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Entscheidung

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Entscheidung (Begriffsklärung) aufgeführt.

Unter Entscheidung versteht man die Wahl einer Handlung aus mindestens zwei vorhandenen potenziellen Handlungsalternativen unter Beachtung der übergeordneten Ziele. Mit der Evaluation der Konsequenzen von Entscheidungen befasst sich die Entscheidungstheorie.

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Eine Richtungsentscheidung am Scheideweg: links, rechts oder geradeaus?

Allgemeines

Entscheidungen werden im Alltag von natürlichen Personen getroffen, die man Entscheidungsträger nennt. Entscheidungsträger können Entscheidungen für sich (etwa jemand kauft sich ein Buch) oder für Organisationen (Unternehmen, Behörden) treffen. Im letzteren Falle treffen Führungskräfte im Rahmen ihrer Führungskompetenz und andere Mitarbeiter im Rahmen ihrer Durchführungskompetenz Entscheidungen, die für oder gegen ihre Organisation wirken. Diese Entscheidungskompetenz wurde den Entscheidungsträgern durch Delegation ausdrücklich übertragen. Computer entscheiden nicht selbst, sondern nur aufgrund von Computerprogrammen, die von Menschen geschaffen wurden.

Im Alltag tauchen Entscheidungssituationen täglich sehr häufig auf, ohne dass man sich hierüber bewusst ist. Der Fahrer muss entscheiden, ob er die Fahrtrichtung geradeaus wählt oder rechts abbiegt. Die Auswahl von einer dieser beiden Handlungsalternativen hängt vom Fahrtziel ab, so dass also selbst bei dieser simplen Entscheidung wiederum das Ziel für die Auswahl der richtigen Handlungsalternative von Bedeutung ist. Der Fahrer muss kurzfristig entscheiden, während sich etwa ein Richter während eines langwierigen Gerichtsverfahrens für das Urteil bis zum Verkündungstermin Zeit lassen kann. Eine Entscheidung kann oft bis zum spätesten möglichen Zeitpunkt hinausgeschoben werden, wobei in der Zwischenzeit weitere Informationen eingehen und den Informationsgrad erhöhen. Informationen – deren Quantität und Qualität – sind essentiell für das Treffen richtiger Entscheidungen. Der Informationsgrad misst die Unvollkommenheit von Informationen:

Informationsgrad=tatsächlich vorhandene Informationensachlich notwendige Informationen{\displaystyle {\text{Informationsgrad}}={\frac {\text{tatsächlich vorhandene Informationen}}{\text{sachlich notwendige Informationen}}}}image.

Vollkommene Information liegt demnach bei 100 % vor, unvollkommene Information zwischen 0 und 100 % und vollkommene Ignoranz bei 0 % vor.

Bei der Entscheidung aus mehreren Handlungsalternativen wird diejenige ausgewählt, die sich im Hinblick auf ein Ziel als die beste erweist. Diese Alternativen ergeben sich aus der Entscheidungsvorbereitung, für die meist der Begriff Planung Verwendung findet. Handlungsalternativen können allgemein aus einem bestimmten Handeln oder einem Unterlassen bestehen. Erkennt etwa der Einkaufsleiter im Unternehmen, dass ein bestimmter Rohstoff kurzfristig zu teuer geworden ist, so unterlässt er einen geplanten Kauf; auch dies ist eine Entscheidung. Spontane, also ungeplante Entscheidungen (Entschlüsse), sind keine echten Entscheidungen im Sinne der Entscheidungstheorie.

Etymologie

Die Eigenschaft, ohne Verzögerung zu entscheiden und dabei zu bleiben, wird als Entschiedenheit bezeichnet (vgl. Führung oder Starrsinn). Die Statistik und Ökonomie befasst sich in der Entscheidungstheorie mit der Frage nach der optimalen Entscheidung. Etymologisch stammt das Verb „entscheiden“ von dem germanischen Wort „skaipi“ (Plural von „skeidir“ für Schwertscheide) für zwei getrennte Holzplatten, die ein Schwert schützten. Im Althochdeutschen wurde dieser Wortstamm zu „sceidan“ und dann zu „intsceidôn“ für „aus der Scheide ziehen, trennen“ weiterentwickelt. Das mittelhochdeutsche Wort „entscheiden“ bedeutete „absondern, aussondern, bestimmen und richterlich ein Urteil fällen“. Die Aussagen und Ansichten mussten durch den Richter voneinander getrennt werden („scheiden“), um zur richtigen Einsicht zu gelangen. Ein etymologisches Wörterbuch leitete im Jahre 1819 das Wort Entscheidung vom Verb „scheiden“ ab, weil der Entscheidungsträger mehrere Alternativen voneinander zu trennen hat.

Entscheidungsprozess

→ Hauptartikel: Entscheidungsprozess

Jeder Entscheidung geht ein Entscheidungsprozess voraus. Er umfasst die Phasen Diagnose, Zielsetzung, Problemdefinition, Informationsbeschaffung und -auswertung, Suche nach Handlungsalternativen, Antizipation erwünschter und unerwünschter Folgen, Prognose der Konsequenzen hieraus, Handhabung der Prognoseunsicherheit, Bewertung und Vergleich von Entscheidungsalternativen, Umsetzung der Entscheidung und Umsetzungskontrolle. Der Entscheidungsträger erkennt die Notwendigkeit irgendeiner Entscheidung (Diagnose) und sammelt daraufhin entscheidungsrelevante Informationen und Daten, die er sukzessive filtert und reduziert, um hieraus die Handlungsalternativen abzuleiten. Es schließt sich die Phase der Bewertung aller gefundenen Alternativen an, aus denen die Wahl zu Gunsten einer bestimmten Handlungsalternative getroffen wird. Dieser Entschluss wird schließlich durchgesetzt, die Entscheidung wird umgesetzt; es folgt die Umsetzungskontrolle. Es gibt auch diverse .

Entscheidungsobjekt

Entscheidungen können in Bezug auf den Entscheidungsgegenstand unterteilt werden:

Entscheidungsgegenstand Konsequenzen Betrifft, Betroffene Beispiel
Wahl einer Handlungsalternative Handlung und ihre Folgen Dinge, Sachen, Menschen, Aufgaben, Anweisungen, Aufträge Handlungsentschluss von Individuen, Gruppen. Demokratische Gesellschaften oder deren legitimierten Vertreter begründen staatliches Handeln oder beschließen steuernde Eingriffe in dasselbe.
Meinungsbildung Eine Beurteilung wird durch die gewählte Meinung abgeschlossen. kognitive und soziale Prozesse der Meinungsbildung
Zielfindung Künftige Entscheide und Handlungen richten sich an diesen Zielen aus. Präferenzen der Entscheidungsträger und Betroffenen Beschluss von strategischen Zielsetzungen, Entscheid für einen bestimmten Weg und die damit verbundenen Anstrengungen
Eingehen oder Beenden einer sozialen Beziehung Entscheid zu Veränderung von sozialen Beziehungen mit inhärenter Veränderung künftiger Entscheidungssituationen. Soziale Dynamik Kontaktaufnahme, -vertiefung, -abbruch zu anderen Entscheidungsträgern mit Bildung einer Dyade bzw. einer Gruppe. Kontaktanbahnung, Annahme einer Offerte, Schließen eines Vertrages, Eintritt oder Austritt aus einer Kooperationsbeziehung
künftige Entscheidungsverfahren Verfahrensfestlegung Organisationen Festlegung von Verfahren zu Entscheidungsverfahren

Arten

Entscheidungen lassen sich in eine Vielzahl von Arten einteilen:

  • Im Hinblick auf den Sicherheitsgrad der Informationen unterscheidet man:
    • Entscheidung bei vollkommener Information: Entscheidung unter Sicherheit („deterministischer Fall“). Das Ergebnis einer Entscheidung ist im Voraus vollständig bekannt. Der Informationsgrad ist exakt 100 %, die Eintrittswahrscheinlichkeit ist bekannt und beträgt entweder 0 (unmöglich) oder 1 (sicher). Eine Entscheidung mit vollkommener Information kommt selten vor. Ein Beispiel ist die Arbitrage, bei der alle entscheidungsrelevanten Daten bekannt sind, so dass bei der Umsetzungskontrolle keine Abweichung festgestellt werden kann.
    • Entscheidung bei unvollkommener Information: Da in der Realität über die Zukunft meist unvollkommene Informationen vorliegen, stellen diese Entscheidungen den Regelfall dar. Der Informationsgrad ist < 100 %.
      • Eine Entscheidung unter Unsicherheit liegt vor, wenn der Entscheidung mehrere mögliche Ergebnisse zuzuordnen sind, die mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten eintreten können. Es liegen unvollständige Informationen über die Eintrittswahrscheinlichkeiten und die Umweltzustände vor.
      • Entscheidung unter Risiko: Der Entscheidungsträger hat Kenntnis subjektiver (Schätzungen, Erfahrung oder Vermutungen) und objektiver (Vergangenheitsdaten mit Häufigkeitsverteilungen wie Sterbetafeln, Statistiken) Eintrittswahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist bekannt, für die Handlungsalternativen können Erwartungswerte errechnet werden. Die meisten ökonomischen Entscheidungen in Unternehmen (wie die Investitions- oder Kreditentscheidung) gehören in diese Kategorie. Ein Teil der Fachliteratur geht hierbei davon aus, dass meist nur subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten vorlägen, obwohl meist auch objektive Eintrittswahrscheinlichkeiten in großer Zahl vorhanden sind.
      • Entscheidung unter Ungewissheit: Die Wahrscheinlichkeitsverteilung möglicher zukünftiger Umweltzustände ist unbekannt, es können keine Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich eines von mehreren antizipierten Ergebnissen einer Handlungsalternative einstellt. Sie stellen keine ökonomischen Entscheidungen dar, sondern treten in Spielsituationen (Würfelspiele, Lotterie) auf.
Im Schrifttum bestehen teilweise andere Einteilungen und Zuordnungen. Erich Gutenberg unterschied zwischen Entscheidungen unter Sicherheit, unter Risiko und unter Unsicherheit.
  • Im Hinblick auf die Person des Entscheidungsträgers unterscheidet man Selbst- und Fremdentscheidungen.
    • Die Überordnung der Entscheidungsaufgabe über die Durchführungsaufgabe bedingt nach Erich Kosiol eine Trennung von entscheidender und ausführender Person und führt zu einer Fremdentscheidung.
    • Vereinigen sich Entscheidungs- und Ausführungsaufgabe in einer Person, liegt eine Selbstentscheidung vor. Selbstentscheidungen besitzen einen größeren Entscheidungsspielraum und sind für dezentral organisierte Unternehmen typisch. Fremdentscheidungen beruhen oft auf Entscheidungsvorlagen, die dem Entscheidungsträger von einer anderen Stelle zugeleitet werden. Eigen- und Fremdentscheidung werden manchmal auch im Hinblick auf die Beeinflussbarkeit gesehen. Aus Sicht eines Unternehmens werden Eigenentscheidungen von den Arbeitnehmern des Unternehmens getroffen, während Fremdentscheidungen von Kunden, Lieferanten oder Konkurrenten stammen. Externe Fremdentscheidungen sind bei den Eigenentscheidungen zu berücksichtigen.
  • Aus Sicht der Bedeutung oder Dringlichkeit von Entscheidungsanlässen gibt es konstitutive, operative und situative Entscheidungen.
    • „Konstitutive Entscheidungen sind alle Entscheidungen, die eine grundlegende Festlegung der prinzipiellen Arbeitsweise des Betriebes darstellen“. Sie gehören neben den Investitionsentscheidungen zu den langfristig bindenden Entscheidungen. Zu den konstitutiven Entscheidungen zählen Unternehmensgründung, Wahl des Geschäftszwecks, Standortwahl, Rechtsformwahl oder Unternehmensverbindungen.
    • Kurzfristig bindende Entscheidungen sind operative Entscheidungen („Entscheidungen im Tagesgeschäft“), insbesondere bei den betrieblichen Funktionen Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Finanzierung und den Querschnitts- oder Servicefunktionen Unternehmensleitung, Personalwesen, Verwaltung, Information, Forschung und Entwicklung und Logistik.
    • Situative Entscheidungen werden unter Zeitdruck oft ad hoc getroffen, etwa die unaufschiebbare und dringende Beschaffung eines Ersatzteils zur Verhinderung eines drohenden Betriebsstörung.
  • Nach dem Wirkungszeitraum unterscheidet man operative (kurzfristig wirkende), taktische (mittelfristig wirkende) und strategische Entscheidungen mit langfristigen Auswirkungen. Eine operative Entscheidung liegt vor, wenn der Entscheidungsträger beispielsweise ein Devisenkassageschäft mit seiner Hausbank abschließt, eine taktische Entscheidung ist die Bilanzkosmetik im Rahmen der Bilanzpolitik, während Entscheidungen über eine Erweiterungsinvestition strategischer Natur sind.
  • Im Hinblick auf den Gegenstand der Entscheidung kann unterschieden werden nach
    • Handlungsentscheidung: ist die Wahl aus zwei oder mehreren Handlungsalternativen;
    • Zielentscheidung: Festlegung von einem oder mehreren Zielen, welche für die weiteren Handlungsentscheide maßgebend sein sollen;
    • Beziehungsentscheidung: Kontaktaufnahme oder -abbruch, Eingehen sozialer Beziehungen und deren Gestaltung und Pflege, Bindungen oder Verträge;
    • Gestaltungsentscheidung: Wahl der Rahmenbedingungen, Normen oder Regeln, welche für die weitere soziale Interaktion verbindlich sein sollen.
  • Eine Entscheidung kann ferner emotional, zufällig oder rational erfolgen. Eine rational begründete Entscheidung richtet sich nach bereits vorher abgesteckten Zielen oder vorhandenen Wertmaßstäben.
  • Häufigkeit: es gibt einmalige oder häufig wiederkehrende Entscheidungen. Einmalige Entscheidungen sind meist die konstitutiven Entscheidungen, häufig sind Entscheidungen, die täglich getroffen werden müssen (operative Entscheidungen).

Wissenschaftliche Ansätze

Kybernetische Betrachtung

Unter kybernetischer Betrachtung bilden die Entscheidungen eines Systems (oder einer Entität) einen zeitdiskreten Regelungskreislauf, in dem das System mit der Systemumwelt interagiert. Die gleiche Entscheidung kann z. B. mehrmals oder immer wieder getroffen werden (z. B. Verlasse ich eine mittelmäßige Party oder bleibe ich noch?). Wichtig ist in dem Zusammenhang auch die Frage, ob ein Entscheid unbewusst getroffen werden kann und wer oder was überhaupt die Fähigkeit zum Entscheiden hat.

Im weiten Sinn setzt ein Entscheid nicht notwendig ein Bewusstsein voraus, so wie die entscheidende Entität nicht notwendig ein Mensch sein muss. So kann ein Lebewesen oder auch eine Maschine, ein technisches Gerät bzw. eine Anlage Entscheidungen treffen. Software ist hier auch als programmierter Automat und virtuelle Maschine zu verstehen, die in hoher Frequenz Entscheidungen trifft.

So entscheidet sich eine Amöbe, ob sie sich auf eine Reizquelle hin oder von ihr weg bewegt und eine Heizungsregelung stellt den Brenner an, wenn der Thermostat eine Temperatur unterhalb des unteren Schwellwertes misst. In praktisch jeder Software bestehen bedingte Anweisungen, welche sich anhand eines logischen Ausdrucks für eine von zwei alternativen Folgeanweisungen entscheiden.

Auch menschliche Entscheide sind oft unbewusst und instinktartig automatisiert. Ein Mensch trifft i. d. R. tausende von Entscheidungen täglich, ohne lange zu überlegen, die oft in Sekundenbruchteilen erledigt sind (Spontankauf). Dem Kybernetiker Heinz von Foerster zufolge hat der Mensch jedoch einen besonderen Entscheidungsbereich: „Nur die Fragen, die prinzipiell unentscheidbar sind, können wir entscheiden.“

Die meisten Computerprogramme dienen der Unterstützung von menschlichem Entscheiden. Es gibt aber durchaus auch Programme, die autonome Entscheidungen treffen, von denen unser Leben abhängen kann (Beispiel: ABS-Bremse). Bewusstsein und Willensfähigkeit scheinen aber die Voraussetzung zu sein für komplexe Entscheidungen. In verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen wie Politik, Unternehmen, Medien laufen unterschiedliche komplexe Entscheidungsprozesse, welche für diese Teilsysteme charakteristisch und deren Ziele oft nicht alle transparent sind.

Neurowissenschaftliche Betrachtung

In der wissenschaftlichen Analyse erweist sich der Entscheidungsprozess meist als mehrstufig. Grundsätzlich resultiert das Verhalten des Menschen aus einer Abfolge von Entscheidungen im Abstand von Sekundenbruchteilen oder Minuten. Er kann sie bewusst oder unbewusst, sofort oder in Form eines längeren Abwägungsprozesses fällen, sie können Aktivität oder Passivität zur Folge haben, können als richtig oder falsch bewertet werden. Als Alternativen kann das Gehirn nur Informationen verwerten, die gelernt und in den Speichern abgelegt wurden. Hinzu kommt der Einfluss von zahlreichen unbewussten Faktoren: Stimmungen, Körperbefindlichkeit, Erfahrungen.

Jede Einzelentscheidung kann als ein Abwägungsprozess in den neuralen Netzen des Gehirns aufgefasst werden. Die „Gewichtung“ der Argumente erfolgt (auf der neurowissenschaftlichen Ebene) durch biochemische oder bioelektrische Vorgänge. Auf der neurologischen Ebene hat António Damásio herausgestellt, dass der Mensch jedem Begriff und jeder Erinnerung einen Art somatischen Marker zuordnet, durch diese können heterogene Informationen beschleunigt zu einer Entscheidung verarbeitet werden.

Die emotionalen Marker bewirken im Alltag eine automatische Bevorzugung von vorteilhaften (meist egoistischen) Argumenten und helfen bei der Vermeidung von Gefahren. Es handelt sich um eine entwicklungsgeschichtlich sehr alte Funktion, die jedem Tier mit hinreichender Gehirnkapazität entscheidende Überlebensvorteile bietet. (Gedächtnis und Mandelkerne sind nötig.) Der Mensch nutzt diese Bewertungsfunktion bevorzugt für unbewusste oder spontane Reaktionen „aus dem Bauch heraus“. In den emotionalen Markern sind also die persönlichen Erfahrungen abgebildet. Aus dieser (Lebens-)Erfahrung erwächst die Intuition.

Philosophische Betrachtung

Mit dem Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert gewann der Begriff der Entscheidung philosophisch an Bedeutung. Mit der Evolutionstheorie, den Ausläufern der Säkularisierung und dem Siegeszug der Naturwissenschaften lösten sich die etablierten theologischen Handlungs- und Entscheidungsvorgaben auf und verschoben die Rolle des Menschen in der Welt. In der Folge der veränderten Stellung seiner geschichtlichen Existenz wurden die Existenzielle neu aufgeworfen: Gibt es dem Menschen eine übergeordnete Instanz (Transzendentes, Göttliches, Metaphysisches) oder ist er selbst das Höchste und Einzige in der Welt. Im ersten Fall wären alle Entscheidungen dieser übergeordneten Instanz vorbehalten, im zweiten Fall wäre der Mensch für alle Entscheidungen selbst zuständig und verantwortlich. Diese Fragen wurden unterschiedlich beantwortet und reichen von Max Webers Theorie zur charismatischen Entscheidung über die Anthropologien von Arnold Gehlen, Helmuth Plessner oder Karl Jaspers bis hin zum Existenzialismus von Søren Kierkegaard oder Jean-Paul Sartre.

Vor allem durch die Arbeiten Carl Schmitts zum Dezisionismus wurde die Theorie zur Entscheidung stark politisiert, da Schmitt einen engen Zusammenhang zwischen Entscheidung und Ausnahme herstellte. Diese fand mit seinem Aufsatz 1934 „Der Führer schützt das Recht“ unmittelbar Eingang in die politische Wirklichkeit. Dieses historische Erbe lud die theoretische Arbeit zum Begriff der Entscheidung mit einer existenziellen und politischen Brisanz auf und machte ihn zum theoretischen und politischen Kampfbegriff:

Man kann zwar nicht leugnen, dass es Begriffe gibt, die gefährlich, weil gegen Missbrauch nicht eo ipso geschützt sind. Ihre Schärfe, die sie brauchbar macht, ist dann von der Unschuld der Waffen. Der Begriff der Entscheidung ist brauchbar und sogar unentbehrlich.

Analytisch und ideengeschichtlich weist der philosophische Begriff der Entscheidung eine Verwandtschaft zum Begriff des Charisma auf, zum Positivismus und zum Dezisionismus. Seit den 1990er Jahren wurde der Begriff der Entscheidung stückweise rehabilitiert. So identifizierte Stefan Gosepath ihn beispielsweise als Voraussetzung des Rationalismus:

Die Vernunft kann nicht durch sich selbst gerechtfertigt werden. Eine rationalistische Einstellung ist dadurch charakterisiert, dass sie der Begründbarkeit größte Bedeutung beimisst. Aber diese rationalistische Einstellung lässt sich selber nicht begründet, denn nur Menschen, die auf Gründe zu hören bereit sind, also bereits rational sind, werden eine rationale Argumentation akzeptieren. Die rationalistische Einstellung muss zuerst eingenommen werden, bevor Gründe sinnvoll angeführt werden können. […] Die rationalistische Einstellung ist letztlich ein unbegründbarer Glaube an die Vernunft. Den Vernunftgebrauch kann man nicht begründen, sondern nur zu ihm erziehen. […] Man könnte meinen, dass das Zugeständnis einer dezisionistischen Komponente … dem radikalen Begründungsanspruch des Rationalismus widerspräche. […] Dezisionismus widerspricht keineswegs dem Prinzip der Autonomie oder des Rationalismus.

Psychologische Betrachtung

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Für wichtige Entscheidungen zieht der Mensch zusätzlich rationale (verstandesmäßige) Informationen hinzu, deren objektive oder vermutete Bedeutung er virtuell in seinem „Vorstellungsraum“ vergleichen kann. Hierunter fällt auch alles, was ihm eindringlich genug gelehrt wurde: ethische Gebote, Gesetze aller Art einschließlich der Ermahnungen zum Altruismus. Er benutzt für den Vergleich sein sog. Kurzzeitgedächtnis, eine Funktion, mit der er zwei oder wenige Informationsinhalte einigermaßen gleichzeitig im „Vorstellungsraum“ präsentieren und auf die er sich dann konzentrieren kann (Zeit, Vorstellungskraft, gutes Kurzzeitgedächtnis, gute Informationen sind gute Voraussetzungen).

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Abbildungserklärung: Entscheidungsprozess und Handlung. In einer ersten Phase wird das Ziel (die „Intention“ nach Heinz Heckhausen) herausgearbeitet. Am Ende steht die Entscheidung (schraffiert) über die geplante Aktion. Nach ihr wird der ganze Prozess auch „Rubikon-Modell“ (mit Bezug auf die Entscheidung Cäsars vor dem Angriff auf Rom) genannt. In der anschließenden Planungsphase werden die Einzelheiten der gewählten Handlung bedacht. Am Ende bildet wieder ein Rechenprozess eine Entscheidung. Sie generiert dann auch den Willen, der die Handlung anstößt und für ihre erfolgreiche Durchführung sorgt. Nach der Aktion folgt eine Bewertung, also ein Vergleich mit dem in der Planung aufgestellten Sollwert (Rechenprozess, schraffiert). Das Ergebnis der Bewertung ist bedeutungsvoll für künftige Einstellungen und Handlungen. Quelle: Wolfgang Seidel in Anlehnung an Heinz Heckhausen bzw. Udo Rudolf.

Bei wichtigen Problemstellungen verläuft der Entscheidungsprozess nach heutiger Lehrmeinung zweistufig. In einem ersten Schritt wird das Ziel festgelegt (siehe nebenstehende Abbildung): Der den Prozess auslösenden Vorgaben (Ursache zum grundsätzlichen Handlungsplan) werden mittels der Intelligenzfunktion (Suchfunktion) Alternativen zur Seite gestellt. Sie haben eine rational begründende Bedeutung (Gewicht) für die Entscheidung, sind aber auch mit wertenden emotionalen Markern verknüpft. Als Beispiel sei angenommen, dass jemand eine Einladung zu einer Bergwanderung erhält und nun entscheiden will, ob er teilnimmt. In den Speichern des Gehirns findet die Intelligenz sofort zustimmende Argumente wie Erinnerungen an frühere entsprechende Unternehmungen oder begeisterte Schilderungen anderer. Dagegen mag der aktuelle Wetterbericht und das Problem geeigneten Schuhwerks sprechen. Alternativen für eine eventuell sinnvollere Nutzung des Tages dürfte die Erinnerung an den Terminkalender aufzeigen oder das schlechte Gewissen an nicht erledigte gesellschaftliche Verpflichtungen. Die Gedächtnisspeicher des Gehirns enthalten eine Unmenge positiver und negativer Argumente, deren eindrucksvollste einer Person „durch den Kopf schießen“, ihr also bewusst werden, von denen viele aber auch nur unbewusst einen gewissen (meist emotionalen) Akzent hinzufügen.

Wichtige Komponenten des Abwägungsprozesses sind natürlich Erörterungen über das Risiko (der Zielerreichung) oder den persönlichen Wert, zu denen allein es eine Fülle wissenschaftlicher Arbeiten gibt (z. B. von John William Atkinson). Ferner können ungezählte zeitlich zurückliegende Informationen wie die drastische Ermahnung der Großmutter oder ein Film über Gefahren der Berge in unkalkulierbarer Intensität Einfluss gewinnen. Unbewusste angeborene Motivationen wie Bewegungsdrang, Neugier oder starke Zuneigung zu einem Mitglied der wandernden Gruppe wirken immer mit ein, und andererseits haben immer auch aktuelle körperliche Befindlichkeiten (Müdigkeit, Kopfschmerzen) ihr Gewicht bei der Entscheidung. Das Resultat aller Abwägungen kann grundsätzliche Zustimmung sein. Das Individuum hat mit dieser „Rubikon-Entscheidung“ (eine „Intention“ nach Heinz Heckhausen) ein Ziel generiert. Viele Ursachen haben Einfluss genommen und das Ziel letztlich „determiniert“.

In einem zweiten Schritt wird nun über die Art der Durchführung entschieden. In dem vorstehenden Beispiel: Wie lange, welche Kleidung, welcher Proviant, welche häuslichen organisatorischen Planungen müssen erledigt werden? Bis diese zweite Entscheidung getroffen wird, dürfte nach Udo Rudolph bereits die Willensstärke wirken, die die Intention gegen Zweifel, Bedenken, Versuchungen u. ä. abschirmt. Dieser Wille wird zum Durchsetzungsvermögen wenn nach der zweiten Entscheidung (über die Art der Durchführung) der Entschluss zum Bergwandern feststeht. Wille und Durchsetzungsvermögen sind anlagebedingt unterschiedlich stark ausgeprägt, helfen nun aber, neu auftretende Widerstände zu überwinden oder Ablenkungen zu ignorieren. Auch zu dieser Phase existieren vielseitige wissenschaftliche Untersuchungen. In dieser naturwissenschaftlichen Erklärung der „Willensbildung“ kommt ein freier Wille, der der Kausalität nicht unterworfen ist, nicht vor.

Der Entscheidungsprozess aus allgemeinpsychologischer Sicht

Der oben dargestellte Entscheidungsprozess kann auch mit Hilfe eines Rahmenmodells dargestellt werden. Hierbei handelt es sich nicht um eine Theorie, da das Modell weder Entscheidungen erklärt noch vorhersagt. Allerdings ist es möglich Theorien und Phänomene darin einzuordnen. Im Modell wird zwischen den drei Entscheidungsphasen präselektionale Phase, selektionale Phase und postselektionale Phase unterschieden, wobei sich in der selektionalen Phase die eigentliche Entscheidung abspielt.

Im Folgenden werden diese Phasen zur Übersicht über den Entscheidungsprozess näher erläutert.

Präselektionale Phase

Diese Phase ist der Beginn des Entscheidungsprozesses und steht vor dem eigentlichen Entscheiden, denn in der präselektionalen Phase werden die unterschiedlichen Optionen generiert und es wird nach entscheidungsrelevanten Informationen gesucht. Zudem findet die grundlegende Identifikation der Entscheidungssituation in dieser Phase statt.

In alltäglichen Entscheidungen kann nicht davon ausgegangen werden, dass einem alle Optionen und Konsequenzen bekannt sind und daher muss man laut Herbert A. Simon von der rationalen Entscheidungsregel (Maximierungsregel) der Nutzentheorie absehen. Er setzt hierbei auf das Verhaltensmodell. Dieses Modell geht von der begrenzten Rationalität des Menschen aus. Unter begrenzter Rationalität ist ein Modell menschlichen Entscheidens von Simon zu verstehen, das aufzeigt, dass Menschen trotz der eingeschränkten Information und Verarbeitungskapazität, sowie anderen Faktoren, dazu in der Lage sind ihre Entscheidungen so zu treffen, dass am Ende ein recht gutes Ergebnis steht. Der Grund dafür liegt in einer Folge von Vorgängen, unter anderem in der Verwendung von einfachen Entscheidungsstrategien. Zu diesen Entscheidungsstrategien gehört die:

  • analytische Strategie: die Entscheidung wird anhand der Abwägung von Optionen und deren Konsequenzen getroffen.
  • nichtanalytische Strategie: die Entscheidung wird anhand von anderen Variablen getroffen, die nicht mit den Optionen und deren Konsequenzen zusammenhängen.
  • kompensatorische Strategie: verschiedene Konsequenzen einer Option werden zuerst ausgewertet, sodass es zu einem Ausgleich zwischen positiven und negativen Auswirkungen innerhalb einer Option kommen kann. Anschließend wird die nächste Option mit diesem Verfahren ausgewertet.
  • nichtkompensatorische Strategie: verschiedene Optionen werden in einzelnen Ausprägungen miteinander verglichen. Dadurch fällt der Ausgleich der kompensatorischen Strategie weg.

Wie eine Entscheidung letztlich getroffen wird hängt von der Situation ab und ist meist das Ergebnis aus unterschiedlichen Strategien der Informationsbeschaffung.

Selektionale Phase

In dieser Phase wird die eigentliche Entscheidung getroffen, wofür zuerst die gegebenen Informationen gesichtet werden müssen und eine Bewertung vorgenommen werden muss. Für die Untersuchung dieses Entscheidungsprozesses wird meist das eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Untersuchungsmethode, bei der die Optionen, deren Werte und Konsequenzen, sowie die Wahrscheinlichkeiten angegeben werden und sich der Proband mit Hilfe dieser Angaben entscheiden muss. Es ist daher keine Informationssuche notwendig.

Um die Ergebnisse von Bewertungen und Entscheidungen erklären und vorhersagen zu können, verwendet man die Nutzentheorie. Diese wurde axiomatisiert, um die Prinzipien des rationalen Entscheidens präzise herauszuarbeiten.

Die vier zentralen Prinzipien rationalen Entscheidens sind:

  • Prinzip der vollständigen Ordnung: eine Vergleichbarkeit der Optionen und eine transitive Ordnung werden vorausgesetzt.
  • Prinzip der Unabhängigkeit: die Wahl einer Option soll unabhängig von einer Konsequenz sein, die bei allen Optionen gleich ist (cancellation principle).
  • Prinzip der Dominanz: dieses steht im Zentrum der Entscheidungsregel der Nutzentheorie, da eine Option, die einen geringeren Nutzen hat, einer Option mit höherem Nutzen nicht vorgezogen werden soll.
  • Prinzip der Invarianz: die Darstellung der Optionen darf keinen Einfluss auf die Entscheidung haben.

Untersuchungen von Slovic, Fischhoff und Lichtenstein zeigten allerdings, dass Menschen dazu neigen, diese Prinzipien zu verletzen. Dies wird im Folgenden dargestellt:

  • Das Prinzip der vollständigen Ordnung wird verletzt, wenn intransitive Präferenzen auftreten. Dies wurde mit Hilfe der Paarvergleichsmethode festgestellt.
  • Die Verletzung des Prinzips der Unabhängigkeit wird durch das Allais-Paradoxon beschrieben. Hierbei entscheidet sich ein Proband in zwei Entscheidungssituationen unterschiedlich, obwohl die Konsequenzen identisch sind.
  • Werden die Konsequenzen nur teilweise betrachtet, so wird das Prinzip der Dominanz meist verletzt, da so einige wichtige Konsequenzen übersehen werden können. Es kann aber auch bei einer vollständigen Betrachtung zur Verletzung dieses Prinzips kommen.
  • Das Prinzip der Invarianz wird durch sogenanntes Framing gefährdet. Unter Framing versteht man das Verändern einer Darstellung, das aber nichts an der Option selbst und deren Konsequenzen ändert (z. B. durch sprachliche Mittel). Hierbei unterscheidet man zwischen dem Gewinn-Framing und dem Verlust-Framing. Bei dem Gewinn-Framing fällt die Wahl auf die sichere Option und das Risiko wird gescheut, wobei bei dem Verlust-Framing der Proband die unsichere Option wählt und dadurch das Risiko sucht.

Die Kritik für den nutzentheoretischen Ansatz ist aufgrund der großen Anzahl an benötigten Informationen (Optionen, Konsequenzen, Werte und Wahrscheinlichkeiten) für das Erreichen des höchsten zu erwartenden Nutzens nachvollziehbar. Es handelt sich daher um einen eingeschränkten Geltungsbereich, da im Alltag die Optionen, sowie die Konsequenzen meist selbst gesucht werden müssen.

Postselektionale Phase

In dieser Phase findet die Entscheidungsendbewertung statt.

Auf all unsere Entscheidungen folgen oft Konsequenzen, die Auswirkungen auf unsere Umwelt haben, von der wir dann eine Rückmeldung erhalten. Die Konsequenzen unserer Entscheidungen, welche das Feedback darstellen, wirken sich auf kommende Entscheidungen aus. Anhand der effektiv bewirkten Folgen des Entscheids kann zu einem späteren Zeitpunkt der Erfolg einer Entscheidung gemessen werden. Die (Qualität) kann u. a. daran gemessen werden, wie gut die Auswirkungen der Entscheidung dem gewünschten Ziel nahekommen und Randbedingungen erweitern oder verengen. Aus der rückblickenden Bewertung der Qualität der Entscheidung kann für folgende Entscheide gelernt werden. Ein intelligentes System oder Individuum kann grundsätzlich aus vergangenem Agieren und Verhalten lernen und danach zu zielführenden Entscheidungen kommen. So zeigt das , dass die positiven Konsequenzen einer Entscheidung den Menschen dazu bringen, diese Entscheidung zu wiederholen und im Gegensatz hierzu negative Konsequenzen dazu führen, dass eine diesbezügliche Entscheidung in Zukunft gemieden bzw. nochmals überdacht wird. Daher hat eine Entscheidung immer eine Vergangenheit und eine Zukunft. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Umweltfaktoren und Wirkmechanismen, welche die Entscheidungssituation und die auf die Entscheidung folgenden Konsequenzen bestimmen, immer auch etwas verändern.

Es ist möglich, bei sich wiederholenden Entscheidungen auf eine bereits gewonnene Routine zurückzugreifen. Aus der Vergangenheit abgeleitete (Erfahrungen) können das Entscheidungsverhalten nur dann verbessern, wenn die aktuelle Entscheidungssituation mit den vergangenen Situationen vergleichbar ist. Bei einer wiederholten Entscheidung kann man die schon bekannte Option wählen oder man entscheidet sich für eine neue Option, deren Ausgang noch unbekannt ist. Die Gefahr, dass bei einer solchen wiederholten Entscheidung, mit der Möglichkeit auf den Rückgriff bereits routinierter Verfahren, neue Informationen nicht beachtet werden, ist sehr hoch. Damit Routinen aufgegeben werden, muss es erst häufige negative Rückmeldungen gegeben haben und selbst dann besteht die Möglichkeit eines Rückfallfehlers. Routinen können positiv und negativ gewertet werden: ein positiver Effekt ist der vermeintlich effektivere Umgang mit kognitiven Ressourcen. Negativ zu bewerten ist die einseitige Informationssuche zur Stützung der gewählten Hypothese, der sogenannte Bestätigungsfehler.

Entscheidend ist auch, sich für den Reflexionsprozess genug Zeit zu nehmen und die Fähigkeit, reflektieren zu können bzw. sich Reflexion von Anderen zu holen. Die andere Sicht der Anderen ist wichtig, um die eigene auszugleichen, Irritationen zu erkennen, um der Realität so nahe wie möglich zu kommen.

Besonders nach wichtigen Entscheidungen haben Personen häufig mit der sogenannten kognitiven Dissonanz zu tun. Damit ist gemeint, dass jede Option positive und negative Konsequenzen mit sich bringt. Nach der Entscheidung befindet man sich dann in einem Konflikt, da die negativen Konsequenzen der gewählten Option mit den positiven Konsequenzen der nicht gewählten Option dissonant zur Entscheidung sind. Dieses Phänomen ist auch der Grund dafür, weshalb Entscheidungen im Nachhinein oft aufgewertet werden – dadurch versucht der Entscheider sich aus diesem Spannungskonstrukt zu lösen.

Eine Studie kam 2022 zu der Erkenntnis, dass veränderte materielle Ausgangsoptionen die Entscheidung der Teilnehmenden um lediglich 20 Prozent beeinflussten und diese stattdessen maßgeblich durch kognitive Vorentscheidungen soziale Normen beeinflusst war.

Der Einfluss von Gefühlen auf Entscheidungen

Allgemeines

Der Mensch trifft täglich Entscheidungen. Die meisten davon, die Alltagsentscheidungen, werden eher routiniert und automatisiert getroffen: Was ziehe ich heute an? Was koche ich? Was kaufe ich ein? Sie sind in Relation zu großen „Lebensentscheidungen“ von untergeordneter Natur. Diese existenziellen Entscheidungen fallen uns schwerer, da sie nicht täglich getroffen werden müssen und daher Erfahrung und Routine fehlen. Sie betreffen etwa die Frage des Arbeitsplatzwechsels oder der Familienplanung. Sie haben einen erheblichen Einfluss auf unser Leben. Daher spielen bei diesen Entscheidungen Ängste, mangelndes Selbstvertrauen oder die Gegenüberstellung von Bauchgefühl zu Logik und Fakten eine Rolle. Anders ausgedrückt: die Angst davor, eine falsche Entscheidung zu treffen und vor den daraus resultierenden möglichen Konsequenzen. Maßgeblich hierfür ist nicht nur das individuelle Selbstvertrauen. Es ist zwar ausschlaggebend dafür, ob und wie lange wir zögern, eine Entscheidung zu treffen, wie lange wir uns damit beschäftigen, sollte sie sich als eine schlechte herausstellen und den damit folgenden Umgang. Eine ebenso große Rolle spielen die Gefühle, die mit den Zukunftsszenarien und möglichen Konsequenz der zu treffenden Entscheidung verbunden sind. Denn Entscheidungen können immer Konsequenzen haben, im positiven wie im negativen Sinne.

Gefühle

Gefühle – oder auch Emotionen – sind Empfindungen, die teilweise angeboren sind – Grundgefühle – oder durch Erlebtes geprägt werden. Diese unterschiedlichen bzw. unterschiedlich gemachten Erfahrungen sind mitunter der Grund, warum die Fähigkeit, eine Entscheidung zu treffen oder einen Entschluss zu fassen, bei jedem Einzelnen auch entsprechend unterschiedlich ausgeprägt ist. Im Grunde ist jede Entscheidung auch von unseren Gefühlen beeinflusst, da diese auf den bereits gemachten Erfahrungen basieren. Jedes Ereignis, jede Erfahrung, ganz gleich ob positiv oder negativ, haben wir zusammen mit dem entsprechenden Gefühl gespeichert. Bei einer neu zu treffenden Entscheidung werden diese Gefühle abgerufen und Bilder von möglichen Zukunftsszenarien eingeblendet. Hieraus entsteht eine Tendenz, welche zu einer Entscheidung führt. Dieser Vorgang hat eine, unser Leben stark vereinfachende, Wirkung und läuft größtenteils unterbewusst ab, da unser Gehirn auf diese bereits gespeicherten Daten zurückgreift. Handlungen und Geschehnisse werden, je nach Erfahrung oder Situation, positiv oder negativ bewertet.

Beim Treffen einer logischen Entscheidung werden Gefühle weitgehend ausgeblendet, um ausschließlich rationale, teilweise sogar mathematische Methoden der Entscheidungsfindung anzuwenden. Im Gegensatz dazu können emotionale Entscheidungen zu einem gewissen Maße Logik beinhalten, dennoch ist ihre Hauptantriebskraft das Gefühl. Dieses überwiegt die Logik. In anderen Fällen wird eine Art Pseudo-Logik gebraucht, um eine emotionale Entscheidung zu bekräftigen oder zu unterstützen. Zudem kann eine emotionale Entscheidung, die mit der Logik begonnen wird, für die schlussendliche Entscheidung auch auf die Emotion zurückgreifen.

Die Intuition basiert auf Wissen, welches aus Erfahrungen gezogen wird; sie begründet eine Entscheidung aber eher unterbewusst. Die Stimmungseffekte von Menschen lassen sich nach Isen und Kollegen mit dem Ziel, gute Stimmung zu erhalten und schlechte Stimmung zu vermeiden, begründen. Auch schwache Gefühle haben einen Einfluss auf den Entscheidungsprozess, selbst wenn sie nicht im direkten Zusammenhang mit dem Ausgangsproblem stehen.

Auch Stimmungen und Affekte sind Emotionen und damit ebenfalls Meinungs- und Entscheidungsbildner. Während Affekte von kurzer Dauer aber hoher Intensität sind, ist es bei den Stimmungen genau umgekehrt. Hier ist die Intensität geringer, jedoch sind sie von längerer Dauer. Stimmungen und Affekte sind von geringer Objektivität, da sie unmittelbar auftreten und Logik und Fakten nicht in Betracht nehmen.

Gefühle in Ansätzen der Entscheidungsforschung

In der Entscheidungsforschung gibt es vier verschiedene Ansätze zu den Rollen von Gefühlen: Gefühle als Epiphänomene des Entscheidens, Gefühle als Prozessdeterminanten, Gefühle als Entscheidungskriterium des kognitiv vermittelnder Einfluss sowie Gefühle als Entscheidungskriterium des direkten Einflusses.

Epiphänomene

Im ersten Ansatz spricht man von Gefühlen als so genannte Epiphänomenen des Entscheidens. Aus der Sicht der rationalen Perspektive versteht man hier die Gefühle als ein Nebenprodukt, eine Begleiterscheinung ohne Eigenwirkung: sie entfaltet aus eigener Kraft keine Wirkung, kommt in bestimmten Kontexten vor. Als vermeintliche Begleiterscheinung wird den Gefühlen hier kein ursächlicher Einfluss auf die Entscheidungsbildung zugestanden.

Prozessdeterminanten

Gefühle als Prozessdeterminanten beschreiben den zweiten Ansatz der Entscheidungsforschung. In diesem Ansatz wird ermittelt, wie der Prozess des Entscheidens von den Gefühlen beeinflusst wird. In der Handlungssteuerung können Gefühle eine bedeutungstragende Rolle übernehmen. Durch Gefühle wird der Organismus über Veränderungen der inneren und äußeren Umwelt informiert. Die negativen Gefühle steuern zum einen die Aufmerksamkeit und motivieren das Individuum zugleich, sich mit neuen und dringlichen Aufgaben zu befassen. Gefühle können Entscheidungsaufgaben unterbrechen und die Bearbeitung von neuen Aufgaben beeinflussen. Negative Gefühle sind unter anderem Enttäuschung – wenn z. B. das gewünschte Resultat einer einst getroffenen Entscheidung ausgeblieben ist – oder Bedauern – wenn man das Gefühl hat, aus zwei Optionen die vermeintlich doch „schlechtere Wahl“ getroffen zu haben.

Kognitiv vermittelnder Einfluss

Der dritte Ansatz beinhaltet das Entscheidungskriterium als kognitiv vermittelnden Einfluss. Hier ist nicht das Gefühl von Bedeutung, sondern die kognitive Repräsentation des Gefühls in der spezifischen Situation. Durch ein bestimmtes Erfahrungsrepertoire lernt der Mensch, dass Konsequenzen zu bestimmten Emotionen führen können. Gefühle lehren uns die Erfahrung aus bestimmten Situationen. Emotionen können antizipiert werden und als Entscheidungskriterium für zukünftige Entscheidungen gelten. Die Stärke der Emotionen wird oft über- oder unterschätzt.

Direkter Einfluss

Bei dem letzten Ansatz handelt es sich um den direkten Einfluss, den die Gefühle als Entscheidungskriterium tragen können. Dieser Ausgangspunkt ist in der Entscheidungsforschung erst seit wenigen Jahren relevant. Er besagt, dass Gefühle die zentralen Determinanten der Entscheidungen darstellen. Somit haben Gefühle einen direkten Einfluss auf unsere Entscheidungen.

Neurowissenschaftliche Sicht auf Gefühle in Entscheidungsprozessen

Der Neurowissenschaftler António Damásio, University of Southern California, deutet den präfrontalen Cortex als eine Art Mittler zwischen Gefühl und Verstand und vertritt die Ansicht, dass der präfrontale Cortex die Gefühlsregion des limbischen Systems mit den rationalen Abwägungen der Großhirnrinde verbindet.

António Damásio beschäftigte sich u. a. auch mit Untersuchungen an Patienten mit Schädigungen im Bereich des orbitofrontalen Cortex, welchem eine wichtige Rolle bei der Gefühlsvermittlung im Entscheidungsprozess zugeschrieben wird. Auch wenn für die Entstehung von Gefühlen vor allem das limbische System verantwortlich ist, so haben Patienten mit Schädigungen des orbitofrontalen Cortex schwere Defizite im emotionalen Erleben und massive Probleme bei der Handlungsplanung sowie dem Treffen von Entscheidungen.

Für Damásio steht fest, dass Entscheidungen emotionale Regungen brauchen: Aus purem Verstand heraus könne der Mensch nicht handeln.

Weiterführende Einzelaspekte

Entscheidungsträger

Die Entscheidung entsteht durch geistige Arbeit eines oder mehrerer Entscheidungsträger, welche für den Entscheid legitimiert sind. Ein Entscheid ist immer auch geprägt durch die subjektiven Grundlagen der Entscheidungsträger, durch deren Präferenzen, Gefühle, Vorlieben, Abneigungen, Wertvorstellungen, Erfahrungen und Risikobereitschaft (Risikoaversion oder Risikoaffinität). Auf Grund dieser Einflüsse unterliegt eine Entscheidung in der Regel nur einer beschränkten Rationalität (englisch Bounded Rationality). Ein Entscheid zieht geplante, oft aber auch unerwartete Konsequenzen nach sich, für welche sich die Frage stellt, wieweit diese Verantwortung von den Entscheidungsträgern zu tragen ist.

Entscheidungsparameter

Entscheidungsparameter (exogene und endogene) sind diejenigen Größen, die eine Entscheidung zwar beeinflussen, aber als von ihr unabhängig angesehen werden. Die Entscheidung selbst ist ein Aktionsparameter, der Entscheidungsträger hat aber bei seiner Auswahl der besten Handlungsalternative auch Reaktionen im Unternehmen und der Umwelt außerhalb des Unternehmens als Reaktionsparameter zu berücksichtigen (Fremdentscheidungen). Auch – zumindest kurzfristig – durch die getroffene Entscheidung nicht beeinflussbare Größen (Datenparameter) muss er einbeziehen.

Informationskosten und Informationswert

→ Hauptartikel: Informationskosten und Informationswert

Um richtige Entscheidungen treffen zu können, benötigt der Entscheidungsträger Informationen und Daten, die für die Entscheidung relevant sind. Ihre Beschaffung kann Informationskosten auslösen, die die Gesamtkosten eines Unternehmens erhöhen. Der Entscheidungsträger muss nun abwägen, welche und wie viele Informationen er benötigt und ob im Hinblick auf den Informationsnutzen die Kosten angemessen sind. Unter Informationsnutzen versteht man die Veränderung des Zielerreichungsgrades, die durch die Berücksichtigung einer zusätzlichen Information bei der Entscheidungsfindung herbeigeführt werden kann.

Entscheidungsfolgen

Die Entscheidungsfolgen bestimmen die Konsequenzen und Auswirkungen einer Entscheidung, ob sie allenfalls rückgängig gemacht oder abgeändert werden kann oder ob sie unwiderruflich ist. Oft bringt ein Entscheid durch Veränderung der Situation die Notwendigkeit von Folgeentscheidungen. Besonders wichtig sind Entscheidungen, die normative und langfristige Folgen haben und die verschiedene menschliche Gemeinschaften betreffen, z. B. politische Entscheidungen.

Akzeptanz und Anfechtung eines Entscheides

Im sozialen, gesellschaftlichen und politischen Kontext sind neben den Entscheidungsträgern oft auch andere Menschen von den Folgen eines Entscheides betroffen. Diese haben nur einen begrenzten oder gar keinen Einfluss auf das Entscheidungsverfahren. Dennoch ist es für den Zusammenhalt der Gruppen bzw. die Stabilität der Gesellschaftsordnung wichtig, dass zumindest eine Mehrheit der Betroffenen einen Entscheid und seine Folgen akzeptiert. Ohne Akzeptanz einer Entscheidung und des oder der Entscheidungsträger kommt es oft zu Kritik, Protest, Streit oder Streik. In der modernen Gesellschaft sind deshalb der Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der Individuen durch die staatliche Rechtsordnung Schranken gesetzt. So wie sich die Entscheidungsträger für manche Entscheidungen legitimieren müssen, muss sich oft auch der Gegner eines Entscheides für die Anfechtung legitimieren.

Entscheidungskriterien

In der Mikroökonomie wird das Menschenbild des rationalen Entscheiders (lateinisch Homo Oeconomicus) entworfen, der sich seiner Präferenzen klar bewusst ist und mit jeder Entscheidung versucht, seinen Nutzen zu maximieren. Die Theorie der rationalen Entscheidung wurde jedoch wegen ihrer Annahmen kritisiert. So verfügen die Wirtschaftssubjekte in der Regel nicht über die vollkommene Information über alle potenziell entscheidungsrelevanten Faktoren.

Die Theorie der beschränkt rationalen Entscheidungen erweitert hier den Modellrahmen, indem diese Unvollständigkeiten im Wissen und in der Informationsverarbeitung mit einbezogen werden. Neben Eigennutz können Entscheide aber auch durch andere Wertesysteme wie Altruismus, ethische Werte oder Emotionen bestimmt werden. Daher sind Entscheidungen oft umstritten, da jeder die verbleibende Unsicherheit mit anderen Annahmen belegt.

Entscheidungsverfahren

→ Hauptartikel: Entscheidungsverfahren

Die wichtigste Regel zum Treffen von Entscheidungen ist, dass die Entscheidung umso leichter fällt, je kleiner die Unsicherheit ist – jede Entscheidung fällt leichter, wenn mehr Informationen zum Entscheidungsbedarf vorliegen.

In der Entscheidungstheorie werden Methoden wie z. B. die einfache Nutzwertanalyse (NWA) oder der präzisere Analytic Hierarchy Process (AHP) angewandt, bei denen Kriterien im Sinne von Gesichtspunkten und Alternativen im Sinne von Lösungsvorschlägen gefunden, dargestellt, verglichen und bewertet werden, um die optimale Lösung zu einer Entscheidung oder Problemstellung zu finden. Die Systemik Holacracy gibt Entscheidungsfindung in großen Netzwerken und vielschichtigen Unternehmen (mit gewünschter Transparenz und partizipativen Beteiligungsmöglichkeiten durch alle Ebenen hindurch) eine günstige Struktur.

Fachwissenschaftliche Verwendungen

Ärztliche Diagnose

In der Medizin entscheidet ein Arzt in einer Diagnose aufgrund der vorliegende Symptome für eine von ggf. mehreren möglichen Krankheiten und stützt die Behandlung auf diesen Diagnoseentscheid ab. Der Diagnoseentscheid hat hier oft den Charakter einer Hypothese. Spricht der Patient nicht auf die Behandlung an, müssen andere Hypothesen überprüft und ggf. der Diagnoseentscheid revidiert werden.

Psychodiagnostische Entscheidungsfindung

Psychologie als beratende Tätigkeit ist auf eine fundierte diagnostische Entscheidungsfindung angewiesen (z. B. hinsichtlich Bildungswegen, der Berufswahl, Personalselektion, Therapieindikation). Psychologische Diagnostik ist die Disziplin, Erkenntnisse der einzelnen Teildisziplinen der Psychologie für diese Entscheidungsfindung zu nutzen (Indikationsdiagnostik).

Sport und Justiz

In der Rechtsprechung sind Entscheidungen bestimmte Verdikte (vgl. Beschluss und Urteil). Beim Sport gelten die Entscheidungen des Schiedsrichters als unanfechtbar für die Zeit des Spiels (Tatsachenentscheidung).

Luftfahrt

FORDEC oder FOR-DEC bezeichnet eine Methode zur strukturierten Entscheidungsfindung, die vor allem in der Luftfahrt angewandt wird.

Management

Eine Entscheidung ist das Ergebnis eines Preisvergleiches von Vor- und Nachteilen der jeweiligen Möglichkeit gegenüber deren Alternativen. Eine Unentschiedenheit resultiert aus erkanntem Unwissen bzw. Unklarheit über die Konsequenzen der favorisierten Möglichkeit (ein nicht bestimmbarer Preis). Entscheidungsschwäche resultiert aus der unbewussten Ablehnung der mit der Lösung verbundenen Nachteile. Vermeidung einer Entscheidung bedeutet, andere entscheiden zu lassen, wie beispielsweise nicht an einer Wahl teilzunehmen. Nichtentscheiden ist damit bereits die Entscheidung, die Entscheidung an andere zu übertragen.

Betriebswirtschaftslehre

Betriebliche Entscheidungen können unter folgenden Kriterien systematisiert werden.

  • Wirkungsbereich: Er stellt darauf ab, wo sich eine betriebliche Entscheidung auswirkt. Das ist den betrieblichen Funktionsbereichen Beschaffung, Produktion, Vertrieb und Finanzierung sowie in den Querschnitts- oder Servicefunktionen Unternehmensleitung, Personalwesen, Verwaltung, Information, Forschung und Entwicklung und Logistik der Fall.
  • Rang der Entscheidungen: es gibt Ziel- und Mittelentscheidungen. Die Zielentscheidungen legen die Sachziele und Formalziele fest, Mittelentscheidungen bestimmen dagegen, auf welche Weise die gesetzten Ziele zur verwirklichen sind.
  • Anzahl der Entscheidungsträger: Individualentscheidungen werden von einem einzelnen Entscheidungsträger getroffen, Kollektiventscheidungen werden in Teams mehrheitlich oder einstimmig gefasst.
  • Entscheidungsrisiko: Höchstes Risiko bergen die konstitutiven Fremdentscheidungen unter Ungewissheit, geringstes die situativen Eigenentscheidungen unter vollkommener Information (reine Rechen- oder Denkaufgaben). Erich Gutenberg hat aus der Verwendung einiger dieser Entscheidungsmerkmale die „echten Führungsentscheidungen“ gekennzeichnet, also diejenigen Entscheidungen, die von den obersten Führungsorganen (Vorstand, Geschäftsführung) zu treffen und nicht delegierbar sind. Wesentliches Kriterium der Leitung ist das Treffen von Fremdentscheidungen, deren Umsetzen in Anordnungen und die Fremdkontrolle der Ausführung.

Fehlentscheidung

Eine Fehlentscheidung beruht auf unzutreffenden Daten (falsche oder unzureichende Informationen) oder aus Denk- und Rechenfehlern des Entscheidungsträgers bei der Datenauswertung und beim Treffen der Entscheidung. Erich Gutenberg ging 1962 davon aus, dass „Unvollständigkeit und Unzulänglichkeiten der Informationen erhöhen das Risiko von Fehlentscheidungen und Fehlschlägen“. Sie verursacht – neben anderen Kosten und Schäden – Friktionskosten. Das sind Opportunitätskosten schlechter Entscheidungen, die auf nicht verfügbarer oder qualitativ inadäquater Information beruhen und durch einen Standardeinsatz hätten verhindert werden können. Entscheidungsträger sind daran interessiert, Fehlentscheidungen zu vermeiden, denn sie können deshalb wegen ihrer Verantwortung zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Fachliteratur unterscheidet zwischen Fehlentscheidungen erster und zweiter Art. Eine Fehlentscheidung erster Art liegt vor, wenn ein Unternehmen eine Erweiterungsinvestition tätigt, deren Erfolgspotenzial als niedrig eingestuft wird. Von einer Fehlentscheidung zweiter Art wird gesprochen, wenn eine Erweiterung der Kapazitäten erfolgversprechend ist, aber entsprechende Erweiterungsinvestitionen nicht vorgenommen werden.

Siehe auch

  • Prospect Theory
  • Fundamentaloption
  • Sozialwahltheorie
  • Dezisionismus (Rechtsphilosophie)
  • Manipulation
  • Triage
  • Entscheidbar
  • Unterschied, Unterscheidung, Gleichheit, Merkmal
  • Wertanalyse
  • Crisis Intelligence als Krisenprävention in Entscheidungsprozessen
  • Spieltheorie (ein Teilgebiet der Mathematik, bei dem Entscheidungssituationen modelliert werden)
  • Entscheidungsmechanismus
  • Absicht

Literatur

Betriebswirtschaftlich und Soziologisch
  • Herbert A. Simon: Models of Man. Social and Rational. Mathematical Essays on Rational Human Behavior in a Social Setting. Wiley, New York NY u. a. 1957.
  • Wolfgang Mag: Entscheidung und Information. Franz Vahlen, München 1977, ISBN 3-8006-0617-8.
  • Niklas Luhmann: Soziologische Aspekte des Entscheidungsverhaltens. In: Niklas Luhmann: Die Wirtschaft der Gesellschaft (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. 1152). 2. Auflage. Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-28752-4, S. 272–301, Kapitel 8.
  • Edmund Heinen: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. 9., verbesserte Auflage, Nachdruck. Gabler, Wiesbaden 1992, ISBN 3-409-32750-9.
  • Werner Dinkelbach, Andreas Kleine: Elemente einer betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre. Springer, Berlin u. a. 1996, ISBN 978-3-540-61569-9.
  • Wolfgang Domschke, Armin Scholl: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung aus entscheidungsorientierter Sicht. 2., verbesserte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43993-5.
  • Mie Augier, James G. March (Hrsg.): Models of Man. Essays in Memory of Herbert A. Simon. MIT Press, Cambridge MA u. a. 2004, ISBN 0-262-01208-1.
Neurowissenschaftlich und Psychologisch
  • John W. Atkinson: Motivational Determinants of Intellective Performance and Cumulative Achievement. In: John W. Atkinson, Joel O. Raynor: Personality, Motivation and Achievement. Hemisphere Publishing u. a., Washington DC 1978, ISBN 0-470-99336-7, S. 221–242.
  • Lutz Werner: Entscheidungsunterstützungssysteme. Ein problem- und benutzerorientiertes Management-Instrument (= Schriftenreihe Handeln und Entscheiden in komplexen ökonomischen Situationen. Band 5). Physica-Verlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-7908-0637-4.
  • Heinz Heckhausen: Motivation und Handeln. 2., völlig überarbeitete und ergänzte Auflage, Nachdruck. Springer, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-50746-9.
  • Udo Rudolph: Motivationspsychologie. Beltz PVU, Weinheim u. a. 2003, ISBN 3-621-27508-8.
  • Helmut Jungermann, Hans-Rüdiger Pfister, Katrin Fischer: Die Psychologie der Entscheidung. Eine Einführung. 2. Auflage. Elsevier – Spektrum Akademischer Verlag, München u. a. 2005, ISBN 3-8274-1568-3.
  • Gerd Gigerenzer: Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition. Aus dem Englischen übersetzt von Hainer Kober. Bertelsmann, München 2007, ISBN 978-3-570-00937-6 (Originaltitel: Gut Feelings. The Intelligence of the Unconscious. Viking, New York NY u. a. 2007, ISBN 978-0-670-03863-3).
  • : Das ethische Gehirn. Der determinierte Wille und die eigene Verantwortung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2126-5.
  • Walter Braun: Die (Psycho-)Logik des Entscheidens. Fallstricke, Strategien und Techniken im Umgang mit schwierigen Situationen. Hans Huber, Bern 2010, ISBN 978-3-456-84851-8.
  • Die Qual der Wahl. Wie trifft man Entscheidungen? Auf den Bauch hören oder auf den Verstand? (= Psychologie heute compact. Heft 28). Beltz, Weinheim 2011, ISBN 978-3-407-47215-1.
  • Bas Kast: Ich weiß nicht, was ich wollen soll. Warum wir uns so schwer entscheiden können und wo das Glück zu finden ist. S. Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-10-038303-7.
Management
  • Reinhard K. Sprenger: Die Entscheidung liegt bei Dir! Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit. Überarbeitete Neuauflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2004, ISBN 3-593-37442-0.
Ethisch-normative Aspekte
  • Rupert M. Scheule (Hrsg.): Ethik der Entscheidung. Entscheidungshilfen im interdisziplinären Diskurs. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2215-3.
Weitere
  • Annette Krenovsky, Wilfried Reiter: Es irrt nicht nur der Chef. Erkennen Sie die fatalsten Denkfehler im Beruf und entscheiden Sie richtig. Kösel, München 2003, ISBN 3-466-30630-2.
  • Eva Christiane Wetterer: Die Kunst der richtigen Entscheidung. 40 Methoden die funktionieren. Murmann, Hamburg 2005, ISBN 3-938017-23-6.

Video

  • Manfred Spitzer: Entscheidungen aus dem Bauch (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive). RealVideo aus der BR-alpha-Reihe „Geist und Gehirn“ (ca. 15 Minuten)

Weblinks

imageWiktionary: Entscheidung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
imageWiktionary: Entscheidungsfindung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
image
Wikiquote: Entscheidung – Zitate
  • Literatur von und über Entscheidung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Eva Wlodarek: 7 Tipps, um optimal zu entscheiden. So gelingt es Ihnen, die beste Entscheidung für sich zu treffen., Youtube, vom 6. Juli 2019

Einzelnachweise

  1. Klaus Schubert, Martina Klein: Das Politiklexikon: Begriffe, Fakten, Zusammenhänge. 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Bonn 2021, ISBN 978-3-8012-0600-0. 
  2. Erich Kosiol: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. 1968, S. 246 f.
  3. Bernd Schiemenz/Olaf Schönert, Entscheidung und Produktion. 2005, S. 26
  4. Michael Jacob, Management und Informationstechnik. 2013, S. 15
  5. Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 1862, Sp. 597.
  6. Anja Ansorg: ABC des Glaubens. 2008, S. 19.
  7. Johann Christoph Adelung, Martin Span: Orthographisches und etymologisches Taschenwörterbuch der Deutschen Sprache. 1819, S. 408.
  8. Wolfgang J. Koschnick: Management: Enzyklopädisches Lexikon. 1996, S. 153.
  9. Reinhold Sellien, Helmut Sellien: Gablers Wirtschafts-Lexikon. Band A–K. 1988, Sp. 1529 f.
  10. Helmut Sellien/Reinhold Sellien, Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 1, 1980, Sp. 1261 f.
  11. Christian Decker, Internationale Projektfinanzierung. 2008, S. 141 f.
  12. Edgar Saliger, Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie, 2003, S. 43 f.; ISBN 9783486274684
  13. Marco Thönnes, Investitionsentscheidung „Finanzgerichtsverfahren“, 2005, S. 38, FN 154 mit weiteren Nachweisen
  14. Erich Gutenberg, Unternehmensführung, 1962, S. 77
  15. Erich Kosiol Organisation der Unternehmung, 1976, S. 101
  16. Erich Kosiol, Organisation der Unternehmung, 1976, S. 53; ISBN 9783409884549
  17. Michael Jacob, Management und Informationstechnik, 2013, S. 16; ISBN 9783658007829
  18. Konrad Mellerowicz, Betriebspolitik – Die Kernaufgabe der Betriebsführung, in: Festschrift zum 65. Geburtstag von Otto R. Schnutenhaus, 1959, S. 85 ff.
  19. Adolf E. Luger, Der Aufbau des Betriebes, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Band 1, 2004, S. 97; ISBN 9783446225398
  20. Fritz Scheuch, Investitionsgüter-Marketing, 1975, S. 38; ISBN 9783531112893
  21. Heinz von Foerster: Wahrnehmen wahrnehmen. In: Philosophien der neuen Technologien. Berlin 1989, S. 27 ff; auch enthalten in H.v.Foester: KybernEthik. 1993, S. 153, ISBN 3-88396-111-6
  22. Wolff, Martin C.: Ernst und Entscheidung – Eine Phänomenologie von Konflikten. 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2016, ISBN 978-3-8487-3330-9, S. 329. 
  23. Schmitt, Carl: Der Führer schützt das Recht. Hrsg.: Deutsche Juristen-Zeitung. Nr. 15. Otto Liebmann / Carl Schmitt, Berlin 1. August 1934. 
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  28. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 96. 
  29. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 95–107. 
  30. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 80. 
  31. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 82. 
  32. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 86. 
  33. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 78–93. 
  34. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 110. 
  35. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 120. 
  36. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 118. 
  37. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, S. 108–121. 
  38. Denis Tverskoi, Andrea Guido, Giulia Andrighetto, Angel Sánchez, Sergey Gavrilets: Disentangling material, social, and cognitive determinants of human behavior and beliefs. SocArXiv, 5. Mai 2022, doi:10.31235/osf.io/z5m9h (osf.io [abgerufen am 10. Mai 2022]). 
  39. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-12474-7, S. 124. 
  40. Internetquelle. 24. Februar 2017, abgerufen am 24. Februar 2017 (englisch). 
  41. Gerhard Roth: Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. 2. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-94490-7. 
  42. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-12474-7, S. 127. 
  43. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-12474-7, S. 132. 
  44. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin, ISBN 978-3-642-12474-7, S. 123–134. 
  45. Tilmann Betsch, Joachim Funke, Henning Plessner: Denken – Urteilen, Entscheiden, Problemlösen: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Springer, Berlin, ISBN 978-3-642-12474-7, S. 129–130. 
  46. Jacob Marschak, Remarks on the Economics of Information. In: Contributions to Scientific Research in Management, Cowles Foundation Paper 146, 1960, S. 80
  47. Reinhard K. Sprenger: Die Entscheidung liegt bei Dir! Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit. Überarbeitete Neuauflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2004, ISBN 3-593-37442-0.
  48. Bernd Schiemenz, Olaf Schönert: Entscheidung und Produktion. 2005, S. 26.
  49. Erich Gutenberg: Unternehmensführung: Organisation und Entscheidungen. 1962, S. 122.
  50. Henner Schierenbeck, Claudia B Wöhle: Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre. 2012, S. 120.
  51. Siegfried G. Häberle (Hrsg.): Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre. 2008, S. 753.
  52. Erich Gutenberg: Unternehmensführung. 1962, S. 76.
  53. Peter Buxmann, Wolfgang König: Das Standardisierungsproblem: Ein ökonomisches Entscheidungsmodell zur Auswahl von Standards. In: Wirtschaftsinformatik. 40. Jg., April 1998, S. 124.
  54. Helmut Laux, Felix Liermann: Grundlagen der Organisation. 1987, S. 468.
  55. Fee Steinhoff: Kundenorientierung bei hochgradigen Innovationen. 2006, S. 104.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 25 May 2025 / 08:34

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Entscheidung Begriffsklarung aufgefuhrt Unter Entscheidung versteht man die Wahl einer Handlung aus mindestens zwei vorhandenen potenziellen Handlungsalternativen unter Beachtung der ubergeordneten Ziele Mit der Evaluation der Konsequenzen von Entscheidungen befasst sich die Entscheidungstheorie Eine Richtungsentscheidung am Scheideweg links rechts oder geradeaus AllgemeinesEntscheidungen werden im Alltag von naturlichen Personen getroffen die man Entscheidungstrager nennt Entscheidungstrager konnen Entscheidungen fur sich etwa jemand kauft sich ein Buch oder fur Organisationen Unternehmen Behorden treffen Im letzteren Falle treffen Fuhrungskrafte im Rahmen ihrer Fuhrungskompetenz und andere Mitarbeiter im Rahmen ihrer Durchfuhrungskompetenz Entscheidungen die fur oder gegen ihre Organisation wirken Diese Entscheidungskompetenz wurde den Entscheidungstragern durch Delegation ausdrucklich ubertragen Computer entscheiden nicht selbst sondern nur aufgrund von Computerprogrammen die von Menschen geschaffen wurden Im Alltag tauchen Entscheidungssituationen taglich sehr haufig auf ohne dass man sich hieruber bewusst ist Der Fahrer muss entscheiden ob er die Fahrtrichtung geradeaus wahlt oder rechts abbiegt Die Auswahl von einer dieser beiden Handlungsalternativen hangt vom Fahrtziel ab so dass also selbst bei dieser simplen Entscheidung wiederum das Ziel fur die Auswahl der richtigen Handlungsalternative von Bedeutung ist Der Fahrer muss kurzfristig entscheiden wahrend sich etwa ein Richter wahrend eines langwierigen Gerichtsverfahrens fur das Urteil bis zum Verkundungstermin Zeit lassen kann Eine Entscheidung kann oft bis zum spatesten moglichen Zeitpunkt hinausgeschoben werden wobei in der Zwischenzeit weitere Informationen eingehen und den Informationsgrad erhohen Informationen deren Quantitat und Qualitat sind essentiell fur das Treffen richtiger Entscheidungen Der Informationsgrad misst die Unvollkommenheit von Informationen Informationsgrad tatsachlich vorhandene Informationensachlich notwendige Informationen displaystyle text Informationsgrad frac text tatsachlich vorhandene Informationen text sachlich notwendige Informationen Vollkommene Information liegt demnach bei 100 vor unvollkommene Information zwischen 0 und 100 und vollkommene Ignoranz bei 0 vor Bei der Entscheidung aus mehreren Handlungsalternativen wird diejenige ausgewahlt die sich im Hinblick auf ein Ziel als die beste erweist Diese Alternativen ergeben sich aus der Entscheidungsvorbereitung fur die meist der Begriff Planung Verwendung findet Handlungsalternativen konnen allgemein aus einem bestimmten Handeln oder einem Unterlassen bestehen Erkennt etwa der Einkaufsleiter im Unternehmen dass ein bestimmter Rohstoff kurzfristig zu teuer geworden ist so unterlasst er einen geplanten Kauf auch dies ist eine Entscheidung Spontane also ungeplante Entscheidungen Entschlusse sind keine echten Entscheidungen im Sinne der Entscheidungstheorie EtymologieDie Eigenschaft ohne Verzogerung zu entscheiden und dabei zu bleiben wird als Entschiedenheit bezeichnet vgl Fuhrung oder Starrsinn Die Statistik und Okonomie befasst sich in der Entscheidungstheorie mit der Frage nach der optimalen Entscheidung Etymologisch stammt das Verb entscheiden von dem germanischen Wort skaipi Plural von skeidir fur Schwertscheide fur zwei getrennte Holzplatten die ein Schwert schutzten Im Althochdeutschen wurde dieser Wortstamm zu sceidan und dann zu intsceidon fur aus der Scheide ziehen trennen weiterentwickelt Das mittelhochdeutsche Wort entscheiden bedeutete absondern aussondern bestimmen und richterlich ein Urteil fallen Die Aussagen und Ansichten mussten durch den Richter voneinander getrennt werden scheiden um zur richtigen Einsicht zu gelangen Ein etymologisches Worterbuch leitete im Jahre 1819 das Wort Entscheidung vom Verb scheiden ab weil der Entscheidungstrager mehrere Alternativen voneinander zu trennen hat Entscheidungsprozess Hauptartikel Entscheidungsprozess Jeder Entscheidung geht ein Entscheidungsprozess voraus Er umfasst die Phasen Diagnose Zielsetzung Problemdefinition Informationsbeschaffung und auswertung Suche nach Handlungsalternativen Antizipation erwunschter und unerwunschter Folgen Prognose der Konsequenzen hieraus Handhabung der Prognoseunsicherheit Bewertung und Vergleich von Entscheidungsalternativen Umsetzung der Entscheidung und Umsetzungskontrolle Der Entscheidungstrager erkennt die Notwendigkeit irgendeiner Entscheidung Diagnose und sammelt daraufhin entscheidungsrelevante Informationen und Daten die er sukzessive filtert und reduziert um hieraus die Handlungsalternativen abzuleiten Es schliesst sich die Phase der Bewertung aller gefundenen Alternativen an aus denen die Wahl zu Gunsten einer bestimmten Handlungsalternative getroffen wird Dieser Entschluss wird schliesslich durchgesetzt die Entscheidung wird umgesetzt es folgt die Umsetzungskontrolle Es gibt auch diverse EntscheidungsobjektEntscheidungen konnen in Bezug auf den Entscheidungsgegenstand unterteilt werden Entscheidungsgegenstand Konsequenzen Betrifft Betroffene BeispielWahl einer Handlungsalternative Handlung und ihre Folgen Dinge Sachen Menschen Aufgaben Anweisungen Auftrage Handlungsentschluss von Individuen Gruppen Demokratische Gesellschaften oder deren legitimierten Vertreter begrunden staatliches Handeln oder beschliessen steuernde Eingriffe in dasselbe Meinungsbildung Eine Beurteilung wird durch die gewahlte Meinung abgeschlossen kognitive und soziale Prozesse der MeinungsbildungZielfindung Kunftige Entscheide und Handlungen richten sich an diesen Zielen aus Praferenzen der Entscheidungstrager und Betroffenen Beschluss von strategischen Zielsetzungen Entscheid fur einen bestimmten Weg und die damit verbundenen AnstrengungenEingehen oder Beenden einer sozialen Beziehung Entscheid zu Veranderung von sozialen Beziehungen mit inharenter Veranderung kunftiger Entscheidungssituationen Soziale Dynamik Kontaktaufnahme vertiefung abbruch zu anderen Entscheidungstragern mit Bildung einer Dyade bzw einer Gruppe Kontaktanbahnung Annahme einer Offerte Schliessen eines Vertrages Eintritt oder Austritt aus einer Kooperationsbeziehungkunftige Entscheidungsverfahren Verfahrensfestlegung Organisationen Festlegung von Verfahren zu EntscheidungsverfahrenArtenEntscheidungen lassen sich in eine Vielzahl von Arten einteilen Im Hinblick auf den Sicherheitsgrad der Informationen unterscheidet man Entscheidung bei vollkommener Information Entscheidung unter Sicherheit deterministischer Fall Das Ergebnis einer Entscheidung ist im Voraus vollstandig bekannt Der Informationsgrad ist exakt 100 die Eintrittswahrscheinlichkeit ist bekannt und betragt entweder 0 unmoglich oder 1 sicher Eine Entscheidung mit vollkommener Information kommt selten vor Ein Beispiel ist die Arbitrage bei der alle entscheidungsrelevanten Daten bekannt sind so dass bei der Umsetzungskontrolle keine Abweichung festgestellt werden kann Entscheidung bei unvollkommener Information Da in der Realitat uber die Zukunft meist unvollkommene Informationen vorliegen stellen diese Entscheidungen den Regelfall dar Der Informationsgrad ist lt 100 Eine Entscheidung unter Unsicherheit liegt vor wenn der Entscheidung mehrere mogliche Ergebnisse zuzuordnen sind die mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten eintreten konnen Es liegen unvollstandige Informationen uber die Eintrittswahrscheinlichkeiten und die Umweltzustande vor Entscheidung unter Risiko Der Entscheidungstrager hat Kenntnis subjektiver Schatzungen Erfahrung oder Vermutungen und objektiver Vergangenheitsdaten mit Haufigkeitsverteilungen wie Sterbetafeln Statistiken Eintrittswahrscheinlichkeiten Die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist bekannt fur die Handlungsalternativen konnen Erwartungswerte errechnet werden Die meisten okonomischen Entscheidungen in Unternehmen wie die Investitions oder Kreditentscheidung gehoren in diese Kategorie Ein Teil der Fachliteratur geht hierbei davon aus dass meist nur subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten vorlagen obwohl meist auch objektive Eintrittswahrscheinlichkeiten in grosser Zahl vorhanden sind Entscheidung unter Ungewissheit Die Wahrscheinlichkeitsverteilung moglicher zukunftiger Umweltzustande ist unbekannt es konnen keine Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet werden Es ist jedoch anzunehmen dass sich eines von mehreren antizipierten Ergebnissen einer Handlungsalternative einstellt Sie stellen keine okonomischen Entscheidungen dar sondern treten in Spielsituationen Wurfelspiele Lotterie auf Im Schrifttum bestehen teilweise andere Einteilungen und Zuordnungen Erich Gutenberg unterschied zwischen Entscheidungen unter Sicherheit unter Risiko und unter Unsicherheit dd Im Hinblick auf die Person des Entscheidungstragers unterscheidet man Selbst und Fremdentscheidungen Die Uberordnung der Entscheidungsaufgabe uber die Durchfuhrungsaufgabe bedingt nach Erich Kosiol eine Trennung von entscheidender und ausfuhrender Person und fuhrt zu einer Fremdentscheidung Vereinigen sich Entscheidungs und Ausfuhrungsaufgabe in einer Person liegt eine Selbstentscheidung vor Selbstentscheidungen besitzen einen grosseren Entscheidungsspielraum und sind fur dezentral organisierte Unternehmen typisch Fremdentscheidungen beruhen oft auf Entscheidungsvorlagen die dem Entscheidungstrager von einer anderen Stelle zugeleitet werden Eigen und Fremdentscheidung werden manchmal auch im Hinblick auf die Beeinflussbarkeit gesehen Aus Sicht eines Unternehmens werden Eigenentscheidungen von den Arbeitnehmern des Unternehmens getroffen wahrend Fremdentscheidungen von Kunden Lieferanten oder Konkurrenten stammen Externe Fremdentscheidungen sind bei den Eigenentscheidungen zu berucksichtigen Aus Sicht der Bedeutung oder Dringlichkeit von Entscheidungsanlassen gibt es konstitutive operative und situative Entscheidungen Konstitutive Entscheidungen sind alle Entscheidungen die eine grundlegende Festlegung der prinzipiellen Arbeitsweise des Betriebes darstellen Sie gehoren neben den Investitionsentscheidungen zu den langfristig bindenden Entscheidungen Zu den konstitutiven Entscheidungen zahlen Unternehmensgrundung Wahl des Geschaftszwecks Standortwahl Rechtsformwahl oder Unternehmensverbindungen Kurzfristig bindende Entscheidungen sind operative Entscheidungen Entscheidungen im Tagesgeschaft insbesondere bei den betrieblichen Funktionen Beschaffung Produktion Vertrieb Finanzierung und den Querschnitts oder Servicefunktionen Unternehmensleitung Personalwesen Verwaltung Information Forschung und Entwicklung und Logistik Situative Entscheidungen werden unter Zeitdruck oft ad hoc getroffen etwa die unaufschiebbare und dringende Beschaffung eines Ersatzteils zur Verhinderung eines drohenden Betriebsstorung Nach dem Wirkungszeitraum unterscheidet man operative kurzfristig wirkende taktische mittelfristig wirkende und strategische Entscheidungen mit langfristigen Auswirkungen Eine operative Entscheidung liegt vor wenn der Entscheidungstrager beispielsweise ein Devisenkassageschaft mit seiner Hausbank abschliesst eine taktische Entscheidung ist die Bilanzkosmetik im Rahmen der Bilanzpolitik wahrend Entscheidungen uber eine Erweiterungsinvestition strategischer Natur sind Im Hinblick auf den Gegenstand der Entscheidung kann unterschieden werden nach Handlungsentscheidung ist die Wahl aus zwei oder mehreren Handlungsalternativen Zielentscheidung Festlegung von einem oder mehreren Zielen welche fur die weiteren Handlungsentscheide massgebend sein sollen Beziehungsentscheidung Kontaktaufnahme oder abbruch Eingehen sozialer Beziehungen und deren Gestaltung und Pflege Bindungen oder Vertrage Gestaltungsentscheidung Wahl der Rahmenbedingungen Normen oder Regeln welche fur die weitere soziale Interaktion verbindlich sein sollen Eine Entscheidung kann ferner emotional zufallig oder rational erfolgen Eine rational begrundete Entscheidung richtet sich nach bereits vorher abgesteckten Zielen oder vorhandenen Wertmassstaben Haufigkeit es gibt einmalige oder haufig wiederkehrende Entscheidungen Einmalige Entscheidungen sind meist die konstitutiven Entscheidungen haufig sind Entscheidungen die taglich getroffen werden mussen operative Entscheidungen Wissenschaftliche AnsatzeKybernetische Betrachtung Unter kybernetischer Betrachtung bilden die Entscheidungen eines Systems oder einer Entitat einen zeitdiskreten Regelungskreislauf in dem das System mit der Systemumwelt interagiert Die gleiche Entscheidung kann z B mehrmals oder immer wieder getroffen werden z B Verlasse ich eine mittelmassige Party oder bleibe ich noch Wichtig ist in dem Zusammenhang auch die Frage ob ein Entscheid unbewusst getroffen werden kann und wer oder was uberhaupt die Fahigkeit zum Entscheiden hat Im weiten Sinn setzt ein Entscheid nicht notwendig ein Bewusstsein voraus so wie die entscheidende Entitat nicht notwendig ein Mensch sein muss So kann ein Lebewesen oder auch eine Maschine ein technisches Gerat bzw eine Anlage Entscheidungen treffen Software ist hier auch als programmierter Automat und virtuelle Maschine zu verstehen die in hoher Frequenz Entscheidungen trifft So entscheidet sich eine Amobe ob sie sich auf eine Reizquelle hin oder von ihr weg bewegt und eine Heizungsregelung stellt den Brenner an wenn der Thermostat eine Temperatur unterhalb des unteren Schwellwertes misst In praktisch jeder Software bestehen bedingte Anweisungen welche sich anhand eines logischen Ausdrucks fur eine von zwei alternativen Folgeanweisungen entscheiden Auch menschliche Entscheide sind oft unbewusst und instinktartig automatisiert Ein Mensch trifft i d R tausende von Entscheidungen taglich ohne lange zu uberlegen die oft in Sekundenbruchteilen erledigt sind Spontankauf Dem Kybernetiker Heinz von Foerster zufolge hat der Mensch jedoch einen besonderen Entscheidungsbereich Nur die Fragen die prinzipiell unentscheidbar sind konnen wir entscheiden Die meisten Computerprogramme dienen der Unterstutzung von menschlichem Entscheiden Es gibt aber durchaus auch Programme die autonome Entscheidungen treffen von denen unser Leben abhangen kann Beispiel ABS Bremse Bewusstsein und Willensfahigkeit scheinen aber die Voraussetzung zu sein fur komplexe Entscheidungen In verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen wie Politik Unternehmen Medien laufen unterschiedliche komplexe Entscheidungsprozesse welche fur diese Teilsysteme charakteristisch und deren Ziele oft nicht alle transparent sind Neurowissenschaftliche Betrachtung In der wissenschaftlichen Analyse erweist sich der Entscheidungsprozess meist als mehrstufig Grundsatzlich resultiert das Verhalten des Menschen aus einer Abfolge von Entscheidungen im Abstand von Sekundenbruchteilen oder Minuten Er kann sie bewusst oder unbewusst sofort oder in Form eines langeren Abwagungsprozesses fallen sie konnen Aktivitat oder Passivitat zur Folge haben konnen als richtig oder falsch bewertet werden Als Alternativen kann das Gehirn nur Informationen verwerten die gelernt und in den Speichern abgelegt wurden Hinzu kommt der Einfluss von zahlreichen unbewussten Faktoren Stimmungen Korperbefindlichkeit Erfahrungen Jede Einzelentscheidung kann als ein Abwagungsprozess in den neuralen Netzen des Gehirns aufgefasst werden Die Gewichtung der Argumente erfolgt auf der neurowissenschaftlichen Ebene durch biochemische oder bioelektrische Vorgange Auf der neurologischen Ebene hat Antonio Damasio herausgestellt dass der Mensch jedem Begriff und jeder Erinnerung einen Art somatischen Marker zuordnet durch diese konnen heterogene Informationen beschleunigt zu einer Entscheidung verarbeitet werden Die emotionalen Marker bewirken im Alltag eine automatische Bevorzugung von vorteilhaften meist egoistischen Argumenten und helfen bei der Vermeidung von Gefahren Es handelt sich um eine entwicklungsgeschichtlich sehr alte Funktion die jedem Tier mit hinreichender Gehirnkapazitat entscheidende Uberlebensvorteile bietet Gedachtnis und Mandelkerne sind notig Der Mensch nutzt diese Bewertungsfunktion bevorzugt fur unbewusste oder spontane Reaktionen aus dem Bauch heraus In den emotionalen Markern sind also die personlichen Erfahrungen abgebildet Aus dieser Lebens Erfahrung erwachst die Intuition Philosophische Betrachtung Mit dem Ubergang vom 19 ins 20 Jahrhundert gewann der Begriff der Entscheidung philosophisch an Bedeutung Mit der Evolutionstheorie den Auslaufern der Sakularisierung und dem Siegeszug der Naturwissenschaften losten sich die etablierten theologischen Handlungs und Entscheidungsvorgaben auf und verschoben die Rolle des Menschen in der Welt In der Folge der veranderten Stellung seiner geschichtlichen Existenz wurden die Existenzielle neu aufgeworfen Gibt es dem Menschen eine ubergeordnete Instanz Transzendentes Gottliches Metaphysisches oder ist er selbst das Hochste und Einzige in der Welt Im ersten Fall waren alle Entscheidungen dieser ubergeordneten Instanz vorbehalten im zweiten Fall ware der Mensch fur alle Entscheidungen selbst zustandig und verantwortlich Diese Fragen wurden unterschiedlich beantwortet und reichen von Max Webers Theorie zur charismatischen Entscheidung uber die Anthropologien von Arnold Gehlen Helmuth Plessner oder Karl Jaspers bis hin zum Existenzialismus von Soren Kierkegaard oder Jean Paul Sartre Vor allem durch die Arbeiten Carl Schmitts zum Dezisionismus wurde die Theorie zur Entscheidung stark politisiert da Schmitt einen engen Zusammenhang zwischen Entscheidung und Ausnahme herstellte Diese fand mit seinem Aufsatz 1934 Der Fuhrer schutzt das Recht unmittelbar Eingang in die politische Wirklichkeit Dieses historische Erbe lud die theoretische Arbeit zum Begriff der Entscheidung mit einer existenziellen und politischen Brisanz auf und machte ihn zum theoretischen und politischen Kampfbegriff Man kann zwar nicht leugnen dass es Begriffe gibt die gefahrlich weil gegen Missbrauch nicht eo ipso geschutzt sind Ihre Scharfe die sie brauchbar macht ist dann von der Unschuld der Waffen Der Begriff der Entscheidung ist brauchbar und sogar unentbehrlich Analytisch und ideengeschichtlich weist der philosophische Begriff der Entscheidung eine Verwandtschaft zum Begriff des Charisma auf zum Positivismus und zum Dezisionismus Seit den 1990er Jahren wurde der Begriff der Entscheidung stuckweise rehabilitiert So identifizierte Stefan Gosepath ihn beispielsweise als Voraussetzung des Rationalismus Die Vernunft kann nicht durch sich selbst gerechtfertigt werden Eine rationalistische Einstellung ist dadurch charakterisiert dass sie der Begrundbarkeit grosste Bedeutung beimisst Aber diese rationalistische Einstellung lasst sich selber nicht begrundet denn nur Menschen die auf Grunde zu horen bereit sind also bereits rational sind werden eine rationale Argumentation akzeptieren Die rationalistische Einstellung muss zuerst eingenommen werden bevor Grunde sinnvoll angefuhrt werden konnen Die rationalistische Einstellung ist letztlich ein unbegrundbarer Glaube an die Vernunft Den Vernunftgebrauch kann man nicht begrunden sondern nur zu ihm erziehen Man konnte meinen dass das Zugestandnis einer dezisionistischen Komponente dem radikalen Begrundungsanspruch des Rationalismus widersprache Dezisionismus widerspricht keineswegs dem Prinzip der Autonomie oder des Rationalismus Psychologische Betrachtung Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Fur wichtige Entscheidungen zieht der Mensch zusatzlich rationale verstandesmassige Informationen hinzu deren objektive oder vermutete Bedeutung er virtuell in seinem Vorstellungsraum vergleichen kann Hierunter fallt auch alles was ihm eindringlich genug gelehrt wurde ethische Gebote Gesetze aller Art einschliesslich der Ermahnungen zum Altruismus Er benutzt fur den Vergleich sein sog Kurzzeitgedachtnis eine Funktion mit der er zwei oder wenige Informationsinhalte einigermassen gleichzeitig im Vorstellungsraum prasentieren und auf die er sich dann konzentrieren kann Zeit Vorstellungskraft gutes Kurzzeitgedachtnis gute Informationen sind gute Voraussetzungen Abbildungserklarung Entscheidungsprozess und Handlung In einer ersten Phase wird das Ziel die Intention nach Heinz Heckhausen herausgearbeitet Am Ende steht die Entscheidung schraffiert uber die geplante Aktion Nach ihr wird der ganze Prozess auch Rubikon Modell mit Bezug auf die Entscheidung Casars vor dem Angriff auf Rom genannt In der anschliessenden Planungsphase werden die Einzelheiten der gewahlten Handlung bedacht Am Ende bildet wieder ein Rechenprozess eine Entscheidung Sie generiert dann auch den Willen der die Handlung anstosst und fur ihre erfolgreiche Durchfuhrung sorgt Nach der Aktion folgt eine Bewertung also ein Vergleich mit dem in der Planung aufgestellten Sollwert Rechenprozess schraffiert Das Ergebnis der Bewertung ist bedeutungsvoll fur kunftige Einstellungen und Handlungen Quelle Wolfgang Seidel in Anlehnung an Heinz Heckhausen bzw Udo Rudolf Bei wichtigen Problemstellungen verlauft der Entscheidungsprozess nach heutiger Lehrmeinung zweistufig In einem ersten Schritt wird das Ziel festgelegt siehe nebenstehende Abbildung Der den Prozess auslosenden Vorgaben Ursache zum grundsatzlichen Handlungsplan werden mittels der Intelligenzfunktion Suchfunktion Alternativen zur Seite gestellt Sie haben eine rational begrundende Bedeutung Gewicht fur die Entscheidung sind aber auch mit wertenden emotionalen Markern verknupft Als Beispiel sei angenommen dass jemand eine Einladung zu einer Bergwanderung erhalt und nun entscheiden will ob er teilnimmt In den Speichern des Gehirns findet die Intelligenz sofort zustimmende Argumente wie Erinnerungen an fruhere entsprechende Unternehmungen oder begeisterte Schilderungen anderer Dagegen mag der aktuelle Wetterbericht und das Problem geeigneten Schuhwerks sprechen Alternativen fur eine eventuell sinnvollere Nutzung des Tages durfte die Erinnerung an den Terminkalender aufzeigen oder das schlechte Gewissen an nicht erledigte gesellschaftliche Verpflichtungen Die Gedachtnisspeicher des Gehirns enthalten eine Unmenge positiver und negativer Argumente deren eindrucksvollste einer Person durch den Kopf schiessen ihr also bewusst werden von denen viele aber auch nur unbewusst einen gewissen meist emotionalen Akzent hinzufugen Wichtige Komponenten des Abwagungsprozesses sind naturlich Erorterungen uber das Risiko der Zielerreichung oder den personlichen Wert zu denen allein es eine Fulle wissenschaftlicher Arbeiten gibt z B von John William Atkinson Ferner konnen ungezahlte zeitlich zuruckliegende Informationen wie die drastische Ermahnung der Grossmutter oder ein Film uber Gefahren der Berge in unkalkulierbarer Intensitat Einfluss gewinnen Unbewusste angeborene Motivationen wie Bewegungsdrang Neugier oder starke Zuneigung zu einem Mitglied der wandernden Gruppe wirken immer mit ein und andererseits haben immer auch aktuelle korperliche Befindlichkeiten Mudigkeit Kopfschmerzen ihr Gewicht bei der Entscheidung Das Resultat aller Abwagungen kann grundsatzliche Zustimmung sein Das Individuum hat mit dieser Rubikon Entscheidung eine Intention nach Heinz Heckhausen ein Ziel generiert Viele Ursachen haben Einfluss genommen und das Ziel letztlich determiniert In einem zweiten Schritt wird nun uber die Art der Durchfuhrung entschieden In dem vorstehenden Beispiel Wie lange welche Kleidung welcher Proviant welche hauslichen organisatorischen Planungen mussen erledigt werden Bis diese zweite Entscheidung getroffen wird durfte nach Udo Rudolph bereits die Willensstarke wirken die die Intention gegen Zweifel Bedenken Versuchungen u a abschirmt Dieser Wille wird zum Durchsetzungsvermogen wenn nach der zweiten Entscheidung uber die Art der Durchfuhrung der Entschluss zum Bergwandern feststeht Wille und Durchsetzungsvermogen sind anlagebedingt unterschiedlich stark ausgepragt helfen nun aber neu auftretende Widerstande zu uberwinden oder Ablenkungen zu ignorieren Auch zu dieser Phase existieren vielseitige wissenschaftliche Untersuchungen In dieser naturwissenschaftlichen Erklarung der Willensbildung kommt ein freier Wille der der Kausalitat nicht unterworfen ist nicht vor Der Entscheidungsprozess aus allgemeinpsychologischer Sicht Der oben dargestellte Entscheidungsprozess kann auch mit Hilfe eines Rahmenmodells dargestellt werden Hierbei handelt es sich nicht um eine Theorie da das Modell weder Entscheidungen erklart noch vorhersagt Allerdings ist es moglich Theorien und Phanomene darin einzuordnen Im Modell wird zwischen den drei Entscheidungsphasen praselektionale Phase selektionale Phase und postselektionale Phase unterschieden wobei sich in der selektionalen Phase die eigentliche Entscheidung abspielt Im Folgenden werden diese Phasen zur Ubersicht uber den Entscheidungsprozess naher erlautert Praselektionale Phase Diese Phase ist der Beginn des Entscheidungsprozesses und steht vor dem eigentlichen Entscheiden denn in der praselektionalen Phase werden die unterschiedlichen Optionen generiert und es wird nach entscheidungsrelevanten Informationen gesucht Zudem findet die grundlegende Identifikation der Entscheidungssituation in dieser Phase statt In alltaglichen Entscheidungen kann nicht davon ausgegangen werden dass einem alle Optionen und Konsequenzen bekannt sind und daher muss man laut Herbert A Simon von der rationalen Entscheidungsregel Maximierungsregel der Nutzentheorie absehen Er setzt hierbei auf das Verhaltensmodell Dieses Modell geht von der begrenzten Rationalitat des Menschen aus Unter begrenzter Rationalitat ist ein Modell menschlichen Entscheidens von Simon zu verstehen das aufzeigt dass Menschen trotz der eingeschrankten Information und Verarbeitungskapazitat sowie anderen Faktoren dazu in der Lage sind ihre Entscheidungen so zu treffen dass am Ende ein recht gutes Ergebnis steht Der Grund dafur liegt in einer Folge von Vorgangen unter anderem in der Verwendung von einfachen Entscheidungsstrategien Zu diesen Entscheidungsstrategien gehort die analytische Strategie die Entscheidung wird anhand der Abwagung von Optionen und deren Konsequenzen getroffen nichtanalytische Strategie die Entscheidung wird anhand von anderen Variablen getroffen die nicht mit den Optionen und deren Konsequenzen zusammenhangen kompensatorische Strategie verschiedene Konsequenzen einer Option werden zuerst ausgewertet sodass es zu einem Ausgleich zwischen positiven und negativen Auswirkungen innerhalb einer Option kommen kann Anschliessend wird die nachste Option mit diesem Verfahren ausgewertet nichtkompensatorische Strategie verschiedene Optionen werden in einzelnen Auspragungen miteinander verglichen Dadurch fallt der Ausgleich der kompensatorischen Strategie weg Wie eine Entscheidung letztlich getroffen wird hangt von der Situation ab und ist meist das Ergebnis aus unterschiedlichen Strategien der Informationsbeschaffung Selektionale Phase In dieser Phase wird die eigentliche Entscheidung getroffen wofur zuerst die gegebenen Informationen gesichtet werden mussen und eine Bewertung vorgenommen werden muss Fur die Untersuchung dieses Entscheidungsprozesses wird meist das eingesetzt Dabei handelt es sich um eine Untersuchungsmethode bei der die Optionen deren Werte und Konsequenzen sowie die Wahrscheinlichkeiten angegeben werden und sich der Proband mit Hilfe dieser Angaben entscheiden muss Es ist daher keine Informationssuche notwendig Um die Ergebnisse von Bewertungen und Entscheidungen erklaren und vorhersagen zu konnen verwendet man die Nutzentheorie Diese wurde axiomatisiert um die Prinzipien des rationalen Entscheidens prazise herauszuarbeiten Die vier zentralen Prinzipien rationalen Entscheidens sind Prinzip der vollstandigen Ordnung eine Vergleichbarkeit der Optionen und eine transitive Ordnung werden vorausgesetzt Prinzip der Unabhangigkeit die Wahl einer Option soll unabhangig von einer Konsequenz sein die bei allen Optionen gleich ist cancellation principle Prinzip der Dominanz dieses steht im Zentrum der Entscheidungsregel der Nutzentheorie da eine Option die einen geringeren Nutzen hat einer Option mit hoherem Nutzen nicht vorgezogen werden soll Prinzip der Invarianz die Darstellung der Optionen darf keinen Einfluss auf die Entscheidung haben Untersuchungen von Slovic Fischhoff und Lichtenstein zeigten allerdings dass Menschen dazu neigen diese Prinzipien zu verletzen Dies wird im Folgenden dargestellt Das Prinzip der vollstandigen Ordnung wird verletzt wenn intransitive Praferenzen auftreten Dies wurde mit Hilfe der Paarvergleichsmethode festgestellt Die Verletzung des Prinzips der Unabhangigkeit wird durch das Allais Paradoxon beschrieben Hierbei entscheidet sich ein Proband in zwei Entscheidungssituationen unterschiedlich obwohl die Konsequenzen identisch sind Werden die Konsequenzen nur teilweise betrachtet so wird das Prinzip der Dominanz meist verletzt da so einige wichtige Konsequenzen ubersehen werden konnen Es kann aber auch bei einer vollstandigen Betrachtung zur Verletzung dieses Prinzips kommen Das Prinzip der Invarianz wird durch sogenanntes Framing gefahrdet Unter Framing versteht man das Verandern einer Darstellung das aber nichts an der Option selbst und deren Konsequenzen andert z B durch sprachliche Mittel Hierbei unterscheidet man zwischen dem Gewinn Framing und dem Verlust Framing Bei dem Gewinn Framing fallt die Wahl auf die sichere Option und das Risiko wird gescheut wobei bei dem Verlust Framing der Proband die unsichere Option wahlt und dadurch das Risiko sucht Die Kritik fur den nutzentheoretischen Ansatz ist aufgrund der grossen Anzahl an benotigten Informationen Optionen Konsequenzen Werte und Wahrscheinlichkeiten fur das Erreichen des hochsten zu erwartenden Nutzens nachvollziehbar Es handelt sich daher um einen eingeschrankten Geltungsbereich da im Alltag die Optionen sowie die Konsequenzen meist selbst gesucht werden mussen Postselektionale Phase In dieser Phase findet die Entscheidungsendbewertung statt Auf all unsere Entscheidungen folgen oft Konsequenzen die Auswirkungen auf unsere Umwelt haben von der wir dann eine Ruckmeldung erhalten Die Konsequenzen unserer Entscheidungen welche das Feedback darstellen wirken sich auf kommende Entscheidungen aus Anhand der effektiv bewirkten Folgen des Entscheids kann zu einem spateren Zeitpunkt der Erfolg einer Entscheidung gemessen werden Die Qualitat kann u a daran gemessen werden wie gut die Auswirkungen der Entscheidung dem gewunschten Ziel nahekommen und Randbedingungen erweitern oder verengen Aus der ruckblickenden Bewertung der Qualitat der Entscheidung kann fur folgende Entscheide gelernt werden Ein intelligentes System oder Individuum kann grundsatzlich aus vergangenem Agieren und Verhalten lernen und danach zu zielfuhrenden Entscheidungen kommen So zeigt das dass die positiven Konsequenzen einer Entscheidung den Menschen dazu bringen diese Entscheidung zu wiederholen und im Gegensatz hierzu negative Konsequenzen dazu fuhren dass eine diesbezugliche Entscheidung in Zukunft gemieden bzw nochmals uberdacht wird Daher hat eine Entscheidung immer eine Vergangenheit und eine Zukunft Dabei ist zu berucksichtigen dass sich die Umweltfaktoren und Wirkmechanismen welche die Entscheidungssituation und die auf die Entscheidung folgenden Konsequenzen bestimmen immer auch etwas verandern Es ist moglich bei sich wiederholenden Entscheidungen auf eine bereits gewonnene Routine zuruckzugreifen Aus der Vergangenheit abgeleitete Erfahrungen konnen das Entscheidungsverhalten nur dann verbessern wenn die aktuelle Entscheidungssituation mit den vergangenen Situationen vergleichbar ist Bei einer wiederholten Entscheidung kann man die schon bekannte Option wahlen oder man entscheidet sich fur eine neue Option deren Ausgang noch unbekannt ist Die Gefahr dass bei einer solchen wiederholten Entscheidung mit der Moglichkeit auf den Ruckgriff bereits routinierter Verfahren neue Informationen nicht beachtet werden ist sehr hoch Damit Routinen aufgegeben werden muss es erst haufige negative Ruckmeldungen gegeben haben und selbst dann besteht die Moglichkeit eines Ruckfallfehlers Routinen konnen positiv und negativ gewertet werden ein positiver Effekt ist der vermeintlich effektivere Umgang mit kognitiven Ressourcen Negativ zu bewerten ist die einseitige Informationssuche zur Stutzung der gewahlten Hypothese der sogenannte Bestatigungsfehler Entscheidend ist auch sich fur den Reflexionsprozess genug Zeit zu nehmen und die Fahigkeit reflektieren zu konnen bzw sich Reflexion von Anderen zu holen Die andere Sicht der Anderen ist wichtig um die eigene auszugleichen Irritationen zu erkennen um der Realitat so nahe wie moglich zu kommen Besonders nach wichtigen Entscheidungen haben Personen haufig mit der sogenannten kognitiven Dissonanz zu tun Damit ist gemeint dass jede Option positive und negative Konsequenzen mit sich bringt Nach der Entscheidung befindet man sich dann in einem Konflikt da die negativen Konsequenzen der gewahlten Option mit den positiven Konsequenzen der nicht gewahlten Option dissonant zur Entscheidung sind Dieses Phanomen ist auch der Grund dafur weshalb Entscheidungen im Nachhinein oft aufgewertet werden dadurch versucht der Entscheider sich aus diesem Spannungskonstrukt zu losen Eine Studie kam 2022 zu der Erkenntnis dass veranderte materielle Ausgangsoptionen die Entscheidung der Teilnehmenden um lediglich 20 Prozent beeinflussten und diese stattdessen massgeblich durch kognitive Vorentscheidungen soziale Normen beeinflusst war Der Einfluss von Gefuhlen auf EntscheidungenAllgemeines Der Mensch trifft taglich Entscheidungen Die meisten davon die Alltagsentscheidungen werden eher routiniert und automatisiert getroffen Was ziehe ich heute an Was koche ich Was kaufe ich ein Sie sind in Relation zu grossen Lebensentscheidungen von untergeordneter Natur Diese existenziellen Entscheidungen fallen uns schwerer da sie nicht taglich getroffen werden mussen und daher Erfahrung und Routine fehlen Sie betreffen etwa die Frage des Arbeitsplatzwechsels oder der Familienplanung Sie haben einen erheblichen Einfluss auf unser Leben Daher spielen bei diesen Entscheidungen Angste mangelndes Selbstvertrauen oder die Gegenuberstellung von Bauchgefuhl zu Logik und Fakten eine Rolle Anders ausgedruckt die Angst davor eine falsche Entscheidung zu treffen und vor den daraus resultierenden moglichen Konsequenzen Massgeblich hierfur ist nicht nur das individuelle Selbstvertrauen Es ist zwar ausschlaggebend dafur ob und wie lange wir zogern eine Entscheidung zu treffen wie lange wir uns damit beschaftigen sollte sie sich als eine schlechte herausstellen und den damit folgenden Umgang Eine ebenso grosse Rolle spielen die Gefuhle die mit den Zukunftsszenarien und moglichen Konsequenz der zu treffenden Entscheidung verbunden sind Denn Entscheidungen konnen immer Konsequenzen haben im positiven wie im negativen Sinne Gefuhle Gefuhle oder auch Emotionen sind Empfindungen die teilweise angeboren sind Grundgefuhle oder durch Erlebtes gepragt werden Diese unterschiedlichen bzw unterschiedlich gemachten Erfahrungen sind mitunter der Grund warum die Fahigkeit eine Entscheidung zu treffen oder einen Entschluss zu fassen bei jedem Einzelnen auch entsprechend unterschiedlich ausgepragt ist Im Grunde ist jede Entscheidung auch von unseren Gefuhlen beeinflusst da diese auf den bereits gemachten Erfahrungen basieren Jedes Ereignis jede Erfahrung ganz gleich ob positiv oder negativ haben wir zusammen mit dem entsprechenden Gefuhl gespeichert Bei einer neu zu treffenden Entscheidung werden diese Gefuhle abgerufen und Bilder von moglichen Zukunftsszenarien eingeblendet Hieraus entsteht eine Tendenz welche zu einer Entscheidung fuhrt Dieser Vorgang hat eine unser Leben stark vereinfachende Wirkung und lauft grosstenteils unterbewusst ab da unser Gehirn auf diese bereits gespeicherten Daten zuruckgreift Handlungen und Geschehnisse werden je nach Erfahrung oder Situation positiv oder negativ bewertet Beim Treffen einer logischen Entscheidung werden Gefuhle weitgehend ausgeblendet um ausschliesslich rationale teilweise sogar mathematische Methoden der Entscheidungsfindung anzuwenden Im Gegensatz dazu konnen emotionale Entscheidungen zu einem gewissen Masse Logik beinhalten dennoch ist ihre Hauptantriebskraft das Gefuhl Dieses uberwiegt die Logik In anderen Fallen wird eine Art Pseudo Logik gebraucht um eine emotionale Entscheidung zu bekraftigen oder zu unterstutzen Zudem kann eine emotionale Entscheidung die mit der Logik begonnen wird fur die schlussendliche Entscheidung auch auf die Emotion zuruckgreifen Die Intuition basiert auf Wissen welches aus Erfahrungen gezogen wird sie begrundet eine Entscheidung aber eher unterbewusst Die Stimmungseffekte von Menschen lassen sich nach Isen und Kollegen mit dem Ziel gute Stimmung zu erhalten und schlechte Stimmung zu vermeiden begrunden Auch schwache Gefuhle haben einen Einfluss auf den Entscheidungsprozess selbst wenn sie nicht im direkten Zusammenhang mit dem Ausgangsproblem stehen Auch Stimmungen und Affekte sind Emotionen und damit ebenfalls Meinungs und Entscheidungsbildner Wahrend Affekte von kurzer Dauer aber hoher Intensitat sind ist es bei den Stimmungen genau umgekehrt Hier ist die Intensitat geringer jedoch sind sie von langerer Dauer Stimmungen und Affekte sind von geringer Objektivitat da sie unmittelbar auftreten und Logik und Fakten nicht in Betracht nehmen Gefuhle in Ansatzen der Entscheidungsforschung In der Entscheidungsforschung gibt es vier verschiedene Ansatze zu den Rollen von Gefuhlen Gefuhle als Epiphanomene des Entscheidens Gefuhle als Prozessdeterminanten Gefuhle als Entscheidungskriterium des kognitiv vermittelnder Einfluss sowie Gefuhle als Entscheidungskriterium des direkten Einflusses Epiphanomene Im ersten Ansatz spricht man von Gefuhlen als so genannte Epiphanomenen des Entscheidens Aus der Sicht der rationalen Perspektive versteht man hier die Gefuhle als ein Nebenprodukt eine Begleiterscheinung ohne Eigenwirkung sie entfaltet aus eigener Kraft keine Wirkung kommt in bestimmten Kontexten vor Als vermeintliche Begleiterscheinung wird den Gefuhlen hier kein ursachlicher Einfluss auf die Entscheidungsbildung zugestanden Prozessdeterminanten Gefuhle als Prozessdeterminanten beschreiben den zweiten Ansatz der Entscheidungsforschung In diesem Ansatz wird ermittelt wie der Prozess des Entscheidens von den Gefuhlen beeinflusst wird In der Handlungssteuerung konnen Gefuhle eine bedeutungstragende Rolle ubernehmen Durch Gefuhle wird der Organismus uber Veranderungen der inneren und ausseren Umwelt informiert Die negativen Gefuhle steuern zum einen die Aufmerksamkeit und motivieren das Individuum zugleich sich mit neuen und dringlichen Aufgaben zu befassen Gefuhle konnen Entscheidungsaufgaben unterbrechen und die Bearbeitung von neuen Aufgaben beeinflussen Negative Gefuhle sind unter anderem Enttauschung wenn z B das gewunschte Resultat einer einst getroffenen Entscheidung ausgeblieben ist oder Bedauern wenn man das Gefuhl hat aus zwei Optionen die vermeintlich doch schlechtere Wahl getroffen zu haben Kognitiv vermittelnder Einfluss Der dritte Ansatz beinhaltet das Entscheidungskriterium als kognitiv vermittelnden Einfluss Hier ist nicht das Gefuhl von Bedeutung sondern die kognitive Reprasentation des Gefuhls in der spezifischen Situation Durch ein bestimmtes Erfahrungsrepertoire lernt der Mensch dass Konsequenzen zu bestimmten Emotionen fuhren konnen Gefuhle lehren uns die Erfahrung aus bestimmten Situationen Emotionen konnen antizipiert werden und als Entscheidungskriterium fur zukunftige Entscheidungen gelten Die Starke der Emotionen wird oft uber oder unterschatzt Direkter Einfluss Bei dem letzten Ansatz handelt es sich um den direkten Einfluss den die Gefuhle als Entscheidungskriterium tragen konnen Dieser Ausgangspunkt ist in der Entscheidungsforschung erst seit wenigen Jahren relevant Er besagt dass Gefuhle die zentralen Determinanten der Entscheidungen darstellen Somit haben Gefuhle einen direkten Einfluss auf unsere Entscheidungen Neurowissenschaftliche Sicht auf Gefuhle in Entscheidungsprozessen Der Neurowissenschaftler Antonio Damasio University of Southern California deutet den prafrontalen Cortex als eine Art Mittler zwischen Gefuhl und Verstand und vertritt die Ansicht dass der prafrontale Cortex die Gefuhlsregion des limbischen Systems mit den rationalen Abwagungen der Grosshirnrinde verbindet Antonio Damasio beschaftigte sich u a auch mit Untersuchungen an Patienten mit Schadigungen im Bereich des orbitofrontalen Cortex welchem eine wichtige Rolle bei der Gefuhlsvermittlung im Entscheidungsprozess zugeschrieben wird Auch wenn fur die Entstehung von Gefuhlen vor allem das limbische System verantwortlich ist so haben Patienten mit Schadigungen des orbitofrontalen Cortex schwere Defizite im emotionalen Erleben und massive Probleme bei der Handlungsplanung sowie dem Treffen von Entscheidungen Fur Damasio steht fest dass Entscheidungen emotionale Regungen brauchen Aus purem Verstand heraus konne der Mensch nicht handeln Weiterfuhrende EinzelaspekteEntscheidungstrager Die Entscheidung entsteht durch geistige Arbeit eines oder mehrerer Entscheidungstrager welche fur den Entscheid legitimiert sind Ein Entscheid ist immer auch gepragt durch die subjektiven Grundlagen der Entscheidungstrager durch deren Praferenzen Gefuhle Vorlieben Abneigungen Wertvorstellungen Erfahrungen und Risikobereitschaft Risikoaversion oder Risikoaffinitat Auf Grund dieser Einflusse unterliegt eine Entscheidung in der Regel nur einer beschrankten Rationalitat englisch Bounded Rationality Ein Entscheid zieht geplante oft aber auch unerwartete Konsequenzen nach sich fur welche sich die Frage stellt wieweit diese Verantwortung von den Entscheidungstragern zu tragen ist Entscheidungsparameter Entscheidungsparameter exogene und endogene sind diejenigen Grossen die eine Entscheidung zwar beeinflussen aber als von ihr unabhangig angesehen werden Die Entscheidung selbst ist ein Aktionsparameter der Entscheidungstrager hat aber bei seiner Auswahl der besten Handlungsalternative auch Reaktionen im Unternehmen und der Umwelt ausserhalb des Unternehmens als Reaktionsparameter zu berucksichtigen Fremdentscheidungen Auch zumindest kurzfristig durch die getroffene Entscheidung nicht beeinflussbare Grossen Datenparameter muss er einbeziehen Informationskosten und Informationswert Hauptartikel Informationskosten und Informationswert Um richtige Entscheidungen treffen zu konnen benotigt der Entscheidungstrager Informationen und Daten die fur die Entscheidung relevant sind Ihre Beschaffung kann Informationskosten auslosen die die Gesamtkosten eines Unternehmens erhohen Der Entscheidungstrager muss nun abwagen welche und wie viele Informationen er benotigt und ob im Hinblick auf den Informationsnutzen die Kosten angemessen sind Unter Informationsnutzen versteht man die Veranderung des Zielerreichungsgrades die durch die Berucksichtigung einer zusatzlichen Information bei der Entscheidungsfindung herbeigefuhrt werden kann Entscheidungsfolgen Die Entscheidungsfolgen bestimmen die Konsequenzen und Auswirkungen einer Entscheidung ob sie allenfalls ruckgangig gemacht oder abgeandert werden kann oder ob sie unwiderruflich ist Oft bringt ein Entscheid durch Veranderung der Situation die Notwendigkeit von Folgeentscheidungen Besonders wichtig sind Entscheidungen die normative und langfristige Folgen haben und die verschiedene menschliche Gemeinschaften betreffen z B politische Entscheidungen Akzeptanz und Anfechtung eines Entscheides Im sozialen gesellschaftlichen und politischen Kontext sind neben den Entscheidungstragern oft auch andere Menschen von den Folgen eines Entscheides betroffen Diese haben nur einen begrenzten oder gar keinen Einfluss auf das Entscheidungsverfahren Dennoch ist es fur den Zusammenhalt der Gruppen bzw die Stabilitat der Gesellschaftsordnung wichtig dass zumindest eine Mehrheit der Betroffenen einen Entscheid und seine Folgen akzeptiert Ohne Akzeptanz einer Entscheidung und des oder der Entscheidungstrager kommt es oft zu Kritik Protest Streit oder Streik In der modernen Gesellschaft sind deshalb der Entscheidungs und Handlungsfreiheit der Individuen durch die staatliche Rechtsordnung Schranken gesetzt So wie sich die Entscheidungstrager fur manche Entscheidungen legitimieren mussen muss sich oft auch der Gegner eines Entscheides fur die Anfechtung legitimieren Entscheidungskriterien In der Mikrookonomie wird das Menschenbild des rationalen Entscheiders lateinisch Homo Oeconomicus entworfen der sich seiner Praferenzen klar bewusst ist und mit jeder Entscheidung versucht seinen Nutzen zu maximieren Die Theorie der rationalen Entscheidung wurde jedoch wegen ihrer Annahmen kritisiert So verfugen die Wirtschaftssubjekte in der Regel nicht uber die vollkommene Information uber alle potenziell entscheidungsrelevanten Faktoren Die Theorie der beschrankt rationalen Entscheidungen erweitert hier den Modellrahmen indem diese Unvollstandigkeiten im Wissen und in der Informationsverarbeitung mit einbezogen werden Neben Eigennutz konnen Entscheide aber auch durch andere Wertesysteme wie Altruismus ethische Werte oder Emotionen bestimmt werden Daher sind Entscheidungen oft umstritten da jeder die verbleibende Unsicherheit mit anderen Annahmen belegt Entscheidungsverfahren Hauptartikel Entscheidungsverfahren Die wichtigste Regel zum Treffen von Entscheidungen ist dass die Entscheidung umso leichter fallt je kleiner die Unsicherheit ist jede Entscheidung fallt leichter wenn mehr Informationen zum Entscheidungsbedarf vorliegen In der Entscheidungstheorie werden Methoden wie z B die einfache Nutzwertanalyse NWA oder der prazisere Analytic Hierarchy Process AHP angewandt bei denen Kriterien im Sinne von Gesichtspunkten und Alternativen im Sinne von Losungsvorschlagen gefunden dargestellt verglichen und bewertet werden um die optimale Losung zu einer Entscheidung oder Problemstellung zu finden Die Systemik Holacracy gibt Entscheidungsfindung in grossen Netzwerken und vielschichtigen Unternehmen mit gewunschter Transparenz und partizipativen Beteiligungsmoglichkeiten durch alle Ebenen hindurch eine gunstige Struktur Fachwissenschaftliche VerwendungenArztliche Diagnose In der Medizin entscheidet ein Arzt in einer Diagnose aufgrund der vorliegende Symptome fur eine von ggf mehreren moglichen Krankheiten und stutzt die Behandlung auf diesen Diagnoseentscheid ab Der Diagnoseentscheid hat hier oft den Charakter einer Hypothese Spricht der Patient nicht auf die Behandlung an mussen andere Hypothesen uberpruft und ggf der Diagnoseentscheid revidiert werden Psychodiagnostische Entscheidungsfindung Psychologie als beratende Tatigkeit ist auf eine fundierte diagnostische Entscheidungsfindung angewiesen z B hinsichtlich Bildungswegen der Berufswahl Personalselektion Therapieindikation Psychologische Diagnostik ist die Disziplin Erkenntnisse der einzelnen Teildisziplinen der Psychologie fur diese Entscheidungsfindung zu nutzen Indikationsdiagnostik Sport und Justiz In der Rechtsprechung sind Entscheidungen bestimmte Verdikte vgl Beschluss und Urteil Beim Sport gelten die Entscheidungen des Schiedsrichters als unanfechtbar fur die Zeit des Spiels Tatsachenentscheidung Luftfahrt FORDEC oder FOR DEC bezeichnet eine Methode zur strukturierten Entscheidungsfindung die vor allem in der Luftfahrt angewandt wird Management Eine Entscheidung ist das Ergebnis eines Preisvergleiches von Vor und Nachteilen der jeweiligen Moglichkeit gegenuber deren Alternativen Eine Unentschiedenheit resultiert aus erkanntem Unwissen bzw Unklarheit uber die Konsequenzen der favorisierten Moglichkeit ein nicht bestimmbarer Preis Entscheidungsschwache resultiert aus der unbewussten Ablehnung der mit der Losung verbundenen Nachteile Vermeidung einer Entscheidung bedeutet andere entscheiden zu lassen wie beispielsweise nicht an einer Wahl teilzunehmen Nichtentscheiden ist damit bereits die Entscheidung die Entscheidung an andere zu ubertragen Betriebswirtschaftslehre Betriebliche Entscheidungen konnen unter folgenden Kriterien systematisiert werden Wirkungsbereich Er stellt darauf ab wo sich eine betriebliche Entscheidung auswirkt Das ist den betrieblichen Funktionsbereichen Beschaffung Produktion Vertrieb und Finanzierung sowie in den Querschnitts oder Servicefunktionen Unternehmensleitung Personalwesen Verwaltung Information Forschung und Entwicklung und Logistik der Fall Rang der Entscheidungen es gibt Ziel und Mittelentscheidungen Die Zielentscheidungen legen die Sachziele und Formalziele fest Mittelentscheidungen bestimmen dagegen auf welche Weise die gesetzten Ziele zur verwirklichen sind Anzahl der Entscheidungstrager Individualentscheidungen werden von einem einzelnen Entscheidungstrager getroffen Kollektiventscheidungen werden in Teams mehrheitlich oder einstimmig gefasst Entscheidungsrisiko Hochstes Risiko bergen die konstitutiven Fremdentscheidungen unter Ungewissheit geringstes die situativen Eigenentscheidungen unter vollkommener Information reine Rechen oder Denkaufgaben Erich Gutenberg hat aus der Verwendung einiger dieser Entscheidungsmerkmale die echten Fuhrungsentscheidungen gekennzeichnet also diejenigen Entscheidungen die von den obersten Fuhrungsorganen Vorstand Geschaftsfuhrung zu treffen und nicht delegierbar sind Wesentliches Kriterium der Leitung ist das Treffen von Fremdentscheidungen deren Umsetzen in Anordnungen und die Fremdkontrolle der Ausfuhrung FehlentscheidungEine Fehlentscheidung beruht auf unzutreffenden Daten falsche oder unzureichende Informationen oder aus Denk und Rechenfehlern des Entscheidungstragers bei der Datenauswertung und beim Treffen der Entscheidung Erich Gutenberg ging 1962 davon aus dass Unvollstandigkeit und Unzulanglichkeiten der Informationen erhohen das Risiko von Fehlentscheidungen und Fehlschlagen Sie verursacht neben anderen Kosten und Schaden Friktionskosten Das sind Opportunitatskosten schlechter Entscheidungen die auf nicht verfugbarer oder qualitativ inadaquater Information beruhen und durch einen Standardeinsatz hatten verhindert werden konnen Entscheidungstrager sind daran interessiert Fehlentscheidungen zu vermeiden denn sie konnen deshalb wegen ihrer Verantwortung zur Rechenschaft gezogen werden Die Fachliteratur unterscheidet zwischen Fehlentscheidungen erster und zweiter Art Eine Fehlentscheidung erster Art liegt vor wenn ein Unternehmen eine Erweiterungsinvestition tatigt deren Erfolgspotenzial als niedrig eingestuft wird Von einer Fehlentscheidung zweiter Art wird gesprochen wenn eine Erweiterung der Kapazitaten erfolgversprechend ist aber entsprechende Erweiterungsinvestitionen nicht vorgenommen werden Siehe auchProspect Theory Fundamentaloption Sozialwahltheorie Dezisionismus Rechtsphilosophie Manipulation Triage Entscheidbar Unterschied Unterscheidung Gleichheit Merkmal Wertanalyse Crisis Intelligence als Krisenpravention in Entscheidungsprozessen Spieltheorie ein Teilgebiet der Mathematik bei dem Entscheidungssituationen modelliert werden Entscheidungsmechanismus AbsichtLiteraturBetriebswirtschaftlich und SoziologischHerbert A Simon Models of Man Social and Rational Mathematical Essays on Rational Human Behavior in a Social Setting Wiley New York NY u a 1957 Wolfgang Mag Entscheidung und Information Franz Vahlen Munchen 1977 ISBN 3 8006 0617 8 Niklas Luhmann Soziologische Aspekte des Entscheidungsverhaltens In Niklas Luhmann Die Wirtschaft der Gesellschaft Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1152 2 Auflage Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 518 28752 4 S 272 301 Kapitel 8 Edmund Heinen Einfuhrung in die Betriebswirtschaftslehre 9 verbesserte Auflage Nachdruck Gabler Wiesbaden 1992 ISBN 3 409 32750 9 Werner Dinkelbach Andreas Kleine Elemente einer betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre Springer Berlin u a 1996 ISBN 978 3 540 61569 9 Wolfgang Domschke Armin Scholl Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Eine Einfuhrung aus entscheidungsorientierter Sicht 2 verbesserte Auflage Springer Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43993 5 Mie Augier James G March Hrsg Models of Man Essays in Memory of Herbert A Simon MIT Press Cambridge MA u a 2004 ISBN 0 262 01208 1 Neurowissenschaftlich und PsychologischJohn W Atkinson Motivational Determinants of Intellective Performance and Cumulative Achievement In John W Atkinson Joel O Raynor Personality Motivation and Achievement Hemisphere Publishing u a Washington DC 1978 ISBN 0 470 99336 7 S 221 242 Lutz Werner Entscheidungsunterstutzungssysteme Ein problem und benutzerorientiertes Management Instrument Schriftenreihe Handeln und Entscheiden in komplexen okonomischen Situationen Band 5 Physica Verlag Heidelberg 1992 ISBN 3 7908 0637 4 Heinz Heckhausen Motivation und Handeln 2 vollig uberarbeitete und erganzte Auflage Nachdruck Springer Berlin u a 2003 ISBN 3 540 50746 9 Udo Rudolph Motivationspsychologie Beltz PVU Weinheim u a 2003 ISBN 3 621 27508 8 Helmut Jungermann Hans Rudiger Pfister Katrin Fischer Die Psychologie der Entscheidung Eine Einfuhrung 2 Auflage Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen u a 2005 ISBN 3 8274 1568 3 Gerd Gigerenzer Bauchentscheidungen Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition Aus dem Englischen ubersetzt von Hainer Kober Bertelsmann Munchen 2007 ISBN 978 3 570 00937 6 Originaltitel Gut Feelings The Intelligence of the Unconscious Viking New York NY u a 2007 ISBN 978 0 670 03863 3 Das ethische Gehirn Der determinierte Wille und die eigene Verantwortung Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8274 2126 5 Walter Braun Die Psycho Logik des Entscheidens Fallstricke Strategien und Techniken im Umgang mit schwierigen Situationen Hans Huber Bern 2010 ISBN 978 3 456 84851 8 Die Qual der Wahl Wie trifft man Entscheidungen Auf den Bauch horen oder auf den Verstand Psychologie heute compact Heft 28 Beltz Weinheim 2011 ISBN 978 3 407 47215 1 Bas Kast Ich weiss nicht was ich wollen soll Warum wir uns so schwer entscheiden konnen und wo das Gluck zu finden ist S Fischer Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 10 038303 7 ManagementReinhard K Sprenger Die Entscheidung liegt bei Dir Wege aus der alltaglichen Unzufriedenheit Uberarbeitete Neuauflage Campus Verlag Frankfurt am Main u a 2004 ISBN 3 593 37442 0 Ethisch normative AspekteRupert M Scheule Hrsg Ethik der Entscheidung Entscheidungshilfen im interdisziplinaren Diskurs Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2215 3 WeitereAnnette Krenovsky Wilfried Reiter Es irrt nicht nur der Chef Erkennen Sie die fatalsten Denkfehler im Beruf und entscheiden Sie richtig Kosel Munchen 2003 ISBN 3 466 30630 2 Eva Christiane Wetterer Die Kunst der richtigen Entscheidung 40 Methoden die funktionieren Murmann Hamburg 2005 ISBN 3 938017 23 6 VideoManfred Spitzer Entscheidungen aus dem Bauch Memento vom 29 September 2007 imInternet Archive RealVideo aus der BR alpha Reihe Geist und Gehirn ca 15 Minuten WeblinksWiktionary Entscheidung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Entscheidungsfindung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Entscheidung Zitate Literatur von und uber Entscheidung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eva Wlodarek 7 Tipps um optimal zu entscheiden So gelingt es Ihnen die beste Entscheidung fur sich zu treffen Youtube vom 6 Juli 2019EinzelnachweiseKlaus Schubert Martina Klein Das Politiklexikon Begriffe Fakten Zusammenhange 8 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Dietz Bonn 2021 ISBN 978 3 8012 0600 0 Erich Kosiol Einfuhrung in die Betriebswirtschaftslehre 1968 S 246 f Bernd Schiemenz Olaf Schonert Entscheidung und Produktion 2005 S 26 Michael Jacob Management und Informationstechnik 2013 S 15 Jacob und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch 1862 Sp 597 Anja Ansorg ABC des Glaubens 2008 S 19 Johann Christoph Adelung Martin Span Orthographisches und etymologisches Taschenworterbuch der Deutschen Sprache 1819 S 408 Wolfgang J Koschnick Management Enzyklopadisches Lexikon 1996 S 153 Reinhold Sellien Helmut Sellien Gablers Wirtschafts Lexikon Band A K 1988 Sp 1529 f Helmut Sellien Reinhold Sellien Gablers Wirtschafts Lexikon Band 1 1980 Sp 1261 f Christian Decker Internationale Projektfinanzierung 2008 S 141 f Edgar Saliger Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie 2003 S 43 f ISBN 9783486274684 Marco Thonnes Investitionsentscheidung Finanzgerichtsverfahren 2005 S 38 FN 154 mit weiteren Nachweisen Erich Gutenberg Unternehmensfuhrung 1962 S 77 Erich Kosiol Organisation der Unternehmung 1976 S 101 Erich Kosiol Organisation der Unternehmung 1976 S 53 ISBN 9783409884549 Michael Jacob Management und Informationstechnik 2013 S 16 ISBN 9783658007829 Konrad Mellerowicz Betriebspolitik Die Kernaufgabe der Betriebsfuhrung in Festschrift zum 65 Geburtstag von Otto R Schnutenhaus 1959 S 85 ff Adolf E Luger Der Aufbau des Betriebes Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Band 1 2004 S 97 ISBN 9783446225398 Fritz Scheuch Investitionsguter Marketing 1975 S 38 ISBN 9783531112893 Heinz von Foerster Wahrnehmen wahrnehmen In Philosophien der neuen Technologien Berlin 1989 S 27 ff auch enthalten in H v Foester KybernEthik 1993 S 153 ISBN 3 88396 111 6 Wolff Martin C Ernst und Entscheidung Eine Phanomenologie von Konflikten 1 Auflage Nomos Baden Baden 2016 ISBN 978 3 8487 3330 9 S 329 Schmitt Carl Der Fuhrer schutzt das Recht Hrsg Deutsche Juristen Zeitung Nr 15 Otto Liebmann Carl Schmitt Berlin 1 August 1934 Lubbe Hermann Theorie und Entscheidung Studien zum Primat der praktischen Vernunft 1 Auflage Rombach Freiburg 1971 S 11 Becker Kurt E Der romische Casar mit Christi Seele 1 Auflage Lang Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 8204 8667 4 Gosepath Stefan Aufgeklartes Eigeninteresse eine Theorie theoretischer und praktischer Rationalitat Suhrkamp Frankfurt am Main 1992 ISBN 978 3 518 58125 4 S 381 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 75 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 96 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 95 107 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 80 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 82 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 86 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 78 93 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 110 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 120 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 118 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 S 108 121 Denis Tverskoi Andrea Guido Giulia Andrighetto Angel Sanchez Sergey Gavrilets Disentangling material social and cognitive determinants of human behavior and beliefs SocArXiv 5 Mai 2022 doi 10 31235 osf io z5m9h osf io abgerufen am 10 Mai 2022 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen Allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 ISBN 978 3 642 12474 7 S 124 Internetquelle 24 Februar 2017 abgerufen am 24 Februar 2017 englisch Gerhard Roth Personlichkeit Entscheidung und Verhalten 2 Auflage Klett Cotta Stuttgart 2007 ISBN 978 3 608 94490 7 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen Allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 ISBN 978 3 642 12474 7 S 127 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen Allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin 2011 ISBN 978 3 642 12474 7 S 132 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen Allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin ISBN 978 3 642 12474 7 S 123 134 Tilmann Betsch Joachim Funke Henning Plessner Denken Urteilen Entscheiden Problemlosen Allgemeine Psychologie fur Bachelor Springer Berlin ISBN 978 3 642 12474 7 S 129 130 Jacob Marschak Remarks on the Economics of Information In Contributions to Scientific Research in Management Cowles Foundation Paper 146 1960 S 80 Reinhard K Sprenger Die Entscheidung liegt bei Dir Wege aus der alltaglichen Unzufriedenheit Uberarbeitete Neuauflage Campus Verlag Frankfurt am Main u a 2004 ISBN 3 593 37442 0 Bernd Schiemenz Olaf Schonert Entscheidung und Produktion 2005 S 26 Erich Gutenberg Unternehmensfuhrung Organisation und Entscheidungen 1962 S 122 Henner Schierenbeck Claudia B Wohle Grundzuge der Betriebswirtschaftslehre 2012 S 120 Siegfried G Haberle Hrsg Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre 2008 S 753 Erich Gutenberg Unternehmensfuhrung 1962 S 76 Peter Buxmann Wolfgang Konig Das Standardisierungsproblem Ein okonomisches Entscheidungsmodell zur Auswahl von Standards In Wirtschaftsinformatik 40 Jg April 1998 S 124 Helmut Laux Felix Liermann Grundlagen der Organisation 1987 S 468 Fee Steinhoff Kundenorientierung bei hochgradigen Innovationen 2006 S 104 Normdaten Sachbegriff GND 4014904 3 GND Explorer lobid OGND AKS

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