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Klassifizierung

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Dieser Artikel behandelt den Begriff im Allgemeinen. Zu spezifischeren Bedeutungen siehe Klassifikation (Mathematik) und Klassifizierung (Graphentheorie). Zu Klassifikationssystemen siehe Klassifikation.
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Siehe Diskussion:Klassifizierung#Quellen.

Klassifizierung (von lateinisch classis, ‚Klasse‘, und facere, ‚machen‘) nennt man das Zusammenfassen von Objekten zu Klassen (Gruppen, Mengen, Kategorien), welche zusammen eine Klassifikation bilden.

Eine Klassifizierung erfordert entweder die Abstraktion oder aber die Bildung einer mehrschichtigen Struktur: eines Komplexes (siehe Komplexität). – In der Semiotik heißen diese beiden Methoden „klassenbildende“ bzw. „komplexbildende Superierung“.

Klassifizierung kommt in allen Bereichen des Denkens vor; in der Philosophie, Psychologie, Ethnologie und anderen anthropologischen Wissenschaften wird jedoch stattdessen die Bezeichnung „Kategorisierung“ benutzt. Damit wird die elementare Fähigkeit benannt, unterschiedliche Entitäten (Gegenstände, Lebewesen, Vorgänge, Abstrakta) intuitiv zu sortieren und entsprechenden Sammelbegriffen (Kategorien) unterzuordnen.

„Klassifizierung“ steht hingegen eher für die bewusst geplante Ordnung von Wissen im Rahmen einer konkreten Betrachtung nach objektivierbaren, einheitlichen Kriterien (häufig in Mathematik, Naturwissenschaft und Technik).

Da erst die Klassifizierung realer Informationen eine geordnete Verarbeitung ermöglicht, ist die Klassifizierung ebenso zentraler Bestandteil vieler Anwendungen der Informatik z. B. in der Mustererkennung.

Bei einer Klassifizierung kann es durch Fehler in der Vorgehensweise und/oder Eigenheiten der einzuordnenden Objekte zu Fehlentscheidungen, sog. Fehl- oder Falschklassifikationen, kommen. Um anzugeben, wie sicher man sich bei einer Zuordnung ist, empfiehlt es sich daher, jeder Entscheidung eine Angabe über ihre Zuverlässigkeit beizufügen.

Begriffsabgrenzung

Dieser Abschnitt gibt einen artikelübergreifenden Überblick über die wichtigsten mit der Klassifizierung verbundenen Begriffe.

Die Fachbegriffe der Klassifizierung werden oft ungenau oder sogar falsch verwendet, obwohl die meisten eine klar festgelegte Bedeutung haben. Die sprachliche Verwirrung wird noch dadurch vergrößert, dass manche Konzepte mehrere Namen tragen:

  • Klassifizierung: Vorgang der Erstellung der Klassengrenzen
  • Klasse oder Kategorie: Eine Klasse fasst Dinge zusammen, die einer Reihe von Bedingungen genügen. In einer Klasse werden im Allgemeinen Dinge zusammengefasst, die in ihren Merkmalen gleich oder ähnlich sind.
  • Klassengrenzen, Entscheidungsgrenzen: Um zu entscheiden, in welche Klasse ein Objekt gehört, werden zwischen den Klassen Klassengrenzen – seltener auch Entscheidungsgrenzen genannt – gezogen. Ein Objekt gehört zu einer Klasse, wenn es innerhalb ihrer Klassengrenzen liegt.
  • Klassifikation, Klassensystem, Systematik: Die Gesamtheit aller Klassen bildet eine Klassifikation, auch Klassensystem oder Systematik genannt. Häufig verwendete, spezielle Klassifikationen tragen oft eigene Namen: Thesaurus, Ontologie, Verzeichnis, Taxonomie, Typologie. Die Klassifikation ist das Endprodukt einer Klassifizierung; meist wird jedoch nicht unterschieden und Klassifizierung und Klassifikation gleichbedeutend verwendet.
  • Klassierung: Während bei der Klassifizierung die Klassengrenzen erst erstellt werden, ordnet die Klassierung Objekte in ein bereits bestehendes Klassensystem ein. Die Unterscheidung zwischen Klassierung und Klassifizierung ist eher theoretisch; die deutsche Umgangssprache und andere Sprachen fassen beide Vorgehensweisen unter dem Begriff Klassifizierung zusammen.
  • Kategorisierung: Klassifizierung und Kategorisierung sind im Grunde genommen dasselbe, unter „Klassifizierung“ fasst man jedoch Mathematik und Technik, unter „Kategorisierung“ Psychologie und Bedeutung zusammen. Kategorisierung kann darüber hinaus das Festlegen der Klassen umfassen.
  • Klassifikator, Klassifizierer: Klassifikator nennt man die Instanz, die eine Klassifizierung oder Klassierung vornimmt.
  • Klassifikationsverfahren: Das Klassifikationsverfahren bestimmt die Vorgehensweise des Klassifikators. Oft wird nicht zwischen Klassifikator und Klassifikationsverfahren unterschieden.
  • Beurteilung eines Klassifikators: Die Güte der Klassierung durch einen Klassifikator oder ein Klassifikationsverfahren kann mit statistischen Mitteln beurteilt werden.
  • Begriffsabgrenzung
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    Klassifizierung, Kategorisierung
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    Klassifikation, Klassensystem, Systematik
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    Klassierung
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    Klassengrenzen, Entscheidungsgrenzen
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    Beurteilung einer Klassierung

Bedeutung

Klassifizierung ist ein fundamentaler und allgemeingültiger Vorgang, auf dem zahllose komplexere Prozesse aufbauen. Bereits einfachste Organismen können Außenweltreize in Klassen wie „gefährlich“ und „ungefährlich“ oder „essbar“ und „nicht essbar“ einteilen und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Bei Lebewesen mit Nervensystem wird eine erste Klassifizierung bereits vom Neuron geleistet, das „entscheidet“, ob ein Reiz unterschwellig ist und ignoriert wird, oder überschwellig ist und weiterverarbeitet wird.

Menschen klassifizieren gehörte Töne zu Wörtern, gesehene Formen zu Buchstaben und Symbolen; Klassifizierung ist die Grundlage jedweder Verständigung. Die Fähigkeit des Klassifizierens gilt als Voraussetzung der Begriffsbildung und damit letztendlich der Intelligenz. Der Artikel Kategorisierung (Kognitionswissenschaft) geht näher auf diesen Bedeutungskomplex der Klassifizierung ein.

Automatische Klassifizierung kommt in vielen Techniken zum Einsatz. So bewerten beispielsweise Klassifikatoren Produkte auf Fließbändern als „akzeptabel“ oder „mangelhaft“ oder computertomografische Aufnahmen als „Tumor“ oder „unbedenklich“. Auch für die Künstliche Intelligenz ist Klassifizierung von zentralem Interesse.

Der fundamentale philosophische Gegenbegriff zur Klassifizierungslogik oder Subsumtionslogik besteht im Verfahren der dialektischen Logik.

Vorgehensweise

Man unterscheidet Top-down und Bottom-up-Vorgehensweisen.

Top down

Beim Top-down-Vorgehen setzt sich der Prozess der Klassifizierung aus drei Einzelschritten zusammen:

  1. Klassen vorgeben
  2. Merkmale auswählen
  3. Klassengrenzen ziehen

Typisch für die Klassifizierung ist, dass eine feste Anzahl von Zielklassen vorgegeben wird und es nur noch darauf ankommt, deren Grenzen zu bestimmen. Für die Bestimmung von Anzahl und Art der Klassen ist die Kategoriebildung zuständig.

Die Auswahl aussagekräftiger Merkmale ist für eine erfolgreiche Klassifizierung essentiell, da mit einer steigenden Anzahl von Merkmalen die Anzahl benötigter Beobachtungen exponentiell wächst. In der Praxis ist die Zahl der Beobachtungen aber fest, wodurch, ab einem bestimmten Punkt, die Güte des Klassifikators mit zusätzlichen Merkmalen wieder abnimmt (siehe auch Überanpassung).

Zur Klassifikation ist es daher wichtig, entscheidende Merkmale zu bestimmen. Hierzu werden verschiedene Verfahren eingesetzt:

  • Ranking von Merkmalen
    • durch Bestimmen der Korrelation
    • mit Hilfe der Informationstheorie
  • Merkmalsauswahlverfahren
    • Filter
    • Wrapper
  • Hauptkomponentenanalyse (PCA)

Die Verfahren sind dabei unterschiedlich komplex und liefern je nach Anwendung befriedigende Ergebnisse, unter Umständen muss die Auswahl der Merkmale erneut durchgeführt werden, wenn die Auswahl nicht geeignet getroffen wurde. Auch weniger wichtige Merkmale können dabei, in Zusammenhang mit einigen anderen Merkmalen, für die Klassifikation eine entscheidende Rolle spielen, so dass auch nicht zu wenige Merkmale ausgewählt werden dürfen.

Ebenso entscheidend ist die Wahl des passenden Klassifikationsverfahrens und eines effizienten Klassifikators.

Bottom up

Dieses Verfahren wird oft unbewusst geleistet, so beim ersten Spracherwerb mit seinen Begriffsbildungen. Wilhelm Kamlah formuliert:

„Die Sprache sucht sich also einerseits der Welt und ihrer sich aufdrängenden Gliederung anzupassen, indem sie andererseits der Welt eine Gliederung erst gibt … Daß es aber überhaupt eine uns schon vertraute Welt gibt, in der das immer neue Einzelne doch zumeist als Fall des schon bekannten Allgemeinen begegnet, erklärt sich nicht aus der Sprache, sondern daraus, daß in der Welt selbst die Wiederkehr von Gleichem stattfindet …“

– Logische Propädeutik. Vorschule des vernünftigen Redens

Schwierigkeiten

Folgende Schwierigkeiten können beim Klassifizieren auftreten:

Unsaubere Kriterien

Werden die Bedingungen, wann ein Objekt zu einer Klasse gehört und wann nicht, nicht deutlich vorgegeben, so wird es schwierig bis unmöglich, ein Objekt zu klassieren. Dies passiert im Alltagsgebrauch der Klassifizierung recht häufig: Welche Kriterien unterscheiden gut und böse? Welche Bedingungen unterscheiden Rockmusik von Jazz? Für eine zweifelsfreie Klassifizierung werden klar formulierte und objektiv messbare Kriterien benötigt. Um eine klare Formulierung zu erreichen, wird für gewöhnlich die Mathematik bemüht.

Falsche Merkmale

Es ist nur dann möglich, Objekte in Klassen einzuordnen, wenn die betrachteten Merkmale tatsächlich eine Unterscheidung der Klassen ermöglichen. So ist es beispielsweise nicht möglich, Lebewesen anhand ihrer Haarfarbe in die Klassen Mensch und Affe einzuordnen; die Haarfarbe hat im Allgemeinen keinerlei Aussagekraft über die Klassenzugehörigkeit eines Lebewesens.

Fließende Übergänge

Fließende Übergänge zwischen Klassen widersprechen dem Gedanken der scharfen Klassengrenzen. So sind etwa die Klassengrenzen der Klasse rot im Farbenspektrum sehr schwer festzulegen. Um eine Klassifizierung zu ermöglichen, kann eine scharfe Trennlinie künstlich eingeführt werden. Stattdessen kann auch, durch die Verwendung der Fuzzylogik, auf diesen unscharfen Mengen operiert und eine scharfe Entscheidung durch die Defuzzifizierung getroffen werden. Für fließende Übergänge im Bereich der Sprache vgl. Unschärfe (Sprache).

Nichttrennbarkeit

Nichttrennbarkeit tritt vor allem auf, wenn zu wenige oder nichtssagende Merkmale betrachtet werden. Die Objekte erscheinen aus diesem Blickwinkel bunt durcheinander gemischt und eine klare Trennung scheint unmöglich. Möchte man etwa anhand der Farbe, der Größe und des Gewichts Äpfel von Orangen unterscheiden, so könnten sich viele Äpfel und Orangen in diesen Merkmalen so ähnlich sein, dass eine eindeutige Trennung nahezu unmöglich ist. Obwohl die Merkmale aussagekräftig gewählt sind, bleibt eine Grauzone, in der die Entscheidung unsicher ist.

Ausreißer

Unvorhersehbare Messfehler oder ungewöhnlich ausgeprägte Einzelexemplare können dazu führen, dass ein Objekt falsch klassifiziert wird.

Restobjekte

Am Ende der Klassifizierung kann eine Gruppe von Restobjekten übrig bleiben, die in keine der bestehenden Klassen passt und für die sich auch ohne weiteres keine neue Klasse schaffen lässt, die nicht das gesamte Klassifikationssystem inkohärent machen würde. Für diese Objekte muss dann eine unbefriedigende Residualkategorie eingerichtet werden.

Vertrauenswürdigkeit einer Entscheidung (Konfidenz)

Selbst wenn alle Merkmale eines Objektes bekannt sind, kann es unter Umständen falsch klassifiziert werden (außer man betrachtet die Klassenzugehörigkeit selbst als Merkmal). So würde man beispielsweise für gewöhnlich eine Haselnuss als ungefährlich klassifizieren, obwohl sie Allergiker töten kann und, aus einer Schleuder geschossen, zu einem gefährlichen Geschoss wird. Andererseits wird nicht jede Röntgenaufnahme korrekt als krank oder nicht-krank klassifiziert, denn unter Umständen lässt der Bildinhalt gar keinen Rückschluss auf die Klassenzugehörigkeit zu. Wird eine Entscheidung erzwungen – und dies ist für gewöhnlich bei der Klassifizierung der Fall – so kann die Einordnung durch solche Effekte fragwürdig bis falsch werden.

Daher geben moderne Klassifizierer zusätzlich zu jeder Entscheidung einen Wert aus, der die Vertrauenswürdigkeit (Konfidenz) der getroffenen Entscheidung angibt. Dieses Maß wird gemeinhin Zuverlässigkeitsinformation genannt. Eine große, rote Tomate würde als „reif“ mit hoher Zuverlässigkeit klassifiziert werden, eine mittelgroße rote Tomate mit einigen grünen Stellen ebenfalls als „reif“, jedoch mit niedrigerer Zuverlässigkeit. Die Angabe der Zuverlässigkeit einer Entscheidung bietet Vorteile bei der auf die Klassifizierung folgende Verarbeitung. Ein „unsicher“ als essbar erkannter Pilz wird nicht gegessen, ein „sicher“ als essbar erkannter hingegen schon.

Klassifikationsdarstellungen

  • Entscheidungsbaum
  • Entscheidungstabelle
  • Attributraum
  • Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme
  • DSM-5

Siehe auch

  • Klassifizierer

Literatur

  • Edward E. Smith, Douglas L. Medin: Categories and Concepts. Harvard University Press, Cambridge, Mass., 1981.

Weblinks

imageWiktionary: Klassifizierung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
imageWiktionary: klassifizieren – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Hans Uszkoreit, Brigitte Jörg: Informationswissenschaft und Informationssysteme. Vorlesungsskript, Fachrichtung Allgemeine Linguistik, Universität des Saarlandes.
  2. Hardwin Jungclaussen: Kausale Informatik: Einführung in die Lehre vom aktiven sprachlichen Modellieren durch Mensch und Computer. Springer Fachmedien Wiesbaden, 2001, ISBN 978-3-322-81220-9, S. 57 (Digitalisat auf Google Books).
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4030958-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 07:51

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Dieser Artikel behandelt den Begriff im Allgemeinen Zu spezifischeren Bedeutungen siehe Klassifikation Mathematik und Klassifizierung Graphentheorie Zu Klassifikationssystemen siehe Klassifikation Dieser Artikel ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Siehe Diskussion Klassifizierung Quellen Klassifizierung von lateinisch classis Klasse und facere machen nennt man das Zusammenfassen von Objekten zu Klassen Gruppen Mengen Kategorien welche zusammen eine Klassifikation bilden Eine Klassifizierung erfordert entweder die Abstraktion oder aber die Bildung einer mehrschichtigen Struktur eines Komplexes siehe Komplexitat In der Semiotik heissen diese beiden Methoden klassenbildende bzw komplexbildende Superierung Klassifizierung kommt in allen Bereichen des Denkens vor in der Philosophie Psychologie Ethnologie und anderen anthropologischen Wissenschaften wird jedoch stattdessen die Bezeichnung Kategorisierung benutzt Damit wird die elementare Fahigkeit benannt unterschiedliche Entitaten Gegenstande Lebewesen Vorgange Abstrakta intuitiv zu sortieren und entsprechenden Sammelbegriffen Kategorien unterzuordnen Klassifizierung steht hingegen eher fur die bewusst geplante Ordnung von Wissen im Rahmen einer konkreten Betrachtung nach objektivierbaren einheitlichen Kriterien haufig in Mathematik Naturwissenschaft und Technik Da erst die Klassifizierung realer Informationen eine geordnete Verarbeitung ermoglicht ist die Klassifizierung ebenso zentraler Bestandteil vieler Anwendungen der Informatik z B in der Mustererkennung Bei einer Klassifizierung kann es durch Fehler in der Vorgehensweise und oder Eigenheiten der einzuordnenden Objekte zu Fehlentscheidungen sog Fehl oder Falschklassifikationen kommen Um anzugeben wie sicher man sich bei einer Zuordnung ist empfiehlt es sich daher jeder Entscheidung eine Angabe uber ihre Zuverlassigkeit beizufugen BegriffsabgrenzungDieser Abschnitt gibt einen artikelubergreifenden Uberblick uber die wichtigsten mit der Klassifizierung verbundenen Begriffe Die Fachbegriffe der Klassifizierung werden oft ungenau oder sogar falsch verwendet obwohl die meisten eine klar festgelegte Bedeutung haben Die sprachliche Verwirrung wird noch dadurch vergrossert dass manche Konzepte mehrere Namen tragen Klassifizierung Vorgang der Erstellung der Klassengrenzen Klasse oder Kategorie Eine Klasse fasst Dinge zusammen die einer Reihe von Bedingungen genugen In einer Klasse werden im Allgemeinen Dinge zusammengefasst die in ihren Merkmalen gleich oder ahnlich sind Klassengrenzen Entscheidungsgrenzen Um zu entscheiden in welche Klasse ein Objekt gehort werden zwischen den Klassen Klassengrenzen seltener auch Entscheidungsgrenzen genannt gezogen Ein Objekt gehort zu einer Klasse wenn es innerhalb ihrer Klassengrenzen liegt Klassifikation Klassensystem Systematik Die Gesamtheit aller Klassen bildet eine Klassifikation auch Klassensystem oder Systematik genannt Haufig verwendete spezielle Klassifikationen tragen oft eigene Namen Thesaurus Ontologie Verzeichnis Taxonomie Typologie Die Klassifikation ist das Endprodukt einer Klassifizierung meist wird jedoch nicht unterschieden und Klassifizierung und Klassifikation gleichbedeutend verwendet Klassierung Wahrend bei der Klassifizierung die Klassengrenzen erst erstellt werden ordnet die Klassierung Objekte in ein bereits bestehendes Klassensystem ein Die Unterscheidung zwischen Klassierung und Klassifizierung ist eher theoretisch die deutsche Umgangssprache und andere Sprachen fassen beide Vorgehensweisen unter dem Begriff Klassifizierung zusammen Kategorisierung Klassifizierung und Kategorisierung sind im Grunde genommen dasselbe unter Klassifizierung fasst man jedoch Mathematik und Technik unter Kategorisierung Psychologie und Bedeutung zusammen Kategorisierung kann daruber hinaus das Festlegen der Klassen umfassen Klassifikator Klassifizierer Klassifikator nennt man die Instanz die eine Klassifizierung oder Klassierung vornimmt Klassifikationsverfahren Das Klassifikationsverfahren bestimmt die Vorgehensweise des Klassifikators Oft wird nicht zwischen Klassifikator und Klassifikationsverfahren unterschieden Beurteilung eines Klassifikators Die Gute der Klassierung durch einen Klassifikator oder ein Klassifikationsverfahren kann mit statistischen Mitteln beurteilt werden Begriffsabgrenzung Klassifizierung Kategorisierung Klassifikation Klassensystem Systematik Klassierung Klassengrenzen Entscheidungsgrenzen Beurteilung einer KlassierungBedeutungKlassifizierung ist ein fundamentaler und allgemeingultiger Vorgang auf dem zahllose komplexere Prozesse aufbauen Bereits einfachste Organismen konnen Aussenweltreize in Klassen wie gefahrlich und ungefahrlich oder essbar und nicht essbar einteilen und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden Bei Lebewesen mit Nervensystem wird eine erste Klassifizierung bereits vom Neuron geleistet das entscheidet ob ein Reiz unterschwellig ist und ignoriert wird oder uberschwellig ist und weiterverarbeitet wird Menschen klassifizieren gehorte Tone zu Wortern gesehene Formen zu Buchstaben und Symbolen Klassifizierung ist die Grundlage jedweder Verstandigung Die Fahigkeit des Klassifizierens gilt als Voraussetzung der Begriffsbildung und damit letztendlich der Intelligenz Der Artikel Kategorisierung Kognitionswissenschaft geht naher auf diesen Bedeutungskomplex der Klassifizierung ein Automatische Klassifizierung kommt in vielen Techniken zum Einsatz So bewerten beispielsweise Klassifikatoren Produkte auf Fliessbandern als akzeptabel oder mangelhaft oder computertomografische Aufnahmen als Tumor oder unbedenklich Auch fur die Kunstliche Intelligenz ist Klassifizierung von zentralem Interesse Der fundamentale philosophische Gegenbegriff zur Klassifizierungslogik oder Subsumtionslogik besteht im Verfahren der dialektischen Logik VorgehensweiseMan unterscheidet Top down und Bottom up Vorgehensweisen Top down Beim Top down Vorgehen setzt sich der Prozess der Klassifizierung aus drei Einzelschritten zusammen Klassen vorgeben Merkmale auswahlen Klassengrenzen ziehen Typisch fur die Klassifizierung ist dass eine feste Anzahl von Zielklassen vorgegeben wird und es nur noch darauf ankommt deren Grenzen zu bestimmen Fur die Bestimmung von Anzahl und Art der Klassen ist die Kategoriebildung zustandig Die Auswahl aussagekraftiger Merkmale ist fur eine erfolgreiche Klassifizierung essentiell da mit einer steigenden Anzahl von Merkmalen die Anzahl benotigter Beobachtungen exponentiell wachst In der Praxis ist die Zahl der Beobachtungen aber fest wodurch ab einem bestimmten Punkt die Gute des Klassifikators mit zusatzlichen Merkmalen wieder abnimmt siehe auch Uberanpassung Zur Klassifikation ist es daher wichtig entscheidende Merkmale zu bestimmen Hierzu werden verschiedene Verfahren eingesetzt Ranking von Merkmalen durch Bestimmen der Korrelation mit Hilfe der InformationstheorieMerkmalsauswahlverfahren Filter WrapperHauptkomponentenanalyse PCA Die Verfahren sind dabei unterschiedlich komplex und liefern je nach Anwendung befriedigende Ergebnisse unter Umstanden muss die Auswahl der Merkmale erneut durchgefuhrt werden wenn die Auswahl nicht geeignet getroffen wurde Auch weniger wichtige Merkmale konnen dabei in Zusammenhang mit einigen anderen Merkmalen fur die Klassifikation eine entscheidende Rolle spielen so dass auch nicht zu wenige Merkmale ausgewahlt werden durfen Ebenso entscheidend ist die Wahl des passenden Klassifikationsverfahrens und eines effizienten Klassifikators Bottom up Dieses Verfahren wird oft unbewusst geleistet so beim ersten Spracherwerb mit seinen Begriffsbildungen Wilhelm Kamlah formuliert Die Sprache sucht sich also einerseits der Welt und ihrer sich aufdrangenden Gliederung anzupassen indem sie andererseits der Welt eine Gliederung erst gibt Dass es aber uberhaupt eine uns schon vertraute Welt gibt in der das immer neue Einzelne doch zumeist als Fall des schon bekannten Allgemeinen begegnet erklart sich nicht aus der Sprache sondern daraus dass in der Welt selbst die Wiederkehr von Gleichem stattfindet Logische Propadeutik Vorschule des vernunftigen RedensSchwierigkeitenFolgende Schwierigkeiten konnen beim Klassifizieren auftreten Unsaubere Kriterien Werden die Bedingungen wann ein Objekt zu einer Klasse gehort und wann nicht nicht deutlich vorgegeben so wird es schwierig bis unmoglich ein Objekt zu klassieren Dies passiert im Alltagsgebrauch der Klassifizierung recht haufig Welche Kriterien unterscheiden gut und bose Welche Bedingungen unterscheiden Rockmusik von Jazz Fur eine zweifelsfreie Klassifizierung werden klar formulierte und objektiv messbare Kriterien benotigt Um eine klare Formulierung zu erreichen wird fur gewohnlich die Mathematik bemuht Falsche Merkmale Es ist nur dann moglich Objekte in Klassen einzuordnen wenn die betrachteten Merkmale tatsachlich eine Unterscheidung der Klassen ermoglichen So ist es beispielsweise nicht moglich Lebewesen anhand ihrer Haarfarbe in die Klassen Mensch und Affe einzuordnen die Haarfarbe hat im Allgemeinen keinerlei Aussagekraft uber die Klassenzugehorigkeit eines Lebewesens Fliessende Ubergange Fliessende Ubergange zwischen Klassen widersprechen dem Gedanken der scharfen Klassengrenzen So sind etwa die Klassengrenzen der Klasse rot im Farbenspektrum sehr schwer festzulegen Um eine Klassifizierung zu ermoglichen kann eine scharfe Trennlinie kunstlich eingefuhrt werden Stattdessen kann auch durch die Verwendung der Fuzzylogik auf diesen unscharfen Mengen operiert und eine scharfe Entscheidung durch die Defuzzifizierung getroffen werden Fur fliessende Ubergange im Bereich der Sprache vgl Unscharfe Sprache Nichttrennbarkeit Nichttrennbarkeit tritt vor allem auf wenn zu wenige oder nichtssagende Merkmale betrachtet werden Die Objekte erscheinen aus diesem Blickwinkel bunt durcheinander gemischt und eine klare Trennung scheint unmoglich Mochte man etwa anhand der Farbe der Grosse und des Gewichts Apfel von Orangen unterscheiden so konnten sich viele Apfel und Orangen in diesen Merkmalen so ahnlich sein dass eine eindeutige Trennung nahezu unmoglich ist Obwohl die Merkmale aussagekraftig gewahlt sind bleibt eine Grauzone in der die Entscheidung unsicher ist Ausreisser Unvorhersehbare Messfehler oder ungewohnlich ausgepragte Einzelexemplare konnen dazu fuhren dass ein Objekt falsch klassifiziert wird Restobjekte Am Ende der Klassifizierung kann eine Gruppe von Restobjekten ubrig bleiben die in keine der bestehenden Klassen passt und fur die sich auch ohne weiteres keine neue Klasse schaffen lasst die nicht das gesamte Klassifikationssystem inkoharent machen wurde Fur diese Objekte muss dann eine unbefriedigende Residualkategorie eingerichtet werden Vertrauenswurdigkeit einer Entscheidung Konfidenz Selbst wenn alle Merkmale eines Objektes bekannt sind kann es unter Umstanden falsch klassifiziert werden ausser man betrachtet die Klassenzugehorigkeit selbst als Merkmal So wurde man beispielsweise fur gewohnlich eine Haselnuss als ungefahrlich klassifizieren obwohl sie Allergiker toten kann und aus einer Schleuder geschossen zu einem gefahrlichen Geschoss wird Andererseits wird nicht jede Rontgenaufnahme korrekt als krank oder nicht krank klassifiziert denn unter Umstanden lasst der Bildinhalt gar keinen Ruckschluss auf die Klassenzugehorigkeit zu Wird eine Entscheidung erzwungen und dies ist fur gewohnlich bei der Klassifizierung der Fall so kann die Einordnung durch solche Effekte fragwurdig bis falsch werden Daher geben moderne Klassifizierer zusatzlich zu jeder Entscheidung einen Wert aus der die Vertrauenswurdigkeit Konfidenz der getroffenen Entscheidung angibt Dieses Mass wird gemeinhin Zuverlassigkeitsinformation genannt Eine grosse rote Tomate wurde als reif mit hoher Zuverlassigkeit klassifiziert werden eine mittelgrosse rote Tomate mit einigen grunen Stellen ebenfalls als reif jedoch mit niedrigerer Zuverlassigkeit Die Angabe der Zuverlassigkeit einer Entscheidung bietet Vorteile bei der auf die Klassifizierung folgende Verarbeitung Ein unsicher als essbar erkannter Pilz wird nicht gegessen ein sicher als essbar erkannter hingegen schon KlassifikationsdarstellungenEntscheidungsbaum Entscheidungstabelle Attributraum Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme DSM 5Siehe auchKlassifiziererLiteraturEdward E Smith Douglas L Medin Categories and Concepts Harvard University Press Cambridge Mass 1981 WeblinksWiktionary Klassifizierung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary klassifizieren Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseHans Uszkoreit Brigitte Jorg Informationswissenschaft und Informationssysteme Vorlesungsskript Fachrichtung Allgemeine Linguistik Universitat des Saarlandes Hardwin Jungclaussen Kausale Informatik Einfuhrung in die Lehre vom aktiven sprachlichen Modellieren durch Mensch und Computer Springer Fachmedien Wiesbaden 2001 ISBN 978 3 322 81220 9 S 57 Digitalisat auf Google Books Normdaten Sachbegriff GND 4030958 7 GND Explorer lobid OGND AKS

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