sprache reserviertes Modul im Gehirn verfügen, das durch sprachlichen Input aktiviert und dann sprachspezifisch ausgeprägt wird. Der nativistische Ansatz geht unter anderem auf Noam Chomsky zurück, der argumentiert, dass Kinder über ein angeborenes Sprachvermögen verfügen müssen, denn am Ende des Spracherwerbs beherrschen sie die Sprache flüssig und fehlerfrei, obwohl der Input, den sie hören, Fehler enthält und nicht alle sprachlichen Konstruktionen enthält, die in einer Sprache möglich sind. Chomsky widerspricht damit dem Erklärungsansatz des Behavioristen B. F. Skinner, der behauptet, dass Spracherwerb mit der Nachahmung von sprachlichem Input erklärt werden kann.

Chomsky hat seine These über das Sprachmodul im Gehirn mehrfach revidiert: So ging er zunächst davon aus, dass Kinder über einen Spracherwerbsmechanismus (Language Acquisition Device, LAD) verfügen, mit dem sie sprachlichen Input bewerten und aufgrund dessen sie grammatische und ungrammatische Äußerungen in der Sprache herausfinden. Dies gab er jedoch später zugunsten der Prinzipien-und-Parameter-Theorie auf, laut der Kinder über eine Universalgrammatik verfügen, die allen Sprachen gemeinsam ist. Das Kind verfügt damit bereits über alle angeborenen universalen Sprachprinzipien und muss nur, durch sprachlichen Input getriggert, Parameter setzen, die die Variation der verschiedenen Sprachen abbilden.

Als Argumente für ein angeborenes Sprachmodul werden auch Erkenntnisse aus der Neurolinguistik und der Genetik herangezogen. Seit der Entdeckung des für Spracherwerb und Lautäußerungen relevanten FOXP2-Gens gibt es die Theorie, dass genetische Faktoren beim Spracherwerb eine Rolle spielen.

Der Nativismus ist vielfach kritisiert worden, unter anderem weil sich das in der Theorie behauptete angeborene Wissen nicht empirisch nachweisen lässt. Darüber hinaus führen Kritiker an, dass die von Chomsky angenommene Unabhängigkeit (Autonomie) des Sprachvermögens von anderen kognitiven Prozessen sich nicht mit einigen Forschungsergebnissen deckt: So zeigen Forschungen zu kognitiv beeinträchtigen Kindern mit Williams-Syndrom, dass auch deren Sprachfähigkeit eingeschränkt ist, was gegen eine mögliche Autonomie des Sprachmoduls sprechen würde.

Kognitivistische Erklärungsansätze des Spracherwerbs

Die kognitivistischen Erklärungsansätze verneinen ein speziell für die Sprache reserviertes Modul im Gehirn und führen den Spracherwerb vielmehr auf allgemeine kognitive Entwicklung des Kindes zurück. Der Spracherwerb ist laut den Kognitivisten Teil der Entwicklung der Intelligenz und verläuft parallel zum Aufbau der sensomotorischen Intelligenz. Wichtigster Vertreter der Kognitivisten ist der Entwicklungspsychologe Jean Piaget, dessen Entwicklungsmodell der Intelligenz bei Kindern die Basis für den kognitivistischen Erklärungsansatz des Spracherwerbs legte.

Laut Piaget ist der Spracherwerb untrennbar mit der kognitiven Entwicklung des Kindes verbunden und kein separater Prozess. Intelligenzentwicklung beim Kind ist nach Piaget ein Konstruktionsprozess: Das Kind nimmt Input von außen auf, verarbeitet diese Reize und baut auf dieser Basis neue Wissensstrukturen auf. Spracherwerb kann nach Piaget nur stattfinden, wenn bestimmte kognitive Voraussetzungen erfüllt sind. So ist für Sprache speziell erforderlich, dass das Kind bereits einige Entwicklungsphasen der sensomotorischen Intelligenz durchlaufen hat. Das Kind ist zunächst stark auf die direkte Wahrnehmung von Gegenständen und auf das eigene Handeln und Erleben beschränkt. Erst wenn das Kind innere Vorstellungen von vorher Wahrgenommenem bilden kann, also z. B. von einem nun nicht mehr vorhandenen Gegenstand, ist es in der Lage, Sprache zu erlernen, denn damit hat das Kind eine der wichtigsten Funktionen von Sprache begriffen: Sprache dient als Symbol, um vorher Wahrgenommenes zu repräsentieren.

Piagets entwicklungspsychologischer Ansatz konzentriert sich eher auf die allgemeine Intelligenzentwicklung, weshalb Fragen zur Erklärung des Erwerbs des Satzbaus, des Wortbedeutungserwerbs und der Kommunikationsfähigkeit des Kindes erst von seinen Mitarbeitern und späteren Vertretern des Kognitivismus ausgebaut wurden.

Piagets Intelligenz- und Sprachentwicklungstheorie ist auf verschiedenen Ebenen kritisiert worden. Zum einen sprechen inzwischen empirische Daten aus neueren Studien gegen einige Annahmen Piagets: Einige Studien zeigen etwa, dass Säuglinge durchaus mehr Kompetenzen haben, als Piaget angenommen hat, so haben Babys im Alter von 3 bis 4 Monaten schon ein einfaches Verständnis von Zahlen und Mengen, was laut Piaget erst später sich entwickeln soll. Piagets Stufenmodell einer phasenweisen Entwicklung, in der eine Stufe auf der anderen aufbaut, wird auch nicht durch empirische Daten gestützt. Vielmehr zeigen Studien, dass es in der sprachlichen Entwicklung nach ersten Fortschritten zwischendurch wieder Einbrüche gibt, was durch das Stufenmodell nicht gedeckt ist. Auch aus konzeptionellen und methodischen Gründen ist Kritik geübt worden: So ist ein zentraler Punkt der Arbeiten Piagets, dass die kognitive Entwicklung eine Voraussetzung für die sprachliche Entwicklung ist. Kritiker sagen, dass man, nur weil die kognitive Entwicklung der sprachlichen Entwicklung vorausgeht, deshalb nicht notwendig auf einen Kausalzusammenhang schließen kann.

Interaktionistische Erklärungsansätze

Interaktionistische Erklärungsansätze des Erstspracherwerbs gehen davon aus, dass Spracherwerb das Ergebnis einer Interaktion zwischen kindlichen Entwicklungsprozessen und Einflüssen von außen, etwa durch Bezugspersonen wie die Eltern. Diese Erklärungsansatz stellt damit einen Mittelweg zwischen dem Nativismus dar, der seinen Schwerpunkt auf die angeborene Sprachfähigkeit des Kindes setzt, und dem Kognitivismus, der den Einfluss von außen auf das Kind betont. Grundgedanken der interaktionistischen Erklärungsansätze gehen auf den Linguisten Lew Semjonowitsch Wygotski zurück, der in den 1930er Jahren ein Konzept zur Entwicklung von Sprache und Denken entworfen hat. Ein wichtiger Gedanke Wygotskis war die zentrale Rolle der Betreuungspersonen wie etwa die Eltern beim Spracherwerb. Sprache wird nach diesem Ansatz primär durch Interaktion zwischen dem Kind und den Personen in seiner Umgebung erworben.

Besondere Aufmerksamkeit in interaktionistischen Erklärungsansätzen hat das Phänomen des Baby Talk oder Motherese (auch dt. ‚Ammensprache‘) erfahren. Forscher versuchten herauszuarbeiten, dass Bezugspersonen wie die Mutter des Kindes ihre Sprache auf die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand des Babys anpasst, etwa durch eine höhere Stimmlage, eine klare Intonation oder einen vereinfachten Satzbau, um das Sprachenlernen beim Kind zu erleichtern.Jerome Bruner ist ein Vertreter dieses Ansatzes, der die Rolle der Mutter im Spracherwerb besonders betont. Das Kind erwirbt die Sprache durch Interaktion mit seinen Betreuungspersonen wie etwa seinen Eltern, die das Kind durch ihre Reaktionen auf das Kind ihre kommunikativen Absichten verdeutlichen und die das Kind zur Kommunikation motivieren.

Andere Ansätze wie z. B. die des Linguisten Michael Tomasello und seinen Mitarbeitern setzen den Spracherwerb in den Kontext kultureller, biologischer und psycholinguistischer Prozesse. So ist nach Tomasello Spracherwerb ein Lernen, und zwar durch die Bemühungen des Kindes, die Intentionen des Gesprächspartners zu verstehen und schließlich aus dem sprachlichen Input eine Grammatik zu konstruieren.

Auch die interaktionistischen Erklärungsansätze wurden zum Teil kritisiert. So wurde einigen Studien vorgeworfen, sie verfolgen eine zu einfache Annahme, dass Spracherwerb im Wesentlichen Imitation der Eltern ist. Ferner wurde speziell im Zusammenhang mit Baby Talk darauf hingewiesen, dass diese speziell auf das Kind angepasste Sprache der Eltern wohl eher ein Phänomen der westlichen Mittelschicht ist und nicht auf andere soziale Schichten oder andere Kulturen verallgemeinerbar ist.

Weitere Ansätze

Ein früher Ansatz, der Anfang des 20. Jahrhunderts eher auf die sozialen Faktoren im Spracherwerb abhebt, ist der von Alfred Adler. Er betrachtet den Ursprung der Sprache im sozialen Leben der Menschen. Er sieht die Sprache als Produkt und Bindemittel des gemeinsamen Lebens der Menschen, als gemeinsame Schöpfung der Menschheit und als Ergebnis des Gemeinschaftsgefühls. Sprache wäre für ein einzeln lebendes Wesen völlig überflüssig. Einen Beweis für diesen Zusammenhang sieht er darin, dass Menschen, die unter Bedingungen aufwachsen, unter denen der Anschluss an andere Menschen erschwert oder verwehrt ist oder die diesen Anschluss verweigern, fast regelmässig an ihrer Sprache oder Sprachfähigkeit Mangel leiden. Sprache hat für ihn eine tiefe Bedeutung für die Entwicklung des menschlichen Seelenlebens, weil logisches Denken nur unter der Voraussetzung der Bildung von allgemeingültigen Begriffen durch die Sprache möglich sei.

Spracherwerbsstörungen und Sprachförderung

Störungen des Spracherwerbs

Es gibt zahlreiche äußere und innere Einflüsse, die zu Sprachstörungen führen können. Man unterscheidet bei Kindern zwischen den folgenden Arten von Sprachstörungen:

  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Organisch bedingte Sprachstörungen
  • Interaktiv bedingte Sprachstörungen

Zu den Sprachentwicklungsstörungen zählt man die Dyslalie (oder Stammeln), den Dysgrammatismus und die lexikalische Erwerbsstörung. Während beim Dysgrammatismus die Bildung von Sätzen gestört ist, ist bei der lexikalischen Erwerbsstörung der Wortschatz des Kindes betroffen. Zu organisch bedingten Sprachstörungen gehören die Stimmstörungen wie ständiges Flüstern und kindliche Aphasie (Sprachverlust). Interaktiv bedingte Sprachstörungen sind Stottern, Poltern und Mutismus.

Für Sprachstörungen bei Kindern sind verschiedene Ursachen denkbar. Bei länger andauernden Störungen oder Verzögerungen oder sogar Ausbleiben der Sprachentwicklung sollte man an Hörstörungen, an eine Entwicklungsverzögerung, eine geistige Behinderung oder an Autismus denken. Es gibt jedoch eine kleine Gruppe von Kindern (etwa 5–8 % eines Jahrgangs), deren Sprachentwicklungsstörung nicht auf schwerwiegende emotionale oder soziale Probleme, unzureichendes Hörvermögen, beeinträchtigte Sprechorgane, mentale Zurückgebliebenheit oder neuronalen Schäden zurückgeführt werden kann. Diese heterogene Gruppe von Kindern hat einen verzögerten Beginn des Spracherwerbs, einen verlangsamten Verlauf des Spracherwerbs und Defizite in der Sprache. Diese Art der Sprachstörung wird mit dem Ausdruck spezifische Sprachentwicklungsstörung (SES) bezeichnet.

Als Kriterium für eine Sprachentwicklungsstörung, sei sie spezifisch oder eingebettet in eine andere Symptomatik, gilt die 50-Wörter-Regel: Wenn Kinder zum Zeitpunkt des 2. Geburtstags weniger als 50 verschiedene Wörter aktiv benutzen, gelten sie als late talker. Dann ist eine weiterführende Diagnostik (Hörprüfung, Entwicklungstest, i. d. R. im Rahmen der Kindervorsorgeuntersuchung U7) erforderlich. Weiterhin sollten sich die Eltern beraten lassen, wie sie die Sprachentwicklung ihres Kindes fördern können. Bei late talkern ist – im Gegensatz zu Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen – eine logopädische Therapie hingegen nach heutigem Erkenntnisstand nicht erforderlich. Ein Teil der Kinder sind sogenannte „sprachliche Spätentwickler“ (engl. Late Bloomer) und haben bis zum 3. Geburtstag den Anschluss geschafft.

Sprachförderung

→ Hauptartikel: Sprachförderung

Sprachförderung ist die Bemühung, Kinder/Jugendliche auf den Entwicklungsstand der Gleichaltrigen zu bringen, indem man sie mit angemessenen Methoden konfrontiert, die Fortschritte ermöglichen.

Am häufigsten trifft man den Begriff in der vorschulischen Erziehung an – u. a. auch in der Pädagogik der Primarstufe des Schulsystems und in den Förderschulen Sprache. Grundsätzlich aber ist Sprachförderung eine Bemühung, die heute von allen Bildungseinrichtungen – und neuerdings auch von Familien – gefordert wird. Sprachförderung ist dann von großer Bedeutung, wenn Kinder im Verlaufe ihrer Entwicklung Defizite im Sprachverständnis oder Ausdruck haben (im Vergleich mit den Gleichaltrigen); sinnvoll ist es dann, dem Kind durch gezielte sprachliche Interaktionen zu helfen, diese Defizite auszugleichen. Dabei ist die Aktivität des Kindes gefragt – zusätzliches passives Konsumieren von Sprache (z. B. vor dem Fernsehgerät) ist ohne (Förder-)Effekt. So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2009, dass Kinder unter drei Jahren auch von speziell für Kleinkinder konzipierten Fernsehsendungen oder Videos „zur Förderung der Sprachbildung“ kaum profitieren: Kleinkinder waren nur dann in der Lage, neue Verben zu erlernen, wenn ein Erwachsener sie dabei aktiv unterstützte.

Die Ergebnisse von Sprachstandserhebungen beweisen, dass Kinder mit DaZ (Deutsch als Zweitsprache) signifikant mehr von Spracherwerbsproblemen betroffen sind als Kinder mit deutscher Erstsprache. Neben der Mehrsprachigkeit stellte sich die soziale Situation, in der sich die Familien der Kinder befinden, als ausschlaggebender Indikator für das Sprachvermögen der Kinder heraus. Kinder mit DaZ und Kinder aus sozial schwachen Familien haben besonderen Bedarf an Sprachfördermaßnahmen, deswegen finanzieren die Bundesländer unterschiedliche Sprachförderkonzepte im vorschulischen und schulischen Bereich, die diese Kinder zur Hauptzielgruppe haben.

Die Sprachförderung in Kindergärten und in Grundschulen ist ein interdisziplinäres Aufgabengebiet, an welchem verschiedene Wissenschaften beteiligt sind. Diese Wissenschaften, dazu gehört die Lern- und Entwicklungspsychologie, die Neurophysiologie und Neurobiologie sowie die Linguistik mit ihren Teildisziplinen (Phonetik, Phonologie, Syntax, Semantik und Pragmatik), entwickeln die für die Sprachförderung relevanten Theorien stetig weiter. Die pädagogische Praxis hat dabei die Aufgabe, neueste Erkenntnisse der Wissenschaft im Alltag der Kitas zu realisieren und in konkreten Anwendungen nutzbar zu machen.

Vor allem im Bereich vorschulischer Sprachförderung (auch im Bereich der Grundschulpädagogik) gibt es inzwischen eine reichhaltige Literatur, die Profis und Laien (Eltern) das Fördern leicht macht. In Periodika (Kindergarten Heute, klein&groß, Welt des Kindes usw.) erscheinen relativ regelmäßig Beiträge zur Sprachentwicklung, was die Aktualität des Themas verdeutlicht.

Sprachstandserhebung

→ Hauptartikel: Sprachstandserhebung

Mit den Ergebnissen der ersten PISA-Studien, die seit 2000 alle drei Jahre im internationalen Vergleich über den Bildungsstand 15-jähriger Schüler in Deutschland Auskunft geben, rückte die Sprachförderung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Es stellte sich heraus, dass sich Deutschlands Schüler im unteren Drittel der 31 getesteten OECD1-Mitgliedsstaaten befinden. Da der Kindergartenbesuch seit über 30 Jahren die erste Bildungsstufe des Bildungssystems darstellt und die sprachlichen Fertigkeiten bis zur Einschulung ausschlaggebend für weiteren schulischen Erfolg sind, ist die Kindergartenpädagogik mit in das Visier der bildungspolitischen Debatte geraten. Alle Bundesländer haben mittlerweile mit der Ermittlung der sprachlichen Kompetenzen von Kindern anhand einer Vielzahl verschiedener Sprachstandserhebungsverfahren begonnen. Zu NRW und Sachsen-Anhalt siehe beispielsweise Delfin-4. Mit LiSe-DaZ liegt nun ein reliables Testverfahren vor, mit dem auch Erzieher die Sprachentwicklung mehrsprachiger Kinder überprüfen können.

Zweit- und Fremdspracherwerb

→ Hauptartikel: Zweitspracherwerb und Fremdsprachenunterricht

Mit Zweitspracherwerb bezeichnet man den Erwerb einer zweiten Sprache nach dem Erwerb einer ersten, in der Regel in natürlicher Umgebung, d. h. durch Alltagskommunikation, etwa auf der Straße oder in Geschäften. Beim Fremdspracherwerb wird die Sprache in der Regel im Unterricht innerhalb von Bildungsinstitutionen wie der Schule vermittelt, unter Zuhilfenahme eines Lehrplans und didaktischer Konzepte. Man bezeichnet den Fremdspracherwerb deshalb in der Forschung auch nicht so sehr als Erwerb, sondern als Sprachenlernen, wobei die Grenze zwischen Erwerb und Lernen nicht immer klar gezogen werden kann.

Lernerfaktoren

Während die Erstsprache in der Regel vollständig und flüssig erworben wird, kann der Erwerb einer Zweit- oder Fremdsprache mehr oder weniger erfolgreich absolviert werden. So kann man speziell beim Zweitspracherwerb durch Immigranten ein Stadium der Fossilierung beobachten, ein Stadium, in dem der Spracherwerb noch nicht vollständig abgeschlossen ist, aber auf der Stufe stehen bleibt. Der Erfolg des Erwerbs einer Zweit- und Fremdsprache hängt von verschiedenen äußeren und inneren Faktoren ab. Zu den äußeren Faktoren zählen das soziale Umfeld, das Alter des Lernenden, das Prestige der Zielsprache beim Lernenden und die Relevanz der Lerninhalte für den Lernenden. Zu den inneren Faktoren zählt die Beherrschung der Erstsprache in Wort und Schrift, die allgemeine Intelligenz des Lernenden, der Zweck des Spracherwerbs (z. B. Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur oder Erwerb einer Sprache für den Beruf) und die Motivation des Lernenden. Auch die Ähnlichkeit zwischen der Erstsprache und der Zweit- oder Fremdsprache spielen eine Rolle.

Die Rolle des Alters beim Zweit- und Fremdspracherwerb wird besonders kontrovers diskutiert. Unter dem Stichwort „kritische Periode“ oder „kritische Phase“ wird ein Alter angenommen, bis zu dem eine Zweitsprache fließend erworben werden kann: Wird ein Kind mit drei Jahren mit einer weiteren Sprache konfrontiert, so die Theorie, so kann es sich diese ebenfalls bis zum Schulanfang korrekt aneignen. Der Zweitspracherwerb erfolgt teilweise nach den gleichen Prinzipien wie der Erstspracherwerb. Das ändert sich mit Erreichen einer kritischen Phase. Diese These einer kritischen Phase wurde unter anderem von Eric Heinz Lenneberg vertreten und populär gemacht. Man betrachtet die These der kritischen Phase inzwischen sehr differenziert und geht inzwischen nicht mehr unkritisch von einem pauschalen Vorteil junger Lerner für den Erwerb von Aussprache, Wortschatz und Satzbau aus. Nur bei der Aussprache sehen die Forschungsergebnisse noch einen Vorteil junger Lerner.

Theorien zum Zweit- und Fremdspracherwerb

Auch zum Zweit- und Fremdspracherwerb gibt es verschiedene theoretische Ansätze, die den Ablauf und die Erfolgsaussichten des Spracherwerbs erklären wollen. Zu diesen Theorien zählen die kontrastive Hypothese, die den Erfolg des Spracherwerbs von den mehr oder weniger stark ausgeprägten Unterschieden zwischen Erst- und Zweitsprache machen, oder die Hypothese einer Interlanguage, die besagt, dass Lerner im Laufe des Zweit- und Fremdspracherwerbs eine individuelle, vorläufige Lernersprache entwickeln, die sprachliche Merkmale sowohl aus der Erst- als auch aus der Zielsprache hat.

Siehe auch

  • CHILDES
  • Holophrastischer Sprachbau
  • Kindersprache
  • Spracherwerbsgesetz
  • Sprachlernberatung
  • Sprachspiel

Literatur

Einführungen

  • Wolfgang Butzkamm, Jürgen Butzkamm: Wie Kinder sprechen lernen. Kindliche Entwicklung und die Sprachlichkeit des Menschen. Francke, Tübingen 2004, ISBN 3-7720-8057-X.
  • Gertraud Finger: Sprichst du mit mir? Basiswissen zum kindlichen Spracherwerb. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-70139-3.
  • Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4.
  • Christina Kauschke: Kindlicher Spracherwerb im Deutschen. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028388-4.
  • Gisela Klann-Delius: Spracherwerb, 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2016, ISBN 3-476-10321-8.
  • Rosemarie Tracy: Wie Kinder Sprache lernen. Und wie wir sie dabei unterstützen können. Narr Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-7720-8306-8.

Erklärungsansätze zum Spracherwerb

  • Jerome Bruner: Wie das Kind sprechen lernt. Huber, Bern 2002, ISBN 3-456-83891-3.
  • Noam Chomsky: Review of Skinner's "Verbal Behavior". In: Language 35 (1959), S. 26–58.
  • Noam Chomsky: Language and Mind. Harcourt, Brace & World, New York 1968. (dt. Sprache und Geist. Frankfurt am Main 1970)
  • Noam Chomsky: Probleme sprachlichen Wissens. Beltz Athenäum, Weinheim 1996, ISBN 3-89547-098-8.
  • Jean Piaget: Sprechen und Denken des Kindes. Ullstein, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-548-35159-X.
  • Steven Pinker: Der Sprachinstinkt. Wie der Geist die Sprache bildet. Kindler, München 1996, ISBN 3-426-77363-5.
  • Michael Tomasello: Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denken. Zur Evolution der Kognition. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-29427-X
  • Michael Tomasello: Constructing a language. A usage-based theory of language acquisition. Harvard University Press, Cambridge, Mass. 2005, ISBN 0-674-01764-1.
  • Burrhus Frederic Skinner: Verbal Behavior. Prentice Hall, Englewood Cliffs, N.J. 1985, ISBN 0-13-941591-2.
  • Lev S. Vygotskij (Lew Semjonowitsch Wygotski): Denken und Sprechen. Psychologische Untersuchungen. Beltz, Weinheim 2002, ISBN 3-407-22125-8.

Störungen des Spracherwerbs

  • Jürgen Dittmann: Der Spracherwerb des Kindes. Verlauf und Störungen. 3., überarb. Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 3-406-48000-4.

Spezialliteratur

  • Julia Analena Hollmann: Language & the Brain: The Neural Basis of Foreign Language Proficiency. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8300-5340-8. 
  • Jeremy M. Anglin: Word, Object, and Conceptual Development. Norton, New York 1977.
  • Karl-Heinz Best: Zur Entwicklung von Wortschatz und Redefähigkeit bei Kindern. In: Göttinger Beiträge zur Sprachwissenschaft 9, 2003, 7–20.
  • Karl-Heinz Best: Gesetzmäßigkeiten im Erstspracherwerb. In: Glottometrics 12, 2006, 39–54 (PDF Volltext).
  • M. Galliker: Sprachpsychologie. Francke/UTB, Tübingen und Basel 2013.
  • Werner Bleyhl: Sprachlernen: Psycholinguistische Grunderkenntnisse. In: Gerhard Bach, Johannes-Peter Timm (Hrsg.): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis. 5., aktualisierte Auflage. Francke, Tübingen 2013, ISBN 978-3-8252-4037-0, S. 23–42.
  • Roger Brown: A First Language: The Early Stages. Harvard University Press, Cambridge, Mass., 1973.
  • Willis Edmondson, Juliane House: Einführung in die Sprachlehrforschung. Francke, Tübingen 2000, ISBN 3-8252-1697-7.
  • Hilke Elsen: Erstspracherwerb. Der Erwerb des deutschen Lautsystems. DUV, Wiesbaden 1991, ISBN 3-8244-4087-3.
  • Hilke Elsen: Der Aufbau von Wortfeldern. In: Lexicology 1. Februar 1995, 219–242.
  • Hilke Elsen: Ansätze zu einer funktionalistisch-kognitiven Grammatik. Konsequenzen aus Regularitäten des Erstspracherwerbs. Niemeyer, Tübingen 1999.
  • Paul Fletcher, Brian McWhinney (Hrsg.): The Handbook of Child Language. Blackwell, Oxford 2004, ISBN 0-631-20312-5.
  • Manuela Freitag, Nicole Hendriks: Zweitspracherwerb und Migration – kindgerechte und motivierende Unterstützung. In: K. Zimmermann-Kogel, Norbert Kühne: Praxisbuch Sozialpädagogik, Band 4, S. 126–161, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2007, ISBN 978-3-427-75412-1.
  • Angela D. Friederici, Jutta L. Müller, Regina Oberecker: Precursors to natural grammar learning. Preliminary evidence from 4-month-old infants, PLOS one, 22. März 2011.
  • Frank C. Keil: Semantic and Conceptual Developent: An Ontological Perspective. Harvard University Press, Cambridge 1979.
  • Tatjana Kolberg (Hrsg.): Sprachtherapeutische Förderung im Unterricht. Kohlhammer, Stuttgart 2007.
  • Norbert Kühne: 30 Kilo Fieber – Die Poesie der Kinder. Ammann-Verlag, Zürich 1997, ISBN 3-250-10326-8.
  • Norbert Kühne: Wie Kinder Sprache lernen – Grundlagen, Strategien, Bildungschancen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft & Primus Verlag, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-467-6.
  • Norbert Kühne: Sprach- und Leseförderung. In: Katrin Zimmermann-Kogel: Praxisbuch Sozialpädagogik, Band 2, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2006, ISBN 3-427-75410-3, Seiten 68–93.
  • Norbert Kühne: Sprachentwicklung – Erwerb und Förderung der Sprache, Unterrichtsmaterialien Pädagogik-Psychologie, Stark Verlag Nr. 694.
  • Eric Heinz Lenneberg: Biologische Grundlagen der Sprache. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1972 (mit Anhang von Noam Chomsky: Die formale Natur der Sprache).
  • Margaret G. McKeown, Mary E. Curtis (Hrsg.): The Nature of Vocabulary. Lawrence Erlbaum, Hillsdale, N.J., 987.
  • Roswitha Romonath: Phonologische Prozesse an sprachauffälligen Kindern. Eine vergleichende Untersuchung an sprachauffälligen und nichtsprachauffälligen Kindern. Edition Marhold Im Verlag Volker Spiess, Berlin 1991, ISBN 3-89166-136-3.
  • Monika Rothweiler: Neue Ergebnisse zum „fast mapping“ bei sprachnormalen und sprachentwicklungsgestörten Kindern. In: Jörg Meibauer und Monika Rothweiler (Hrsg.): Das Lexikon im Spracherwerb. Francke, Tübingen/Basel 1999, S. 252–277.
  • Manuel Schrepfer: Ich weiß, was du meinst! Theory of Mind, Sprache und kognitive Entwicklung. AVM Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86924-502-7.
  • Dan Slobin: The Crosslinguistic Study of Language Acquisition. Lawrence Erlbaum Associates, Hillsdale 1985.
  • Clara Stern, William Stern: Die Kindersprache. Eine psychologische und sprachtheoretische Untersuchung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1987, ISBN 3-534-07203-0. (Reprint der Ausgabe Leipzig 1928)
  • Eric Wanner, Lila R. Gleitman (Hrsg.): Language Acquisition: The State of the Art. Cambridge University Press, New York 1982.
  • Anna Winner: Kleinkinder ergreifen das Wort. Cornelsen, Berlin 2007, ISBN 3-589-24522-0
  • Anna Winner: Bildungsjournal Frühe Kindheit – Sprache und Literacy. Cornelsen, Berlin 2009, ISBN 978-3-589-24580-2.
  • Manfred Spreng: Physiologische Grundlagen der kindlichen Hörentwicklung und Hörerziehung. Arbeitsgruppe Biokybernetik, Universität Erlangen 2004 [1]
  • Eckhard Friauf: Neuronale Grundlagen der Wahrnehmung – die „kritische Periode“ in der frühkindlichen Entwicklung. Universität Kaiserslautern 2012 [2]

Weblinks

imageWiktionary: Spracherwerb – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
image
Wikibooks: Elementarwissen medizinische Psychologie und medizinische Soziologie – Lern- und Lehrmaterialien
  • Fiona Cowie: Innateness and Language. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
  • Grundzüge der Sprachentwicklung – auf kindergesundheit-info.de: unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • Spracherwerb auf bildungsserver.de
  • Literatursammlung
  • Der frühe Spracherwerb – Ein Informationsangebot zur Entwicklung der kindlichen Sprache
  • Sprachentwicklung und Sprachgebrauch von Kindern und Jugendlichen

Einzelnachweise

  1. Udo Ohm: Sprache lernen und erwerben. In: Magazin Sprache des Goetheinstitut unter goethe.de, März 2015, abgerufen am 24. Mai 2020.
  2. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb: Eine Einführung, 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-476-02632-3, S. VII.
  3. Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4, S. 56–61.
  4. T. Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. Quelle & Meyer, Heidelberg 1990, S. 1285, zitiert in: Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4, S. 57.
  5. Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4, S. 142.
  6. Christina Kauschke: Kindlicher Spracherwerb im Deutschen. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028388-4, S. 23–116.
  7. Heike Rohmann, Karin Aguado: Der Spracherwerb: Das Erlernen von Sprache. In: Horst M. Müller (Hrsg.): Arbeitsbuch Linguistik, 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-2169-0, S. 268–273.
  8. M. Mahmoudzadeh, G. Dehaene-Lambertz, M. Fournier, G. Kongolo, S. Goudjil, J. Dubois, R. Grebe, F. Wallois: Syllabic discrimination in premature human infants prior to complete formation of cortical layers. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] Februar 2013, ISSN 1091-6490. doi:10.1073/pnas.1212220110. PMID 23440196.
  9. Birgit Mampel, Angela D. Friederici, Anne Christophe, Kathleen Wermke: Newborns' Cry Melody Is Shaped by Their Native Language. In: Current Biology. Band 19, Nr. 23, November 2009, ISSN 0960-9822, S. 1994–1997, doi:10.1016/j.cub.2009.09.064, PMID 19896378 (archive.org [PDF; abgerufen am 7. Mai 2016]). 
  10. Archivierte Kopie (Memento vom 29. Juli 2008 im Internet Archive)
  11. S. Weinert & H. Grimm: Sprachentwicklung. In: R. Oerter & L. Montada: Entwicklungspsychologie. 6. Auflage. 2008, S. 510–511.
  12. Heike Rohmann, Karin Aguado: Der Spracherwerb: Das Erlernen von Sprache. In: Horst M. Müller (Hrsg.): Arbeitsbuch Linguistik, 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-2169-0, S. 264–265, S. 272.
  13. Roswitha Romonath: Phonologische Prozesse an sprachauffälligen Kindern. Eine vergleichende Untersuchung an sprachauffälligen und nichtsprachauffälligen Kindern. Edition Marhold Im Verlag Volker Spiess, Berlin 1991, ISBN 3-89166-136-3.
  14. Monika Rothweiler: Neue Ergebnisse zum „fast mapping“ bei sprachnormalen und sprachentwicklungsgestörten Kindern. In: Jörg Meibauer und Monika Rothweiler (Hrsg.): Das Lexikon im Spracherwerb. Francke, Tübingen und Basel 1999, S. 252–277.
  15. „Somit hängt der Sprachwerwerb obligat von einer adäquaten akustischen Wahrnehmung ab, deren kritische Periode innerhalb der ersten 6 bis 8 Lebensmonate liegt.“ Ludwig Gortner: Gesichtspunkte zur Prävalenz und Ätiologie von frühkindlichen Hörstörungen. In: Annette Leonhardt, Theodor Hellbrügge (Hrsg.): Ausbildung des Hörens – Erlernen des Sprechens: frühe Hilfen für hörgeschädigte Kinder. Beltz Verlag, Weinheim 2009, ISBN 978-3-407-57222-6.
  16. Ciwa Griffiths, J. Ebbin: Effectiveness of early detection and auditory stimulation on the speech and language of hearing impaired children. HEAR Center 1978.
  17. Fachportal Pädagogik: Arpad Götze: Wahre Habilitation hörgeschädigter Säuglinge, in: Hörgeschädigte Kinder 20, 1983.
  18. Asiaten können kein „R“ aussprechen (Memento vom 8. September 2013 im Internet Archive)
  19. Eckhard Friauf: Neuronale Grundlagen der Wahrnehmung – die „kritische Periode“ in der frühkindlichen Entwicklung. Universität Kaiserslautern 2012.
  20. Judith Simser: Die Bedeutung früher Erkennung und Intervention, in: Auditory-Verbal Therapy for Children with Hearing Impairment, Annals Academy of Medicine, Singapore, Volume 34, May 2005.
  21. Manfred Spreng: Physiologische Grundlagen der kindlichen Hörentwicklung und Hörerziehung. Universität Erlangen 2004.
  22. Hans Bickes, Ute Pauli: Erst- und Zweitspracherwerb. Fink, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-3281-8, S. 93–94.
  23. Rosemarie Tracy: Deutsch als Erstsprache: Was wissen wir über die wichtigsten Meilensteine des Erwerbs? (Memento vom 6. März 2017 im Internet Archive)
  24. Gisela Szagun: Sprachentwicklung beim Kind. Urban & Schwarzenberg, München-Wien-Baltimore 1983, ISBN 3-541-09492-3.
  25. Heike Rohmann, Karin Aguado: Der Spracherwerb: Das Erlernen von Sprache. In: Horst M. Müller (Hrsg.): Arbeitsbuch Linguistik, 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-2169-0, S. 263.
  26. Christina Kauschke: Kindlicher Spracherwerb im Deutschen. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028388-4, S. 137.
  27. Heike Rohmann, Karin Aguado: Der Spracherwerb: Das Erlernen von Sprache. In: Horst M. Müller (Hrsg.): Arbeitsbuch Linguistik, 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-2169-0, S. 264–265.
  28. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10321-8, S. 50–51.
  29. W. Enard u. a.: Molecular evolution of FOXP2, a gene involved in speech and language. In: Nature. Nr. 418, 2002, S. 869–872, PMID 12192408. 
  30. Jürgen Markl (Hrsg.): Biologie - Lehrbuch für die Oberstufe, Klett-Verlag Stuttgart, 1. Auflage 2011, online
  31. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10321-8, S. 71–76.
  32. Christina Kauschke: Kindlicher Spracherwerb im Deutschen. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028388-4, S. 145.
  33. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb: Eine Einführung, 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-476-02632-3, S. 210–224.
  34. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb: Eine Einführung, 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-476-02632-3, S. 124–131.
  35. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10321-8, S. 134–135.
  36. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10321-8, S. 141.
  37. Jerome Bruner: Wie das Kind sprechen lernt. Bern 1987 (Child's Talk: Learning to Use Language. New York/London 1983), S. 32ff., zitiert in: Gisela Klann-Delius: Spracherwerb. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10321-8, S. 161.
  38. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10321-8, S. 172–173.
  39. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10321-8, S. 174.
  40. Alfred Adler: Menschenkenntnis (1927). Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007–2010, ISBN 978-3-525-46052-8.
  41. Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4, S. 104–109.
  42. Christina Kauschke: Kindlicher Spracherwerb im Deutschen. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028388-4, S. 126–127.
  43. Leitlinie Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin „Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache - Indikationen zur Verordnung von Sprachtherapie“ (Memento vom 19. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 197 kB).
  44. Christina Kauschke: Kindlicher Spracherwerb im Deutschen. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028388-4, S. 127.
  45. Tatjana Kolberg (Hrsg.): Sprachtherapeutische Förderung im Unterricht. Kohlhammer, Stuttgart 2007.
  46. S. Roseberry, K. Hirsh-Pasek, J. Parish-Morris, R. M. Golinkoff: Live action: can young children learn verbs from video? In: Child development. Band 80, Nummer 5, 2009 Sep-Oct, S. 1360–1375, doi:10.1111/j.1467-8624.2009.01338.x, PMID 19765005, PMC 2759180 (freier Volltext).
  47. Jampert, Karin / Best, Petra / Guadatiello, Angela / Holler, Doris / Zehnbauer, Anne: Schlüsselkompetenz Sprache. Sprachliche Bildung und Förderung im Kindergarten. 2. Auflage. Deutsches Jugendinstitut e. V. München 2007, S. 65.
  48. Günther, Herbert: Sprachförderung konkret. Beltz Verlag, Weinheim und Basel 2006, S. 25.
  49. Tabellen aus dem Nationalen Bildungsbericht 2010 (Memento vom 21. Februar 2013 im Internet Archive) (MS Excel; 302 kB).
  50. Andrea Lisker und Sandra Dietz: Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten (Memento vom 20. Oktober 2011 im Internet Archive) (PDF; 702 kB) – Deutsches Jugendinstitut e. V., 2008.
  51. Andrea Lisker: Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten sowie beim Übergang in die Schule (Memento vom 20. Oktober 2011 im Internet Archive) (PDF; 546 kB) – Deutsches Jugendinstitut e. V., 2010
  52. Andrea Lisker: Additive Maßnahmen zur vorschulischen Sprachförderung in den Bundesländern (Memento vom 20. Oktober 2011 im Internet Archive) (PDF; 535 kB) – Deutsches Jugendinstitut e. V., 2011.
  53. Neugebauer, Uwe/Becker-Mrotzek, Michael: Die Qualität von Sprachstandsverfahren im Elementarbereich (2013) (PDF; 1,5 MB).
  54. Rita Zellerhoff: Rezension zu Schulz. P. & Tracy. R. (2011): LiSe-DaZ. Linguistische Sprachstandserhebung – Deutsch als Zweitsprache. LOGOS INTERDISZIPLINÄR, 20. März 2012, S. 68–69.
  55. Heike Rohmann, Karin Aguado: Der Spracherwerb: Das Erlernen von Sprache. In: Horst M. Müller (Hrsg.): Arbeitsbuch Linguistik, 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-2169-0, S. 279–280.
  56. Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4, S. 149–153.
  57. Eric H. Lenneberg: Biologische Grundlagen der Sprache. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1972.
  58. Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4, S. 232.
  59. Britta Jung, Herbert Günther: Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung. Beltz, Weinheim/Basel 2004, ISBN 978-3-407-25731-4, S. 146–149.
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Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:36

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Mit Spracherwerb auch Sprachentwicklung wird in der Regel die Aneignung einer ersten Sprache durch das aufwachsende Kind bezeichnet Neben dem einsprachigen Spracherwerb gibt es auch noch den doppelten oder mehrfachen Spracherwerb den gleichzeitigen Erwerb zweier oder mehrerer Sprachen durch ein Kind Der Erwerb der ersten oder Muttersprache wird auch als Erstspracherwerb bezeichnet Als Zweitspracherwerb bezeichnet die Forschung den Erwerb einer zweiten Sprache nach Erwerb der ersten in der Regel durch Einbeziehung der Lerner in die Alltagskommunikation in naturlicher Umgebung Erst und Zweitspracherwerb kontrastieren mit dem Fremdspracherwerb Hier wird die Sprache in der Regel im Unterricht innerhalb von Bildungsinstitutionen wie der Schule vermittelt unter Zuhilfenahme eines Lehrplans und didaktischer Konzepte Man bezeichnet den Fremdspracherwerb deshalb in der Forschung auch nicht so sehr als Erwerb sondern als Sprachenlernen wobei die Grenze zwischen Erwerb und Lernen nicht immer klar gezogen werden kann Der Erstspracherwerb ist ein Forschungsgegenstand mit dem sich verschiedene wissenschaftliche Disziplinen befassen darunter vor allem die Psycholinguistik im Speziellen als auch die Linguistik im Allgemeinen und die Entwicklungspsychologie ferner die Biologie die Anthropologie und die Forschung zur nonverbalen Kommunikation Speziell beim Fremdspracherwerb spielt ferner noch die Fremdsprachendidaktik eine wichtige Rolle Formen des SpracherwerbsMan unterscheidet im Wesentlichen die folgenden Formen des Spracherwerbs oder der Sprachaneignung Erwerb der Erstsprache L1 beim Kind umgangssprachlich auch Muttersprache genannt auch wenn noch andere Bezugspersonen als die Mutter eine Rolle spielen konnen doppelter oder mehrfacher Erstspracherwerb paralleler Erwerb von zwei oder mehr Sprachen als Kind Bilingualismus Erwerb einer Zweitsprache L2 im naturlichen Kontext Erwerb einer Fremdsprache in gelenkten Lernsituationen Unterricht Kurs Zwischen Zweit und Fremdsprache wird in der Literatur unterschiedlich differenziert Einige Forscher bezeichnen jegliche Sprache die als zweites nach dem Erwerb der Erstsprache gelernt wird als Zweitsprache Andere Forscher nennen lediglich Sprachen die zusatzlich zur Erstsprache in einem Alltagskontext also etwa auf der Strasse beim Einkaufen oder auf der Arbeit erworben wird Zweitsprachen Klassisches Beispiel fur einen solchen Erwerb einer Zweitsprache ist der Deutscherwerb durch Migranten die im Kindes oder Erwachsenenalter z B nach Deutschland einwandern und dort Deutsch im Alltag erlernen ohne einen formalen Unterricht zu durchlaufen Diese Zweitsprache ist also eine zusatzliche Sprache zur Erstsprache die Minderheiten fur die Alltagsbewaltigung zusatzlich benotigen Im Gegensatz zu dieser Zweitsprache ist eine Fremdsprache eine Sprache so die Forscher die durch einen gesteuerten Sprachunterricht systematisch gelernt wird Andere Forscher verzichten auf eine Unterscheidung zwischen Zweit und Fremdsprache und sprechen stattdessen vom ungesteuerten und gesteuerten Zweitspracherwerb In diesem Zusammenhang wird auch haufig davon gesprochen dass Kinder und Erwachsene eine Zweitsprache ungesteuert erwerben wahrend eine Sprache in der Schule gelernt wird Haufig wird die in der Schule gelernte Fremdsprache auch nicht im Alltag verwendet im Gegensatz zur ungesteuert auf der Strasse erworbenen Zweitsprache PhasenIm Erstspracherwerb kann man bestimmte Phasen beobachten die nacheinander durchlaufen werden und in denen das Kind nach und nach die Laute den Wortschatz und die Grammatik der Erstsprache erwirbt Pranatal Das Ohr ist eines der ersten Organe die beim Menschen funktionieren Eine Woche nach der Befruchtung bilden sich Ansatze der Ohren am Embryo Nach ungefahr viereinhalb Monaten ist das Hororgan Labyrinth mit Cochlea vollstandig entwickelt und hat seine endgultige Grosse erreicht Das ermoglicht dem Fotus erste Spracherfahrungen zu machen Wegen der intrauterinen Bedingungen Uterus und Fruchtwasser wirken wie ein Tiefpassfilter ist die Wahrnehmung vor allem auf prosodische Aspekte die Sprachmelodie beschrankt Es werden tiefe Frequenzen bis 500 700 Hz ubertragen der Druckpegel sinkt signifikant bei steigender Frequenz Viele der vorhandenen Aussengerausche werden nicht von biologischen Gerauschen uberdeckt Der Pegel von sehr niedrigen Frequenzen lt 300 Hz erreicht ahnliche Werte wie ex utero Die mutterliche Stimme und Stimmen in der Nahe der Mutter treten deutlich gegenuber den Hintergrundgerauschen hervor sofern sie uber 100 Hz liegen und neben prosodischen Eigenschaften sind auch einige Phoneme verstandlich Die Dampfung der mutterlichen Stimme ist sehr gering bis hin zu Verstarkung durch die Knochenleitung So kommt es dass Kinder schon direkt nach der Geburt die Stimme ihrer Mutter erkennen konnen genauso wie ihre Muttersprache und Geschichten oder Melodien die sie wahrend der Schwangerschaft oft prasentiert bekamen Diese Erkennung beruht auf den prosodischen Faktoren Lautfolgen ohne prosodische Informationen konnen sie nicht unterscheiden Aktuelle Studien lassen aber vermuten dass Kinder im Mutterleib doch schon mehr von der Sprache mitbekommen und dort auch verschiedene Stimmen unterscheiden und Silben voneinander trennen konnen So kann man an der Schreimelodie von Babys aus einem franzosisch oder deutschstammigen Umfeld unterscheiden woher sie stammen Erstere praferieren ansteigende Melodiemuster wahrend letztere haufiger abfallende Muster produzieren Von der Geburt bis zum 20 Monat Grundsatzlich bewegen sich Neugeborene oder machen grosse Augen als Reaktion auf ein lautes Gerausch Sie drucken ausserdem Wohlgefallen oder Unwohlsein durch Lachen Kichern Weinen und Lacheln aus 6 bis 8 Wochen Babys verfeinern ihre Horfahigkeiten und suchen nach den Quellen von Klangen in ihrer Umgebung die bestimmte prosodische Merkmale aufweisen Neugeborene erzeugen Laute reflektorisch z B bei der Nahrungsaufnahme Von einem bewussten Nachahmen von Lauten kann in dieser Phase noch nicht gesprochen werden Schreien dient als Ausdruck des Missbehagens und Wunsch nach Versorgung Durch Reaktionen der Bezugsperson wird die kommunikative Funktion der Sprache kennengelernt und das Schreien wird differenzierter Praferenzen von Sauglingen bei der Wahrnehmung der Pausen bei Unterbrechungen naturlich strukturierter Texte im Vergleich zu jenen kunstlicher Texte sowie Praferenzen von Kleinkindern bei Ubereinstimmung von Vorgesprochenem und Bild im Unterschied zur Nicht Ubereinstimmung weisen auf ein fruhes grammatisches Verstandnis der Kinder hin 2 bis 4 Monate Die neuronalen Strukturen des Babys haben sich so weit entwickelt dass es inzwischen lacht und erste Laute zumeist Vokale und kurze Zeit spater auch Silben produzieren kann Ferner gibt es Urlaute von sich wie beispielsweise gurgeln lallen schmatzen knurren oder Blasreiblaute Bevor das Baby redet ist es in der Lage die Bedeutung von Gebarden Gebardensprache zu erfassen und sich damit auszudrucken 5 bis 9 Monate Das sogenannte kanonische Lallen siehe auch Idiolalie tritt auf welches durch Verdoppelung von bekannten Silben gekennzeichnet ist und die Vorstufe zur Wortbildung darstellt Storungen beim Auftreten des Lallens sind ein guter Pradiktor fur spatere Sprachstorungen Dieses Ubungsverhalten wird von Eltern oft freudig uberbewertet wenn das Kind beispielsweise Mama oder Papa sagt und so scheinbar eine Person benennt Tatsachlich kommen diese Lautketten wahrscheinlich insofern zufallig zustande als die betreffende Laute leicht zu bilden sind Das Kind kann Worter erst spater mit Bedeutungen verbinden wenn phonologische Komponenten der Sprache gefestigt sind Vielfaltige sensomotorische Erfahrungen sind Voraussetzung fur das wachsende Sprachverstandnis Ferner kommt es zum Einuben von Satzmelodien und Sprechrhythmen 10 bis 14 Monate Das Kleinkind bildet erstmals einfache Worte die fur gewohnlich sehr spezifische soziale Worter sind und nur kontextgebunden eingesetzt werden wie essen und schlafen Andere Worter sind anfangs noch objektkonstant und werden nur bei Sichtkontakt des Genannten artikuliert Vorlaufer sind die Protoworter bei denen das Kind erstmals Lautausserungen mit bestimmten Situationen Gegenstanden Personen und Tatigkeiten verbindet Das Kleinkind bildet Ein Wort Satze Es ist kognitiv in der Lage uber Abwesendes zu sprechen 18 Monate Einige Kinder haben hier die 50 Wort Marke expressives Lexikon erreicht Dies wird deshalb als wichtig angesehen da von hier an der Worterwerb deutlich schneller erfolgt die Wortschatzexplosion findet statt welche auf der Erkenntnis fusst dass alle Worter einen semantischen Gehalt haben und somit alle Dinge benannt werden konnen Das Kind befolgt einfache Doppelauftrage Das 1 Fragealter tritt ein es werden Was Fragen Bezeichnung und Wo Fragen gestellt Forschungen uber das Sprachzentrum im Gehirn zeigen dass eine ganze Reihe relativ breit verteilter Areale an der Sprachverarbeitung beteiligt sind und dass sich die meisten Sprachverarbeitungsareale im zweiten Lebensjahr in der dominanten Hirnhalfte ausbilden Das Ohr ist beim menschlichen Embryo bereits nach viereinhalb Monaten als eines der ersten Organe vollstandig ausgebildet und kann erste Spracheindrucke erwerben Gehorlose oder Schwerhorige die keine Therapie mit Horgerat oder Cochleaimplantat erhalten verstummen Fur eine nahezu naturliche Sprachentwicklung muss im ersten Lebensjahr mit einer auditiv verbalen Therapie begonnen werden 2 Jahre Bis zu diesem Alter haben Kinder normalerweise die magische 50 an gesprochenen Wortern erreicht Erreichen sie die Mindestzahl von 50 Wortern nicht werden sie als Late Talker bezeichnet Sie verwenden Alltagsworter die sie zu Hause gehort haben und sprechen einfache Zwei Wort Satze Ausserdem lernen sie in diesem Alter ihre ersten Lieder Wortschopfungen treten auf und das Kind versteht noch viel mehr Aussagen aus dem vertrauten Alltagsleben als zuvor Mit ca 2 Jahren wird Gebrauch von dem Wort Ich gemacht ebenso bildet es Echolalien von Satzen oder aber auch Satzteilen Bei der Entwicklung der Syntax kann es zu Uberregulationen z B bei der Beugung unregelmassiger Verben nach dem Muster regelmassiger Verben kommen die nicht als Ruckstand in der Entwicklung im Sinne einer Unterregulation zu interpretieren sind 3 Jahre Jetzt werden einfache Verben Prapositionen Adjektive und Pronomina verwendet und verstanden Kinder konnen jetzt haufiger vollstandige Satze bilden und sind in der Lage die Quelle eines Klanges zu erkennen 4 bis 5 Jahre Die Sprache ist jetzt verstandlich aber bei langeren oder komplexeren Wortern kann weiterhin eine abweichende Aussprache auftreten So konnen bei Konsonanten Clustern einzelne Konsonanten ausgelassen werden wie z B bei der Ersetzung von spritzen durch spitzen Deletion Prozess Auch das Weglassen unbetonter Silben Silbenreduktion wie z B die Ersetzung von Lokomotive durch Lokotive kommt vor Das aktive Vokabular steigt rasch an und die meisten Kinder in diesem Alter konnen einer Unterhaltung folgen Ab dem Kindergartenalter wird die extern angeeignete Sprache interiorisiert Fortan ist die Sprache nicht nur das Medium des stillen Denkens sondern auch das wichtigste Hilfsmittel bei der Bewaltigung psychischer Aufgaben z B beim Behalten von Sachverhalten Kinder lernen die Sprache weder einfach nach dem behavioristischen Prinzip der operanten Konditionierung noch nach den rationalistischen Vorstellungen unbewusster Regeln die zu gegebener Zeit realisiert werden sondern eher nach dem kulturhistorischen Ansatz der Sprache der von der kommunikativen Funktion von Sprache in Interaktionen mit anderen Personen ausgeht und dem Sprechen nicht in kognitivistischer Art das Denken voraussetzt sondern uber das Sprechen zu sogenannten inneren Prozessen gelangt Gelernte Verhaltensweisen hinterlassen im Kortex Spuren doch sind die entsprechenden neuronalen Muster nicht im Sinne einer statischen Organisation konstant verankert respektive ein fur alle Mal lokalisierbar Wahrend der Entwicklung des Kindes werden diese Muster umorganisiert und auch in den folgenden Lebensphasen verandern sich die Mikrostrukturen im Sinne der sogenannten neuronalen Plastizitat Zeitfenster bei der Sprachentwicklung In der Sprachentwicklungsforschung werden verschiedene Zeitfenster diskutiert in denen bestimmte Sprachentwicklungen nur moglich sind Zwei Zeitfenster stimmen mit der jungsten Forschung auf dem Gebiet der experimentellen Neurophysiologie und Neurowissenschaften uber die Existenz einer kritischen dauerhaft festgelegten und einer sensitiven besonders empfanglichen Periode in der Entwicklung des Menschen uberein Sie bestatigen die Bedeutung der fruhen Erkennung Neugeborenenhorscreening und Intervention Horverstarkung Horerziehung fur die Sprachentwicklung bei horgeschadigten Kindern Das erste Zeitfenster kritische Periode reicht bis zum 8 9 Monat In den 1970er Jahren entdeckte die Sprachheilpadagogin Ciwa Griffiths bei der Versorgung von gehorlosen Sauglingen mit bilateralen Horgeraten dass die Horgerate nach ein paar Monaten abgesetzt werden konnten weil die Sauglinge inzwischen eine normale Horfahigkeit entwickelt hatten Ihre klinische Studie von 1969 bis 1973 an 21 gehorlosen Sauglingen zeigte dass 67 der Sauglinge die im Alter bis 8 Monate an der Studie teilnahmen und mit Horgeraten versorgt wurden eine normale Horfahigkeit entwickelten wahrend das bei keinem der Sauglinge die erst nach 8 Monaten Horgerate erhielten der Fall war Bei einer ahnlichen Studie die durch den Otologisten Arpad Gotze am Janos Spital in Budapest Ungarn 1978 1981 mit 68 gehorlosen Sauglingen durchgefuhrt wurde konnten 51 75 eine normale Horfahigkeit entwickeln die ubrigen 17 hatten gehorlose Eltern oder erhielten ihre Horgerate erst nach 8 5 Monaten Mit der Studie uber kindliches Lernen von 2000 wies Alison Gopnik von der University of California nach dass sieben Monate alte japanische und amerikanische Sauglinge gleich gut zwischen den Lauten r und l unterscheiden konnten was nach zehn Monaten bei den japanischen Babys nicht mehr moglich war da die japanische Sprache diese Unterscheidung nicht kennt und daher auch nicht unterstutzt Diese Studie bestatigt Ergebnisse der Hirnforschung dass sich das Gehirn gesteuert durch die Ohren auf die Muttersprache spezialisiert und deshalb fremde Laute die es in der Sprachumgebung nicht hort nach dem 8 9 Monat einschrankt Bei gehorlosen Kindern die gar keinen sensorischen Input erhalten ist die Einschrankung noch massiver Ein zweites Zeitfenster sensitive Periode reicht von 8 oder 9 Monaten bis etwa 3 5 Jahre und wird als Reifeperiode der Sprachentwicklung angesehen Je langer dem Gehirn akustischer Input vorenthalten wird desto grosser wird die resultierende sensorische Deprivation die einen Mangel an sensorischer Stimulation des Gehirns verursacht Nicht nur dass sensorische Deprivation auditives Lernen verhindert es verhindert auch das neuronale Wachstum Bei der Abwesenheit von normaler Stimulation gibt es eine empfindliche Periode bis etwa 3 5 Jahre in denen das menschliche zentrale auditorische System maximal plastisch bleibt nach dem Alter von 7 Jahren wird die Plastizitat stark reduziert In der Spracherwerbsforschung wird ferner seit langerem eine kritische Periode diskutiert nach der Erstspracherwerb nicht mehr oder nicht mehr vollstandig moglich ist Als Beginn der kritischen Periode setzte der Linguist Eric Heinz Lenneberg das erste Auftreten von Mehrwortausserungen als Ende die Pubertat Diese sogenannte Critical Period Hypothesis ist in der Forschung kontrovers diskutiert worden So hat man einige Belege gefunden die dafur sprechen In der starken Form wie Lenneberg sie formuliert hat Spracherwerb nur zwischen dem Auftreten der Mehrwortausserungen und vor der Pubertat ist sie nicht mehr haltbar Theorien zur Erklarung des ErstspracherwerbsDer Erstspracherwerb bei Kindern ist besonders bemerkenswert weil Kinder auch Sprachregeln erwerben fur die es in ihrem Alltag keine Evidenz gibt die also im alltaglichen Sprachgebrauch mit dem sie konfrontiert werden kaum vorkommen Von allen Regeln der Muttersprache wird nur eine begrenzte Anzahl ausprobiert Abweichungen von den Normen der Muttersprache sind dabei systematisch Auch wenn Kinder von ihren Eltern sprachlich nicht korrigiert werden erwerben sie die Muttersprache vollstandig Ahnlich verhalt es sich mit dem Erwerb einer zweiten Sprache die parallel zur Erstsprache erworben wird dem bilingualen Erstspracherwerb Forscher haben deshalb versucht Erklarungen fur diesen scheinbar muhelosen Erwerb der Erstsprache zu finden Die Art und Weise wie sich der Spracherwerb entwickelt wird von sozialen biologischen und kognitiven Faktoren beeinflusst Die Sprache ist ihrerseits ein massgebender Faktor fur die kognitive Entwicklung Es gab angeblich fruhe Experimente um herauszufinden ob es eine vererbte universelle Menschheitssprache Proto Welt Sprache gabe Die angeblichen Experimente des Pharaos Psammetich I des Staufenkaisers Friedrich II und Jakobs IV schlugen entweder fehl oder fuhrten zu der Erkenntnis dass Phrygisch bzw Hebraisch die Proto Welt Sprache ware Siehe auch Kaspar Hauser Versuch Historische Versuche mit Menschen Zur Entstehung von Sprache gibt es heute verschiedene theoretische Ansatze wobei die bekanntesten der nativistische der kognitiven und der Interaktionsansatz sein durften Wahrend die Nativisten das Vorhandensein einer erblichen Universalgrammatik Sprachstruktur annehmen vertritt der kognitive Ansatz die Ansicht dass erste sprachliche Kategorien aus sensomotorischen Strukturen entstehen und die Vertreter der sozialen Interaktion dass die Sprache durch die Interaktion von Mutter und Kind erworben wird Die Frage ob der Spracherwerb eher genetisch bestimmt oder durch die Erfahrung des Kindes beeinflusst wird wird in der Forschung kontrovers diskutiert Die Diskussion ist auch unter dem Stichwort nature vs nurture dt Natur gegen Erziehung in die Literatur eingegangen Nativistische Erklarungsansatze des Spracherwerbs Hauptartikel Nativismus Psychologie Der Erklarungsansatz des Nativismus geht davon aus dass Kinder uber ein angeborenes speziell fur die Sprache reserviertes Modul im Gehirn verfugen das durch sprachlichen Input aktiviert und dann sprachspezifisch ausgepragt wird Der nativistische Ansatz geht unter anderem auf Noam Chomsky zuruck der argumentiert dass Kinder uber ein angeborenes Sprachvermogen verfugen mussen denn am Ende des Spracherwerbs beherrschen sie die Sprache flussig und fehlerfrei obwohl der Input den sie horen Fehler enthalt und nicht alle sprachlichen Konstruktionen enthalt die in einer Sprache moglich sind Chomsky widerspricht damit dem Erklarungsansatz des Behavioristen B F Skinner der behauptet dass Spracherwerb mit der Nachahmung von sprachlichem Input erklart werden kann Chomsky hat seine These uber das Sprachmodul im Gehirn mehrfach revidiert So ging er zunachst davon aus dass Kinder uber einen Spracherwerbsmechanismus Language Acquisition Device LAD verfugen mit dem sie sprachlichen Input bewerten und aufgrund dessen sie grammatische und ungrammatische Ausserungen in der Sprache herausfinden Dies gab er jedoch spater zugunsten der Prinzipien und Parameter Theorie auf laut der Kinder uber eine Universalgrammatik verfugen die allen Sprachen gemeinsam ist Das Kind verfugt damit bereits uber alle angeborenen universalen Sprachprinzipien und muss nur durch sprachlichen Input getriggert Parameter setzen die die Variation der verschiedenen Sprachen abbilden Als Argumente fur ein angeborenes Sprachmodul werden auch Erkenntnisse aus der Neurolinguistik und der Genetik herangezogen Seit der Entdeckung des fur Spracherwerb und Lautausserungen relevanten FOXP2 Gens gibt es die Theorie dass genetische Faktoren beim Spracherwerb eine Rolle spielen Der Nativismus ist vielfach kritisiert worden unter anderem weil sich das in der Theorie behauptete angeborene Wissen nicht empirisch nachweisen lasst Daruber hinaus fuhren Kritiker an dass die von Chomsky angenommene Unabhangigkeit Autonomie des Sprachvermogens von anderen kognitiven Prozessen sich nicht mit einigen Forschungsergebnissen deckt So zeigen Forschungen zu kognitiv beeintrachtigen Kindern mit Williams Syndrom dass auch deren Sprachfahigkeit eingeschrankt ist was gegen eine mogliche Autonomie des Sprachmoduls sprechen wurde Kognitivistische Erklarungsansatze des Spracherwerbs Die kognitivistischen Erklarungsansatze verneinen ein speziell fur die Sprache reserviertes Modul im Gehirn und fuhren den Spracherwerb vielmehr auf allgemeine kognitive Entwicklung des Kindes zuruck Der Spracherwerb ist laut den Kognitivisten Teil der Entwicklung der Intelligenz und verlauft parallel zum Aufbau der sensomotorischen Intelligenz Wichtigster Vertreter der Kognitivisten ist der Entwicklungspsychologe Jean Piaget dessen Entwicklungsmodell der Intelligenz bei Kindern die Basis fur den kognitivistischen Erklarungsansatz des Spracherwerbs legte Laut Piaget ist der Spracherwerb untrennbar mit der kognitiven Entwicklung des Kindes verbunden und kein separater Prozess Intelligenzentwicklung beim Kind ist nach Piaget ein Konstruktionsprozess Das Kind nimmt Input von aussen auf verarbeitet diese Reize und baut auf dieser Basis neue Wissensstrukturen auf Spracherwerb kann nach Piaget nur stattfinden wenn bestimmte kognitive Voraussetzungen erfullt sind So ist fur Sprache speziell erforderlich dass das Kind bereits einige Entwicklungsphasen der sensomotorischen Intelligenz durchlaufen hat Das Kind ist zunachst stark auf die direkte Wahrnehmung von Gegenstanden und auf das eigene Handeln und Erleben beschrankt Erst wenn das Kind innere Vorstellungen von vorher Wahrgenommenem bilden kann also z B von einem nun nicht mehr vorhandenen Gegenstand ist es in der Lage Sprache zu erlernen denn damit hat das Kind eine der wichtigsten Funktionen von Sprache begriffen Sprache dient als Symbol um vorher Wahrgenommenes zu reprasentieren Piagets entwicklungspsychologischer Ansatz konzentriert sich eher auf die allgemeine Intelligenzentwicklung weshalb Fragen zur Erklarung des Erwerbs des Satzbaus des Wortbedeutungserwerbs und der Kommunikationsfahigkeit des Kindes erst von seinen Mitarbeitern und spateren Vertretern des Kognitivismus ausgebaut wurden Piagets Intelligenz und Sprachentwicklungstheorie ist auf verschiedenen Ebenen kritisiert worden Zum einen sprechen inzwischen empirische Daten aus neueren Studien gegen einige Annahmen Piagets Einige Studien zeigen etwa dass Sauglinge durchaus mehr Kompetenzen haben als Piaget angenommen hat so haben Babys im Alter von 3 bis 4 Monaten schon ein einfaches Verstandnis von Zahlen und Mengen was laut Piaget erst spater sich entwickeln soll Piagets Stufenmodell einer phasenweisen Entwicklung in der eine Stufe auf der anderen aufbaut wird auch nicht durch empirische Daten gestutzt Vielmehr zeigen Studien dass es in der sprachlichen Entwicklung nach ersten Fortschritten zwischendurch wieder Einbruche gibt was durch das Stufenmodell nicht gedeckt ist Auch aus konzeptionellen und methodischen Grunden ist Kritik geubt worden So ist ein zentraler Punkt der Arbeiten Piagets dass die kognitive Entwicklung eine Voraussetzung fur die sprachliche Entwicklung ist Kritiker sagen dass man nur weil die kognitive Entwicklung der sprachlichen Entwicklung vorausgeht deshalb nicht notwendig auf einen Kausalzusammenhang schliessen kann Interaktionistische Erklarungsansatze Interaktionistische Erklarungsansatze des Erstspracherwerbs gehen davon aus dass Spracherwerb das Ergebnis einer Interaktion zwischen kindlichen Entwicklungsprozessen und Einflussen von aussen etwa durch Bezugspersonen wie die Eltern Diese Erklarungsansatz stellt damit einen Mittelweg zwischen dem Nativismus dar der seinen Schwerpunkt auf die angeborene Sprachfahigkeit des Kindes setzt und dem Kognitivismus der den Einfluss von aussen auf das Kind betont Grundgedanken der interaktionistischen Erklarungsansatze gehen auf den Linguisten Lew Semjonowitsch Wygotski zuruck der in den 1930er Jahren ein Konzept zur Entwicklung von Sprache und Denken entworfen hat Ein wichtiger Gedanke Wygotskis war die zentrale Rolle der Betreuungspersonen wie etwa die Eltern beim Spracherwerb Sprache wird nach diesem Ansatz primar durch Interaktion zwischen dem Kind und den Personen in seiner Umgebung erworben Besondere Aufmerksamkeit in interaktionistischen Erklarungsansatzen hat das Phanomen des Baby Talk oder Motherese auch dt Ammensprache erfahren Forscher versuchten herauszuarbeiten dass Bezugspersonen wie die Mutter des Kindes ihre Sprache auf die Bedurfnisse und den Entwicklungsstand des Babys anpasst etwa durch eine hohere Stimmlage eine klare Intonation oder einen vereinfachten Satzbau um das Sprachenlernen beim Kind zu erleichtern Jerome Bruner ist ein Vertreter dieses Ansatzes der die Rolle der Mutter im Spracherwerb besonders betont Das Kind erwirbt die Sprache durch Interaktion mit seinen Betreuungspersonen wie etwa seinen Eltern die das Kind durch ihre Reaktionen auf das Kind ihre kommunikativen Absichten verdeutlichen und die das Kind zur Kommunikation motivieren Andere Ansatze wie z B die des Linguisten Michael Tomasello und seinen Mitarbeitern setzen den Spracherwerb in den Kontext kultureller biologischer und psycholinguistischer Prozesse So ist nach Tomasello Spracherwerb ein Lernen und zwar durch die Bemuhungen des Kindes die Intentionen des Gesprachspartners zu verstehen und schliesslich aus dem sprachlichen Input eine Grammatik zu konstruieren Auch die interaktionistischen Erklarungsansatze wurden zum Teil kritisiert So wurde einigen Studien vorgeworfen sie verfolgen eine zu einfache Annahme dass Spracherwerb im Wesentlichen Imitation der Eltern ist Ferner wurde speziell im Zusammenhang mit Baby Talk darauf hingewiesen dass diese speziell auf das Kind angepasste Sprache der Eltern wohl eher ein Phanomen der westlichen Mittelschicht ist und nicht auf andere soziale Schichten oder andere Kulturen verallgemeinerbar ist Weitere Ansatze Ein fruher Ansatz der Anfang des 20 Jahrhunderts eher auf die sozialen Faktoren im Spracherwerb abhebt ist der von Alfred Adler Er betrachtet den Ursprung der Sprache im sozialen Leben der Menschen Er sieht die Sprache als Produkt und Bindemittel des gemeinsamen Lebens der Menschen als gemeinsame Schopfung der Menschheit und als Ergebnis des Gemeinschaftsgefuhls Sprache ware fur ein einzeln lebendes Wesen vollig uberflussig Einen Beweis fur diesen Zusammenhang sieht er darin dass Menschen die unter Bedingungen aufwachsen unter denen der Anschluss an andere Menschen erschwert oder verwehrt ist oder die diesen Anschluss verweigern fast regelmassig an ihrer Sprache oder Sprachfahigkeit Mangel leiden Sprache hat fur ihn eine tiefe Bedeutung fur die Entwicklung des menschlichen Seelenlebens weil logisches Denken nur unter der Voraussetzung der Bildung von allgemeingultigen Begriffen durch die Sprache moglich sei Spracherwerbsstorungen und SprachforderungStorungen des Spracherwerbs Es gibt zahlreiche aussere und innere Einflusse die zu Sprachstorungen fuhren konnen Man unterscheidet bei Kindern zwischen den folgenden Arten von Sprachstorungen Sprachentwicklungsstorungen Organisch bedingte Sprachstorungen Interaktiv bedingte Sprachstorungen Zu den Sprachentwicklungsstorungen zahlt man die Dyslalie oder Stammeln den Dysgrammatismus und die lexikalische Erwerbsstorung Wahrend beim Dysgrammatismus die Bildung von Satzen gestort ist ist bei der lexikalischen Erwerbsstorung der Wortschatz des Kindes betroffen Zu organisch bedingten Sprachstorungen gehoren die Stimmstorungen wie standiges Flustern und kindliche Aphasie Sprachverlust Interaktiv bedingte Sprachstorungen sind Stottern Poltern und Mutismus Fur Sprachstorungen bei Kindern sind verschiedene Ursachen denkbar Bei langer andauernden Storungen oder Verzogerungen oder sogar Ausbleiben der Sprachentwicklung sollte man an Horstorungen an eine Entwicklungsverzogerung eine geistige Behinderung oder an Autismus denken Es gibt jedoch eine kleine Gruppe von Kindern etwa 5 8 eines Jahrgangs deren Sprachentwicklungsstorung nicht auf schwerwiegende emotionale oder soziale Probleme unzureichendes Horvermogen beeintrachtigte Sprechorgane mentale Zuruckgebliebenheit oder neuronalen Schaden zuruckgefuhrt werden kann Diese heterogene Gruppe von Kindern hat einen verzogerten Beginn des Spracherwerbs einen verlangsamten Verlauf des Spracherwerbs und Defizite in der Sprache Diese Art der Sprachstorung wird mit dem Ausdruck spezifische Sprachentwicklungsstorung SES bezeichnet Als Kriterium fur eine Sprachentwicklungsstorung sei sie spezifisch oder eingebettet in eine andere Symptomatik gilt die 50 Worter Regel Wenn Kinder zum Zeitpunkt des 2 Geburtstags weniger als 50 verschiedene Worter aktiv benutzen gelten sie als late talker Dann ist eine weiterfuhrende Diagnostik Horprufung Entwicklungstest i d R im Rahmen der Kindervorsorgeuntersuchung U7 erforderlich Weiterhin sollten sich die Eltern beraten lassen wie sie die Sprachentwicklung ihres Kindes fordern konnen Bei late talkern ist im Gegensatz zu Kindern mit Sprachentwicklungsstorungen eine logopadische Therapie hingegen nach heutigem Erkenntnisstand nicht erforderlich Ein Teil der Kinder sind sogenannte sprachliche Spatentwickler engl Late Bloomer und haben bis zum 3 Geburtstag den Anschluss geschafft Sprachforderung Hauptartikel Sprachforderung Sprachforderung ist die Bemuhung Kinder Jugendliche auf den Entwicklungsstand der Gleichaltrigen zu bringen indem man sie mit angemessenen Methoden konfrontiert die Fortschritte ermoglichen Am haufigsten trifft man den Begriff in der vorschulischen Erziehung an u a auch in der Padagogik der Primarstufe des Schulsystems und in den Forderschulen Sprache Grundsatzlich aber ist Sprachforderung eine Bemuhung die heute von allen Bildungseinrichtungen und neuerdings auch von Familien gefordert wird Sprachforderung ist dann von grosser Bedeutung wenn Kinder im Verlaufe ihrer Entwicklung Defizite im Sprachverstandnis oder Ausdruck haben im Vergleich mit den Gleichaltrigen sinnvoll ist es dann dem Kind durch gezielte sprachliche Interaktionen zu helfen diese Defizite auszugleichen Dabei ist die Aktivitat des Kindes gefragt zusatzliches passives Konsumieren von Sprache z B vor dem Fernsehgerat ist ohne Forder Effekt So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2009 dass Kinder unter drei Jahren auch von speziell fur Kleinkinder konzipierten Fernsehsendungen oder Videos zur Forderung der Sprachbildung kaum profitieren Kleinkinder waren nur dann in der Lage neue Verben zu erlernen wenn ein Erwachsener sie dabei aktiv unterstutzte Die Ergebnisse von Sprachstandserhebungen beweisen dass Kinder mit DaZ Deutsch als Zweitsprache signifikant mehr von Spracherwerbsproblemen betroffen sind als Kinder mit deutscher Erstsprache Neben der Mehrsprachigkeit stellte sich die soziale Situation in der sich die Familien der Kinder befinden als ausschlaggebender Indikator fur das Sprachvermogen der Kinder heraus Kinder mit DaZ und Kinder aus sozial schwachen Familien haben besonderen Bedarf an Sprachfordermassnahmen deswegen finanzieren die Bundeslander unterschiedliche Sprachforderkonzepte im vorschulischen und schulischen Bereich die diese Kinder zur Hauptzielgruppe haben Die Sprachforderung in Kindergarten und in Grundschulen ist ein interdisziplinares Aufgabengebiet an welchem verschiedene Wissenschaften beteiligt sind Diese Wissenschaften dazu gehort die Lern und Entwicklungspsychologie die Neurophysiologie und Neurobiologie sowie die Linguistik mit ihren Teildisziplinen Phonetik Phonologie Syntax Semantik und Pragmatik entwickeln die fur die Sprachforderung relevanten Theorien stetig weiter Die padagogische Praxis hat dabei die Aufgabe neueste Erkenntnisse der Wissenschaft im Alltag der Kitas zu realisieren und in konkreten Anwendungen nutzbar zu machen Vor allem im Bereich vorschulischer Sprachforderung auch im Bereich der Grundschulpadagogik gibt es inzwischen eine reichhaltige Literatur die Profis und Laien Eltern das Fordern leicht macht In Periodika Kindergarten Heute klein amp gross Welt des Kindes usw erscheinen relativ regelmassig Beitrage zur Sprachentwicklung was die Aktualitat des Themas verdeutlicht Sprachstandserhebung Hauptartikel Sprachstandserhebung Mit den Ergebnissen der ersten PISA Studien die seit 2000 alle drei Jahre im internationalen Vergleich uber den Bildungsstand 15 jahriger Schuler in Deutschland Auskunft geben ruckte die Sprachforderung in den Mittelpunkt des offentlichen Interesses Es stellte sich heraus dass sich Deutschlands Schuler im unteren Drittel der 31 getesteten OECD1 Mitgliedsstaaten befinden Da der Kindergartenbesuch seit uber 30 Jahren die erste Bildungsstufe des Bildungssystems darstellt und die sprachlichen Fertigkeiten bis zur Einschulung ausschlaggebend fur weiteren schulischen Erfolg sind ist die Kindergartenpadagogik mit in das Visier der bildungspolitischen Debatte geraten Alle Bundeslander haben mittlerweile mit der Ermittlung der sprachlichen Kompetenzen von Kindern anhand einer Vielzahl verschiedener Sprachstandserhebungsverfahren begonnen Zu NRW und Sachsen Anhalt siehe beispielsweise Delfin 4 Mit LiSe DaZ liegt nun ein reliables Testverfahren vor mit dem auch Erzieher die Sprachentwicklung mehrsprachiger Kinder uberprufen konnen Zweit und Fremdspracherwerb Hauptartikel Zweitspracherwerb und Fremdsprachenunterricht Mit Zweitspracherwerb bezeichnet man den Erwerb einer zweiten Sprache nach dem Erwerb einer ersten in der Regel in naturlicher Umgebung d h durch Alltagskommunikation etwa auf der Strasse oder in Geschaften Beim Fremdspracherwerb wird die Sprache in der Regel im Unterricht innerhalb von Bildungsinstitutionen wie der Schule vermittelt unter Zuhilfenahme eines Lehrplans und didaktischer Konzepte Man bezeichnet den Fremdspracherwerb deshalb in der Forschung auch nicht so sehr als Erwerb sondern als Sprachenlernen wobei die Grenze zwischen Erwerb und Lernen nicht immer klar gezogen werden kann Lernerfaktoren Wahrend die Erstsprache in der Regel vollstandig und flussig erworben wird kann der Erwerb einer Zweit oder Fremdsprache mehr oder weniger erfolgreich absolviert werden So kann man speziell beim Zweitspracherwerb durch Immigranten ein Stadium der Fossilierung beobachten ein Stadium in dem der Spracherwerb noch nicht vollstandig abgeschlossen ist aber auf der Stufe stehen bleibt Der Erfolg des Erwerbs einer Zweit und Fremdsprache hangt von verschiedenen ausseren und inneren Faktoren ab Zu den ausseren Faktoren zahlen das soziale Umfeld das Alter des Lernenden das Prestige der Zielsprache beim Lernenden und die Relevanz der Lerninhalte fur den Lernenden Zu den inneren Faktoren zahlt die Beherrschung der Erstsprache in Wort und Schrift die allgemeine Intelligenz des Lernenden der Zweck des Spracherwerbs z B Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur oder Erwerb einer Sprache fur den Beruf und die Motivation des Lernenden Auch die Ahnlichkeit zwischen der Erstsprache und der Zweit oder Fremdsprache spielen eine Rolle Die Rolle des Alters beim Zweit und Fremdspracherwerb wird besonders kontrovers diskutiert Unter dem Stichwort kritische Periode oder kritische Phase wird ein Alter angenommen bis zu dem eine Zweitsprache fliessend erworben werden kann Wird ein Kind mit drei Jahren mit einer weiteren Sprache konfrontiert so die Theorie so kann es sich diese ebenfalls bis zum Schulanfang korrekt aneignen Der Zweitspracherwerb erfolgt teilweise nach den gleichen Prinzipien wie der Erstspracherwerb Das andert sich mit Erreichen einer kritischen Phase Diese These einer kritischen Phase wurde unter anderem von Eric Heinz Lenneberg vertreten und popular gemacht Man betrachtet die These der kritischen Phase inzwischen sehr differenziert und geht inzwischen nicht mehr unkritisch von einem pauschalen Vorteil junger Lerner fur den Erwerb von Aussprache Wortschatz und Satzbau aus Nur bei der Aussprache sehen die Forschungsergebnisse noch einen Vorteil junger Lerner Theorien zum Zweit und Fremdspracherwerb Auch zum Zweit und Fremdspracherwerb gibt es verschiedene theoretische Ansatze die den Ablauf und die Erfolgsaussichten des Spracherwerbs erklaren wollen Zu diesen Theorien zahlen die kontrastive Hypothese die den Erfolg des Spracherwerbs von den mehr oder weniger stark ausgepragten Unterschieden zwischen Erst und Zweitsprache machen oder die Hypothese einer Interlanguage die besagt dass Lerner im Laufe des Zweit und Fremdspracherwerbs eine individuelle vorlaufige Lernersprache entwickeln die sprachliche Merkmale sowohl aus der Erst als auch aus der Zielsprache hat Siehe auchCHILDES Holophrastischer Sprachbau Kindersprache Spracherwerbsgesetz Sprachlernberatung SprachspielLiteraturEinfuhrungen Wolfgang Butzkamm Jurgen Butzkamm Wie Kinder sprechen lernen Kindliche Entwicklung und die Sprachlichkeit des Menschen Francke Tubingen 2004 ISBN 3 7720 8057 X Gertraud Finger Sprichst du mit mir Basiswissen zum kindlichen Spracherwerb Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 ISBN 978 3 525 70139 3 Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 Christina Kauschke Kindlicher Spracherwerb im Deutschen De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 028388 4 Gisela Klann Delius Spracherwerb 3 Auflage Metzler Stuttgart 2016 ISBN 3 476 10321 8 Rosemarie Tracy Wie Kinder Sprache lernen Und wie wir sie dabei unterstutzen konnen Narr Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 7720 8306 8 Erklarungsansatze zum Spracherwerb Jerome Bruner Wie das Kind sprechen lernt Huber Bern 2002 ISBN 3 456 83891 3 Noam Chomsky Review of Skinner s Verbal Behavior In Language 35 1959 S 26 58 Noam Chomsky Language and Mind Harcourt Brace amp World New York 1968 dt Sprache und Geist Frankfurt am Main 1970 Noam Chomsky Probleme sprachlichen Wissens Beltz Athenaum Weinheim 1996 ISBN 3 89547 098 8 Jean Piaget Sprechen und Denken des Kindes Ullstein Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 548 35159 X Steven Pinker Der Sprachinstinkt Wie der Geist die Sprache bildet Kindler Munchen 1996 ISBN 3 426 77363 5 Michael Tomasello Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denken Zur Evolution der Kognition Suhrkamp Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 518 29427 X Michael Tomasello Constructing a language A usage based theory of language acquisition Harvard University Press Cambridge Mass 2005 ISBN 0 674 01764 1 Burrhus Frederic Skinner Verbal Behavior Prentice Hall Englewood Cliffs N J 1985 ISBN 0 13 941591 2 Lev S Vygotskij Lew Semjonowitsch Wygotski Denken und Sprechen Psychologische Untersuchungen Beltz Weinheim 2002 ISBN 3 407 22125 8 Storungen des Spracherwerbs Jurgen Dittmann Der Spracherwerb des Kindes Verlauf und Storungen 3 uberarb Auflage C H Beck Munchen 2010 ISBN 3 406 48000 4 Spezialliteratur Julia Analena Hollmann Language amp the Brain The Neural Basis of Foreign Language Proficiency Verlag Dr Kovac Hamburg 2010 ISBN 978 3 8300 5340 8 Jeremy M Anglin Word Object and Conceptual Development Norton New York 1977 Karl Heinz Best Zur Entwicklung von Wortschatz und Redefahigkeit bei Kindern In Gottinger Beitrage zur Sprachwissenschaft 9 2003 7 20 Karl Heinz Best Gesetzmassigkeiten im Erstspracherwerb In Glottometrics 12 2006 39 54 PDF Volltext M Galliker Sprachpsychologie Francke UTB Tubingen und Basel 2013 Werner Bleyhl Sprachlernen Psycholinguistische Grunderkenntnisse In Gerhard Bach Johannes Peter Timm Hrsg Englischunterricht Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis 5 aktualisierte Auflage Francke Tubingen 2013 ISBN 978 3 8252 4037 0 S 23 42 Roger Brown A First Language The Early Stages Harvard University Press Cambridge Mass 1973 Willis Edmondson Juliane House Einfuhrung in die Sprachlehrforschung Francke Tubingen 2000 ISBN 3 8252 1697 7 Hilke Elsen Erstspracherwerb Der Erwerb des deutschen Lautsystems DUV Wiesbaden 1991 ISBN 3 8244 4087 3 Hilke Elsen Der Aufbau von Wortfeldern In Lexicology 1 Februar 1995 219 242 Hilke Elsen Ansatze zu einer funktionalistisch kognitiven Grammatik Konsequenzen aus Regularitaten des Erstspracherwerbs Niemeyer Tubingen 1999 Paul Fletcher Brian McWhinney Hrsg The Handbook of Child Language Blackwell Oxford 2004 ISBN 0 631 20312 5 Manuela Freitag Nicole Hendriks Zweitspracherwerb und Migration kindgerechte und motivierende Unterstutzung In K Zimmermann Kogel Norbert Kuhne Praxisbuch Sozialpadagogik Band 4 S 126 161 Bildungsverlag EINS Troisdorf 2007 ISBN 978 3 427 75412 1 Angela D Friederici Jutta L Muller Regina Oberecker Precursors to natural grammar learning Preliminary evidence from 4 month old infants PLOS one 22 Marz 2011 Frank C Keil Semantic and Conceptual Developent An Ontological Perspective Harvard University Press Cambridge 1979 Tatjana Kolberg Hrsg Sprachtherapeutische Forderung im Unterricht Kohlhammer Stuttgart 2007 Norbert Kuhne 30 Kilo Fieber Die Poesie der Kinder Ammann Verlag Zurich 1997 ISBN 3 250 10326 8 Norbert Kuhne Wie Kinder Sprache lernen Grundlagen Strategien Bildungschancen Wissenschaftliche Buchgesellschaft amp Primus Verlag Darmstadt 2003 ISBN 3 89678 467 6 Norbert Kuhne Sprach und Leseforderung In Katrin Zimmermann Kogel Praxisbuch Sozialpadagogik Band 2 Bildungsverlag EINS Troisdorf 2006 ISBN 3 427 75410 3 Seiten 68 93 Norbert Kuhne Sprachentwicklung Erwerb und Forderung der Sprache Unterrichtsmaterialien Padagogik Psychologie Stark Verlag Nr 694 Eric Heinz Lenneberg Biologische Grundlagen der Sprache Suhrkamp Verlag Frankfurt 1972 mit Anhang von Noam Chomsky Die formale Natur der Sprache Margaret G McKeown Mary E Curtis Hrsg The Nature of Vocabulary Lawrence Erlbaum Hillsdale N J 987 Roswitha Romonath Phonologische Prozesse an sprachauffalligen Kindern Eine vergleichende Untersuchung an sprachauffalligen und nichtsprachauffalligen Kindern Edition Marhold Im Verlag Volker Spiess Berlin 1991 ISBN 3 89166 136 3 Monika Rothweiler Neue Ergebnisse zum fast mapping bei sprachnormalen und sprachentwicklungsgestorten Kindern In Jorg Meibauer und Monika Rothweiler Hrsg Das Lexikon im Spracherwerb Francke Tubingen Basel 1999 S 252 277 Manuel Schrepfer Ich weiss was du meinst Theory of Mind Sprache und kognitive Entwicklung AVM Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 86924 502 7 Dan Slobin The Crosslinguistic Study of Language Acquisition Lawrence Erlbaum Associates Hillsdale 1985 Clara Stern William Stern Die Kindersprache Eine psychologische und sprachtheoretische Untersuchung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1987 ISBN 3 534 07203 0 Reprint der Ausgabe Leipzig 1928 Eric Wanner Lila R Gleitman Hrsg Language Acquisition The State of the Art Cambridge University Press New York 1982 Anna Winner Kleinkinder ergreifen das Wort Cornelsen Berlin 2007 ISBN 3 589 24522 0 Anna Winner Bildungsjournal Fruhe Kindheit Sprache und Literacy Cornelsen Berlin 2009 ISBN 978 3 589 24580 2 Manfred Spreng Physiologische Grundlagen der kindlichen Horentwicklung und Horerziehung Arbeitsgruppe Biokybernetik Universitat Erlangen 2004 1 Eckhard Friauf Neuronale Grundlagen der Wahrnehmung die kritische Periode in der fruhkindlichen Entwicklung Universitat Kaiserslautern 2012 2 WeblinksWiktionary Spracherwerb Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikibooks Elementarwissen medizinische Psychologie und medizinische Soziologie Lern und Lehrmaterialien Fiona Cowie Innateness and Language In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Grundzuge der Sprachentwicklung auf kindergesundheit info de unabhangiges Informationsangebot der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Spracherwerb auf bildungsserver de Literatursammlung Der fruhe Spracherwerb Ein Informationsangebot zur Entwicklung der kindlichen Sprache Sprachentwicklung und Sprachgebrauch von Kindern und JugendlichenEinzelnachweiseUdo Ohm Sprache lernen und erwerben In Magazin Sprache des Goetheinstitut unter goethe de Marz 2015 abgerufen am 24 Mai 2020 Gisela Klann Delius Spracherwerb Eine Einfuhrung 3 Auflage Metzler Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 02632 3 S VII Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 S 56 61 T Lewandowski Linguistisches Worterbuch Quelle amp Meyer Heidelberg 1990 S 1285 zitiert in Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 S 57 Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 S 142 Christina Kauschke Kindlicher Spracherwerb im Deutschen Walter de Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 028388 4 S 23 116 Heike Rohmann Karin Aguado Der Spracherwerb Das Erlernen von Sprache In Horst M Muller Hrsg Arbeitsbuch Linguistik 2 Auflage Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 8252 2169 0 S 268 273 M Mahmoudzadeh G Dehaene Lambertz M Fournier G Kongolo S Goudjil J Dubois R Grebe F Wallois Syllabic discrimination in premature human infants prior to complete formation of cortical layers In Proceedings of the National Academy of Sciences elektronische Veroffentlichung vor dem Druck Februar 2013 ISSN 1091 6490 doi 10 1073 pnas 1212220110 PMID 23440196 Birgit Mampel Angela D Friederici Anne Christophe Kathleen Wermke Newborns Cry Melody Is Shaped by Their Native Language In Current Biology Band 19 Nr 23 November 2009 ISSN 0960 9822 S 1994 1997 doi 10 1016 j cub 2009 09 064 PMID 19896378 archive org PDF abgerufen am 7 Mai 2016 Archivierte Kopie Memento vom 29 Juli 2008 im Internet Archive S Weinert amp H Grimm Sprachentwicklung In R Oerter amp L Montada Entwicklungspsychologie 6 Auflage 2008 S 510 511 Heike Rohmann Karin Aguado Der Spracherwerb Das Erlernen von Sprache In Horst M Muller Hrsg Arbeitsbuch Linguistik 2 Auflage Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 8252 2169 0 S 264 265 S 272 Roswitha Romonath Phonologische Prozesse an sprachauffalligen Kindern Eine vergleichende Untersuchung an sprachauffalligen und nichtsprachauffalligen Kindern Edition Marhold Im Verlag Volker Spiess Berlin 1991 ISBN 3 89166 136 3 Monika Rothweiler Neue Ergebnisse zum fast mapping bei sprachnormalen und sprachentwicklungsgestorten Kindern In Jorg Meibauer und Monika Rothweiler Hrsg Das Lexikon im Spracherwerb Francke Tubingen und Basel 1999 S 252 277 Somit hangt der Sprachwerwerb obligat von einer adaquaten akustischen Wahrnehmung ab deren kritische Periode innerhalb der ersten 6 bis 8 Lebensmonate liegt Ludwig Gortner Gesichtspunkte zur Pravalenz und Atiologie von fruhkindlichen Horstorungen In Annette Leonhardt Theodor Hellbrugge Hrsg Ausbildung des Horens Erlernen des Sprechens fruhe Hilfen fur horgeschadigte Kinder Beltz Verlag Weinheim 2009 ISBN 978 3 407 57222 6 Ciwa Griffiths J Ebbin Effectiveness of early detection and auditory stimulation on the speech and language of hearing impaired children HEAR Center 1978 Fachportal Padagogik Arpad Gotze Wahre Habilitation horgeschadigter Sauglinge in Horgeschadigte Kinder 20 1983 Asiaten konnen kein R aussprechen Memento vom 8 September 2013 im Internet Archive Eckhard Friauf Neuronale Grundlagen der Wahrnehmung die kritische Periode in der fruhkindlichen Entwicklung Universitat Kaiserslautern 2012 Judith Simser Die Bedeutung fruher Erkennung und Intervention in Auditory Verbal Therapy for Children with Hearing Impairment Annals Academy of Medicine Singapore Volume 34 May 2005 Manfred Spreng Physiologische Grundlagen der kindlichen Horentwicklung und Horerziehung Universitat Erlangen 2004 Hans Bickes Ute Pauli Erst und Zweitspracherwerb Fink Paderborn 2009 ISBN 978 3 8252 3281 8 S 93 94 Rosemarie Tracy Deutsch als Erstsprache Was wissen wir uber die wichtigsten Meilensteine des Erwerbs Memento vom 6 Marz 2017 im Internet Archive Gisela Szagun Sprachentwicklung beim Kind Urban amp Schwarzenberg Munchen Wien Baltimore 1983 ISBN 3 541 09492 3 Heike Rohmann Karin Aguado Der Spracherwerb Das Erlernen von Sprache In Horst M Muller Hrsg Arbeitsbuch Linguistik 2 Auflage Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 8252 2169 0 S 263 Christina Kauschke Kindlicher Spracherwerb im Deutschen Walter de Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 028388 4 S 137 Heike Rohmann Karin Aguado Der Spracherwerb Das Erlernen von Sprache In Horst M Muller Hrsg Arbeitsbuch Linguistik 2 Auflage Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 8252 2169 0 S 264 265 Gisela Klann Delius Spracherwerb Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 10321 8 S 50 51 W Enard u a Molecular evolution of FOXP2 a gene involved in speech and language In Nature Nr 418 2002 S 869 872 PMID 12192408 Jurgen Markl Hrsg Biologie Lehrbuch fur die Oberstufe Klett Verlag Stuttgart 1 Auflage 2011 online Gisela Klann Delius Spracherwerb Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 10321 8 S 71 76 Christina Kauschke Kindlicher Spracherwerb im Deutschen De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 028388 4 S 145 Gisela Klann Delius Spracherwerb Eine Einfuhrung 3 Auflage Metzler Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 02632 3 S 210 224 Gisela Klann Delius Spracherwerb Eine Einfuhrung 3 Auflage Metzler Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 02632 3 S 124 131 Gisela Klann Delius Spracherwerb Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 10321 8 S 134 135 Gisela Klann Delius Spracherwerb Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 10321 8 S 141 Jerome Bruner Wie das Kind sprechen lernt Bern 1987 Child s Talk Learning to Use Language New York London 1983 S 32ff zitiert in Gisela Klann Delius Spracherwerb Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 10321 8 S 161 Gisela Klann Delius Spracherwerb Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 10321 8 S 172 173 Gisela Klann Delius Spracherwerb Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 10321 8 S 174 Alfred Adler Menschenkenntnis 1927 Verlag Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2007 2010 ISBN 978 3 525 46052 8 Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 S 104 109 Christina Kauschke Kindlicher Spracherwerb im Deutschen De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 028388 4 S 126 127 Leitlinie Leitlinie der Deutschen Gesellschaft fur Sozialpadiatrie und Jugendmedizin Umschriebene Entwicklungsstorungen des Sprechens und der Sprache Indikationen zur Verordnung von Sprachtherapie Memento vom 19 Marz 2016 im Internet Archive PDF 197 kB Christina Kauschke Kindlicher Spracherwerb im Deutschen De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 028388 4 S 127 Tatjana Kolberg Hrsg Sprachtherapeutische Forderung im Unterricht Kohlhammer Stuttgart 2007 S Roseberry K Hirsh Pasek J Parish Morris R M Golinkoff Live action can young children learn verbs from video In Child development Band 80 Nummer 5 2009 Sep Oct S 1360 1375 doi 10 1111 j 1467 8624 2009 01338 x PMID 19765005 PMC 2759180 freier Volltext Jampert Karin Best Petra Guadatiello Angela Holler Doris Zehnbauer Anne Schlusselkompetenz Sprache Sprachliche Bildung und Forderung im Kindergarten 2 Auflage Deutsches Jugendinstitut e V Munchen 2007 S 65 Gunther Herbert Sprachforderung konkret Beltz Verlag Weinheim und Basel 2006 S 25 Tabellen aus dem Nationalen Bildungsbericht 2010 Memento vom 21 Februar 2013 im Internet Archive MS Excel 302 kB Andrea Lisker und Sandra Dietz Sprachstandsfeststellung und Sprachforderung im Kindergarten Memento vom 20 Oktober 2011 im Internet Archive PDF 702 kB Deutsches Jugendinstitut e V 2008 Andrea Lisker Sprachstandsfeststellung und Sprachforderung im Kindergarten sowie beim Ubergang in die Schule Memento vom 20 Oktober 2011 im Internet Archive PDF 546 kB Deutsches Jugendinstitut e V 2010 Andrea Lisker Additive Massnahmen zur vorschulischen Sprachforderung in den Bundeslandern Memento vom 20 Oktober 2011 im Internet Archive PDF 535 kB Deutsches Jugendinstitut e V 2011 Neugebauer Uwe Becker Mrotzek Michael Die Qualitat von Sprachstandsverfahren im Elementarbereich 2013 PDF 1 5 MB Rita Zellerhoff Rezension zu Schulz P amp Tracy R 2011 LiSe DaZ Linguistische Sprachstandserhebung Deutsch als Zweitsprache LOGOS INTERDISZIPLINAR 20 Marz 2012 S 68 69 Heike Rohmann Karin Aguado Der Spracherwerb Das Erlernen von Sprache In Horst M Muller Hrsg Arbeitsbuch Linguistik 2 Auflage Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 8252 2169 0 S 279 280 Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 S 149 153 Eric H Lenneberg Biologische Grundlagen der Sprache Suhrkamp Verlag Frankfurt 1972 Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 S 232 Britta Jung Herbert Gunther Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache Eine Einfuhrung Beltz Weinheim Basel 2004 ISBN 978 3 407 25731 4 S 146 149 Normdaten Sachbegriff GND 4056458 7 GND Explorer lobid OGND AKS

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