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Organisation

Organisation ist ein – je nach Fachgebiet – mit verschiedenen Begriffsinhalten versehener unspezifischer Allgemeinbegriff, der institutionell, funktional, strukturell oder als Tätigkeit des Gestaltens (Organisieren) verwendet werden kann.
Etymologie
Organisation ist ein aus „Werkzeug“ (lateinisch organum) abgeleitetes Fremdwort, das wiederum aus altgriechisch ργανον organon mit der gleichen Bedeutung entlehnt ist. Unter Organon beschrieb Aristoteles die Kunst der Logik als Werkzeug der Wissenschaft. In der Biologie und Medizin wird Organisation als „planmäßiger Aufbau, Ordnung, Gliederung“ verstanden. In den Wirtschaftswissenschaften beschreibt Organisation den gestaltenden Prozess und das Ergebnis dieses Prozesses, die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen.
Sprachlich ist „Organisation“ ein Homonym, also ein Begriff mit mehreren Begriffsinhalten. Das erschwert die lexikografische Behandlung als einheitliches Lemma.
Abgrenzung zur Institution
Da jede Wissenschaft meist eine spezialisierte Sicht auf die verschiedenen Bedeutungen von Organisation hat, ist es entsprechend schwierig, den Begriff dem der Institution gegenüberzustellen. Teilweise kann man analoge Bedeutungen von Institution finden, zum einen als Regelwerk (z. B. die Institution der Ehe oder das Rechtsinstitut) oder als organisiertes Gebilde (z. B. ein Gerichtshof).
Im Unterschied zur Alltagssprache ist in den Sozialwissenschaften der Begriff Organisation klar vom Begriff der Institution abgegrenzt: Eine Organisation sei ein bewusst geschaffenes, zielgerichtetes Gebilde, das Gründer, ein Gründungsdatum und Mitglieder hat (bspw. Verein, Glaubensgemeinschaft, Unternehmen oder NGO). Institution hingegen sei ein „Regelwerk“ von Verhaltensmustern und -normen, das aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen, das heißt aus Regelmäßigkeiten ihres Verhaltens, gleichsam „naturwüchsig“ hervorgegangen ist (z. B. die Institution des Wettkampfes, der Gastfreundschaft, der Hochzeit, der Bestattung).
Für Institutionen gilt generell, dass sie ohne Mitglieder denkbar sind. So lässt sich beispielsweise die Universität einerseits als Organisation und andererseits als Institution beschreiben: Als Organisation ist sie ein soziales Gebilde aus Lehrenden und Lernenden sowie aus Forschern, Verwaltern und anderen Bediensteten, die in einem arbeitsteiligen, planvollen Zusammenspiel miteinander agieren; als Institution ist sie eine gesellschaftliche Einrichtung, die der Vermittlung, Tradierung und Generierung von praktischem und orientierendem Wissen dient.
Abweichend von der sozialwissenschaftlichen Distinktion beider Begriffe, subsumiert die Neue Institutionenökonomik auch Organisationen unter ihren Institutionsbegriff.
Definitionen
Die einzelnen Begriffsinhalte lassen sich wie folgt systematisieren:
Art | Fachgebiet | Inhalt | Beispiel |
---|---|---|---|
institutionell | Rechtswissenschaft | Personenvereinigung als Institution | internationale Organisationen wie Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; Einsatzorganisationen |
funktional | Organisationstheorie | Kombination und Koordination von Produktionsfaktoren zwecks Erfüllung eines gesetzten Ziels | Unternehmen, Behörden, öffentliche Einrichtungen |
strukturell | Betriebswirtschaftslehre | Ablauf- oder Aufbauorganisation als Betriebsorganisation | Organisationsstruktur: Organisationseinheiten wie Organisationsabteilung, Personalabteilung |
Tätigkeit | Allgemeinbegriff | Gestaltung | Arbeitsgestaltung, Freizeitgestaltung, Raumgestaltung |
Von großer Bedeutung sind der funktionelle und instrumentelle Organisationsbegriff. Funktionell ist Organisation ein gestaltendes Handeln, also die Tätigkeit des Organisierens („Der Betrieb betreibt Organisation“). Instrumentell gilt Organisation als die durch Gestalten entstehenden Regelungen und Strukturen, also das Ergebnis des Organisierens („Der Betrieb hat eine Organisation“). Weniger bedeutend ist der institutionelle Organisationsbegriff, worunter die Institution verstanden wird („Der Betrieb ist eine Organisation“).
Bedeutung nach Fachgebiet
In den Wirtschaftswissenschaften ist der Begriff der Organisation nicht eindeutig definiert. In der Betriebswirtschaftslehre und Organisationstheorie versteht man unter Organisation alle planvollen Maßnahmen der Unternehmensleitung, den komplexen Geschäftsprozess (Arbeitsprozess, Beschaffungsprozess, Entscheidungsprozess, Führungsprozess, Managementprozess, Produktionsprozess und Vertriebsprozess) so zu strukturieren, dass die Effizienzverluste auf allen Ebenen minimiert werden. Organisation soll Ordnung schaffen durch dauerhafte Regelungen. Das unterscheidet sie von der Disposition, die Regeln im Einzelfall aufstellt, und der Improvisation, die allgemein spontane Kreativität zum Problemlösen benutzt.
Organizational Behaviour
Das interdisziplinäre Fachgebiet des organisatorischen Verhaltens (englisch Organizational Behavior) ist mit der Analyse menschlichen Verhaltens in Organisationen und mit Möglichkeiten der gezielten Einflussnahme darauf befasst. Dazu werden u. a. soziale Regeln, Prozesse, Funktionen, Strukturen, sowie diverse weitere Kontexte (z. B. Erwartungen, Verhalten oder Sinn) auf ihre verhaltenssteuernden Wirkungen hin betrachtet.
Marktfähige Organisationen bestehen demnach im Wesentlichen aus der Kommunikation von und über Entscheidungen, wobei jede Einzelentscheidung an vorherige Entscheidungen anknüpft und selbst eine Voraussetzung für Folgeentscheidungen ist. Im Blick auf die wirksamen wechselseitigen Verweisungen der Entscheidungen auf andere Entscheidungen in den Schnittstellen entlang der arbeitsteiligen Wertschöpfungsprozesse ergibt sich ein rekursiver Entscheidungsverbund, dessen Selbstreflexion anhand interner entscheidungsorientierter Kommunikationsprozesse erfolgt.
Organisationstheorie
In der Organisationstheorie versteht die Fachliteratur unter Organisieren eine sinnvoll koordinierende, ordnende Tätigkeit, die Zuordnung von Personen und Sachen, Personen und Personen sowie von Sachen und Sachen auf ein Unternehmensziel hin mit Hilfe von Personal und Organisationsmitteln. Diese prozessuale Sicht betrachtet Organisation als die systembestimmende Arbeit des Organisierens in Handlungsgemeinschaften, d. h. das Verteilen von Aufgaben auf Organisationsmitglieder (Arbeitsteilung) und deren Ausrichtung auf übergeordnete Ziele (Koordination). Zur Konkretisierung wird unterschieden zwischen funktionaler, formaler/informaler, instrumenteller, institutioneller, und konfigurativer Deutung:
- Die funktionale Organisation zielt darauf ab, gleichartige Verrichtungen und Tätigkeiten zu einer betrieblichen Funktion wie Beschaffung, Produktion, Finanzierung, Vertrieb und Verwaltung zusammenzufassen.Funktional betrachtet Erich Gutenberg die Organisation als Tätigkeit in einem Unternehmen, die wie folgt unterschieden wird:
- Die Aufbauorganisation legt fest, wie die Aufgaben auf einzelne Abteilungen verteilt werden;
- Die Ablauforganisation regelt, wie die zur Erfüllung der Aufgaben notwendigen Funktionen durchgeführt werden.
- Formale Organisation geschieht durch Regeln, die personenunabhängig formuliert und in Schriftform (Organisationshandbuch) dokumentiert sind.
- Informale Organisation beruht auf Einstellungen und Vorstellungen der Mitarbeiter sowie auf deren persönlichen Zielen, Sympathien und Wünschen.
- Instrumentelle Organisation schafft durch Gestaltung dauerhafte Kompetenzen. Ihr gegenüber steht die dispositive oder improvisierte Organisation.
- Die institutionelle Organisation stellt das Wirtschaftssubjekt bzw. die juristische Person (wie Unternehmen, Vereine) in den Vordergrund.
- Konfigurativ ist Organisation Erich Kosiol zufolge das Ergebnis der Tätigkeit des Organisierens.
Das Nomen Agentis in diesem Zusammenhang ist der Organisator.
- Einzelne Organisationstheorien
Organisationstheorien haben zum Ziel, die Grundelemente und Funktionen von Organisationen, ihre Entstehung und ihren (Fort-)Bestand in dynamischen Umwelten zu verstehen und zu erklären. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Organisationstheorien, die der Tatsache gerecht werden wollen, dass Organisationen hochkomplexe Gebilde sind. Allen theoretischen Ansätzen ist der Objektbereich – die Organisationen und ihre Zielsetzungen – gleich, jedoch erfassen sie jeweils nur bestimmte Aspekte des breiten Gegenstandsbereichs. Wichtige Organisationstheorien sind:
- Bürokratietheorie,
- Scientific Management,
- Human-Relations-Ansatz,
- Situativer Ansatz,
- Sozio-technischer Ansatz,
- Verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie,
- Systemtheorie,
- Politische Ökonomie der Organisation,
- Strukturationstheorie,
- Soziologischer Neoinstitutionalismus,
- Neue Institutionenökonomik mit Transaktionskostentheorie, Prinzipal-Agent-Theorie, Property-Rights-Ansatz,
- Evolutionstheoretischer Ansatz.
Betriebswirtschaftslehre
Betriebswirtschaftlich sind Organisationen soziale Gebilde, die dauerhaft ein Ziel verfolgen (Unternehmen: Unternehmensziele, Privathaushalte: persönliche Ziele, Staat: Staatsziele) und eine formale Organisationsstruktur aufweisen, mit deren Hilfe die Aktivitäten der Organisationsmitglieder auf die Ziele ausgerichtet werden sollen.
Der funktionale Organisationsbegriff geht auf Erich Gutenberg zurück. Er verstand die Organisation als eine Aufgabe der Unternehmensleitung zur Realisierung einer geplanten Ordnung, die er als dispositiven Produktionsfaktor einstufte. Für ihn ist Organisation eine der Planung nachgeordnete Funktion, die der Realisierung von durch Planung vorgegebenen Sollwerten sicherstellen soll. Er sieht in der Organisation die Voraussetzung für die Erfüllung von Sachaufgaben und ein System von Regeln, das diesen Aufgaben erst zu ihrer Erfüllung verhilft. Für Erich Kosiol ist Organisation eine besondere Art gestaltender Tätigkeit. Für Konrad Mellerowicz ist Organisation „die planvolle Zuordnung von Menschen und Sachen zu optimaler Leistung“.
Der „Vater“ der deutschen Organisationstheorie, Erwin Grochla, bevorzugte zunächst den institutionellen Begriff und definierte Organisation als Instrument zur Zielerreichung sozio-technischer Systeme wie beispielsweise Unternehmen, Behörden und Vereine. Er machte sich um die Organisationstheorie verdient. Er versteht die Organisation als verfahrenstechnisches Problem der Organisationslehre, die sich mit der bewussten Gestaltung betrieblicher Einheiten zur Erreichung ökonomischer Ziele auseinandersetzt. Organisationsentscheidungen gehören zum Aufgabenbereich der Unternehmensführung.
Die Organisation wird in der Betriebswirtschaftslehre derart elementar angesehen, dass sie als dispositiver Produktionsfaktor eingestuft wird. Für jede Organisation gilt, dass Verhaltensnormen so zu formulieren sind, dass die einzelnen Entscheidungen so aufeinander abgestimmt werden, dass das Unternehmensziel möglichst erreicht wird.
Soziologie
Die Soziologie betrachtet die Organisation als einen genuinen Gegenstand ihres Faches.
Walther Müller-Jentsch zufolge ist die Organisation „ein Gebilde interdependenter Handlungen“, die in „arbeitsteiliger Kooperation und [interdependenter] Koordination […] zielgerichtet miteinander verknüpft sind“.
Eine Organisation ist gemäß der soziologischen Systemtheorie ein soziales oder soziotechnisches System, das bei der planmäßigen und zielorientierten Arbeit von Menschen entsteht, sich zur Umwelt abgrenzt und – als korporativer Akteur (Coleman) – mit anderen Akteuren interagieren kann. Talcott Parsons sah in der Organisation „den wichtigsten Mechanismus für eine hochdifferenzierte Gesellschaft, um das System ‚in Gang zu halten‘ und Ziele zu verwirklichen, die die Möglichkeiten des einzelnen übersteigen“.
Obwohl Max Weber als einer der ersten Soziologen die bürokratische Organisation ins Zentrum seiner Soziologie gestellt hat, kam erst über den Umweg der US-amerikanischen Soziologie, die Weber als ersten Organisationssoziologen entdeckt hatte, nach dem Zweiten Weltkrieg die Organisationssoziologie nach Deutschland. Exemplarisch dafür sind die Arbeiten von Renate Mayntz, die in den USA studiert hatte.
Politikwissenschaft
Eine eigene politikwissenschaftliche Organisationslehre ist – trotz der Erforschung von zum Beispiel Parteien – noch nicht durchgesetzt. Doch eröffnen sich mit dem 21. Jahrhundert durch die wachsende Bedeutung der nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) und supranationalen Organisationen neue Forschungsfelder. Sie reichen – beispielsweise – vom Roten Kreuz bis zu al-Qaida.
Psychologie
Karl E. Weick versteht sein Organisationsbild als eine organisationspsychologische Betrachtung, bei der die Organisation eine Gruppe von Individuen bezeichnet, die versuchen, den Vorgängen einen Sinn abzugewinnen („Making sense of the Organization“), die um sie herum geschehen.
Rechtswissenschaft
Biologie
Bei Alexander Alexandrowitsch Bogdanow (1926) ist beispielsweise die Organisation nicht nur auf den menschlichen Gestaltungsbereich beschränkt, sondern umfasst vielmehr die außermenschliche Welt (Natur), die er als organisiert ansieht. In der Biologie kennt man Organisationen in Form von Gemeinschaftsbildung, Teambildung (z. B. Herde, Schwarm) oder Staatenbildung (z. B. Ameisenstaat, auch als Superorganismus bezeichnet).
Eigenschaften
Alltagssprachlich – teilweise aber auch in einzelnen der Strängen der Organisationsforschung – werden die Worte „Organisation“ und „Organisieren“ verwendet, um eine auf einen Zweck ausgerichtete planmäßige Regelung von Vorgängen zu beschreiben. Nach diesem breiten Verständnis von Organisation muss man dann jedoch feststellen, dass fast immer und überall organisiert wird. Denn schließlich „organisieren“ nicht nur Organisationen ihre Entscheidungsprozesse, sondern auch Familien ihr Zusammenleben, Protestbewegungen ihre Demonstrationen und Freundesgruppen ihre Partys.
In Abgrenzung zu dieser breiten Verwendung des Begriffs Organisation hat sich ein engeres Verständnis von Organisationen durchgesetzt. In der Organisationssoziologie wird mit „Organisation“ eine besondere Form von sozialem Gebilde bezeichnet, die sich von anderen sozialen Gebilden, wie beispielsweise Familien, Gruppen, Bewegungen oder Netzwerken, unterscheiden lassen. Dabei lassen sich besonders drei Merkmale von Organisationen hervorheben.
Erstens können Organisationen über den Eintritt und Austritt von Personen entscheiden und können deswegen Bedingungen für Mitgliedschaft definieren, denen sich die Mitglieder (und eben nur die Mitglieder) zu unterwerfen haben. Mitgliedern ist bewusst, dass sie die Organisation zu verlassen haben, wenn sie offen zu verstehen geben, dass sie Programme der Organisation nicht befolgen, Kommunikationswege missachten oder andere Personen in der Organisation nicht als Kommunikationspartner akzeptieren.
Zweitens geben sich Organisationen Zwecke, mit denen sie Entscheidungen ausrichten. Auch wenn die noch in der Tradition von Max Weber vertretene zweckrationale Annahme, dass Organisationen sich von ihren Zwecken aus verstehen lassen, nicht durchsetzen konnte, so spielen Zwecke zur Strukturierung von Organisationen eine wichtige Rolle. Sie konzentrieren wie Scheuklappen die Perspektive der Organisation auf einige wenige wichtig erscheinende Aspekte und blenden alles andere aus.
Drittens sind Organisationen durch Hierarchien gekennzeichnet, die Über-, Unterordnungsverhältnisse der Mitglieder festlegen. Zwar ist besonders durch die mikropolitisch orientierte Organisationssoziologie überzeugend herausgearbeitet worden, dass hierarchisch weit unten angesiedelte Mitglieder über erhebliche Machtquellen verfügen können, wobei aber die Befolgung hierarchischer Anweisungen zur Mitgliedschaftsbedingung gemacht werden kann und so auch unpopuläre Entscheidungen durchgesetzt werden können.
Wesentliches Merkmal von Organisationen ist es, dass sie über die Ausgestaltung dieser drei Merkmale selbst entscheiden können.
Siehe auch
- Selbstorganisation
- Fremdorganisation
Literatur
- Erich Frese: Grundlagen der Organisation. Entscheidungsorientiertes Konzept der Organisationsgestaltung. 9., vollständig überarbeitete Auflage. Gabler, Wiesbaden 2005, ISBN 3-409-12681-3.
- Alfred Kieser, Peter Walgenbach: Organisation. 4. Auflage. Schäffer/Pöschl, Stuttgart 2003, ISBN 3-7910-2242-3.
- Niklas Luhmann: Funktionen und Folgen formaler Organisation. Mit einem Epilog. 5. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-08341-5.
- Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung. 2. Auflage. VS Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-33451-4.
- Renate Mayntz: Soziologie der Organisation. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1963.
- Georg Schreyögg: Organisation. Grundlagen moderner Organisationsgestaltung. Mit Fallstudien. 2., überarbeitete Auflage. Gabler, Wiesbaden 1998, ISBN 3-409-27729-3.
- Manfred Schulte-Zurhausen: Organisation. 5., überarbeitete und erweiterte Auflage. Vahlen, München 2010, ISBN 978-3-8006-3736-2.
- Klaus Türk, Thomas Lemke, Michael Bruch: Organisation in der modernen Gesellschaft: eine historische Einführung. 2. Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-33752-1.
- Max Weber: Die legale Herrschaft mit bureaukratischem Verwaltungsstab. In: Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft. 5., revidierte Auflage. Mohr, Tübingen 1976, ISBN 3-16-538521-1.
- Dietmar Vahs: Organisation. 8. Auflage. Schäffer/Poeschel, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7910-3174-3.
- Karl E. Weick: Der Prozeß des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-06039-2.
Weblinks
- Gesellschaft für Organisation
- Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management
Einzelnachweise
- Ursula Hermann, Knaurs etymologisches Lexikon, 1983, S. 345; ISBN 3-426-26074-3
- Gerhard Wahrig, Deutsches Wörterbuch, 6. Auflage, 1997, S. 931; ISBN 978-3-577-10677-1
- Annemarie Matusche, Das Organisationsverschulden, 2001, S. 333
- Adolf G. Coenenberg, Die Kommunikation in der Unternehmung, 1966, S. 20; ISBN 978-3-322-98417-3
- Günter Wöhe/Ulrich Döring, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 25. Auflage, 2014, S. 101; ISBN 978-3-8006-4687-6
- Rolf Erdmann, Grundlagen einer Organisationslehre, 1921, S. 3
- Franz-Josef Herings, funktionale Organisation, in: Fritz Neske/Markus Wiener (Hrsg.), Management-Lexikon, Band III, 1985, S. 963; ISBN 3-88640-009-3
- Erich Gutenberg, Unternehmensführung: Organisation und Entscheidungen, 1962, S. 99 ff.
- Walter Schertler, Unternehmensorganisation: Lehrbuch der Organisation und strategischen Unternehmensführung, 1998, S. 23; ISBN 978-3-486-24810-4
- Rolf Bühner, Betriebswirtschaftliche Organisationslehre, 2004, S. 6; ISBN 978-3-486-25096-1
- Birgit Muskat, Total Quality Management im Tourismus, 2007, S. 7
- Erich Kosiol, Organisation der Unternehmung, 1972, S. 15
- Andreas Gourmelon/Michael Mroß/Sabine Seidel, Management im öffentlichen Sektor, 2018, S. 25
- Erich Gutenberg, Unternehmensführung – Organisation und Entscheidung, 1962, S. 101
- Erich Gutenberg, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion, 1983, S. 235; ISBN 978-0-387-05694-4
- Erich Gutenberg, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion, 1983, S. 236
- Erich Gutenberg, Unternehmensführung – Organisation und Entscheidung, 1962, S. 99
- Erich Kosiol, Organisation der Unternehmung, 1972, S. 15; ISBN 978-3-409-88454-9
- Konrad Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Band 1, 1958, S. 139
- Erwin Grochla, Einführung in die Organisationstheorie, 1978, S. 15; ISBN 978-3-7910-9103-7
- Erwin Grochla, Organisationstheorie, Band I, 1975, Band II, 1976; ISBN 978-3-7910-9103-7
- Erwin Grochla, Automation und Organisation, 1966, S. 72
- Helmut Laux/Felix Liermann, Grundlagen der Organisation, 1997, S. 13
- Herbert Hax, Die Koordination von Entscheidungen, 1965, S. 73 ff.
- Chester I. Barnard, The Functions of the Executive, 1938, S. 1 ff.
- Walther Müller-Jentsch: Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 19.
- Talcott Parsons: Structure and Process in Modern Society, Glencoe 1960, zit. nach Walther Müller-Jentsch Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 17.
- Renate Mayntz: Soziologie der Organisation, Rowohlt, Reinbek 1965; dies. (Hrsg.): Bürokratische Organisation. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1971.
- Karl E. Weick: Sensemaking in Organisations: Small Structures with Large Consequences. In: Karl E. Weick: Making Sense of the Organization. Blackwell Publishing, 2001, ISBN 978-0-631-22319-1, S. 5; im Original lautet das Zitat: “Thus, I view organizations as collections of people trying to make sense of what is happening around them.”
- Alexander Alexandrowitsch Bogdanow, Allgemeine Organisationslehre (Tektologie), Band I. 1926, S. 1 ff.
- Karl E. Weick: Der Prozess des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.
- Stefan Kühl: Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, S. 11.
- Stefan Kühl: Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17978-0, S. 16–22.
- Niklas Luhmann: Funktionen und Folgen formaler Organisation. Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 44 f.
- Niklas Luhmann: Zweckbegriff und Systemrationalität. Suhrkamp, Frankfurt 1973, S. 46.
- Michel Crozier, Erhard Friedberg: Macht und Organisation. Die Zwänge kollektiven Handelns. Äthenäum, Berlin 1979.
Autor: www.NiNa.Az
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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen In diesem Artikel geht es um eine einzelne Organisation Dass es eine Weiterleitung des Begriffs Organiserung auf diesen Artikel gibt ist zutiefst unbefriedigend Es gibt viele Organisationsformen jenseits einer einzelnen Organisation Es gibt informelle Organisierung zwischen Einzel Personen und unterschiedlichen Organisationen Zu Organisierung steht in diesem Artikel wenig und wenn dann Organisation und Organisierung unwissenschaftlich inhaltlich vermischend weshalb die Weiterleitung falsch und irrefuhrend ist Es sollte einen Artikel zum Komplex Organisierung in Abgrenzung zu diesem auf eine einzelne Organisation reduzierten Artikel geben Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Organisation ist ein je nach Fachgebiet mit verschiedenen Begriffsinhalten versehener unspezifischer Allgemeinbegriff der institutionell funktional strukturell oder als Tatigkeit des Gestaltens Organisieren verwendet werden kann EtymologieOrganisation ist ein aus Werkzeug lateinisch organum abgeleitetes Fremdwort das wiederum aus altgriechisch rganon organon mit der gleichen Bedeutung entlehnt ist Unter Organon beschrieb Aristoteles die Kunst der Logik als Werkzeug der Wissenschaft In der Biologie und Medizin wird Organisation als planmassiger Aufbau Ordnung Gliederung verstanden In den Wirtschaftswissenschaften beschreibt Organisation den gestaltenden Prozess und das Ergebnis dieses Prozesses die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen Sprachlich ist Organisation ein Homonym also ein Begriff mit mehreren Begriffsinhalten Das erschwert die lexikografische Behandlung als einheitliches Lemma Abgrenzung zur InstitutionDa jede Wissenschaft meist eine spezialisierte Sicht auf die verschiedenen Bedeutungen von Organisation hat ist es entsprechend schwierig den Begriff dem der Institution gegenuberzustellen Teilweise kann man analoge Bedeutungen von Institution finden zum einen als Regelwerk z B die Institution der Ehe oder das Rechtsinstitut oder als organisiertes Gebilde z B ein Gerichtshof Im Unterschied zur Alltagssprache ist in den Sozialwissenschaften der Begriff Organisation klar vom Begriff der Institution abgegrenzt Eine Organisation sei ein bewusst geschaffenes zielgerichtetes Gebilde das Grunder ein Grundungsdatum und Mitglieder hat bspw Verein Glaubensgemeinschaft Unternehmen oder NGO Institution hingegen sei ein Regelwerk von Verhaltensmustern und normen das aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen das heisst aus Regelmassigkeiten ihres Verhaltens gleichsam naturwuchsig hervorgegangen ist z B die Institution des Wettkampfes der Gastfreundschaft der Hochzeit der Bestattung Fur Institutionen gilt generell dass sie ohne Mitglieder denkbar sind So lasst sich beispielsweise die Universitat einerseits als Organisation und andererseits als Institution beschreiben Als Organisation ist sie ein soziales Gebilde aus Lehrenden und Lernenden sowie aus Forschern Verwaltern und anderen Bediensteten die in einem arbeitsteiligen planvollen Zusammenspiel miteinander agieren als Institution ist sie eine gesellschaftliche Einrichtung die der Vermittlung Tradierung und Generierung von praktischem und orientierendem Wissen dient Abweichend von der sozialwissenschaftlichen Distinktion beider Begriffe subsumiert die Neue Institutionenokonomik auch Organisationen unter ihren Institutionsbegriff DefinitionenDie einzelnen Begriffsinhalte lassen sich wie folgt systematisieren Art Fachgebiet Inhalt Beispielinstitutionell Rechtswissenschaft Personenvereinigung als Institution internationale Organisationen wie Organisation fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Einsatzorganisationenfunktional Organisationstheorie Kombination und Koordination von Produktionsfaktoren zwecks Erfullung eines gesetzten Ziels Unternehmen Behorden offentliche Einrichtungenstrukturell Betriebswirtschaftslehre Ablauf oder Aufbauorganisation als Betriebsorganisation Organisationsstruktur Organisationseinheiten wie Organisationsabteilung PersonalabteilungTatigkeit Allgemeinbegriff Gestaltung Arbeitsgestaltung Freizeitgestaltung Raumgestaltung Von grosser Bedeutung sind der funktionelle und instrumentelle Organisationsbegriff Funktionell ist Organisation ein gestaltendes Handeln also die Tatigkeit des Organisierens Der Betrieb betreibt Organisation Instrumentell gilt Organisation als die durch Gestalten entstehenden Regelungen und Strukturen also das Ergebnis des Organisierens Der Betrieb hat eine Organisation Weniger bedeutend ist der institutionelle Organisationsbegriff worunter die Institution verstanden wird Der Betrieb ist eine Organisation Bedeutung nach FachgebietIn den Wirtschaftswissenschaften ist der Begriff der Organisation nicht eindeutig definiert In der Betriebswirtschaftslehre und Organisationstheorie versteht man unter Organisation alle planvollen Massnahmen der Unternehmensleitung den komplexen Geschaftsprozess Arbeitsprozess Beschaffungsprozess Entscheidungsprozess Fuhrungsprozess Managementprozess Produktionsprozess und Vertriebsprozess so zu strukturieren dass die Effizienzverluste auf allen Ebenen minimiert werden Organisation soll Ordnung schaffen durch dauerhafte Regelungen Das unterscheidet sie von der Disposition die Regeln im Einzelfall aufstellt und der Improvisation die allgemein spontane Kreativitat zum Problemlosen benutzt Organizational Behaviour Hauptartikel Organizational Behavior Das interdisziplinare Fachgebiet des organisatorischen Verhaltens englisch Organizational Behavior ist mit der Analyse menschlichen Verhaltens in Organisationen und mit Moglichkeiten der gezielten Einflussnahme darauf befasst Dazu werden u a soziale Regeln Prozesse Funktionen Strukturen sowie diverse weitere Kontexte z B Erwartungen Verhalten oder Sinn auf ihre verhaltenssteuernden Wirkungen hin betrachtet Marktfahige Organisationen bestehen demnach im Wesentlichen aus der Kommunikation von und uber Entscheidungen wobei jede Einzelentscheidung an vorherige Entscheidungen anknupft und selbst eine Voraussetzung fur Folgeentscheidungen ist Im Blick auf die wirksamen wechselseitigen Verweisungen der Entscheidungen auf andere Entscheidungen in den Schnittstellen entlang der arbeitsteiligen Wertschopfungsprozesse ergibt sich ein rekursiver Entscheidungsverbund dessen Selbstreflexion anhand interner entscheidungsorientierter Kommunikationsprozesse erfolgt Organisationstheorie In der Organisationstheorie versteht die Fachliteratur unter Organisieren eine sinnvoll koordinierende ordnende Tatigkeit die Zuordnung von Personen und Sachen Personen und Personen sowie von Sachen und Sachen auf ein Unternehmensziel hin mit Hilfe von Personal und Organisationsmitteln Diese prozessuale Sicht betrachtet Organisation als die systembestimmende Arbeit des Organisierens in Handlungsgemeinschaften d h das Verteilen von Aufgaben auf Organisationsmitglieder Arbeitsteilung und deren Ausrichtung auf ubergeordnete Ziele Koordination Zur Konkretisierung wird unterschieden zwischen funktionaler formaler informaler instrumenteller institutioneller und konfigurativer Deutung Die funktionale Organisation zielt darauf ab gleichartige Verrichtungen und Tatigkeiten zu einer betrieblichen Funktion wie Beschaffung Produktion Finanzierung Vertrieb und Verwaltung zusammenzufassen Funktional betrachtet Erich Gutenberg die Organisation als Tatigkeit in einem Unternehmen die wie folgt unterschieden wird Die Aufbauorganisation legt fest wie die Aufgaben auf einzelne Abteilungen verteilt werden Die Ablauforganisation regelt wie die zur Erfullung der Aufgaben notwendigen Funktionen durchgefuhrt werden Formale Organisation geschieht durch Regeln die personenunabhangig formuliert und in Schriftform Organisationshandbuch dokumentiert sind Informale Organisation beruht auf Einstellungen und Vorstellungen der Mitarbeiter sowie auf deren personlichen Zielen Sympathien und Wunschen Instrumentelle Organisation schafft durch Gestaltung dauerhafte Kompetenzen Ihr gegenuber steht die dispositive oder improvisierte Organisation Die institutionelle Organisation stellt das Wirtschaftssubjekt bzw die juristische Person wie Unternehmen Vereine in den Vordergrund Konfigurativ ist Organisation Erich Kosiol zufolge das Ergebnis der Tatigkeit des Organisierens Das Nomen Agentis in diesem Zusammenhang ist der Organisator Einzelne Organisationstheorien Hauptartikel Organisationstheorie Organisationstheorien haben zum Ziel die Grundelemente und Funktionen von Organisationen ihre Entstehung und ihren Fort Bestand in dynamischen Umwelten zu verstehen und zu erklaren Es existiert eine Vielzahl verschiedener Organisationstheorien die der Tatsache gerecht werden wollen dass Organisationen hochkomplexe Gebilde sind Allen theoretischen Ansatzen ist der Objektbereich die Organisationen und ihre Zielsetzungen gleich jedoch erfassen sie jeweils nur bestimmte Aspekte des breiten Gegenstandsbereichs Wichtige Organisationstheorien sind Burokratietheorie Scientific Management Human Relations Ansatz Situativer Ansatz Sozio technischer Ansatz Verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie Systemtheorie Politische Okonomie der Organisation Strukturationstheorie Soziologischer Neoinstitutionalismus Neue Institutionenokonomik mit Transaktionskostentheorie Prinzipal Agent Theorie Property Rights Ansatz Evolutionstheoretischer Ansatz Siehe auch Lernende Organisation Betriebswirtschaftslehre Betriebswirtschaftlich sind Organisationen soziale Gebilde die dauerhaft ein Ziel verfolgen Unternehmen Unternehmensziele Privathaushalte personliche Ziele Staat Staatsziele und eine formale Organisationsstruktur aufweisen mit deren Hilfe die Aktivitaten der Organisationsmitglieder auf die Ziele ausgerichtet werden sollen Der funktionale Organisationsbegriff geht auf Erich Gutenberg zuruck Er verstand die Organisation als eine Aufgabe der Unternehmensleitung zur Realisierung einer geplanten Ordnung die er als dispositiven Produktionsfaktor einstufte Fur ihn ist Organisation eine der Planung nachgeordnete Funktion die der Realisierung von durch Planung vorgegebenen Sollwerten sicherstellen soll Er sieht in der Organisation die Voraussetzung fur die Erfullung von Sachaufgaben und ein System von Regeln das diesen Aufgaben erst zu ihrer Erfullung verhilft Fur Erich Kosiol ist Organisation eine besondere Art gestaltender Tatigkeit Fur Konrad Mellerowicz ist Organisation die planvolle Zuordnung von Menschen und Sachen zu optimaler Leistung Der Vater der deutschen Organisationstheorie Erwin Grochla bevorzugte zunachst den institutionellen Begriff und definierte Organisation als Instrument zur Zielerreichung sozio technischer Systeme wie beispielsweise Unternehmen Behorden und Vereine Er machte sich um die Organisationstheorie verdient Er versteht die Organisation als verfahrenstechnisches Problem der Organisationslehre die sich mit der bewussten Gestaltung betrieblicher Einheiten zur Erreichung okonomischer Ziele auseinandersetzt Organisationsentscheidungen gehoren zum Aufgabenbereich der Unternehmensfuhrung Die Organisation wird in der Betriebswirtschaftslehre derart elementar angesehen dass sie als dispositiver Produktionsfaktor eingestuft wird Fur jede Organisation gilt dass Verhaltensnormen so zu formulieren sind dass die einzelnen Entscheidungen so aufeinander abgestimmt werden dass das Unternehmensziel moglichst erreicht wird Soziologie Hauptartikel Organisationssoziologie Die Soziologie betrachtet die Organisation als einen genuinen Gegenstand ihres Faches Walther Muller Jentsch zufolge ist die Organisation ein Gebilde interdependenter Handlungen die in arbeitsteiliger Kooperation und interdependenter Koordination zielgerichtet miteinander verknupft sind Eine Organisation ist gemass der soziologischen Systemtheorie ein soziales oder soziotechnisches System das bei der planmassigen und zielorientierten Arbeit von Menschen entsteht sich zur Umwelt abgrenzt und als korporativer Akteur Coleman mit anderen Akteuren interagieren kann Talcott Parsons sah in der Organisation den wichtigsten Mechanismus fur eine hochdifferenzierte Gesellschaft um das System in Gang zu halten und Ziele zu verwirklichen die die Moglichkeiten des einzelnen ubersteigen Obwohl Max Weber als einer der ersten Soziologen die burokratische Organisation ins Zentrum seiner Soziologie gestellt hat kam erst uber den Umweg der US amerikanischen Soziologie die Weber als ersten Organisationssoziologen entdeckt hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die Organisationssoziologie nach Deutschland Exemplarisch dafur sind die Arbeiten von Renate Mayntz die in den USA studiert hatte Politikwissenschaft Eine eigene politikwissenschaftliche Organisationslehre ist trotz der Erforschung von zum Beispiel Parteien noch nicht durchgesetzt Doch eroffnen sich mit dem 21 Jahrhundert durch die wachsende Bedeutung der nichtstaatlichen Organisationen NGOs und supranationalen Organisationen neue Forschungsfelder Sie reichen beispielsweise vom Roten Kreuz bis zu al Qaida Psychologie Hauptartikel Organisationspsychologie Karl E Weick versteht sein Organisationsbild als eine organisationspsychologische Betrachtung bei der die Organisation eine Gruppe von Individuen bezeichnet die versuchen den Vorgangen einen Sinn abzugewinnen Making sense of the Organization die um sie herum geschehen Rechtswissenschaft Hauptartikel Personenvereinigung Siehe auch Organ Recht Biologie Bei Alexander Alexandrowitsch Bogdanow 1926 ist beispielsweise die Organisation nicht nur auf den menschlichen Gestaltungsbereich beschrankt sondern umfasst vielmehr die aussermenschliche Welt Natur die er als organisiert ansieht In der Biologie kennt man Organisationen in Form von Gemeinschaftsbildung Teambildung z B Herde Schwarm oder Staatenbildung z B Ameisenstaat auch als Superorganismus bezeichnet EigenschaftenAlltagssprachlich teilweise aber auch in einzelnen der Strangen der Organisationsforschung werden die Worte Organisation und Organisieren verwendet um eine auf einen Zweck ausgerichtete planmassige Regelung von Vorgangen zu beschreiben Nach diesem breiten Verstandnis von Organisation muss man dann jedoch feststellen dass fast immer und uberall organisiert wird Denn schliesslich organisieren nicht nur Organisationen ihre Entscheidungsprozesse sondern auch Familien ihr Zusammenleben Protestbewegungen ihre Demonstrationen und Freundesgruppen ihre Partys In Abgrenzung zu dieser breiten Verwendung des Begriffs Organisation hat sich ein engeres Verstandnis von Organisationen durchgesetzt In der Organisationssoziologie wird mit Organisation eine besondere Form von sozialem Gebilde bezeichnet die sich von anderen sozialen Gebilden wie beispielsweise Familien Gruppen Bewegungen oder Netzwerken unterscheiden lassen Dabei lassen sich besonders drei Merkmale von Organisationen hervorheben Erstens konnen Organisationen uber den Eintritt und Austritt von Personen entscheiden und konnen deswegen Bedingungen fur Mitgliedschaft definieren denen sich die Mitglieder und eben nur die Mitglieder zu unterwerfen haben Mitgliedern ist bewusst dass sie die Organisation zu verlassen haben wenn sie offen zu verstehen geben dass sie Programme der Organisation nicht befolgen Kommunikationswege missachten oder andere Personen in der Organisation nicht als Kommunikationspartner akzeptieren Zweitens geben sich Organisationen Zwecke mit denen sie Entscheidungen ausrichten Auch wenn die noch in der Tradition von Max Weber vertretene zweckrationale Annahme dass Organisationen sich von ihren Zwecken aus verstehen lassen nicht durchsetzen konnte so spielen Zwecke zur Strukturierung von Organisationen eine wichtige Rolle Sie konzentrieren wie Scheuklappen die Perspektive der Organisation auf einige wenige wichtig erscheinende Aspekte und blenden alles andere aus Drittens sind Organisationen durch Hierarchien gekennzeichnet die Uber Unterordnungsverhaltnisse der Mitglieder festlegen Zwar ist besonders durch die mikropolitisch orientierte Organisationssoziologie uberzeugend herausgearbeitet worden dass hierarchisch weit unten angesiedelte Mitglieder uber erhebliche Machtquellen verfugen konnen wobei aber die Befolgung hierarchischer Anweisungen zur Mitgliedschaftsbedingung gemacht werden kann und so auch unpopulare Entscheidungen durchgesetzt werden konnen Wesentliches Merkmal von Organisationen ist es dass sie uber die Ausgestaltung dieser drei Merkmale selbst entscheiden konnen Siehe auchSelbstorganisation FremdorganisationLiteraturErich Frese Grundlagen der Organisation Entscheidungsorientiertes Konzept der Organisationsgestaltung 9 vollstandig uberarbeitete Auflage Gabler Wiesbaden 2005 ISBN 3 409 12681 3 Alfred Kieser Peter Walgenbach Organisation 4 Auflage Schaffer Poschl Stuttgart 2003 ISBN 3 7910 2242 3 Niklas Luhmann Funktionen und Folgen formaler Organisation Mit einem Epilog 5 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 08341 5 Niklas Luhmann Organisation und Entscheidung 2 Auflage VS Verlag Wiesbaden 2006 ISBN 3 531 33451 4 Renate Mayntz Soziologie der Organisation Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1963 Georg Schreyogg Organisation Grundlagen moderner Organisationsgestaltung Mit Fallstudien 2 uberarbeitete Auflage Gabler Wiesbaden 1998 ISBN 3 409 27729 3 Manfred Schulte Zurhausen Organisation 5 uberarbeitete und erweiterte Auflage Vahlen Munchen 2010 ISBN 978 3 8006 3736 2 Klaus Turk Thomas Lemke Michael Bruch Organisation in der modernen Gesellschaft eine historische Einfuhrung 2 Auflage VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2006 ISBN 3 531 33752 1 Max Weber Die legale Herrschaft mit bureaukratischem Verwaltungsstab In Max Weber Wirtschaft und Gesellschaft 5 revidierte Auflage Mohr Tubingen 1976 ISBN 3 16 538521 1 Dietmar Vahs Organisation 8 Auflage Schaffer Poeschel Stuttgart 2012 ISBN 978 3 7910 3174 3 Karl E Weick Der Prozess des Organisierens Suhrkamp Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 518 06039 2 WeblinksWiktionary Organisation Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Gesellschaft fur Organisation Schweizerische Gesellschaft fur Organisation und ManagementEinzelnachweiseUrsula Hermann Knaurs etymologisches Lexikon 1983 S 345 ISBN 3 426 26074 3 Gerhard Wahrig Deutsches Worterbuch 6 Auflage 1997 S 931 ISBN 978 3 577 10677 1 Annemarie Matusche Das Organisationsverschulden 2001 S 333 Adolf G Coenenberg Die Kommunikation in der Unternehmung 1966 S 20 ISBN 978 3 322 98417 3 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2014 S 101 ISBN 978 3 8006 4687 6 Rolf Erdmann Grundlagen einer Organisationslehre 1921 S 3 Franz Josef Herings funktionale Organisation in Fritz Neske Markus Wiener Hrsg Management Lexikon Band III 1985 S 963 ISBN 3 88640 009 3 Erich Gutenberg Unternehmensfuhrung Organisation und Entscheidungen 1962 S 99 ff Walter Schertler Unternehmensorganisation Lehrbuch der Organisation und strategischen Unternehmensfuhrung 1998 S 23 ISBN 978 3 486 24810 4 Rolf Buhner Betriebswirtschaftliche Organisationslehre 2004 S 6 ISBN 978 3 486 25096 1 Birgit Muskat Total Quality Management im Tourismus 2007 S 7 Erich Kosiol Organisation der Unternehmung 1972 S 15 Andreas Gourmelon Michael Mross Sabine Seidel Management im offentlichen Sektor 2018 S 25 Erich Gutenberg Unternehmensfuhrung Organisation und Entscheidung 1962 S 101 Erich Gutenberg Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Band 1 Die Produktion 1983 S 235 ISBN 978 0 387 05694 4 Erich Gutenberg Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Band 1 Die Produktion 1983 S 236 Erich Gutenberg Unternehmensfuhrung Organisation und Entscheidung 1962 S 99 Erich Kosiol Organisation der Unternehmung 1972 S 15 ISBN 978 3 409 88454 9 Konrad Mellerowicz Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Band 1 1958 S 139 Erwin Grochla Einfuhrung in die Organisationstheorie 1978 S 15 ISBN 978 3 7910 9103 7 Erwin Grochla Organisationstheorie Band I 1975 Band II 1976 ISBN 978 3 7910 9103 7 Erwin Grochla Automation und Organisation 1966 S 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Tektologie Band I 1926 S 1 ff Karl E Weick Der Prozess des Organisierens Suhrkamp Frankfurt am Main 1985 S 11 Stefan Kuhl Organisationen Eine sehr kurze Einfuhrung VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2011 S 11 Stefan Kuhl Organisationen Eine sehr kurze Einfuhrung VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 531 17978 0 S 16 22 Niklas Luhmann Funktionen und Folgen formaler Organisation Duncker amp Humblot Berlin 1964 S 44 f Niklas Luhmann Zweckbegriff und Systemrationalitat Suhrkamp Frankfurt 1973 S 46 Michel Crozier Erhard Friedberg Macht und Organisation Die Zwange kollektiven Handelns Athenaum Berlin 1979 Normdaten Sachbegriff GND 4043774 7 GND Explorer lobid OGND AKS