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Ein Neologismus von altgriechisch νέο néo neu und λόγος lógos Wort oder Rede ist eine innerhalb einer Sprachgemeinschaft

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Ein Neologismus (von altgriechisch νέο- néo-, „neu“ und λόγος lógos, „Wort“ oder „Rede“) ist eine innerhalb einer Sprachgemeinschaft in den allgemeinen Gebrauch übergegangene sprachliche Neuprägung, das heißt:

  • ein neu geschaffener sprachlicher Ausdruck, also ein Wort (Neuwort) oder eine Wendung (genauer: eine lexikalische Einheit siehe Lexem) oder
  • eine neue Bedeutung, mit der ein bereits vorhandenes Wort bzw. ein ebensolcher Ausdruck versehen wird (Neubedeutung), oder auch das Wort bzw. der Ausdruck selbst, dem die Neubedeutung zukommt.

Wenn es in der Sprachgemeinschaft Verbreitung findet, findet es Eingang in die Wörterbücher, die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren. Charakteristisch für Neologismen ist, dass die Sprecher sie für eine gewisse Zeit als neu empfinden. Welche Wörter (noch) Neologismen sind, hängt also auch von dem Zeitpunkt ab, zu dem der Wortschatz einer Sprache betrachtet oder untersucht wird. Neben den in allgemeinsprachlichen Standardwörterbüchern erfassten Neologismen gibt es für viele Sprachen auch Spezialwörterbücher, die ausschließlich diesen Teil des Wortschatzes behandeln.

Dem Ausdruck Neologismus liegen die altgriechischen Wörter νέος neos „neu“ und λόγος logos „Wort“ zugrunde; auf Deutsch könnte man daher auch mit Neuwort oder neues Wort wiedergeben.

Zur Problematik des Begriffs

Neologismen entstehen zumeist über Wortbildung, aber auch über Entlehnung, Bedeutungsveränderung oder, selten, Urschöpfung/Kunstwortbildung. Die Verwendung des Begriffs Neologismus ist in der Linguistik nicht ganz einheitlich.

Hadumod Bußmann definiert ihn als „neu eingeführten oder neuartig gebrauchten sprachlichen Ausdruck“. Solche Wörter kommen durch Wortbildung, Entlehnung oder Bedeutungsübertragung zustande. Lediglich für die Neurolinguistik wird ein Verständnis des Begriffs im Sinne von Neuschöpfung oder Urschöpfung eingeräumt.

Helmut Glück setzt Neologismus zwar mit Neuschöpfung gleich, insofern das von ihm herausgegebene Lexikon unter dem Lemma „Wortneuschöpfung“ auf den Eintrag Neologismus verweist; die dort angeführten Beispiele sind aber ausschließlich Fälle von Wortbildung, Entlehnung oder Bedeutungsübertragung. Die linguistische Tradition unterscheidet hingegen spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zwischen „Wortschöpfung/Urschöpfung“ „Wortbildung“.

Abgrenzung

Sprecher lebender Sprachen erfinden unentwegt neue Wörter, um spontan entstehende Benennungslücken zu schließen oder stilistische, respektive emotionale Aspekte sprachlich zu realisieren. Die Anwendung der meisten davon bleibt auf den situativen Kontext beschränkt, in dem sie zur Erfüllung eines spezifischen denotativen oder konnotativen Zwecks entstehen. Diese Gelegenheitsbildungen (Okkasionalismen) werden nicht lexikographisch erfasst, bilden aber das Anfangsstadium jedes neuen Wortes. Gerade dieses Anfangsstadium ist für die Mechanismen der Wortschatzerweiterung äußerst aussagekräftig, da unterschiedliche Varietäten unterschiedlich kreativ sind und unterschiedliche Voraussetzungen für eine mögliche Etablierung bieten. Denn die Absicht, fehlende bereits etablierte Wörter durch Okkasionalismen zu ersetzen, stellt nur eine von vielen möglichen Erklärungen für deren Entstehung dar. Oft spielen ludische, sprachökonomische oder klangsymbolische Faktoren, die etwa zu Kunstwörtern (Urschöpfungen) führen, wie im Fall von Kodak, mit hinein. Neologismen dienen in der Regel einem bestimmten kommunikativen Zweck. Die Mechanismen, vermöge deren manche von ihnen sich lange genug erhalten, um schließlich lexikographische Berücksichtigung zu finden, sind noch nicht vollständig bekannt. Die Kriterien der Aufnahme in Lexika bedeuten für die Kodifizierung von Neologismen eine zusätzliche Restriktion, denn Namen und viele Komposita sind grundsätzlich nicht Gegenstand der Lexikographie. So sind viele Neologismen längere Zeit in Gebrauch, ohne in die Wörterbücher aufgenommen zu werden, bspw. Knödelstimme und Knopfaugen. Die Aufnahme in ein Lexikon kann darum nur bedingt als Hinweis auf die Neuartigkeit eines Wortes gelten.

Wörter, die aus einer anderen Sprache entlehnt sind (beispielsweise downloaden aus dem Englischen) und in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehen, werden gemeinhin so lange zu den Neologismen gezählt, wie sie sich noch nicht im Lexikon etabliert haben.

Die Lexik einer lebenden Sprache ist ein komplexes Gebilde aus allgemeinsprachlichen, fachsprachlichen und gruppensprachlichen Wörtern. Allgemeinsprachliche Wörterbücher erfassen nur den Kernbereich der Lexik, den die Alltagssprache verwendet. Gelegentlich kommt es vor, dass Wörter, die in einer Fachsprache schon lange zuvor gebräuchlich gewesen sind, in die Alltagssprache vordringen. Das gilt zum Beispiel für die Fachsprachen technischer Schlüsselbereiche wie der Informationstechnik und der Telekommunikation. Wörter, die in der jeweiligen Fachsprache bereits vor ihrem Übergang in den allgemeinen Sprachgebrauch usuell gewesen sind, werden nicht als Neologismen betrachtet. Besonders zahlreich, allerdings oft auch ephemer sind die Neubildungen im Jargon der Jugendlichen.

In der Praxis der Lexikographie ist die Abgrenzung zwischen Neologismen einerseits und Okkasionalismen, wiederbelebten Archaismen und Fachwörtern andererseits recht schwierig. Besonders Textkorpora, die den aktuellen Sprachgebrauch dokumentieren, leisten bei der Erfassung und Beschreibung von Neologismen nützliche Dienste. In der Lexikologie wird auf die Abgrenzung verzichtet, da sie objektiv nicht möglich ist und da gerade seltene neue Wörter für soziolinguistische und kognitionslinguistische Fragestellungen wichtig sind und in der Praxis, etwa bei Übersetzungen und im DaF-Unterricht, durchaus eine Rolle spielen.

Die Psychiatrie misst Neologismen (vgl. Paraphasie) beim Erheben des psychopathologischen Befunds im Zusammenhang mit Erkrankungen wie der Schizophrenie spezifischere Bedeutung zu als dem linguistischen Verständnis.

Typen von Neologismen

Folgende Arten von Neologismen lassen sich unterscheiden:

Neue sprachliche Ausdrücke und Neuwörter

Ausdruck und Bedeutung sind neu. Ein Beispiel für ein Neuwort ist das Verb simsen aus SMS für das Versenden von Kurznachrichten.

Neubedeutungen

Ein alter Ausdruck erhält eine neue (weitere) Bedeutung. So steht als ein etwas älteres Beispiel Maus auch für die Computermaus, ein „technisches Gerät, Teil der Computerperipherie“.

Ein Ausdruck erhält eine neue Bedeutung mit einem abwertenden oder aufwertenden Sinnbezug. Zum Beispiel erhält ein Ausdruck mit einem ursprünglich positiven Sinnbezug eine pejorative Bedeutung und findet als Schlagwort Verwendung. Es kann sich dabei z. B. um einen politischen und/oder ideologischen Kampfbegriff gegen unterschiedliche sprachliche Konventionen und Verhaltensweisen handeln. Beispiele dafür sind Gutmensch oder Politische Korrektheit.

Neue Wortkombinationen

Hier ist das Zusammenziehen von gebräuchlichen Wörtern (Internetcafé, Laptop-Tasche, auch als Retronym: Analoguhr) von metaphorischen Neubildungen zu unterscheiden. Bei letzteren entscheidet für die Verwendung nicht die tatsächliche Bedeutung, sondern eine charakteristische Eigenschaft. Beispiele dafür sind , Literaturpapst, , oder , aber auch Geizhals.

Neologismen und Sprachnorm

Wenn ein neues Wort in Gebrauch kommt, haben Sprecher oft Normunsicherheiten.

  • Die Aussprache wird erst im täglichen Gebrauch gesichert. Besonders bei Lehnwörtern tritt oft, aber nicht immer, ein Anpassungsprozess ein, bei dem die Aussprache dem Phonemsystem der entlehnenden Sprache angepasst wird. Ein Beispiel ist Download, das sich von /…loʊd/ nach /…loːt/ entwickelt.
  • Die Flexion kann angepasst oder originär sein. Heißt es des Piercing oder des Piercings? Heißt es im Plural die PC oder die PCs?
  • Es kann Mehrdeutigkeit auftreten; so wird „der Download“ sowohl für den Ladevorgang als auch für herunterzuladende oder bereits heruntergeladene Dateien verwendet.
  • Das Genus ist oft nicht eindeutig. Heißt es der Blog oder das Blog?
  • Die Rechtschreibung ist ungeklärt. Schreibt man Spinoff, Spin-off oder Spin-Off?

Oft muss sich eine Norm erst etablieren. Dies gilt zum Beispiel für das Genus von Lehnwörtern aus dem Englischen, wo das Genussystem nur schwach ausgeprägt ist. Sprecher, die ein Neuwort verwenden, signalisieren manchmal, dass sie das entsprechende Wort noch nicht als Teil der Sprachnorm akzeptieren. Häufig dafür verwendete Mittel sind Anführungszeichen oder abgrenzende Ausdrücke: „Der ‚Break-even‘ sei noch nicht erreicht“, „der sogenannte Break-even“ oder „wie man heutzutage sagt, der Break-even“.

Über den Wert von Neologismen

Nicht immer besteht die Hauptfunktion eines Neologismus darin, einen neuen Sachverhalt zu bezeichnen. Mit der Verwendung von Neologismen möchte man oft etwas verdeutlichen: Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, Modernität oder einfach nur Aufmerksamkeit erregen (Beispiel: „Entschleunigung“ statt „Verlangsamung“). Diese pragmatischen Funktionen sind die Ursache dafür, dass vor allem die Sprache der Werbung Neuwörter verwendet. Die Signalfunktion neuer Wörter wird soweit ausgereizt, dass man gegen grammatische Regeln verstößt (unkaputtbar, hier werden Sie geholfen).

unterschied 1966 zwischen „wirklichen Neologismen“ und den „Mode- und Schlagwörtern“, die der Sprache Gewalt antäten und allmählich ihre Ausdruckskraft verlören.

Der Linguist Wilhelm Bondzio stellte die These auf, dass Neologismen am zweckmäßigsten seien, wenn sie durch ihren Wortstamm Merkhilfen böten.

Neologismen haben auch kulturellen Wert. Durch Wortneuschöpfungen können Denkanstöße und Neuassoziationen gefördert werden. Die zeitgenössische Kunstrichtung (kurz auch als neolog bezeichnet) befasst sich auf kritische Art mit der Sprache als Massenmedium und Beeinflussungsinstrument.

Neologismen werden auch als ersetzende Bezeichnungen verwendet, wenn dem Bezeichneten eine andere Wertung oder ein anderes Ansehen gegeben werden soll. Beispiel für eine solche Sprachpolitik ist die Deutsche Bahn AG: Aus Schaffner wird Zugbegleiter, der Schalter wird zum Servicepoint und neuerdings zum Counter.

Zugleich entzündet sich an Neologismen als Symptom oft ein sprachkritischer Diskurs. Konservative Sprachkritiker machen an Neologismen, und vor allem an Lehnwörtern, einen von ihnen behaupteten Verfall der Sprache fest. Andererseits wird mit den Neologismen ebenfalls die Wandlungsfähigkeit einer Sprache und ihre Fähigkeit belegt, die den sich ständig wandelnden Benennungsanforderungen gerecht wird.

Neologismen sind auch ein häufiges Instrument von Propaganda. Beispielhaft dafür die 1942 erstmals verwendete Bezeichnung gesetzloser Kämpfer (unlawful combatant) zur Einführung einer Klassifizierung von Kriegsgefangenen, die das Völkerrecht umgeht. Weitere Beispiele sind das internationale Finanzjudentum, Islamo-Faschismus, sozialbehinderte Jungmigranten.

Herkunft von Neuwörtern

Eine Quelle von Neologismen ist die Entlehnung aus anderen Sprachen (Buzzer, Cache, Edutainment). Auch können vorhandene Lexeme in veränderter Bedeutung genutzt werden (Opfer (Beleidigung), Ampel (Kennzeichen auf Verpackungen für mehr oder weniger gesunde Lebensmittel)). Viele Neologismen entstehen über Wortbildung, wobei alle produktiven Verfahren genutzt werden (Coronakrise, aufpoppen, ADHS, containern, riestern). Selten werden neue Wörter ohne geschaffen (Zalando).

Ein Sprachsystem stellt eine ganze Reihe von Mitteln für die Neuwortbildung bereit:

Komposition

Die Zusammensetzung neuer Wörter aus existierenden ist im Deutschen der produktivste Wortbildungsprozess und entsprechend eine ergiebige Quelle für Neologismen (Dosenpfand, Genmais).

Derivation

Die Ableitung mittels Affixen (insbesondere Präfixe oder Suffixe) ist ebenfalls eine ergiebige Quelle. Dabei können Affixe selber Neuprägungen sein (beispielsweise Cyber-) und eine größere Gruppe von Neuwörtern prägen (Cyberpunk, Cyberkriminalität; ergoogeln).

Kurzwörter

sind ein wichtiges Mittel . Sie entstehen aus Teilen von Wörtern oder Wortgruppenlexemen. Solange sich ihr Gebrauch noch nicht verfestigt hat, sind es Neologismen (ALG/Arbeitslosengeld, ADS/Aufmerksamkeits­defizit­störung).

Kontamination

Portmanteauwörter werden durch Zusammenziehungen aus dem ersten Teil eines Wortes und dem zweiten Teil eines zweiten Wortes gebildet, Beispiel: education + entertainment → Edutainment. Solche Zusammenziehungen sind im Deutschen selten, sie werden meist aus anderen Sprachen entlehnt.

Konversion

Die Verwendung eines Wortes als neue Wortart ist eine weitere Methode, neue Wörter zu schaffen (riestern zu Riester).

Verballhornung

Bei Verballhornungen bilden sich neue Wörter durch bewusste Verzerrung. Beispiel: „Nervenkostüm“ statt „Nervensystem“, „nichtsdestotrotz“ statt „nichtsdestoweniger“ oder „trotzdem“.

Mechanismen

Ein typischer Fall für ein neu entstehendes Wort ist, dass ein Wort durch ein anderes ersetzt wird. Oft geschieht dies aus Gründen des Marketing oder der politischen Korrektheit – insbesondere als Euphemismus, also um ein negativ belegtes Wort (Pejorativ) durch ein positiv klingendes Wort zu ersetzen („eine Ehrenrunde drehen“ statt „sitzen bleiben“).

Manche Wörter unterliegen zudem einer „sprachlichen Inflation“ (Abnutzung, vergleiche dazu Euphemismus-Tretmühle), und Neuschöpfungen oder die Verwendung außergewöhnlicher Bezeichnungen dienen dazu, den Sensationswert zu steigern und Aufmerksamkeit zu erregen. Beispiele aus der Werbung: Technologie, wo eigentlich Technik oder Methode/Verfahren gemeint ist, Zahncreme anstelle der gewöhnlichen Zahnpasta oder exklusive Schreibweise Cigaretten.

Ursache ist häufig, dass neue Trends und Entwicklungen – heute meist aus dem englischsprachigen Raum – zu uns gelangen () und die Szene oder das Fachpublikum die zugehörigen Begriffe (Xenismen) unreflektiert auch im deutschen Kontext verwendet oder eine weniger gelungene Übertragung vornimmt. Das geschieht sogar, wenn es einen synonymen Begriff bereits gibt, eventuell gerade in der Absicht, den Benutzer neudeutscher Wörter als Insider durch Nutzung der Szenesprache (Jargon) auszuweisen.

Das Wort Neudeutsch selbst kann als Beispiel dafür dienen: Es ist eine Neuschöpfung in Analogie zu Neusprech (englisch: Newspeak) aus dem Roman 1984 von George Orwell. Die Verwendung des Wortes impliziert zumindest eine kritische Distanz des Verwenders gegenüber Neologismen und das Bewusstsein um die „Macht der Sprache“, soll ihn also als einer gebildeten und aufmerksamen, wertebewussten Schicht zugehörig auszeichnen.

Im Unterschied dazu stehen Fremdwörter, die sich durchsetzen, weil kein angemessener deutscher Begriff verfügbar ist. Sie dienen oft zunächst der präzisen Ausdrucksweise in Fachkreisen, verbreiten sich dann teilweise in das gehobene Allgemeinwissen, bis einige schließlich im alltäglichen Sprachgebrauch ankommen und nicht mehr als fremd empfunden werden.

Nicht nur Fremdes, auch regionale Unterschiede können über den Jargon der Massenmedien in das Standarddeutsch eingehen. Ein Beispiel sind autochthone Varianten, die sich in den Jahren der Teilung Deutschlands in der Mitte des 20. Jahrhunderts unterschiedlich entwickelt haben, wie Goldbroiler und Brathähnchen.

Beispiele

  • Blog, Vlog, abgeleitet von web-log bzw. video-log (engl. für Internet-/Video-Tagebuch) – häufig aktualisierte Webseite.
  • Folksonomy, kollaborative Praxis und (Selbst-)Organisationsform von Menschen (etwa in der Arbeit von Wikipedia).
  • Gendersternchen, bezeichnet eine Methode der geschlechtergerechten Sprache in der schriftlichen Form des Deutschen.
  • Islamophobie, Feindseligkeit gegen und kategorische Abwertung und Benachteiligung von Muslimen.
  • Listicle, ein journalistischer Text in Aufzählungsform.
  • Mansplaining ist ein substantivisches Portmanteauwort aus man (engl. für Mann) und -splaining (von explaining, engl. für erklären), das 2015 Eingang in die deutsche Sprache gefunden hat.
  • Menschenmaterial, Koppelung von Lebendig-Menschlichem und toter Sache.
  • Podcast, zusammengesetzt aus Apples „iPod“ und broadcast (engl. für Sendung): Eine Sendung, die man nachträglich anhören kann, indem man diese aus dem Internet herunterlädt.
  • sitt, als Anlehnung an satt: nicht mehr durstig, im Rahmen eines Wettbewerbs zur Suche eines entsprechenden Wortes erfunden.

Neologismen bei gesellschaftlichen und politischen Veränderungen

Gesellschaftliche Veränderungen, die eine politische Legitimation benötigen, führten oft zur Neuschöpfung von Wörtern. Beispielhaft dafür sind Neologismen aus der Zeit des Kolonialismus, der Entwicklung von Rassetheorien und einer sogenannten „Afrikaterminologie“. Hier war Sprache ein wichtiges Medium zur Herstellung und Vermittlung des Legitimationsmythos, Afrika sei das homogene und unterlegene „Andere“ und bedürfe daher der „Zivilisierung“ durch Europa. Dieser Ansatz schlug sich in einer kolonialen – die afrikanischen Eigenbezeichnungen ignorierenden und vermeidenden – Benennungspraxis nieder, für gegenwärtige europäische Gesellschaften gültige Begriffe auf den afrikanischen Kontext zu übertragen.

Siehe auch

  • Kunstwort
  • Phono-semantische Angleichung
  • Sprachnorm
  • Sprachregelung
  • Sprachmanipulation
  • Sprachgebrauch in der DDR
  • Morphologie (Linguistik) #Kontamination (Blending)

Literatur

Wörterbücher
  • John Algeo: Fifty years among the new words: a dictionary of neologisms, 1941–1991. CUP, Cambridge 1991, ISBN 0-521-41377-X.
  • Alfred Heberth: Neue Wörter. Neologismen in der deutschen Sprache seit 1945. Verlag der Wissenschaften, Wien 1977.
  • Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. De Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017751-X.
  • Susan Arndt, Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-424-8.
  • Uwe Quasthoff (Hrsg.): Deutsches Neologismenwörterbuch. Neue Wörter und Wortbedeutungen in der Gegenwartssprache. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-018868-4.
  • Doris Steffens, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen im Deutschen 2001–2010. 2 Bände. Institut für Deutsche Sprache, Mannheim 2013, ISBN 978-3-937241-43-2.
  • Doris Steffens, Olga Nikitina: Deutsch-russisches Neologismenwörterbuch. Neuer Wortschatz im Deutschen 1991–2010. 2 Bände. Institut für Deutsche Sprache, Mannheim 2014, ISBN 978-3-937241-47-0.
Darstellungen
  • Robert Barnhart, Clarence Barnhart: The Dictionary of Neologisms. In: Franz J. Hausmann (Hrsg.): Wörterbücher, Dictionaries, Dictionnaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. De Gruyter, Berlin
    • Teilband 2, 1990, ISBN 3-11-012420-3, S. 1159–1166.
  • Sandra Innerwinkler: Neologismen. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-8253-7511-9.
  • 1975 bis 1983: Neue Wörter und ihre Bedeutungen. In: Meyers Großes Jahreslexikon (jeweils unter dem Stichwort „Wort“).
  • Wolfgang Müller: Neue Wörter und neue Wortbedeutungen in der deutschen Gegenwartssprache. In: Universitas 8/1976, S. 867–873.
  • 1994 bis 2005: Neue Wörter. In: Brockhaus Enzyklopädie Jahrbuch (jeweils unter dem Stichwort „Wort“).
  • Wolfgang Müller: „Schlammschlacht“. Schon gehört? Ein Desiderat: Das deutsche Neologismenwörterbuch. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 60/1987, S. 82–90.
  • Doris Steffens: Von „Aquajogging“ bis „Zickenalarm“. Neuer Wortschatz im Deutschen seit den 90er Jahren im Spiegel des ersten größeren Neologismenwörterbuches. In: Der Sprachdienst 51, H. 4, 2007, S. 146–159.
  • Wolfgang Teubert (Hrsg.): Neologie und Korpus. Narr, Tübingen 1990, ISBN 3-8233-5141-9 (Studien zur deutschen Sprache 11).
  • Oliver Siebold: Wort – Genre – Text. Wortneubildungen in der Science Fiction. Narr, Tübingen 2000, ISBN 3-8233-5850-2.
  • Corinna Peschel: Zum Zusammenhang von Wortneubildung und Textkonstitution. Niemeyer, Tübingen 2002, ISBN 3-484-31237-8.
  • Hilke Elsen: Phantastische Namen. Die Namen in Science Fiction und Fantasy zwischen Arbitrarität und Wortbildung. Narr, Tübingen 2008, ISBN 978-3-8233-6396-5.
  • Linda Holz: Untersuchungen zu Neologismen in der Tagespresse. Grundlagen, Erscheinungsformen und Funktionen. Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-639-12220-6.
  • Hilke Elsen: Neologismen. Formen und Funktionen neuer Wörter in verschiedenen Varietäten des Deutschen. 2., überarbeitete Auflage. Narr, Tübingen 2011, ISBN 978-3-8233-6646-1.
  • Sabine Heyne, Bastian A. Vollmer: Innovation und Persuasion in der Presse. Eine komparative Korpusanalyse zur Form und Funktion von Neologismen. Springer, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10851-9.
  • Piotr Sulikowski, Neologismus in der polnischen Dichtung: eine translatorische Analyse. Besprochen anhand der Beispiele des dem übersetzerischen Werk von Karl Dedecius. Verlag Dr. Kovač, Hamburg: 2007, ISBN 3-8300-3223-4.

Weblinks

imageWiktionary: Neologismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Neologismus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Neologismenwörterbuch im Wörterbuchportal OWID des Instituts für Deutsche Sprache
  • Die Wortwarte – Eine private Sammlung von Neologismen

Einzelnachweise

  1. Hadumod Bußmann, Hartmut Lauffer: Lexikon der Sprachwissenschaft. Alfred Kröner Verlag, ISBN 978-3-520-45204-7, S. 520. 
  2. Dieter Herberg, Michael Kinne: Neologismen. Julius Groos Verlag, 1998, ISBN 3-87276-819-0, S. 2: „Ein Neologismus ist eine lexikalische Einheit bzw. eine Bedeutung […]“ 
  3. Lothar Lemnitzer: Brauchen wir neue Wörter? Hrsg.: Eberhard Karls Universität Tübingen – Seminar für Sprachwissenschaft. 11. November 2004, S. 7 (wortwarte.de [PDF; 632 kB; abgerufen am 27. März 2021]). 
  4. Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. 3., neu bearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, ISBN 3-476-02056-8 (Stichwort Neologismus).
  5. Sabine Heyne, Bastian A. Vollmer: Innovation und Persuasion in der Presse. Eine komparative Korpusanalyse zur Form und Funktion von Neologismen. Springer, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10851-9. 
  6. Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.
  7. Wolfgang Fleischer, Irmhild Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Unter Mitarbeit von Marianne Schröder. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Niemeyer, Tübingen 1995, ISBN 3-484-10682-4, S. 264.
  8. Carmen Gierden Vega, Dirk Hofmann: Wortbildung und Ad-hoc-Komposita: Typen, Implikationen und ihre möglichen Übersetzungen ins Spanische. Hrsg.: Ludwig Eichinger, Meike Meliss, María José Domínguez Vázquez. Gunter Narr, Tübingen 2008, ISBN 978-3-8233-6386-6, S. 194–211. 
  9. Rudolf Merta: Ostdeutsch und Westdeutsch? In: Sborník prací Filozofické fakulty brněnské univerzity. Band 15, A14, 1966, S. 163–167 (Masaryk-Universität). 
  10. Susan Arndt: Kolonialismus, Rassismus und Sprache. Kritische Betrachtungen der deutschen Afrikaterminologie. Dossier des Webauftritts der Bundeszentrale für politische Bildung, 2004.
  11. Susan Arndt, Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast Verlag, 2004, S. 18.

Anmerkungen

  1. Weil das Wort νεολογισμός neologismós im Altgriechischen (mit den dort zu erwartenden griechischen Buchstaben, dem Akzent und der Endung -ος -os statt latinisiert -us) nicht existiert, handelt es sich um ein Neuwort, d. h. um einen Neologismus.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4041605-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:34

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Ein Neologismus von altgriechisch neo neo neu und logos logos Wort oder Rede ist eine innerhalb einer Sprachgemeinschaft in den allgemeinen Gebrauch ubergegangene sprachliche Neupragung das heisst ein neu geschaffener sprachlicher Ausdruck also ein Wort Neuwort oder eine Wendung genauer eine lexikalische Einheit siehe Lexem oder eine neue Bedeutung mit der ein bereits vorhandenes Wort bzw ein ebensolcher Ausdruck versehen wird Neubedeutung oder auch das Wort bzw der Ausdruck selbst dem die Neubedeutung zukommt Wenn es in der Sprachgemeinschaft Verbreitung findet findet es Eingang in die Worterbucher die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren Charakteristisch fur Neologismen ist dass die Sprecher sie fur eine gewisse Zeit als neu empfinden Welche Worter noch Neologismen sind hangt also auch von dem Zeitpunkt ab zu dem der Wortschatz einer Sprache betrachtet oder untersucht wird Neben den in allgemeinsprachlichen Standardworterbuchern erfassten Neologismen gibt es fur viele Sprachen auch Spezialworterbucher die ausschliesslich diesen Teil des Wortschatzes behandeln Dem Ausdruck Neologismus liegen die altgriechischen Worter neos neos neu und logos logos Wort zugrunde auf Deutsch konnte man daher auch mit Neuwort oder neues Wort wiedergeben Zur Problematik des BegriffsNeologismen entstehen zumeist uber Wortbildung aber auch uber Entlehnung Bedeutungsveranderung oder selten Urschopfung Kunstwortbildung Die Verwendung des Begriffs Neologismus ist in der Linguistik nicht ganz einheitlich Hadumod Bussmann definiert ihn als neu eingefuhrten oder neuartig gebrauchten sprachlichen Ausdruck Solche Worter kommen durch Wortbildung Entlehnung oder Bedeutungsubertragung zustande Lediglich fur die Neurolinguistik wird ein Verstandnis des Begriffs im Sinne von Neuschopfung oder Urschopfung eingeraumt Helmut Gluck setzt Neologismus zwar mit Neuschopfung gleich insofern das von ihm herausgegebene Lexikon unter dem Lemma Wortneuschopfung auf den Eintrag Neologismus verweist die dort angefuhrten Beispiele sind aber ausschliesslich Falle von Wortbildung Entlehnung oder Bedeutungsubertragung Die linguistische Tradition unterscheidet hingegen spatestens seit dem Ende des 19 Jahrhunderts zwischen Wortschopfung Urschopfung Wortbildung AbgrenzungSprecher lebender Sprachen erfinden unentwegt neue Worter um spontan entstehende Benennungslucken zu schliessen oder stilistische respektive emotionale Aspekte sprachlich zu realisieren Die Anwendung der meisten davon bleibt auf den situativen Kontext beschrankt in dem sie zur Erfullung eines spezifischen denotativen oder konnotativen Zwecks entstehen Diese Gelegenheitsbildungen Okkasionalismen werden nicht lexikographisch erfasst bilden aber das Anfangsstadium jedes neuen Wortes Gerade dieses Anfangsstadium ist fur die Mechanismen der Wortschatzerweiterung ausserst aussagekraftig da unterschiedliche Varietaten unterschiedlich kreativ sind und unterschiedliche Voraussetzungen fur eine mogliche Etablierung bieten Denn die Absicht fehlende bereits etablierte Worter durch Okkasionalismen zu ersetzen stellt nur eine von vielen moglichen Erklarungen fur deren Entstehung dar Oft spielen ludische sprachokonomische oder klangsymbolische Faktoren die etwa zu Kunstwortern Urschopfungen fuhren wie im Fall von Kodak mit hinein Neologismen dienen in der Regel einem bestimmten kommunikativen Zweck Die Mechanismen vermoge deren manche von ihnen sich lange genug erhalten um schliesslich lexikographische Berucksichtigung zu finden sind noch nicht vollstandig bekannt Die Kriterien der Aufnahme in Lexika bedeuten fur die Kodifizierung von Neologismen eine zusatzliche Restriktion denn Namen und viele Komposita sind grundsatzlich nicht Gegenstand der Lexikographie So sind viele Neologismen langere Zeit in Gebrauch ohne in die Worterbucher aufgenommen zu werden bspw Knodelstimme und Knopfaugen Die Aufnahme in ein Lexikon kann darum nur bedingt als Hinweis auf die Neuartigkeit eines Wortes gelten Worter die aus einer anderen Sprache entlehnt sind beispielsweise downloaden aus dem Englischen und in den allgemeinen Sprachgebrauch ubergehen werden gemeinhin so lange zu den Neologismen gezahlt wie sie sich noch nicht im Lexikon etabliert haben Die Lexik einer lebenden Sprache ist ein komplexes Gebilde aus allgemeinsprachlichen fachsprachlichen und gruppensprachlichen Wortern Allgemeinsprachliche Worterbucher erfassen nur den Kernbereich der Lexik den die Alltagssprache verwendet Gelegentlich kommt es vor dass Worter die in einer Fachsprache schon lange zuvor gebrauchlich gewesen sind in die Alltagssprache vordringen Das gilt zum Beispiel fur die Fachsprachen technischer Schlusselbereiche wie der Informationstechnik und der Telekommunikation Worter die in der jeweiligen Fachsprache bereits vor ihrem Ubergang in den allgemeinen Sprachgebrauch usuell gewesen sind werden nicht als Neologismen betrachtet Besonders zahlreich allerdings oft auch ephemer sind die Neubildungen im Jargon der Jugendlichen In der Praxis der Lexikographie ist die Abgrenzung zwischen Neologismen einerseits und Okkasionalismen wiederbelebten Archaismen und Fachwortern andererseits recht schwierig Besonders Textkorpora die den aktuellen Sprachgebrauch dokumentieren leisten bei der Erfassung und Beschreibung von Neologismen nutzliche Dienste In der Lexikologie wird auf die Abgrenzung verzichtet da sie objektiv nicht moglich ist und da gerade seltene neue Worter fur soziolinguistische und kognitionslinguistische Fragestellungen wichtig sind und in der Praxis etwa bei Ubersetzungen und im DaF Unterricht durchaus eine Rolle spielen Die Psychiatrie misst Neologismen vgl Paraphasie beim Erheben des psychopathologischen Befunds im Zusammenhang mit Erkrankungen wie der Schizophrenie spezifischere Bedeutung zu als dem linguistischen Verstandnis Typen von NeologismenFolgende Arten von Neologismen lassen sich unterscheiden Neue sprachliche Ausdrucke und Neuworter Ausdruck und Bedeutung sind neu Ein Beispiel fur ein Neuwort ist das Verb simsen aus SMS fur das Versenden von Kurznachrichten Neubedeutungen Ein alter Ausdruck erhalt eine neue weitere Bedeutung So steht als ein etwas alteres Beispiel Maus auch fur die Computermaus ein technisches Gerat Teil der Computerperipherie Ein Ausdruck erhalt eine neue Bedeutung mit einem abwertenden oder aufwertenden Sinnbezug Zum Beispiel erhalt ein Ausdruck mit einem ursprunglich positiven Sinnbezug eine pejorative Bedeutung und findet als Schlagwort Verwendung Es kann sich dabei z B um einen politischen und oder ideologischen Kampfbegriff gegen unterschiedliche sprachliche Konventionen und Verhaltensweisen handeln Beispiele dafur sind Gutmensch oder Politische Korrektheit Neue Wortkombinationen Hier ist das Zusammenziehen von gebrauchlichen Wortern Internetcafe Laptop Tasche auch als Retronym Analoguhr von metaphorischen Neubildungen zu unterscheiden Bei letzteren entscheidet fur die Verwendung nicht die tatsachliche Bedeutung sondern eine charakteristische Eigenschaft Beispiele dafur sind Literaturpapst oder aber auch Geizhals Neologismen und SprachnormWenn ein neues Wort in Gebrauch kommt haben Sprecher oft Normunsicherheiten Die Aussprache wird erst im taglichen Gebrauch gesichert Besonders bei Lehnwortern tritt oft aber nicht immer ein Anpassungsprozess ein bei dem die Aussprache dem Phonemsystem der entlehnenden Sprache angepasst wird Ein Beispiel ist Download das sich von loʊd nach loːt entwickelt Die Flexion kann angepasst oder originar sein Heisst es des Piercing oder des Piercings Heisst es im Plural die PC oder die PCs Es kann Mehrdeutigkeit auftreten so wird der Download sowohl fur den Ladevorgang als auch fur herunterzuladende oder bereits heruntergeladene Dateien verwendet Das Genus ist oft nicht eindeutig Heisst es der Blog oder das Blog Die Rechtschreibung ist ungeklart Schreibt man Spinoff Spin off oder Spin Off Oft muss sich eine Norm erst etablieren Dies gilt zum Beispiel fur das Genus von Lehnwortern aus dem Englischen wo das Genussystem nur schwach ausgepragt ist Sprecher die ein Neuwort verwenden signalisieren manchmal dass sie das entsprechende Wort noch nicht als Teil der Sprachnorm akzeptieren Haufig dafur verwendete Mittel sind Anfuhrungszeichen oder abgrenzende Ausdrucke Der Break even sei noch nicht erreicht der sogenannte Break even oder wie man heutzutage sagt der Break even Uber den Wert von NeologismenNicht immer besteht die Hauptfunktion eines Neologismus darin einen neuen Sachverhalt zu bezeichnen Mit der Verwendung von Neologismen mochte man oft etwas verdeutlichen Zugehorigkeit zu einer bestimmten Gruppe Modernitat oder einfach nur Aufmerksamkeit erregen Beispiel Entschleunigung statt Verlangsamung Diese pragmatischen Funktionen sind die Ursache dafur dass vor allem die Sprache der Werbung Neuworter verwendet Die Signalfunktion neuer Worter wird soweit ausgereizt dass man gegen grammatische Regeln verstosst unkaputtbar hier werden Sie geholfen unterschied 1966 zwischen wirklichen Neologismen und den Mode und Schlagwortern die der Sprache Gewalt antaten und allmahlich ihre Ausdruckskraft verloren Der Linguist Wilhelm Bondzio stellte die These auf dass Neologismen am zweckmassigsten seien wenn sie durch ihren Wortstamm Merkhilfen boten Neologismen haben auch kulturellen Wert Durch Wortneuschopfungen konnen Denkanstosse und Neuassoziationen gefordert werden Die zeitgenossische Kunstrichtung kurz auch als neolog bezeichnet befasst sich auf kritische Art mit der Sprache als Massenmedium und Beeinflussungsinstrument Neologismen werden auch als ersetzende Bezeichnungen verwendet wenn dem Bezeichneten eine andere Wertung oder ein anderes Ansehen gegeben werden soll Beispiel fur eine solche Sprachpolitik ist die Deutsche Bahn AG Aus Schaffner wird Zugbegleiter der Schalter wird zum Servicepoint und neuerdings zum Counter Zugleich entzundet sich an Neologismen als Symptom oft ein sprachkritischer Diskurs Konservative Sprachkritiker machen an Neologismen und vor allem an Lehnwortern einen von ihnen behaupteten Verfall der Sprache fest Andererseits wird mit den Neologismen ebenfalls die Wandlungsfahigkeit einer Sprache und ihre Fahigkeit belegt die den sich standig wandelnden Benennungsanforderungen gerecht wird Neologismen sind auch ein haufiges Instrument von Propaganda Beispielhaft dafur die 1942 erstmals verwendete Bezeichnung gesetzloser Kampfer unlawful combatant zur Einfuhrung einer Klassifizierung von Kriegsgefangenen die das Volkerrecht umgeht Weitere Beispiele sind das internationale Finanzjudentum Islamo Faschismus sozialbehinderte Jungmigranten Herkunft von NeuworternEine Quelle von Neologismen ist die Entlehnung aus anderen Sprachen Buzzer Cache Edutainment Auch konnen vorhandene Lexeme in veranderter Bedeutung genutzt werden Opfer Beleidigung Ampel Kennzeichen auf Verpackungen fur mehr oder weniger gesunde Lebensmittel Viele Neologismen entstehen uber Wortbildung wobei alle produktiven Verfahren genutzt werden Coronakrise aufpoppen ADHS containern riestern Selten werden neue Worter ohne geschaffen Zalando Ein Sprachsystem stellt eine ganze Reihe von Mitteln fur die Neuwortbildung bereit Komposition Die Zusammensetzung neuer Worter aus existierenden ist im Deutschen der produktivste Wortbildungsprozess und entsprechend eine ergiebige Quelle fur Neologismen Dosenpfand Genmais Derivation Die Ableitung mittels Affixen insbesondere Prafixe oder Suffixe ist ebenfalls eine ergiebige Quelle Dabei konnen Affixe selber Neupragungen sein beispielsweise Cyber und eine grossere Gruppe von Neuwortern pragen Cyberpunk Cyberkriminalitat ergoogeln Kurzworter sind ein wichtiges Mittel Sie entstehen aus Teilen von Wortern oder Wortgruppenlexemen Solange sich ihr Gebrauch noch nicht verfestigt hat sind es Neologismen ALG Arbeitslosengeld ADS Aufmerksamkeits defizit storung Kontamination Portmanteauworter werden durch Zusammenziehungen aus dem ersten Teil eines Wortes und dem zweiten Teil eines zweiten Wortes gebildet Beispiel education entertainment Edutainment Solche Zusammenziehungen sind im Deutschen selten sie werden meist aus anderen Sprachen entlehnt Konversion Die Verwendung eines Wortes als neue Wortart ist eine weitere Methode neue Worter zu schaffen riestern zu Riester Verballhornung Bei Verballhornungen bilden sich neue Worter durch bewusste Verzerrung Beispiel Nervenkostum statt Nervensystem nichtsdestotrotz statt nichtsdestoweniger oder trotzdem Mechanismen Ein typischer Fall fur ein neu entstehendes Wort ist dass ein Wort durch ein anderes ersetzt wird Oft geschieht dies aus Grunden des Marketing oder der politischen Korrektheit insbesondere als Euphemismus also um ein negativ belegtes Wort Pejorativ durch ein positiv klingendes Wort zu ersetzen eine Ehrenrunde drehen statt sitzen bleiben Manche Worter unterliegen zudem einer sprachlichen Inflation Abnutzung vergleiche dazu Euphemismus Tretmuhle und Neuschopfungen oder die Verwendung aussergewohnlicher Bezeichnungen dienen dazu den Sensationswert zu steigern und Aufmerksamkeit zu erregen Beispiele aus der Werbung Technologie wo eigentlich Technik oder Methode Verfahren gemeint ist Zahncreme anstelle der gewohnlichen Zahnpasta oder exklusive Schreibweise Cigaretten Ursache ist haufig dass neue Trends und Entwicklungen heute meist aus dem englischsprachigen Raum zu uns gelangen und die Szene oder das Fachpublikum die zugehorigen Begriffe Xenismen unreflektiert auch im deutschen Kontext verwendet oder eine weniger gelungene Ubertragung vornimmt Das geschieht sogar wenn es einen synonymen Begriff bereits gibt eventuell gerade in der Absicht den Benutzer neudeutscher Worter als Insider durch Nutzung der Szenesprache Jargon auszuweisen Das Wort Neudeutsch selbst kann als Beispiel dafur dienen Es ist eine Neuschopfung in Analogie zu Neusprech englisch Newspeak aus dem Roman 1984 von George Orwell Die Verwendung des Wortes impliziert zumindest eine kritische Distanz des Verwenders gegenuber Neologismen und das Bewusstsein um die Macht der Sprache soll ihn also als einer gebildeten und aufmerksamen wertebewussten Schicht zugehorig auszeichnen Im Unterschied dazu stehen Fremdworter die sich durchsetzen weil kein angemessener deutscher Begriff verfugbar ist Sie dienen oft zunachst der prazisen Ausdrucksweise in Fachkreisen verbreiten sich dann teilweise in das gehobene Allgemeinwissen bis einige schliesslich im alltaglichen Sprachgebrauch ankommen und nicht mehr als fremd empfunden werden Nicht nur Fremdes auch regionale Unterschiede konnen uber den Jargon der Massenmedien in das Standarddeutsch eingehen Ein Beispiel sind autochthone Varianten die sich in den Jahren der Teilung Deutschlands in der Mitte des 20 Jahrhunderts unterschiedlich entwickelt haben wie Goldbroiler und Brathahnchen Beispiele Blog Vlog abgeleitet von web log bzw video log engl fur Internet Video Tagebuch haufig aktualisierte Webseite Folksonomy kollaborative Praxis und Selbst Organisationsform von Menschen etwa in der Arbeit von Wikipedia Gendersternchen bezeichnet eine Methode der geschlechtergerechten Sprache in der schriftlichen Form des Deutschen Islamophobie Feindseligkeit gegen und kategorische Abwertung und Benachteiligung von Muslimen Listicle ein journalistischer Text in Aufzahlungsform Mansplaining ist ein substantivisches Portmanteauwort aus man engl fur Mann und splaining von explaining engl fur erklaren das 2015 Eingang in die deutsche Sprache gefunden hat Menschenmaterial Koppelung von Lebendig Menschlichem und toter Sache Podcast zusammengesetzt aus Apples iPod und broadcast engl fur Sendung Eine Sendung die man nachtraglich anhoren kann indem man diese aus dem Internet herunterladt sitt als Anlehnung an satt nicht mehr durstig im Rahmen eines Wettbewerbs zur Suche eines entsprechenden Wortes erfunden Neologismen bei gesellschaftlichen und politischen VeranderungenGesellschaftliche Veranderungen die eine politische Legitimation benotigen fuhrten oft zur Neuschopfung von Wortern Beispielhaft dafur sind Neologismen aus der Zeit des Kolonialismus der Entwicklung von Rassetheorien und einer sogenannten Afrikaterminologie Hier war Sprache ein wichtiges Medium zur Herstellung und Vermittlung des Legitimationsmythos Afrika sei das homogene und unterlegene Andere und bedurfe daher der Zivilisierung durch Europa Dieser Ansatz schlug sich in einer kolonialen die afrikanischen Eigenbezeichnungen ignorierenden und vermeidenden Benennungspraxis nieder fur gegenwartige europaische Gesellschaften gultige Begriffe auf den afrikanischen Kontext zu ubertragen Siehe auchKunstwort Phono semantische Angleichung Sprachnorm Sprachregelung Sprachmanipulation Sprachgebrauch in der DDR Morphologie Linguistik Kontamination Blending LiteraturWorterbucherJohn Algeo Fifty years among the new words a dictionary of neologisms 1941 1991 CUP Cambridge 1991 ISBN 0 521 41377 X Alfred Heberth Neue Worter Neologismen in der deutschen Sprache seit 1945 Verlag der Wissenschaften Wien 1977 Dieter Herberg Michael Kinne Doris Steffens Neuer Wortschatz Neologismen der 90er Jahre im Deutschen De Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 11 017751 X Susan Arndt Antje Hornscheidt Hrsg Afrika und die deutsche Sprache Ein kritisches Nachschlagewerk Unrast Verlag Munster 2005 ISBN 3 89771 424 8 Uwe Quasthoff Hrsg Deutsches Neologismenworterbuch Neue Worter und Wortbedeutungen in der Gegenwartssprache De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 018868 4 Doris Steffens Doris al Wadi Neuer Wortschatz Neologismen im Deutschen 2001 2010 2 Bande Institut fur Deutsche Sprache Mannheim 2013 ISBN 978 3 937241 43 2 Doris Steffens Olga Nikitina Deutsch russisches Neologismenworterbuch Neuer Wortschatz im Deutschen 1991 2010 2 Bande Institut fur Deutsche Sprache Mannheim 2014 ISBN 978 3 937241 47 0 DarstellungenRobert Barnhart Clarence Barnhart The Dictionary of Neologisms In Franz J Hausmann Hrsg Worterbucher Dictionaries Dictionnaires Ein internationales Handbuch zur Lexikographie De Gruyter Berlin Teilband 2 1990 ISBN 3 11 012420 3 S 1159 1166 Sandra Innerwinkler Neologismen Universitatsverlag Winter Heidelberg 2015 ISBN 978 3 8253 7511 9 1975 bis 1983 Neue Worter und ihre Bedeutungen In Meyers Grosses Jahreslexikon jeweils unter dem Stichwort Wort Wolfgang Muller Neue Worter und neue Wortbedeutungen in der deutschen Gegenwartssprache In Universitas 8 1976 S 867 873 1994 bis 2005 Neue Worter In Brockhaus Enzyklopadie Jahrbuch jeweils unter dem Stichwort Wort Wolfgang Muller Schlammschlacht Schon gehort Ein Desiderat Das deutsche Neologismenworterbuch In Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 60 1987 S 82 90 Doris Steffens Von Aquajogging bis Zickenalarm Neuer Wortschatz im Deutschen seit den 90er Jahren im Spiegel des ersten grosseren Neologismenworterbuches In Der Sprachdienst 51 H 4 2007 S 146 159 Wolfgang Teubert Hrsg Neologie und Korpus Narr Tubingen 1990 ISBN 3 8233 5141 9 Studien zur deutschen Sprache 11 Oliver Siebold Wort Genre Text Wortneubildungen in der Science Fiction Narr Tubingen 2000 ISBN 3 8233 5850 2 Corinna Peschel Zum Zusammenhang von Wortneubildung und Textkonstitution Niemeyer Tubingen 2002 ISBN 3 484 31237 8 Hilke Elsen Phantastische Namen Die Namen in Science Fiction und Fantasy zwischen Arbitraritat und Wortbildung Narr Tubingen 2008 ISBN 978 3 8233 6396 5 Linda Holz Untersuchungen zu Neologismen in der Tagespresse Grundlagen Erscheinungsformen und Funktionen Saarbrucken 2009 ISBN 978 3 639 12220 6 Hilke Elsen Neologismen Formen und Funktionen neuer Worter in verschiedenen Varietaten des Deutschen 2 uberarbeitete Auflage Narr Tubingen 2011 ISBN 978 3 8233 6646 1 Sabine Heyne Bastian A Vollmer Innovation und Persuasion in der Presse Eine komparative Korpusanalyse zur Form und Funktion von Neologismen Springer Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 10851 9 Piotr Sulikowski Neologismus in der polnischen Dichtung eine translatorische Analyse Besprochen anhand der Beispiele des dem ubersetzerischen Werk von Karl Dedecius Verlag Dr Kovac Hamburg 2007 ISBN 3 8300 3223 4 WeblinksWiktionary Neologismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Neologismus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Neologismenworterbuch im Worterbuchportal OWID des Instituts fur Deutsche Sprache Die Wortwarte Eine private Sammlung von NeologismenEinzelnachweiseHadumod Bussmann Hartmut Lauffer Lexikon der Sprachwissenschaft Alfred Kroner Verlag ISBN 978 3 520 45204 7 S 520 Dieter Herberg Michael Kinne Neologismen Julius Groos Verlag 1998 ISBN 3 87276 819 0 S 2 Ein Neologismus ist eine lexikalische Einheit bzw eine Bedeutung Lothar Lemnitzer Brauchen wir neue Worter Hrsg Eberhard Karls Universitat Tubingen Seminar fur Sprachwissenschaft 11 November 2004 S 7 wortwarte de PDF 632 kB abgerufen am 27 Marz 2021 Helmut Gluck Hrsg unter Mitarbeit von Friederike Schmoe Metzler Lexikon Sprache 3 neu bearbeitete Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2005 ISBN 3 476 02056 8 Stichwort Neologismus Sabine Heyne Bastian A Vollmer Innovation und Persuasion in der Presse Eine komparative Korpusanalyse zur Form und Funktion von Neologismen Springer Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 10851 9 Hadumod Bussmann Hrsg Lexikon der Sprachwissenschaft 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2002 ISBN 3 520 45203 0 Wolfgang Fleischer Irmhild Barz Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache Unter Mitarbeit von Marianne Schroder 2 durchgesehene und erganzte Auflage Niemeyer Tubingen 1995 ISBN 3 484 10682 4 S 264 Carmen Gierden Vega Dirk Hofmann Wortbildung und Ad hoc Komposita Typen Implikationen und ihre moglichen Ubersetzungen ins Spanische Hrsg Ludwig Eichinger Meike Meliss Maria Jose Dominguez Vazquez Gunter Narr Tubingen 2008 ISBN 978 3 8233 6386 6 S 194 211 Rudolf Merta Ostdeutsch und Westdeutsch In Sbornik praci Filozoficke fakulty brnenske univerzity Band 15 A14 1966 S 163 167 Masaryk Universitat Susan Arndt Kolonialismus Rassismus und Sprache Kritische Betrachtungen der deutschen Afrikaterminologie Dossier des Webauftritts der Bundeszentrale fur politische Bildung 2004 Susan Arndt Antje Hornscheidt Hrsg Afrika und die deutsche Sprache Ein kritisches Nachschlagewerk Unrast Verlag 2004 S 18 AnmerkungenWeil das Wort neologismos neologismos im Altgriechischen mit den dort zu erwartenden griechischen Buchstaben dem Akzent und der Endung os os statt latinisiert us nicht existiert handelt es sich um ein Neuwort d h um einen Neologismus Normdaten Sachbegriff GND 4041605 7 GND Explorer lobid OGND AKS

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